Es wird heiß: “Ein Prozent” zieht an!

Man falle nicht auf die üblichen Possen des Polittheaters herein: Während sich alle plangemäß über die "Ehe für alle" und das "NetzDG" ereifern, läuft der Bundestagswahlkampf unbeeindruckt weiter.

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

Aber nicht nur in Ber­lin. Die Bür­ger­initia­ti­ve “Ein Pro­zent für unser Land” ist ihrer­seits eben­falls voll ein­ge­stie­gen und berei­tet alles vor, um am 24. Sep­tem­ber das abge­kar­te­te Spiel gründ­lich zu vermiesen.

Wir erin­nern uns: Am gro­ßen Wahl­sonn­tag 2016, dem 13. März, rief “Ein Pro­zent” flä­chen­de­ckend zur frei­wil­li­gen Wahl­be­ob­ach­tung auf. Über die Vor­gän­ge und Ergeb­nis­se berich­te­ten wir schon: Unter ande­rem gelang es, den durch “ver­se­hent­lich” falsch zuge­ord­ne­te Stimm­zet­tel in den sach­sen-anhal­ti­schen Land­tag gelang­ten, frisch gewähl­ten Par­la­men­ta­ri­schen Geschäfts­füh­rer der Links­frak­ti­on wie­der hin­aus­zu­ke­geln und an sei­ner Stel­le einen wei­te­ren AfD-Mann ins Par­la­ment zu hieven!

Nun ist es wie­der soweit und bedeut­sam wie nie zuvor: Seit dem 21. Juni hat “Ein Pro­zent” eine Son­der­sei­te zur Wahl­be­ob­ach­tung geschal­tet, auf der sich inter­es­sier­te Bür­ger ein­tra­gen kön­nen, die mit eige­nen Augen über die Ein­hal­tung der Spiel­re­geln bei der anste­hen­den Bun­des­tags­wahl wachen möch­ten. Den Leit­fa­den zur Wahl­be­ob­ach­tung gibt es hier. Obwohl eine umfas­sen­de Bewer­bung bis­lang unter­blie­ben ist und auch in den Medi­en die Wahl­kampf­stim­mung auf sich war­ten läßt, haben sich in der ers­ten Woche bereits über 1000 Wahl­be­ob­ach­ter in spe regis­triert – der Sep­tem­ber wird wohl eini­ge Über­ra­schun­gen für unse­ren polit­me­dia­len Kom­plex bereithalten!

Auch für Akti­vis­ten, die am liebs­ten sofort los­le­gen wol­len (oder das längst getan haben und Nach­schub brau­chen), hält “Ein Pro­zent” Neu­ig­kei­ten bereit. Es gibt eine Men­ge neu­en Mate­ri­als, dar­un­ter Auf­kle­ber, die sich neben deut­schen Bür­gern auch an die neue Kern­ziel­grup­pe der Uni­ons­par­tei­en wen­den, sowie reich­lich Flug­blät­ter, um die Wahl­be­ob­ach­tungs­kam­pa­gne lan­des­weit bekannt zu machen.

Die Kam­pa­gne ist ange­lau­fen, der Nach­schub ist gesi­chert, die Wirk­sam­keit erwie­sen – nun gilt es, mitanzupacken!

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

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Kommentare (9)

Franz Bettinger

3. Juli 2017 14:51

Vielen Dank für das Engagement von "Ein Prozent". Ich halte es für außerordentlich wichtig, die Wahlen penibel zu beobachen. Und auch sich im Detail zu überlegen, wo und wie gefälscht werden kann (und dann wohl auch wird.), z.B. auch bei der Zahlen-Übermittlung oder der Angabe der Geamt-Wahlbeteiligung. Bei angeblich sehr hohen Wahl-Beteiligungen sollte man die Ohren spitzen und nachprüfen. Was ist eigentlich aus den 4 Millionen Wahl- Stimmen für Le Pen geworden, die fälschlicher Weise als ungültig gezählt wurden? Und was aus der Nachzählung in NRW? Die AfD hätte dort nur 0,1% mehr Stimmen haben müssen, um der FDP einen Platz abspenstig zu machen und die CDU-FDP Koalition zu verunmöglichen. Weiß darüber jemand Bescheid?

Lars Waldgaenger

3. Juli 2017 18:12

Es wird darauf hingewiesen, dass auch die Möglichkeit besteht, sich als Wahlhelfer der zuständigen Gemeindebehörde zur Verfügung zu stellen. Unregelmäßigkeiten können so bereits im Ansatz verhindert werden.

niekisch

3. Juli 2017 21:46

Auch wenn zu vermuten ist, daß sich die Erziehungsdiktatur nicht abwählen lassen wird, ist Teilnahme nicht sinnlos und was gibt es Schöneres als in die erstaunten Geichter der Wahlkommission am Wahlabend zu blicken, wenn sie beim Auszählen überrascht wird.

Nemo Obligatur

4. Juli 2017 00:32

@Lars Waldgaenger

Selbiges habe ich bereits getan. In meiner Gemeinde werde ich als Wahlhelfer fungieren und gemeinsam mit den übrigen Wahlhelfern für einen korrekten Ablauf der Wahl sorgen. Mit preußischer Strenge selbstredend.

Übrigens verpflichtet sich jeder Wahlhelfer durch seine Unterschrift zur Verschwiegenheit.

Franz Bettinger

4. Juli 2017 21:10

"Die Gesamtzahl der Stimmen wird verkündet." Wie wird diese zahl genau ermittelt? Hier liegt der Hand begraben! Wie will man überprüfen, ob diese Zahl nicht z.B. verdoppelt wurde, was zu einer Halbierung der AfD-Stimmen führen würde?

Solution

5. Juli 2017 01:37

Wenn am Wahlabend das vorläufige Endergebnis verkündet wird und die AfD mit 7% in den Bundestag einzieht, ist trotz allem für 4 weitere Jahre garantiert, daß der Niedergang weitergeht. Noch in diesen Jahren wird sich das Zeitfenster für ein Aufhalten des großen Austausches unerbittlich schließen. Dann ist es vorbei mit der Hoffnung auf einen demokratischen Wandel. Es ist an der Zeit, der Realität ins Auge zu sehen.

Stil-Blüte

5. Juli 2017 11:19

Ist eigentlich der Ablauf der  Briefwahl von den Wahlhelfern von Anfang bis Ende kontrollierbar? Wie geht er überhaupt vonstatten?

Schneekette

5. Juli 2017 15:16

@Nemo Obligatur

Schweigepflicht wesbezüglich genau? Bitte führen Sie aus.

niekisch

5. Juli 2017 20:49

"Es ist an der Zeit, der Realität ins Auge zu sehen."

@solution: ..und die besteht darin, daß in einigen NRW - Großstädten die Zahl der Einströmerkinder unter 6 Jahren bereits über 50% liegt. Möglicherweise geht es für uns in absehbarer Zeit nur noch um unsere Selbstbehauptung im Meer der uns Fremden,

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