Ansturm auf Europa: Ist Widerstand machbar?

In den meisten Gesellschaften Nord-, Mittel- und Südeuropas findet das gigantische Projekt eines postmodernen Neo-Kolonialismus statt: ein unvorstellbarer Bevölkerungsaustausch. Durch Masseneinwanderung und dramatische demographische Veränderungen werden die indigenen Völker vielfach die bittere Erfahrung machen, die Minderheit im eigenen Land zu sein. In den Jahren 2012 und 2013 kamen 1,1 respektive 1,2 Millionen Migranten nach Deutschland. Wollte man diese Zahlen hochrechnen, dann würden bis 2050 rund 250 Millionen Wirtschaftsflüchtlinge nach Europa kommen.

In den meis­ten Gesell­schaf­ten Nord‑, Mit­tel- und Süd­eu­ro­pas fin­det das gigan­ti­sche Pro­jekt eines post­mo­der­nen Neo-Kolo­nia­lis­mus statt: ein unvor­stell­ba­rer Bevöl­ke­rungs­aus­tausch. Durch Mas­sen­ein­wan­de­rung und dra­ma­ti­sche demo­gra­phi­sche Ver­än­de­run­gen wer­den die indi­ge­nen Völ­ker viel­fach die bit­te­re Erfah­rung machen, die Min­der­heit im eige­nen Land zu sein. In den Jah­ren 2012 und 2013 kamen 1,1 respek­ti­ve 1,2 Mil­lio­nen Migran­ten nach Deutsch­land. Woll­te man die­se Zah­len hoch­rech­nen, dann wür­den bis 2050 rund 250 Mil­lio­nen Wirt­schafts­flücht­lin­ge nach Euro­pa kommen.

Die­se sicher­lich größ­te Völ­ker­wan­de­rung in der Geschich­te wird Euro­pa grund­le­gend ver­än­dern: Von Migra­ti­on zu spre­chen ist absurd, da es sich in Wahr­heit um eine eth­nore­li­giö­se Inva­si­on, also eine kon­ti­nen­ta­le Erobe­rung han­delt. Ins­be­son­de­re der Zer­fall der isla­mi­schen Zivi­li­sa­tio­nen in Afri­ka und im Nahen Osten – ver­bun­den mit einer immensen Zahl jun­ger Men­schen mit pre­kä­rer Zukunft in ihren Gesell­schaf­ten – führt dazu, daß der alte Kon­ti­nent mit meist männ­li­chen Migran­ten über­schwemmt wird. Sie stel­len die Vor­hut eines geplan­ten Fami­li­en­nach­zugs dar: Aus den jun­gen Erobe­rern wer­den schließ­lich Groß­fa­mi­li­en, die sich in Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten ein­rich­ten, damit die Inte­gra­ti­on bewußt ver­wei­gern und sich von staat­li­chen Trans­fer­zah­lun­gen ali­men­tie­ren lassen.

Die weit­ge­hend isla­mi­sche Inva­si­on ver­dankt sich poli­ti­schen und öko­no­mi­schen Grün­den: Gesell­schafts­zer­fall, fai­led sta­tes, Bevöl­ke­rungs­zu­wachs ohne ent­spre­chen­des Wirt­schafts­wachs­tum, arbeits­lo­se jun­ge Män­ner, die sich kei­ne Braut kau­fen kön­nen, Kor­rup­ti­on und Dik­ta­tur sind wei­te­re Ursa­chen für den Zer­fall der isla­mi­schen Zivi­li­sa­ti­on. Seit den acht­zi­ger Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts ent­stand in der isla­mi­schen Welt die Renais­sance eines mit­tel­al­ter­lich anmu­ten­den Reli­gi­ons­fie­bers, das nun Euro­pa erfaßt. Zwar fin­det der von Samu­el Hun­ting­ton aus­ge­ru­fe­ne »clash of civi­liza­ti­ons« vor allem zwi­schen Sun­ni­ten und Schii­ten statt, im Kampf gegen die west­li­che Moder­ne sind sich jedoch die isla­mi­schen Staa­ten und die meis­ten isla­mi­schen Orga­ni­sa­tio­nen in den west­li­chen Län­dern einig: Die Welt muß isla­mi­siert werden.

Nur weni­ge nicht­mos­le­mi­sche Men­schen ken­nen die grund­le­gen­de poli­ti­sche Ideo­lo­gie des Islam, die die His­to­ri­ke­rin Bat Ye’or fol­gen­der­ma­ßen beschreibt: »Aus isla­mi­scher Sicht ist die gan­ze Erde eine Stif­tung, ein Ter­ri­to­ri­um, das Allah gehört. Der mus­li­mi­schen Gemein­schaft ist ver­spro­chen, es unter die Herr­schaft der dem Pro­phe­ten einst offen­bar­ten, isla­mi­schen Ord­nung zu brin­gen. Der Jihad bil­det den Kampf um die Rück­ge­win­nung des Stif­tungs­lan­des, das von den Ungläu­bi­gen ille­gal besetzt und den Mus­li­men zurück­zu­ge­ben ist.« Unter die­sem Gesichts­punkt ist der Islam eine tota­li­tä­re Ideo­lo­gie: Für Mos­lems ist der Dschi­had – der Hei­li­ge Krieg – gegen Anders- und Nicht­gläu­bi­ge eine reli­giö­se Vor­schrift. Ein gleich­be­rech­tig­tes Zusam­men­le­ben mit nicht­mos­le­mi­schen Men­schen ist bes­ten­falls zeit­lich begrenzt mög­lich, bei­spiels­wei­se solan­ge man noch in der Min­der­heit ist. Das Ziel ist jedoch die Herr­schaft über die »Ungläu­bi­gen«. Das ein­zi­ge legi­ti­me Recht stellt die Scha­ria dar, jenes unum­stöß­li­che Sakral­ge­setz, das grund­sätz­lich jedem säku­la­ren Recht wider­spricht. Demo­kra­tie, säku­la­rer Rechts­staat und die All­ge­mei­nen Men­schen­rech­te sind mit dem Islam nicht ver­ein­bar. Die Reli­gi­ons­frei­heit wider­spricht fun­da­men­tal dem Anspruch des Islam als ein­zig wah­rer Offen­ba­rungs­re­li­gi­on. Nicht­mos­lems wer­den höchs­tens als Men­schen mit beschränk­ten Rech­ten betrach­tet wer­den: Sie sind Dhim­mis, d.h. min­der­wer­ti­ge Menschen.

Die his­to­risch wich­tigs­te Vor­aus­set­zung für den moder­nen Rechts­staat war der Reli­gi­ons­frie­de, eine Errun­gen­schaft Euro­pas, die mit uner­meß­li­chen Opfern ver­bun­den war. Allein der Drei­ßig­jäh­ri­ge Krieg, der zwi­schen 1618 und 1648 wüte­te, dezi­mier­te in man­chen Regio­nen des Kon­ti­nents die Bevöl­ke­rung um bis zu drei­ßig Pro­zent. Die staats­theo­re­ti­sche und reli­gi­ons­po­li­ti­sche Vor­aus­set­zung für die Über­win­dung der Reli­gi­ons­krie­ge schuf der Phi­lo­soph Tho­mas Hob­bes (1588–1679) in sei­ner 1651 publi­zier­ten Schrift Levia­than, in der er mit einem Genie­streich den Staat zum höchs­ten Sou­ve­rän unter Gott erklär­te. Die Kir­chen und alle Glau­bens­ge­mein­schaf­ten soll­ten sich dem neu­ge­schaf­fe­nen Sou­ve­rän – dem Levia­than – unter­wer­fen. Um in Frie­den, in indi­vi­du­el­ler Frei­heit und Garan­tie des Pri­vat­ei­gen­tums leben zu kön­nen, schlie­ßen die Men­schen einen ein­sei­ti­gen Ver­trag mit dem Levia­than – wie einst Moses mit Gott am Berg Sinai – und über­tra­gen ihm die Sou­ve­rä­ni­tät. Damit waren die Vor­aus­set­zun­gen für einen Rechts­staat geschaffen.

Der moder­ne Rechts­staat ist weit­ge­hend reli­gi­ons­neu­tral – Aus­nah­men sind die noch bestehen­den Staats­kir­chen – und garan­tiert und schützt die Reli­gi­ons­frei­heit. Die­ses Modell des moder­nen Levia­thans setzt jedoch vor­aus, daß die Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten das Pri­mat staat­li­cher Sou­ve­rä­ni­tät akzep­tie­ren und auf eine poli­ti­sche Theo­lo­gie und eine poli­ti­sche Reli­gi­on ver­zich­ten. Anders aus­ge­drückt: Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten in moder­nen Rechts­staa­ten müs­sen die Insti­tu­tio­nen des Staa­tes, die Demo­kra­tie und den Plu­ra­lis­mus von gleich­be­rech­tig­ten Reli­gio­nen akzep­tie­ren, um in den Genuß staat­li­cher Aner­ken­nung zu kom­men. Moder­ne Rechts­staa­ten und poli­ti­sche Reli­gio­nen sind unver­ein­bar. Eine poli­ti­sche Reli­gi­on kann tran­szen­dent oder säku­lar begrün­det sein. Da der ortho­do­xe Islam sowohl in der sun­ni­ti­schen als auch in der schii­ti­schen Aus­prä­gung die gött­li­chen Geset­ze des Korans und der Sun­na über jede bür­ger­lich-säku­la­re Ver­fas­sung stellt, kön­nen die­se Gemein­schaf­ten den Rechts­staat nur auf Zeit anerkennen.

Die Inte­gra­ti­on isla­mi­scher Gemein­schaf­ten in libe­ral-demo­kra­ti­sche Gesell­schaf­ten und ihre staat­li­che Aner­ken­nung als recht­lich geschütz­te Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten erfor­dert eine grund­le­gen­de Reform des Islam. Das bedeu­tet, daß ein Lip­pen­be­kennt­nis zum moder­nen Rechts­staat kei­nes­wegs genügt, um die isla­mi­schen Gemein­schaf­ten recht­lich anzu­er­ken­nen. Ein euro­päi­scher Islam, der ein refor­mier­ter Islam wäre, müß­te zumin­dest eine radi­ka­le Reform der Scha­ria oder deren Abschaf­fung vor­neh­men, also nichts Gerin­ge­res voll­zie­hen, als eine radi­ka­le Moder­ni­sie­rung des Islam.

Laut einer Stu­die des Kri­mi­no­lo­gi­schen For­schungs­in­sti­tuts Nie­der­sach­sen stel­len knapp 50 Pro­zent der Mos­lems in Deutsch­land den Islam über die Demo­kra­tie: Für sie hat die Scha­ria einen höhe­ren Stel­len­wert als der demo­kra­ti­sche Rechts­staat. Die vagen Bekennt­nis­se von Ver­tre­tern der isla­mi­schen Ver­bän­de sind mehr als frag­wür­dig: Die Isla­mi­sche Gemein­schaft Mil­li Görüs bei­spiels­wei­se spricht von einer »Koexis­tenz« von Mos­lems und Nicht­mos­lems. Die­ser Begriff stammt aus dem Kal­ten Krieg und wur­de von den Kom­mu­nis­ten nur im Sin­ne einer vor­über­ge­hen­den Waf­fen­ru­he im Kampf um die Welt­herr­schaft verwendet.

Die poli­ti­sche Stra­te­gie der isla­mis­ti­schen Ver­bän­de und Ver­ei­ni­gun­gen besteht in der schritt­wei­se erfol­gen­den Isla­mi­sie­rung und der Imple­men­tie­rung der Scha­ria in die bestehen­den Rechts­ord­nun­gen, die gleich­sam als Pro­vi­so­ri­en zu einem isla­mi­schen Staat und Gemein­we­sen gese­hen wer­den. Ein säku­la­rer recht­li­cher Uni­ver­sa­lis­mus und ein unver­än­der­ba­res gött­li­ches Scha­ria-Recht sind jedoch nicht ver­ein­bar, jede gegen­tei­li­ge Mei­nung akzep­tiert eine schlei­chen­de Isla­mi­sie­rung und Unter­wan­de­rung des moder­nen Rechts­staa­tes. In die­sem Punkt ste­hen wir heu­te vor ähn­li­chen schwer lös­ba­ren Pro­ble­men wie Tho­mas Hob­bes vor über 350 Jah­ren. Wer die Pro­ble­me einer Inte­gra­ti­on des Islam in euro­päi­sche Staa­ten und Gesell­schaf­ten baga­tel­li­siert, miß­ach­tet die Ver­ant­wor­tung für kom­men­de Gene­ra­tio­nen. Da der ortho­do­xe Islam kei­ne his­to­risch-kri­ti­sche Inter­pre­ta­ti­on kennt, wird jede Ent­schei­dung für eine wie immer gear­te­te Inte­gra­ti­on des Islam zur Gesell­schafts­fal­le, denn letzt­lich droht auf­grund der demo­gra­phi­schen Ver­schie­bun­gen der Got­tes­staat. Des­halb müs­sen die euro­päi­schen Gesell­schaf­ten de-isla­mi­siert wer­den. Die Ein­wan­de­rung mos­le­mi­scher Migran­ten muß dras­tisch redu­ziert wer­den und die Reli­gi­ons­frei­heit darf nicht das Sprung­brett der Isla­mi­sie­rung sein. Die viel­ge­prie­se­ne offe­ne Gesell­schaft wird sich ansons­ten von selbst erle­di­gen und an ihrer falsch ver­stan­de­nen Tole­ranz schei­tern. Die Islam­kri­ti­ke­rin Aya­an Hir­si bemerk­te dazu: »Wenn wir die­se Poli­tik der kul­tu­rel­len Nicht­ein­mi­schung wei­ter betrei­ben, dann wer­den wir uns aus der Logik des aktu­el­len Krie­ges nie­mals befreien.«

Reli­gi­on ist in die­sem Fall also Teil einer Erobe­rungs­po­li­tik, die Euro­pa in unter­schied­li­chem Aus­maß isla­mi­sie­ren wird. Um die­sem Pro­zeß Ein­halt zu gebie­ten, braucht Euro­pa einen neu­en Levia­than und kei­ne Will­kom­mens­kul­tur. Was wäre zu tun?

In einem ers­ten Schritt müß­ten alle isla­mi­schen Orga­ni­sa­tio­nen ver­bo­ten und Moscheen geschlos­sen wer­den, die ver­fas­sungs­feind­li­che Zie­le ver­fol­gen. Die bestehen­den Geset­ze über die Bil­dung einer ter­ro­ris­ti­schen Orga­ni­sa­ti­on müß­ten strikt auf ent­spre­chen­de isla­mi­sche Orga­ni­sa­tio­nen und deren Anhän­ger ange­wen­det werden.

Als Ima­me oder Reli­gi­ons­leh­rer soll­ten nur Per­so­nen zuge­las­sen wer­den, die in euro­päi­schen Län­dern eine ent­spre­chen­de uni­ver­si­tä­re Aus­bil­dung absol­viert haben. An den euro­päi­schen Uni­ver­si­tä­ten müß­te des­halb ein Islam gelehrt wer­den, der mit den euro­päi­schen Ver­fas­sun­gen kom­pa­ti­bel ist. Das bedeu­tet, daß ver­fas­sungs- und men­schen­rechts­feind­li­che Tex­te in der heu­ti­gen reli­giö­sen Pra­xis nicht rele­vant sein dürf­ten. Des­halb müß­ten an den isla­mi­schen Fakul­tä­ten der Koran und ande­re Schrif­ten einer kri­tisch-her­me­neu­ti­schen Ana­ly­se unter­zo­gen wer­den – ent­spre­chend den wis­sen­schaft­li­chen Stan­dards an christ­li­chen Fakultäten.

Die Pre­dig­ten müß­ten in der jewei­li­gen Lan­des­spra­che gehal­ten wer­den und Orga­ni­sa­tio­nen wie DITIB, die der staat­li­chen tür­ki­schen Reli­gi­ons­be­hör­de unter­ste­hen und Ima­me nach Euro­pa schi­cken, müß­ten ver­bo­ten wer­den. Grund­sätz­lich kann nur ein Islam Reli­gi­ons­frei­heit für sich bean­spru­chen, der die Scha­ria im euro­päi­schen Kon­text ablehnt und die Unter­schei­dung zwi­schen der »Welt des Frie­dens« – also die isla­mi­schen Län­der – und der »Welt des Krie­ges« – alle ande­ren Län­der – negiert, also den Dschi­had auf­gibt. Fat­was – also Rechts­gut­ach­ten – aus isla­mi­schen Län­dern dür­fen kei­ne Gel­tung in Euro­pa haben, das glei­che gilt für Fat­was von ortho­do­xen und radi­ka­len Ima­men in Europa.

Moscheen und ande­re reli­gi­ös-kul­tu­rel­le Ein­rich­tun­gen dür­fen nicht aus isla­mi­schen Län­dern finan­ziert wer­den, ansons­ten wer­den ent­spre­chen­de Pro­jek­te nicht geneh­migt. Kitas müs­sen für alle Kin­der im Vor­schul­al­ter ver­bind­lich sein und dür­fen nicht durch reli­giö­se Kin­der­gär­ten ersetzt werden.

Die Migra­ti­on in euro­päi­sche Län­der soll­te sich an Geset­zen erfolg­rei­cher Ein­wan­de­rungs­län­der wie Kana­da und Neu­see­land ori­en­tie­ren, die nur bedarfs­ori­en­tiert ent­spre­chend qua­li­fi­zier­te Men­schen auf­neh­men und dar­über hin­aus ihre Gren­zen mili­tä­risch sichern. Die USA gewäh­ren Ein­wan­de­rern in den ers­ten zehn Jah­ren ihres Auf­ent­hal­tes kei­ner­lei staat­li­che Trans­fer­zah­lun­gen. Län­der wie Deutsch­land hin­ge­gen ali­men­tie­ren die Ein­wan­de­rung mit hor­ren­den Sum­men. Der Bevöl­ke­rungs­wis­sen­schaft­ler Gun­nar Hein­sohn schätzt die Kos­ten der Immi­gra­ti­on fol­gen­der­ma­ßen ein: »Eine Bil­li­on Euro Son­der­schul­den hat­te Deutsch­land bereits 2007 für die Migran­ten, die mehr aus den Sozi­al­sys­te­men ent­neh­men, als sie auf­grund schlech­ter Schul­leis­tun­gen und ande­rer Han­di­caps in sie ein­zah­len kön­nen. Auf jeden der voll­erwerbs­fä­hi­gen Net­to­steu­er­zah­ler ent­fal­len allein für die­se ein­ma­li­ge Auf­ga­be 40.000 Euro Schul­den.« Vie­le euro­päi­sche Staa­ten bege­hen den Feh­ler, daß sie den Ein­wan­de­rern sofort den Sozi­al­staat öff­nen und vie­le Migran­ten auf Dau­er von Sozi­al­trans­fers leben. Die­ser Umstand ver­hin­dert eine Inte­gra­ti­on und lädt die Men­schen gera­de­zu ein, sich in Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten einzurichten.

Die indi­vi­du­el­len Ent­schei­dun­gen für eine Migra­ti­on nach Euro­pa haben meis­tens – Dschi­ha­dis­ten aus­ge­nom­men – so gut wie kei­ne reli­giö­sen Ursa­chen, son­dern sind in den Annehm­lich­kei­ten der euro­päi­schen Sozi­al­staats­mo­del­le zu fin­den. An die­sem Punkt muß der neue Levia­than anset­zen: Die Migran­ten müs­sen in der Lage sein, durch Sprach­er­werb, Schul- und Berufs­aus­bil­dung und durch eige­ne Erwerbs­tä­tig­keit ihren Lebens­un­ter­halt zu sichern. Staat­li­che Trans­fer­leis­tun­gen für Migran­ten mit isla­mi­schem Hin­ter­grund sind in letz­ter Kon­se­quenz eine Ali­men­tie­rung und För­de­rung der Isla­mi­sie­rung. Aus die­sen Grün­den soll­ten Migran­ten – aus­ge­nom­men die aner­kann­ten Asyl­be­wer­ber – wie in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten in den ers­ten zehn Jah­ren kei­nen Anspruch auf staat­li­che Trans­fer­leis­tun­gen haben. Ein wei­te­re Vari­an­te wären Auf­ent­halts­ge­neh­mi­gun­gen auf Zeit, die bei einer geschei­ter­ten Inte­gra­ti­on nicht mehr ver­län­gert werden.

Asyl­an­trä­ge soll­ten nur noch – nach dem aus­tra­li­schen Modell – auf außer­eu­ro­päi­schen Ter­ri­to­ri­en gestellt wer­den kön­nen, was im Rah­men der Euro­päi­schen Uni­on logis­tisch und admi­nis­tra­tiv rela­tiv ein­fach bewäl­tigt wer­den könnte.

Die Gen­fer Flücht­lings­kon­ven­ti­on aus dem Jahr 1951 und das Grund­recht auf Asyl der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land aus dem Jahr 1949 waren eine Reak­ti­on auf den Natio­nal­so­zia­lis­mus und den Zwei­ten Welt­krieg sowie auf die Sowje­ti­sie­rung Mit­tel- und Ost­eu­ro­pas. Damals konn­te nie­mand die gewal­ti­gen glo­ba­len Migra­ti­ons­strö­me unse­rer Tage vor­aus­se­hen. Inso­fern wäre zu fra­gen, ob die Asyl­ge­set­ze nicht den heu­ti­gen Bedin­gun­gen ange­paßt wer­den sollten.

Vie­le der in Euro­pa leben­den Mos­lems wer­den wenig Nei­gung ver­spü­ren, ihre Reli­gi­on, ihre oft archa­isch anmu­ten­den Fami­li­en­struk­tu­ren und Lebens­wei­sen zu ver­än­dern, solan­ge ihre Ver­bands­funk­tio­nä­re die Opfer­rol­le des Islam in Euro­pa erfolg­reich ver­kün­den dür­fen und von den ein­hei­mi­schen Eli­ten dabei tat­kräf­tig unter­stützt wer­den. Der isla­mi­sche Opfer­my­thos und die Ideo­lo­gie der Isla­mo­pho­bie und der soge­nann­te Ras­sis­mus der indi­ge­nen Bevöl­ke­run­gen sind mit­hin die wich­tigs­ten Waf­fen in die­sem ein­sei­tig aus­ge­ru­fe­nen Kulturkampf.

In die­ser Situa­ti­on müs­sen der Staat und die Zivil­ge­sell­schaft die kul­tu­rel­le Iden­ti­tät gegen­über der bun­ten Pha­lanx aus Migran­ten und links­grü­nen Mul­ti­kul­tu­ra­lis­ten wah­ren. Heh­re kul­tu­rel­le Nicht­ein­mi­schung ist ein völ­lig falsch ver­stan­de­ner Libe­ra­lis­mus und des­halb muß man Hir­si Alis For­de­rung zustimm­men: »Wir müs­sen dar­auf bestehen, daß nicht wir in der west­li­chen Welt auf mus­li­mi­sche Emp­find­lich­kei­ten Rück­sicht neh­men müs­sen. Viel­mehr müs­sen sich Mus­li­me an die frei­heit­li­chen Idea­le des Wes­tens anpassen.«

Eine Akkul­tu­ra­ti­on der Mos­lems ist jedoch nur mit einem Reform-Islam mög­lich, der nicht im Gegen­satz zu den poli­ti­schen, juris­ti­schen und kul­tu­rel­len Wer­ten der euro­päi­schen Gesell­schaf­ten steht. Das Vor­bild zu die­ser Reform kann nur das Reform­ju­den­tum des 19. und 20. Jahr­hun­derts sein – bei allen eth­ni­schen und his­to­ri­schen Unter­schie­den. Das vor­mo­der­ne ortho­do­xe Juden­tum leb­te in einer – oft erzwun­ge­nen – Par­al­lel­ge­sell­schaft: Erst in der Preis­ga­be vie­ler jüdi­scher Reli­gi­ons­ge­set­ze und in der Teil­ha­be an der säku­la­ren Lebens­welt der Nicht­ju­den konn­ten sich die Reform­ju­den in die bestehen­den Gesell­schaf­ten integrieren.

Die For­de­rung des neu­en Levia­than gegen­über den in Euro­pa leben- den Mos­lems kann des­halb – in Anleh­nung an den Buch­ti­tel von Hir­si Ali – nur lau­ten: Refor­miert Euch oder geht.

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