Als Pierre Drieu la Rochelle 1936 seine bevorzugten zeitgenössischen Schriftsteller nannte (enthalten ist die Passage im Nachtrag zu den Unzulänglichen), gliederte er sie nach Ländern:
»In Rußland: Pasternak, Babel; in Italien: Malaparte, Moravia, in Deutschland: Ernst von Salomon.«
Wer war dieser Ernst von Salomon (1902–1972), und wieso erscheint jetzt eine neue Biographie, so ganz ohne Jahrestag oder sonstiges Jubiläum? Ist dieses Vorhaben lohnenswert? Dies unmittelbar vorweg, für all die, die sich die Lektüre vorliegender Besprechung ersparen wollen: Gregor Fröhlich ist mit seiner Studie Soldat ohne Befehl. Ernst von Salomon und der Soldatische Nationalismus der große Wurf gelungen.
Fröhlich schreibt Salomons Lebensgeschichte als zeithistorischen Großessay, als Lebensroman, als wissenschaftliche Untersuchung, als politiktheoretische Analyse. All das widerspricht sich auf den rund 400 Seiten keineswegs, und gerade deshalb ist dies als rare gelungene Synthese anzusehen.
Der Einstieg ist französisch, erfolgt aber nicht drieularochellianisch, sondern mit Dominique Venners enttäuschendem Besuch bei Salomon in dessen Todesjahr. Venner, Historiker und politischer Aktivist, ehedem Militanter, erwartet bei seinem Besuch nahe des niedersächsischen Stöckte, auf einen in Wesen und Gemüt gleichgesinnt fühlenden Menschen zu treffen – doch Salomon ist nicht (mehr) der asketische, disziplinierte Revolutionär, den Venner sich vorstellte, sondern ein gemütlicher Ruheständler geworden, der sich freilich die altbewährte Selbstironie bewahren konnte.
In Söldner ohne Sold (derzeit vergriffen) berichtet Venner über dieses unbefriedigende Gespräch mit seinem Heros. Salomon räumte demzufolge zwar ein, eine »schrecklich verrückte und leidenschaftliche Zeit« erlebt zu haben, sehe das Leben aber unterm Strich als nichts anderes an denn als »Farce«. Venner war enttäuscht, vermißte das Kämpferisch-Zuversichtliche, das Soldatische, reiste ab; sechs Wochen später verstarb Salomon.
Venner erwartete vielleicht zu viel von einem Mann, dessen bewegtes Leben einer Verfilmung harrt. Gregor Fröhlich trifft den Kern recht gut, wenn er schreibt, daß Salomons Lebensziel stets die Suche war nach der »Rückkehr zu einem neuen Mythos, einer großen Erzählung, die der Vereinzelung des Menschen ein Ende setzen sollte«. Entlang dieser Linie schreibt Fröhlich die Biographie Salomons.
Gewiß: Es ist nicht die erste (werk)biographische Darstellung; Markus Josef Kleins Revolutionär ohne Utopie (mit Vorwort Armin Mohlers) war hervorragend, und Jost Hermands bleibendes Verdienst ist es, die politiktheoretischen Ansätze Salomons stärker in den Fokus gerückt zu haben. Und doch: Fröhlichs Werk ist anders, es stellt größere Zusammenhänge dar, verknüpft kenntnisreich Geschehnisse und Akteure, Lebenswege und zeithistorische Umstände.
Fröhlich ordnet Salomons Leben in drei Phasen ein:
- Phase eins, 1913 bis 1918: Salomon als Jugendlicher in der preußischen Kadettenanstalt, der hier wesentliche Persönlichkeitszüge entwickelte (das »Preußische« gewissermaßen).
- Phase zwei, 1918 bis 1945: Salomon als Freikorpsfreiwilliger nach Kriegsende, als Kämpfer im Baltikum, als Heimkehrender, als Neuer Nationalist, als Militanter, verstrickt in Terror (Rathenau-Mord) und Gewalt (Feme), dann (und hier ist sozusagen Phase 2b erreicht) als innerer Emigrant im Dritten Reich, das er als Drehbuchautor erlebt.
- Phase drei, nach 1945 bis zu seinem Tod: Salomon als Neutralist, der mit linken Splittergruppen gegen Westbindung und NATO-Hörigkeit opponiert, sich gegen Atomwaffen engagiert und einen spezifisch nationalen bis linksnationalistischen Pazifismus ausarbeitet.
Alle drei Phasen verarbeitete Ernst von Salomon in Romanen (von den Kadetten und den Geächteten über die legendäre Stadt und den Bestseller Fragebogen bis zur nationalpazifistischen Kette der tausend Kraniche) und Zeitschriftenbeiträgen.
All dies webt Fröhlich mit Archivdokumenten und verstreuten Nachlässen verschiedener Zeitzeugen zu dem Panorama des deutschen 20. Jahrhunderts zusammen, das am Ende vorliegt. Es soll an dieser Stelle keine vollständige Zusammenfassung des Buches erfolgen, das es wahrlich verdient hat, von jedem selbst gelesen zu werden, aber einige Aspekte sind hervorzuheben:
1. Fröhlich gelingt es, darzustellen, wie Salomons geistige Haltung durch den Ersten Weltkrieg und die aufgrund des Alters fehlende Einberufung beeinflußt wurde. Die Freikorpsmeldung des 18jährigen Salomons resultierte auch aus ihr, ferner jene Weltanschauung, die viele junge Kadetten und Soldaten teilten: Verachtung des Zusammengestürzten, der Kapitulation, der älteren Generation.
Mit guten Argumenten verweist Fröhlich auf diese Faktoren als verantwortlich dafür, daß sich die junge revolutionäre Rechte 1918ff. in bewußter Frontstellung zum monarchistisch-reaktionären Gestern formierte, während sie die revolutionäre Linke zwar bekämpfte, ihren Mitstreitern aber Respekt als ebenbürtige Gegner zollte.
Auch die antibürgerliche Grundhaltung Salomons entstand im Übergang von Lebensphase 1 zu 2, als man realisierte, daß die junge Republik plan- und konzeptlos die Grenzprobleme anging; man fühlte sich im Umfeld Salomons als »Soldat ohne Befehl« – mit dem Resultat, daß sich die Freikorps noch stärker selbständig machten und ihre eigenen Kriege als national- und sozialrevolutionäre »Landsknechte« führten.
2. Nach einer plastischen Untersuchung dieser Zeit gelingt Fröhlich die Überleitung in jenen Abschnitt Weimars, in dem die heimströmenden Soldaten die ehemaligen Frontgebiete verlassen, um irritiert ob der »Normalität« der jungen Republik zu realisieren, daß man ein anderes Leben, andere Ziele, ein anderes Deutschland meint. Es entsteht in den gärenden Kreisen der Rückkehrer das, was man später als »Soldatischen« oder »Neuen« Nationalismus bezeichnen sollte: Ein Nationalismus, der aus »Negation des bürgerlichen Lebens« hervorgebracht wurde und doch kein Nihilismus war.
Diese Weltanschauung entstand vielmehr als Ausdruck von Mentalität und Erfahrungen. Geträumt wurde mystisch-elitär von einem anderen, einem geheimen Deutschland, das in Bildern und Gestalten seine Verkörperung fand und in der »Frontgemeinschaft« als klassen- und ständeloser Einheit wurzelte; gepflegt wurde eine Rhetorik der Tat; gelebt ein revolutionärer Voluntarismus; und der (literarische) Kern war »heroischer Realismus«.
3. Im Unterschied zu den Nationalsozialisten, vertrat Salomon samt Umfeld einen nichtchauvinistischen Nationalismus, der sich stark auf Persönlichkeiten und Tatdenken konzentrierte. Die Masse sei träge, unbeweglich, lethargisch; daher sei jede Bewegung, die auf eine solche Masse abziele, abzulehnen. Salomon schrieb 1928 in seinem Grundlagenartikel »Masse und Mensch«, daß der Nationalismus, wie sie ihn vertreten, eine Bewegung des starken Einzelnen sei, der als Typus erst neu entstehen würde: »Wir glauben an keinen Aufstand der Massen. Wir glauben an einen Aufstand des neuen Menschen.«
4. Mit einigem Recht verweist Fröhlich darauf, daß Salomons politische Bekenntnisse und Abhandlungen oftmals hintangestellt werden, daß Salomon also lediglich als Literat gewürdigt worden wäre. Er verweist daher auf Salomons Berliner Aktivitäten im Umfeld des Tatkreises um Hans Zehrer, der in der Zeitschrift Die Tat das forderte, was Salomons »Neuer Nationalismus« ebenfalls enthielt: Die Forderung der Verstaatlichung von Banken, ein staatliches Außenhandelsmonopol, eine vollständige Neuordnung (»wenn nicht Abschaffung«) des Kapitalbesitzes.
Es verwundert angesichts derartiger nichtmarxistisch-sozialistischer Standpunkte nicht, daß Salomon – neben einigen Aufsätzen für Publikationen Otto Strassers – auch im Widerstand Ernst Niekischs publizierte und mit dessen Widerstandsmilieu korrespondierte. Salomon sah im übrigen, ganz wie Niekisch, die Ostorientierung des Deutschen Reiches für elementar an. Nur durch gemeinsame Schritte mit der Sowjetunion im Zeichen einer neuen Großraumidee könne eine multipolare Weltordnung erreicht werden und die (damals ja erst im Entstehen befindliche) Hegemonie der angloamerikanischen Allianz gebrochen werden.
5. In diesem Sinne verweist Fröhlich folgerichtig darauf, daß Salomons politisches Verständnis im Kern auf einer Gegnerschaft zum »Westen« als Idee basierte – und dies in allen drei Lebensphasen. Zeitlebens, so Fröhlich, habe Salomon das kapitalistische Wirtschaftsmodell und die individualistische Gesellschaftsordnung abgelehnt.
Dies führte ihn in der Zwischenkriegszeit nach rechts, und nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Rechte für Salomons Geschmack prokapitalistisch, altersliberal und prowestlich wurde, nach links (wobei hinzuzufügen ist, daß sich Salomon bereits als Rechter mit Linken wie Michail Bakunin und Boris Sawinkow beschäftigte). Ernst von Salomon dachte stets von der Krise her, die nur mit neuen Ideensynthesen zu überwinden wären.
Arthur Moeller van den Brucks Diktum von der »konservativen Revolution« (abgedruckt im Hauptwerk Moellers) war diesbezüglich Salomons ideologischer Wegbegleiter: »Was heute revolutionär ist, wird morgen konservativ sein. Ewig löst die Erhaltung den Umsturz ab und holt nach, was dieser unterließ, stellt richtig, was dieser verfehlte. […] Wir wollen diese revolutionären Ideen mit den konservativen verbinden, die sich immer wieder herstellen, und wollen sie konservativ-revolutionär dahin treiben, wo wir Zustände erreichen, bei denen wir wieder leben können. Wir wollen die Revolution gewinnen.«
6. Im Nationalsozialismus der Regimephase erblickte Salomon keinerlei Verwirklichung einer solchen Revolution. Er war zwar nicht im direkten Widerstand gegen das Hitlerregime (anders seine alten Weggefährten Hartmut Plaas, Otto Strasser oder F. W. Heinz), sympathisierte aber mit all jenen, die gegen die Machthaber opponierten.
Seine politische Inaktivität während der Jahre 1933–45 schützte nicht nur seine »halbjüdische« Lebensgefährtin, sondern auch ihn, der für viele Nationalsozialisten als »Strasser-Mann« im Dunstkreis der »Schwarzen Front« galt und daher besonders unter Beobachtung stand. Das hielt Salomon indes nicht davon ab, einen alten Brauch aus der Weimarer Republik fortzuführen, den er mit einigen weiteren konservativen Revolutionären teilte: Er besuchte jährlich den Festempfang in der sowjetrussischen Botschaft anläßlich des Jahrestags der Oktoberrevolution.
7. Nach 1945 gelang Salomon mit dem Fragebogen der erste Bestseller. Dieses Werk sollte jeder selbst lesen, weshalb es an dieser Stelle nicht skizziert wird. Seine amerikakritische Grundhaltung und die preußische Orientierung auch nach der Auflösung Preußens führte Salomon in die Reihen der Neutralisten, die vordergründig gegen jedwede Blockbildung agierten, tatsächlich aber vor allem Anti-Westbindungs-Aktivisten versammelten. In deren Kreisen (»eine diffuse, keineswegs homogene Gruppe und schon gar keine mehr oder minder geschlossene Bewegung«, so Alexander Gallus) trafen nichtdogmatische Linksradikale auf pazifistische Christen oder auf nichtwestlerische Rechte wie Ernst von Salomon.
Salomon agitierte insbesondere gegen jedwede Wiederbewaffnung Westdeutschlands im Zeichen einer NATO-Eingliederung. Die Armee wäre keine deutsche, keine preußische, sondern Objekt des westlichen Hegemonialstrebens, das deutschen Interessen per se zuwiderliefe. Trotz unterschiedlicher Herangehensweisen entstand so zwischen Salomon und DDR-freundlichen Linken eine temporäre Interessenskongruenz.
Ohnehin war das Verhältnis Salomons zu Ostberlin für einen radikalen Rechten erstaunlich entspannt; er konstatierte noch 1967, daß sich in der DDR wichtige preußische Prinzipien bewahrt fänden, die im Westen negiert würden: »Solidarität, Disziplin, Organisation, Denken für den Staat, der Staat als Maßstab des Handelns«.
Als einziger Freikorps-Schriftsteller standen seine Schriften im übrigen nicht automatisch und vollständig auf der Liste der auszusondernden Literatur in der DDR. Im Gegenteil: Der Fragebogen wurde von Parteischreibern gelobt, während die Kadetten aufgrund des preußisch-militaristischen Grundtons verfemt wurden.
Als verschiedene Konservative und Alt-Nationale Salomon 1954 angriffen und ihm vorwarfen, mit Kommunisten im Boot zu sitzen, reagierte dieser wie gewohnt streitlustig:
»Wie kann ich Kommunist sein? Bloß weil ich die Amerikaner nicht riechen kann? Ich will, wenn ich Lust habe, von Köln nach Wuppertal, Merseburg, Weißenfels und Posen reisen können, ohne mich von irgendwelchen Besatzungsideologien und ‑praktiken behindern oder festsetzen zu lassen. Wenn ich das will, und die Kommunisten propagieren dasselbe, dann haben die Kommunisten eben Pech gehabt.«
8. Ein weiterer Verdienst Gregor Fröhlichs daher: Die Fokussierung auch auf den Autor nach 1945. Oftmals wird lediglich der Freikorps-Salomon untersucht, nicht jedoch der Kategorien sprengende Aktivist in der Bundesrepublik, der sich, so Fröhlich, als einer der ersten Rechten überhaupt, noch vor Alain de Benoist, eingehend mit dem italienischen Intellektuellen Antonio Gramsci beschäftigte (als dieser im Deutschen noch kaum präsent war; selbst die Argument-Marxisten begannen erst später mit ihrer akribischen und fruchtbringenden Gramsci-Forschung).
Anhand seiner Gramsci-Exegese bestärkte Salomon der Eindruck, daß seine Aktivistenzeit, die auf Voluntarismus und der Tathörigkeit beruhte, gravierende Fehler im Denkfundament besaß. Themen wie kulturelle Hegemonie und Stellungskampf in der Zivilgesellschaft beschäftigten ihn nun stärker.
Aber wurde er deshalb ein Linker? Salomon selbst bestritt dies in einem Brief an Armin Mohler aus dem Jahr 1966:
»Aber wollen wir die idiotische Unterscheidung, die aus Parlamentssitzen-Bezeichnungen stammt, nicht bald durch eine bessere ersetzen; zusammengefaßt dürfte wohl die Bezeichnung konservativ-revolutionär die richtige sein. Der wohlverstandene Preußengeist war – und nicht nur in seiner Staatsidee – eben dies.«
Auch wenn Salomon somit abstritt, »links« geworden zu sein, unternahm er vorher einige Schritte in diese Richtung. 1961 empfahl er beispielsweise – einmalig in seinem Leben – die Deutsche Friedensunion (DFU) zu wählen, um die einzige Anti-Westintegrations-Partei zu stärken. Diese DDR-finanzierte Formation, auf deren Kongressen Salomon als Gastredner auftrat, erzielte jedoch lediglich 1,9 Prozent der Stimmen. Das Wählerpotential fehlte schlichtweg.
9. Ernst von Salomons letzte politische Erwägungen richteten sich auf die koloniale Frage. In Che Guevara und anderen linken »Befreiungsnationalisten« erblickte er geistige Verwandte. 1960 schrieb Salomon, daß jeder »echte« Nationalismus – fern jedes bürgerlichen Patriotismus, fern jedes nazistischen Chauvinismus – schlichtweg bedeute, daß ein Volk nach eigener Gesetzlichkeit handeln möchte. Nationalismus als Selbstbehauptungswillen gegenüber Fremdbestimmung sei daher per se »anti-imperialistisch«, und der Nationalismus sei in der Folge »der echte Feind des Imperialismus. So und nicht anders ist heute der Nationalismus der farbigen Völker Asiens und Afrikas zu verstehen«.
Man darf davon ausgehen, daß sich Dominique Venner einige Jahre später die Reise nach Norddeutschland gespart hätte, wenn dem Algerien-Militanten diese Zeilen vorgelegen wären.
10. Und doch, so ist Fröhlich zuzustimmen, unterlag Salomons Ideengenese keinem fundamentalen Wandel. Die Konstanten – Preußentum, Sozialismus, Nationalismus – blieben gewahrt, wenngleich sie sich, aufgrund der Zäsuren der deutschen Geschichte, stark unterschiedlich artikulierten. Ebendiese Zäsuren sind besser verständlich, wenn man die vorliegende Salomon-Biographie zu Rate zieht. Salomons Leben ist so verstrickt in den Strudel der Zeit, daß man bei der Lektüre unweigerlich hineingezogen wird in die Spannung des extremen 20. Jahrhunderts.
Abschließend ist Fröhlich – wiederum – beizupflichten, wenn er darauf hinweist, daß Salomons fehlende Präsenz heute durchaus erstaunlich ist. Denn seine Bücher sind nicht nur herausragende Dokumente der Zeitgeschichte und lesenswerte Romane; sie verkauften sich einst auch besser als andere Werke, die noch heute gehandelt werden (was natürlich auch mit der restriktiven Nachdruckpolitik der Salomon-Erben zu tun hat). Ernst Jüngers In Stahlgewittern, um ein Beispiel anzuführen, verkaufte sich in den ersten Jahren nach Erscheinen rund 29 000 mal – Salomons Die Geächteten 160 000 mal, vom Fragebogen ganz zu schweigen.
Ebenfalls zutreffend ist Fröhlichs Verweis darauf, daß selbst in der heutigen politischen Rechten Ernst von Salomon oftmals nur ein Geheimtipp kleinerer Kreise ist, der im Vergleich zu seinen Weggefährten Jünger, Moeller van den Bruck und Co. nur noch eine randständige Rolle einnimmt und allenfalls als soldatischer Schriftsteller, nicht jedoch als politischer Autor rezipiert wird.
Kritik ist abschließend doch noch (freilich mit einem Augenzwinkern) zu üben: Die Sezession ist nicht, wie Gregor Fröhlich meint, eine Monatsschrift. Sie erscheint einstweilen nur zweimonatlich.
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Gregor Fröhlich: Soldat ohne Befehl. Ernst von Salomon und der Soldatische Nationalismus, 426 S., 49,90 € – hier bestellen.
Von den Romanen Salomons sind leider nur wenige regulär zu beziehen. Seine Autobiographie Der Fragebogen ist bei Antaios verfügbar (hier entlang), Die Kadetten nur mit verlagsbedingter Lieferverzögerung von mindestens zwei Wochen. Alle anderen Titel müssen antiquarisch besorgt werden, was insbesondere bei der monumentalen Stadt eine diffizile Angelegenheit sein dürfte.
Der_Juergen
Danke für diesen Artikel. Das Buch ist zwar reichlich teuer, aber offenbar so wichtig, dass sich der Erwerb trotzdem aufdrängt. Ich bestelle auch gleich noch den "Fragebogen".