Eine Gegenerklärung

... zur "Erklärung der Waldorfschulen gegen Rassismus und Diskriminierung". Wenn Waldorfschulen sich von den Ideen Rudolf Steiners distanzieren,...

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.

wird es eng für die Frei­heit des Geis­tes­le­bens und ihrer Mitglieder.

Im Febru­ar die­sen Jah­res hat mich der Vor­stand mei­ner Wal­dorf­schu­le als Schul­kö­chin aus dem Amt ent­fernt, da ich „auf rechts­ra­di­ka­len Inter­net­sei­ten“ schrei­be. Zuerst wur­de ver­sucht, dies im Schul­ver­ein über­haupt nicht zu kom­mu­ni­zie­ren, was nicht leicht ist, wenn die Köchin plötz­lich weg ist. In der Gene­ral­ver­samm­lung habe ich den Vor­fall dann sel­ber aufs Tapet gebracht, man sah das jedoch als mein „Pro­blem, hier Küche und Poli­tik zu ver­mi­schen“, an.

Bei der nächs­ten Gene­ral­ver­samm­lung bean­trag­te ein Vater die lücken­lo­se Auf­klä­rung über den Fall Caro­li­ne Som­mer­feld – der ers­te Held. Ihm schlug nur Ver­ach­tung ent­ge­gen, er möge bit­te die „Wie­ner Erklä­rung gegen Ras­sis­mus und Dis­kri­mi­nie­rung“ lesen, dann wis­se er, daß mei­ne Gedan­ken an die­ser Schu­le kei­nen Platz hätten.

Kurz dar­auf erhiel­ten alle Eltern der Schu­le eine E‑Mail mit dem Text:

Lie­be Schul- und Kin­der­gar­ten­ge­mein­schaft, der Wal­dorf­bund Öster­reich hat die sog. „Wie­ner Erklä­rung“ ver­fasst, die selbst­ver­ständ­lich in unse­rem Ver­ein eben­so Gül­tig­keit besitzt: Auch unse­re Schu­le lehnt jeg­li­che “Form von Ras­sis­mus und Natio­na­lis­mus” ab – genau­so wie vie­le ande­re Wal­dorf­schu­len welt­weit. Extre­mes Gedan­ken­gut hat in unse­rem Ver­ein kei­nen Raum. Ab Sep­tem­ber wer­den alle Eltern wei­ters gebe­ten, die­se Erklä­rung zu unter­zeich­nen, um miß­ver­ständ­li­che Inter­pre­ta­tio­nen zu ver­mei­den. Mit herz­li­chen Grü­ßen Der Vorstand

Mona­te nach der Kün­di­gung, Iden­ti­tä­ren­stamm­tisch. Sell­ner bringt Leu­te mir, einer davon kam mir ver­flixt bekannt vor. Ein Vater aus der Schu­le, sel­tenst nur vor Ort weil viel­be­schäf­tig­ter anthro­po­so­phi­scher Arzt. Sie lie­ßen sich nie­der, ich hör­te ihm zu, wie er just zu erzäh­len begann, daß die Schu­le sei­ner Toch­ter doch tat­säch­lich nach den Feri­en alle Eltern die „Wie­ner Erklä­rung gegen Ras­sis­mus und Dis­kri­mi­nie­rung“ zu unter­schrei­ben zwin­gen wolle.

Ich ging zu ihm hin, stell­te mich ihm vor, ich sei die leib­haf­ti­ge Ursa­che des­sen, daß man die mora­li­sche Schlin­ge gegen Rechts zuzie­hen woll­te. Begeis­te­rungs­stür­me und das Ver­spre­chen, dage­gen einen Brief zu schrei­ben. Der Mann hielt Wort und schrieb an alle Eltern und den Vor­stand einen Brief über sei­ne Lebens­ge­schich­te, wie er Sell­ners ken­nen­ge­lernt hat als Fami­lie, und war­um Mar­tin Sell­ner, die Iden­ti­tä­re Bewe­gung und ich doch nun wirk­lich nicht „rechts­ra­di­kal“ genannt wer­den dür­fen. Der zwei­te Held.

Was fast wie ein genia­ler Trick wirkt, war bei dem Mann echt: ein­fach vor­aus­zu­set­zen, es sei völ­lig absurd, mir und der IB so etwas Böses wie “Rechts­ra­di­ka­lis­mus” vor­zu­wer­fen, also wie kom­men die denn darauf?

Die haßer­füll­ten Reak­tio­nen der fas­sungs­lo­sen Eltern (die „ihre Lie­ben vor unse­ren Angrif­fen schüt­zen“, sich „distan­zie­ren“ und den Adreß­ver­tei­ler nicht für „Wer­bung für die iden­ti­tä­re Bewe­gung miß­braucht“ sehen woll­ten) blie­ben nicht aus, eben­so­we­nig aber Soli­da­ri­täts­er­klä­run­gen eini­ger weni­ger bis­her völ­lig Unschein­ba­rer, an alle, ganz offen. Wenn der sozia­le Kon­for­mi­täts­druck am größ­ten ist, tun man­che Men­schen ein­fach so, als gäbe es ihn nicht. Die­se Innen­ge­lei­te­ten sind es, auf die wir bau­en kön­nen, egal, wie sie poli­tisch denken.

Inzwi­schen ist die Cau­sa auch bei der „Gleich­be­hand­lung­kom­mis­si­on“ des öster­rei­chi­schen Minis­te­ri­ums für Frau­en und Gesund­heit anhän­gig. Wenn es eine offi­zi­el­le Stel­le zur Bekämp­fung von u.a. „Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund von Welt­an­schau­ung“ gibt, dann ist mein Fall ein­deu­tig ein Fall die­ser Kate­go­rie, was sonst?

Ich leg­te aus­führ­lich schrift­lich dar, wor­in mei­ne „Welt­an­schau­ung“ besteht, dies wur­de akzep­tiert. In einem infor­mel­len Ver­fah­ren muß nun der Schul­vor­stand Stel­lung neh­men, wenn es zu wei­te­ren Vor­la­dun­gen kommt, habe ich das Recht, einen „Exper­ten einer von mir nam­haft zu machen­den Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on zu benen­nen“. “Ein Pro­zent” kann womög­lich auch in Öster­reich aushelfen.

Das ist der Anlaß. Die Ursa­che jedoch liegt viel tie­fer, und um die geht es mir als Mut­ter zwei­er wohl­be­hal­te­ner Wal­dorf­schü­ler und um die Ent­wick­lung der Anthro­po­so­phie besorg­te poli­ti­sche Philosophin.

Des­halb habe ich die vor­lie­gen­de Gegen­er­klä­rung ver­faßt. Die­se erscheint hier auf „Sezes­si­on im Netz“ und zeit­gleich in der August­aus­ga­be des Schwei­zer anthro­po­so­phi­schen Monats­ma­ga­zins AGORA sowie im Nach­rich­ten­blatt für die Mit­glie­der der Schwei­ze­ri­schen Anthro­po­so­phi­schen Gesell­schaft. Des­wei­te­ren haben die Wal­dorf­bün­de im deut­schen Sprach­raum, alle Mit­glie­der mei­ner Schu­le und die Vor­stän­de der ande­ren Wie­ner Wal­dorf­schu­len die Gegen­er­klä­rung erhalten.

Die „Stutt­gar­ter Erklä­rung“ (text­gleich für Öster­reich „Wie­ner Erklä­rung“) wur­de 2007 ver­ab­schie­det und lautet:

  • Die Frei­en Wal­dorf­schu­len leis­ten bei der Wahr­neh­mung ihrer erzie­he­ri­schen Auf­ga­be im Geis­te der Men­schen­rech­te einen Bei­trag für eine Gesell­schaft, die auf dem soli­da­ri­schen Zusam­men­le­ben aller Men­schen beruht.
  • Als Schu­len ohne Aus­le­se, Son­de­rung und Dis­kri­mi­nie­rung ihrer Schü­le­rin­nen und Schü­ler sehen sie alle Men­schen als frei und gleich an Wür­de und Rech­ten an, unab­hän­gig von eth­ni­scher Zuge­hö­rig­keit, natio­na­ler oder sozia­ler Her­kunft, Geschlecht, Spra­che, Reli­gi­on, poli­ti­scher oder sons­ti­ger Überzeugung.
  • Die Anthro­po­so­phie als Grund­la­ge der Wal­dorf­päd­ago­gik rich­tet sich gegen jede Form von Ras­sis­mus und Natio­na­lis­mus. Die Frei­en Wal­dorf­schu­len sind sich bewusst, dass ver­ein­zel­te For­mu­lie­run­gen im Gesamt­werk Rudolf Stei­ners nach dem heu­ti­gen Ver­ständ­nis nicht die­ser Grund­rich­tung ent­spre­chen und dis­kri­mi­nie­rend wirken.
  • Weder in der Pra­xis der Schu­len noch in der Leh­rer­aus­bil­dung wer­den ras­sis­ti­sche oder dis­kri­mi­nie­ren­de Ten­den­zen gedul­det. Die Frei­en Wal­dorf­schu­len ver­wah­ren sich aus­drück­lich gegen jede ras­sis­ti­sche oder natio­na­lis­ti­sche Ver­ein­nah­mung ihrer Päd­ago­gik und von Rudolf Stei­ners Werk.

Gegen­er­klä­rung zur „Wie­ner Erklärung“:

Es wird gar nicht lan­ge dau­ern, wenn man das Jahr 2000 geschrie­ben haben wird, da wird nicht ein direk­tes, aber eine Art von Ver­bot für alles Den­ken von Ame­ri­ka aus­ge­hen, ein Gesetz, wel­ches den Zweck haben wird, alles indi­vi­du­el­le Den­ken zu unterdrücken. […]

Und damit nicht gestört wird das fes­te Gefü­ge des sozia­len Zusam­men­hangs der Zukunft, wer­den Geset­ze erlas­sen wer­den, auf denen nicht direkt ste­hen wird: Das Den­ken ist ver­bo­ten, aber die die Wir­kung haben wer­den, daß alles indi­vi­du­el­le Den­ken aus­ge­schal­tet wird. Das ist der ande­re Pol, dem wir ent­ge­gen arbei­ten. Dage­gen ist das Leben heu­te immer­hin nicht gar so unan­ge­nehm. Denn wenn man nicht über eine gewis­se Gren­ze hin­aus­geht, so darf man ja heu­te noch den­ken, nicht wahr? Aller­dings eine gewis­se Gren­ze über­schrei­ten darf man ja nicht, aber immer­hin, inner­halb gewis­ser Gren­zen darf man noch den­ken. Aber das, was ich geschil­dert habe, das steckt in der Ent­wi­cke­lung des Wes­tens, und das wird kom­men durch die Ent­wi­cke­lung des Westens.

Also in die­se gan­ze Ent­wi­cke­lung muß sich auch die geis­tes­wis­sen­schaft­li­che Ent­wi­cke­lung hin­ein­stel­len. Das muß sie klar und objek­tiv durch­schau­en. Sie muß sich klar sein, daß das, was heu­te wie ein Para­do­xon erscheint, gesche­hen wird: unge­fähr im Jah­re 2200 und eini­gen Jah­ren wird eine Unter­drü­ckung des Den­kens in größ­tem Maß­sta­be auf der Welt los­ge­hen, in wei­tes­tem Umfan­ge. Und in die­se Per­spek­ti­ve hin­ein muß gear­bei­tet wer­den durch Geis­tes­wis­sen­schaft. (Rudolf Stei­ner, Vor­trag 4.4.1916, GA 167, Sei­ten 98f.)

Die “Wie­ner Erklä­rung” ist Aus­druck der Tat­sa­che, daß wir heu­te bereits in den Ver­hält­nis­sen ste­hen, von deren Ein­tre­ten Rudolf Stei­ner erst in etwa 200 Jah­ren aus­ge­gan­gen ist. Die­se Beschleu­ni­gung hat ihre Ursa­che nicht zuletzt dar­in, daß es die anthro­po­so­phi­sche Bewe­gung – bis auf weni­ge Aus­nah­men – ver­ab­säumt hat, das ange­reg­te Gegen­ge­wicht her­aus­zu­bil­den. Vor allem die insti­tu­tio­nel­len Struk­tu­ren sind zu einem Ideo­lo­gie­ap­pa­rat gewu­chert, der sogar viel­mehr im gegen­tei­li­gen, reak­tio­nä­ren, Sin­ne wirkt.

Die­ser Appa­rat sieht sei­ne Loya­li­tät nicht in der Frei­heit des Geis­tes­le­bens, son­dern in vor­aus­ei­len­dem Gehor­sam gegen­über der „Offe­nen Gesell­schaft“. Alles, was der glo­ba­lis­ti­schen Welt­ord­nung ent­ge­gen­steht, wird als „Ras­sis­mus“, „Natio­na­lis­mus“ und „Dis­kri­mi­nie­rung“ dis­kri­mi­niert, ganz im Sin­ne von Stei­ners Bebach­tung: „[…] aller­dings eine gewis­se Gren­ze über­schrei­ten darf man ja nicht, aber immer­hin, inner­halb gewis­ser Gren­zen darf man noch denken.“

Die „Wie­ner Erklä­rung“ hat eigent­lich kei­nen Inhalt als nur: Wir sind mit der Poli­tik der Eli­te ein­ver­stan­den und wol­len auf kei­nen Fall abwei­chen. Und wenn Aus­sa­gen Rudolf Stei­ners den Zie­len der Eli­te wider­spre­chen soll­ten, dann distan­zie­ren wir uns von diesen.

Denn ist es nicht das Gegen­teil von Frei­heit, wenn man an die Ver­hält­nis­se so ange­paßt ist, daß man nur in ihrem Sin­ne lau­fen kann? For­dert es nicht die Frei­heit, daß man sich nöti­gen­falls den äuße­ren Ver­hält­nis­sen ent­ge­gen­stem­men kann? Wür­de man nicht, was als Frei­heit lebt, ver­glei­chen müs­sen mit dem, was sich nöti­gen­falls so beneh­men könn­te, daß das Schiff gegen die Wel­len wen­det und stoppt?

Dies sag­te Rudolf Stei­ner in einem Vor­trag unter dem Titel „Geis­tes­wis­sen­schaft, Gedan­ken­frei­heit und sozia­le Kräf­te“ im Jah­re 1919.

Die „Stutt­gar­ter Erklä­rung der Wal­dorf­schu­len gegen Dis­kri­mi­nie­rung“ (und die text­glei­che „Wie­ner Erklä­rung“ für Öster­reich) ver­rät und ver­kauft Stei­ners Idee der Frei­heit des Geis­tes­le­bens. Die­se besteht gera­de nicht dar­in, sich vor den Kar­ren einer bestimm­ten poli­ti­schen Ideo­lo­gie span­nen zu las­sen, und kom­me sie auch noch so „frei­heit­lich-demo­kra­tisch“ und „welt­of­fen“ daher.

Wer tritt schon für „Dis­kri­mi­nie­rung“, „Natio­na­lis­mus“ und „Ras­sis­mus“ ein? Nie­mand. Denn die­se Wör­ter sind inhalts­lee­re Sor­tie­rungs­scha­blo­nen dafür, was an Wal­dorf­schu­len „nicht gedul­det“ wird.

Sie ist über­dies selbst­wi­der­sprüch­lich: all­ge­mein gegen Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund von u.a. „poli­ti­scher Über­zeu­gung“ ein­zu­tre­ten und einen Punkt dar­un­ter exakt bestimm­te poli­ti­sche Über­zeu­gun­gen unter der Abwehr­for­mel „Ras­sis­mus und Natio­na­lis­mus“ nicht zu dulden.

Rudolf Stei­ners Ideen zu „Ras­se“, „Volk“ und Indi­vi­dua­ti­on im Gang der Kul­tur­epo­chen und des geis­ti­gen Wider­spiels von Ver­wur­ze­lung und Frei­heits­stre­ben sind zu kom­plex, um aus ihnen ein­deu­ti­ge poli­ti­sche Bekennt­nis­se zu destil­lie­ren. Stei­ner war nicht „Ras­sist“, aber auch nicht „Anti­ras­sist“, nicht „Natio­na­list“, aber auch nicht „Glo­ba­list“. So befür­wor­tet Steiner

nicht ein abs­trakt-all­ge­mei­nes Men­schen­tum, son­dern ein wirk­li­ches Ver­bin­den der Men­schen auf­grund des Inter­es­ses für die beson­de­re indi­vi­du­el­le Gestal­tung, die ein Mensch dadurch erhält, daß er in ein bestimm­tes Volks­see­len­tum hin­ein­ver­setzt ist. Es ist heu­te ein­mal die Zeit gekom­men, daß sol­che Din­ge, die nicht nur als unbe­quem, son­dern manch­mal sogar als ver­let­zend emp­fun­den wer­den, popu­lär wer­den müs­sen. Man kommt nicht wei­ter, mei­ne lie­ben Freun­de, ohne daß sol­che Din­ge popu­lär wer­den. (GA 159/160, S. 78)

Die „Stuttgarter/Wiener Erklä­rung“ nicht bloß als his­to­ri­sches Doku­ment der Stei­ner-Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung zu sehen, mit dem 2007 ein unfrucht­ba­rer Streit bei­gelegt wer­den soll­te, son­dern heu­te Wal­dorf­schul­ge­mein­schaf­ten durch Unter­schrift auf ihren Wort­laut zu ver­pflich­ten, ist nicht mit der Frei­heit des Geis­tes­le­bens zu vereinbaren.

Statt der poli­tisch durch­sich­ti­gen „Dis­kri­mi­nie­rung“ von „Ras­sis­mus und Natio­na­lis­mus“ füh­ren wir uns das Bekennt­nis zur eige­nen Kul­tur und Iden­ti­tät und eine Beja­hung der Viel­falt, Frei­heit und Inte­gri­tät der Völ­ker vor Augen, Stei­ner nann­te dies „die Volks­see­len“. Im Geist der ganz­heit­li­chen Sicht Rudolf Stei­ners stellt die Ver­wur­ze­lung in Tra­di­ti­on, Hei­mat, Volk und Kul­tur einen unver­zicht­ba­ren Teil der indi­vi­du­el­len Iden­ti­tät dar.

Wal­dorf­schu­len voll­brin­gen die­se Auf­ga­be im Schul­all­tag, Unter­richt und in der  anthro­po­so­phi­schen Grund­la­gen­ar­beit bereits – und jetzt „for­dert es die Frei­heit, daß man sich nöti­gen­falls den äuße­ren Ver­hält­nis­sen ent­ge­gen­stem­men kann“ und dies auch bekennt.

Stel­len wir die Wür­de des seit dem Tode Rudolf Stei­ners ver­ra­te­nen Frei­en Geis­tes­le­bens wie­der her!

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.

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Kommentare (30)

H. M. Richter

30. August 2017 11:41

Die von Frau Dr. Caroline Sommerfeld-Lethen geschilderten Sachverhalte bedrücken ungemein. Gerade auch mich, der ich den Einzug der Waldorfschulen ins Land der gerade niedergerungenen SED-Diktatur als beglückendes Moment errungener Freiheit erlebte. Ich habe nicht für möglich halten können, daß innerhalb weniger Jahre der Geist der Freiheit von repressiven Diktaten bedroht wird und verdrängt zu werden beginnt. Dennoch kann obiger Bericht trotz aller tiefen Bestürzung, die er hervorruft, auch ermutigen. Durch jene Eltern, die den Geist der Freiheit verteidigen, die Hoffnung geben, die sich den äußeren Verhältnissen entgegenstemmen. Die Gleichbehandlungskommission des österreichischen Ministeriums für Frauen und Gesundheit hat nun darüber zu befinden, ob das Gleichbehandlungsgesetz auch - noch - in jenen Schulen Anwendung findet, die einst dem Geist der Freiheit verpflichtet waren. Ich wünsche es mir nicht nur für Frau Dr. Sommerfeld-Lethen, sondern für die Waldorfschulen selbst.

Der Gehenkte

30. August 2017 12:47

Respekt, Caroline, Respekt! Ohne vorerst auf den Inhalt, also eine Steiner-Exegese und das Waldorf-Prinzip, einzugehen, muß ich sagen: Das ist ein Paradebeispiel für den konstruktiven Umgang mit anderen Meinungen, mithin mit "links". Das ist, wenn mich nicht alles täuscht, bereits die Quintessenz  (die Verwirklichung, im Hegelschen Sinne die dialektische Aufhebung, Auf-Hebung) dessen, was im angekündigten Buch "Mit Linken leben" wohl theoretisch verpackt zu lesen sein wird. Es wird ja immer wieder auf diesem Forum diskutiert, wie weit man in der Argumentation taktisch angepaßt sein sollte oder ob ein prinzipielles Angleichungsverbot, ein Durchboxen der eigenen Position, ein selbstbewußtes prinzipielles "Hier stehe ich" besser sei und die kleine Gauland-Posse hat das Problem soeben wieder in die Öffentlichkeit getragen - und hier haben wir die Antwort: So muß man es machen. Nicht aus Dogmatismus, der das Gegenüber immer verschrecken muß, sondern mit fein abgewogenen, sauber und fair und stilvoll vorgetragenen Argumenten, die in diesem Falle auch das Abholen am Ort des gemeinsamen Verständnisses beinhalten. Ich bin beeindruckt - von der Vorgehensweise und vom Mut!

Martin Himstedt

30. August 2017 13:21

"Wenn der soziale Konformitätsdruck am größten ist, tun manche Menschen einfach so, als gäbe es ihn nicht." (...) Dieser Apparat sieht seine Loyalität nicht in der Freiheit des Geisteslebens, sondern in vorauseilendem Gehorsam gegenüber der „Offenen Gesellschaft“. Alles, was der globalistischen Weltordnung entgegensteht, wird als „Rassismus“, „Nationalismus“ und „Diskriminierung“ diskriminiert (...)

Großartig!

Gustav Grambauer

30. August 2017 14:08

Bin sonst immer sehr angetan vom Feinsinn bei der Auswahl der Bilder. Aber Vorsicht mit dem Bild von Steiners Grab. Mein Befund in Ergänzung zu Willy Lochmann, der ja sagt, daß ohne die Umsetzung der Urne die (politische) Säuberung des Goetheanums nicht möglich gewesen wäre, lautet: diese Mafia hatte einen Riesen-Schiß selbst noch vor der Asche dieses Toten im Haus! (siehe:)

https://www.lochmann-verlag.com/Urnenbestattung%20in%20Dornach%20Nr.29.pdf

Das Grab ist eine Schande, Youtube-Untertitel: "Es ist erschüternd zu sehen, wie lieblos diese Grabanlage gestaltet und gepflegt ist. Hier handelt es sich sicher um einen einmaligen Fall. Wie kann man einem so bedeutenden Geist ein so liebloses Grab geben. Schaut doch einmal, wie andere Bewegungen mit dem Grab ihres Gründers umgehen." 

https://www.youtube.com/watch?v=hphzR9EdJfw

Es gibt ja den Witz: "Rudolf Steiner fährt im Jahr 2017 mit der S-Bahn nach Dornach. Hinter den Büschen am Bahnhof gibt es schon Tumulte. Vom "Hügel" kamen sie herbeigeströmt und prügeln sich darum, wer ihm alles von hinten her das Messer an die Kehle setzen wird ..."

- G. G.

Dietrich Stahl

30. August 2017 14:38

Liebe Caroline Sommerfeld, gut gemacht. Da kann ich was lernen. Ermutigung für seine eigene Arbeit kann jeder hier aus Ihrem Artikel mitnehmen. Das Gesetz des rechten [im Sinne von Dharma] Handelns sagt auch, daß dem Aktiven Unterstützung begegnet, daß sich neue Wege und Möglichkeiten eröffnen. Wie sie es ja erleben. Aufschlußreich ist auch Ihre Zustandsbeschreibung der aktuellen Anthroposophie. Einmal illustriert sie, wie die politische Korrektheit alle Bereiche der Gesellschaft wie ein schleichendes Gift zersetzt [siehe auch Poensgens aktuellen Sezessions-Artitkel]. Zum anderen zeigt sie den Niedergang von Gruppen, deren Meister hinübergegangen ist. Wenn es keinen lebenden Meister mehr gibt, sind Machtspiele und  Degeneration die Folge. Das gilt beispielsweise auch für Religionen – traurige Musterbeispiele Islam und Christentum. Danke.

Gustav Grambauer

30. August 2017 15:50

Überlebensstrategien in einer polarisierten Gesellschaft: hier "agree & amplify".

"Liebe Schul- und Kindergartengemeinschaft, der Waldorfbund Österreich hat die sog. 'Wiener Erklärung' verfasst, die selbstverständlich in unserem Verein ebenso Gültigkeit besitzt*: Auch unsere Schule lehnt jegliche 'Form von Rassismus und Nationalismus' ab."

Das ist apodiktische ergo nicht-wertschätzende ergo gewalttätige Sprache, "Der Vorstand"** hat alle Eltern "gewolft". Das macht mich betroffen, ich habe jetzt das Bedürfnis, zu heulen und bitte "Den Vorstand", an einem Workshop in GfK nach Rosenberg teilzunehmen sowie künftig in Giraffensprache zu kommunizieren, etwa so:

Schritt 1. / Wahrnehmung) Ich habe wahrgenommen, daß der Waldorfbund Österreich eine sog. Wiener Erklärung verfasst hat.

Schritt 2. / Emotionen) Das macht mit mir, dass ich jetzt  ... (heiter, fröhlich, traurig, depressiv, euphorisch  ... (?)) bin.

Schritt 3. / Bedürfnis) Es ist jetzt mein Bedürfnis, dass diese Erklärung auch in unserem Verein Gültigkeit besitzt.

Schritt 4.)

   a) entweder Handlungsbitte: Bitte beschließt den Besitz der Gültigkeit dieser Erklärung auch in unserem Verein.

   b) oder Beziehungsbitte: Bitte kann mich jemand in den Arm nehmen und trösten, weil ich so traurig, depressiv, ... (?) bin, da diese Erklärung in unserem Verein keine Gültigkeit besitzt.

https://www.youtube.com/watch?v=5fGrM0Yk7Fc

- G. G.

* etwa 'Besitzstandsdenken'?!

** "Der Vorstand" klingt aber ziemlich autoritär-chauvinistisch, ja was müssen das noch für reaktionäre Machos sein, sicher erlaubt das österreichische Vereinsrecht gewaltfreie Bezeichnungen wie z. B. "facilitators".

Gustav Grambauer

30. August 2017 16:28

"Liebe Schul- und Kindergartengemeinschaft, der Waldorfbund Österreich hat die sog. „Wiener Erklärung“ verfasst, die selbstverständlich in unserem Verein ebenso Gültigkeit besitzt":

Wer hatte das beschlossen? Oder soll die a priori "Gültigkeit besitzen"? Wenn ja, woraus soll sich das herleiten? Bzw. hatte der, der dies behauptet hat, die Befugnis, dies vorauszusetzen? Und wozu wäre dann eigentlich noch die Unterschrift der Eltern nötig?

 "... man sah das jedoch als mein „Problem, hier Küche und Politik zu vermischen", an."

"Köchin", "Staat regieren" ... an wen denken wir da?!

"Als Schulen ohne Auslese, Sonderung und Diskriminierung ihrer Schülerinnen und Schüler sehen sie alle Menschen als frei und gleich an" / "Inzwischen ist die Causa auch bei der 'Gleichbehandlungkommission' des österreichischen Ministeriums für Frauen und Gesundheit anhängig."

Gleichheit gehört ins Rechtsleben, nicht ins Geistesleben. Den Kern der Dreigliederungsidee sollte eigentlich auch jeder Anthro-Kulturmarxist kennen und sich wenigstens pro forma, um nicht ganz tölpelhaft daherzukommen, mit solchen Aussagen etwas bremsen. Steiner mußte nebenbei gesagt seinerzeit vor solcherart "Kommissionen" aus München nach Basel fliehen, wie er damals noch sagen konnte: "auf freien Schweizer Boden".

"Die Freien Waldorfschulen verwahren sich ausdrücklich gegen jede rassistische oder nationalistische Vereinnahmung ihrer Pädagogik und von Rudolf Steiners Werk."

"Wir verwahren uns ausdrücklich gegen jede rassistische (im Sinne der Nivellierung und mit struktureller und manipulativer Gewalt durchgesetzter Zusammenpferchung der Rassen) oder proletarisch-internationalistische Vereinahmung der von Rudolf Steiner begründeten Waldorfschulen und von Rudolf Steiners Werk."

"Rudolf Steiners Ideen zu „Rasse“, „Volk“ und Individuation im Gang der Kulturepochen und des geistigen Widerspiels von Verwurzelung und Freiheitsstreben" sind zu komplex"

Goldene Worte. Komplex, aber auf einen einfachen Kern herunterzubrechen. Was liegt dieser Stuttgarter bzw. Wiener Erklärung, neben dem Trieb zur Machtausübung und zur Forcierung der - ahrimanischen - NWO, inhaltlich zugrunde, anthroposophisch und doch allgemeinverständlich gesprochen? Ihnen liegt der - wiederum luziferische ("revolutionäre") - Trieb zur Beschleunigung der Meta-Geschichte hin zu einer universellen Brüderlichkeit zugrunde. Die universelle Brüderlichkeit ist jedoch erst das Ziel der 7. nachatlantischen ("amerikanischen") Kulturepoche nach dem bellum omnium contra omnes etwa im Jahre 8.000.

https://anthrowiki.at/Kulturepochen

In den bis dahin verbleibenden sechstausend Jahren hat der Mensch noch die Aufgabe, seine Individuation zu vollbringen und abzuschließen - da nur vollausgereifte Individuen zu dieser universellen Brüderlichkeit fähig sein werden. Warum ist eigentlich die Menschheit einmal von den Hierarchien in Rassen eingeteilt worden? Die Rassen helfen bei dieser Individuation, vor allem über die mit ihnen gegebenen unterschiedlichen bzw. gegensätzlichen Temperamente.

(Deshalb gilt es auch in der - wohlverstandenen - Waldorfpädagogik als banausenhaft und barbarisch, Kinder mit unterschiedlichen oder gar gegensätzlichen Temperamenten allzusehr, geschwätzwissenschaftlich ausgedrückt "miteinander umgehen", hyper-geschwätzwissenschaftlich ausgedrückt: "interagieren" zu lassen.)

Dementsprechend plastisch fächern sich die - eindimensional betrachtet in schärfstem Gegensatz zueinander stehenden - Aussagen Steiners zur Rassenfrage auf.

https://www.dreigliederung.de/essays/2003-07-003

Es ist eigentlich ganz simpel: diese Aussagen beziehen sich (meist unausgesprochen) auf jeweils unterschiedliche hierarchische Ebenen, mithin auf unterschiedliche Kulturepochen unter jeweils deren Egide. Oder sie beziehen sich jeweils auf allgemeine oder besondere Aspekte der Menschenkunde. Bzw. sie sind an unterschiedliche Leser bzw. Zuhörer gerichtet, an Eingeweihte oder deren Schüler - oder an den braven Bürger. (Paradoxerweise sind die "harmlos" erscheinenden Aussagen eher an Erstere gerichtet und die inkrimierten eher an Letztere, Steiner war frei von opportinistischen Rücksichnahmen.)

Ich kann es nicht besser sagen als Steiner:

https://www.dreigliederung.de/steiner/zitate/1905-11-09_GA_054_1983_132-154_000009_001

- G. G.

Simplicius Teutsch

30. August 2017 18:06

 „Es wird gar nicht lange dauern, wenn man das Jahr 2000 geschrieben haben wird, da wird nicht ein direktes, aber eine Art von Verbot für alles Denken von Amerika ausgehen, ein Gesetz, welches den Zweck haben wird, alles individuelle Denken zu unterdrücken. [...]“

„Aber das, was ich geschildert habe, das steckt in der Entwickelung des Westens, und das wird kommen durch die Entwickelung des Westens.“

Ich bin erstaunt und beeindruckt. Das Obige hat Rudolf Steiner also schon vor etwa 100 Jahren prognostiziert. Hatte selber früher, zumindest als Heranwachsender, eigentlich immer die irrige Vorstellung von Amerika als dem Land von Freiheit und Abenteuer und Rock‘n Roll. Das Trump-Amerika, die Trump-Wähler und die Waffenbesitzerlobby erscheinen mir in dem Zusammenhang als diejenigen, die sich dieser totalitären „Entwickelung des Westens“ instinktiv oder auch ganz bewusst entgegensetzen. Darum kann ich auch kein Trump-Gegner sein, wenn er noch so viel Blödsinn redet oder in allen (Mainstrom-)Medienorganen als unzurechnungsfähiger, geisteskranker „Soziopath“ präsentiert wird. Und er scheint tatsächlich nicht klein beizugeben. – Wahrscheinlich aber ein letztes historisches Aufbäumen. Ich entnehme aus der Tageszeitung Münchner Merkur, 28.8.17: >“Der gefährliche Fall Donald Trump“ heißt das Werk, verfasst vom Psychiater Bandy Lee und 27 weiteren Experten für Geisteskrankheiten.<

niekisch

30. August 2017 21:39

"Erklärung der Waldorfschulen gegen Rassismus und Diskriminierung". Und was meint Rudolf Steiner dazu:

"Der weißen Rasse neues Morgenrot
wird im Erdgebiet sich offenbaren
erst, wenn dieser Rasse Wissende
erfühlen der Seele Band mit dem Geist,
und in ihnen wirken wird
Empfindung von der Schande,
die Seelen schwärzt, wenn sie
das Menschenwesen durch Materiensinn
begreifen wollen."

Zu der Bilder-Serie "Drei Kulturrassen" von Richard Teschner, Wien, zitiert in Steiner, Rudolf, Wahrspruchworte - Richtspruchworte, herausgegeben durch Marie Steiner. Wahre, prophetische Worte an die Adresse der Auflöser aller Dinge und deren Opfer.

Heinrich Brück

31. August 2017 01:43

Es wird immer schlimmer. Bald wird ein Übersetzer gebraucht. Globalistisch - Deutsch. In früheren Zeiten gab es einen einfachen Teufelspakt, der mit der Unterzeichnung ins Recht gesetzt werden konnte. Das Angebot mußte auf freiwilliger Basis erfolgen. Und heutzutage? Die Eltern sollen ihr eigenes Todesurteil unterschreiben, mehr ist es eigentlich nicht, bedenkt man die Konsequenzen, die als Voraussetzungen auf dem Papier stehen. Hier wird der Betrug als Wahrheit ausgegeben, ohne an Reue auch nur denken zu können. Und wird das Deutsche als Eigenschaft weggezüchtet, kann das Etikett immer noch bleiben, auch wenn Inhalt und Verpackung widersprechen? Die Rassenfrage also. Orientierung bieten die eigenen Vorfahren. Natürlich nicht mehr in Globalistan, denn hier muß eine Unterschrift das Einverständnis der eigenen Ausrottung gewähren! Erklärung - Gegenerklärung, geht es wirklich darum? Die Waldorfschulen haben den Satanskult schon 2007 unterschrieben, also vor zehn Jahren. Die Gegenerklärung möchte die Erklärung rückgängig machen, aufgrund der Falschheit und der betrügerischen Absicht nicht anerkennen wollen, weil? Warum sollen die Eltern unterschreiben? 2007 wurde doch zugestimmt. Schließlich existieren die Waldorfschulen immer noch. Aber die Erklärung 2007 reicht nicht aus; warum eigentlich? Gewißheit gibt es nur durch die Akzeptanz der Eltern.

Utz

31. August 2017 10:26

Frau Sommerfeld, was passiert eigentlich mit Ihren Kindern? Kann es für sie weitergehen wie bisher? Wenn ich vergleiche, die Menschlichkeit, die Frau Kositza der alten Lehrerin ihrer Kinder gegenüber an den Tag gelegt hat, mit der Gleichgültigkeit der Schule Ihrer Kinder, Frau Sommerfeld, (schließlich ist es ihnen egal, daß sie damit die Schulfamilie spalten und ob die Kinder darunter leiden) dann sieht man, daß es all den Gutmenschen um Humanität gar nicht geht.

Valjean72

31. August 2017 13:30

Ein gleichermassen hochinteressanter wie auch, aufgrund der Schilderungen des Innenlebens an dieser Wiener Waldorfschule,  beklemmender Artikel. Mit den Werken Rudolf Steiners habe ich mich nocht nicht gross beschäftigt, allein über den Blog fassadenkratzer.de wurde ich schon auf ein paar interessante Gedanken und Zitate Steiners aufmerksam gemacht. Ausobigen Artikel, blieb mir neben anderen Dingen jenes Zitat des Gründers der Anthroposophie hängen:

"Aber das, was ich geschildert habe, das steckt in der Entwickelung des Westens, und das wird kommen durch die Entwickelung des Westens."

Und hier will ich einfach nur äussern, dass es mir schon seit einigen Jahren grosses Unbehagen bereitet, wenn in einer Konversation Deutschland so ohne weiteres (gedankenlos?) und vollumfänglich dem "Westen" zugeordnet (zugeschlagen) wird.

Rüdiger Plantiko

31. August 2017 16:51

Ist das nicht eine Teufel/Beelzebub-Sache? Hat denn nicht Peter Bierl in seiner bahnbrechend objektiven wissenschaftlichen Pionierarbeit "Von Erzengeln, Wurzelrassen und Volksgeistern" unwiderleglich bewiesen, dass Rudolf Steiner selbst ein Rassist war? ;-) Also raus mit den Steiner-Porträts aus dem Grossen Saal, und mit dem anthroposophischen Gedankengut aus den Lehrer- und Lesezimmern! Der Vorgang selbst ist natürlich skandalös. Was mich am meisten an diesen Vorfällen ärgert, ist die Formlosigkeit, mit der da irgendwelche Leute entscheiden, dass jemand ein Rassist ist. Ein Vorwurf, der über Berufsaussichten, Einkommen, guten Ruf usw. entscheidet, wird einfach so in die Welt gesetzt ("veröffentlicht in einem einschlägig bekannten Organ, in dem auch *** veröffentlicht, und *** wurde in den 80ern mal auf einer Demonstration mit einem Bekannten zusammen gesehen, der eine Flagge der Wiking-Jugend trug") und führt zu Konsequenzen - es gibt trotz der Wichtigkeit der Konsequenzen kein Verfahren mit Anklage, Verteidigung und Richter, das über die Gültigkeit eines solchen Vorwurfs entscheidet. Andererseits, OK - unser Gegner hat schon gewonnen, wenn wir in die Selbstrechtfertigungs-Falle hineintappen: "Du, ich bin wirklich kein Naaaahtsie, schau mal, ich hab' nur in dem und dem kleinen Pünktchen eine Meinung, die ein klein bisschen von Deiner abweicht!" Der höhnische Spott über den "Aber-Nahtsie" wird den Redner begleiten. Einmal mit dem stinkenden Gift des Nahtsie-Vorwurfs bespritzt, wird er den Geruch nicht mehr los, auch nicht durch heftiges Bestreiten.

Lotta Vorbeck

31. August 2017 17:10

@Valjean72 - 31. August 2017 - 11:30 AM

... Und hier will ich einfach nur äussern, dass es mir schon seit einigen Jahren grosses Unbehagen bereitet, wenn in einer Konversation Deutschland so ohne weiteres (gedankenlos?) und vollumfänglich dem "Westen" zugeordnet (zugeschlagen) wird.

Ein treffender Einwand! - Beim 'Westen' respektive den 'Westmächten' handelt es sich um das Vereinigte Königreich Großbritannien und Frankreich, seit dem WK1 erweitert um die Vereinigten Staaten von Amerika.

niekisch

31. August 2017 20:47

"Beim 'Westen' respektive den 'Westmächten' handelt es sich um das Vereinigte Königreich Großbritannien und Frankreich, seit dem WK1 erweitert um die Vereinigten Staaten von Amerika."

@ Lotta Vorbeck:

Bevor wir uns in geographische Umschreibungen oder Aufzählungen ergehen, verehrte gnädige Frau, ein Vorschlag zum Vereinfachen: "Der Westen", das sind all jene Kräfte, die uns permanent daran hindern oder davon abbringen wollen, gemäß unserer Art und unseren wirklichen Interessen die Nähe zu Osteuropa und Rußland, ja Arabien,  Indien und Ostasien zu suchen, zugleich unsere Identität aufzugeben, in Servilität zum "freien Westen" für alle Ewigkeit zu verharren und in hündischer Ergebenheit darauf zu warten, was uns bescheret werden soll. Im Zweifel nichts Gutes.

Cacatum non est pictum

31. August 2017 20:53

@Lotta Vorbeck

Beim 'Westen' respektive den 'Westmächten' handelt es sich um das Vereinigte Königreich Großbritannien und Frankreich, seit dem WK1 erweitert um die Vereinigten Staaten von Amerika.

So ist es. Und es kommt nicht von ungefähr, dass es sich dabei um die drei am stärksten von der Freimaurerei beeinflussten Länder der Erde handelt. Deutschland gehört seiner Geschichte und seinen Traditionen nach ganz sicher nicht zum Westen.

Andrenio

31. August 2017 22:46

Traf vor kurzem am Atlantik eine Bekannte, die Urlaub mit ihren beiden Töchtern machte. Beide sind Abgängerinnen der Waldorfschule, die Elter beide Anthroposophen. Während die eine in einer Zeitschrift über Beziehungsprobleme schmökerte, las die andere ein mir bis dato unbekanntes Hochglanzmagazin "Hohe Luft". Schon die Überschriften legten eine politisch korrekte Linie nahe. Nach der Rückkehr machte ich mich schlau auf der Netzseite. "Für alle, die Lust am Denken haben" prangt im Untertitel. in der Kopfzeile: Der Fall Heidegger Dann: #schlussmitheidegger "warum Schluss sein muss mit der Verteidigung von Heidegger" Heft 05/17 Schwerpunktheft Anthroposophie Frau Sommerfeld: Sie ahnen sicher, was dort steht und wenden sich grausend ab. Aber so was lesen liebe nette Waldorfabgängerinnen im Urlaub. Mein Kommentar, dass das alles verdammt nach PC riecht, wurde mit einem strahlenden Lächeln quittiert. Die anthroposophischen Lehrer meiner Jugend drehen sich im Grab.

Neffe Mannheims

31. August 2017 22:46

Die Waldorfszene kenne ich sehr gut und kann dazu sagen, dass Waldorfschulen die Brutstätten des Gutmenschentums und der politischen Korrektheit sind. Die Idee der diskrimimierungsfreien Sprache gab es bei den Anthroposophen schon lange bevor die PC aufkam. So hat man zum Beispiel Putzfrauen als "Reinmach-Persönlichkeiten" bezeichnet, weil das angeblich nicht so abwertend klingt. Und die weltfremde Parallelwelt der Waldorfschulen liefert den Grundstein für das Weltbild der Gutmenschen. Aus Waldorfschulen gehen auch jede Menge Antifanten hervor und wer nicht selbst ein Antifant wird, der wählt zumindest linksgrün bis linksradikal. Ich bin froh, dass ich mit diesen Leuten nichts mehr zu tun habe.

Gustav Grambauer

31. August 2017 22:52

Valjean72, Lotta Vorbeck, niekisch, Cocatum non est pictum

Weil wir gerade bei Rudolf steiner sind:

https://www.pelagius.de/index.php?id=112

Bedenke auch Polzer-Hoditz:

"Die Mitte Europas ist ein Mysterienraum. Er verlangt von der Menschheit, daß sie sich dementsprechend verhalte. Der Weg der Kulturperiode, in welcher wir leben, führt, von Westen kommend nach dem Osten sich wendend, über diesen Raum. Da muss sich Altes metamorphosieren. Alle alten Kräfte verlieren sich auf diesem Gange nach dem Osten, sie können durch diesen Raum, ohne sich aus dem Geiste zu erneuern, nicht weiterschreiten. Wollen sie es doch tun, so werden sie zu Zerstörungskräften; Katastrophen gehen aus ihnen hervor." - aus: 

https://www.perseus.ch/produkt/der-untergang-der-habsburgermonarchie

- G. G.

RMH

31. August 2017 23:18

Seltsame Diskussion um den Begriff "Westen". Ist er im allgemeinen Verständnis doch entstammend aus der bekannten Unterscheidung Morgenland und Abendland, Orient und Okzident, Anatole und Hespera etc. - und danach gehört Deutschland, als ziemlich in der Mitte Europas gelegen und noch deutlich westlich von Griechenland, dem antiken Ursprungsland dieser Unterscheidung, ganz klar und eigentlich unbestritten zum Westen. Aber hier können halt manche nicht anders, als das sie die jüngere, allzujüngste Interpretation von Westen = Entente oder USA (DDR-Sprech: anglo-amerikanisch), begierig über alle abendländische Tradition stellen. Pawlowscher Reflex?

Wie auch immer,

Frau Sommerfeld,

alles hat sein Gutes - seien Sie doch froh, mit diesen ganzen Steiner´schen Epigonen und überhaupt mit der Steiner´schen Lehre abschließen zu können (ein wahrer Christenmensch braucht exakt 0,0 Steiner´sche Lehre für sein Seelenheil und auch für seine intellektuelle Entwicklung - für Letzteres gilt dies meiner Meinung nach auch für die Nichtchristen).

Und noch etwas, Sie schreiben:

"Wer tritt schon für „Diskriminierung“, „Nationalismus“ und „Rassismus“ ein? Niemand."

Steichen Sie die "ismen" und sie haben einfach Kernpunkte rechter Anschauungen - und für diese trete auch ich ein (ganz ohne Chauvinsimus allerdings!) und ich denke, dafür stehen viele hier.

Kommentar Caroline Sommerfeld: Von Steiner kann man sehr viel lernen, ich hör damit noch lange nicht auf. Als veritabler Gottersatz taugt er auch mir nur bedingt, das Original ist einfach besser. Kürzlich fand ich auf einem anthroposophiefeindlichen Blog den Satz "Wer heute Steiner sät, wird Neurechte ernten". Na seh'n Se! Innerhalb des linken Rahmens kann niemand FÜR "Diskriminierung", "Nationalismus" und "Rassismus" eintreten, womit bewiesen ist, daß diese Vokabeln keiner Diskussion würdig sind. Außerhalb des linken Rahmens trotzig dafür einzutreten bestätigt nur den Rahmen. Also: geduldig erklären, warum es sich so verhält, wir damit aufhören und begründet für die eigene Nation, Rasse und den Sinn von Grenzsetzungen eintreten, genau! 

RMH

31. August 2017 23:57

".. unwiderleglich bewiesen, dass Rudolf Steiner selbst ein Rassist war?"

@Rüdiger Plantiko,

diese These würde ich als nicht so ohne weiteres als "unwiderlegbar" bezeichnen. Fakt ist, dass Rudolf Steiner und der Anthroposphie in den 20er und 30er Jahren erheblicher Gegenwind aus völkischen Kreisen sowie aus dem NS widerfuhr, man warf Steiner gerade einen mangelnden, klaren Standpunkt in der Rassefrage vor, unterstellte ihm freimaurerisches Denken (ja sogar, dass er selber Freimaurer war etc.). Die kleinere Schrift "Dr. Steiner, ein Schwindler wie keiner" von G.Schwartz-Bostunitsch (über archive.org einsehbar) gibt einen guten Überblick dazu wieder.

Den Rassimus-Vorwurf halte ich daher nur unter der heutigen Prämisse, dass jeder, der auch nur das Wort Rasse in Zusammenhang mit Menschen in den Mund nimmt, schon Rassist ist, für haltbar ... nicht umsonst müssen die jetzigen Epigonen derart rudern.

Cacatum non est pictum

1. September 2017 00:09

@Gustav Grambauer

Danke - wieder einmal - für den Link. Ich habe von Rudolf Steiner schon zahlreiche Zitate gelesen, aus denen hervorging, dass er exakt wusste, was damals auf der Weltbühne gespielt wurde. Das wird wohl kaum ausschließlich mit seinem anthroposophischen Gespür zu tun gehabt haben. Man darf annehmen, er hatte enge Kontakte zu einflussreichen Eliten. Jedenfalls ist das, was er gesagt hat, einigermaßen zeitlos.

Tweed

1. September 2017 01:02

Mein Gott, was für ein esoterisches Anthroposophengeschwurbel macht sich hier breit. Der einzige Lichtblick und klare Gedanke findet sich bei @  Neffe Mannheims. Klarheit ist wahrlich keine Stärke anthroposophischer Pseudo-Philosophie. Waldorfschulen sind tatsächlich die Vorschulen des Gutmenschentums. Elterlicher Einfluß, also letztlich Herkunft und Familie sind unerwünscht und müssen anthroposophischer Norm weichen. Eltern stören da nur. Die Norm legt fest in welchem Alter das Kind die entsprechenden Entwicklungsschritte zu machen hat.  Das linksliberale Schreckenswort der "Kreativität" feiert fröhliche Urstände und stellt sich de facto als normierte Einheitsdekoration heraus. Ich habe noch nie einen Waldorfschüler mit Biss getroffen.

Cacatum non est pictum

1. September 2017 01:13

@RMH

Aber hier können halt manche nicht anders, als das sie die jüngere, allzujüngste Interpretation von Westen = Entente oder USA (DDR-Sprech: anglo-amerikanisch), begierig über alle abendländische Tradition stellen. Pawlowscher Reflex?

Die Zuordnung zu Orient oder Okzident steht doch gar nicht zur Debatte. Sie ist ohnehin klar. Ich für meinen Teil habe mich auf die Wortbedeutung bezogen, die dem Begriff Westen in politischen Aussagen heute allüberall beigemessen wird. Er steht synonym für Scheindemokratie, ultraliberale Wertmaßstäbe, ein durch und durch materialistisches Politikverständnis und für die bedingungslose Akzeptanz des heiligen Zinsgeldsystems - damit den großen Bankiersfamilien auch ja nicht ihr politischer Einfluss entgleitet (und ihr raffgieriger Zugriff auf das Eigentum anderer). Deutsche Politik lässt sich erst seit 1945 - also seit Wegfall der staatlichen Souveränität - dieser Sphäre zuordnen. Traditionell ist man andere Wege gegangen. Die Einreihung in die westliche Phalanx erfolgte also gezwungenermaßen aus der Position des Kriegsverlierers heraus. Sie ist mit deutschen politischen Traditionen nicht in Einklang zu bringen. Und deshalb sind wir auch kein Teil des Westens, wie er von Widerlingen wie Clinton, Bush, Obama, Macron und Konsorten definiert wird. Ich gehe allerdings davon aus, dass Sie das sowieso wussten. Woran haben Sie sich also gestoßen? Daran, dass die Angloamerikaner in einigen Beiträgen hier wieder in den Ruch der Kriegstreiberei geraten sind? Nun - Ehre, wem Ehre gebührt. Man sollte nur nicht dem britischen oder dem amerikanischen Volk (für die ich jeweils Sympathien hege) die Verbrechen seiner Regierungen in die Schuhe schieben. Dort sind eben seit langer Zeit politische Hintergrundkräfte am Werk, die den Interessen dieser Völker im Zweifelsfall arg schaden.

Rüdiger Plantiko

1. September 2017 10:09

@RMH

""" ".. unwiderleglich bewiesen, dass Rudolf Steiner selbst ein Rassist war?" @Rüdiger Plantiko, dieseThese würde ich als nicht so ohne weiteres als "unwiderlegbar" bezeichnen. """

Sie haben das ";-)" überlesen.

Valjean72

1. September 2017 13:23

@ Gustav Grambauer: Auch von meiner Seite vielen Dank für den Link zur Tagebuchnotiz Rudolf Steiners aus dem jahr 1917; schliesse mich der Dankesformulierung von 'Cacatum non est pictum' an.

Ulrich aus Württemberg

1. September 2017 17:20

Will man sich ein eigenes Bild von etwas machen, sich eine eigene Meinung zu etwas bilden, dann ist es schon notwendig, dass man sich zu den Quellen begibt aus der eine Religion oder Weltanschauung entsprungen ist. So wenig wie ich den Christus über den Kirchgänger erkennen kann, so wenig kann ich das Werk Steiners über „Anthroposophen“ kennen lernen. Anhand von zwei oder drei Zitaten lässt sich ein so umfangreiches Werk, wie das von Rudolf Steiner, nicht einschätzen und beurteilen. Die Überschrift über dem zuvor geschalteten Beitrag „Sieferle lesen“ könnte man in vieler Beziehung wie ein Motto nehmen, oder sogar als Aufforderung dazu verstehen, sich mehr mit direkten Quellen zu beschäftigen, als auf Informationen aus zweiter oder dritter Hand zu bauen. Also „Neues Testament lesen“, „Steiner lesen“ usw. Rudolf Steiner sah sich nie als Guru, Priester oder Anführer von Menschen die ihm blindlings folgen sollten. Im Gegenteil, er forderte explizite dazu auf seine Äußerungen selbst zu durchdenken! Das richtige Denken, ja überhaupt das selbständige Denken zu fördern war ein Anliegen Steiners. Ohne eigenes selbständiges Denken ist ein geistig freier Mensch überhaupt nicht denkbar! In diesem Zusammenhang möchte ich gerne auf die Arbeiten von Prof. Dr. Karen Swassjan aufmerksam machen, der diesen Aspekt in Steiners Werk in den Mittelpunkt vieler seiner Bücher und Seminare gestellt hat.

https://www.geisteswissenschaft.net/index.php?id=2

https://antaios.de/search?sSearch=Swassjan

Abronsius

3. September 2017 22:56

Die Waldorfschule hat es gerade nötig. In Minden (Westfalen) hat sich herausgestellt, daß ein Lehrer der "Artgemeinschaft" angehörte. Er habe nicht gewußt, mit wem er sich da eingelassen habe. Sie haben ihn nicht gekündigt, sondern rausgekauft; es sei eine Ablösesumme gezahlt worden, zu deren Höhe die Schulleitung sich nicht äußere. Das war im September 2015. Nachzulesen bei www.westfalen-blatt.de und andernorts im Internet. Es ist immer dasselbe: Rechts leben und links reden. Man weiß schon, wo man seine Kinder unterbringt, aber bloß nicht drüber sprechen!

tOm~!

4. September 2017 00:11

Habe die Leserkommentare nur überflogen, aber mir scheint, die wichtigste Erkenntnis kam den meisten Beobachtern leider nicht. Die soziale Ausgrenzung von Meinungsabweichlern ist in der Demokratie systemimmanent, und es ist von entscheidender Bedeutung, sich an der Stelle immer wieder Alexis de Toqueville [ 1805 - 1859 ] in Erinnerung zu rufen, da es ihm als erstem gelungen war, diesen Punkt unter dem Aspekt der Konformität genau zu analysieren. Das Phänomen ist also nicht neu, auf keinen Fall "undemokratisch" und letztlich nur eine zwangsläufige Erfüllung von demokratischen Grundprinzipien. In diesem Zusammenhang zu durchschauen, daß es sich bei den Vertretern der Demokratie ausschließlich und immerschon um Falschspieler handelt, wäre indes wohl zuviel verlangt. Daß sich noch viele Organisationen, Verbände, Vereine, Schulen und Initiativen von ihren ( geistigen ) Gründervätern los sagen müssen, da diese undemokratisch waren, ist im Grunde nur eine peinliche Nebenerscheinung, die ideologische Verblendung des globalen Demokratismus wird so zum Ausdruck gebracht. Es läuft das auch noch unter dem lautstarken Gegröle von Toleranz und dem permanten Genöle von Menschenrechten. Ähnlich weht der Wind in den Vereinigten Staaten. Jeder Deutsche hat in diesem Zusammenhang noch die Chance und die Gelegenheit, seinen Kopf aus dem demokratischen Anglosumpf zu ziehen, und sich dem alten Europa hinzuwenden. Vielleicht schafft man es, die seelische Wüste in bezug auf seine kulturelle Identität zu beleben, oder noch mehr zu beseelen. In jedem Fall, wäre die beste Idee, die Demokratie wie eine Sache zu behandeln, mit der man aus Angst vor Ansteckung lieber nicht in Kontakt kommen möchte, wie zum Beispiel beim Ebolavirus. Demokratie kennt nur ein Vermächtnis: Völkermord. In all seinen denkbaren Varianten. Damit macht man sich als Deutscher nicht gemein.

Paracelsus

7. September 2017 00:04

Die Waldorfschulbewegung hat sich mit der Orientierung am linken Zeitgeist selbst die Kraft genommen, ihren gesellschaftsheilenden Keim weiterzuentwickeln. Sie ist kraftlos geworden und hohl. Die Erklärung von 2007 ist eines der Symptome dafür. Der Konsensdruck an den Schulen verhindert das vielpostulierte freie Geistesleben. Vielen Dank für Ihren Mut, Ihre Gegenerklärung hier und anderswo zu publizieren. Es ist wirklich frappierend, wie unter den zunächst wohlklingend erscheinenden Worten die Fratze des Bösen hervorlugt. Und nun sollen Waldorfeltern in Wien gezwungen werden, Rudolf Steiner zu verleumden! Unglaublich. Wenn ich der geschätzten Swassjan-Leseempfehlung eine hinzugesellen sollte, dann ist dies ganz klar Gennadij Bondarew, ein Unmensch, der es wagt, die erkenntnistheoretisch und erkenntnispraktisch jetzt menschheitlich notwendigen Schritte in einer nach meinem Empfinden lebensvollen Weise vorzutragen:

https://anthroposophie-methodologie.org/wp-content/uploads/2014/01/MM1_DEU_V1_COVER_sm.pdf

Und dabei auch interessante Aspekte für das große Völkerwanderungsthema gibt, 2009.  Zum Beispiel S. 34 f.

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