Das sind noch einmal zwei Quadratmeter mehr als im Oktober in Frankfurt, und weil unser Verlag im vergangenen Jahr erneut einen gewissen Aufschwung erfahren hat, brauchen wir den Platz auch!
Unser Stand liegt in Halle 3, H601, schräg gegenüber sind das Magazin Cato und die Junge Freiheit plaziert, ums Eck Compact, und dazwischengequetscht hat man – Kalkül! – den NPD-Verlag Terra Nostra Europa. Denen wollten wir ihren Stand gleich abkaufen, aus naheliegenden Gründen, aber da war nichts zu machen. Es wird also die erwünschten Bilder geben, aber bitte!
Wir sitzen also in einer rechten Ecke und haben derzeit fünf Wetten laufen:
- Wird unser Messestand die Messe überleben?
- Wird es linke Tumulte an unserem Stand und während unserer Lesungen geben?
- Werden die #verlagegegenrechts (darunter: Wagenbach und Christoph-Links) zusammen mehr Aufmerksamkeit erlangen als wir?
- Werden Cato und JF ihre Stände absagen und auf den Messeauftritt verzichten, falls es Ihnen nicht gelingen sollte, andere Plätze zu ergattern (worum sie sich – jede Wette – derzeit bemühen)?
- Wird Alexander Skipis wieder demonstrieren?
Man darf im Kommentarbereich sein Votum abgeben, meines liegt neben denen von Kositza, Melanie Amann, Kaiser, Jan Böhmermann, Lehnert, Volker Weiß, Lichtmesz, Alexander Skipis, Sommerfeld, Per Leo und Sellner beim Notar.
Ich bin mir eigentlich nur bei Skipis (Punkt 5) nicht sicher. Grund genug für eine Demo hätte er ja: Wir haben nicht nur einen feinen Stand, sondern sind mit vier Gesprächsrunden und Buchvorstellungen präsent, außerdem – nach grober Durchsicht des Veranstaltungskalenders – das Messethema allein schon dadurch, daß sich mindestens ein Dutzend Podien mit uns beschäftigt, ohne daß wir zu einem einzigen eingeladen wären.
Beispiele? “Über Rechte schreiben” mit Andreas Speit, Liane Bednarz und Sascha Lobo, oder: “Buchhandel gegen rechts” mit Jörg Braunsdorf und Thomas Krüger (kenne ich auch beide nicht). Und noch einer: “Völkisch-autoritärer Populismus” mit Alexander Häusler (the One-Point-Man).
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Unser eigenes Programm:
Samstag, 17. III.
16.30 Uhr: Die Zeitschrift Sezession
mit Benedikt Kaiser, Erik Lehnert und Götz Kubitschek
17.00 Uhr: Defend Europe – das Buch zur Kampagne
mit Alexander Schleyer, Martin Sellner und Götz Kubitschek
Sonntag, 18. III.
13.30 Uhr: Camille Paglias Frauen bleiben, Männer werden
Gespräch mit Ellen Kositza und Martin Lichtmesz
14.00 Uhr: Nationalmasochismus – ein Sammelband
Präsentation mit Martin Lichtmesz und Caroline Sommerfeld
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Für alle vier Veranstaltungen ist uns die Leseinsel in Halle 3 zugewiesen worden – schräg gegenüber von unserem Verlagsstand. Wir haben also kurze Wege und möchten folgenden Vorschlag machen:
Laßt uns mal alle zusammen diese zugewiesene Ecke tatsächlich zu unserer Ecke machen – zu den interessantesten, anstößigsten, belagertsten, fröhlichsten, umtriebigsten 200 Quadratmetern der Messe (die Manga-Halle ausgenommen, gegen diesen Auftrieb hat man keine Chance).
Ich denke gern an Frankfurt zurück, als der gute Thomas uns zwei tischgroße Butterbrezeln servierte, mit Lachs und Käse, Schinken und Ei belegt; an die Kuchen, die uns vorbeigebracht wurden, die Briefumschläge (aufmunternde Worte, kleine Spenden), Säfte und Bierchen, die vielen spontanen Helfer und Begleiter, Blogger und Aktivisten, und an die Leser, deren Namen man von Bestellungen her kannte und nun mit einem Gesicht verbindet.
Es ist notwendig, von Freunden umzingelt zu sein an diesen vier Leipziger Messetagen: Die Mainstream-Medien tun bereits wieder alles, um uns verantwortlich zu machen für vergangene und kommende Eskalationen. Im Deutschlandradio fand es zuletzt eine Moderatorin unverfroren, daß wir als Verlag Buchmessen zur Präsentation unserer Inhalte nutzten (Da wird einem doch glatt das Verlag-Sein abgesprochen)! Wir hätten in Frankfurt solange provoziert, bis es zu Krawallen kam (da wird einem doch glatt das “Hier stehe ich und kann nicht anders” vorgeworfen).
Die Leipziger Messe kennt nun keine Fachbesuchertage, sie ist an allen vier Tagen offen für jedermann, die Karten sind im Gegensatz zu Frankfurt nicht teuer. Wir wünschen uns also jede Menge Besuch von unseren Lesern, immer ordentlich Betrieb am Stand, und eine gesunde Bereitschaft, der faltenzerfuchten Zivil- und Verhinderungsgesellschaft zuzurufen: “Auch wieder hier?”
Wir sehen uns in Leipzig!
Franz Bettinger
Wette: ja, ja, nein (Messmethode?), nein, nein.
Ich wünsche Antaios viel Aufmerksamkeit!