die sächsischen Großstädte Chemnitz, Leipzig und Dresden für »unbedingt zerstörungsbedürftig« befand (und sie in der Folge tatsächlich weitgehend zerstören ließ), war das keineswegs so etwas wie der Auftakt zum Bombenkrieg gegen Deutschland.
Der erste Angriff hatte bereits 1940 auf Mönchengladbach stattgefunden, und ein Höhepunkt war erreicht, als Hamburg im Verlauf der »Operation Gomorrha« Ende Juli 1943 binnen zweier Wochen fünfmal bombardiert wurde. 40000 Bewohner der im Kriege hundertfach bombardierten Hansestadt kamen ums Leben, nicht wenige von ihnen erstickten in einem der »Folterkeller der Moderne«, wie Ernst Jünger Luftschutzbunker nannte.
Der Bombenkrieg setzte folglich lange ein, bevor sich »Bomber Harris« diabolischen Ruhm erwarb und Dresden samt Bewohnern und Flüchtlingen im Februar 1945 dem Erdboden gleichmachen ließ.
Aufschlußreich und Anlaß für diese Chronik ist, daß der Luftkrieg gegen das Deutsche Reich um so heftiger wurde, je näher die Kapitulation rückte. Diese Verschärfung der Bombardierungsintensität traf die Bevölkerung der Großstädte ebenso wie jene mittelgroßer und kleiner Städte. Halberstadt und Nordhausen, Heilbronn und Hildesheim sind Beispiele aus den letzten Kriegsmonaten.
Ohnehin müssen zu den unmittelbaren Folgen des Bombenkriegs gegen Deutschland nicht nur Hunderttausende Tote, sondern auch Millionen Ausgebombte und fünfzig bis sechzig Prozent zerstörter Stadtflächen gezählt werden, wie der englische Historiker Richard Overy in seinem jüngst ins Deutsche übertragenen Grundlagenwerk Der Bombenkrieg schätzt.
Overy veranschaulicht in seinem gewaltigen Panoptikum die gesamteuropäischen Dimensionen des Schreckens. Hervorzuheben sind jene Passagen, in denen der in Exeter Zeitgeschichte Lehrende hierzulande selten genannte Orte des Bombenkriegs – Bulgarien oder das besetzte Frankreich – aus dem Vergessen reißt.
In bezug auf Deutschland erreicht das Werk indes nicht den Rang einer Fundamentaldarstellung, da die essentiellen Abhandlungen zu diesem Komplex seit einer Dekade vorliegen. Es war mit Jörg Friedrich ein Autor unkonventioneller Geschichtsschreibung, der versuchte, den Deutschen das Ungeheuerliche der Zerstörung ihres Landes ins Bewußtsein zu rufen und mit Der Brand (2002) das bleibende Grundlagenwerk vorlegte.
Der eindringliche Bildband Brandstätten erschien nur ein Jahr später und visualisierte die ergiebige Studie. Björn Schumachers Die Zerstörung deutscher Städte im Luftkrieg ist hervorzuheben, weil es neben einer umfassenden Darlegung der Kriegsschäden auch den Fragen nach »Morale Bombing«, Völkerrecht und Erinnerungskultur ihren Platz einräumt.
Der Jurist akzentuiert, daß heute vielerorts die Relativierung von Verbrechen als legitimer Vergeltung für NS-Verbrechen praktiziert wird. Schumacher hält die Erinnerung an den Bombenkrieg für stark ideologisch aufgeladen. Dies reiche bis zu dem absurden Bestreben, die Opfer des zumeist angloamerikanischen Luftkriegs dem nationalsozialistischen Regime anzulasten.
Dieses Prozedere werde »Einbettung in den historischen Kontext« genannt, bringe aber die illegitime Ausblendung des Kriegsvölkerrechts mit sich, gekoppelt an die Betonung einer angenommen Kollektivschuld »der« Deutschen.
Das bizarre wie erfolgreiche Bestreben, die Opferzahlen in Kleinund Großstädten – wider besseres Wissen durch Dokumentationen in der unmittelbaren Nachkriegszeit – konstant herabzusetzen, ist ebenfalls in diesem Zusammenhang zu nennen und wird um so stärker forciert, je weiter die Kriegsjahre zurückliegen.
Die extremsten Auswüchse können jährlich in Chemnitz, Magdeburg oder Dresden erlebt werden, wenn verschiedenste linke Gruppierungen, die zum Teil Bundestagsparteien nahestehen, das Loblied der Massenmörder singen. Der vielbeschworene deutsche »Selbsthaß« entlädt sich in Vernichtungsphantasien, deren banalster Slogan »Bomber Harris, do it again!« im Februar 2014 gar zum »Bomber-Gate« der Piratenpartei führte und den Abstieg ihres linksextremistischen Flügels einleitete.
Was militante Linke ebenso wie die Mehrheitsgesellschaft geflissentlich ausblenden, ist die von Overy, Friedrich oder Schumacher ausreichend dargelegte Tatsache, daß die Flächenbombardements vor allem für den Kriegsverlauf vollkommen irrelevante Orte (und mit ihnen die Zivilbevölkerung) trafen.
Auch die Annahme, man habe sich ausschließlich für Nazi-Greuel gerächt, geht fehl. Ein Winston Churchill forderte etwa vor dem deutsch-sowjetischen Waffengang und seinen genozidalen Folgen den »absolut verwüstenden, vernichtenden Angriff gegen das Nazi-Heimatgebiet« ein.
Noch in der DDR war das Bewußtsein für die Folgen solcher Verbalradikalismen schärfer als heute: Vor allem Dresden wurde seitens der sowjetdominierten Propaganda als Musterbeispiel für westliche Brutalität angeprangert. Aber auch in Chemnitz (»Zum Gedenken an 4000 Opfer anglo-amerikanischen Bombenterrors auf Chemnitz am 5. März 1945«, Sandsteinplatte, Städtischer Friedhof) oder Erfurt (»Den Opfern des Bombenterrors aus dem Zweiten Weltkrieg«, Hauptfriedhof) wurden die Flächenbombardements dezidiert als »Bombenterror« eingestuft.
Einen immerhin kleinen Einblick in die Vielfalt der Devastation eines solchen gibt die nachfolgende, freilich nur kursorische Chronik, in der Ereignisse ab Mitte 1944 zusammengefaßt sind.
Wie bereits anhand einer solchen Kurzchronik deutlich wird, erreichte die Intensität des Bombenkriegs ihren vernichtenden Höhepunkt ungefähr im September 1944, als pro Minute drei Tonnen Bomben auf Ziele der Achsenmächte fielen.
4. August 1944 – Das pommersche AnklAm wird nach dem 9. Oktober 1943 erneut bombardiert, ein weiterer Angriff folgt am 26. August 1944. Insgesamt sterben 800 Menschen, die Altstadt wird zu über 80 Prozent zerstört.
18./19. August 1944 – Bremens Industriebetriebe und Innenstadt werden zum leichten Ziel, da sie nicht mehr wirkungsvoll geschützt sind. Die Bilanz zweier Tage: Mehr als 1000 Tote und die Hälfte der Stadt in Trümmern.
24. August 1944 – Dem Bombardement des kZ BuchenwAld fallen fast 400 Menschen zum Opfer, darunter Rudolf Breitscheid und die Tochter des italienischen Königs, Prinzessin Mafalda von Hessen.
26.–30. August 1944 – Das altehrwürdige königsBerg wird mehrfach angegriffen. Mindestens 3500 Menschen werden getötet, 150000 obdachlos.
11. septemBer 1944: dArmstAdt erleidet seine Brandnacht, in der schätzungsweise 12000 Menschen sterben und 66000 (von 110000) obdachlos werden.
18. septemBer 1944 – Einen Monat nach Bremen wird auch BremerhAven mit Bombenteppichen belegt. Auch hier liegt die Zerstörungsquote bei über 50 Prozent.
30. septemBer 1944 – Bielefelds Altstadt wird zerstört, rund 650 Einwohner werden getötet.
15. OktOBer 1944 – BrAunschweig erlebt einen von 18 Angriffen insgesamt und zählt damit zu den am stärksten zerstörten Städten. Mehr als 1000 Opfer an diesem Tag, fast 3000 Bombentote im ganzen Krieg.
18. OktOBer 1944 – Angriffe auf BOnn fordern mehr als 300 Tote; 20000 Menschen werden obdachlos.
16. nOvemBer 1944 – In düren sterben im Zuge der Luftangriffe auf das Ortszentrum und industrielle Betriebe über 3000 Menschen.
27. nOvemBer 1944 – Die RAF zerbombt freiBurg im BreisgAu. Mehr als 2700 Einwohner kommen zu Tode.
4. deZemBer 1944 – Die hessische Kleinstadt BeBrA meldet 64 Tote infolge eines Angriffs auf den örtlichen Bahnhof. Am selben Tag wird heilBrOnns bunkerloses Zentrum restlos zerstört. 6500 Einwohner fnden den Tod.
17. deZemBer 1944 – Die Deutz-Werke in ulm werden wie zwei Drittel der Innenstadt durch RAF-Bomber zerstört, 606 Menschen sterben, 50000 werden obdachlos. Das benachbarte neu-ulm wird gar zu 80 Prozent zerstört und verzeichnet 1200 Tote.
16. JAnuAr 1945 – mAgdeBurg erlebt dreihundert Jahre nach seiner Verheerung durch kaiserliche Truppen seine zweite Zerstörung. 4000 Bürger überleben die Bombardements nicht, die der Altstadt sowie Industriebetrieben gelten.
1. feBruAr 1945 – Das steirische grAZ wird von US-Bombern heimgesucht; 83 Personen sterben. Auch in siegen greifen Flugzeuge der USLuftwaffe an, zum Teil handelt es sich dabei um Tiefflieger (77 Tote). Nur einen Tag später sterben 128 Menschen bei Angriffen der RAF.
3. feBruAr 1945 – Die reichshAuptstAdt wird zum 288. Mal bombardiert. Tausende sterben; im gesamten Luftkrieg über Berlin bis zu 50000.
6. feBruAr 1945 – Thüringens Kleinstädte geraten ins Visier amerikanischer Bomber: unter anderem sterben in gOthA 450, in ArnstAdt 85, in Ohrdruf 69, in mOhlsdOrf bei Greiz 13 Personen.
9. feBruAr 1945 – In JenA fliegen Piloten der US Air Force mehrere Angriffe, ca. 100 Personen kommen zu Tode. Wenige Kilometer weiter töten die Bomben 460 Menschen in weimAr.
13./14. feBruAr 1945 – In einer bis dahin beispiellosen Folge von Angriffswellen mit ungeheurer Intensität wird dresden vernichtet. Zehntausende Dresdner und Flüchtlinge aus den Ostgebieten sterben im Bombenhagel, verbrennen im Feuersturm, sterben auf den Elbwiesen, werden lebendig begraben oder ersticken. Ablenkungsangriffe der Briten werden zuvor unter anderem auf mAgdeBurg und leipZig gemeldet.
Die Schätzungen der Opferzahlen reichen von 25000 bis 275000 (»Historikerkommission« 2010: bis zu 25000, DDR-Geschichtsschreibung: ca. 35000, Jörg Friedrich: 40000, Björn Schumacher: 130000 bis 150000, Wolfgang Schaarschmidt: 150000, Konrad Adenauer 1955/Stadt Dresden 1992: 250000, Report of the Joint Relief Commission of the International Red Cross 1941–1946, Genf 1948: 275000).
15. feBruAr 1945 – Dresden brennt noch, da wird auch das nördlich gelegene cOttBus anvisiert. Angriffe auf Industrieanlagen und Reichsbahn fordern mehr als 1000 Menschenleben.
18./19. feBruAr 1945 – Das rheinische wesel wird von der RAF ins Visier genommen; 600 Menschen kommen um.
19. feBruAr 1945 – Erneut trifft es JenA. Mehr als 700 Tote.
21. feBruAr 1945 – In den späten Abendstunden wird wOrms durch britische Bomber angegriffen, 239 Menschen sterben.
22. feBruAr 1945 – Zahlreiche Angriffe der USBomber: unter anderem 200 Tote in ulm, 100 in mArBurg, 150 in uelZen, 90 in höxter, 300 in sAlZwedel, 150 in ludwigslust, 200 in wernigerOde.
23. feBruAr 1945 – Nach Dresden folgt ein zweites Fanal. Fast 20000 Menschen überleben die schweren Angriffe auf pfOrZheim nicht. Und die USAAF fliegt Angriffe auf Dutzende weitere Städte (»Operation Clarion«), darunter militärisch so wenig relevante Orte wie crAilsheim (40 Tote), plAuen (380), ellingen (94), weissenBurg (21), hildBurghAusen (55), meiningen (200), knittelfeld (218) und Oettingen (199). Auch treuchtlingen wird bombardiert. In dieser mittelfränkischen Kleinstadt sterben 600 Menschen.
25. feBruAr 1945 – Fast 300 erfurter fallen den schweren Angriffen auf ihre Industrie- und Militäreinrichtungen zum Opfer.
27. feBruAr 1945 – US-amerikanische Bomber werfen ihre Last über der Geisterstadt dresden ab; weitere 1000 Menschen kommen ums Leben.
1. märZ 1945 – BruchsAls Ortskern wird vollständig aus der Luft zerstört. 1000 Menschen werden getötet. Zahlreiche Kleinstädte, darunter ingOlstAdt und göppingen, melden 15 bis 500 Tote.
2. märZ 1945 – dresden bleibt trotz restloser Zerstörung im Visier der US-Bomber: 220 Tote.
5. märZ 1945 – Das »deutsche Manchester«, die westsächsische Großstadt chemnitZ, erfährt schwerste Bombenangriffe. Die Altstadt wird zur Gänze vernichtet, die gesamte Stadt zu drei Vierteln. 2100 Menschen fallen den Bomben an diesem Tag zum Opfer, im gesamten Krieg 4000.
6. märZ 1945 – 500 Personen sterben in sAssnitZ auf der Insel Rügen infolge von RAF-Angriffen.
7. märZ 1945 – Bomberstaffeln zerstören 80 Prozent des anhaltischen dessAu: 600 Tote, 20000 Ausgebombte.
8. märZ 1945 – 25 Menschen sterben bei einem Treffer auf ein Lazarettschiff in kAssel. Dort kommen einen Tag später weitere 50 Menschen bei Luftangriffen zu Tode.
10. märZ 1945 – Unter dem Deckname »Bugle« fliegen anglo-amerikanische Verbände Angriffe auf rund 20 Städte.
12. märZ 1945 – Die Ruhrgebietsmetropole dOrtmund verzeichnet 98 Prozent Zerstörung in den inneren Stadtvierteln und bis zu 6000 Tote. swinemünde auf der Halbinsel Usedom wird von US-Bombern und ‑Tieffliegern ins Visier genommen. Die von Tausenden Flüchtlingen aus den Ostgebieten als Schutzraum auserkorene Stadt wird zerstört, desgleichen einige Lazarettschiffe, 23000 Menschen sterben.
14. märZ 1945 – Zahlreiche Städte im gesamten Reichsgebiet werden bombardiert, darunter wiener neustAdt, grAZ, hAnnOver, hAmeln, OsnABrück, güterslOh und Bielefeld. In ZweiBrücken und hOmBurg sterben alleine jeweils rund 200 Menschen.
15. märZ 1945 – hAgens Innenstadt wird von mehreren Angriffswellen heimgesucht. Rund 2000 Menschen fallen diesen Schlägen zum Opfer; alleine in einem überfüllten Hagener Bunker sterben 400. Auch über gArdelegen fallen USBomben, sie töten 52 Einwohner.
16. märZ 1945 – Im Inferno von würZBurg werden mehr als 5000 Menschen getötet. Vier Fünftel der unterfränkischen Stadt werden vernichtet.
19. märZ 1945 – Auch in hAnAu wird die Altstadt »pulverisiert«. Über 2000 Menschen sterben.
22. märZ 1945 – 300 Menschen sterben im westfälischen dOrsten, das zu mehr als 90 Prozent zerstört wird. Im niedersächsischen hildesheim werden Industriebetriebe ebenso zur Zielscheibe wie die Altstadt. Mehr als 1500 Menschen werden getötet.
23. märZ 1945 – In den Morgenstunden wird das »ungewarnte, vollbewohnte« dinslAken »mit Phosphor- und Sprengbomben überschüttet« (J. Friedrich); 511 Einwohner, fast ausschließlich Frauen und Kinder, sterben, in die Wälder flüchtende Zivilisten werden von Tieffliegern gejagt.
25. märZ 1945 – Das militärisch unbedeutende münster wird seiner Altstadt beraubt. Insgesamt sterben rund 1000 Menschen; zwei Drittel Münsters sind zerstört.
31. märZ 1945 – BrAndenBurg/hAvels übriggebliebene Industrie (LKW-Werk Opel) wird Ziel westalliierter Bomber. In hAlle/sAAle sterben 800 Menschen, in kArlsruhe 1700 infolge von US-Luftangriffen.
3./4. April 1945 – nOrdhAusen wird zweimal schwer bombardiert. 8800 Einwohner, Flüchtlinge und KZ-Häftlinge (1300) sterben.
6. April 1945 – Erneut trifft es das völlig ausgebrannte dresden. 350 weitere Tote sind zu verzeichnen.
8. April 1945 – Die ungeschützte mitteldeutsche Fachwerkstadt hAlBerstAdt wird im Rahmen der britischen Area Bombing Directive zerstört. 2500 Halberstädter, darunter viele Kranke und Verwundete aus fünfzehn Lazaretten, überleben diese Angriffe nicht. Von 19000 Wohnungen werden 9500 vernichtet. In hOf/sAAle sterben über 200 Menschen bei Bombardements durch US-Amerikaner auf das Bahnhofsviertel.
9. April 1945 – Immer wieder Thüringen: In pössneck sterben bei Bombardements 58 Menschen, in sAAlfeld übr 200, in rudOlstAdt 35.
10./11. April 1945 – Das vogtländische plAuen ist trotz militärstrategischer Irrelevanz Ziel von RAF-Attacken. Rund 890 Bürger sterben. Die RAF fliegt weitere Angriffe auf dresden. Wiederum kommen mehr als 300 Dresdner und Flüchtlinge um.
11. April 1945 – Insbesondere das Bahnhofsviertel der Richard-Wagner-Stadt BAyreuth wird Ziel des Bombenkriegs. Mehr als ein Drittel der Stadt wird in der Phase des Kriegsendes noch zerstört, 1000 Personen sterben.
14. April 1945 – pOtsdAm wird zur Zielscheibe. Fast 3500 Menschen überleben die Bomben, die 500 Flugzeuge der RAF abwerfen, nicht.
16. April 1945 – Die US Air Force bombardiert ZerBst; mehr als 550 Tote.
17. April 1945 – Bei Angriffen auf das Bahnhofsgelände von schwAndOrf in der Oberpfalz kommen 1250 Menschen, Flüchtlinge und Ortsansässige, ums Leben.
18. April 1945 – Bayern gerät in den Fokus der Bomber: In chAm sterben 28, in trAunstein 124, in erding 120, in freising 228, in pAssAu 140 und in rOsenheim fast 200.
21. April 1945 – In der oberösterreichischen Kleinstadt AttnAng-puchheim kommt es zu Bombenangriffen und Tieffliegerattacken, da – weniger als drei Wochen vor der bedingungslosen Kapitulation – befürchtet wird, von hier aus werde Nachschub für die alpenländische Front verschoben. 700 Personen sterben.
22.–24. April 1945 – Die Hansestadt Bremen wird wiederholt bombardiert: 300 Menschen werden getötet.
24. April 1945 – In BAd OldeslOe verursachen RAF-Bombenabwürfe 700 Tote, darunter sind zahlreiche Flüchtlinge.
25. April 1945 – Der Norden bleibt im Fokus: Schwere Luftangriffe seitens französischer, britischer und kanadischer Bomber auf das Eiland wAngerOOge, auf dem noch wichtige militärische Anlagen vermutet wurden. 300 Menschen sterben, fast die Hälfte von ihnen Zwangsarbeiter.
1. mAi 1945 – sAlZBurg, das nicht verteidigt wird, vermeldet 20 Bombentote.
3. mAi 1945 – An diesem Tag fliegt die RAF noch über 900 Einsätze in Norddeutschland. Dabei kommt es zu einem Angriff britischer Flugzeuge auf überladene deutsche Schiffe in der lüBecker Bucht. 7000 vormalige KZ-Häftlinge sterben ebenso wie 1000 weitere Personen.