Linke, Liberale, Zuschauer

Es wird ziemlich viel geredet darüber, ob "mit uns" zu reden sei. Mir mißfällt die Spannung, mit der manche von uns auf eine Einladung hoffen. Ich schaue lieber nur zu.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Denn der Ball liegt nicht in unse­rem Spiel­feld, son­dern dort, wo Lin­ke und Links­ra­di­ka­le und klas­si­sche Libe­ra­le und Cuck­ser­va­ti­ves eigent­lich eine Mann­schaft gegen uns stel­len, sich aber seit eini­ger Zeit über die Auf­stel­lung und die rich­ti­ge Stra­te­gie streiten:

Mit den Rech­ten über­haupt reden? Oder nur über sie reden? Oder sie igno­rie­ren? Könn­te man sich nicht auf einen bestimm­ten Duk­tus eini­gen, in dem mit und über Rech­te gere­det wer­den soll­te? Gibt es ent­lar­ven­de Sprech­wei­sen, mit deren Hil­fe man rech­ten Selbst­in­sze­nie­run­gen bei­kom­men könnte?

Gibt es Hebel‑, wo nicht gar Kata­pul­t­ar­gu­men­te gegen rech­tes Reden? Und wenn schon gere­det wer­den muß: Wer könn­te das stell­ver­tre­tend über­neh­men? Denn daß nicht jeder in der Lage sei, ange­mes­sen mit Rech­ten und über Rech­te zu reden, soll­te Kon­sens sein. Oder doch nicht?

Ich habe mir die­se Fra­ge- und Pro­blem­stel­lun­gen nicht aus­ge­dacht, sie sind viel­mehr das Destil­lat aus Dut­zen­den Arti­keln und Büchern, die im Ver­lauf allei­ne des letz­ten hal­ben Jah­res über uns und den rich­ti­gen Umgang mit uns ver­faßt wurden.

Beschleu­ni­gung hat das The­ma auf­grund des kata­stro­pha­len Ver­laufs erhal­ten, den das Aus­gren­zungs­ma­nage­ment der Buch­mes­sen­lei­tung nahm – ver­dich­tet viel­leicht in jener Minu­te, als der Chef­re­dak­teur des Bör­sen­blatts in einem ruhi­gen Hin­ter­grund­ge­spräch mit mir am Antai­os-Stand saß, wäh­rend der Chef des Bör­sen­ver­eins samt Kol­le­gen demons­trie­rend an unse­rem Stand vorbeizog.

Da tat man win­ken übern Zaun, da stell­ten sich zwei Umgangs­for­men ein­an­der vor, da gär­te das Unaus­ge­go­re­ne in Gang G. Mir war es egal.

Ich mei­ne näm­lich, daß wir die Fra­gen nach dem Wie, dem Wann und dem Ob-Über­haupt die­je­ni­gen unter sich aus­ma­chen las­sen soll­ten, die bis vor­ges­tern dach­ten, das “mit Rech­ten reden” sei irgend­wie eine zugleich läs­ti­ge und läs­si­ge Sache – zumin­dest etwas, das nie im Beneh­men der Rech­ten selbst läge, son­dern am Ende immer eine Art Groß­zü­gig­keit, für die wir sowie­so dank­bar wären, wür­de sie end­lich gewährt.

Zwi­schen zwei Buch­de­ckel gepreßt liegt ja nun sogar ein Gesprächs­ent­wurf vor, eine Annä­he­rung samt The­se, wie man uns packen kön­ne, und Mar­tin Licht­mesz hat sich an die­sem Mit Rech­ten reden ja schon aus­führ­lich abgearbeitet.

Von mir nur soviel: Mei­ner Ein­schät­zung nach kön­nen die drei Autoren die­ses Buches so bald gar nicht mit uns reden, denn sie dürf­ten schwer beschäf­tigt damit sein, sich vor den Auf­pas­sern aus dem rie­si­gen Lager der Nicht-Rech­ten zu recht­fer­ti­gen. Und sich recht­fer­ti­gen zu müs­sen, ist für so vie­le etwas ganz Neu­es, und im sel­ben Moment ist es vor­bei mit der Läs­sig­keit und der Selbst­ge­wiß­heit, man kön­ne sich an die Dis­kurs­spit­ze eines Hee­res aus Nicht-Rech­ten setzen.

Die Lin­ke und die Libe­ra­len, die Gesprächs­be­rei­ten und die­je­ni­gen, die ande­re Metho­den bevor­zu­gen, die pro­fes­sio­nel­len Stal­ker und die Cuck­ser­va­ti­ves – zwi­schen alle die­se Grup­pen, die sich selbst für die “87 Pro­zent” hal­ten, wer­den Kei­le getrie­ben, und ich schaue sehr gern dabei zu, ohne auch nur einen Fin­ger zu rüh­ren, es sei denn, es gin­ge dar­um, wäh­rend des Spek­ta­kels ein Gläs­chen Wein an die Lip­pen zu führen.

Mei­ne The­se: Das Gespräch kommt nicht zustan­de, weil sich die Nicht-Rech­ten völ­lig uneins sind und kei­nes­falls den homo­ge­nen Block bil­den, den Freund und Feind dort vermuten.

Die Gesprächs­be­rei­ten müs­sen sich zum einen dafür recht­fer­ti­gen, uns die Tür wohin auch immer zu öff­nen, und sind zum zwei­ten nach Auf­fas­sung der Gesprächs­ver­wei­ge­rungs­pro­fis nicht gut genug dar­auf vor­be­rei­tet, mit uns ins Gespräch zu treten.

Die Gesprächs­ver­wei­ge­rer hin­ge­gen glot­zen kon­ster­niert jeden Tag in den Bild­schirm, weil schon wie­der jemand mit oder über uns redet, wo doch Beschwei­gen das bes­te wäre.

Denn das unvor­be­rei­te­te Gespräch mit uns kann immer nur eines sein, bei dem die Nicht-Rech­te uns Rech­ten auf den Leim krö­che und uns zu einer Bedeu­tung ver­hül­fe, die uns und unse­rer inhalts­lee­ren Selbst­in­sze­nie­rung über­haupt nicht zustünde.

Es ist gut, daß David Beg­rich (Mit­ar­bei­ter der Arbeits­stel­le Rechts­extre­mis­mus in Mag­de­burg und einer von denen, die zu wis­sen ver­mei­nen, wie mit uns umzu­sprin­gen sei) in einem Dop­pel­in­ter­view für die Süd­deut­sche Zei­tung (28./29.X.) sol­che Gedan­ken­gän­ge ein­mal aussprach.

Der ande­re Inter­view­te war übri­gens Tho­mas Wag­ner, Ver­fas­ser des Buchs Die Angst­ma­cher, das ich per­sön­lich für das bis­her stärks­te über uns hal­te – stark nicht, weil ich ihm zustimm­te, son­dern weil Wag­ner tat­säch­lich begrif­fen hat, wie wir vor­ge­hen und daß wir auch inhalt­lich viel mehr sind als das, was die Nicht-Rech­ten in ihrer Selbst­ge­fäl­lig­keit behaupten.

Mal ein paar Zei­len aus der Süd­deut­schen: Beg­rich fin­det es ver­werf­lich, daß wir um unse­ren Raum im intel­lek­tu­el­len und poli­ti­schen Leben kämpfen:

Es geht also nicht um einen herr­schafts­frei­en Dis­kurs in einem Semi­nar von Jür­gen Haber­mas, son­dern um Diskursherrschaft.

Wag­ner wun­dert sich sehr über die Phra­se vom Haber­mas­schen Dis­kurs und entgegnet:

Mir geht es um den har­ten Streit, bei dem man das Publi­kum über­zeu­gen muß. Man kann dar­über dis­ku­tie­ren, ob die Podi­en gut besetzt sind, aber es ist ein Aus­weis von Schwä­che, wenn eine libe­ra­le Instanz einen Rück­zie­her macht.

Er spielt damit auf die Absa­ge einer Dis­kus­si­on im Mag­de­bur­ger Thea­ter an, zu der ich als einer der Gesprächs­teil­neh­mer gela­den war. Beg­rich antwortet:

Wer ist denn in der Lage, die mul­ti­plen Quel­len, aus denen sich der Strom der Rech­ten speist, in ihrer Hete­ro­ge­ni­tät wahr­zu­neh­men? Da sehe ich nur eine Hand­voll Leu­te. […] Vor dem Streit­ge­spräch bräuch­te es einen inhalt­lich-argu­men­ta­ti­ven Ertüchtigungsprozeß.

Und wei­ter unten:

Wir haben eine Rech­te, die zuge­rüs­tet ist für die­se Aus­ein­an­der­set­zung. […] War­um funk­tio­nie­ren momen­tan die Anschlüs­se an all die­se ideo­lo­gi­schen Imp­fun­gen, die die Neue Rech­te vor­schlägt, bis tief in die Mit­te hin­ein? Des­halb wür­de ich vor einem Ver­stär­ker­ef­fekt durch sol­che Podi­en war­nen, weil ich glau­be, daß die Dis­kurs­part­ner auf libe­ra­ler Sei­te dar­auf nicht vor­be­rei­tet sind.

Der lin­ke Wag­ner aber nimmt den links­li­be­ra­len Beg­rich nicht in den Arm, um ihn über die­se Hilf­lo­sig­keit hinwegzutrösten:

Man gewinnt natür­lich kei­ne Hege­mo­nie, bloß weil man glaubt, eine bes­se­re Moral zu ver­tre­ten, das ist ein nar­ziss­ti­scher Trugschluss.

Ich bin dafür, die Her­ren Beg­rich und Wag­ner, Leo und Zorn, Stein­beis, x, y und z allein zu las­sen mit die­ser Situa­ti­on, die sie nicht ken­nen. Das Ergeb­nis wird ent­we­der eine Ein­la­dung zu einem Gespräch sein (mit oder ohne vor­he­ri­gem Begrich’schem Auf­rüs­tungs­se­mi­nar) oder eben kei­ne Einladung.

Und soll­te es zu einer Ein­la­dung kom­men: Wer sagt denn, daß dann ein Gespräch zustan­de käme? Viel­leicht paßt dann uns der Ort nicht oder das The­ma oder die Aus­wahl der Gesprächsteilnehmer.

Ich muß mich ja schließ­lich auch recht­fer­ti­gen, wenn ich mich etwa mit Herrn Beg­rich an einen Tisch setz­te, öffent­lich, und zwar vor Raskolnikow.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (44)

Gotlandfahrer

1. November 2017 15:33

Unbedeutender Torjubel von mir aus Rang C.

Noch etwas, was mir als Kommentar in den Sinn kommt: Komme gerade aus Vietnam zurück, einem offiziös kommunistischen Land. Ein Land, das vor netten, fröhlichen Menschen und Leben überschäumt. Ein Land kann also dunkle Zeiten überstehen, selbst wenn die Wolken sich nicht ganz verziehen. Ein örtlicher Reiseführer erzählte, wie früher in Dörfern, in denen Tratsch und fröhliches Gespräch den Alltag durchzogen, das Sprechen schlagartig mit dem Kommunismus erlosch. Zwischeneinander und mit 'denen'. Ein 'Miteinander sprechen' wurde intuitiv als nicht hilfreich angesehen. Soweit ist es hier noch nicht, erst recht nicht für Gespräche an denen 'die' nicht teilnehmen. Aber eine Indikation ist dieser Vietcong-Effekt schon: Welchen Sinn macht ein Gespräch mit Spießgesellen der Machthaber? Welches Gespräch soll der Bauer mit dem Kommissar vor Ort und seinen beflissenen Handlangern suchen zu Fragen, die die Integrität von deren Dienstherren betreffen? Das soll der KP dann doch selbst überlassen bleiben.

In Vietnam ist es aus meiner Perspektive heute so, dass die kommunistische Regierung nur noch so tut, als regierte sie das Land, und das Land so tut, als ließe es sich von ihr regieren, der gegenseitigen Ungestörtheit wegen. So kann das Parteienpersonal seinen Zugang zu den Schmiergeldern der boomenden Bauwirtschaft organisieren und das Volk sich durch Eigeninititive mit weniger Gängelung als bisher durch die Widrigkeiten des Alltags schlagen.

So könnte ich mir auch die Zukunft Deutschlands vorstellen: Man lebt sein Leben und lässt die Miesen im Glauben man respektiere ihre Macht. Mit der Zeit ist diese doppelte Simulation für beide eine stabile Konstellation. Der Vergleich hinkt natürlich, da die Bevölkerung Vietnams vergleichsweise homogen ist und sich dort nicht die in D bereits ausbreitenden Substanzverzehre durch Fremdkräfte einstellen. Aber was soll's, das Dinge dingt von ganz alleine, insoweit gern ein Glässchen, das hat sich das Team in S. mehr als verdient! Danke!

Neffe Mannheims

1. November 2017 15:50

Mit Leuten, die einen mobben, trifft man sich nicht zum Kaffeetrinken. 

Peter Schmitz

1. November 2017 15:57

Bevor man sich über Form, Ausmaß und Ablauf einer Kommunikation zwischen Abschaffern (Links) und Bewahrern (Rechts) der Nation allzuviele Gedanken macht, sollte man noch einmal klar hervorheben, daß dies hier nur akademischen Wert hat. Da die ganze linke Ideologie keine wahrhaftige Grundlage hat und nur aus vordergründigem Blendwerk und hintergründiger Bosheit besteht, ist den Vertretern dieses Lagers jedes offene Wort ein Greuel.

Selbst ein Buch, das das Gespräch mit dem politischen Gegner im Titel führt, ist gänzlich ohne diese Konversation zustande gekommen.

Bedarf es noch weiterer Beweise, daß jede tiefere Befassung mit diesem Thema reine Zeitverschwendung ist?

John Haase

1. November 2017 16:03

Zu Herrn Begrich kann ich eine Anekdote beisteuern. Vor Jahren waren einige Identitäre und ich bei einem Vortrag von ihm im „Sozialen Zentrum“ in Bochum. Der Name kann eigentlich nur ironisch gemeint sein, fanden wir doch bei Eintreffen nur eine versiffte 08/15-Antifanten-Spelunke vor. Wir erwarteten also einen der üblichen dümmlichen Alles-nur-Nazis-Vorträge.

Darin täuschten wir uns allerdings. Zwar brachte er vereinzelte Kampfbegriffe („Blut-und-Boden-Ideologie“) unter, aber insgesamt hatten wir den Eindruck, daß er gut vorbereitet war. Ihm war sichtlich an einem informativen Vortrag gelegen und uns wurde schnell klar, warum Alexander Häusler öfter im Fernsehen auftreten darf als Begrich - Begrich ist zu ehrlich.

Naja, das Ergebnis der ganzen Sache kann man sich denken. Als damals dienstältester Identitärer outete ich uns wie vorher abgesprochen bei irgendeiner doch etwas zu klischeehaften Formulierung (mußte man durchaus eine Weile drauf warten). Natürlich flogen wir hochkant raus. Beim Rauswurf konnte ich Begrich noch kurz ein Kompliment für den Vortrag zuwerfen, dann war ich draußen und meine Gefähten schon Richtung Horizont unterwegs. Ich ging langsam und mich immer wieder umdrehend ereignislos zum Bahnhof.

Einer von uns blieb aber unerkannt sitzen und berichtete später, Begrich habe unseren Rauswurf bemängelt, man hätte doch diskutieren können (Wir sind natürlich auch leichtere Gegner als Kubitschek, Kositza und Co.). Allerdings berichtete er auch, daß nach unserem Abgang der ein oder andere Schlagstock auftauchte. Im weiteren Verlauf griffen die nun aufgescheuchten Orks nach der Veranstaltung noch einen völlig unbeteiligten Zuschauer an, der zwischendurch eine semi-kritische Frage gestellt hatte.

Jedenfalls habe ich seit diesem Ereignis einen gewissen Respekt vor Herrn Begrich. Er ist definitiv nicht so ein Leichtgewicht wie 99% der deutschen Politiker und Journalisten. Wenn der schon nicht diskutieren will, weil er Angst hat, daß seine Seite verliert, dann kann man das durchaus als Kompliment auffassen.

RMH

1. November 2017 16:06

Der Artikel analysiert grundsätzlich vollkommen richtig. Nur sollte der Vollständigkeit halber durchaus erwähnt sein, dass es "das rechte Lager" oder "die Rechten" in der unterstellten Geschlossenheit nun auch nicht gibt und das auch das Rechte ein durchaus amorpher, gäriger Haufen ist, wenn ich nur bspw. einmal an eigentlich linke Ideen, vermittelt durch die Querfrontler und andere, die ebensolches ablehnen, denke. Ebenso finde ich mich als Rechtsliberaler (ja, dass geht sehr gut - Rechts UND Liberal zu sein, insbesondere, wenn man rechtsstaatlich denkt) nicht in der Aufzählung wieder.

Wenn man den Kreis enger zieht und es um Gesprächsformen mit dem Kreis um Sezession/Antaios/IfS/ Teile der Identitären geht, dann passt der Artikel hingegen punktgenau.

Klaus Scholz

1. November 2017 16:16

Welche 87% sind gemeint? Wenn ich all diejenigen, die dem Narrativ des Herrn Nassehi folgend, die Linksliberalität als quasi in den Genen verankerte Selbstverständlichkeit bezeichnen, dann sind das wahrlich keine 87%. Mir scheint, daß das Gekreisch der irgendwie Linken im Lande zunehmend einem schrillen Pfeifen im Walde gleicht. Bekanntlich hat sich noch stets jeder Linke beflissentlich vom anderen Linken abgegrenzt, Gleiches ist nun auch hier beobachten, da beschreiben Sie genau dieses Phänomen. Letztlich sprechen die Fakten für Rechts & ich habe den Eindruck, das genau dies der Punkt ist, Gespräche zu verweigern, Diskussionen abzusagen, da man weiß, es reicht eben nicht, argumentativ nicht, vom Personal nicht & von der Utopie erst recht nicht. Dann doch lieber Frau Berg folgen & die fehlenden Argumente durch Pfastersteine ersetzen. Wie verzweifelt muß man denn sein?

Ihrer These ist zuzustimmen. Vielleicht lohnt sich das Warten, dann kann man zuschauen, wie sich die Anderen von selbst ad absurdum führen. Hoffentlich schauen genug Beobachter zu, unbeteiligten Dritten nicht unähnlich, die daraus die richtigen Schlüsse ziehen & so ggf. zu Beteiligten in unserem Sinne werden.

Grüße aus Hamburg

Coriolan

1. November 2017 17:06

Unter dem Titel "Jung, erfolgreich, rechts: Was ist bloß mit Jenny passiert?" hat Mathias Schwarzer, Onlineredaktuer bei "Neue Westfälische", einen brandheißen Artikel verfasst, den man sich einrahmen sollte.

Uns wird oft eine selektive und vereinfachte Sichtweise vorgeworfen, die nicht ohne Klischees und Ressentiments auskommt.

Ganz in diesem Sinne sollte der Beitrag von Schwarzer objektiv untersucht werden. Ich liefere handfeste Beispiele:

"Mich hat es schon immer irgendwie interessiert, was wohl in diesen Menschen vorgeht, die sich von der AfD ein besseres Deutschland erhoffen. Oder die unter Facebook-Posts, in denen Gewalttaten beschrieben werden, mit „Einzelfall" oder „Ja, das sind eure Fachkräfte" kommentieren. Ich habe nie einen dieser Menschen getroffen und ernsthaft danach fragen können, was eigentlich sein Problem ist."

"Meist sind es irgendwelche Helmuts oder Rüdigers ohne Profilbild, die gegen den Islam hetzen, alle Flüchtlinge pauschal zu Gewalttätern erklären und „Mutti Merkel verurteilen" wollen."

"Am Ende bleiben viele offene Fragen. Soll ich das, was Jenny macht, verurteilen - oder mich gar drüber lustig machen? Ist das einfach nur eine Meinung, die man aushalten muss? Soll ich mit anderen darüber reden? Soll ich mich überhaupt ernsthaft damit auseinandersetzten? Muss man ihr helfen? Soll ich es einfach ignorieren und zulassen, wie rechtes Gedankengut jetzt selbst in meinem Bekanntenkreis als „salonfähig" gilt? Ist das, was Jenny schreibt, überhaupt rechtes Gedankengut? Oder ist das nur ein bisschen derbe Kritik? Ist nicht eigentlich genau das die Taktik der Rechten? Übelsten Rassismus als legitime Meinung zu verpacken und sich dann in die Opferrolle zu bringen, wenn man sie dafür kritisiert? Gehört es nicht eigentlich zur Zivilcourage, genau das zu benennen und dagegen vorzugehen?"

"Auf Twitter, in ihrem ganz eigenen Paralleluniversum, retweeted Jenny nur wenige Stunden danach einen Tweet des AfD-Politikers Harald Laatsch. Darin heißt es: *Merkel trifft nicht: Die Angehörigen der Opfer vom Breidscheidplatz. Stattdessen trifft sie die Frau von Deutschlandhasser Deniz Yücel.*

Ich gehe auf Jennys Profil, drücke auf „entfolgen" und schließe ratlos den Browser. Vielleicht bringt mich eine Folge „Game of Thrones" auf andere Gedanken."

https://www.nw.de/blogs/games_und_netzwelt/21961042_Jung-erfolgreich-rechts-Was-ist-bloss-mit-Jenny-passiert.html

Für mich ein gefundenes Fressen. Ganz entscheidend ist die Frage, was Herr Schwarzer noch bleibt, wenn "Game of Thrones" nicht reicht. Was macht er, wenn das Propagandagift aus Angloamerika irgendwann nicht mehr wirkt, um auf andere Gedanken zu kommen? 

Als Anregung dazu, passend zu Allerheiligen, Franz Liszt: Ad nos, ad salutarem undam. Fantasie und Fuge über den Choral der Wiedertäufer aus Giacomo Meyerbeers Oper "Le Prophète":

https://youtu.be/92uGw2pxG5A

Linkerhand

1. November 2017 17:41

Die Bezeichnung "Nicht-Rechte", bis zur Erscheinung von MRR, war mir neu. Davor hieß es noch Zivilgesellschaft, Demokraten oder Vertreter der freiheitlichen Grundordnung usw.. Aber gut, nun halt "Nicht-Rechte" (erinnert mich immer an "Nicht-Juden"), was keinen monolithischen Block wie etwa die Antifa darstellt, was wiederum den Vorteil hat ohne körperliche Blessuren aus einem, dann doch wohl herrschaftsfreien, Diskurs herauszukommen. Rechte Theorien, linke Theorien, liberale Theorien what ever, letztendlich geht immer um das richtige Denken und richtiges Denken ist das tödlichste Gift aller Propagandalügen und verordneten Betrügerereien.

Aber jetzt stellen wir uns trotzdem mal dieses Szenario vor. Thema wäre die Krise Europas, mögliche Themengebiete:

- Arbeitslosigkeit/Jugendarbeitslosigkeit
- Eurokrise
- Migrationkrise
- Verfall der gesellschaftlichen Normen
- Verwahrlosung weiter Teile europäischer Ballungsgebiete
- Kriminalität
- Islamisierung
- Vertrauensverlust in staatliche Institutionen
- vorbürgerkriegsartige Stimmung ( jetzt spinnen die Rechten aber wieder)

Die Zorns dieser Welt können zwar psychedelische Pamphlete über Menschen erstellen, die sie kaum kennen, aber eine Diskussionsgrundlage haben sie nicht. Außerdem hat Schnellroda den Vorteil, nicht, wie AfD Politiker allein gegen 5 Hyänen und einem Moderator-Schiedsrichter-Chefankläger, antreten zu müssen. Da ist man schon erheblich weiter. Vor der hochnotpeinliche Befragung eines Raskolnikow haben wir hier im Forum auch alle Angst.

@Gotlandfahrer: Aus tiefster Seele und mit gespannten Sehnen: nein

marodeur

1. November 2017 18:37

Keiner hat noch Lust auf den üblichen Schauprozess mit Vorverurteilung ala Will-Maischberger-Plasberg. Alle wissen, dass sich Rechte nicht mehr an das Zeremoniell halten. Jede Abweichung vom Protokoll würde man als Provokation deuten. Eine interessante politische Debatte muss sich aber zwangsläufig außerhalb des erlaubten Diskursrahmens abspielen. Veranstalter einer solchen offenen Diskussion wären in der unangenehmen Lage, sich automatisch als Wegbereiter "völkischer Ideen" rechtfertigen zu müssen. Völlig freie öffentliche Debatten sind daher ausgeschlossen. Debatten mit Linken sind meines Erachtens nur im kleinen Kreis denkbar. Leider meinen viele, das alberne Zeremoniell müsse auch im kleinen Kreis eingehalten werden. In einem anderen Themenstrang riet ein Forist, man müssen Entspannungsfloskeln in den Dialog einbauen, ala "Ach so ist das also!", "Na wenn du das so siehst".... Politik als therapeutische Sitzung. Das ist nicht mehr mein Fach.

Monika L.

1. November 2017 18:46

Dass im Moment kein vernünftiges Gespräch zwischen rechts und links zustande kommt, "weil die Nicht-Rechten völlig uneins sind und keinen homogenen Block bilden" , sehe ich wie Kubitschek. Die Diskursherrschaft der Linken rührt aus ihrer vermeintlichen moralischen Überlegenheit her. Das hat Thomas Wagner erkannt und deshalb kann er sich sachlich mit rechten Ideen auseinandersetzen. Sein Buch ist Rechten und Linken gleichermaßen zu empfehlen. Nach den Vorfällen auf der Buchmesse las ich in einem linken Getwitter als Begründung für Gewalt gegen rechts:" Rechts basiert auf menschenfeindlicher Ideologie, links nicht".

Die Diskursherrschaft der Linken aufgrund moralischer Überlegenheit gerät im Moment heftig ins Wanken, zwei Ursachen seien genannt:

1. Hundert Jahre nach der Oktoberrevolution stellt sich Russland seiner brutalen Vergangenheit und errichtet in Moskau ein Denkmal  für die Opfer. D.h. auch eine menschenfreundlich klingende Ideologie kann Millionen Tote zur Folge haben.

https://www.nzz.ch/international/russland-fuerchtet-nichts-so-sehr-wie-das-chaos-ld.1324893

Vielleicht kann Raskolnikow mal was Vernünftiges dazu schreiben :)))

2. Die linken Theorien von Gleichheit und Gerechtigkeit verlieren im Zeitalter von Globalisierung und Massenwanderung ihre Überzeugungskraft. Sie liefern keine überzeugenden Erklärungen mehr. ( Es gibt keine Theorie für globale Gerechtigkeit). Dazu: Rechte Theorien sind nicht per se menschenfeindlich. Auch die Rechte ist nicht homogen.

" Auch der Antirassismus taugt zum Rassismus", schreibt René Scheu in der NZZ ( Die Barbaren, sie lauern überall)

link folgt

Monika L.

1. November 2017 18:57

Hier der link 

https://www.nzz.ch/feuilleton/die-barbaren-sie-lauern-ueberall-ld.1324642

Interessant die linken und rechten  Begründungen für verschiedene Kulturen. Zwischen Minderwertigkeit und absoluter Distanz bewegt sich der Gesprächsrahmen. Hier wären durchaus Diskussionen zwischen rechts und links sinnvoll. 

Gotlandfahrer

1. November 2017 19:09

@ Linkerhand: War 'n Spässgen. Das lässt die germanische Dickkopf-DNA gar nicht zu.

Solution

1. November 2017 19:28

Die Linke hat inhaltlich mit ihren Utopien abgewirtschaftet. Wir hingegen wachsen und haben eine reale Weltsicht, was man tagtäglich überprüfen kann. Warum also auf die Linken zugehen? Warum mit ihnen Streitgespräche führen? Wir brauchen die Linken nicht und auch keine Gespräche mit ihnen. Sollen sie doch hinter uns herhecheln. Sie sind ohnehin schon in Richtung "Müllhaufen der Geschichte" unterwegs. Das Widerlichste auf der Welt ist für mich die Antifa - egal ob Vermummter oder Krawattenträger. Nichts wird vergeben und nichts vergessen.

Der Feinsinnige

1. November 2017 20:10

Der bisherige Erfolg gibt der im Artikel formulierten Haltung recht. Also weiter so! Und: Irgendwann werden schon ernstzunehmende Einladungen erfolgen. Solange die derzeit Regierungen das Sagen haben, wird sich die Lage zwangsläufig weiter zuspitzen. Die Zeit arbeitet für die intellektuelle Rechte. Angesichts der rasanten Entwicklung der letzten Jahre besteht im übrigen die reale Möglichkeit, daß die intellektuelle Rechte in nicht allzuferner Zukunft in eine Position kommt, die die Gegenseite veranlassen könnte, endlich ihrerseits Einladungen „von rechts“ anzunehmen.

Erdhummel

1. November 2017 20:12

Stimme ebenfalls für abwarten und beobachtende Gelassenheit.

Sie werden kommen, die Einladungen zum "Reden". Dafür sorgt allein schon eine ausreichend  starke Fraktion der AfD im Deutschen Bundestag.

Ein Blick nach Österreich dürfte doch reichen - dort wird und wurde nicht nur geredet,  sondern überzeugend  diskutiert, daraus folgend gewählt und so wird  auch fabelhaft regiert werden.

Die Rückzugsgefechte der "Linken" (wütende Angriffe auf Häuser und hysterische Proteste gegen Bücher gehören dazu)  sind doch unüberhör-seh- und lesbar.

Dranbleiben!

 

Abacost

1. November 2017 20:41

Lasst uns die Keile tiefer treiben!

Ich lebe in einer westdeutschen Großstadt und habe viele linke Freunde, weil das hier nicht anders geht und ich die Leute trotz ihrer politischen Einstellung gern habe.

In persönlichen Gesprächen zeigt sich mir immer die totale Zerstrittenheit der Linken, die heute eine Art Kirchenersatz für Mitglieder der oberen Mittelschicht ist. Da sich die Großkopferten der Linken außschließlich aus Personen der Marke "Streber4life" rekrutieren, deren einzige Fähigkeit es ist, "Herrschaftswissen"(meist aus dem US-Diskurs) aufzusaugen und nach unten weiterzugeben, wird der Tornister des einfachen Linken immer schwerer. Viele ächzen schon unter der Last, allerdings noch leise, um nicht die Peitsche zu spüren!

Man versetze sich mal in deren Lage. 3rd wave feminism, Kulturrelativismus, identity politics, Deutschland- und Israelfeindlichkeit und vor allem(wir sprechen hier von halbwegs jungen Menschen!) die krankhafte Ablehnung beglückender Sexualität, sind schwere Wackersteine im Gepäck eines jeden, der aus linken Kreisen nicht ausgeschlossen werden möchte.

Hier setze ich als menschlicher Keil an, ich zeige den Leuten anhand meiner Lebensführung, wie schön es sein kann, ohne Denkverbote und Selbsthass durchs Leben zu gehen, eine ideologiefreihe Ehe mit einer klugen und schönen Frau zu führen und mich für meine Überzeugungen bei niemandem zu entschuldigen. Ihr könnt mir glauben, daß schon viele Ideologiebrocken in den Rhein geplumpst sind. Gut Ding will aber Weile haben, man muss dran bleiben, es lohnt sich aber, schließlich geht es um die Rettung unserer linken Freunde aus den Klauen der ewigen Klassenstreber.

Und so liege ich, während die Linken sich noch über mich streiten, auf der art deco Couch in meiner Mini-Casa-Pound, ziehe am Nachdebatten-Joint und proste mit einer Dose Dr. Pepper dem tapferen Kubitschek im fernen Schnellroda zu!

Umdenker

1. November 2017 21:12

Ja, sollte man vorsichtig sein, Herr Kubitschek!

Man stelle sich nur mal vor, Sie würden zu einer "Links-Rechts-Kombination" G. Kubitschek gegen J. Augstein  eingeladen. Also auf der einen Seite der Herausgeber einer radikalen Zeitschrift mit zweifelhaftem Ruf und unklarem Verhältnis zur Gewalt und auf der anderen Seite Sie, intellektueller Kopf eines renommierten ("Spiegel"-Bestseller!) Verlages. Da müssen Sie sich dann vorher schon überlegen, ob Sie so jemandem ein Forum bieten wollen und ob Sie ihn durch das Streitgespräch nicht aufwerten.

Aber Spaß bei Seite: Volle Zustimmung. Nachdem man so lange gewartet hat, schnappt man nun nicht unbedingt nach dem ersten Würmchen, das man hingestreckt bekommt. Das haben Sie auch zum Glück nicht (mehr) nötig.

Rüdiger Plantiko

1. November 2017 21:34

Jetzt verstehe ich endlich, warum es immer heißt, die Rechte würde "Angst machen": die Angst, sie könnten am Ende recht haben! Den Herrschaften, die da über den notwendigen "Ertüchtigungsprozeß" reden, um im Streit mit Rechten zu bestehen, sieht man förmlich den Schweiß von der Stirn tropfen! Zu der Einsicht, daß auch sie sich rechtfertigen müssen, statt weiter unter ihresgleichen und in bequemer Selbstgerechtigkeit zu verharren, kann man sie nur beglückwünschen.

Stil-Blüte

1. November 2017 21:57

@ Neffe Mannsheims

'Mit Leuten, die einen mobben, trifft man sich nicht zum Kaffeetrinken.'

Stimmt. Aber zum Biertrinken am Tresen.

cso

1. November 2017 22:20

@Stil-Blüte

"Stimmt. Aber zum Biertrinken am Tresen"

Nö, dann lieber mal einen AfD MdL nach Moskau entsenden, um mit Herrn Putin zu reden - in aller Öffentlichkeit und unter Ausschluß deutscher "Nicht-Rechter". Die dürfen da leider nicht mitspielen.

Obi Wan Kenobi

1. November 2017 22:43

Zustimmung zu den Anmerkungen von John Haase. Ich würde Begrich nicht mit Andreas Speit in einen Topf werfen, nicht einmal mit Volker Weiß oder Liane Bednarz. Dazu argumentiert der Mann einfach zu differenziert. Kaum zu glauben, aber diese ziemlich sachliche Rezension Begrichs über den "Taschenkalender" der NPD-nahen "Deutschen Stimme"erschien im Jahr 2008 einmal in der "Süddeutschen"- der Titel ist etwas irreführend, weil er nicht mit dem zusammenpasst, was dann später im Text ausgeführt wird.

https://www.sueddeutsche.de/kultur/buch-taschenkalender-des-nationalen-widerstandes-braune-bruehe-tag-fuer-tag-1.808120

Stil-Blüte

1. November 2017 22:45

@ Neffe Mannsheims

'Mit Leuten, die einen mobben, trifft man sich nicht zum Kaffeetrinken.'

Stimmt.

Aber zum Biertrinken am Dresen.

Männer! Wie hab' ich Euch früher, im Gegensatz zu uns 'dickschenden (sächs.) Weibsbildern, beneidet, weil Ihr es beim Frühschoppern oder am Stammtisch  verstanden habt, irgendeine schwachsinnige Sache zwischen Euch  aus der Welt zu schaffen ('ich spendier Dir einen'). Und schon war 'Mobben',  ansch...en, stänkern, sticheln, granteln, petzen...,, ver-/gegessen. Als Kumpel! trank mandann gemeinsam 'nen 'Kumpel'.

Männer, erinnert Euch! Es hat uns, wenn Ihr sturzbebetrunken nach Hause kamt, nicht gefallen. Aber Ihr ward so was von zu-frieden.

Selbstdenker

1. November 2017 23:13

Ja die linken bekommen so langsam das Hosenflattern. Sie wissen nicht mehr , wie sie mit der neuen Rechten umgehen sollen.  Jakob Augstein wird schon nicht mehr schlafen können. Nach dem Motto: Diskutieren können wir nicht,weil wir ihnen nicht gewachsen sind, verschweigen geht aber auch nicht mehr. Herr Augstein, ich wünsche Ihnen schöne Träume HARHAR

silberzunge

1. November 2017 23:44

Natürlich müssen sich Köpfe wie Kubitschek, Sellner und andere ihre Taktik für offiziöse Anlässe bereitlegen, wir "Jennies" - um an den aberwitzigen Artikel von Coriolan (danke!) anzuspielen - begeben uns jeden Tag voller Bewusstsein und ohne Alternative in die linksliberale Blase, bin da ganz bei Abacost. Man sieht sich gezwungen, einen Modus zu finden. Im Prinzip aber zipft es mich endlos an, kaum wo sagen zu können, was man sich denkt, während andere ihren grenzdebilen Unsinn hinausposaunen können.

Jedoch stellt sich dabei die Frage, ob salonfähig zu sein wirklich hilft (und wie das mit einer etwaigen Einladung zu Hinrichtungsdiskussionen a la Maischberger zusammenhinge, ist eh nochmal etwas anderes). Ja, bei uns ist die ÖVP in der Asylfrage Richtung FPÖ gerückt (allen voran, um die Wahl zu gewinnen), das bedeutet aber nicht, dass man deshalb in den Diskussionen mit den Werten anfahren kann. Die kleine linke "Funktionselite", wie es Hinz immer so schön schreibt, weiß, wo sie sitzt und wie sie ihren Saustall pflegt.

Linkerhand

2. November 2017 00:23

Es gibt ein altes Sprichwort russischer Bauern, das noch aus der Zarenzeit und Leibeigenschaft stammt. "Die höchsten Ähren werden als erstes gemäht". 

Frei übersetzt von Opa Linkerhand anno 1890: Verlasse niemals den Dir von Gott vorgebenen Platz in der Gesellschaft. Oder auf linkerhändisch-berlinerisch anno 2017: Wenn du aufmuckst, machen wir Dich einen Kopf kürzer.

Daß die Nicht-Rechte eine diffusse Menge von eben nichtrechten (Eigenwahrnehmung!) Menschen und somit kein monolithischer Block ist, versteht sich von selbst. Allerdings scheint Angst die wahre Ursache der Gesprächsverweigerung zu sein. Niemand der "Nicht-Rechten" (zu putzig) ist bereit als erster seinen Kopf zu erheben und ein ehrliches und vor allen Dingen öffentliches Gespräch mit maßgeblichen Vertretern der Neuen Rechten zu führen. Damit erhält übrigens auch der Titel von Thomas Wagners Buch eine ganz neue und einleuchtende Erklärung. 

 

 

Der_Jürgen

2. November 2017 00:38

Götz Kubitschek schreibt:

"Meine These: Das Gespräch kommt nicht zustande, weil sich die Nicht-Rechten völlig uneins sind und keinesfalls den homogenen Block bilden, den Freund und Feind dort vermuten."

Bedaure, aber das stimmt nicht. Wir alle anerkennen, dass es, um ein Beispiel zu nennen, zwischen Claus Leggewie und Anetta Kahane, die beide der Linken zuzurechnen sind, erhebliche Unterschiede gibt, sowohl in Bezug auf ihre Intelligenz und Belesenheit als auch in Bezug auf den Grad ihrer Radikalität. Doch selbst Leggewie, der noch zu den Besten gehören dürfte, die das Feindeslager zusammenzutrommeln vermag, gab den Dialog mit Kubitschek entnervt auf und schmiss die Flinte ins Korn, nachdem er von Kubitschek regelrecht vorgeführt worden war.  Manchmal ist eben auch das Beste nicht gut genug.

Wie @RMH zu Recht hervorhebt, bilden auch wir Rechten keinesfalls eine geschlossene Phalanx; hiervon zeugen die zahllosen hitzigen Debatten auf diesem Forum. Zwischen @Raskolnikow und @Der Feinsinnige, um zwei  Flügelmännner zu nennen, klaffen ideologische und temperamentmässige Abgründe. Dennoch bin ich sicher, dass sich diese beiden bei einer offenen Debatte über das alles entscheidende Thema, den Grossen Austausch, zusammenraufenund den Linken gemeinsam Paroli bieten könnten, mit Argumenten, die für einen geistig gesunden Menschen nicht zu widerlegen sind.

Die Gegenseite kann das nicht. Leggewie und Kahane, obwohl vielleicht genau so verschieden wie Raskolnikow  und der Feinsinnige, sind beide Befürworter des Grossen Austausche; der Unterschied besteht bloss darin, dass Leggewie diesen erst übermorgen und die Kahane schon gestern will. 

Die alles entscheidende Frage lautet: Soll Europa europäisch, soll Deutschland deutsch bleiben? Alle von uns sitzen hier im gleichen Boot und beantworten die Frage mit Ja. Wir mögen uns in Bezug auf andere, ebenfalls sehr wesentliche Fragen uneinig sein, nicht aber in dieser. Ausnahmslos alle unsere Gegner sind für den Grossen Austausch; sie posaunen es vielleicht nicht so offen heraus wie die Antifanten und die Grünen, die sich über den Volkstod der Deutschen freuen, aber ihre politischen Konzepte (z. B. Horst Drehhofers "Obergrenze von 200.000 pro Jahr") laufen ebenfalls auf diesen hinaus.

Und darum gibt es keine Debatte und wird keine geben. Nicht einmal Wagenknecht und Lafontaine, die immerhin intelligent sind und in einigen wichtigen Punkten wie bei ihrer Kritik an der Russlandhetze die Wahrheit sagen, werden sich zu einer solchen bereit erklären. Sagen sie nämlich  A (Nein zum Grossen Austausch), müssen sie logischerweise auch B sagen (Grenzschliessung, Abschaffung des Asylrechts, Nullzuwanderung, Beginn der Remigration). Und wenn sie diesen Schritt vollziehen, sind sie bereits in Schnellroda gelandet. 

Herr K.

2. November 2017 00:48

Werter Herr Kubitschek,

die Debatte kann höchstwahrscheinlich auch gar nicht stattfinden, denn:

1. Rechte argumentieren auf der Sachebene, Linke hingegen auf der Moralebene. Moral schlägt immer Sachlichkeit, da Emotionen tiefer sitzen als der Verstand. Von daher die Diskurs Herrschaft der Linken, die einen Teufel tun werden sich richtig auf eine Sachdebatte einzulassen, sie würden nur verlieren, sowohl Macht als auch Ansehen.

2. es wäre Energie-Verschwendung. Von der kognitiven Dissonanz mal abgesehen würde immer wieder die Un-Sachlichkeit der Linken hervortreten, was in der Öffentlichkeit dann auch immer mehr zur Ernüchterung über die Weltfremdheit der Multikulturalisten führen könnte.

Wozu bitteschön sollten sich Linke darauf einlassen? Genießen Sie besser den Unstruter Wein und schärfen Sie die Argumente- die Zeit der Debatte wird kommen, leider erst nach einem Zusammenbruch des roten Schaumschlosses.

Franz Bettinger

2. November 2017 01:30

Im Heer der Marxistischen Versager und Dummköpfe gibt es immer auch noch ein paar versprengte Intellektuelle. Und sie sind es, die es aus Eitelkeit nicht lassen werden, ihre linken Schnäbel an den Rechten zu wetzen. Aber nur um im Verlauf der Schlacht still und stiller zu werden, da sie feststellen, dass sie unter ihrer jämmerlich dünnen Arguments-Rüstung nackt sind. Charakterlosigkeit, ja das hätten sie noch mitgemacht. Aber Dummheit? Nein, zum Heer der Dummen wollen sie nicht gehören. - Was also bleibt ihnen? Sie werden sich einen neuen Namen geben, eine neue Sprache lernen, ihre Vergangenheit beschweigen und weg ziehen, nur um auch in der Fremde zu versagen. Ich kenne diese Pappenheimer. Recht geschieht ihnen!

Gustav Grambauer

2. November 2017 09:40

Seit Mahabarata-Zeiten gab es das Meta-Szenario "Das Gute kämpft gegen das Böse - und gewinnt". Seit 1879, seit der Tat Michaels, ist dieses obsolet und es gibt ein neues Meta-Szenario, einen neuen Manichäismus: "Das Bäse kämpft gegen das Böse - und das Gute hält sich heraus". Dies bedeutet nicht Untätigkeit, es bedeutet vielmehr, Plätze jenseits des nun verseuchten Kurukshetra zu besetzen, außerdem so viele Seelen wie möglich aus dem Seuchengebiet herauszuholen, geistig gesprochen selbstverständlich, und deren Verwundungen zu pflegen. Aber herauskommen müssen sie von sich aus.

D. h.: Talkshow - nein, Kamingespräche auf neutralem Boden oder in unseren Gralsburgen - jederzeit.

- G. G.

Stefanie

2. November 2017 09:54

Die Links-Rechts- wer -darf- mit -wem -Reden- Debatte , von der hier alle reden, findet im Feuilleton und in Nischenprogrammen statt. Der Großteil der öffentlich wirksamen politischen Debatte wird aber in sogenannten Talkshows geführt. Ich sage nicht, dass diese Feuilleton - Gefechte sinnlos sind, doch wenn sie die Diskurshoheit erlangen möchten, brauchen sie ein breitenwirksames Medium. Sie könnten zum Beispiel regelmäßig derartige Talkrunden abhalten und ins Netz stellen, dann liegt es bei Ihnen wen und wieviele "Nichtrechte" Sie in ihre Runde einladen. Es kommt darauf an, ob Sie sich selbst lieber als Gast einer solchen Runde sähen oder als Gastgeber. Vielleicht findet sich ja irgendwo im rechten Pluriversum ein begabter Talkmaster und ein finanzkräftiger Produzent dazu.

Tweed

2. November 2017 11:18

"Die Verwirrung ist eine normale Folge des Dialogs." Nicolás Gómez Dávila

Herr K.

2. November 2017 11:38

Achso: nochmal ein wichtiges Reframing.

Wenn jetzt von Linken, Rechten und Nicht-Rechten gesprochen wird, dann entsteht der Eindruck es stehe 2:1 gegen die Rechte. In Wahrheit jedoch sind diese Nicht-Rechten jedoch auch nicht links. Ähnlich meiner Lebensgefährtin, die sich weder als rechts noch als links versteht (aber letztlich rechts handelt).

Von daher könnte es sinnvoll sein, auch den Begriff der Nicht-Linken in diesen Diskurs einmal einzuführen. 

Starhemberg

2. November 2017 11:41

Für mich steht "Rechts" als grundsätzliche Lebensgesinnung schlicht und ergreifend für Realität, "links" hingegen für Utopie. "Rechts" für Selbstbehauptung, "links" für Selbstverleugnung, "Rechts" für Eigenverantwortung, "links" für Fremdverantwortung, "Rechts" für Vielfalt, "links" für Gleichmacherei. Daher sind "wir" sowieso auf der Gewinnerstraße, vollkommen egal, was die "Linken" glauben, dazu plappern zu müssen. Zwei Dinge würden uns dennoch gut zu Gesicht stehen, beides ist meines Erachtens hier auf dieser Seite zu finden - Gelassenheit und Humor. Der selbstbewusste, gelassene Rechte, der duldet und erträgt, im Wissen, dass seine Sache unaufhaltsam voranschreitet. Denn eines ist auch klar - das "System" wird sich mittels seiner bezahlten Schergen erbittert wehren, der Großangriff in Halle ist nur ein Vorgeschmack. Daher rate ich auch, jeder nach seinen Möglichkeiten, zu permanenter körperlicher Ertüchtigung. Reden brauchen wir mit denen im Moment jedenfalls nicht mehr.

Beim dreifachen Raskolnikow!

Monika L.

2. November 2017 12:17

@Starhemberg

Realitätssinn und Humor. Jawoll! Zuerst der Humor: Der Optimist lernt chinesisch, der Pessimist lernt arabisch, der Realist lernt schießen.

Zur Realität: 5 Millionen junge Deutsche ( bis 30), davon 5 Prozent ziemlich Intelligente, die in sog. Kompetenzzentren abwandern. Das sind harte Realitäten: https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/der-westen-wird-den-globalen-kampf-ums-technische-wissen-verlieren-ld.1324618

Selbstdenker

2. November 2017 12:41

@Stefanie, 

Ihren Vorschlag stimme ich absolut zu. Ich habe das auch schon mal geschrieben. Youtube wäre eine absolut gute Plattform dafür, um eigene Gesprächsrunden ins Netz zu stellen. Crowdfunding wäre vielleicht eine Möglichkeit.  Es sollte zumindest einmal zur Diskussion gestellt werden ob das machbar ist.

Burgunder

2. November 2017 12:41

@Franz Bettinger

Sie haben vollkommen recht. Dazu der Schopenhauerianer Wilhelm Busch:

Wie sich zeigt ist die Moral / nicht so leicht beleidigt,
während Dummheit allemal / wütend sich verteidigt.
Nenn' den Schlingel liederlich, / leicht wird er's verdauen.
Nenn' ihn dumm, / so wird er dich,
wenn er kann, verhauen!

Bennen wir die Gegenseite also einfach als das was sie ist, nämlich dumm. Beispiele dafür liefert sie uns zur Genüge! Ein herzliches Bonne journée in die Runde.

AlbertZ

2. November 2017 13:14

Den Buchtitel "mit Rechten reden" würde ich nicht wörtlich nehmen, sondern im linksliberalen Kontext interpretieren. Da dort praktisch jede Aussage das Gegenteil des Gesagten bedeutet, bieten sich folgende Bedeutunginterpretationen an:

1) mit Rechten nicht reden ----- 2) mit Nicht-Rechten reden

Aus diesen beiden möglichen Bedeutungen schließe ich, daß das Buch nur für die interne Diskussion im linksliberalen Bereich gemacht ist. Das erkärt die zahlreichen Beobachtungen von Martin Lichtmesz und stützt die These von Götz Kubitschek. Dann ist auch klar, daß bei der (internen) Diskussion von Linken und Liberalen als einzig sinnvolle Option nur die Position des (kommentierenden) Zuschauers übrigbleibt.

Heinrich Brück

2. November 2017 15:00

Offene Grenzen sind keine Diskussionsgrundlage, lassen sie doch eine Zustandsbeschreibung der Realität zu, die von den Ländern mit bewachten Grenzen definiert werden. Die Linken sind das Werkzeug der Globalisten. Sie haben sich gegen das eigene Volk stellen lassen. Mittelsmänner der Oligarchie. Am Verhandlungstisch sitzt immer die unsichtbare Hintergrundmacht, auch wenn das Volk als Zuschauer dem Irrtum der Selbstidentifikation mit einer der Tischparteien ausgesetzt bleibt. Des Volkes Repräsentationswille durch Wahlen legitimiert, ohne Änderung des Systems ein frommer Wunsch. Machtlos und ersetzbar. Mit Werkzeug streiten? Die Einteilung entspringt der demokratischen Versuchsanordnung des manipulierten Völkerwillens; ein manipuliertes Mehrheitsprinzip im Dienste eines oligarchischen, dem Ausbreitungstyp ähnlichen, auf Kosten der Mehrheit laufenden, exklusiven Herrschaftsschutzes einer bestimmten Minderheit. Während dem Volk Demokratie vorgespielt wird, dieses auch noch von der moralischen Zweckmäßigkeit des politischen Theaters überzeugt ist, werden ganz andere Fakten geschaffen.

Menschenrechte wurden Minderheitenrechte. Ethnische Zugehörigkeit der Mehrheitsbevölkerung ausgeklammert, wird das Wachsen der Minderheiten zum Programm. Wer solchen Rechten ausgesetzt wird, hat die Voraussetzungen der Menschenrechte, die Freiheitsrechte, schon längst der Unterwerfung geopfert. Eine Diskussion im Dienste des Lügenmarketing, mehr können die Linken nicht bewerkstelligen. Das Paket öffnen, dann kann auch über den Inhalt geplaudert werden.

Dirk Ahlbrecht

2. November 2017 23:56

Lasst uns doch auch weiterhin vom Ufer aus fröhlich winken, wenn denn das bereits lecke Holzfaß des linken Lagers in der Mitte des Flusses schwimmend an uns vorrübertreibt. Und lauschen wir versonnen dem nahen Tosen jener Wassermassen, welche uns alsbald dieses Elend vom Halse schafft...

Coriolan

3. November 2017 07:10

Heinrich Brück schrieb:

"Die Einteilung entspringt der demokratischen Versuchsanordnung des manipulierten Völkerwillens; ein manipuliertes Mehrheitsprinzip im Dienste eines oligarchischen, dem Ausbreitungstyp ähnlichen, auf Kosten der Mehrheit laufenden, exklusiven Herrschaftsschutzes einer bestimmten Minderheit."

Die Einteilung bedeutet, daß ein Prozent der Bevölkerung über die restlichen 99% herrscht. Nie und nirgends war Demokratie etwas anderes. Müßig an dieser Stelle auf den verhinderten Literatur-Nobelpreisträger Céline zu verweisen. Angebracht, in diesem Zusammenhang an Patrick Buisson zu erinnern. Sarkozys Berater pflegte die Demokratie in seinem Buch "La cause de peuple" als "Un cratos sans demos" zu bezeichnen, also "Eine Herrschaft ohne Volk".

Das entspricht exakt meinen eigenen Beobachtungen. Letzte Woche posierte Vollblut-Demokratin Madonna gutgelaunt in Camouflage vor brasilianischen Polizisten. Die tolle Truppe wurde kürzlich dafür gerühmt, im Jahr 2016 soviele Menschen wie noch nie erschossen zu haben.

*Brazilian police killed 4,224 people in 2016, 26 percent more than in 2015, according to the 11th Annual Brazilian Yearbook of Public Security.*

Seit 1988 ist Brasilien laut Verfassung eine demokratische Republik. Es steht fest: Die Republik dient nicht der Nation und die Demokratie nicht dem Volk. Ich kann nur hoffen, daß bald mal genügend Menschen die Denkfalle durchschauen und sich zumindest geistig-seelisch von Demokratie und Republik befreien.

Stil-Blüte

3. November 2017 14:04

Hört/liest man solch' Ausgeburten aus Spott und Hohn wie gegen Götz Kubitschek, fehlen einem die Worte.  

Dagegen: Scharfsinnig, unwiderstehlich böse  u n d komisch, unterhaltsam:

Guareshi 'Don Camillo und Peppone',  Buch und Film. 

Wie zwischen den Kontrahenten des Priesters und des kommunistischen Bürgermeisters geprügelt, gestritten, geflucht, verflucht und sich versöhnt wird, ist weniger höllisch als irdisch, selten, aber dann um so schöner, sogar himmlisch. 

Daß wir ja nicht der Sprachregelung 'Der Neuen Welt'  erliegen und nur noch 'brave' Worte benutzen!  'Ein A...loch bleibt ein A...loch'.

@ Monika L.

'... Die linken Theorien von Gleichheit und Gerechtigkeit verlieren im Zeitalter von Globalisierung und Massenwanderung ihre Überzeugungskraft. ... ( Es gibt keine Theorie für globale Gerechtigkeit) ...'

Diese entleerten Begriffe ausschalten, das gilt.  Die subcutane Bedeutung nicht völlig über Bord zu werfen, ebenfalls. Unser Muttersprache  kommt mir da zu Hilfe:

- Gleichheit:  gleichgültig = gleich g ü l t ig.  Das Gleiche ist auch in 'Gleichmut' und 'Gleichnis' enthalten. 

- Gerechtigkeit: einer Sache/Aufgabe, einem Menschen  g e r e c h t werden. Auch im Sinne von: auf  r e c h t.

Jahrtausende, erst gewachsenes, dann gealtertes R e c h t  , mag es noch so sehr beschnitten, abgestorben sein, wurzelt darin, daß Gleichheit vor dem Gesetz angestrebt wurde. Erst  r e c h t  vor der 'höheren Gerechtigkeit'.

 

 

Vaterland

3. November 2017 18:41

@Götz Kubitschek

Nachfolgend ein Lesehinweis, der Sie nicht zuletzt deshalb interessieren dürfte, weil es in dem Artikel auch um Sie als Person und das Projekt der Neuen Rechten geht: 

Dietmar Dath: Der rechte Lohn, in: FAZ, 03. November 2017, S. 11

 

Lotta Vorbeck

3. November 2017 22:08

@Dirk Ahlbrecht - 02. November 2017 - 10:56 PM

 

Zu Ihrer Sentenz, sehr geehrter Herr Ahlbrecht, paßt ein chinesisches Sprichwort, nämlich: "Wer lange genug am Flußufer sitzt, sieht irgendwann die Leiche seines Feindes vorbeitreiben."

Lotta Vorbeck

3. November 2017 22:49

@Coriolan - 03. November 2017 - 06:10 AM

*Brazilian police killed 4,224 people in 2016, 26 percent more than in 2015, according to the 11th Annual Brazilian Yearbook of Public Security.*

Seit 1988 ist Brasilien laut Verfassung eine demokratische Republik. Es steht fest: Die Republik dient nicht der Nation und die Demokratie nicht dem Volk. Ich kann nur hoffen, daß bald mal genügend Menschen die Denkfalle durchschauen und sich zumindest geistig-seelisch von Demokratie und Republik befreien.

_________________________

Das ethnisch völlig inhomogene Brasilien ist für den gemeinen 'Gringo' - sofern er dementsprechend zahlungsfähig ist - allenfalls noch innerhalb der dort reichlich vorhandenen Gated Communities so leidlich handhabbar, was in der Praxis freilich rein gornix mehr mit dem mitteleuropäischen Verständnis von Lebensqualität zu tun hat. Die in den lokalen, brasilianischen Favelas alternierend immer wieder durchgeführten Razzien, finden überwiegend unter der Ägide der Militärpolizei statt.

Kommt man in persönlichen Kontakt mit Perúanern oder Paraguayern mittleren Lebensalters erfährt der erstaunte 'Gringo' dasselbe, was ihm mittelalte Filipinos als 'Joe' / 'Langnase' erzählen, nämlich daß die aus heutiger Sicht goldenen Zeiten jene unter der (linken) Militärdiktatur, unterm Alfredo Stroessner Matiauda, oder Ferdinand Edralin Marcos gewesen seien.

 

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