Kaum zwei Wochen ist es her, da veröffentlichte der Vorsitzende des AfD-Landesverbandes Bayern, Petr Bystron, auf PI-News eine vielbeachtete Stellungnahme, in welcher er sein Verhältnis zur Identitären Bewegung auf einen Nenner brachte:
Wir müssen als parlamentarische Partei das Schutzschild für all die Menschen sein, die sich […] bei der IB […] engagieren.
Nun sind solcherlei Positionierungen natürlich ein gefundenes Fressen für diejenigen, die in einem wachsenden Dateiordner jede IB-Referenz, jeden zweifelhaften Facebook-Like und jedes Stammtischfoto sammeln und akribisch dokumentieren, um der AfD daraus den lang ersehnten Verfassungsstrick zu drehen.
Dementsprechend folgte die Antwort auf solch ungezogene Solidarität stante pede: Im Rahmen der Pressekonferenz zur Vorstellung des bayerischen Verfassungschutzberichtes ermöglichte die zufällige Nachfrage eines engagierten Journalisten dem Leiter des entsprechenden Landesamtes, Burkhard Körner, ein gut vorbereitetes Dossier aufzuschlagen und die Beobachtung von Bystron unter ausführlicher Zitation desselben zu bestätigen.
Begründung – wen wundert’s? –: seine Nähe zur Identitären Bewegung und der Verweis auf die oben genannte Stellungnahme. Mit der angeschlossene Drohung, man schaue natürlich, wie sich die AfD jetzt zu den Äußerungen Bystrons stelle, deutete Körner dabei schon an, wohin die Reise in Zukunft gehen soll.
Unverzüglich schmissen sich vom Bayerischen Rundfunk über die Zeit bis hin zum Spiegel alle Aasfliegen auf das dargereichte Festmahl und befleißigten sich, in einem gemeinsamen Kraftakt die Daumenschrauben der Berichterstattung anzuziehen. Freilich ohne Erfolg:
Daß Bystron definitiv Sonntagsheld-Material ist, zeigt sich nämlich in seiner Reaktion auf diese von VS und Medien in trauter Zweisamkeit inszenierte Bloßstellung: kein Geheule, keine Distanzierung, kein Parteiaustritt. Stattdessen die Erkenntnis, daß richtige Oppositionsarbeit erst dort beginnt, wo einem der geifernde Widerstand der Etablierten entgegenschlägt, und der bescheidene Stolz, sich einreihen zu dürfen in die Reihe der unliebigen Dissidenten.
Einen herzlichen Sonntagsgruß daher in den Süden der Republik – Herr Bystron, willkommen im Lager der gefährlichen Ideen!
deutscheridentitärer
Herr Bystron hat auf mich, als ich ihn am Rande einer Demonstration kurz getroffen habe, einen sehr guten Eindruck gemacht. Ein schneidiges und charismatisches Auftreten. Damals stand er der IB wohl noch unentschlossen bis kritisch gegenüber - Schwamm drüber, ebenso darüber, dass er wohl im Petrylager zu verorten war.