Machiavelli, Aluhüte und Schlafschafe

Jeder, der kein solcher Autist ist, daß er nur zum Kauf von Fertigpizza und Cola aus dem Keller seiner Eltern herauskommt,...

hat sie bereits erlebt: Debat­ten zwi­schen Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­kern und Antiverschwörungstheoretikern.

Debat­ten, kei­ne Dis­kus­sio­nen! Selbst im sel­te­nen Fal­le größ­ter Höf­lich­keit der Kon­tra­hen­ten stellt sich stets das glei­che Ergeb­nis ein: Kopf­schüt­teln über die Ver­bohrt­heit des ande­ren. Für poli­ti­sche Ver­ei­ni­gun­gen kön­nen die­se Debat­ten gera­de wäh­rend der Auf­bau­pha­se zer­stö­re­risch sein. Dabei tei­len der Alu­hut und der sich sonst etwas auf sei­nen ver­meint­lich kla­ren Ver­stand ein­bil­den­de Anti­ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker, von dem ers­te­ren ger­ne „Schlaf­schaf“ genannt, eine Gemein­sam­keit: Sie sind bei­de ein Pro­dukt geis­ti­ger Über­for­de­rung mit der Kom­ple­xi­tät der Welt.

Wenn man dann aller­dings neben ihnen sitzt und hören kann, wie ihr Gezan­ke dem gan­zen Tisch auch noch den letz­ten Nerv raubt, dann ist es oft gar nicht so leicht, ein­zu­grei­fen. Irgend­wie ver­steht man, daß bei­de schon von den Grund­la­gen her dane­ben lie­gen, nur fällt einem dann doch nichts ein, was man sagen könn­te. Des­halb hier eine klei­ne Hilfestellung:

Vor eini­ger Zeit ver­sprach ich auf die­sem Blog, ein­mal zu erklä­ren, was der Streit um Ver­schwö­rungs­theo­rien mit Machia­vel­li zu tun hat. Machia­vel­li war der ers­te abend­län­di­sche Den­ker, der sich wis­sen­schaft­lich mit dem Phä­no­men der Ver­schwö­rung befaß­te (vor allem im 6. Kapi­tel des III. Buches der Dis­cor­si).

Der Staats­mann und Schrift­stel­ler der spä­ten Renais­sance war kei­nes­wegs der Ansicht, daß Ver­schwö­run­gen nur in der Ein­bil­dung von Spin­nern exis­tie­ren. Sei­ne Zeit hat­te sie rei­hen­wei­se gese­hen. Durch ihre schie­re Anzahl erschie­nen sie ihm sogar als eine der größ­ten Gefah­ren für jeden Fürs­ten. Vor allem Tyran­nen, denen es gelun­gen ist, sich all­ge­mein ver­haßt zu machen, ster­ben sel­ten eines fried­li­chen Todes.

Doch hier liegt die Fal­le. Unter einer Ver­schwö­rung ver­steht Machia­vel­li die Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung eines Staats­strei­ches, in ers­ter Linie den Fürs­ten­mord mit anschlie­ßen­der Macht­über­nah­me. Aus die­ser impli­zi­ten Grund­an­nah­me folgt für Machia­vel­li bereits als Selbst­ver­ständ­lich­keit (die er des­halb gar nicht groß the­ma­ti­siert), daß die Ver­schwö­rer fast immer ver­lo­ren sei­en, wenn die Exis­tenz der Ver­schwö­rung nur irgend­wie nach außen drän­ge. Der Herr­scher wer­de sie dann aus rei­ner Selbst­er­hal­tung mit den ihm zu Gebo­te ste­hen­den Gewalt­mit­teln vernichten.

Damit ergibt sich jedoch für den ange­hen­den Ver­schwö­rer ein Pro­blem, das Machia­vel­li mehr als alles ande­re dafür ver­ant­wort­lich macht, daß die meis­ten Ver­schwö­run­gen schei­tern: Einer allein kann allen­falls unter Opfe­rung des eige­nen Lebens zum Mord­an­schlag schrei­ten. Für eine Ver­schwö­rung braucht es mehr als einen Ver­schwö­rer. Je mehr Ver­schwö­rer es gibt, des­to wahr­schein­li­cher wer­den jedoch Ver­rat und Ent­de­ckung. Dar­in liegt das Dilem­ma. Man kann kaum die not­wen­di­ge Zah­len­stär­ke errei­chen, ohne das Ent­de­ckungs­ri­si­ko untrag­bar zu erhöhen.

Die­se Über­le­gung Machia­vel­lis ist voll­kom­men rich­tig, sofern man bei sei­ner Grund­an­nah­me bleibt. Das heißt: solan­ge man als „Ver­schwö­rung“ nur Grup­pen­ak­ti­vi­tä­ten bezeich­net, die die Besei­ti­gung aller Betei­lig­ten durch die herr­schen­de Gewalt zur Fol­ge hät­ten, wenn die­se Gewalt auch nur den kleins­ten Hin­weis auf ihr Vor­han­den­sein erhielte.

Das typi­sche Schlaf­schaf macht jedoch fol­gen­des: Es über­nimmt das Argu­ment Machia­vel­lis (meist ohne zu wis­sen, woher es stammt) und über­trägt es auf gänz­lich ande­re Sach­ver­hal­te. Grö­ße­re Ver­schwö­run­gen sind unmög­lich, so glaubt es, weil sie nicht voll­stän­dig geheim­zu­hal­ten sind. Als „Ver­schwö­rung“, an deren Exis­tenz zu glau­ben es sich aus Dün­kel über die eige­ne Intel­li­genz ver­bie­tet, zäh­len für es jedoch auch eine Rei­he poli­ti­scher Phä­no­me­ne, die gar nicht der voll­stän­di­gen Geheim­hal­tung bedür­fen, weil die herr­schen­de Gewalt nicht die Absicht hat, sie zu unterdrücken.

Ihre Exis­tenz ist zumeist sogar unbe­streit­bar, oft offi­zi­ell, und auch wenn Details nicht immer ein­fach zu bekom­men sind, so ist doch vie­les prin­zi­pi­ell dem Inter­es­sier­ten frei zugäng­lich. Die­se Beschrei­bung umfaßt eine gro­ße Band­brei­te an Phä­no­me­nen. Sie trifft auf die Stif­tun­gen des Geor­ge Sor­os und die trans­at­lan­ti­schen Netz­wer­ke eben­so zu wie auf vie­le Unge­reimt­hei­ten im Fal­le NSU sowie auf jeden belie­bi­gen Geheimdienst.

In vie­len Fäl­len ist hier Geheim­hal­tung nicht nötig oder bedeu­tet etwas gänz­lich ande­res als für die Ver­schwö­run­gen, die Machia­vel­li behan­delt. Nicht die blo­ße Ver­füg­bar­keit von Infor­ma­tio­nen außer­halb des Krei­ses der Ein­ge­weih­ten ist hier gefähr­lich, son­dern es bedürf­te der öffent­lich­keits­wirk­sa­men Skan­da­li­sie­rung, um poli­ti­sche Fol­gen zum Scha­den der soge­nann­ten Ver­schwö­rer aus­zu­lö­sen. Damit kom­men Medi­en und Öffent­lich­keit ins Spiel. Das ändert die Regeln so voll­stän­dig, daß es nur zu größ­ter Ver­wir­rung füh­ren kann, wenn auch hier der Begriff der „Ver­schwö­rung“ gebraucht wird.

An die­ser Stel­le liegt dann jedoch der Feh­ler der­je­ni­gen, die den Spitz­na­men „Alu­hü­te“ zurecht tra­gen. Der Alu­hut ist in den meis­ten Fäl­len eine selt­sa­me Mischung aus Unbe­stech­lich­keit der Wahr­neh­mung und äußers­tem Man­gel an Urteils­kraft. Er sieht, daß auf der poli­ti­schen Büh­ne auch Kräf­te wirk­sam sind, die es vor­zie­hen, hin­ter den Kulis­sen zu blei­ben oder zumin­dest nicht im Licht­ke­gel der Schein­wer­fer zu stehen.

Da er aber nicht das gerings­te Gespür dafür hat, wie sozia­le Pro­zes­se im all­ge­mei­nen und Poli­tik im beson­de­ren funk­tio­nie­ren – von dies­be­züg­li­chem wis­sen­schaft­li­chen Hin­ter­grund ganz zu schwei­gen –, kann er sich dies nur auf eine Wei­se erklä­ren: Es muß eine zen­tra­le Befehls­stel­le geben, die alle die­se Akti­vi­tä­ten koor­di­niert und damit ermög­licht! Wie könn­te es denn anders sein, daß all dies unge­hin­dert geschieht?

Jüngst ver­öf­fent­lich­te “Pro­ject Veri­tas” ein mit ver­steck­ter Kame­ra auf­ge­nom­me­nes Video, auf dem ein CNN-Mit­ar­bei­ter erklärt, war­um sein Nach­rich­ten­sen­der stän­dig über die angeb­li­che Ver­bin­dung Prä­si­dent Trumps nach Ruß­land berich­tet, obwohl dies wei­test­ge­hend „Bull­shit“ sei. Die Ant­wort lau­tet: Ers­tens, sehr vie­le Mit­ar­bei­ter bei CNN has­sen Trump. Zwei­tens, die­se Geschich­ten trei­ben die Ein­schalt­quo­ten nach oben.

Die­ser und tau­send ähn­li­che Fäl­le, in denen eine Mischung aus einer vor­ein­ge­nom­me­nen Grund­ein­stel­lung und der Sys­tem­lo­gik eines Gesell­schafts­be­rei­ches die skur­rils­ten Blü­ten trei­ben, kom­men im Welt­bild des Alu­hu­tes nicht vor. Daß sich sol­che Pro­zes­se in der Gesell­schaft gegen­sei­tig ver­stär­ken kön­nen – weil die Medi­en über die „Ruß­land-Trump-Con­nec­tion“ berich­ten, for­dern Trumps Geg­ner in Washing­ton stän­dig neue Unter­su­chun­gen; der Gedan­ke, daß die Medi­en brich­te­ten, weil weil sie immer wei­ter unter­su­chen, ist ihm siri­us­fern. Der Satz Ham­letsEs gibt mehr Ding im Him­mel und auf Erden, als Eure Schul­weis­heit sich träumt“ muß gera­de denen gesagt wer­den, die so man­ches für mög­lich hal­ten, das es ganz gewiß nicht ist.

Weil er sich kom­ple­xe Vor­gän­ge nicht vor­stel­len kann, sucht der Alu­hut statt­des­sen nach der Zen­tra­le der Welt­ver­schwö­rung und ver­schwen­det kei­ne Sekun­de dar­an, zu über­le­gen, auf wel­che Wei­se sie ihre angeb­li­che All­macht denn über­haupt aus­übe, also war­um irgend­wer, geschwei­ge denn die Mäch­ti­gen die­ser Welt, ihren Befeh­len Fol­ge leis­ten sollte.

Die Fra­ge, wie genau die Bil­der­ber­ger denn die Welt beherr­schen, ist es dann auch, die den Alu­hut ent­we­der ins Stot­tern oder zu Wut­an­fäl­len bringt. Nur ist das selbst­ge­fäl­li­ge Schlaf­schaf kei­nen Deut klü­ger. Letzt­lich ver­steht weder der eine noch der ande­re, daß es auf der Welt nicht nur Herr­schaft, son­dern auch Ein­fluß gibt.

Ein­fluß zu mes­sen, ihn quan­ti­fi­zier­bar zu machen (und dar­auf kommt es eben an, nie­mand bestrei­tet die Exis­tenz der Bil­der­ber­ger!), ist eines der schwie­rigs­ten und vor allem unsi­chers­ten Fel­der der Poli­tik­wis­sen­schaft. In vie­len Fäl­len kann die Ant­wort nur lau­ten: Das kön­nen wir nicht so genau wis­sen, Ein­fluß haben die schon, aber wie­viel, das kön­nen wir nur mut­ma­ßen. Und die Mut­ma­ßun­gen kön­nen weit aus­ein­an­der­lie­gen, weil sie zum größ­ten Teil auf anek­do­ti­schem Mate­ri­al beruhen.

Eine sol­che Ant­wort kommt natür­lich jedem unge­le­gen, der eine ein­fa­che Gewiß­heit sucht, um sich dar­in ein­zu­rich­ten und auf die ande­ren als Alu­hü­te oder Schlaf­scha­fe herabzuschauen.

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Kommentare (24)

Der_Jürgen

6. Juli 2017 16:11

 Ein sehr guter Artikel. Da es leider selbst auf diesem Blog den einen oder anderen gibt, der gelegentlich mit der abgedroschenen Phrase von der "Verschwörungstheorie" hausiert, möchte ich einige Bemerkungen hinzufügen.

Eine Verschwörung lässt sich, darüber sind sich wohl alle einig, als eine vertrauliche Absprache von zwei oder mehr Personen zum Nachteil einer oder mehrerer anderer Personen definieren. In diesem Sinne ist sogar eine Absprache unter den führenden Mitgliedern eines Konzerns, von der nicht einmal das mittlere Kader der Firma, geschweige denn die Konkurrenz, erfährt, eine Verschwörung. Und was für die Wirtschaft gilt, gilt in erhöhtem Masse natürlich auch für die Politik.

Fragt man einen sich als "aufgeklärt" und "rational" gerierenden Kritiker der "Verschwörungstheoretiker", ob es die Verschwörungen, von denen wir in den Geschichtsbüchern lesen - das Mordkomplott gegen Julius Cäsar etwa oder die Offiziersverschwörung gegen Adolf Hitler, die im Attentat vom 20. Juli 1944 gipfelte - tatsächlich gegeben habe oder ob sie lediglich eine Ausgeburt überhitzter Historikerphantasie seien, wird er wohl oder übel einräumen müssen, dass diese Verschwörungen tatsächlich existiert haben. Man frage ihn als nächstes, ob heute in der Politik tatsächlich absolute Transparenz herrsche und Politiker heutzutage keine vertraulichen Absprachen zuungunsten anderer mehr träfen, kann der "aufgeklärte Kritiker" gar nicht anders, als mit nein zu antworten.

Einen sehr wesentlichen Punkt erwähnt Poensgen in seinem Beitrag selbst: Vieles, was die Mächtigen anstreben, ohne dass man davon in der Bildzeitung liest, ist gar keine "Verschwörung", weil es von vielen Angehörigen der führenden Kasten explizit bekanntgegeben wurde und man es, insbesondere im Zeitalter des Internets, mit etwas Recherche leicht ausfindig machen kann. Es gibt, um ein besonders aktuelles Thema zu erwähnen, jede Menge von Aussprüchen namhafter westlicher Politiker, die ausdrücklich für eine Völkervermischung werben. Ein gutes Beispiel waren die Ausführungen von Frans Timmermans über die Notwendigkeit der "Diversity", die Martin Lichtmesz zu einem Artikel anregten und auf diesem Blog eine der bisher lehbaftesten Diskussionen auslösten. X andere Zitate Prominenter wurden hier schon so oft erwähnt, dass man es sich wohl schenken kann, sie nochmals aufzuwärmen.

Das Argument: "Wenn so viele Menschen eingeweiht sind, wird der eine oder andere die Verschwörung bestimmt ausplaudern, und sie wird platzen" hört man oft im Zusammenhang mit dem 11. September 2001. Tatsache ist jedoch, dass sicherlich nur eine relativ geringe Zahl von Menschen weiss, was damals wirklich passierte. Gewiss, die Anzahl jener, die an der Inszenierung beteiligt waren, muss viele hundert betragen haben, aber von diesen kannte nur ein kleiner Teil den Gesamtplan, und viele wussten bestimmt nicht einmal, wozu sie damals Beihilfe leisteten.

Übrigens müssen 1944 etliche deutsche Offiziere vom Attentatsplan gewusst haben. Ausgeplaudert hat ihn aber keiner davon. Eine Verschwörung benötigt einen harten Kern von Hundertprozentigen, von denen man weiss, dass sie, ausser unter der Folter vielleicht, den Mund halten können und werden. 

Zuletzt noch zu den Bilderbergern. Diese sind bestimmt nicht die geheime Weltregierung. Sie sind, militärisch gesprochen, die Obristen, Oberstleutnants und Majore der Neuen Weltordnung. Wer sind die Generäle? Ich habe hierzu meine Vermutung, die ich aber nicht beweisen kann und darum auch nicht äussere.

RMH

6. Juli 2017 16:28

Spontane Assoziationen zu diesem guten Artikel:

Ich sag' es dir das Schwarz und Weiss is kein Beweis.(Laibach - Geburt einer Nation)

Power is nothing without control. (Populär geworden durch eine Werbung für Autoreifen)

Es ist meiner Meinung nach wichtig, beim Thema "Verschwörung" bei einer möglichst engen Definition zu bleiben, ähnlich wie Machiavelli dies getan hat, der aber nach dem im Artikel Wiedergegebenen wohl hauptsächlich Verschwörungen gegen die herrschende Macht behandelt hat. Gegenstand der im oppositionellen Bereich verbreiteten Verschwörungstheorien sind aber meistens Verschwörungen von bereits Mächtigen und Herrschenden, zum großen Teil eben gegen das sog. Volk. Insofern eine etwas andere Stoßrichtung.

Diese Theorien haben - wie beschrieben - sichtbare Symptome. Das Rätsel bleibt aber, ob es sich hier um Eisbergphänomene handelt, bei denen entsprechend eines Eisberges eben nur der geringste Teil sich sichtbar über Wasser zeigt und der Rest verborgen ist. Darüber lässt sich nun lange reden, aber ohne Beweise ist das - wenn man nicht gerade unter sich diskutiert - meist müßig.

Was aber aus meiner Sicht sehr wichtig ist:

„Verschwörungstheorie“ und „Verschwörungstheoretiker“ sind mittlerweile Kampfbegriffe zur Verächtlichmachung und zur Entziehung des seriösen Bodens eines Gegners. Man sollte daher im eigenen Interesse - wie geschrieben - immer eine sehr enge Definition des Begriffes pflegen, ihn nach Möglichkeit nicht selber verwenden und wenn er gegen einen in einer Debatte verwendet wird, darauf hinweisen, dass hier per se keine Verschwörung vorliegen kann, da eine Verschwörungen eben immer eine Verabredung zur Durchsetzung von Zielen im Geheimen ist und niemals das offen zu Tage treten einer klar erkennbaren, öffentlich nachvollziehbaren und belegbaren Agenda. Bei dem, was klar sichtbar ist, sollte man daher auch bei öffentlichen Debatten - schon aus Eigenschutz - bleiben

marodeur

6. Juli 2017 16:50

Ein ausgezeichneter Text, Herr Poensgen! Ich gebe zu, dass meine Abneigung gegen "Aluhüte" tatsächlich nur aus der Ohnmacht rührt, auch keine plausible Erklärung für bestimmte Phänomene zu haben.

Vergangene Streitereien verliefen immer gleich. Der Theoretiker beschreibt ein Modell (z.B. zu 9/11) und ich versuche die verschiedenen Annahmen zu Fall zu bringen. Der beste Ansatz führt über das "Ockhamsche Rasiermesser": Von mehreren Erklärungsmodellen überlebt dasjenige, dass mit den wenigsten bzw. einfachsten Annahmen auskommt. Alle anderen Modelle "springen über die Klinge".  Das funktioniert meistens recht gut und führt zur irrigen Auffassung, dass Verschwörungstheorien immer Nonsens sind. In Wirklichkeit mangelt es einfach an Recherche und Phantasie. Würde man sich die Mühe machen und Annahmen durch Informationen ersetzen, dann könnte man die "Theorie" getrost durch Wahrheit ersetzen. Beispiele für gute Recherche gibt es ja genug (siehe NSU). Daher schliesse ich heute wieder alle Theoretiker in die Arme - noch lieber sind mir allerdings die Praktiker

tOm~!

6. Juli 2017 20:39

"Jüngst veröffentlichte "Project Veritas" ein mit versteckter Kamera aufgenommenes Video, auf dem ein CNN-Mitarbeiter erklärt, warum sein Nachrichtensender ständig über die angebliche Verbindung Präsident Trumps nach Rußland berichtet, obwohl dies weitestgehend „Bullshit“ sei. Die Antwort lautet: Erstens, sehr viele Mitarbeiter bei CNN hassen Trump. Zweitens, diese Geschichten treiben die Einschaltquoten nach oben."

Das ist ein ziemlich dürftiges Erklärungsmuster. Wären die Besitzer bei Time Warner nicht exakt mit dieser Art der Berichterstattung einverstanden, könnten die Angestellten auch Todhaß für Trump empfinden, und es wäre ihnen dennoch nicht gestattet, mit ihren Emotionen Meinungsmache zu betreiben. Hier wird der Eindruck vermittelt, daß CNN-Mitarbeiter ihren eigenen Willen bei der Berichterstattung durchsetzen können. Damit kann man dann Noam Chomskys Propagandamodell auf den Müllhaufen der Geschichte werfen? Alleine der Gedanke, daß "Mitarbeitern" in global operierenden Konzernen eine solche Einflussnahhme gestattet wird,  erscheint mir vollkommen unglaubwürdig. Jedenfalls habe ich in der Praxis die Erfahrung gemacht, daß Angestellte in großen Firmen haargenau das tun, was die Vorstandsetage vorschreibt, und sonst nichts. Und das soll ausgerechnet bei CNN anders sein? Die amerikanischen Massenmedien befinden sich im Besitz von einigen wenigen Konzernen. Uns Deutsche lehrt man, daß es dem bösen Adolf und seinen nationalsozialistischen Spießgesellen innerhalb kürzester Zeit gelang, eine sogenannte "Gleichschaltung" im ganzen Deutschen Reich durchzusetzen. In den USA hat sich schon im 19. Jahrhundert, nach dem Bürgerkrieg, eine herrschende Klasse herausgebildet, die seit dieser Zeit ihre Macht sogar noch international erweitert hat. Zeit und Einfluss hatte man - messbar - also genug, in den Staaten ähnliche Bedingungen herzustellen. Sieht man sich an, wie die demokratische Presse über wichtige historische Ereignisse berichtet hat, nehmen wir beispielsweise das Kennedy-Attentat, dürfte es schon außerordentlich schwerfallen, die Augen davor zu verschließen, wie tendenziös und einseitig in der sogenannten "freien Presse" Amerikas berichtet wird. Der Begriff "Verschwörungstheorie", eine Wortschöpfung des CIA, lässt sich auf den Mord an Kennedy zurückführen, und "Verschwörungstheoretiker" waren eben jene, die nicht an den Einzeltäter Oswald glauben wollten. Hieran sollte doch wohl bereits erkenntlich werden, daß es sich nur um einen Kampfbegriff handelt, der dazu dient, Menschen zu diffamieren, die nicht dem staatlich verordneten Narrativ folgen wollen. Was von den etablierten Medien heutzutage alles als "Verschwörungstheorie" abgekanzelt wird, ist kaum noch zu überschauen. Vielleicht ist die Generalisierung übertrieben, aber mein Eindruck ist, daß jede These oder Analyse, die den globalen Eliten nicht passt, mit diesem Begriff belegt wird. Warum auch nicht, es ist schließlich ein probates Mittel im Hinblick auf die Massenpyschologie. Meiner persönlichen Meinung nach, weist man sich als lupenreiner Systemknecht aus, wenn man diesen Begriff unreflektiert verwendet, um die Meinungen, Ansichten oder Thesen anderer Menschen zu diskreditieren, statt sie zu falsifizieren. Passend zu dem Ganzen, hätte ich noch eine sensationelle Leseempfehlung, und zwar vom "Center for Immigration Studies". Der folgende Beitrag von Steven Steinlight, erschien bereits im Jahre 2001, ich übersetze und zitiere - als Aperitif- einen kleinen Auszug:

*Den weißen "Herrenmenschen", die historisch jede Einwanderung, oder Einwanderung von Nichteuropäern ( Europäer definiert als Nordisch [ sic! ] oder Angelsächsisch ) abgelehnt haben, eine von Peter Brimelow eingenommene Position, darf nicht erlaubt werden, ein prominente Rolle bei der öffentlichen Debatte zum noch nie dagewesenen demografischen Wandel in Amerika einzunehmen.*

https://cis.org/Jewish-Stake-Americas-Changing-Demography

Franz Bettinger

6. Juli 2017 20:57

Eine Verschwörung ist eine geheime Absprache zum Erreichen eines gemeinsamen Ziels. Das Ziel muss nicht negativ besetzt sein, wie Rache oder Macht, es kann auch um die Freiheit gehen. Wer wollte bestreiten, dass es das gibt. Verschwörungen gibt es auf jedem gesellschaftlichen Niveau, vom Kindergarten bis zur Schule, vom Arbeitsplatz bis zum Autokonzern (siehe die VW-Abgas-Tricksereien), erst recht in der Politik: von Catilina über die Ermordung Cäsars, von der Meuterei auf der Bounty bis Stauffenberg, von Watergate bis 9/11. All diesen Verschwörungen liegt zugrunde, dass sie ohne Geheimhaltung erfolglos geblieben wären. Die größte Gefahr für Verschwörer bestand daher früher darin, das ihre Verschwörung vor oder nach der Tat auffliegen konnte. Je mehr Mitwisser es gab, desto riskanter war die Sache.

Diese Gefahr besteht schon lang nicht mehr. Die vom Mossad und der CIA schon im Vorfeld entwickelten Methoden des Gegen-Legende-Schmiedens macht es möglich, die Aufdeckung von Verschwörungen zu minimieren bzw. die Öffentlichkeit durch Miss-Informationen und Propaganda so zu verwirren, dass die Drahtzieher fast immer ungeschoren davon kommen, auch wenn die Beweislast wie bei 9/11 erdrückend ist. Zum Zwecke der Verächtlich-Machung wurde eigens ein neuer Begriff erfunden: der des Verschwörungs-Theoretikers.

Die "Replacement Agenda der UN und der EU" kann jeder im Internet abrufen. Da trotz schriftlicher Beweise Medien und Politiker aber den Plan eines programmierten Bevölkerungs-Austausches abstreiten, glauben die Schlafschafe einfach, sich versehen zu haben, obwohl ihnen das Dokument vorliegt, und dies auch dann immer noch, wenn bereits über 2 Mio. Afrikaner und Araber über die deutsche Grenze marschiert sind und ganz offiziell deren Familien nachgeholt werden sollen. Mehr Dummheit war nie in Saudi-Germanien.

Franz Bettinger

6. Juli 2017 21:21

Hier ein paar Beispiele von Verschwörungen, die alle im Laufe der Geschichte als wahr bestätigt wurden:

1900, "To hell with Spain, remember the Main!" Die Hearst Presse hetzt erfolgreich zum Krieg gegen Spanien, der den USA die Eroberung Texas, Neu-Mexikos, Arizonas und Kaliforniens erlaubt. Das Schiff namens Maine wurde in Wahrheit von den USA selbst gesprengt, die Versenkung aber den Spaniern angelastet.

1916, die Versenkung des heimlich mit Waffen und Munition für England vollgestopften US- Schiffes Lusitania. Den Vorfall nutzen die USA, um sich in den WW1 einzubringen. (=WK1)

1942, Pearl Harbour. Die USA wussten Bescheid, ließen den Angriff aber fast ohne Gegenwehr zu, um die Empörung der Bevölkerung zu nutzen und Japan den Krieg zu erklären. - Sanktionen und Blockaden der USA hatten Japan zu dem Angriff veranlasst.

1953, CIA und MI6 stürzen im Iran die Regierung Mossadek, weil der seine Erdöl-Industrie (gegen BP) verstaatlichen wollte. Das hat Roosevelt später zugegeben. Die Details dieser false flag Unternehmungen (Bombenterror und Attentate, die man den Kommunisten in die Schuhe schob) sind seit 2003 den CIA-Archiven zu entnehmen.

1961, Eisenhauer steckt hinter der Schweinebucht-Invasion (zum Sturz Fidel Castro's).

1963, JF Kennedy wird nach der Kuba-Krise erschossen, weil er Kuba nicht bekriegen will, und durch Johnson ersetzt.

1964, Tonkin-Zwischenfall, in dem Nord-Vietnam fälschlicherweise vorgeworfen wurde, einen US- Zerstörer attackiert zu haben. Johnson brachte die USA auf diese Art in den Vietnam-Krieg. Die Archive sind geöffnet. Die false flag, Johnson's Lüge, ist heute offiziell belegt.

1970, Watergate, Nixon steckte dahinter

1972, Italien, Operation Gladio. Die Geheim- Armee der CIA, die auch außerhalb Italiens existiert, verübt Bomben-Anschläge in Bologna und Mailand, die man den Roten Garden in die Schuhe schiebt. Andreotti hatte die Wahrheit später zugegeben (1992).

1985, das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior wird im Hafen von Auckland (NZ) versenkt im Auftrag der französischen Regierung. 

1986, Iran-Contra-Affäre (Waffenverkäufe der USA an den Iran)

1986, idem US-Waffen an die Contras führen zum regime change in Nicaragua

1990, mit der Inkubator-Lüge in Kuwait liefert den USA einen Vorwand, in den Krieg gegen Irak zu ziehen (2. Golf-Krieg).

1999, Joschka Fischer's Kosovo-Lüge bringt die BRD in den Krieg gegen Serbien.  (Spätestens hier fingen mir die Ohren an zu dröhnen, wenn ich das Wort 'grün' vernahm.)

2001 der Anschlag auf die Twin Towers 9/11. Deren 1. polit. Ziel war, den Patriot Act (NSA- Abhör-Legitimierung) durch den Kongress zu bekommen. Das 2. Ziel war, die Kriege gegen Afghanistan und Irak genehmigt zu bekommen. Die meisten Amerikaner wissen nicht mal, dass ein 3. Gebäude an 9/11 einstürzte, das WTC 7, und zwar ohne von einem Flugkörper getroffen worden zu sein. Es war gesprengt worden - wie die beiden anderen Türme auch.

2001, die Lüge vom demographischen Problem (in Wahrheit ist der Bevölkerungs-Rückgang ein Segen) führt zur Replacement Agenda der EU und der UNO - und der durch diese 2 kriminellen Vereinigungen ausgelösten heutigen Invasion Europas durch Araber und Afrinaner. 

2003, die Lüge von den Massenvernichtungs-Waffen ermöglicht der Bush-Clique einen 2. Angriffskrieg gegen Irak (3. Golf-Krieg).

2008: Georgiens Überfall auf Süd-Osetien wird Russland in die Schuhe geschoben.  (Für mich war es dieser Georgien-Krieg, bei dem ich den Glauben an unsere Demokratie und die Medien als Kontrolleure der Mächtigen endgültig verlor.)

2008, nach Lehman werden die bankrotte Banken gerettet, weil to big to fail. Allein die Partei Die Linke stellte sich dem entgegen und verlangte harte Konsequenzen. (2009 war das erste und wohl letzte Mal, dass ich links wählte.)

2011, der Libyien-Krieg und der Sturz Gaddafis war der Sorge vor Gaddafis's Plan geschuldet, eine libyschen Goldstandard-Währung und eine eigenen Zentralbank einzuführen, und keinem humanitären Impetus. (https://www.freiewelt.net/reportage/ging-es-beim-sturz-gaddafis-um-das-finanzsystem-10065136/)

2013, das Nerven-Gas in Syrien wurde nicht von Assad, sondern von den 'gemäßigten' Rebellen (CIA, Söldner, Alquaida-Terroristen) eingesetzt, um Obama einen Vorwand zu liefern, Assad abzuservieren.

Roman.U

6. Juli 2017 22:19

Die Agenda ist meist nicht geheim, nur Angesichts der Überfülle an sonstigen Informationen uninteressant. Zumal die deklarierten oder auch tatsächlich verfolgten Ziele nicht zwingend die erwünschten Folgen nach sich ziehen.

Das Problem mit den Verschwörungstheorien besteht im Kern, dass man sie nicht braucht. Die Folgen leiten sich meist entweder gänzlich aus anderen Ursachen ab, oder man kann ihnen höchstens den Anteil des Feuerzeugs zugestehen. Ich brauche nicht aus kleinsten Haarspuren konstruierte Geheimdienstanschläge zu konstruieren, wenn man über eine Elite verfügt, die aus ideologischen Gründen und persönlicher Habgier genügend Attentäter importiert, oder heranzüchtet. Was hilft es einen von zehn Anschlägen mit Hilfe von wackligen Beweisen der CIA in die Schuhe zu schieben?

Im Artikel wurde die CNN als Beispiel gebracht. Ja, die Ziele sind meist kurzfristig, situativ und persönlich. Man muss nicht den einzelnen Journalisten Anweisungen geben, wenn die Rudermentalität und die in der Gruppe verbreiteten "Weisheiten" genau so ein Verhalten wahrscheinlich machen. Jemand mit einer abweichenden Meinung wird sich in dem Umfeld einfach nicht lange halten können.

Wenn man es historisch haben möchte, so braucht man an die hundert Jahre zurückzugehen. Ja, die zarisitsche Ochranka hat mit den damaligen Terroristen gespielt, um die Szene für die eigenen Zwecke zu gebrauchen. Das klappte mal mehr mal weniger gut. Insgesamt spielte es aber für die Entwicklung als solche keine Rolle. Auf ein paar Tote mehr oder weniger kam es da nicht an.

Was interessiert mich die Frisur, wenn der Kopf aus "guten Gründen" abgeschnitten" zu werden droht?

Oder am konkreten Beispiel zu bleiben. Unter der Annahme, dass die NSU eine Geheimdienstgeschichte ist, sollte man sich fragen, was ohne diese Variable heute Anders wäre. Ich sehe da keine andere Situation vor meinen Augen.

solitude

6. Juli 2017 22:23

Es ist eines der größten Verdienste der rechten Bewegung, insbesondere auf Youtube, aber selbstverständlich auch hier, auf die im Artikel angesprochenen Einflüsse und Mächte hinzuweisen. Leider versteigen sich manche dazu, den einen oder anderen Einfluss pauschal als ausschlaggebend - mithin monokausal - zu bezeichnen, obwohl sie es vielleicht sogar selbst anders spüren. Der Drang zur Aufklärung geht sozusagen mit ihnen durch. Das ist viel besser, als gar nichts zu tun - Gott bewahre - aber für das längerfristige, nachhaltige Engagement sollte man insofern doch zu einer gewissen "Professionalisierung" kommen. Darunter stelle ich mir als Jurist eine Abwägung der in Rede stehenden Mächte und deren Einfluss auf das Ergebnis vor. Etwa diesen Weg scheint auch Poensgen zu bevorzugen.

Es ist gar nicht lange her, da habe ich mit einem Kommentator über die Kausalität der illegalen Masseneinwanderung (des großen Austauschs) diskutiert. Mein Standpunkt war, dass in erster Linie die Regierungsdarsteller die Grenze offen ließen, um "unschöne" Bilder zu vermeiden (so auch "Die Getriebenen" von Robin Alexander). Der andere Kommentator, Name leider entfallen, führte den großen Austausch insgesamt auf größere, verborgene Kräfte zurück. Ein Schlichter billigte uns schließlich zu, beide Recht zu haben. Ich denke, das stimmt. Unsere beiden Anliegen waren wichtig; einerseits die politische, rechtliche und moralische Verantwortung der Regierungsdarsteller für die Katastrophe der illegalen Masseneinwanderung; anderseits der Hinweis auf ein mögliches Interesse verschiedenster Gruppen (in- wie ausländisch) am Austausch des deutschen Volkes.

Beispielhaft sei die - entweder naive oder planmäßige - Einlassung des VS-amerikanischen Journalisten Andrew B. Denison aus dem jüngsten Internationalen Frühschoppen vom 02.VII.2017 zitiert: "Europa ist alt und reich. ´Wir´ [Anführungszeichen d. Verf.] brauchen diese jungen Leute aus dem Süden" (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=HKHJYvkezwk&feature=youtu.be&t=44m7s). Auch hier kann man sich trefflich über dessen Vorsatz streiten.

Franz Bettinger

7. Juli 2017 00:01

Der Vorwurf Verschwörungstheoretiker schafft unmittelbar ein negativ besetztes Vorurteil der Fantasterei. Das V-Wort ist herabwürdigend. Es wirkt blockierend. Es trägt in keiner Weise zur Wahrheitsfindung bei. Man setzt das V-Wort ein, um eine Debatte zu verhindern oder eine Person der Lächerlichkeit preiszugeben. Man will mit solchen Totschlag-Worten das furchtlose Denken behindern.

Es gibt im Leben und in der Geschichte der Menschheit so viele echte Verschwörungen wie es unechte gibt. Es gibt so viele Wahrheiten wie es Lügen gibt. Zu sagen "Das ist eine Lüge oder eine V-Theorie" ist kein Argument. Es ist nur eine Meinung. Eine Meinung ist eine Zwischenstufe vom Vorurteil über das Urteil zur Wahrheit, und um so näher an dieser, ja mehr die Meinung durch objektive Fakten belegt ist.

Ein anderer Begriff für Verschwörung ist "false flag", ein Täuschungs-Unternehmen "unter falscher Flagge". Wozu braucht man so etwas? Um in der Bevölkerung die Stimmung zu erzeugen, die Politiker benötigen, um unpopuläre Taten zu begehen, z.B. Kriege oder Sanktionen z.B. gegen Nord-Korea, Syrien oder Russland; oder um neue Gesetze zu erwirken oder Überwachungen durchzusetzen wie die Maas-Kahanesche Zensur-Firma gegen Hate Speech und Fake News, die in Wahrheit unsere Informations- und Meinungs-Freiheit beschneidet. Kurz:

False flag-Terror verursacht Spannungen, Krisen und Chaos. Warum? In Zeiten der Angst kann ein Regime die Freiheit seiner Bürger mehr und mehr beschneiden. Es geht offiziell nie um Gebiete, Gold, Geld, Gas oder Öl. Es geht - im Orwell'schen Neusprech - immer um den gerechten Kampf Gut gegen Böse. So wird es verkauft. So wird es uns über die Massenmedien in die Wohnzimmer gespült.

Dietrich Stahl

7. Juli 2017 00:03

Verschwörung, Verschwörungstheorie, Agenda – I

Zuerst einmal ein Dankeschön an Sie, werter Herr Poensgen, für Ihren Artikel zu diesem mMn wichtigen Thema. Sie schreiben von der Verwirrung, den es schon um den Begriff der Verschwörung gibt. Die Semantik abzugleichen scheint notwendig, um überhaupt sinnvoll über das Thema diskutieren zu können. Was ist also eine Verschwörung? Sie erwähnen die Verschwörung als Vorbereitung und Durchführung eines Staatsstreiches; und sie schreiben, daß diese ein Sonderfall sei. Zustimmung. Ein weiterer Sonderfall ist der englische Sprachraum. „Conspiracy“ bezeichnet dort den Straftatbestand der kriminellen Vereinigung. Das Wort ist dort entsprechend negativ besetzt. Sie definieren nicht, was Verschwörung im Allgemeinen ist. Vielleicht können wir uns vorläufig auf diese Definition einigen:

„Eine Verschwörung ist eine geheime Verbindung von mindestens zwei Personen zur Erreichung gemeinsamer Ziele. Diese Verbindung kann [zusätzlich] durch Eid oder Schwur bekräftigt werden.“

Eine Verschwörung kann positive oder negative Ziele haben. Ein positives Beispiel ist die geheime Zusammenarbeit von Eltern mit dritten Personen, um ihren Kleinkindern den Weihnachtsmann zu präsentieren. Nach obiger Definition ist das eine [Mini]Verschwörung, selbst wenn die allermeisten sie kaum als eine solche bezeichnen werden. Wenn man dieses Beispiel weiterdenkt, wird ersichtlich, wie weit Verschwörung verbreitet ist. Verschwörung ist integraler Bestandteil aller Gebiete menschlichen Ausdrucks. Sie ist omnipresent. Was ist nun die „Verschwörungstheorie“? Analog beispielsweise der Evolutions- oder Zahlentheorie müsste die Verschwörungstheorie eine Theorie der Verschwörung[en] sein. Hier liegt schon der Hase im Pfeffer. Denn so ist der Begriff nicht gemeint. Begriffsinhalt und –gebrauch widersprechen sich. Folglich erzeugt die Verwendung des Begriffs sofort kognitive Dissonanz. Raffiniert und beabsichtigt [ich höre schon den Aufschrei: „Verschwörungstheorie!“]. Wie wird nun der Begriff tatsächlich gebraucht [im Widerspruch zu seiner Bedeutung]?Nehmen wir einen Sachverhalt „X“. Dieser Sachverhalt wird aus verschiedenen Perspektiven beobachtet und beschrieben. „Y“ ist die Beschreibung von X, die als offizielle Version installiert wird. [Wichtig:] Daß Y die offizielle Version ist, sagt nichts über den Wahrheitsgehalt von Y aus. X kann ein Sachverhalt aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik etc. sein. Das Prinzip ist überall das gleiche. Es wird eine offizielle Beschreibung Y installiert. Es passiert aber gar nicht selten, daß es andere Beschreibungen von X gibt. Nennen wir sie Z¹ bis Z. Sagen wir Z³ wird als Beschreibung des Sachverhaltes X von einer wachsenden Zahl von Menschen akzeptiert; und Z³ wird als von den entsprechenden Wächtern der Meinungshoheit als Gefahr gesehen. Wenn die Gefahr groß genug ist, wird der Darstellung Z³ des Sachverhaltes X das Etikett „Verschwörungstheorie“ verpasst. Allüberall gibt es ein großes Zusammenzucken [kognitive Dissonanz], Z³ ist diskreditiert. Zusammengefaßt: Das, was von den Wächtern der Meinungshoheit als eine Verschwörungstheorie diffamiert wird, ist nichts anderes als eine Darstellung eines Sachverhaltes, die nicht mit der offiziellen Version der Darstellung des Sachverhaltes übereinstimmt. Die kognitive Dissonanz, die der Begriff Verschwörungstheorie erzeugt, potenziert die Wirkung der Gutgläubigkeit gegenüber Autoritäten, die wir auf Mutters Schoß zu lernen beginnen. Soweit erst einmal der Abgleich der Semantik.

Dietrich Stahl

7. Juli 2017 02:07

Verschwörung, Verschwörungstheorie, Agenda – II

Der Begriff „Verschwörungstheorie“ ist ein heimtückisches Konstrukt [kognitive Dissonanz, siehe Beitrag weiter oben]. Das Wort Theorie will dabei suggerieren: Kein Bezug zur Praxis. Mit „Wirrköpfe“, „Paranoiker“, „notorische Lügner“ und ähnlichem werden entsprechend oftmals die Menschen beschimpft, die Wahrheit offenlegen. Werter Herr Poensgen, Sie erwähnen die jüngste CNN Story. Ein gutes Beispiel. Einschaltquoten, selbst wenn sie dieser CNN Producer als Ursache für die Russen-Geschichten nennt, greifen aber viel zu kurz. CNN folgt einer Agenda – im Verbund mit den allermeisten Medien weltweit. Die Agenda ist die NWO. Um die schöne neue Albtraumwelt zu manifestieren, ist jedes Mittel [die Lüge ist dabei noch eines der „harmloseren“] recht. Was gerade die jüngste Zeit eindrücklich gezeigt hat. Stichwort: LL-Presse. Je höher der Einzelne in der jeweiligen Hierarchie steht, desto mehr ist er [auch wissentlich] eingebunden. Wie wird das Fußvolk [wie der CNN Producer, der plauderte] auf Linie gebracht? Wer gegen „Verschwörungstheorien“ allergisch ist, jetzt bitte nicht weiterlesen, da ich aus David Ickes [ein irrer Verschwörungstheoretiker – glaubt sogar an Aliens] Buch „Die Wahrnehmungsfalle“, Teil 2, zitiere (S.774):

„So gibt Fox [amer. TV Sender] beispielsweise über seine leitenden Mitarbeiter jeden Morgen eine für das ganze Haus verbindliche `Tagesmitteilung´ heraus. Darin wird festgelegt, welche Storys die `Journalisten´ zu bringen haben, welche ignoriert werden sollen und wie die ausgewählten Themen als Nachrichten verkauft werden können. Larry Johnson, ein ehemaliger Fox-Mitarbeiter und Analyst der CIA, berichtet, daß der allmorgendliche Befehl `eine genaue Liste der Themen [enthielt], über die man sprechen bzw. nicht sprechen durfte´ und weitere `an die Berichterstatter adressierte Verordnungen, um zu kontrollieren, was sie sagen können und wie sie es sagen können´.“

Es gibt bei Fox darüber hinaus ein striktes Kontrollsystem, das ein Klima der Angst erzeugt. Wie die deutschen Mediensoldaten auf Linie gebracht werden, beschrieb der ehemalige FAZ-Journalist Udo Ulfkotte in seinen Büchern, der einen hohen Preis für sein Whistleblowing bezahlte [Achtung, das war eben eine „Verschwörungstheorie“]. Eine zeitlang habe ich bei der Deutschen Welle gearbeitet. Die Stromlinienförmigkeit der Mitarbeiter drückte sich am sichtbarsten im Dresscode aus – alle trugen [bis auf ganz wenige Ausnahmen] eine schwarze Uniform. Farbige Kleidung war scheinbar verboten. Darüber, daß es eine Agenda – die NWO – gibt, sind sich die meisten hier wohl einig. Eine Agenda ohne Köpfe, die sie formuliert, plant, orchestriert und durchsetzt, ist nicht denkbar und realisierbar. Wie @ Der_Jürgen schon schrieb, sind die Bilderberger „die Obristen, Oberstleutnants und Majore der Neuen Weltordnung“ – letztlich auch nur Kanonenfutter für die im Hintergrund. Eine halbe Stufe höher ist das „Komitee der 300“ angesiedelt – aber längst nicht das Ende der Fahnenstange. Einige Gedanke zu den Obristen und Generälen:

„Dreihundert Männer, von denen jeder jeden kennt, leiten die wirtschaftlichen Geschicke des Kontinents und suchen sich Nachfolger aus ihrer Umgebung.“ Walter Rathenau, „Neue Freie Presse“, Weihnachten 1909

Die Politiker der europäischen Länder sind fast ausschließlich Befehlsempfänger. Vielleicht kann der Einzelne den Rang eines Majors erreichen, um weiter in der Analogie zu einer regulären Armee zu bleiben. Die europäischen „Obristen und Generäle“ sind in der Mehrzahl Angehörige der Königshäuser und des Hochadels. Wichtige Kommando Zentralen sind in Wien, Rom, London. Um ein besseres Bild zu bekommen, hilft es, die US-amerikanische Struktur zu betrachten. Was haben George Washington, Thomas Jefferson, Jimmy Carter, George Bush, Al Gore, Bill Clinton, John McCain,  Barak Obama und Prinz Charles gemeinsam, außer dass sie alle Männer mit gewisser Macht sind/waren? Sie sind alle miteinander verwandt! Zu dieser Liste können Sie sich mindestens 30 amerikanische Präsidenten dazu denken, viele hochrangige US Spitzenpolitiker und natürlich auch die meisten ihrer Frauen. Und nicht nur die. Nehmen Sie Angelina Jolie, Brad Pitt, die Du Ponds und Rockefellers dazu und Sie bekommen eine Idee davon, wie sehr die sich selbst als Elite fühlende herrschende Kaste wirklich miteinander verquickt ist. Wenn Hollywoodstars und andere Show Größen für US Politiker Wahlkampf machen, helfen sie meistens der eigenen Verwandtschaft. Zitat aus Burke´s Peerage, London, den genealogischen Referenzwerken Großbritanniens:

„Jede Präsidentenwahl in Amerika, seit George Washington im Jahre 1789 bis Bill Clinton, ist von dem Kandidaten mit den meisten königlichen Genen gewonnen worden. Von den 42 Präsidenten bis Bill Clinton waren 33 mit zwei Personen verwandt: Alfred der Große, König von England, und Karl der Große. 19 sind mit dem englischen König Eduard III. verwandt, von dem 2000 Blutlinien zu Prinz Charles laufen.“

Noch eines haben alle diese Personen aus Politik, Show Biz, Literatur und Wirtschaft gemeinsam: Ihr blaues Blut. Sie stammen alle von europäischen Königshäusern ab. Die New York Post hatte einen Blick auf den Stammbaum der Bush Familie geworfen und der Sender CBS News  hat darüber berichtet. Youtube: Bush Family Tree - Der Sender erklärt die Verwandtschaftsverhältnisse: https://www.youtube.com/watch?v=_ldZS9PL9KE Das Video ist nur knapp 3 Minuten lang, lohnt sich aber. Verwandte der Bushes sind: Dick Cheney, Barak Obama, Brad Pitt, Abraham Lincoln, John Kerry, Prinzessin Diana, Marilyn Monroe, Hugh Hafner (Playboy Gründer), Vlad III. Drăculea  („Inspiration“ für die Figur des Graf Dracula), Madonna, Celine Dion, Tom Hanks. Alles nur „Verschwörungstheorie“? Wenn ich schon mal dabei bin, wird es jetzt richtig interessant: Über Vlad III. Drăculea sind die Bushes mit Prinz Charles verwandt. Prinz Charles macht jeden Sommer drei Wochen Urlaub in Transsilvanien. Er hat dafür extra ein Anwesen gekauft und renoviert, nicht weit von Schloss Bran, dem Stammsitz von „Graf Dracula“. Das ist kein Scherz. Was treibt Charles nur dort? Es gibt doch wahrlich nettere Gegenden. Dazu passt, das Drăculea bedeutet: „Der Sohn des Drachen“. Ist es da noch verwunderlich, dass der Großvater von George Bush jr. der „böseste Mann des 20. Jahrhunderts“ ist - Aleister Crowley? Der Sänger der Doors, Jim Morrison, nannte sich „Lizard King“ - Echsen König. Der angeblich so rebellische junge Mann hatte ebenfalls eine illustre Verwandtschaft, aber das ist eine andere Geschichte. In unseren Mythen, Märchen, Sagen und Fabeln steckt mehr Wahrheit als in allen Schulbüchern und Universitätspapieren zusammen. Der bekannteste Held der germanischen Mythologie ist Siegfried, der den Drachen Fáfnir mit seinem Schwert tötet. Weitere nordische Drachentöter sind Dietrich von Bern, Hildebrand, Wolfdietrich, Balder und Tristan. Die Mythologien vieler Völker und Religionen kennen Helden und Götter, die Drachen, Schlangen oder andere Ungeheuer besiegen: Marduk, Tessus, Apollon, Herakles, Perseus, Iason, Beowulf, Prinz Gozu, Krak, St. Georg, Erzengel Michael und Simson, Die Heilige Margareta von Antiochia ... Auch in unseren Märchen und Sagen wiederholt sich das Motiv des Prinzen oder jüngsten Sohnes, der einen Drachen töten muss, um die von ihm gefangen gehaltene Prinzessin zu gewinnen, immer wieder. Beispiele: Der Drachentöter, Zwei Brüder, Starkwölfel, Der Drache im See Sonderach, Der dreizehnte Sohn des Königs von Erinn. Ist Deutschland gar der ewige Sisyphos, der immer wieder den Drachen besiegen muss?

 “Wenn die Deutschen zusammenhalten, so schlagen sie den Teufel aus der Hölle!”

Otto von Bismarck

Rüdiger Plantiko

7. Juli 2017 03:22

Den Topos der Verschwörung am hellichten Tage besprach übrigens schon Oriana Fallaci in "Die Kraft der Vernunft", wobei sie Edgar Allan Poes Geschichte "Der entwendete Brief" zuhilfenahm, um die Plausibilität von mehr oder weniger offen agierenden Verschwörungen zu erklären. Denkt man bei Verschwörungen auch an illegale Absprachen, an Korruption, verdeckte Einflußnahme, an Lobbygruppen, Geheimdienstoperationen, usw., an den "Staat als Beute", so ist jedenfalls klar, daß es keinen Grund gibt, sich über die Aluhutträger lustig zu machen - wohl aber sind die "Hallo! Denk doch mal nach!"-Rationalisten lächerliche Figuren, die glauben, sie hätten als erste die Vernunft in den politischen Diskurs eingeführt und besäßen diese als Alleinstellungsmerkmal (sie erinnern an den Baccalaureus in Goethes Faust: "die Welt, sie war nicht, eh' ich sie erschuf").

Der_Jürgen

7. Juli 2017 10:16

 @Franz Bettinger

Ihre Wortmeldungen haben Hand und Fuss, aber darf ich ausnahmsweise an Stelle von Maiordomus den Oberlehrer spielen und Sie auf ein paar falsche Daten hinweisen? (Versenkung der Maine: 1898, nicht 1900. Pearl Harbor: 1941, nicht 1942. Watergate: 1972, nicht 1970.)

tOm~!

7. Juli 2017 10:42

In den großen Opern von Mozart, Verdi, Puccini und vielen anderen Komponisten, geht es fortlaufend um Verschwörungen, Intrigen, Befreiungskämpfe und darauf folgende Rachexzesse. Man denke nur an Don Giovanni, an Tosca oder gar an Rigoletto. 

Der geplagte Monterone, der schwört, den Fürsten von Mantua noch nach seinem Tode zu bekämpfen, verleiht dem Begriff "Hassrede" eine ganz neue Bedeutung. Keine einziger Hollywoodregisseur würde sich heute trauen, so einen Stoff auf unsere demokratischen Zeiten bezogen zu verfilmen. Im Gegenteil, es werden Milliarden ausgegeben, um Filme und Serien zu produzieren, bei denen der Präsident der USA gegen alle Widerstände geschützt wird. Die "Bösen" findet man dort selten auf Seiten der Staatsmacht.

In Mozarts Cosi fan tutti, nimmt Don Alfonso sogar gleich zu Beginn eine revisionistische Haltung ein, als er den beiden altklugen Jungspunden  Ferrando und Guglielmo zu verstehen gibt, daß ihre kindisch-naiven, der öffentlichen Meinung folgenden, Ansichten längst überholt sind und in den Papierkorb gehören. Kein reiner Zufall, daß man diese Werke heute demokratisch verunstaltet, statt sie dem Publikum unverfälscht zu präsentieren.

Franz Bettinger

7. Juli 2017 12:50

@Der_Jürgen (auch für die Korrekturen, @Fr. Stahl und @viele andere auf dem Forum: 

Vielen Dank für die gründliche Vertiefung des Themas. Ich halte dies für sehr wichtig. Danke auch an Sezession. Ich wünsche mir eine ähnliche Debatte zu anderen Schlagworten (Menschlichkeit, Rechts, Nazi...), denn der heute grassierenden Orwell-Sprech der MSM und der herrschenden Clique kann nur durch Entlarvung ad absurdum geführt werden. Und noch eine Bemerkung:

Das Gegenteil von Verschwörungs-Theoretikern sind Beschwichtigungs-Prediger. Erstere sind mir lieber. Wer aus guten Gründen die offizielle Version der Ereignisse anzweifelt und sieht, wie man auf ihn, den Zweifler, reagiert, kann nicht anders, als die MSM als Propaganda-Fabrik und die Justiz als Helfershelfer wahrzunehmen und extrem skeptisch zu werden.

Als Beispiel für eine mangelnde Seriosität von Verschwörungs-Theoretikern wird oft Christoph Hörstel's Aussage angeführt, al Quaida sei ein Geschöpf der CIA. In Anbetracht der Worte von Hillary Clinton hört sich die These aber gar nicht mehr falsch an: „Um fair zu sein: Wir halfen das Problem zu erschaffen, das wir jetzt bekämpfen. Denn als die Sowjetunion Afghanistan besetzte, hatten wir die brillante Idee nach Pakistan zu gehen und eine Mudschahedin-Miliz zu schaffen. Wir rüsteten sie mit Stinger-Raketen aus und allem, um die Sowjets zu bekämpfen. Wir waren erfolgreich. Die Sowjets verließen Afghanistan, und wir sagten: Wunderbar, und beließen die von uns ausgebildeten Fanatiker in Afghanistan und Pakistan. Wir ließen ihnen die Waffen, und wir erschufen ein Problem, das wir damals gar nicht wahrnahmen. ... Wenn wir zurückblicken, sind die Leute, die wir jetzt bekämpfen, dieselben, die wir einst unterstützten.“ Außenministerin Hillary Clinton auf CBS am 6.10.09. 

RMH

7. Juli 2017 13:37

@Franz Bettinger,

ihre oben gemachten Auflistungen sind für mich keine Verschwörungen. Sie schreiben ja selber, dass Verschwörung ein Kampfbegriff ist, daher sollte man hier sehr sauber und vorsichtig argumentieren. False-Flag ist eben auch keine Verschwörung, sondern schlicht nicht öffentlich erklärtes Handeln. Es ist ein Wesen eines jeden Geheimdienstes, dass er eben im Geheimen dient, ergo nicht öffentlich sich erklärt oder nach Möglichkeit nicht öffentlich erkennbar tätig wird. Man könnte daher  bereits unter dem Gesichtspunkt der Rechtsstaatlichkeit klare Einwände gegen jegliche geheindienstliche Tätigkeiten (zu denen ja auch unser Verfassungsschutz zählt) erheben - als bodenlose Frechheit empfinde ich es bereits, dass es keine vernüftigen und ausreichenden Rechte auf Akteneinsicht für die Betroffenen gibt (welche Partei hat übrigens so etwas in Ihrem Programm? Die Linke will den VS abschaffen ...). Da haben die ehemaligen Bewohner der DDR zumindest den Vorteil, dass sie das, was noch da ist, bis zum Jahr 1990 einsehen können, aber was ist mit den anderen, was ist mit den Zeiten danach?

Wie auch immer, man muss in diesen Bereichen sehr vorsichtig und sauber argumentieren und bspw. es unterlassen, von pauschalen Verschwörungen zu sprechen.

Heinrich Brück

7. Juli 2017 15:15

Über die Macht der Masse, die austauschbar geworden ist, die sich nicht widersetzen kann, die einer kleinen Regierungsbande gehorcht, muß in einer Demokratie selbstverständlich nicht weiter gezweifelt werden. Das gewählte Verbrecherpack repräsentiert die Masse, darf die Hälfte der Arbeit einkassieren, ob es der Masse gefällt oder nicht, und die Masse hat nur die Wahl des Austauschs der Verbrecherbande. So dient die Demokratie der Masse. Es gibt keine Verschwörung, es gibt nur eine Demokratie. Und in dieser Demokratie dient die gewählte Regierung dem Volk. Auch denjenigen, die sie nicht gewählt haben. Und überhaupt, was ist eine demokratische Wahl? Ersetzt man das Wort Verschwörungstheorie durch das Wort Demokratie, dann bekommt der Aluhut einen weiteren Sinn. Die Gastarbeiter kamen früher, jetzt kommen Flüchtlinge; so erzählt man einem Zuwanderungsland die schöne Geschichte vom Einwanderungsland. Geht wirklich nur in einer komplexen Welt, zu komplex für die Masse der Demokraten, und deshalb auch ohne jede Verschwörung durchsetzbar. Es bleibt die Wahl zwischen Volk und Demokratie, sofern man noch kein Demokrat ist. Die Masse ist gesetzestreu, besitzt keinen Zusammenhalt, schimpft sich aber Volksherrschaft. Sie gehorcht ihrer gewählten Herrschaft, klar. Was kann die Macht der Masse tun? In einer Demokratie?

Wahrheitssucher

7. Juli 2017 16:17

@ Franz Bettinger,   @Der_Jürgen

Noch einmal "Oberlehrer": Roosevelt verstarb doch schon 1945. Wer hat den Sturz der Regierung Mossadek 1953 im Iran dann später zugegeben? Eisenhower?

Franz Bettinger

7. Juli 2017 16:17

@RMH

Verschwörungen sind Tatsachen. Ebenso wie false-flag-Operationen. Beide Begriffe gehen fließend ineinander über. V-Theoretiker aber ist ein Kampfbegriff. Ein V-Theoretiker ist jemand, der die Theorie vertritt, dass einem Ereignis wie etwa 9/11 eine Verschwörung zugrunde liegt. Ja was denn sonst ?! Ein offengelegter Plan lag ja nun mal nicht vor. Die Frage ist: Wer hatte sich verschworen? Als V-Theorie verunglimpft wird nicht die offizielle Lesart einer Verschwörung von 11 moslemischen Terroristen gegen die USA. Verunglimpft wird die andere Theorie, die einer false-flag-Operation der Bush-Clique. 

tOm~!

7. Juli 2017 17:45

>> CNN's Ratings Collapse As Primetime Shows Draw Less Viewers Than Re-Runs Of "Yogi Bear"

A series of fake news articles (see here, here and here), black mail of anonymous Reddit users who had the audacity to poke fun at them and a couple of undercover videos from Project Veritas revealing CNN producers admitting their own news is "mostly bullshit," seems to be taking a toll on CNN's ratings.

As The Federalist notes in the table below, for the week of June 26th - July 2nd, CNN's primetime shows (Anderson Cooper and Don Lemon) managed to draw about 6% fewer viewers than multi-decade old re-runs of "Yogi Bear," "Full House," and "Friends" which air in the same time slots on Nick-At-Nite. >>

https://www.zerohedge.com/news/2017-07-06/cnns-rating-collapse-prime-time-shows-draw-less-viewers-re-runs-yogi-bear

Ich denke nicht, daß das Video von Projekt Veritas, oder hauseigene "Fake-News" der maßgebliche Auslöser für diesen exorbitanten Quoteneinbruch bei CNN sind. Ist aber auch egal, die Hauptsache ist, daß die Menschen solchen radikal demokratischen Sendern endlich den Rücken kehren.

Man fragt sich, was in der BRD noch alles passieren muss, damit die Deutschen aufhören, sich von ARD, ZDF und Co. manipulieren zu lassen.

Franz Bettinger

7. Juli 2017 18:39

@Wahrheitssucher.

Sie haben natürlich recht. Wikipedia: Der Putsch gegen die iranische Regierung Mossadegh 1953 galt lange Zeit als Verschwörungstheorie, bis sie 2013 von der US-Regierung eingestanden wurde (Operation Ajax).

Franz Bettinger

7. Juli 2017 19:08

Der Ausdruck "Fahrt unter falsche Flagge" stammt aus der Seefahrt. Es trifft auch auf den verehrten Grafen Luckner zu, einem Piraten mit menschlichem Antlitz, der im WW1 feindliche Tonnage, aber keine Menschenleben versenkte. Eine false flag-Operation wird zur Tarnung des Angreifers durchgeführt. Heute en vogue sind vor allem die Inszenierungen terroristischer Aktivitäten (Bolognia, 9/11...) oder die Schaffung von Kriegsgründen (Massen-Vernichtungs-Waffen). Derartige Aktionen werden so angelegt, dass die Täter (Regierungen) glaubhaft abstreiten können, etwas damit zu tun zu haben. Das Konzept der Plausible Deniability (=Abstreitbarkeit) wurde von der CIA entwickelt und unter Einbeziehung gesteuerter MSMedien verfeinert.

Ein gewaltiger Schritt hin zum weltweiten Überwachungsstaat lag in der Durchsetzung des Patriot Act - dessen Zielsetzung ähnlich dessen ist, was Maas in der BRD vorantreibt. Der Patriot Act ist ein US-Bundesgesetz, das nach 9/11 vom Kongress 2001 auch unter dem Eindruck gefälschter Milzbrand-Anschläge (also weiterer false-flag Operationen) verabschiedet wurde - und mMn Haupt-Motiv für die von der Bush-Clique inszenierten Anschläge des 9/11 waren. 

Cacatum non est pictum

8. Juli 2017 03:00

@Roman.U

Unter der Annahme, dass die NSU eine Geheimdienstgeschichte ist, sollte man sich fragen, was ohne diese Variable heute Anders wäre. Ich sehe da keine andere Situation vor meinen Augen.

Wenn staatliche Stellen - und Nachrichtendienste sind nichts anderes - morden, zu Mord aufrufen oder sich in Mordkomplotte verstricken, dann ist ihnen die Loyalität der Staatsbürger zu versagen. Das ist der Unterschied.

Grundsätzlich liegt die Tragik darin, dass die Massengesellschaft, die sich auf Massenmedien angewiesen wähnt, endlos manipulierbar ist. So kommt es, dass sich dummdreiste Geheimdienstmärchen im Bewusstsein der Gesellschaft als Wahrheit halten können. Obwohl es klar auf der Hand liegt, dass 9/11 ein nachrichtendienstlich orchestrierter Massenmord am eigenen Volk war, verbreiten die Medien bis heute ungerührt die Version von den mohammedanischen Teppichmesserterroristen. Jene konnten zwar keine Cessna fliegen, haben aber im entscheidenden Moment die Boeing zielgenau in einem Wolkenkratzer versenkt.

Ich weiß nicht, ob irgendwann der Tag kommt, an dem sich eine deutliche Mehrheit des Volkes nicht mehr von den Massenmedien belügen lässt. Die Erfahrungen der Vergangenheit stimmen mich da negativ. Solange das aber der Fall ist, kann die Wahrheit millionenfach im Internet abrufbar sein - es wird nichts austragen.

Zadok Allen

9. Juli 2017 11:49

@Roman.U

Bezüglich Ihrer Frage zum Sinn der NSU-Farce: Verbrechen schmieden zusammen. Sehen Sie sich an, welche und wie viele Behörden, Geheimdienste, Staatsanwälte, Richter und Medien sehr genau wissen, daß es einen NSU nie gegeben hat, Zschäpe und die Uwes V-Leute waren usw. und sich trotzdem an dem Spiel beteiligen.

Nun überlegen Sie, was erforderlich ist, wenn eine Regierung vorhat, in naher Zukunft flächendeckend illegale und grundgesetzwidrige Maßnahmen (z.B. eine totale Grenzöffnung) zu ergreifen. Sie benötigt dazu v.a. die Loyalität der zuständigen Beamten und das Stillschweigen der Massenmedien.

Durch die NSU-Nummer hat Merkel alle in der Hand. Ein Mainstream-Journalist, der kritisch berichtet, wird zum Sympathisanten erklärt, und wenn ein Staatsanwalt oder BKA-Mann etwas "Falsches" ermitteln sollte, könnte sich ganz schnell herausstellen, daß er zuvor in besonderer Weise "versagt" oder gar die "Nazis" begünstigt hat.

Alle gemeinsam haben sie ein Überlebens-Interesse daran, daß die Wahrheit unter der Decke bleibt. Die Wahrheit über den NSU gleicht für das System Merkel der Zündung einer taktischen Atombombe in Berlin Mitte.

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