Befeuert wird das Thema durch die identitäre Mission „Defend Europe“. Till-Lucas Wessels sprach für Sezession im Netz mit Simon Kaupert.
Sezession: Simon, seit zwölf Tagen begleitest Du als Recherchebeauftragter von “Ein Prozent” den Einsatz der Identitären im Mittelmeer. Wie ist die Situation auf Sizilien, was konnte bisher aufgedeckt werden?
Kaupert: Das zentrale Mittelmeer ist seit einem Jahr Dreh- und Angelpunkt der afrikanischen Migration. Was 2015 auf der Balkanroute einen vorläufigen Höhepunkt erreichte, setzt sich nun, nach der Intervention Ungarns, auf die gleiche Weise im Mittelmeer fort. Es ist wichtig, die sogenannte „Crisis in the Mediterranean“ nicht als regionale Zuspitzung der Lage oder isoliertes Phänomen zu betrachten, sondern zu verstehen, daß die Migrationsfanatiker und ihre NGOs ihr Operationsgebiet lediglich vom Balkan in das zentrale Mittelmeer verlegt haben.
Wenn irgendwann der politische Druck zu hoch wird, dann verlagern sie die hausgemachten Migrationsrouten in eine andere Region, interessanterweise meldete Gibraltar in den letzten Wochen neue Höchststände bei den illegalen Grenzübertretungen. Die Namen der NGOs und ihre Logos ändern sich, das Geschäftsmodell bleibt aber stets gleich.
Hier auf Sizilien haben wir jetzt mehrere „Entladungen“ der NGO-Schiffe begleitet und dokumentiert. Die gigantische Maschinerie, die von Regierung und halbstaatlichen NGOs hier aufgefahren wird, ist erschreckend – und beeindruckend zugleich.
Man muß das mit eigenen Augen gesehen haben: Tausende Migranten werden täglich wie am Fließband reibungslos und ohne Zeitverlust registriert, erstversorgt, mit Geld ausgestattet und dann in klimatisierte Großsiedlungen über die ganze Insel verstreut. Das ist nicht das Werk von ein paar linken Freizeitaktivisten, die NGOs sind professionelle Unternehmen mit Millionenbudgets. Selbstverständlich sind sie daran interessiert, daß die Quelle des Profits weiter sprudelt und die Party weitergeht.
Sezession: “Defend Europe” ist ein dezidiert europäisches Projekt. Aus welchen Ländern sind Aktivisten mit dabei?
Kaupert: Die Mission #DefendEurope lebt von der engen Zusammenarbeit der Identitären Bewegungen Frankreichs, Italiens, Österreichs und Deutschlands. Zusätzlich sind zwei hochrangige Mitglieder des noch im Aufbau befindlichen tschechischen Ablegers der Identitären involviert, das ist gerade für die Übersetzungsarbeit sehr von Vorteil, denn es wird international über die Kampagne berichtet.
Für die Mission haben sich weit über 120 aktive Mitglieder und Unterstützer beworben, wegen der begrenzten Kapazitäten sind jetzt die Besten der Besten hier vor Ort. Sie organisieren das Hauptquartier, üben die täglichen Abläufe auf dem Schiff ein und bereiten sich akribisch auf die Mission vor.
Sezession: Vor einigen Tagen kam die Meldung rein, daß es in Zypern Komplikationen mit der C‑Star gibt. Was ist dran an den Behauptungen der Schlepper-NGOs? Ist der Erfolg der Mission gefährdet?
Kaupert: In der Tat gibt es Verzögerungen: Nachdem die Trainingscrew aus Sri Lanka wie geplant auf Zypern das Schiff Richtung Heimat verlassen wollte, wurden sie von linken Aktivisten am Flughafen bereits erwartet. Diese boten ihnen Unterkunft, Verpflegung, einen dicken Batzen Geld und Unterstützung für ein wie auch immer begründetes Asylverfahren an. Natürlich hat das die Crew abgelehnt und wollte in ihre Heimat zurückkehren, fünf Mitglieder sind jedoch auf die Finte reingefallen und wurden von den linken Aktivisten kurzerhand vor der nächsten Polizeiwache als illegale Einwanderer vom #DefendEurope-Schiff C‑Star präsentiert.
Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: Linke Migrationsextremisten, die für ihre politische Agenda auch über die Leichen der Toten im Mittelmeer gehen, mißbrauchen die ahnungslosen Mitglieder der Trainingscrew und liefern sie mit falschen Vorwürfen an die Polizei aus, nur um die Mission zu verzögern. Das haben auch die örtlichen Behörden erkannt – und durchblicken lassen, daß sie nach der verpflichtenden Ermittlung eine schnelle Freilassung der Besatzung ermöglichen.
Wie bereits der klägliche Versuch, das Schiff im Suez-Kanal unter dem Vorwurf des Waffenschmuggels aufzuhalten, wird auch diesmal die C‑Star nur ausgebremst, nicht aber ausmanövriert. Die Mission #DefendEurope wird weitergehen, für jede Eventualität hat Chefstratege Martin Sellner alternative Pläne und im Zweifelsfall auch noch das eine oder andere As im Ärmel.
Sezession: Linksextreme Gruppen haben angekündigt, die Mission zu stören, ist davon schon etwas zu merken?
Kaupert: Sobald die C‑Star von Zypern aus Richtung Sizilien und dann zur libyschen Küste ausläuft, ist es hoffentlich vorbei mit den linken Störversuchen, und die entscheidende Phase der Beobachtung und Dokumentation kann beginnen. Bislang verlief jedes Störmanöver im Sande und verschaffte uns sogar Vorteile. Ein Beispiel: Gerade schießen sich die Medien (schon) wieder darauf ein, daß die Mission gescheitert sei. Wie auch schon zuvor in Suez verkünden sie das Ende von #DefendEurope, aber müssen dann im Nachgang berichten, daß die C‑Star dennoch fährt. Je mehr sich das Establishment das Scheitern der Mission herbeilügt, um so härter wird der Aufprall in der Realität.
Auf hoher See sind wir dann relativ unangreifbar. Die NGOs müßten uns dann bei der Dokumentation ihrer Machenschaften schon rammen oder gar entern – auf die eine oder andere Weise werden die nächsten Tage zeigen, wie weit die NGOs für ihre radikale Ideologie gehen.
Nachtrag: Das Interview wurde am Wochenende geführt, inzwischen hat die C‑Star alle IB-Aktivisten in den Gewässern vor Zypern an Bord genommen und befindet sich nun kurz vor Kreta. Die Journalistinnen Lauren Southern und Brittany Pettibone zeichnen hier und hier auf unterhaltsame Art und Weise die ersten Kapitel des Abenteuers nach.
Gotlandfahrer
Meine Schwiegermutter, die eigentlich auf 'unserer' Seite wäre, glaubt all das einfach nicht. Sie hält es für maßlos übertrieben. Sie weiß zwar nicht mehr was sie wählen soll, weil sie fühlt, dass deutsche Interessen überhaupt nicht mehr vertreten werden und das auch so sagt. Aber dass NGOs Flüchtlinge herschaffen, dass glaubt sie so wenig wie sehr sie fest glaubt, dass der Klima-Klimbim ganz fürchterlich ernst ist, da doch so viele Wissenschaftler nicht alle lügen können. Dass das Mediensystem, das sie umgibt, aus wenigen sich gleichorientierenden, von den Regierungsparteien proportional besetzten Führungskadern besteht bzw aus einer handvoll Unternehmenseigentümern mit eigenen Interessen, versteht sie zwar und auch, dass die Nachrichten daher in diesem Sinne nicht objektiv sind. Es folgt daraus aber nichts für sie.
Ihr ganzes mentales Dilemma, dass ich stellvertretend für das Wahlvolk so vermute, offenbart sich dann in der Antwort auf die Frage, warum sie nicht die AfD wählen wird: „Die wollen doch ganz schlimme Sachen.“ Jetzt das was der Höcke zu dem Mahnmal gesagt hat zum Beispiel? „Ne, das sehe ich auch so, das ist bei uns doch alles völlig übertrieben, man darf ja gar nichts mehr sagen.“ Ja liegt das denn an der AfD oder doch den anderen. Was ist denn sonst so schlimm an denen? „Na was die für Politik machen würden, da weiß man ja gar nicht, was dabei herauskommen wird. Chaos war noch nie gut.“ Ob sie denn mal das zusammengefasste Wahlprogramm gelesen habe? "Nein, Wahlprogrammen kann man doch eh nicht trauen". OK, aber diese Erfahrung kannst Du ja nur gemacht haben aufgrund der anderen Parteien, nicht aber aufgrund der AfD, die noch gar nicht im Bundestag ist, müsste man einer solchen Partei nicht einmal eine Chance geben? "Auf keinen Fall, da weiß man ja gar nicht, was die dann tatsächlich tun." Aber mit denen, von denen Du weißt was sie tun, bist Du doch unzufrieden? "Ja, aber die Merkel sorgt ja wenigstens für Ruhe."
Die meisten Menschen, selbst wenn sie ‚gesunde‘ Ansichten haben, sind mit der Lage vollständig überfordert. Es ist kein Problem der verfügbaren Informationen. Es ist ein Problem der fehlenden Unabhängigkeit von Kognition-Handlungsfolgen der Einzelnen von denen der Umgebung. Die Masse kann nur Nachahmen, sie kann nicht einmal eigene Gedanken zu einer unabhängigen Schlußfolgerung fassen, selbst wenn man sie in Mathe auf höchstes Niveau bringt. Ihre Hirne sind wie ein Schwarz-Weiß-Fernseher, auf denen man vergeblich versuchen kann einen Farbfilm abzuspielen. Die AfD ist Ausdruck eines genetisch determinierten Freiheitsgrades in der Kognition-Handlungs-Funktion. Diese folgt einer natürlichen Verteilung und demgemäß befinden sich ca. 16% unter der Kurve dort, wo diese Eigenschaft stärker wirkt als der Anpassungsinstinkt. Und solange der Schwarz-Weiß-Fernseher noch läuft und Aldi Bio-Brot im Regal hat, ist die Angst davor, das Schäbige, was jetzt ist, durch Veränderung zu verlieren, größer als die Angst, alles durch ein Weiter so zu verlieren.