Das war’s. Diesmal mit: Beichtgeheimnis, Tenenbom und Kindern von Rechtsintellektuellen

5.5.2017 -- Firmung der mittleren Kinder! “Vor Ort“ wär schön gewesen, aber nachdem wir einen kunterbunten Vorfirmtrommelundklatschgottesdienst im Beisein des Bischofs durchhatten, war es vorbei.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Wir sind in ein ande­res Bundesland/Bistum aus­ge­wi­chen. Das mag selt­sam sein, als Katho­li­ken schau­en wir doch eigent­lich alle nach Rom!

Vor­her muß, nein: darf gebeich­tet wer­den. Das Wort „Beicht­ge­heim­nis“ hat eine dop­pel­te Bedeu­tung. Die zwei­te betrifft die Quan­ti­tät. Wir wis­sen zwar (unge­fähr), daß nur 10% der deut­schen Katho­li­ken das Sonn­tags­ge­bot des Besuchs der Hei­li­gen Mes­se beach­ten. Zah­len über abge­leg­te Beich­ten gibt es nicht. Man kann es sich aber gut vorstellen.

Als ich gefirmt wur­de, war beich­ten schon reich­lich out, der pro­gres­si­ve Pfar­rer hat­te auch kei­nen Hehl dar­aus gemacht, was er von die­ser alt­mo­di­schen Tra­di­ti­on hielt. Es gab ein freund­li­ches Auge-in-Auge-Gespräch; zwei Men­schen in Jeans saßen sich gegen­über, die eine (ich) laber­te halb­kon­zen­triert dies und das, der ande­re hör­te zu und fand alles ganz okay.

Im ost­eu­ro­päi­schen Aus­land wird das noch ein wenig anders gehand­habt. Unse­re Kin­der hat das immer sehr beein­druckt: die lan­gen Schlan­gen vor den Beicht­stüh­len in Rumä­ni­en oder Polen. Zuletzt waren wir in Zagreb. Lan­ge Schlan­gen vor den bei­den Beicht­stüh­len! Mit­nich­ten vor­ös­ter­lich! Und: Wochen­tag! Wenig alte, lau­ter jun­ge und halb­jun­ge Leu­te, teils schluch­zend! Und zwar kei­ne Kir­chen­tags­kli­en­tel, son­dern hüb­sche Damen auf High­heels, kräf­ti­ge jun­ger Män­ner, melan­cho­lisch wir­ken­de Exis­ten­tia­lis­ten. Die Kin­der hat das tief bewegt. „Die haben noch so was wie eine See­le“, fand eine der Unseren. 

Ich erzähl­te mir nun mit einer Freun­din diver­se Beicht­be­ob­ach­tun­gen. Sie berich­te­te von ihrem Spröß­ling und der libe­ra­len Erst­kom­mu­ni­ons­vor­be­rei­tung: …so libe­ral, daß man sich nicht getrau­te, von Erst­beich­te zu spre­chen, son­dern nur davon, daß man »mit den Kin­dern über man­che Din­ge spricht, die ihnen nicht so gut gelun­gen sind«. Der Sohn war ein wenig ver­un­si­chert, fand dann aber einen beicht­ba­ren Punkt, den er pro­be­hal­ber der Mut­ter vor­trug: »Schuh­schlei­fe binden?«

6.5.2017 – Tuvia Tenen­bom samt Ehe­frau Isi sind in Schnell­ro­da zum „Lite­ra­ri­schen Früh­schop­pen“ Gast! Chris­toph Rich­ter vom Deutsch­land­fuck muß lei­der drau­ßen­blei­ben. Kur­ze Über­le­gung von Kubit­schek, ihn wegen O‑Ton-Ver­hun­zung („Sumpf abdre­hen“- nicht mit Kubit­schek!) bloß­zu­stel­len, weh­re ich ab.

Frag­te Ten­ebom, was los war im Con­ne Island. Sie waren nach der kurz­fris­ti­gen Absa­ge dort gewe­sen und hat­ten das Gespräch gesucht. Natür­lich hat­ten sich die Tenen­boms über das unpro­fes­sio­nel­le Vor­ge­hen geär­gert. Nun drück­te Tuvia Tenen­bom eher Mit­leid mit den jun­gen Leu­ten von der Initia­ti­ve „Ras­sis­mus tötet!“ aus.

Das sei­en noch bei­na­he Kin­der (Tenen­bom sprach von „lau­ter Acht­zehn­jäh­ri­gen“), und sie sei­en schier beses­sen von der Angst, daß „sowas“ in Deutsch­land sich erneut aus­brei­te. Sie wit­ter­ten über­all Ras­sis­mus und erneut auf­kei­men­den Natio­nal­so­zia­lis­mus. Tenen­bom begriff das als Selbst­haß, der sich anhand dut­zen­der­lei selbst­zer­stö­ri­scher Attri­bu­te aus­wei­se: „Über­all Rin­ge, das Gesicht voll Metall, die­se zer­ris­se­ne Klei­dung, die Pla­ka­te an den Wän­den mit grau­en­haft-bru­ta­len Bandnamen!“

Ein Zuschau­er wand­te ein, die­se kaput­te Mode las­se sich doch genau­so in den USA in gewis­sen Jugend­kul­tu­ren beob­ach­ten. Tenen­bom: „Glau­ben Sie mir, ich ken­ne die dort und die hier. Das ist im Aus­maß ein gewal­ti­ger Unterschied.“

Alle sind nach Lesung, Fra­ge­run­de und Signier­stun­de zufrie­den: Pro­mi­nenz, Gäs­te, Gast­ge­ber, sogar die Zie­gen.

8.5.2017 – Fami­li­är beherrscht mal wie­der ein geflü­gel­tes Wort jeg­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on: „Ein kla­res „Nein“! Und noch eins: „Nie Mehr!!!“ Toch­ter II hat so ein hüb­sches, mit offen­sicht­li­cher Empha­se ange­fer­tig­tes Pla­kät­chen von einer öffent­li­chen (alt-)fränkischen Toi­let­ten­tür entfernt:

Soo süß!

10.5.2017 – Dada: In Quer­furt gibt es seit ein paar Wochen einen rich­tig schwar­zen Mann. Nun gibt es natür­lich seit andert­halb Jah­ren der­glei­chen etli­che. Das beson­de­re an jenem ist, daß er pech­schwarz ist. Schwar­ze Schu­he, schwar­ze Hose, schwar­ze Jacke, schwar­ze Haut. Er ist schlank und groß, sieht ganz gut aus.

Vor­letz­te Woche aß er eine Bana­ne, als wir ihn auf der immer­glei­chen Fahrt­stre­cke ent­lang­ge­hen sahen. Ver­gan­ge­ne Woche ein Bröt­chen. Heu­te einen knall­ro­ten Apfel.

Sohn, so naiv wie empa­thisch: „Auf mich wirkt der wie insze­niert. Das ist doch wie im Film!“

„Na komm. Und um halb zwei hat er halt Hun­ger! Der ist, wie er ist.“

„Du meinst: Er ißt, wie er ißt!“

Klei­ne Toch­ter: „Tee­kes­sel­chen! Ich fang an! Schwar­zer – Schwar­zer. Der Mann da und die Emma Schwar­zer von dener Zeit­schrift, Mama.“

Mein nächs­tes Buch heißt: Mit Rechts­in­tel­lek­tu­el­len zum Kin­der­tur­nen.

________________________

Ellen Kositz­as Das-war’s‑Kolumnen der letz­ten bei­den Jah­re sind im Netz nicht mehr auf­find­bar, son­dern zwi­schen zwei Buch­de­ckel gepackt:
Das war’s. Dies­mal mit Kin­dern, Küche, Kri­tik. 224 Sei­ten, hier bestel­len
Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (14)

Gerhard Vierfuß

11. Mai 2017 01:01

Das Foto mit Tuvia Tenenbom und den Ziegen ist klasse. Hab ich sofort "geteilt" ;)

Eckesachs

11. Mai 2017 02:39

Es ist der Selbsthaß! Deshalb lassen sich Mädchen freiwillig Schweinekrampen durch ihre Nasenscheidewand ziehen ( früher ,,krampte" man freilaufende Schweine durch den Rüssel, um das Wühlen zu unterbinden). Bei Schweinen ist das mittlerweile verboten.

Bisher schob ich diese Form der Selbstverstümmelung auf ein ,,Schmerzdefizit" des Städters, des Büromenschen, der nicht weiß, wie weh es tut, wenn man sich mit dem Hammer auf den Finger haut oder mit der Axt in den Fuß. Nach langer Beobachtung mußte ich meine These , zumindest teilweise, verwerfen. Immer wieder trifft man Handwerker, die dieses Folterzeugs tragen und jene müssen wissen, was Schmerz ist.

Weißmanns ,,Tribalisierung" ist mir als Erklärung zu abstrakt und die  ,,Vernegerung" erscheint mir als zu fundamentlos. Wenn man sich aber selber haßt, seine Sippe, seine Rasse seine Art - es sind oft diese Leute, die behaupten, der Mensch sei nicht gut für die Natur - dann könnte das eine Erklärung für dieses ganz unnatürliche Verhalten sein. Ja, Mode natürlich. Aber das greift zu kurz. Ein Loch im Ohr, durch das man einen überbreiten Schwertransporter sehen kann, ist ein solch schwerwiegender und sich über längere Zeit erstreckender Eingriff in Körper und Psyche, daß die Modeerklärung nicht hinreichend ist.

Ich spreche diese Leute direkt an und stelle ihnen Fragen. Sie antworten immer oberflächlich und manchmal ausweichend, meistens aber ehrlich. Kürzlich fragte ich ein eigentlich gar nicht häßliches Mädchen an der Tankstelle, wer ihr das mit der Schweinekrampe angetan hätte und ob ich denjenigen verprügeln solle. Sie antwortete ganz sachlich, daß sie dafür bezahlt hätte und die Krampe schön fände. Ich werde nun den Selbsthaß als Erklärungsmodell in meine Feldforschungen mit einbeziehen.

Unseren jüngsten Sohn haben wir übrigens selber konfirmiert. Aus der Not heraus, denn unser Dorfpastor ist schwul, der im Nachbarort ein Ehebrecher und die nächste bibeltreue  Gemeinde ist 60 Kilometer entfernt. Also haben wir einen eigenen Katechumenen- und Konfirmandenunterricht organisiert. Beteiligt waren die Familie, freikirchliche Freunde und Glaubensbrüder, sowie die Zeugen Jehovas. Wir besuchten verschiedenste Gottesdienste und nach zwei Jahren fand eine Prüfung statt (und das WAR eine Prüfung, schriftlich und mündlich hinter verschlossener Tür über zwei Stunden), aus welcher der Sohn und die Prüfer mit hochroten Köpfen kamen.

Die Konfirmanden in unserem Dorf können nicht mal das Glaubensbekenntnis oder gar den 23. Psalm Davids. Das ist traurig. Aber man muß das nicht mitmachen. Statt zu jammern und sich zu fügen kann man selber die Zügel in die Hand nehmen. Die Konfirmationsfeier war eine ganz offizielle, mit Nachbarn, Verwandten und Freunden, Zeitungsanzeige und Geschenken.

Reichsvogt

11. Mai 2017 03:45

"Deutschlandfuck" statt "Deutschlandfunk": Herrlich

...Oder doch ein Druckfehler?

Hartwig aus LG8

11. Mai 2017 10:13

Habe das Buch von Tenenbom trotz einiger Skepsis bestellt und nahezu in einem Ritt gelesen.  Kein Buch, was mich persönlich weiterbrachte. Aber, und das beste daran: Es ist von vorn bis hinten sehr unterhaltsam, flüssig geschrieben - man legt es einfach nicht zur Seite. Dieses Buch ist ideal (!!!) zum Verschenken an jene geeignet, die einem am Herzen liegen und noch ganz tief im anderen Lager feststecken.

Ein gebürtiger Hesse

11. Mai 2017 11:09

Boah, die Nazis heutzutage. Was sind die perfide. Da holen sie sich, wahrscheinlich mit Waffengewalt, den Tannenbaum nachhaus und zwingen ihn, mit den eigenen Zicklein für ein gestelltes Foto zu posieren. Ich möcht gar nicht wissen, wo sie den Kerl danach verscharrt haben. Das ist so derart wie im dritten Reich. Gruselig. Darauf mal schnell den ersten Joint des Tages ...

Monika L.

11. Mai 2017 11:55

Die haben noch so was wie eine Seele. Das hat die Tochter richtig gefühlt. Beim 'Trommelklatschgottesdienst ' kann man nur depressiv werden. Wie beim Tanz einer Polonaise zu Laudato Si:

https://www.kath.net/news/59494

Die orthodoxe Christin in verlinktem Beitrag bringt es auf den Punkt: "Aber es ist doch die heilige Liturgie! Da macht man doch nicht dran rum, das versteht doch jedes kleine Kind". Gottesdienst vor Ort gibt es nur noch selten. Und der Blick nach Rom garantiert auch nicht mehr GOTTESdienst. Diese Heimat-und Ortlosigkeit beschreibt der Priester Thomas Frings in seinem Buch "AUS, AMEN, ENDE ? So kann ich nicht mehr Pfarrer sein" sehr anschaulich. Mal von der anderen Seite aus. Auch Priester leiden an der Ödnis. Was tun ? Thomas Frings beschreibt seine Begegnung mit Dom Helder Camara in jungen Jahren. Und wie er diesen um einen Rat für sein Priesterleben fragt. Die Antwort des Bischofs:

"Feiern Sie die Messe mit aller Ehrfurcht und Andacht. Nie ist Gott uns nöher als in den Gestalten von Brot und Wein!"

laup

11. Mai 2017 14:41

... alle Achtung: hier ist Witz und Hirn.  Gut zu wissen, dass rechts/konservativ oder wie auch immer ...  wieder da ist.

Stil-Blüte

11. Mai 2017 16:18

Was mir zu Herrn Tenenbom einfällt: Nomen est omen. 'O Tannebaum, o Tannebaum, wie grün sind deine Blätter/du grünst nicht nur zur Sommerszeit/ nein, auch im Winter, wenn es schneit... Noch ein Zu-Spruch: Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. Und geht zufrieden aus dem Haus (Johann Wolfgang von Goethe). Manchmal sind die Dinge viel einfacher als man denkt. Seine Bücher gekauft, gelesen und weiterverschenkt, ich halt mich an seinen Namen und an... Goethe.

Aristoteles

11. Mai 2017 16:44

"das Gesicht voll Metall"

Dazu Exodus 21, 5-6:

"Erklärt aber der Sklave: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder und will nicht als freier Mann fortgehen, dann soll ihn sein Herr vor Gott bringen, er soll ihn an die Tür oder an den Torpfosten bringen und ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann bleibt er für immer sein Sklave".

Stil-Blüte

11. Mai 2017 16:51

@ Monika L. 

Immer wieder mache ich mir, die ich selbst protestantisch erzogen wurde, über den Verfall des Katholischen in unseren Breitengraden Gedanken. Verdacht:  Nicht Luther hat das Katholische geschwächt, gerschwächt wurde es von innen: 2. Vatikanisches Konzil. Den Verfall der katholischen Messe erlebe ich in 'erzkatholischen' Ländern wie Spanien. Niederknien? Da werden gnadenlos die Holzleisten entfernt, aber gleichzeitig in Kirchen, die jahrhundertelang sommers wie winters wohltemperiert waren, Bodenheizungen eingebaut.  Und der Priester lässt die  sonntäglich gekleideten, schön frisierten Senoritas, die es in der Messe nicht anders kennen, gnadenlos auf dem Steinfußboden niederfallen, wovon sie sich kaum zu erheben vermögen. Nichts hat mir mehr über den Verfall des Katholischen mehr Aufschluss gegeben wie diese Anmaßung. Aber vielleucht ist es in allen Bereichen unseres Lebens, von der Geburt über Essen und Trinken bis hin zum Tod üblich geworden, Rituale , Gewohnheiten abzuschaffen, wovon mir der Bericht über die Firmung mehr als genug auskunft gibt. Das Heilige, Sakrale, meinetwegen nur Festliche, Feierliche - weg damit. 'Ein bißchen Spaß muss sein' statt 'Freude schöner Götterfunken Wie Sie, Ellen Kositza (und viele andere Katholiken) es verstehen, all diesen modernen armseligen Zumutungen der katholischen Kirche standzuhalten, ist mir nur deshalb kein Rätsel, weil ich Sie für eine starke Frau halte.

Monika L.

11. Mai 2017 16:55

Da spricht der blanke Neid aus einer früheren Theaterkritikerin, die Lifestyle-Kritik an den Neurechten zu ihrem Beruf gemacht hat:

https://mobile.twitter.com/L_Bednarz/status/862589648056594435?p=v

Man mokiert sich über die Wohnverhältnisse von Edelfedern , beschäftigt sich mit Krawattennadeln, dämonischer Schönheit und eben schwarrrzen Stiefeln. Die trug Frau Kositza gar schon zu Miniröcken, Frau B. Und mit offenem Haar, har har....

philos

11. Mai 2017 19:00

@Eckesachs

Seien sie nicht allzu streng mit denen, die da ihren Körper mit was auch immer schmücken. Selbsthass scheint mir nicht der vornehmliche Grund zu sein; eher eine Art der Selbstvergewisserung. Mit dem Siegeszug der westlichen Lebensart ging und geht allen von derselben überformten Völkern immer mehr die je eigene Identität verloren. Das ist, zumindest für uns hier, ein Gemeinplatz. Er liefert jedoch einen möglichen Erklärungsansatz für das verstärke Aufkommen der Subkulturen im 20. Jahrhundert. Man wird, unbeschadet des Wunsches, auch mal gegen die Altvorderen zu "rebellieren", nicht zum Punk, Metalhead, Skinhead, Gothic etc., weil man es von selbst wollte, sondern vielmehr, weil die große, übergeordnete Erzählung, die früher, wenn auch nur unterschwellig, gewirkt hat bald verlorengeht, bald als überhaupt nicht existent abgetan wird. Sich dennoch durch irgendein Substitut seiner selbst bewußt werden und irgendwo Anschluß und Einordnung finden zu wollen, ist eine wenig überraschend Folge. Und momentan meint man eben, sich durch gefärbte Haut ausdrücken zu müssen. 

Simpler ist die Annahme, daß Tätowierungen und Piercings der Vermassung anheim gefallen sind. Früher Merkmal eingeschworener Gemeinschaften, etwa hervorragender Kämpfer oder von Seeleuten, macht es heute eben jeder. Ich habe selbst auch nie verstanden, aus welchem Grund sich bildhübsche junge Frauen, und derer Zahl ist hier im Osten ja recht hoch, irgendwelchen bedeutungslosen Schrott aufs Dekolleté klatschen lassen; von grotesken Schriftzügen nicht zu reden, die dem Linguisten körperliche Schmerzen verursachen.

Allein vielleicht sind Sie, Eckesachs, ebenso wie ich, auch einfach nur zu alt für den Scheiß. 

Da es aber auch eine Zahl solcherart Geschmückter gibt, die sich um unser aller Zukunft sorgen und entsprechen handeln, brauchen wir in diesem Punkt nicht unbedingt den Mangel an Versöhnung, der im übrigen so unerläßlich ist. ;)

Gustav Grambauer

11. Mai 2017 21:14

Die Trichillomaniker werden`s bald schwer haben, denn der Gegentrend nimmt gerade Fahrt auf:

https://www.bento.de/style/koerperbehaarung-diese-bloggerin-hat-sich-ein-jahr-lang-nicht-rasiert-1334698/

... und das wird unter den Promis eine 1-A darwinistische Auslese geben, denn das können sich vom Typ und von der Ausstrahlung her nur ganz wenige Frauen leisten. Die Masse wird damit enden wie die vielen, vielen fettigen, schuppigen Stino-Männer in den 70ern, die nicht mal begriffen haben, daß ihre Trendsetter mit langen Haaren eigentlich so etwas wie Rasse, Ursprünglichkeit, Wildheit und Testosteron assoziieren wollten.

- G. G.

Monika L.

12. Mai 2017 10:59

Eine Art postfaktische Firmung : Die Open-Border-Bischöfin legt Hand auf:

https://www.compact-online.de/merkel-besichtigt-zuwanderer-gut-ding-will-weile-haben/

Es erfolgt die postfaktische Lossprechung: Gut Ding will Weile haben....

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