Anmerkungen zu Roger Devlin

Er bietet in bester angelsächischer Tradition auch höchst handfeste und praktische Ratschläge.

So emp­fiehlt er den Lern­wil­li­gen unter sei­nen Lesern (und Lese­rin­nen!) auch die Rück­be­sin­nung auf alte, tra­di­ti­ons­be­währ­te Ver­hal­tens­wei­sen und Maß­nah­men: bei­spiels­wei­se die Kon­sul­ta­ti­on wei­ser Groß­müt­ter, von denen jun­ge Esel (und Ese­l­in­nen!) sehr gut ler­nen kön­nen, wor­auf es bei einer sinn­vol­len Part­ner­wahl zwecks Fami­li­en­grün­dung eigent­lich ankommt.

Doch die Groß­müt­ter, deren heil­sa­men Ein­fluß Dev­lin in den Him­mel hebt, haben frei­lich noch ande­re Effek­te parat, die scharf­sin­ni­gen und uner­schro­cke­nen Strei­tern für die Nor­ma­li­tät in der Geschlech­ter- und Fami­li­en­welt nicht direkt ins Auge sprin­gen mögen, folg­sa­men Enkeln sol­cher Groß­müt­ter beim der Lek­tü­re von Sex, Macht, Uto­pie jedoch unent­wegt in den Ohren summen.

Gemeint ist der “Und-du?”-Effekt. Mit höchst tref­fen­den Wor­ten die­ser Art pflegt eine Dev­lin­sche Groß­mutter von For­mat, Enkel, Kin­der und wei­te­re Ange­hö­ri­ge auf den har­ten Boden der Tat­sa­chen her­un­ter­zu­rei­ßen, wenn jemand es wagen soll­te, sich in ihrer Gegen­wart über die man­geln­de Qua­li­tät sei­nes selbst­ge­wähl­ten Ehe­part­ners zu beklagen.

Ja, genau­so ist es – seid ihr Män­ner etwa bes­ser? Dies möch­te man als femi­nis­tisch unver­dor­be­ne Groß­mutte­ren­ke­lin Herrn Dev­lin fra­gen. Und die bes­se­re Hälf­te der Groß­mutte­ren­ke­lin setzt noch eins drauf, indem sie mit­leid­los meint: Zum Unge­mach, das einen ver­paa­rungs­tech­nisch ereilt, gehö­ren immer noch zwei.

Die Welt und ihre Uni­ver­si­tä­ten sind nicht nur voll von sym­pa­thi­schen, fähi­gen und guten jun­gen Män­nern, die in der femi­nis­tisch ver­seuch­ten Weib­lich­keit die Frau fürs Leben ein­fach nicht fin­den kön­nen, son­dern auch voll von sym­pa­thi­schen, fähi­gen und guten jun­gen Frau­en, die ohne ihren Mann fürs Leben blei­ben, weil sie zu unschein­bar, lang­wei­lig und unat­trak­tiv sind, um bewor­ben zu wer­den und so gar nicht erst in die Lage kom­men, wäh­len zu können.

Der von Dev­lin zitier­te Netz­ko­lum­nist Hen­ry Makow ist da viel nüch­ter­ner. Ungleich Dev­lin las­tet er die Kata­stro­phe, die Geschlech­ter­welt des Wes­tens ver­wüs­tet, nicht nur der einen Sei­te, den doo­fen Eman­zen, an. Viel­mehr sieht er auch bei sich und sei­nes­glei­chen ein gerüt­telt Maß an Ver­ant­wor­tung für die­sen ver­hee­ren­den Zustand, denn Makow stellt sich – und dies ohne wei­se Groß­mutter – die Fra­ge, wel­ches sein eige­ner Bei­trag zur Ver­pfuscht­heit sei­nes Fami­li­en­le­bens ist, und erkennt, daß er in den ent­schei­den­den Jah­ren sei­ner Jugend ver­häng­nis­vol­len Illu­sio­nen gefrönt hat.

Ver­blö­dung durch fal­sche Vor­stel­lun­gen ist offen­bar kein Pri­vi­leg der sen­ti­men­ta­len Weib­lich­keit, son­dern befällt auch Män­ner. Makow zufol­ge hat die Por­no­gra­phie eine ähn­lich ver­derb­li­che Wir­kung auf Wahr­neh­mung, Wün­schen und Den­ken der Män­ner wie Illus­trier­te, Schund­ro­ma­ne und Lie­bes­film­chen auf Frau­en. Letz­te mögen so ver­dummt sein, ihre weni­gen kost­ba­ren Jah­re mit der ver­geb­li­chen Suche nach dem Film­star, Kon­zern­chef, Nobel­preis­trä­ger und sonst­was zu ver­geu­den, dafür ver­plem­pern Män­ner die Jah­re der Paar­bil­dung mit der beharr­li­chen Suche nach dem sur­rea­len Sehn­suchts­ziel ihrer feuch­ten Träume.

Makow gibt in sei­ner Netz­ko­lum­ne wie­der­holt zu, daß er in sei­ner Jugend all die faden, lang­wei­lig nor­ma­len Mäd­chen absicht­lich über­sah, weil sein irre­ge­lei­te­tes Herz nur ein Bild kann­te, das der Por­no­kö­ni­gin (an wel­che Exem­pla­re der Gat­tung Frau er dabei geriet, kann man sich den­ken; dem ärgs­ten Feind wür­de man es nicht wün­schen wol­len). Und es sind ja nicht nur die Sire­nen der Por­no­in­dus­trie allein, die jun­ge Män­ner von einer erfolg­rei­chen Ehe­schlie­ßung und Fami­li­en­grün­dung abhalten.

In der US-ame­ri­ka­ni­schen Hei­mat Dev­lins mag es in die­ser Hin­sicht etwas anders, unschul­di­ger und rei­ner sein als in der Bun­des­re­pu­blik, aber ein maß­geb­li­cher Ehe­ver­hin­de­rer ist jene Hal­tung, die Dev­lin nur in einem knap­pen Neben­satz als “Pakt mit dem Teu­fel” streift. Die Selbst­ver­ständ­lich­keit, mit der der heu­ti­ge Mann im Wes­ten damit rech­net, daß sei­ne Gemah­lin und die Mut­ter sei­ner Kin­der sich dem Flu­che Adams gleich dop­pelt unter­wirft (also nicht nur unter Schmer­zen ihre Kin­der gebiert, son­dern oben­drein im Schwei­ße ihres Ange­sichts sich selbst und die Fami­lie zu ernäh­ren hat), mag sogar ein viel töd­li­che­rer Ehe- und Fami­li­en­mör­der sein als jedes por­no­gra­phisch kor­rum­pier­te Wün­schen und Wollen.

Ein sol­cher Mann betrach­tet die ihn umge­ben­de Weib­lich­keit näm­lich mit einem weib­li­chen Blick, jenem Blick, der poten­ti­el­le Gefähr­ten nach ihren Ver­sor­ger­qua­li­tä­ten und ihrer finan­zi­el­len Leis­tungs­fä­hig­keit taxiert. Ist die Fami­li­en­grün­dung geglückt, besteht ein Mann mit die­sem femi­ni­nen Cha­rak­ter­zug hart­nä­ckig auf der Erwerbs­tä­tig­keit sei­ner Ange­trau­ten, denn schließ­lich will er ja nicht allein sei­nen Mann stehen.

Außer­dem meint er als moder­ner Geld­mensch, mate­ri­ell unbe­dingt mit den ande­ren mit­hal­ten zu müs­sen, und der­ar­ti­ges geht mit zwei Ein­kom­men frei­lich viel bes­ser als mit einem. Das Dum­me ist nur, daß eine Frau, die wirt­schaft­lich immer auf eige­nen Füßen zu ste­hen hat, dies frü­her oder spä­ter zu einem prin­zi­pi­el­len Zustand macht, denn kei­ne irdi­sche Lie­be ist so uner­schöpf­lich, daß frau sich ein Leben lang für lau mit einem gewöhn­li­chen Sterb­li­chen her­um­är­gern wür­de. Die hohen Schei­dungs­ra­ten und die Tren­nungs­freu­dig­keit der moder­nen, erwerbs­tä­ti­gen Frau­en­welt (ob in Voll- oder Teil­zeit ist uner­heb­lich) kom­men nicht zuletzt durch sol­che kaum bewuß­ten und noch weni­ger durch­dach­ten Zusam­men­hän­ge zustande.

Und über­haupt: die Auf-eige­nen-Füßen-Ste­he­rei – sogar ein Prä­lat des uralten Schla­ges, der als grim­mi­ger Galan­te­rie­ver­äch­ter der Schre­cken des putz­süch­ti­gen, eit­len Tei­les sei­ner Her­de war, mein­te zum The­ma Femi­nis­mus lapi­dar, daß die Dege­ne­ra­ti­on der Frau zur Eman­ze nur eine logi­sche Reak­ti­on auf das vor­her­ge­gan­ge­ne Ver­sa­gen des Man­nes als Gat­te, Vater und Fami­li­en­ober­haupt ist; denn vor der scheuß­li­chen Selbst­ver­wirk­li­chung der Weib­lich­keit im 19./20. Jahr­hun­dert kam das pro­me­t­hei­sche Eman­zi­pa­ti­ons­stre­ben der Män­ner­welt im 18./19. Jahrhundert.

Wer also – völ­lig zu Recht – nie­der­träch­ti­ge, ver­blö­de­te und scham­los ego­is­ti­sche Frau­en kri­ti­siert, möge auch einen Gedan­ken an die Gene­se die­ses Mas­sen­phä­no­mens und sei­nen eige­nen Anteil dar­an verschwenden.

Dies alles nur als ergän­zen­de Gedan­ken zu einem an sich groß­ar­ti­gen, für den deut­schen Sprach­raum längst über­fäl­li­gen Buch. Eine Groß­mutter von For­mat wird es nicht nur ihren Enkeln wärms­tens ans Herz legen, son­dern vor allem auch ihren Enke­lin­nen. Viel­leicht ler­nen die jun­gen Leu­te ja was fürs Leben daraus.

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F. Roger Dev­lin: Sex, Macht, Uto­pie, Schnell­ro­da 2017. 304 S., 22 € – hier ein­se­hen und bestellen!

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Kommentare (12)

Maiordomus

20. April 2017 22:51

Spätestens mit der Erfindung der Pille wurdem die Moral der Grossmutter, aber auch ihre Erfahrungen nicht mehr ernst genommen. Zu den krassesten Moralzusammenbrüchen der Geschichte gehört tatsächlich um 1968 der Zusammenbruch der Sexualmoral, was man dann auch an den Folgen etwa bei der Reformpädagogik der Odenwaldschule oder des in der Schweiz diskutierten Skandal um den Reformpädagogen Jegge ("Dummheit ist lernbar") sehen kann, welcher Skandal zwar verschiedene Seiten hat. Es bleibt aber dabei, dass die Erfahrungen der Elterngenerationen wie nie zuvor quasi auf den Nullpunkt reduziert wurden, was dann die Konstruktion einer neuen Sexualmoral nötig machte, u.a. die Sexualmoral des Feminismus, für die jeder einzelne sexistische Spruch eines Mannes schlimmer ist als eine Abtreibung usw.  Es bleibt dabei, dass die Wiederherstellung der Generationenerfahrung nicht leicht zu bewerkstelligen sein wird, was den obigen Essay doch noch etwas relativiert.

Heinrich Löwe

21. April 2017 00:20

Zunächst herzlichen Dank, daß sie einige Zeit nach der Auslieferung einer Neuerscheinung nochmal Gelegenheit zur Stellungnahme geben - dann haben es nämlich ein paar Leute gelesen. Die Lektüre war für mich ein Gewinn, wenngleich Devlin ebenso einseitig wie der Feminismus vorgeht. Vollkommen zu recht muß man dem mal mit gleicher Wucht entgegentreten. Das heißt ja nicht, sich die Argumentation Devlins vollständig zu Eigen zu machen.

Eine Einseitigkeit besteht u.a. darin, wie die Autorin hier zurecht feststellt, daß die weibliche Hypergamie nur eine Seite der Medaille ist; auch die meisten Männer wollen sich natürlich mit den attraktivsten Weibchen paaren.

Es kann nicht oft genug gesagt werden, was immer wieder hindurchscheint - daß emanzipatorische Leitbilder beim Thema Ehe/Familie/Partnerschaft eben auf die ganze Gesellschaft schleichend zersetzend wirken. Und daß jeder Einzelne da eine Verantwortung hat. Vorbild sein für die Kinder, und beizeiten beibringen, daß das Leben auch Übung, Verzicht, Ordnung, Schmerz, Bindung, Kampf ist. Wie sagt man - Strenge in der Lebensführung.

Von mir: Daumen hoch für diesen Titel, auch für den gelungenen Fußnotenapparat des Übersetzers.

Der Starost

21. April 2017 13:53

Der Weg aus unserer selbstgewählten Katastrophe führt allein über eine Bewusstwerdung der Frau in ihrer Bestimmung. Diese beginnt mit ihrer Geburt, setzt sich fort, von mütterlicher Liebe begleitet durch die Kindergarten- und Schulzeit und findet dann hoffentlich in der Zeit  ihren Abschluss, in der sie als Frau  noch Kinder empfangen und zur Welt bringen kann. Dem Ziel dieser weiblichen Bewusstwerdung muss – was leider nur sehr langfristig Erfolg verspricht – die ganze Kraft unseres Volkes untergeordnet werden. Alles andere wird Stückwerk bleiben und letztlich scheitern …

Die jungen Frauen von heute, die eine derartige Sozialisation mehrheitlich nicht (mehr) haben erfahren dürfen, müssen deswegen nicht als die beschriebenen grauen Mäuse am Rande verzagen. Auch sie sind die ihres „Glückes Schmied“ und können mit der Energie, die sie auf die vermeintlich bevorzugten „Schönheiten“ verschwenden, die eigene Weiblichkeit in sich entdecken und zur Entfaltung bringen. Als sich ihrer selbst bewusste Frauen können dann auch sie an faszinierender Ausstrahlung gewinnen und an dem Wettbewerb um die Weitergabe unserer Gene teilnehmen.

Solution

21. April 2017 19:51

Devlin hat ein aus der Masse der Veröffentlichungen herausragendes Buch geschrieben. Für mich waren es zeitweilig gerade die Frauen, die überproportional linke Parteien gewählt haben, die die " sog. Flüchtlinge" beklatscht haben, immer in vorderster Front der Zersetzung standen, usw., die das Hauptproblem darstellten. Dafür gibt es gute Gründe. Wie ticken aber die Frauen wirklich? Devlin trägt in seinem Werk viel zur Erklärung bei, sind doch Frauen und Männer grundsätzlich sehr unterschiedlich. 

Das Buch von Devlin ist auch ein politisches Buch. Denn das Verhältnis von Mann und Frau ist eine grundsätzliche Frage mit vielen Auswirkungen, von der Reproduktion bis zur Dekadenz. Nebenbei bemerkt übt Devlin auch Kritik an den Männern, die auch nicht mehr so sind, wie sie einmal waren.

Daher freue ich mich, daß es immer mehr Frauen gibt, die mein in Schieflage geratenes Bild wieder ein klein wenig zurecht gerückt haben: Lauren Southern, Lana Lokteff, Ann Coulter, Blonde in the Belly of the Beast, Britanny Pettibone und wie sie alle heißen (bei Youtube).

Cacatum non est pictum

21. April 2017 21:17

@Solution

Daher freue ich mich, daß es immer mehr Frauen gibt, die mein in Schieflage geratenes Bild wieder ein klein wenig zurecht gerückt haben: Lauren Southern, Lana Lokteff, Ann Coulter, Blonde in the Belly of the Beast, Britanny Pettibone und wie sie alle heißen (bei Youtube).

Nicht zu vergessen die bezaubernden Damen der patriotischen französischen Frauenband "Les Brigandes" (ebenfalls YouTube) ...

Gerrit

22. April 2017 09:49

Die vermeintliche gewonnene Freiheit der modernen Frau ist wohl zumeist nicht einmal ein Pyrrhussieg. Ihnen bleibt doch gar nichts anderes übrig, als auf eigenen Beinen zu stehen. Dazu zwingen das (ironischerweise mitentwickelt durch die Rechtsprechung feministischer Richterinnen des Bundesgerichtshofes) neue Unterhaltsrecht, aber auch die egoistische Grundhaltung vieler moderner (?) Männer . Ich habe beruflich zu oft erlebt, wie Männer sich nach der gescheiterten Ehe der Verantwortung entziehen und die Versorgung der nicht ausgebildete Ehefrau samt Kindern dem Sozialstaat überlassen. Ich könnte mich jedesmal kringeln vor Fremdscham. Aber auch davor: die Autorin hat völlig Recht, dass ein ganzer Lebensentwurf früherer Tage untauglich geworden ist. Die Wahl des Berufes Krankenschwester mit Perspektive Arztehefrau scheitert an den heutigen Ärzten und der neuen Konkurrenz. Der Arzt von heute heiratet eine Ärztin, keine Krankenschwester (Bei Managern/Sekretärinnen wird es genau so sein, da fehlt mir nur der Einblick). Was ganz nebenbei übrigens auch interessante soziale Folgen hat, da es Klassengrenzen schafft, die es so vorher nicht gab.

Das Relikt

22. April 2017 14:25

@ Gerrit

Ehen scheitern nicht. Ehen sind Pakte oder Bünde, im konservativem Idealfall vor einem Gott geschlossen. Bünde werden beidseitig gelöst oder einseitig gebrochen. Die meisten Scheidungen werden von Frauen angestrengt, d.h. die meisten dieser Bünde werden von Frauen gebrochen - weil sie dabei nichts zu verlieren, u.U. sogar zu gewinnen haben. Es gibt keinen logischen, oder moralischen Grund, warum ein Partner den anderen nach Vorgabe des Bundesverhältnisses weiter unterhalten sollte, wenn dieser das Bundesverhältnis gebrochen hat.

Gerade diese Selbstverständlichkeit des Unterhalts über das Ende des Bundes hinaus, ist ein wesentlicher Grund für den Untergang der Ehe. Ein Bund, bei dem es keine negativen Konsequenzen für den Brecher des Bundes gibt, vielleicht sogar eine Belohung, hat keinen Wert - und wird entsprechend behandelt.

In meiner Generation wollen Frauen heiraten, weil sie das Event Hochzeit haben wollen. Die Ehe ist eine Belanglosigkeit, die gelöst wird, wie alles andere auch.

Junge Männer tun gut daran, wenn sie sich diesem Irrsinn entziehen.

Andrenio

22. April 2017 16:44

Das Relikt:

Volle Zustimmung!  

Erst das Buch von Devlin hat es mir ermöglicht zu erkennen, dass die Frauen selbst die schlimmsten Opfer ihrer eigenen chromosomenabhängigen Programmierung sind, wenn sie sich erst einmal um Würgegriff der feministischen Propaganda  befinden. 

Was man selbst an Treuebruch von "modernen" Frauen erleben kann, die Realität übertrifft oft die Phantasie der Romanciers. Der Schritt von abgrundtiefer Verachtung zum Verstehen ist dadurch ein wahrlich dorniger.

Ich selbst werde das  Buch jedem schenken, de im Umfeld Söhne oder/und Töchter erzieht. 20 Exemplare sind bestellt.

Solution

22. April 2017 19:14

@ Andrenio

Ich sehe das auch so. Das Buch sollte nicht im Regal bei uns verstauben, sondern in vielen Exemplaren an die "Opfer" verschenkt werden. Meine ersten 6 Exemplare sind gleich nach Erscheinen weg und ich warte auf die Reaktion. Bereits mit Donovan hatte ich bei mehr als 50% einen durchschlagenden Erfolg.

Dieses Thema eröffnet uns die Möglichkeit in Kreise einzudringen, die den meisten anderen von uns bevorzugten Themen (noch) nichts abgewinnen können. Das Buch eignet sich für jeden, weil jedermann betroffen ist, egal ob politisch oder nicht. 

Caroline Sommerfeld

22. April 2017 19:53

Soeben an mein Schwesterchen ausgeborgt, nachdem sie mir telefonisch erklärte, welche Mädchenzeitschriften zur Tussenbildung und Bitcherzeugung ich ihrer Tochter bitte nicht mitbringen dürfte. Nicht, daß ich an soetwas gedacht hätte, als Paglia-, Devlin- und Manosphereseitenleserin, doch ich bin eben reine Bubenmutter, die die derzeit angesagte Girlspowergroschenliteratur nicht kennt.

Devlin ist ein großer Reduktionist, und darum wie alle aus dieser Kategorie (Marx, Freud, Mill, Hirnforschung etc. pp.) ein Zermalmer liebgewonnener Narzißmen, deren Kränkung man nicht so gern hat, aber als kluger Mensch bewältigen muß.

Kann man nach der Devlinlektüre noch Frauen als beseelte Subjekte lieben? Kann man als Frau noch feministisch angekränkelte Männer (andere gibt's ja kaum) lieben? Kann man sich noch gern mit einem anderen Menschen paaren, wissend, was er im Schilde führt und wie dekadent er höchstwahrscheinlich ist?

Das Riesenlob der Ehe ist "endgeil", weil sie jenseits der katholischen und evangelikalen Biederkeit ja nicht mehr gelobt werden kann, und Devlin ist so einer, der, wenn alle sagen, das geht nicht mehr, einfach kommt und es macht.

Wer schon verheiratet ist, hat Glück gehabt, doch "wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr". Denn: Devlin läßt die Individuen ziemlich im Regen stehen, sie durchschauen jetzt viel mehr als vor der Lektüre, und trauen sich nun gar nicht mehr ran ...

P.S. Die Schwester ist mit Mann und drei Kindern gesegnet und nicht mehr zu verunsichern.

Jürg_Jenatsch

23. April 2017 03:02

Was Frau Solonzo in meinen Augen aber übersieht, ist der Umstand, daß sich die meisten Männer ihrer Mittelmäßigkeit durchaus bewußt sind und deshalb auch mit durchschnittlichen Frauen im optischen Sinn vorliebnehmen. Roger Devlin hat auch auf diesen Umstand hingewiesen, ebenso auf dem Einfluß des Pornokonsums. Nun mag ein Pornostar für den einen, oder anderen Mann als Bettgespielin von Interesse sein, aber welcher einigermaßen mit Intelligenz gesegneter Mann erwählt eine solche Kreatur zur Ehefrau und Mutter seiner Kinder? Das sind wohl eher Ausnahmen.

Fräulein von Trense

23. April 2017 03:07

Leider kommt in dieser Anmerkung der Aspekt der zerstörten traditionellen Aufgabenteilung zu kurz (wird zwar in ein-zwei verschwurbelten Sätzen angedeutet, ist tatsächlich aber nicht nur der Pakt mit dem Teufel, sondern auch des Pudels Kern).

Die Moderne und ihr - sagen wir - Geldmenschentum haben die Leute dazu gebracht, nur dem einen Wert zuzumessen, daß sich unmittelbar in barer Münze niederschlägt. Was dieser Wertmaßstab nicht erfaßt, ist in den Augen des Westlers schon seit Generationen völlig wertlos. Ein schönes Beispiel ist da Leistung der Vollzeitmutter daheim.

Ich selbst habe es als Kind und Teenager oft miterleben können, wie unter der hypnotisierenden Wirkung aller möglicher Wirtschafts-, Job- und Beschäftigungswunder Hausfrauen und Vollzeitmütter von ihren eigenen Ehemännern (und vor allem von denen) in Frage gestellt wurden, sich dauernd rechtfertigen mußten und abgewertet wurden (weil sie ja den lieben langen Tag "nichts" machten, während der Ärmste im Schweiße seines Angesichts ...) bis sie die Flucht nach vorn taten und im Gelderwerb ihre Ruhe suchten und endlich fanden, denn nun leisteten sie ja auch etwas ... das weitere ist oben gut gesagt; wer sein eigenes Geld hat, braucht sich einen ollen Nörgler irgendwann nicht mehr anzutun.

Wie gesagt, diese Melodie wurde in meiner Kindheit und Jugend in allen Familien in allen möglichen Variationen durchgedudelt, übrigens auch in vermeindlich frommen Häusern. Wie es damit bei ernsthaft gläubigen Prostetanten steht, weiß ich nicht, aber unter Katholiken - auch den traditionstreuen - hat jenes Geldmenschendenken längst seinen Einzug gehalten; inzwischen verdienen fromme Katholikinnen mindestens dazu und katholische Jungmännern werden, wie der ordinärste Zeitgeistler auch, bei der Partnerwahl von der Sorge umgetrieben, daß die potentielle Gefährtin ihm später nicht etwa auf der Tasche liegt (nein, nicht im Falle einer Scheidung, sondern während der Ehe nach dem Motto: die macht sich zuhause auf meine Kosten einen schönen Lenz mit den Kindern und ich muß für die auch noch schuften). Und die wenigen Alleinverdienerfamilien gelten auch unter Tradis als bedauernswerte Phänomene ("Ach, der arme X! Na, die Y ist doch nur zuhause und schafft nix. Und er muß alles allein...").

Es ist also nicht nur der ruchlose Feministenstaat allein, der durch seine fiesen Gesetze Familien zerstört und menschliche Beziehungen zerrüttet. Es sind zuerst und vor allem die Menschen selbst und ihre Grundkategorien oder, um es biblisch zu sagen, der Gott dem sie in Wahrheit dienen. Alles andere, auch ein irregeleitetes und irreleitendes Rechtssystem, ist nur eine Folge der Fehlprogrammierung.

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