Der Wirtschaftsjournalist und FAZ-Redakteur Philip Plickert versammelt in seinem Merkel-Buch 22 Beiträge prominenter Wissenschaftler und Publizisten, die sich mit der verheerenden »deutschen Lage« beschäftigen. Daß diese vor allem der eidbrüchigen Kanzlerin zugeschrieben werden muß, ist bis auf eine Ausnahme (Michael Wolffsohn) Konsens. Ob es sich um die Identitätsfrage, die Migrationskrise, die Staatskrise oder die Überfremdung Deutschlands durch über eine Million illegal eingedrungener mohammedanischer Orientalen und Afrikaner handelt: Es sind existentielle Fragen, die dramatischer nicht sein könnten und sich inzwischen zu multikulturellen Alpträumen auswachsen, mit tagtäglichen Morden, Vergewaltigungen, schweren Körperverletzungen und Terrorakten, vorzugsweise begangen von »Flüchtlingen« an Deutschen.
In der Endphase von Merkels Kanzlerschaft »werden die Konflikte zunehmen«, schreibt Plickert in seinem Vorwort und skizziert den Wahnsinn der hiesigen Verhältnisse, der nichts weiter ist als die vorsätzliche Zerstörung Deutschlands als Sozialstaat und Kulturnation. Warum dies auf so wenig Widerstand stößt, analysiert der Medienwissenschaftler Norbert Bolz in seinem fulminanten Beitrag »Merkels Erfolgsgeheimnis. Über den autoritären machtpolitischen Stil der Kanzlerin«. Es sei die Verweigerung der Disputation, schreibt Bolz. Widerworte gegen ihre Politik der Umformung Deutschlands werden als »nicht hilfreich«, der eigene Opportunismus bei der Energiewende als »alternativlos« abgetan. Am Anfang ihrer Karriere stand der eiskalte Vatermord an Helmut Kohl; inzwischen umgeben von Hofschranzen (Koch und Merz wurden gnadenlos weggemobbt), ist der »radikale Umbau der Traditionspartei CDU« (Bolz) zu einer rotgrünlackierten Allerweltspartei mit pseudohumanitaristischen Phrasen unter dem heuchlerischen Applaus der Mainstreammedien und der »Opposition« abgeschlossen.
Der Dominikanerpater und Sozialethiker Wolfgang Ockenfels geht noch schärfer ins Gericht mit der Uckermärkerin. Zwar habe »die Auszehrung christlicher Substanz in der CDU-Programmatik« schon vor Merkel begonnen, die desaströse und grundgesetzwidrige Grenzöffnung im Herbst 2015 war jedoch der Höhepunkt jener unseligen »Modernisierung von oben«. Ockenfels spricht auch die unerhörte »Papst-Schelte« der Rautenfrau an, nachdem Benedikt XVI. das Dekret zur Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe erließ, und in deren Gefolge von deutschen Medien die ekelhaftesten Attacken gegen den Papst erfolgten. Mit Merkels DDR-Prägung beschäftigt sich der Historiker Ralf Georg Reuth und kommt zu dem Schluß, daß die Pfarrerstochter im FDJ-Blauhemd und »Sekretärin für Agitation und Propaganda« – letzteres bestreitet sie energisch – sich einerseits opportunistisch dem westlichen Zeitgeist anpaßte, andererseits mit ihrer stimmungsabhängigen Politik (Aufhebung der Wehrpflicht, Ausstieg aus der Kernkraft etc.) ihre Partei programmatisch entkernte wie keiner ihrer Vorgänger. Speziell Deutschlands mit gebrochenen Versprechen gespickten energiepolitischen Sonderweg untersucht der Wettbewerbsökonom Justus Haucamp. Sein vernichtendes Resümee: »Gefährlich steigende Strompreise bei null Klimaschutzwirkung.« Zudem werde eine gigantische Energieplanwirtschaft generiert, an deren Ende die Verabschiedung der energieintensiven Industrie aus Deutschland stehe.
Die Publizistin und Schriftstellerin Cora Stephan beklagt die Feigheit der Kanzlerin, die sich im »entscheidenden Augenblick« der Grenzöffnung weggeduckt habe. In dieser »existentiellen Frage« sieht die Autorin das deutsche Volk ohne Vertreter, während die Industriebosse angesichts einer Million unqualifizierter Invasoren von einem »neuen deutschen Wirtschaftswunder« träumen und Grünen-Chefin Göring-Eckardt von »geschenkten Menschen« phantasiert, die »wertvoller als Gold« (SPD-EU-Millionär Martin Schulz) seien. Thilo Sarrazin wirft seinerseits der Kanzlerin vor, in ihrem Amtseid geschworen zu haben, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Diesen Eid habe sie »mit ihrem kopflosen Alleingang in der Flüchtlingspolitik« gebrochen. Dieser Einschätzung stimmt auch die Soziologin Necla Kelek in ihrem Beitrag »Das Märchen von der Integration« zu: »Integration ist das Fake-Wort des Jahrzehnts, die einzige Lüge, für die es eine eigene Beauftragte der Bundesregierung gibt. Ein Amt, dessen Leiterin beständig daran arbeitet, Deutschland die Identität zu nehmen.« Besser kann man es nicht formulieren!
Während der Historiker und Politologe Anthony Glees Merkels Beitrag zum Brexit hervorhebt, beschreibt Boris Kàlnoky ihre Schuld an der Entfremdung der ostmitteleuropäischen Staaten von Deutschland und betont der Wiener Journalist Andreas Unterberger das österreichische Unverständnis für die Kanzlerin: »Von der Mutti Germaniae zur Minusfrau.« In Österreich sei mit ihr »nichts mehr zu gewinnen«.
In Deutschland sieht das vorerst leider noch anders aus.
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Philip Plickerts Merkel. Eine kritische Bilanz kann man hier bestellen.