Martin Sellner und Brittany Pettibone in England verhaftet

Martin Sellner  und Brittany Pettibone wurden Freitag am Flughafen London-Luton festgenommen.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Man hat die bei­den in Hand­schel­len abge­führt und mit Kri­mi­nel­len in Zel­len gesperrt.

Sell­ner hät­te Sonn­tag eine Rede im Lon­do­ner Hyde-Park im tra­di­tio­nel­len “Speaker’s cor­ner”, dem klas­si­schen Sym­bol­ort Eng­lands für das freie Wort, hal­ten sol­len, nach­dem bereits eine von der Jugend­grup­pe der UKIP geplan­te Ver­an­stal­tung  mit ihm “aus Sicher­heits­grün­den”  – also wegen Bedro­hun­gen durch Links­extre­mis­ten – abge­sagt wur­de. Das The­ma sei­ner Rede wäre pas­sen­der­wei­se die Gefähr­dung der Mei­nungs­frei­heit in der Gegen­wart gewesen.

Die Rede­frei­heit unter­liegt auch in Groß­bri­tan­ni­en zuneh­mend dras­ti­schen poli­ti­schen Ein­schrän­kun­gen. Ein­mal mehr zeigt sich, mit wel­chen Mit­teln jeg­li­che Kri­tik am Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus abg­würgt wer­den soll.

Die Tages­stim­me berichtet:

Wie Die Tages­stim­me aus Insi­der­krei­sen erfuhr, befin­det sich Sell­ner der­zeit in einem Anhal­te­zen­trum. Dort ist er gemein­sam mit straf­fäl­li­gen Per­so­nen unter­ge­bracht, wel­che auf ihre Aus­wei­sung war­ten. Er soll dort aus­har­ren, bis er mor­gen mit sei­nem ursprüng­li­chen Rück­flug nach Öster­reich zurück­keh­ren wird. Die Ein­rei­se nach Groß­bri­tan­ni­en bleibt ihm hin­ge­gen ver­wehrt. Unklar ist indes, ob die Vor­gän­ge einen Ein­fluss auf Sell­ners geplan­te Teil­nah­me an einer gesamt­eu­ro­päi­schen Kon­fe­renz der Iden­ti­tä­ren in Lon­don im April haben werden.

Die bri­ti­schen Ein­wan­de­rungs­be­hör­den gaben als Begrün­dung für die Fest­set­zung des jun­gen Patrio­ten an, dass man ihn als Reprä­sen­tant einer „rechts­extre­men Grup­pie­rung” sehe. Man habe ver­nom­men, dass er im Hyde Park über ein Ende von Mas­sen­ein­wan­de­rung und Isla­mi­sie­rung spre­chen wol­le. Man erwar­te, dass er dort „zum Ras­sen­hass auf­sta­cheln” wolle.

Mar­tin Sell­ner hat eine ers­te Stel­lung­nah­me über­mit­teln können:

Daß das Ver­ei­nig­te König­reich den Ein­wan­de­rern sei­ne Gren­zen öff­net, aber gleich­zei­tig kri­ti­sche Mei­nun­gen aus­sper­ren will, hilft nur dem Wachs­tum der schwei­gen­den Mehr­heit, die mit die­ser Poli­tik der Regie­rung nicht übereinstimmt.

Die Ver­an­stal­tung am Speaker’s Cor­ner wird den­noch statt­fin­den, Akti­vis­ten wol­len Sell­ners Rede ver­le­sen. Man bit­tet die Öffent­lich­keit, dass sich dort mög­lichst vie­le Men­schen zur Unter­stüt­zung der Mei­nungs­frei­heit ein­fin­den mögen. Damit will man „der Anti­fa und der Regie­rung” zei­gen, dass man Men­schen „nicht mund­tot machen” könne.

Hier ein State­ment der kana­di­schen Akti­vis­tin Lau­ren Sou­thern,  der inzwi­schen (12. 3.) eben­falls die Ein­rei­se nach Eng­land ver­wei­gert wur­de. Man habe Sell­ner und Pet­ti­bo­ne von­ein­an­der getrennt, abge­führt und in ver­schie­de­ne Anhal­ten­zen­tren gebracht.

Man gab ihnen zwei Grün­de an:

1. Britt­a­ny habe geplant, den bekann­ten Akti­vis­ten, Islam­kri­ti­ker und “Staats­feind” Tom­my Robin­son zu inter­view­en (die­ser wur­de übri­gens neu­lich von Anti­fan­ten zusammengeschlagen).

2. Mar­tin Sell­ner Mit­glied der rech­ten Grup­pie­rung “Iden­ti­tä­re Bewe­gung” (“Gene­ra­ti­on Iden­ti­ty”). Der Grenz­po­li­zist habe wört­lich gesagt: “We are ban­ning you and detai­ning you from the United King­dom becau­se you are right-wing.” – “Wir hal­ten Sie fest und ver­ban­nen Sie aus dem Ver­ei­nig­ten König­reich, weil Sie rechts­ge­rich­tet sind.”

Es wur­de also nicht ein­mal ver­hehlt, daß es sich um rein poli­ti­sche Grün­de han­delt. Kein Ver­stoß gegen Geset­ze – nur der vage Vor­wurf, sie könn­ten womög­lich “zum Ras­sen­haß aufstacheln”.

Pet­ti­bo­nes Fest­nah­me ist ver­mut­lich ille­gal (sie ist ame­ri­ka­ni­sche Staats­bür­ge­rin und im Besitz eines Visums.)

Patrick Len­art schrieb auf Twit­ter:

>Wir Iden­ti­tä­re krie­gen kei­ne Bank­kon­ten, Unter­neh­men wer­den rui­niert, eta­blier­te Medi­en dif­fa­mie­ren uns, unse­re Fens­ter­schei­ben wer­den ein­ge­schla­gen und jetzt wer­den auch schon die Ers­ten von uns fest­ge­nom­men. Aber eine Idee, deren Zeit gekom­men ist, kann man nicht aufhalten!

Kom­men­tar von Johan­nes Thiesen.

Kom­men­tar von Oli­ver Janich.

Kom­men­tar von Black Pige­on.

Was die Anti­fa nicht erle­digt, erle­digt die Poli­zei: Das ist die Zukunft des mul­ti­kul­tu­ra­lis­ti­schen Staates.

Update 14:15: Offen­bar befin­den sich die bei­den inzwi­schen auf frei­em Fuß.

Update 21:00: Sell­ner & Pet­ti­bo­ne sind in Wien ange­kom­men. Sie wur­den mit dem Lied “Die Gedan­ken sind frei!” empfangen!

Update 12. 3.: “Was in Lon­don pas­siert ist” (Video von Mar­tin Sellner)

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (52)

Stresemann

11. März 2018 11:13

Interessantes Framing, das sich hier bei der Begründung der Nicht-Einreise zeigt. Bsp.: Auf sezession.de habe ich noch nirgendwo soetwas wie "Anstachelung zum Rassenhass" wahrnehmen können. Martin Sellner hat sich ja auch mehrfach öffentlich und z.B. auf youtube dazu geäußert, was er konzeptuell meint - und was eben auch nicht. Auch hier ist "Anstachelung zum Rassenhass" nirgendwo evident. Dabei: Martin Sellner ist einer der Köpfe der "right-wing"-Bewegung und sezession Sprachrohr der sog. neuen Rechten / konservativen Bewegung und für diese ist erkennbar: There ain`t no such thing as hate-crime! Dennoch: Der Verdacht, die Unterstellung, theologisch gesprochen: die Eisegese von vermuteten Thought Crimes in die Aussagen von Vertretern der right-winger... Das ist schon Doppeldenk 4.0! In interessanten Zeiten leben wir...

Ein gebuertiger Hesse

11. März 2018 12:19

Eine Festsetzung auf Verdacht? Simmer schon soweit? Ein echter Skandal und eine Gesinnungsschweinerei sondergleichen.

Allerdings, auch wenn es naiv sein mag: Gibt's für sowas nicht eine Botschaft? https://www.bmeia.gv.at/oeb-london/ Da sollte auch sonntags jemand ans Telefon gehen.

Alles Gute, Martin Sellner - come home safe.

quarz

11. März 2018 13:30

Es ist eine unvermeidliche Entwicklung. Wer eine desaströse politische Entwicklung zu verantworten hat, wird die Folgeprobleme - wie der Zauberlehrling - nicht mehr unter Kontrolle haben. Und so wird er versuchen, die Illusion eines erfolgreichen Projektes dadurch zu prolongieren, dass er die Kommunikation über die Probleme immer schärfer unterdrückt.

Die Hoffnung, so über die Runden kommen, ist natürlich absurd. Aber die fortschreitende Eskalation der Probemsituation erzeugt beim Problemverantwortlichen eine Regression auf ein Abwehrverhalten, das dem eines Kleinkindes gleicht und in seiner Primitivität nicht zu verwundern braucht.

Aber je früher sich die Lage zuspitzt, umso früher kann mit dem Kollaps des auf Wahn und Lüge gegründeten Gesellschaftsprojektes gerechnet werden. Und es wird langsam Zeit, dass auch Leute aus der zweiten Reihe ihr Verhalten am Ziel bemessen, dereinst den Fragen ihrer Kinder nicht verschämt ausweichen zu müssen.

Der Gehenkte

11. März 2018 14:53

Das ist eine üble Geschichte, die endgültig noch nicht zu bewerten ist - zu vage die Informationslage. Es scheint jedoch ein Paradigmenwechsel zu sein.

Die IB weiß nun, wo sie steht und das in doppelter Hinsicht:

Offenbar gibt es geheimdienstliche Zusammenhänge, Informationsflüsse, die zwischen den europäischen Staaten laufen. Die Beobachtung durch den VS zeigt Früchte.

Aber auch in Hinsicht der Solidarität kann die IB lernen: Wie wird die Öffentlichkeit oder die Öffentlichkeiten reagieren? Bislang eher enttäuschend. Kann es zu einem Mobilisierungseffekt führen? Bin da eher skeptisch: während Türken und Kurden problemlos in ganz D "spontan" mobilisieren können, fehlt es den Deutschen schlicht und einfach an thymotischer Energie, quantitativ und qualitativ.

Die IB sollte jedoch am Leitbild festhalten und sich nicht in die Radikalisierung drängen lassen - das könnte der tiefere Sinn derartiger Aktionen sein. Dann wäre sie offen bekämpfbar und ergo systemstabilisierend.

Die Stärke der IB ist die Offenheit, Gewaltfreiheit und die bewußte Abkehr von den bösen Ismen.

Alveradis

11. März 2018 15:22

Wenn man ein wenig in der Zeit zurück geht, kann man nachlesen, dass der Kampf gegen den "Extremismus" auf der europäischen Bühne als Antwort auf den 11. September in Gang gebracht wurde. Man schuf als Gegenstück zum "Al Kaida" Extremismus den " right wing extremism" und die Islamophobie und erklärte diese Tendenzen zur Gefahr für das friedliche Zusammenleben von Europäern und Moslems in den europäischen Heimatländern. So wurde jede natürliche Abwehrreaktion zum Extremismus .

Weil alles in Panik auf den "islamischen Terror" starrte, konnten im Windschatten des "Kampfes gegen den Terror" unzählige Maßnahmen gegen uns beschlossen und die migrantische Landnahme eingeleitet werden.

Einer der Tricks war die Behauptung islamischer Extremismus könne nur durch verstärkte Teilhabe und Schutz vor Diskriminierung der Moslems verhindert werden. Die gesamte Inklusion von Moslems wurde so zur Frage der nationalen Sicherheit und Kritik daran zur Staatsgefärdung. Community Harmony / sozialer Frieden haben dadurch institutionell einen enormen sicherheitspolitischen Stellenwert. So ist Sellners Einreiseverbot als Gefahrenabwehr, eine Frage der nationalen Sicherheit und Folge des 11.September, zu verstehen.

Extrem deprimierend ist, dass die Lage sich für die Briten nach dem Brexit sogar noch verschlechtert hat. Man könnte viel dazu schreiben aber wer sich einen Aspekt anschauen will, kann den Namen Robert Mercer Brexit googeln oder Mercer Trump oder Mercer Cambridge Analytica und möglicherweise staunen. Ich weiß von ein paar Briten, die inzwischen sehr offen darüber sprechen, dass sie reingefallen sind. Man denkt man durchschaut das Spiel und doch lässt man sich immer wieder an der Nase herumführen.

Streichen Sie es gern raus Herr Lichtmesz, aber wie kommt es, dass Lauren Southern nun doch eine Aktivistin ist? Ich stimme natürlich zu. Konnt es nicht lassen.

Lotta Vorbeck

11. März 2018 16:41

@Ein gebuertiger Hesse - 11. März 2018 - 12:19 PM

Ja, um Zivilokkupanten arabisch-afrikanischer Provenienz mit Einreisevisa und Flugtickets nach GerMoney auszustatten, gibt's in deren Herkunftsländern selbstverständlich auch Botschaften.

silberzunge

11. März 2018 18:07

Wenn bloß die Polizei im Westen sonst auch immer so zielsicher und gut kooperiert vorgehen würde (z. B. in der "Flüchtlings"krise). Hier ist es natürlich ein handfester Skandal, wo eigentlich auch die österreichische Botschaft bzw. die Regierung den Mund aufmachen müsste. Da wird ein Landsmann auf Verdacht festgehalten und die Einreise verwehrt. Das ist immerhin noch ein EU-Land, wo es Reisefreiheit gibt. Gegen Sellner liegt nichts vor. Eine bodenlose Frechheit!

Durendal

11. März 2018 18:17

Einer der wichtigsten Förderer des islamistischen Extremismus in Großbritannien wurde gleichzeitig von der britischen Regierung mit allen Ehren empfangen:
https://www.theguardian.com/uk-news/2018/mar/07/saudi-crown-prince-uk-visit

Der Feinsinnige

11. März 2018 19:12

Martin Sellner sagte am 18.2.2017 vor dem IfS (https://www.youtube.com/watch?v=3gjTgCAYwaA, zitiert ab Minute 38.15):

„Wir zwingen den Staat zu reagieren, und wir zwingen ihn dazu, obwohl wir überhaupt nicht gewaltsam vorgehen, obwohl wir nur unser Recht auf Meinungsfreiheit in Anspruch nehmen, immer radikaler und auf eine gewisse Art und Weise immer drakonischer gegen uns vorzugehen. Und mit diesem drakonischen Vorgehen erzeugt das viel mehr Gemeinschaft und vor allem viel mehr Zustimmung in der Bevölkerung.

Das ist das Kernziel der Provokation und der Subversion, daß wir die inneren Widersprüche des Systems ansprechen. Wir nehmen unser Recht auf Meinungsfreiheit wahr, wir nehmen sie beim Wort. Und mit einer Art fast naivem idealistischen Glauben an das, was sie selber vertreten, an Verfassung, an das was auf dem Bundestag steht nämlich „Dem deutschen Volke“, versuchen wir sie daran zu erinnern, sie zu zwingen entweder genauso zu agieren wie es eigentlich im Gesetz steht oder ihre Maske fallen zu lassen und gewalttätig zu werden. Das ist ja auch die Stärke des gewaltlosen Vorgehens, das man diesen inneren Idealismus hat, daß man als einzige Waffe die Wahrheit und das Glauben auch an die Wahrheit und die Richtigkeit der eigenen Idee hat.
Man zwingt den Gegner dazu, entweder aufzugeben und sich zu ändern oder gewalttätig zu werden.
Und das ist auch der Grund, warum für mich persönlich mein eigener Weg und mein politisches Ziel entweder die Reconquista oder das Gefängnis ist.

Was meine ich damit? Entweder in diesem Staat wird der Erhalt der eigenen ethnokulturellen Identität und das Eintreten dafür ein Teil der offenen Debatte, entweder es gibt eine angstfreie und offene Debatte über die Themen Masseneinwanderung und Islamisierung und es gibt eine politische Veränderung und eine Veränderung der politischen Landschaft, oder der Staat ist so repressiv, daß wir allein dafür, daß wir hier stehen und sprechen, allein dafür, daß wir friedliche Mittel wie Greenpeace und andere anwenden, Straßentheater und Gebäuderaufklettern, ins Gefängnis gebracht werden. Das sind die einzigen beiden Möglichkeiten, wenn wir diesen Weg konsequent weitergehen. Und ich glaube, im Moment verweist vieles darauf, daß ersteres der Fall sein wird, weil sie eben gegen diese Art von gewaltlosem Widerstand wehrlos sind.“

Auch wenn es „nur“ wenige Tage der Freiheitsentziehung sind, was den Skandal nicht kleiner macht, und auch wenn Martin Sellners Optimismus, daß vieles auf die erste von ihm dargestellte Alternative verweise, jetzt bis auf weiteres widerlegt zu sein scheint, bleibt folgendes festzuhalten:

Das (ehemals) starke Großbritannien sieht sich von zwei jungen politischen Aktivisten durch die Ankündigung einer öffentlichen Rede an Speaker´s Corner, wo seit 1872 jeder ohne Voranündigung über was auch immer, außer über die königliche Famile, reden darf, so sehr herausgefordert, daß es zu Methoden eines autoritären Unrechtsregimes greift (eine tragfähige Rechtsgrundlage hierfür dürfte wohl kaum zu finden sein). Es reagiert auf die (offenbar genau kalkulierte) Provokation der Ankündigung von Martin Sellner, die doch eher einem ganz kleinen Nadelstich gleicht (es ist schon interessant, daß so etwas von den britischen Behörden überhaupt als Provokation empfunden wird; das gleiche gilt gegebenenfalls für das angeblich von Brittany Pettibone geplante Interview), - reagiert mit einer ganz großen Keule. Und übersieht dabei, daß es eigentlich nur eins gibt, was noch mehr Aufsehen erregt, als eine Rede Sellners an „Speaker´s Corner“, nämlich die Verhinderung derselben durch eine solche vorbeugende Festnahme. Meines Erachtens ist das der größte Erfolg, den Martin Sellner mit der Ankündigung seiner Rede überhaupt erringen konnte. Die Öffentlichkeit, die er jetzt erhält, könnte Großbritannien, aber auch den anderen europäischen Staaten, in denen die Identitären bereits aktiv sind, noch leid tun, wird die Angelegenheit doch einen immensen Popularitätsschub bedeuten. Sellner selbst hat einen solchen Vorfall (seine eigenen, oben zitierten Worte zugrundegelegt) offenbar einkalkuliert. Ironie der Geschichte ist, daß nicht Deutschland, sondern Großbritannien als erstes in diese geschickt aufgestellte Falle getappt ist.

Nath

11. März 2018 19:56

Der eigentliche Skandal ist nicht einmal das Einreiseverbot, welches natürlich auch eine Einschränkung der Redefreiheit und damit einen Verstoß gegen die "liberalen Grundprinzipien der offenen Geselschaft" bedeutet, jedoch irgendwann beinahe zu erwarten war. Es ist die Tatsache der Festnahme und Inhaftierung, die den eigentlich Stein des Anstoßes ausmacht. Zwei Begründungen könnte die britische Regierung theoretisch für eine solche Maßnahme angeben:
1. Es besteht bei Sellner/Pettybone der Verdacht auf eine bereits b e g a n g e n e Straftat. Ihre Festnahme könnte dann mit der Notwendigkeit strafrechtlicher Ermittlungen begründet werden.
2. Wenn auch bei beiden kein Straftatsbestand vorliegt, so könnte man gleichwohl auf den Verdacht verweisen, eine solche sei beabsichtigt bzw. geplant gewesen. In diesem Falle diente die Festnahme der Straftatsverhinderung.

Keine der beiden möglichen Rechtsgrundlagen ist hier gegeben. Pettybones Absicht, mit Robinson ein Interview zu führen (nicht ihr erstes), bietet selbst bei der "wohlwollendsten" Interpretation nicht die geringste rechtliche Handhabe, sie festzunehmen; ebensowenig trifft dies zu auf Sellners Absicht, an der Speaker's Corner öffentlich zu sprechen.

In diesem Zusammenhang ist vielleicht auch ein Wort zur AfD nicht unangebracht . Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es von ihrer Seite nicht die leiseste Andeutung eines Protestes gegen Sellner's Festnahme geben (er ist zwar österreichischer Staatsbürger, doch handelt es sich hier um einen Verstoß gegen europäisches Recht, woran das Vereinigte Königreich auch nach dem Brexit noch gebunden ist, so dass die AfD als im Europaparlament vertretene Partei sich hierzu durchaus zu Wort melden könnte.
Was in aller Welt veranlasst die AfD, die Identitäre Bewegung nicht nur abzulehnen sondern all ihren Mitgliedern den Kontakt mit ihr zu verbieten? Welche "rechtsextremistischen", proto-rassistischen Äußerungen Sellners oder anderer Identitärer gibt es, die jenen Beschluss der Unvereinbarkeit mit dem AfD-Programm rechtfertigen könnten?
Falls jemand den Wortlaut und die Begründung kennt, wäre ich für eine Aufklärung dankbar.

Simplicius Teutsch

11. März 2018 22:54

martin sellner verhaftet (0 Suchergebnisse in den Systemmedien)

Nach seiner Ankunft in London am Freitag wurde Sellner festgenommen, der Sonntag ist jetzt auch schon vorüber, aber z.B. null Suchergebnisse bei Spiegel online oder auch bei focus online. Auch in den Radio-Nachrichten, die ich mir regelmäßig antue, habe ich nichts davon gehört. Habe ich was übersehen?

Habe spaßeshalber mal nach „deutsche reporter in griechenland festgenommen“ gegoogelt: Volltreffer! Die Liste der deutschen "Qualitätsmedien" wird mit unzähligen Artikeln zum Thema aufgelistet.

Nicht einmal Häme oder Spott ist von den Systemmedien über die Festsetzung von Martin Sellner und Brittany Pettibone zu hören oder zu lesen. Der britische Polizeischlag gegen die Meinungsfreiheit kam wohl allzu überraschend, und man weiß in Deutschland nicht, wie man das Thema angehen soll bzw. darf. Was ist opportun? Es scheint die Direktive für die Meute zu fehlen. Daher gilt wohl vorläufig das journalistische Informations-Motto: Dazu lieber erst mal schweigen. Keiner traut sich. Aber später ganz klug mit dem bessermenschlichen Qualitätszeigefinger in den Systemmedien kommentieren. Wir werden sehen.

Franz Bettinger

12. März 2018 03:10

@Feinsinniger

Gute Analyse! Sie haben recht, auch was Ihre Bemerkung zur AfD-Haltung betrifft. So bedauerlich die Verhinderung Martin Sellners am Hyde Park Corner auch ist: Seine und Britanny Pettibone's Verhaftung werden unserer Sache mehr nützen als eine nicht selbst gehaltene und jetzt eben durch andere vorgetragene Rede über 'Meinungsfreiheit in London'. Die Dekuvrierung deep state's - darum geht es! Diesen antidemokratischen Verbrechern ihren Mantel der Rechtmäßigkeit und ihre Maske der Humanität herunter zu reißen und ihren Totalitarismus bloßzustellen! Schlagzeilen führen dazu, dass immer mehr Bürgern die Augen auf und übergehen. 'Jede Zuspitzung der Lage ist wünschenswert', sagte, glaube ich, Kubitschek. Es ist paradox: Je klarer und brutaler sich der Merkelismus exponiert, und je schneller immer mehr Menschen für alle erkennbar unter die Räder kommen, desto besser. Die Ruchlosigkeit dieser Cliquen ist nun mit Händen zu greifen. In der brd ist man's gewohnt. Nun auch in England?

Andererseits ist enttäuschend feststellen zu müssen, wie wenig Anteilnahme die (englische) Bevölkerung sogar am Schicksal des nun seit >5 Jahren zu Unrecht festgesetzte Julian Assange genommen hat. In den 1968-ern hätte es einen Sternmarsch von 100.000 Studenten gegeben und empörte Demonstranten hätten ihren Helden aus seinem Tower befreit. 2016 erklärte der UN-Menschenrechts-Rat die Festsetzung Assanges in der Botschaft Equators für illegal und forderte Schweden und Großbritannien auf, dafür zu sorgen, dass Assange sich wieder frei bewegen könne. Beide Regierungen wiesen die Forderung zurück und machten sich darüber lustig. Wer hat die Anordnung zur Festsetzung Sellners und Pettibone's gegeben? Theresa May herself? And why would she?

@Alveradis:

Ihr Bild wird noch runder, wenn man hinzunimmt, dass 9/11 ein Insider-Job und das Ziel der false flag-Aktion in erster Linie der Patriot Act war, ein Spionage-Gesetz, in dessen Folge (unter dem Vorwand der Terror-Abwehr) die NSA entstand und das weltweite Ausspähen aller (über Bande auch der eigenen US-Bürger) legal wurde. Daran scheinen sich die System-Medien schon gewöhnt und die Tatsache als solche akzeptiert zu haben.

Immer noch S.J.

12. März 2018 05:21

Erinnert an Kafkas Roman "Der Prozess". Hier zwei kurze Passagen als Anregung:
"Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet. (...)
»Wie kann ich denn in die Bank gehen, da ich verhaftet bin?« »Ach so«, sagte der Aufseher, der schon bei der Tür war, »Sie haben mich mißverstanden. Sie sind verhaftet, gewiß, aber das soll Sie nicht hindern, Ihren Beruf zu erfüllen. Sie sollen auch in Ihrer gewöhnlichen Lebensweise nicht gehindert sein.« »Dann ist das Verhaftetsein nicht sehr schlimm«, sagte K. und ging nahe an den Aufseher heran. »Ich meinte es niemals anders«, sagte dieser.

Blue Angel

12. März 2018 05:51

Systemmedien werden (bzw. machen sich selbst) immer irrelevanter.
Dieses Video von Tommy Robinson über den Empfang von Martin Sellner und Brittanny pettibone am Wiener Flughafen ist noch recht frisch, wurde aber schon über 100 000 mal gesehen:
https://www.pi-news.net/2018/03/video-britischer-antifa-mob-greift-tommy-robinson-an/

Die Relation dieses britischen Knieschusses ist nicht nur zum saudischen Prinzen-Besuch zu betrachten sondern auch zu einem sich abzeichnenden, zweiten "Rotherham" ("dailymail" und "Telford" suchen).
Vor diesem Hintergrund wird es das Generation Identity Projekt im UK m. E. massiv nach vorne katapultieren.

Waldgaenger aus Schwaben

12. März 2018 06:35

Was bringt das Einreiseverbot?
Wird deswegen ein Interessierter weniger die Rede Sellners hören, die nun verlesen wird und über youtube zu hören sein wird?
Wird deswegen ein Rechter weniger GB kommen?

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf Jacob Rees-Moog
hinweisen. Er wirkt wie ein aus der Zeit gefallener englischer Adliger aus dem 19.Jahrhundert, vertritt auch solche Ansichten, und hat gute Aussichten nächster Vorsitzender der Tories und Premierminister zu werden.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-jacob-rees-mogg-der-neue-vorkaempfer-der-eu-hasser-a-1193561.htmlarticle3673686.html

https://www.zeit.de/politik/ausland/2017-08/jacob-rees-mogg-grossbritannien-nachfolge-theresa-may

Ruediger Plantiko

12. März 2018 08:32

@Alveradis Trump und Brexit ist nicht den Kettenbrief-Aktionen irgendwelcher aufgeblasener Informatiker zu verdanken, die sich in ihrer Einbildung für so revolutionäre Entdecker wie Otto Hahn halten. Daß sie mit diesem Größenwahn bei den großen Medien ankommen, liegt an der Verzweiflung der Linken, die jede mögliche "Erklärung" für diese Volksentscheide dankbar aufgreifen, außer der einen naheliegenden: daß diese Volksentscheide eben Entscheide des Volkes sind. Wer glaubt, daß Wahlergebnisse von Hintergrundmächten durch Manipulation beliebig gesteuert werden können, hängt dem Skinnerschen Menschenbild an. Werbung, auch politische, kann nur bereits bestehende Bedürfnisse und Stimmungen leicht verstärken, der Mensch selbst aber ist nicht beliebig programmierbar.
--> https://ruediger-plantiko.net/microblog/big-data-nur-eine-stinkbombe

Caroline Sommerfeld

12. März 2018 08:56

@Waldgänger aus Schwaber: Rees-Moog ist großartig!
@Simplicus Teutsch: die österreichischen Medien haben so richtig schön verräterisch reagiert, ein Exemplar habe ich hier erwähnt: https://www.unzensuriert.at/content/0026470-Sellner-Schubhaft-Meinungsfreiheit-England-abgeschafft

Der Gehenkte

12. März 2018 09:31

@Simplicius Teutsch

"martin sellner verhaftet (0 Suchergebnisse in den Systemmedien)"

https://www.huffingtonpost.de/entry/identitare-chef-sellner-in-london-festgenommen_de_5aa43409e4b07047bec6f022

@Waldgänger aus Schwaber: Rees-Moog - sehr interessanter Mann und geniale Besetzung: epitomy of conservatism.

nom de guerre

12. März 2018 09:37

Das haben wir uns - bzw. im konkreten Fall diesen beiden Leuten, die 2001 noch Kinder waren - alles selbst eingebrockt, da im Zuge der verschiedenen Anschläge kaum jemand ernsthaft gegen die Anti-Terror-Gesetze protestiert hat und der liberale Rechtsstaat, auf den hier mitunter gerne geschimpft wird, in vielen westlichen Staaten weitgehend aufgegeben werden konnte.

Alveradis

12. März 2018 11:28

Franz Bettinger,
Ja.

Rüdiger Plantiko,

Ich habe die Manipulation im Trump Wahlkampf in Echtzeit beobachtet, bevor ich von Mercer wusste. Ich konnte die erzeugte Hysterie beobachten und auch sehen, wie wenige Leute in der Lage waren, den emotionalen Triggern zu widerstehen. Angst, Wut und Hoffnung sind perfekt benutzt worden. Auf "beiden Seiten" übrigens.

"Wer glaubt, daß Wahlergebnisse von Hintergrundmächten durch Manipulation beliebig gesteuert werden können, hängt dem Skinnerschen Menschenbild an. "

Oder hat ein paar Zeilen Bernays im Hinterkopf. Selbstverständlich kann man mit der Anwendung von Psychographics "nur" Stimmungen analysieren, beeinflussen und lenken, die bereits vorhanden sind. Aber das genügt doch! Dabei wirken die psychologische Analyse und gezielte Verbreitung von "Meldungen" oder "Ereignispropaganda" natürlich zusammen.

Wer die Aufmerksamkeit der untersuchten Zielgruppen lenkt, lässt sie gewünschte Ausschnitte der Realität oder eine Scheinrealität sehen und das ist im Trump Wahlkampf absolut gelungen. Abstimmungsergebnisse lassen sich in den USA obendrein noch weniger überprüfen als bei uns.

Wir wissen, dass bei Obama damals, oder im Arabischen Frühling z.B. durch Fake Accounts virtuelle "Massenbewegungen" erschaffen wurden, die durch den Glauben an deren Echtheit echte Leute in Bewegung gesetzt haben. Echte Unzufriedenheit wird aufgegriffen und auch durch das Gefühl Teil einer Bewegung zu sein, unter Ausnutzung des Herdentriebes, gelenkt.

Wie kommt es, dass "die Antifa" in den USA plötzlich zum "Hauptgegner" weißer Männer aufgebaut werden und deren Aufmerksamkeit so ausrichten konnte? Weshalb verabredet man sich zu Scharmützeln und sieht sich dann reihenweise YouTubes von den Schlachten an, obwohl die Antifa mikroskopische klein ist und wir an die Vielen und deren Interessen andocken müssen?

Wie werden Menschen dazu gebracht sogar gegen ihre Interessen zu handeln? Das geschieht doch vor unserer Nase. Wie ist es möglich, dass Die USA sich als Friedensmacht ausgeben und unentwegt Kriege führen können, die auch die USA wirtschaftlich ruinieren. Wie bringen sie die jungen Männer in die Armee obgleich bekannt ist, dass viele der Veteranen als psychische Wracks allein gelassen auf der Straße landen? Weshalb bringen uns Bundeswehr Soldaten die "Flüchtlinge " ins Land? Weshalb machen sie dabei mit, den Nahen Osten zu zerstören? Weshalb sehen sie nicht was sie da tun?

An Franz Bettingers Beitrag anknüpfend kann ich sagen, dass der 11. September bei mir die gewünschte Wirkung hatte, bis ich begann ihn als Ausgangspunkt für all die negativen Entwicklungen zu erkennen, die ich nur ansatzweise beschrieben habe. Er ist ein zentraler Baustein der gesteuerten und verfestigten Wahrnehmung, die die Masse (mich ja auch viel zu lange) unfähig macht vernünftig zu denken und ihre eigenen Interessen zu erkennen.

Sehen Sie, ich bin außerordentlich manipulierbar und ich beobachte das an mir selbst und bin regelmäßig gezwungen meine eigenen Reflexe zu hinterfragen. Angst, Wut, Hilflosigkeit, Verzweiflung aber auch Mitleid, sind Knöpfe auf die ständig gedrückt wird und je intensiver der ausgelöste Reflex ist, desto genauer schaue ich hin. Durch die intensive Beschäftigung mit den psychologischen Grundlagen der Manipulation und ihren Methoden ist allerdings der Hoffnungsknopf nicht mehr so leicht zu drücken. Beim Brexit war ich noch zurückhaltend hoffnungsvoll. Pff.

Man stolpert, fällt hin steht auf, dreht sich um und sieht nach weshalb man gestolpert ist. Vielleicht erkennt man dann den nächsten Stein auf dem Weg.
Falls Sie Interesse an so was haben, empfehle ich den YouTube Kanal" The Antedote" oder die Sendungen des gerade verstorbenen Nick Spiro. Manipulation ist durchaus komplex aber dennoch lernt man sie zu erkennen. Mich hat es einige Zeit gekostet, aber es lohnt sich. Und reinfallen kann ich trotzdem noch.

Weil wir nicht über die Möglichkeiten verfügen, massenweise Daten auszuwerten und sie in Simulationen einzufüttern kann Empathie helfen. Ein kleines Körnchen zum Verständnis linker Hysterie z.B. ist, dass etwas über 40% der Deutschen glauben, der Holocaust könne sich wiederholen. Nun stellen Sie sich mal die echte Angst und Panik vor, die bei diesen Menschen ausgelöst und in Verhalten umgewandelt werden kann, wenn die sich den Medien ausliefern. Solche Gefühle sind ernst zu nehmen! Was als antideutscher Reflex sichtbar wird, kann das Ergebnis tief empfundener Angst und echter moralischer Empörung sein. Ich nehme so was ernst. Über 40% traumatisiert und voller Angst! Durch Beschimpfungen z.B. nehmen wir denen die Angst nicht, wir steigern sie nur. Wir können die Angst nicht aufheben aber sie als psychologische Kraft erkennen.

Die Festnahme von Martin Sellner können wir auch als gezielten psychologischen Trigger sehen. Auch das ist möglich. Es sind meist unterschiedliche Ebenen, die durch so ein Ereignis berührt werden. Dass es nach dem Brexit in GB mehr politische Gefangene gibt als vorher, ist wichtig zu wissen. Das hat auch was mit der permanent verschärften Antiterror Gesetzgebung zu tun, die nach außen als Antwort auf die islamistische Bedrohung verkauft wurde. Hier und dort ein Anschlag ist durchaus erwünscht. Im Windschatten wird die Opposition ausgeschaltet. Das Ausbleiben rechter Gewalt macht sie fast wahnsinnig. Daher bin ich auch vorsichtig, was die letzten Tommy Robinson prügel Videos angeht. Was soll da vermittelt werden? Die sind weder vorbildlich noch stellen sie die Propaganda, die über uns verbreitet wird in Frage. Im Gegenteil. Allgemeine Hilflosigkeit, Wut, gelenkte Reaktion? Aus dem counter jihad kamen auch die idiotischen Aufrufe Schinken vor Moscheen zu legen und ein Mann, der das dann tat, ist im britischen Gefängnis unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen.

Na, wie immer etwas lang aber hoffentlich nicht zu langweilig.

Alveradis

12. März 2018 11:41

Ach, noch ein Nachtrag zum Brexit. Wie ist es passiert, dass im Mittelpunkt immer ausgerechnet die polnische Einwanderung stand? Ja, die massive Anwesenheit der Polen ist ein Problem aber ist sie, nach all den bekannt gewordenen Missbrauchsfällen und der allgemeinen Gewalt gegen Weiße DAS Problem? Das ist so ein Beispiel gelenkter Aufmerksamkeit. Viele Europäer, die in Großbritannien leben haben angefangen sich sehr unwohl zu fühlen, weil sie plötzlich die Hauptzielscheibe wurden.
Merkwürdige Spaltung.

Fritz

12. März 2018 13:13

Alveradis, Ben Judah beschreibt in seinem Buch über London, dass die Löhne auf dem Bau in GB seit der Grenzöffnung für Ostueropäer von 15 auf 7 Pfund pro Stunde gesunken sind. Die Polen leben mit mehr als 10 Personen in einer Wohnung und schlafen umschichtig. Sie malochen wie verrückt, um Geld in die Heimat zu schicken oder sich dort ein Haus zu kaufen o.ä.

Muslime dürften im Gegensatz dazu weit weniger als Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt in Erscheinung treten, weil sie entweder von der Stütze leben oder ihre eigenen Geschäfte betreiben.

Bran

12. März 2018 15:20

Ich kann die Begeisterung für Leute vom Schlage eines Jacob Rees-Mogg weder richtig verstehen noch teilen. Es war mir schon immer und wird mir immer ein Rätsel bleiben, wie man Sympathien für diese britischen Oberschicht-Exemplare entwickeln kann. Diese Art von Konservativismus hat genau NULL mit deutschem Konservativismus zu tun.
Es ist einfach nur elitäre, Eton-Dünkel-behaftete Hochnäsigkeit, die sich in solchen Leuten zeigt. Genau wegen der tiefverwurzelten Mentalität dieser britischen Oberschicht sind Ungeheuerlichkeiten wie Rotherham, Rochester, Newcastle etc. überhaupt möglich.
Der normannische Oberschicht-Abschaum Englands sieht in den Unterschichts-Angelsachsen auch nach Jahrhunderten nichts als Abfall, dessen Schicksal niemanden bekümmern muss.

Waldgaenger aus Schwaben

12. März 2018 16:02

@Bran
es ist die Sehnsucht nach einer neuen Aristokratie (Herrschaft der Besten), nach der Ochlokratie (Herrschaft des Pöbels) der letzten Jahrzehnte. Man höre nur mal eine Merkel-Rede in ihrem prekären Deutsch mit Aussagen wie "Strafdelikte sind bei uns verboten!" (Zu Sexualmorden und Verwaltigungen durch Immigranten). Und dann Jacob Rees-Mogg, der einem pöbelnden Linksextremisten entgegnet: "Es interessiert mich sehr, was Sie zu sagen haben."

Alveradis

12. März 2018 17:00

Fritz
12. März 2018 13:13
"Alveradis, Ben Judah beschreibt in seinem Buch über London, dass die Löhne auf dem Bau in GB seit der Grenzöffnung für Osteuropäer von 15 auf 7 Pfund pro Stunde gesunken sind. Die Polen leben mit mehr als 10 Personen in einer Wohnung und schlafen umschichtig. Sie malochen wie verrückt, um Geld in die Heimat zu schicken oder sich dort ein Haus zu kaufen o.ä.
Muslime dürften im Gegensatz dazu weit weniger als Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt in Erscheinung treten, weil sie entweder von der Stütze leben oder ihre eigenen Geschäfte betreiben."

Ja, Fritz es stimmt und deshalb und weil Polen gern ganze Straßenzüge übernehmen gibt es auch Wut darüber. Man hat den Kindern der britischen Arbeiterklasse nun schon über mehrere Alterskohorten hinweg die Bildung entzogen und sie damit aus dem Arbeitsmarkt hinausgeschoben. Ich sehe das Problem, die Psychopharmaka, Alkohol, Verwahrlosung usw.. Man hat sie einfach durch Polen ersetzt.

Muslime und andere außereuropäische Migranten sind aber durchaus auch eine Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt man sollte das nicht unterschätzen. Auch im Bereich der Besserverdienenden. Sehen Sie sich nur mal an, was die BBC macht. Alle großen oder staatlichen Unternehmen setzen auf "Vielfalt" und stellen nach Quote ein. Während z.B. Britinnen für das Studium zur Krankenschwester viele tausend Pfund hinlegen müssen, die sie ja oft nicht haben, werden Krankenschwestern aus aller Welt ins Land geholt um den Mangel zu beheben. So einfach geht das.

Die Neuankömmlinge verdrängen die Briten aus den Sozialwohnungen (das wird staatlich organisiert), lassen den NHS zusammenbrechen und verändern das Land wesentlich stärker, als die polnischen Einwanderer, die ja z.B. auch nicht unter speziellem Minderheitenschutz stehen. Polen sind im Schnitt ebenfalls etwas krimineller als Engländer aber viel weniger als z.B. Schwarze. Die Polen sind es doch eher nicht gewesen, die zehntausende kleine weiße Mädchen versklavt haben. Sie verprügeln keine Jungen und Männer weil die weiß sind oder vergewaltigen weiße Mädchen und Frauen. Das tun andere.

Ich war zunächst recht fassungslos über die UKIP Propaganda gegen Polen und jetzt kapiere ich besser was da vor sich gegangen ist. UKIP ist im "Empire" Bild geblieben und das Empire hatte nie ein gutes Verhältnis zu Europa. Man lässt die Insel sozusagen weg schwimmen von uns. Wir können es uns aber als Weiße nicht leisten unsere kleine Gruppe immer weiter aufspalten zu lassen. Nicht einmal dann, wenn wir vom Regime in eine Konkurrenz gehetzt werden.

Mit all den Möglichkeiten der Propaganda und sogar reichlich Geld ist aber der Brexit nicht zu einer Bewegung des Ausgleichs und der Vereinigung der Weißen geworden, die alle unter der EU leiden und die vielen Briten, die das vielleicht im Kopf hatten, sind betrogen worden. Nicht mal direkt von UKIP sondern von der anti-UKIP Propaganda, die UKIP als rassistisch und pro weiß dargestellt hat und das wurde dann gewählt.

Die "Schotttische Unabhängigkeitsbewegung" propagiert übrigens auch mehr Vielfalt! Sie ist anti-englisch und pro bunte Einwanderung.

Wie ich ja oben schrieb kann Manipulation meist nicht ganz ohne ein Stückchen Wahrheit auskommen und deshalb hat der Trick, den Brexit "anti-polnisch" und gleichzeitig in der Gegenpropaganda pro weiß zu framen auch geklappt.
Zurück geblieben sind viele Weiße, die nicht verstehen, was da eigentlich geschehen ist, weshalb es jetzt sogar noch schlimmer ist.

Bran,
ja, so in etwa ist es. Diese Oberschicht hat das Volk als Sklaven in die Kolonien geschickt und redet ihm nun ein, es wäre Schuld an der Versklavung der Afrikaner.Und das Schlimme ist, dass die jahrzehntelange Vernachlässigung und Demütigung weiße Jungens der unteren Scichten jetzt zu den Problemfällen im Bildungssystem gemacht hat.
Oh, es macht mich so wütend.

Andreas Walter

12. März 2018 17:04

@Alveradis

"Echte Unzufriedenheit wird aufgegriffen und auch durch das Gefühl Teil einer Bewegung zu sein, unter Ausnutzung des Herdentriebes, gelenkt."

Richtig. Genau so wird's gemacht. Durch die vielen "Orgs", NGOs, soziales Engagement, kann dann ganz spezifisch in fast jede Richtung der Protest gebündelt und organisiert werden. Auch die Gewerkschaften und die ANTI-FAther's, Anti Dies und anti Das. Antis gibt es immer, werden nie ausgehen, und notfalls schafft man welche (jaja, sogar das gibt es und weiß man wie es funktioniert, gemacht wird).

https://www.youtube.com/watch?v=tfXLOtlYC7E

Damit sind sie sozusagen auch die Herren ("Der Herr") der Unzufriedenheit, des Frusts und der Lust am Vermöbeln.

https://www.youtube.com/watch?v=YR5ApYxkU-U

Natürlich machen das auch Konservative, die Patrioten oder Liberale, nur Versprechen die nicht so schamlos viel, was sie dann eh alles nicht halten können. Fällt anfangs nur nicht auf, während der "Umverteilung", während des Diebstahls. Geht aber auch andersrum, wie man an der DDR gesehen hat, der Diebstahl, nur dann eben in die Taschen der Mehrhaber.

Marxismus, Multikulti, der ganze Dreck beruht darum auf einer Täuschung, Illusion, die sich jedoch nie erfüllen wird, darum erfüllen kann, doch das fällt immer erst viel viel später auf, wenn sie dann schon lange an der Macht sind. Entweder gleich als Diktatur (SU), als Diktatur nach und nach (EU) oder als verdeckte Diktatur, Scheindemokratie (Deutschland).

Darum hat der Blödsinn derzeit aber in den Staaten des ehemaligen Ostblocks auch keine Chance, ausser bei den üblichen Propagandisten, Förderern, Internationalisten.

Diese Negativerfahrung fehlt darum auch allen Staaten, die genau deshalb derzeit auch under threat, under attack sind. UK, Schweden, West Germany, France, Belgium, ... - eigentlich ganz Westeuropa mit den Schwerpunkten Sozialstaaten.

Der Gehenkte

12. März 2018 17:50

@ Bran
"Begeisterung für Leute vom Schlage eines Jacob Rees-Mogg weder richtig verstehen noch teilen"

Rees-Mogg repräsentiert die englische Hochkultur und die englischen Werte, Oxford, Cambridge, Hochsprache, Distinguiertheit, Sitten, Traditionen ... ohne diesen Typus keine Literatur, Philosophie, Kunst, kein Bloomsbury, kein Huxley, Russell, Moore, Keynes ...

Er repräsentiert Exzellenz, Elite, Klasse - wie übrigens auch schon Boris Johnson. Er steht Ernst Jünger näher als David Cameron ... Roger Scruton ist der letzte Denker dieser Elite.

Das heißt nicht, daß diese Leute politisch nicht zu kritisieren seien, aber sie gehören zu den letzten "vorletzten Menschen", wenn man so sagen darf.

Wie seinesgleichen für Rotherham verantwortlich zu machen sein soll, das muß erklärt werden.

Bran

12. März 2018 18:22

Waldgänger: Dann sehnt man sich also danach, höflich und gebildet verarscht und ausgepresst zu werden anstatt unhöflich und dumm? Das ist ein sonderbares Phänomen, das einem leider schon viel zu oft über den Weg gelaufen ist.

Gehenkter: Es gibt keine krassere Klassengesellschaft als Britannien und die Exzellenz, die sie aufzählen, ist erbärmlich klein im Vergleich zu Deutscher Exzellenz, deren Liste wesentlich länger wäre.
Und wieso die Upper-Class von England für Rotherham mitverantwortlich ist, muss ernsthaft erklärt werden? Meinen Sie denn, dass diese elenden, dreckigen Unterschichtquartiere in England, all die verwahrlosten Kinder und verzweifelten, völlig desillsionierten, alkoholabhängigen Erwachsenen dort das einfach als Hobby geworden sind?
Ohne diesen speziell englischen Typus von "Exzellenz" hätte es keine Thatcher als Vorbotin der Globalisierung und Exekutorin der englischen Arbeiterklasse gegeben. Diese "Exzellenz", die sie feiern, ist diejenige, die von Kippling in seinem "Tommy" aus der Sicht des kleinen Soldaten beschrieben wird.

Ein gebuertiger Hesse

12. März 2018 18:48

Da das Wort Rotherham gefallen ist ... der von englischen Behörden verheimlichte Massenmißbrauch weißer Kinder und Jugendliche durch Moslems hat eine Forsetzung gefunden:

https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2018/sex-gang-missbraucht-kinder-im-englischen-telford/

Waldgaenger aus Schwaben

12. März 2018 20:06

@Bran
Lesen Sie einfach den englischen Wikipedia-Eintrag über Rees-Moog, der deutsche ist wenig aussagekräftig.

https://en.wikipedia.org/wiki/Jacob_Rees-Mogg

Der Mann hat Rasse.

Jetzt aber von meiner Seite genug davon, in diesem Artikel geht es um Martin Sellner und seine willkürliche Verhaftung.

Alveradis

12. März 2018 20:27

Ein gebuertiger Hesse,

ja, und ich teile Brans Wut, denn Jimmy Savile und dieser Zusammenhalt in den Höchsten Kreisen, der ihn schützte, ist genau das, was das britische Elitentum so unerträglich macht.

Heimkinder, Kinder in staatlicher Obhut, Kinder, deren Eltern man einfach in denn Straßenstaub tritt, wenn sie zur Polizei gehen. Es hat nicht mit den Moslems angefangen. Man hat ihnen die Kinder des einfachen Volkes zum Gebrauch überlassen. Weiße Kinder. Die sind wir und die Eliten sind nicht wir.

Bran

12. März 2018 21:53

Hesse: Ja, Telford habe ich vergessen. Ist ja noch "ganz frisch", obschon es sich über Jahrzehnte hinziehen konnte. "Sozial"-arbeiter haben auch hier aus Feigheit und Gleichgültigkeit geschwiegen. Sie bekamen ja ihren Lohn und dreckige Serien wie "liitle Britain" oder ähnlicher Schund haben diese Rotweintrinker ja süffisant darin bestärkt, dass die britische Unterschicht ohnehin nur dummer Abschaum ist. Was macht es da schon, wenn deren Kinder ein wenig Ungemach ereilt.

Waldgänger: Ich werde mir den Artikel bei Gelegenheit anschauen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich für einen Eton-Absolventen jemals Sympathien entwickeln könnte, ist sehr gering.

Alveradis: Jimmy Saville ist ja nur die Spitze des abstossenden Eisberges. Wenn man sich damit beschäftigt, mit all den Kinderheimen, die systematische Brutstätten des Missbrauchs waren, mit den MP's, die unsäglicher Verbrechen überführt wurden und dieser ganzen eklen Mischpoke in Britannien, überkommt einem das kalte Grauen.
Aber wir verstehen uns sowieso und dafür meine Hochachtung.

Der Feinsinnige

12. März 2018 22:00

@Alverdis
„Die Festnahme von Martin Sellner können wir auch als gezielten psychologischen Trigger sehen.“
„Das Ausbleiben rechter Gewalt macht sie fast wahnsinnig.“

Ihre Beiträge in diesem Strang sind alles andere als langweilig, sondern geben viel Stoff zum Nachdenken. Als besonders beunruhigend habe ich die oben zitierten Sätze empfunden, da ich bisher dazu neige, die Festsetzung von Sellner und Pettibone eher als Beweis für die Einfältigkeit der dafür Verantwortlichen zu sehen. So etwa nach dem Motto, hätten sie Martin Sellner zugehört, wäre ihnen dieser Fauxpas nicht unterlaufen. Die Interpretation als Trigger dagegen wirft die Frage auf, mit welchem Ziel. Ich vermute, Sie meinen insbesondere den zweiten oben zitierten Gedanken. Ich bin mir sicher, daß – sollte das tatsächlich das Ziel der Verantwortlichen gewesen sein – sie sich auch insoweit irren werden. Die Verantwortlichen haben eben Martin Sellner nicht zugehört. Ich bin mir zudem sicher, daß Sellner weitere kreative Ideen haben und staatliche Reaktionen hervorrufen wird, die es nicht mehr dauerhaft möglich machen, daß die sog. „etablierten“ oder „Leit“-Medien schweigen.

@Franz Bettinger
„Wer hat die Anordnung zur Festsetzung Sellners und Pettibone's gegeben? Theresa May herself? And why would she?“
Das könnte durchaus so gewesen sein. Zumindest wird die Anweisung von ziemlich weit oben gekommen sein. Hoffentlich wird sich das nicht dauerhaft geheimhalten lassen.

Pit

12. März 2018 22:34

Ja! : Martin Sellner und Brittany Pettibone bei Stefan Molyneux ! Wow! Moly hat eine riesige Reichweite. Fast schon ne Art MSM der alternativen Medien
-> und das ist GENAU DAS was ich sehen will... wurde ja auch vielfach hier gesagt: es gilt, die etablierte Macht zu delegitimieren, sie ins Unrecht zu setzen, indem man sie zwingt, gegen ihre eigenen Prinzipien, und was wichtiger ist, Gesetze, zu verstoßen, sie damit sich bloßstellen zu lassen. Und das dann 100fach aufgeblasen durch die alternativen Medien zu paradieren und Öffentlichketi und Empörung zu schaffen. Es klappt einfach hervorragend ! DAS ist die Art von zivilem Widerstand, die ich mir vorstelle, und der äußerst schnell das System aufreiben wird (denn es giubt eine kleine Schicht gekaufter Verräter bei den Etablierten, aber eine große Mehrheit glaubt an ihre Prinzipien und die werden den schreienden Verrat ihrer Prinzipien nicht lange aushalten).

Sie verraten ihre - und das sind: meine - heiligsten Prinzipien. Redefreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz, Rechtstaatlichkeit. Sie werden vorgeführt als Rechtsbeuger zugunsten Nichtweißer zulasten Weißer, vorgeführt, wie sie das Recht vor der Gewalt einknicken lassen usw..

Was zahlen die für einen Preis. Schauen wir zu, wie lange sie das vor der Öffentlichkeit rechtfertigen. Ja wenn sie uns nur totschweigen könnten haaaa haaa haaa haaaa haaa haaaaaaa ... oh ja...: in dem Moment wo der erste Kommentar auf einem Internet board gepostet orden war, war die Macht des Establishments zuende.

Cacatum non est pictum

12. März 2018 22:43

@Bran

"Dann sehnt man sich also danach, höflich und gebildet verarscht und ausgepresst zu werden anstatt unhöflich und dumm? Das ist ein sonderbares Phänomen, das einem leider schon viel zu oft über den Weg gelaufen ist."

So sind sie, die Konservativen. Immer den Schein wahren und vor allem: immer nach den Mächtigen schielen, denen man insgeheim nacheifert. Und sei es , daß man dafür seine Gefährten verrät.

Ruediger Plantiko

13. März 2018 06:20

@Alveradis : ein langer Kommentar mit vielen, vielen Fragen, die ich natürlich auch nicht beantworten kann! Andererseits: da es Fragen sind, überzeugen sie mich auch nicht.

Auch ein Herr Bernays hat die Röhrensicht des professionellen Medienmenschen und übertreibt die eigene Sache. Wenn du einen Hammer hast, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus. Wenn du was mit Medien machst, ist jedes Problem ein Medienproblem, ein Propagandaproblem, ein Manipulationsproblem, ein "Fake News"-Problem. Das ist naheliegend und auch professionell einträglich.

"Angst, Wut und Hoffnung sind perfekt benutzt worden."

Das ist natürlich nichts Neues. Selbstverständlich lassen sich diese Gefühle stimulieren, und zwar von jeder Seite, wie Sie ja auch zugestehen. Über das Beiwort "perfekt" kann man streiten. Lassen wir es einfach weg, dann wird der Satz allerdings trivial. Wenn es hinzugefügt werden soll, wäre es zu beweisen, was schwierig ist.

"Selbstverständlich kann man mit der Anwendung von Psychographics 'nur' Stimmungen analysieren, beeinflussen und lenken, die bereits vorhanden sind. Aber das genügt doch!"

Es wird - nüchtern gesagt - einfach Werbung für eine Sache gemacht. Auch personalisierte, auf den Empfänger oder potentiellen Kunden zugeschnittene Werbung, ist etwas, das ungefähr so alt ist wie der Handel selbst, es ist keine Revolution, nicht die "Atombombe" wie Kosinski, pathetisch das Genie markierend, seinen Interviewern eröffnete. Sondern einfach eine durch Rechnerunterstützung effizienter gemachte Werbebrieftechnik. Jeder kann das von nun ab machen, für jede Sache.

Warum funktioniert es? Gefühle wie Angst und Wut an sich sind viel zu diffus, um eine große Menge in eine koordinierte Richtung zu bringen. Es muß etwas Elementareres angesprochen werden, und das ist der menschliche Instinkt für Gut und Böse, für Recht und Unrecht, für Wahr und Falsch. Menschen wollen das Gute tun und hassen das Böse, so sind sie gebaut, und das ist gut und richtig so. Die größte Energie bringen sie auf, wenn sie die rechte Ordnung durch Unrecht gestört sehen und das Recht wiederherstellen wollen. Revolutionen funktionierten, weil die Menschen dazu angestachelt wurden, ihre Herrscher als Verkörperung von objektivem Unrecht zu sehen. Erst dann erwächst der Zorn des Volkes, und die Mistgabeln werden ausgepackt, um den unrechtmäßigen Herrscher aus dem Amt zu jagen und Recht und Ordnung wiederherzustellen. Das ist die Kraft, die vom Bösen mißbraucht werden kann: er kann die Wahrnehmung trüben, das Urteil vernebeln, um diesen kraftvollen Impuls des Menschen für die eigenen sinistren Zwecke zu nutzen.

In einem Bild: Herr Powell vor der UNO, mit seinem ominösen Fläschchen "irakischen Chemiekampfstoffs" in der Hand.

"Weh denen, die Böses gut und Gutes böse heißen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!" ~Jes 5,20

Werbung hat Grenzen, sie ist keine Atombombe, aber innerhalb dieser Grenzen hat sie durchaus Wirkung. Laßt sie uns daher für die rechte Sache nutzen! Diesen Webauftritt zierte lange der Ausspruch des Herrn von Kuehnelt-Leddihn: "Right is right, and left is wrong!" So ist es!

Blue Angel

13. März 2018 11:05

Eine Vorliebe für skrupellose Eliten mit "Klasse" und "Rasse" und der damit einhergehende Hang, sich international eher mit diesen zu verbünden als für die Rechte der Niedergetrampelten in der eigenen Bevölkerung einzutreten, ist ein verbreitetes Ressentiment gegen Rechte.

Als jemand, der in der Neuen Rechten erst vor kurzer Zeit sein neues, politisches Zuhause gefunden hat, und seitdem versucht, möglichst viele weitere Ex-Linke von solchen Ressentiments abzubringen, lese ich deren Bestätigung mit großem Unwillen.

Genau diese (kosmopolitischen) "Eliten" liefern die Bevölkerungen ihrer Länder Elend und Verdrängung aus, haben das schon immer getan und werden das weiterhin tun, solange man sie läßt.

Die NWO basiert auf dieser internationalen Verbindung von "Eliten" und deren gemeinsamer Ver- und Mißachtung der normalen Menschen. Leute, die sie bewundern, werden sich im Zweifelsfall immer für ihre Klassen- und gegen ihre Blutsbrüder stellen.

Wenn es bei den Neuen Rechten keine Gegenmeinungen dazu gäbe (wie hier von Alveradis und Bran) wäre ich jetzt sehr im Zweifel, ob die neue, politische Heimat wirklich eine ist...

Dabei ist mir schon klar, daß einige "alte" Rechte auf einfache Leute , Handwerker, Bauern, Arbeiter, Gärtner, etc in den eigenen Reihen gerne verzichten würden.
Fragt sich nur, ob ihre Klasse wirklich so überlegen ist, auf die Hilfe des "Plebs" verzichten zu können, um die bevorstehenden Auseinandersetzungen zu überleben. Ich wünsche dabei viel Glück.

Der Gehenkte

13. März 2018 11:36

Leider wird in dieser Eliten-Diskussion alles durcheinander gehauen, Politisches und Psychologisches und Kulturelles usw.

Unabhängig von ihrem politischen und menschlichen Versagen (davon muß man abstrahieren!) - aber wer versagt auf diesen Gebieten nicht? - bleibt die Tatsache, daß diese Schicht der einzige Kulturträger ist, den England hat. Streicht man sie aus der Rechnung, dann bleibt nicht mal mehr ein Martin Amis, dann bleiben nur noch Madonna und J.K. Rowling.

Deswegen müßte es das natürliche Anliegen eines jeden Konservativen sein - es ist sogar dessen Definition! - diese Exzellenz zu erhalten. Wer das nicht versteht, dem empfehle ich: back to square one: Nietzsche, nein, Machiavelli, nein, Platon ...

Blue Angel

13. März 2018 13:02

@Der Gehenkte:
Die britischen "Eliten" haben m. E. nicht "versagt", sondern, zumindest in Form ihrer politischen Protagonisten, und um die geht es hier ja, die NWO massiv vorangetrieben.

Eine "Exzellenz", die ihr eigenes Volk opfert und verkommen läßt, würde ich ganz anders bezeichnen...
Aber ich bin ja auch nur ein Gärtner, der seinen Wahrnehmungen mehr vertraut als "Exzellenzen" dieser oder jener Art. Ein Teil des "widerporstigen Pöbels", um Monty Python zu zitieren, und daher uneinsichtig bezüglich der Notwendigkeiten einer konservativen Revolution. - Die m. E. recht kläglich ausfallen wird, wenn die "Heerführer" ohne "Infanterie" anzutreten gedenken.

Blue Angel

13. März 2018 13:17

Nachtrag (@Der Gehenkte):

Machen Sie sich bitte nicht zuviele Sorgen um die britische Kultur: Es stimmt zwar, daß die Existenz vieler der herrlichen Gärten dort ursprünglich im Auftrag oder durch Mäzenatentum dortiger "Eliten" angelegt wurden. Ihre weitere Erhaltung durch den National Trust beruht aber inzwischen weitestgehend auf nicht-elitären Steuermitteln sowie den zahlreichen, zahlenden Besuchern, die überwiegend auch nicht zur "Elite" gehören.

Was Sie ebenfalls übersehen haben ist die britische Kunsthandwerkstradition, die nach William Morris auch heute noch weitergeführt wird.

U. a. diese Bereiche (neben dem musikalischen, bei dem Sie sicher Adele meinten, als Sie Madonna erwähnten) haben m. E. mehr mit Kultur zu tun als die City of London oder das Agieren in irgendwelchen "Denkpanzern", die heute bevorzugten Arbeitsbereiche britischer "Eliten".

heinrichbrueck

13. März 2018 13:18

Der englischen Verräteroberschicht Macht zu unterstellen, in dem Sinne, Rotherham und Telford verhindern zu können, widerspricht doch etwas den Herrschaftsverhältnissen einer strukturell bedingten Lageanalyse. Robert Altman zeigt diese Elite und ihre Macht, in seinem Spielfilm Gosford Park. Eine ganz andere Frage ist, warum die Mittelschicht sich den Maulkorb der politischen Korrektheit antun mußte.

Die Presse wird oft als Vierte Gewalt gesehen, in Wirklichkeit steuert sie alles. Wer die Musik zahlt, bestimmt die Machtverhältnisse.

Ein Gradmesser politischer Unzurechnungsfähigkeit ist die konstante falsche Anthropologie, welche in der Wahrnehmung einer Demokratie besonders häufig zum Ausdruck kommt. Die Natur des Menschen wird umgedeutet, schließlich war die Demokratie zuerst da, während die gesamte Geschichtsbetrachtung aus dieser Perspektive neu eingefärbt wird. Stimmt die beobachtete Realität nicht mehr überein, wird gelogen. Dieser Zug fährt dann mit Karacho in die falsche Richtung. Dagegensteuern unter den Passagieren, innerhalb dieser Systemvorgaben, hat auf den Lokführer noch keine große Einwirkung.

Die Demokratie war die Voraussetzung, zur Gründung der NWO, deshalb ihre Rettung auch nicht möglich sein wird. Überhaupt das Thema Demokratie; hier fehlt die komplette Übersicht. Was aber sichtbar wird, von allen Seiten des politischen Spektrums, sind utopische Vorstellungen von Demokratie, und das Einverständnis, mit noch nie dagewesener Volksherrschaft, nicht näher definieren zu müssen, wie Demokratie und Natur kompatibel die gewünschten Ergebnisse erzielen sollen. Der liberale Rechtsstaat arbeitet vorzüglich, schon seit Jahrzehnten! Wie konnte sich die Realität nur dermaßen verändern, bei so einem moralisch hochstehenden Menschenschlag, welcher alles und jeden versichern kann, aber an der eigenen Rettung so kläglich scheitert. Die Toten werden entsorgt, als würde man sie in die Mülltonne werfen, und die Party geht weiter. Liberal!

Das Volk ist noch zu retten... Die liberale Demokratie schlägt gerade in ihrer Quintessenz um sich, schlägt diese zumindest zu Brei, und wer möchte in diesem Fall schon ein Liberaler sein. Der Liberalenhammer wütet in den Kinderzimmern, ist global unterwegs, wie das Geld auch, und manche stören sich an schwachsinnigen Antiterrorgesetzen. Eigentlich sollte man den Liberalen keine Angst machen, sondern damit abwarten, bis die Konsequenzen diesen Part viel wirksamer übernehmen können.

Blue Angel

13. März 2018 19:02

@heinrichbrueck:

Die Medien publizieren das, was ihnen von Verlegern, Rundfunkräten, Politikern, Aufsichtsräten und Lobbyisten (kurz zusammengefasst: Ihren Besitzern) vorgegeben wird. Daß die Schreiberlinge sich als Diener der herrschenden Klasse mächtig fühlen, ist nicht zu übersehen. Daß sie selbst irgenwelche Macht haben, bezweifle ich dagegen sehr stark: Wer den Vorgaben nicht entspricht und es vielleicht sogar wagt, ihnen konträre, eigene Meinungen öffentlich zu äußern, ist ruckzuck weg vom Platz unter der luxuriösen Tafel und muß sehen, wo er andernorts Brosamen aufsammeln kann.

Die Frage, was Demokratie ist, wurde m. E. noch nicht abschließend beantwortet. Das, was wir hier als Demokratie-Simulation erleben, gehört sicher nicht dazu. Eher das Schweizer Modell mit seinen Bestandteilen direkter Demokratie oder die Überlieferungen zu sogenannten Volks-Things.

Es ist in der aktuellen Situation nicht das Volk, das dumm ist oder versagt (obwohl es immer noch intensivster Propaganda ausgesetzt ist) sondern die sogenannten "Eliten", die Staat und Gesellschaft, m. E. zumindest teilweise vorsätzlich, kentern lassen.

Nicht jeder kann oder will sich politisch engagieren. Die meisten sind froh, wenn sie in Ruhe ihre Arbeit machen und sich um ihre Familie kümmern können. Weil ihnen das, neben der Aufrechterhaltung staatlicher Funktionen und Garantien, vorenthalten und ihr Leben dadurch zunehmend erschwert wird, stehen immer mehr Bürger auf.

Das Mißtrauen gegen "Eliten", die gegen die Bürger agieren, ist schon tief verwurzelt. Wer ihr Vertrauen zurückgewinnen und die Verräter-"Eliten" ersetzen will, muß glaubhaft machen, daß er das Interesse des Ganzen im Sinn hat. Daß für ihn die einfachen Leute kein verachtenswertes "Nutzvieh" sind. Daß er sie mag und versteht.

Keine ganz leichte Aufgabe für die neuen Rechten. Auch nicht vor dem Hintergrund, daß die Linken es durch ihre Arroganz und Volksverachtung in den nächsten Jahrzehnten ganz bestimmt nicht mehr schaffen werden.

Es wäre m. E. fatal, diesen Fehler der Linken zu wiederholen: Die einfachen, normalen Leute sind nämlich NICHT dumm. Das weiß ich, weil ich zu ihnen gehöre und vielen anderen zuhöre.

Bran

13. März 2018 23:03

Gehenkter: Ich kann mir richtig vorstellen, wie Sie Ihr Näschen rümpfen, während Sie zum grossen Namedroping ausholen. Gleichwohl ändert das nichts daran, dass die Kritik an der britischen Elite nicht viel mit einem Mischmasch von Politischem, Psychologischem und Kulturellem zu tun hat, was man ohnehin nicht so einfach sauber trennen kann und nur als dahingeworfene Totschlagbegriffs-Ansammlung wichtig klingt. Es ist auch nicht so, dass Sie der Einzige sind, der Platon, Machiavelli oder Nietzsche gelesen hätte, es ist lediglich so, dass Sie ob dieser Lektüre in Sphären entrückt sind, die einfache geschichtliche Umstände ignorieren. Die britische Oberschicht entstammt den Normannen, die englische Unterschicht ist Angelsächsisch, teilweise sogar noch keltisch, vermischt mit angelsächsischem. Die normannische Oberschicht hat sich durch alle europäischen Königshäuser durchkopuliert, die keltischen wurden dabei ausgebootet und die angelsächsische 1066 unters Joch geschlagen. Daran hat sich nichts geändert, ausser dass die Verachtung für die Unterschicht von Seiten der Oberschicht über die Jahrhunderte ungeahnte Höhen erreicht hat.
Da können Sie noch so lange in philosophischen Tümpeln planschen, das ändert nichts daran, dass Britannien DIE Petrischale des real existierenden Klassenkampfes bzw. der Klassengesellschaft ist. Denn der Kampf ist schon lange vorbei. Kelten und Angelsachsen haben schon lange aufgesteckt und es gibt wenig Anzeichen, dass sie jemals wieder auferstehen würden.
Was Sie als Exzellenz bezeichnen ist reiner Zufall, der sich aus einer Schicht von gepuderten, perückentragenden, hochnäsigen normannischen stiff-upper-lips ergab. Dass Sie aber ausgerechnet noch Keynes nennen mussten...na ja, Exzellenz ist ja ein Wort, das man mit vielen Inhalten füllen kann. Wieso nicht Winston Churchill? Der war doch auch ein prima Kerl.
Aber genug der Ätzung. Wir werden uns wohl nie verstehen. Soweit ich mich erinnere, hatten wir schon mal ein Gespräch darüber, ob eine 9mm geeignet ist, Realität zu definieren und seither dürfte klar sein, dass Diskussionen zwischen uns nicht fruchten.

heinrichbrueck: Das sehe ich anders, gerade, was England anbelangt. Die Medien schreiben dort genau das, was die Oberschicht will. Die Linken mit ihrer political correctness und der sich daraus ergebenden sozialen Zwänge können ihren Terror ausüben, weil die Oberschicht das zulässt. Auf der Insel geschieht genau das, was diese Oberschicht in ihrer seltsamen Melange aus Leuten, die sich komisch die Hände schütteln und altem Adel, wünschen, dass es geschieht. Wenn jemand diesen Wünschen nicht nachkommt, wird er sozial oder physisch zerstört.
Saville, die Kinderheim-Skandale, Rotherham, Telford, Newcastle, etliche andere Widerlichkeiten...sie zeigen, dass für die englische Elite das Volk nur Vieh ist.
Aber immerhin ist das englische/britische Volk damit nicht alleine. Die Belgier, Deutschen und viele Ander mit ihren eigenen Skandalen, die nie richtig "aufgearbeitet" wurden, kommen ja auch in den Genuss der selben Elitebehandlung.
Da ist man schon froh, um so viel Exzellenz.

Blue Angel: Ich bin ganz bei Ihnen. Es freut mich, Sie hier zu lesen.

Cacatum non est pictum

13. März 2018 23:36

Exzellenz muß ihren Platz und ihre Entfaltungsmöglichkeiten haben. Dafür gibt es viele Orte; die Politik sollte kein solcher sein. Wenn sich Exzellenz in die Politik einbringt, dann bitte nur im Sinne des Gemeinwesens. Alles andere ist verzichtbar. In die politische Praxis gehören Leute, die erstens politisch begabt sind und zweitens - wiederum - das Wohl des Volkes im Auge haben. In der Parlamentslandschaft der Bundesrepublik haben solche Exemplare Seltenheitswert.

t.gygax

14. März 2018 06:45

@blue angel !"Die einfachen, normalen Leute sind nämlich nicht dumm. Ich weiß das, ich gehöre selber dazu"

Es ist am Morgen eine wahre Wohltat, solche klaren und eindeutigen Sätze in diesem Meer von Intellektualismus und Krise, das sich in den sezessions-Wortmeldungen offenbart, zu lesen!
Sie haben vollkommen Recht....und hoffentlich nimmt Ihre neue politische Heimat Sie auch auf....
Der Satz von Nietzsche " weh dem der keine Heimat hat" betrifft diesen Leserkreis hier sehr direkt, denn wir sind für die Herrschenden entweder verrückt ( müssen also behandelt und therapiert werden) oder gefährlich ( dann eben Existenzvernichtung, Totalausgrenzung, Zerstörung in allen Lebensbereichen)
Apropos britische Oberschicht: sehr empfehlenswert die historischen Filme von Tony Richardson ( "A taste of honey " von 1962) in denen gezeigt wird, dass es in GB eine Unterschicht gab, die bewußt unten gehalten wurde, damit die Oberen ihren Luxus und ihre Dekadenz weiter ausleben konnten...wir in Deutschland haben eine völlig andere Entwicklung des sozialen Miteinanders im Staat gehabt - (das hat es wirklich einmal gegeben!) aber diese historische Baustelle will ich nicht weiter aufmachen, da berührt man vermintes Gelände......

Alveradis

14. März 2018 07:35

Ruediger Plantiko

es ist perfekt, wenn die Manipulierten daran festhalten, sie hätten eine Revolution hinbekommen. Man sehe sich mal das Elend der Alt Right genauer an. Nicht mal im Ansatz wird dort thematisiert, dass der Wahlkampf für den Trumpenführer den aufwachenden Weißen genau das Netzwerk als Rettung angeboten hat, dass für ihr Elend verantwortlich ist.

Der weiße Retter schweigt zu Süd Afrika, zur Zensur im Netz und nun wird unter seiner Regierung obendrein das Waffenrecht geändert. Trump war es, der sagte man müsse den Leuten die Waffen auch ohne richterliche Anordnung einfach weg nehmen, wenn es "Hinweise" darauf gibt die Leute seien irgendwie gestört. Da wird die ADL sicher helfen!

Perfekt ist, dass es kaum jemand zu bemerken scheint, dass all die Frösche und sonstigen Idiotenmeme nichts anderem dienten als der Unterordnung, Kontrolle und Lenkung der langsam erwachenden Weißen .

Nein, natürlich behaupte ich nicht, dass es zu 100% gelungen ist, aber 99,9% ist doch auch schon perfekt zu nennen.

Waldgaenger aus Schwaben

14. März 2018 07:37

Zum Thema:
Die Wochenzeitschrift für Debattte (aka JF) berichtete auch darüber und gab Herrn Sellner ein Interview.
https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2018/identitaere-bewegung-verurteilt-festnahme-von-martin-sellner/

So führt das widerrechtliche Vorgehen in GB dazu, dass die deutschen Rechten wieder enger zusammen stehen.

Zur Diskussion um die Elite:
Natürlich braucht jede menschliche Gemeinschaft eine Führungsschicht. Das sollte unstrittig sein. Wie Götz Kubitschek hier schreibt, ist Anarchie nur in der Vorstellung (Ex-)Linker so etwas wie ein alimentiertes Wohnprojekt. In der harten Wirklichkeit wird sie zur brutalen Diktatur und wenn nicht nimmt sich recht schnell ein Wolf aus der Nachbarschaft dieser Schafsherde ohne Leithammel an.

Die Frage ist, wer soll zu dieser Führungsschicht gehören.
Ich denke, dass Herkunft, Erziehung, Bildung, gute Umgangsformen und Erfolg in der privaten Lebensführung in Familie und Beruf wichtige Kriterien sind. Kommt dazu noch eine tugendhafte Auffassung zur Pflichterfüllung und gelebter Glaube ist das schon fast das Idealbild des Aristokraten. Ein wahrer Aristokrat verachtet natürlich nicht das einfache Volk aus Arbeiter und Bauern.

Dem liberalen Philosophen Popper zufolge bringt Demokratie nicht unbedingt die Besten an Macht, sondern bietet nur eine Chance schlechte Herrscher unblutig los zu werden.
Diesen Vorteil der Demokratie dürfen wir nie verlieren, oder nicht noch weiter einbüßen. Merkel los zu werden, erscheint, wenn heute kein Wunder geschieht, fast unmöglich.

Nein, ich sehe mich nicht als Aristokrat. Ich stamme aus kleinbürgerlichen Verhältnissen, bin zur Führungskraft gänzlich ungeeignet und neige zu robusten Umgangsformen wenn ich (verbal) angegriffen werden. Ausserdem mangelt es mir an Fleiß und zur Pflichterfüllung habe ich eine eher flexible Auffassung.

Alveradis

14. März 2018 08:46

Der Feinsinnige,

Danke für Ihre Antwort. Bin gerade erst dazu gekommen sie zu lesen.

Ich kann eigentlich nur Fragen aufwerfen und darauf hoffen, dass durch weitere Informationen und in weiteren Diskussionen auch Antworten gefunden werden.

Beim Umgang mit Tommy Robinson würde ich zur Vorsicht raten. Die Identitären haben es bisher gut geschafft ihre Botschaften sauber zu übermitteln und sind auf Robinson nicht angewiesen, obgleich der natürlich Rebel Media hinter sich hat, was ihn aufwertet.

Robinsons Prügelvideos, die gerade in Umlauf gebracht wurden, sind ausgesprochen bemerkenswert weil Robinson im Jahr 2013 in den Medien folgendes Verkündete.

Ex-EDL leader Tommy Robinson says sorry for causing fear to Muslims

…Robinson said his future work would involve taking on radicalism on all fronts, although he could not support anti-fascist groups because they also subscribed to "communism" or were "anarchists".
When pressed as to whether he would work with the police to root out criminal racists in the group he helped form four years ago, he agreed he would now talk to the authorities ….

Ex EDL Führer entschuldigt sich dafür Muslimen Angst gemacht zu haben

"… Robinson sagte, seine zukünftige Arbeit würde beinhalten Radikalismus an allen Fronten zu bekämpfen obgleich er antifaschistische Gruppen nicht unterstützen könne, weil die sich auch dem Kommunismus verschreiben oder Anarchisten seien. Unter Druck gesetzt ob er mit der Polizei zusammen arbeiten würde um kriminelle Rassisten in der Gruppe aufzustöbern, die er vier Jahre zuvor zu gründen half, stimmte er zu dass er nun mit den Behörden reden würde. …"

"Krimineller Rassismus" ist in Großbritannien ein weit gedehnter Begriff, denn auch das Anbringen "rassistischer " Aufkleber führt längst zu Anklagen und Verurteilungen. Vor einer Weile brachte sich ein britischer Aktivist vermutlich um, weil die fortgesetzte Verfolgung und ein weiterer Prozess wegen des Besitzes von Aufklebern einfach zu viel für ihn waren.

So sieht es also bereits bei Aufklebern aus und wenn Robinson nun in seinen Videos mehr oder weniger dafür wirbt, los zu ziehen um Prügeleien in Gang zu setzen, dann macht mich das natürlich sehr misstrauisch, wenn ich an seine Aussagen von 2013 denke.
Der gesamte institutionalisierte "Kampf gegen Extremismus" ist eine Krake und Robinson hat offen gesagt, dass er Teil dieser Krake ist, auch wenn das nun ein paar Jahre her und vermutlich längst in Vergessenheit geraten ist.

Martin Sellner hat bislang alles "Rummelplatzboxen" von den Identitären weg gehalten und so sollte das auch bleiben. Die Kontakte zu Robinson halte ich trotz dessen Medien Verbindung für riskant und auch für überflüssig. Rebel Media ist dafür bekannt auf Krawall zu setzen. Ja, sie haben dort Geld und Ausrüstung und aber auch ohne Rebel Media ist Martin Sellners Bekanntheit gestiegen und ohne Robinson und Rebel Media haben die Identitären den Vorteil den Inhalt ihrer Botschaften selbst zu formulieren.

Ich denke, dass wir alle sehr achtsam navigieren müssen und hoffe sehr darauf, dass der nötige Abstand zu Robinson wieder gesucht wird, sobald die Medien Kampagne zu dem Einreiseverbot die erste Phase (Masse erreichen) beendet hat. Oder nein, ich verlasse mich sogar darauf, denn Robinson passt ja überhaupt nicht zum bisherigen Geist der Identitären Bewegung und ihrer Anhänger.

Der Gehenkte

14. März 2018 10:01

@ Cacatum non est pictum

"Exzellenz muß ihren Platz und ihre Entfaltungsmöglichkeiten haben. Dafür gibt es viele Orte; die Politik sollte kein solcher sein."

Das ist ein wichtiger Gedanke! Sie meinen kulturelle Exzellenz sollte nicht mit der politischen Sphäre vermischt werden. Darüber muß man nachdenken, danke.

Ich könnte jetzt mein Näschen rümpfen und aus meinem unendlichen Wissensfundus ein paar Namen fallen lassen, von Algabal bis Washington oder Voltaire, aber die Hunde bellen.

heinrichbrueck

14. März 2018 13:56

"Dem liberalen Philosophen Popper zufolge bringt Demokratie nicht unbedingt die Besten an Macht, sondern bietet nur eine Chance schlechte Herrscher unblutig los zu werden.
Diesen Vorteil der Demokratie dürfen wir nie verlieren, oder nicht noch weiter einbüßen. Merkel los zu werden, erscheint, wenn heute kein Wunder geschieht, fast unmöglich. "

Die Demokratie ist wie ein Vorhang, der mehr verschleiert, als er offenbart. Die Verschleierung funktioniert deshalb, weil sie als Herrschaftsform vorgibt, am transparentesten zu sein. Sie wird wie die Madonna angepriesen, darf zwar kritisiert werden, aber eine Ablehnung käme nicht in Frage. Sie hat den Ruf der Sonne. Und ziehen einmal dunkle Wolken vorüber, die Sonne verschwindet nie, sie scheint weiter seit Urzeiten. Es verändert sich an der Wahrnehmung der Sonne nichts. Können die bösen Wolken mit der Wirklichkeit gleichgesetzt werden?
Wie wurde Merkel Kanzlerin? Kohls Mädchen. Bilderberger. Akzeptable Presse. Wahl. Letzteres ist vernachlässigbar, hat nur Bedeutung Richtung Verschleierung. Diese Strukturen bringen stets gebriefte Einverstandene auf den Vorzeigeposten, vergleichbar einem Sprecher der Bundesregierung. Was bringt es denn, Merkel loszuwerden, wenn sich die Strukturen nicht ändern lassen? Und ab hier gibt es wirklich interessante Gelände, denn die Rettung, die Veränderung der Strukturen, käme unter Umständen aus vergangenen Geschichtsepochen, deren starker Geist einer Verdunkelung der Sonne im Wege stünde. Ändern sich die Strukturen nicht, ist eine volkseigene Politik auch mit einer AfD-Kanzlerin nicht erlaubt.

Blue Angel

14. März 2018 19:12

@heinrichbrueck:

Die AfD hat direkte Demokratie im Programm, damit lassen sich schon einige Strukturen verändern.

Cacatum non est pictum

14. März 2018 23:25

@Alveradis

"Ex EDL Führer entschuldigt sich dafür Muslimen Angst gemacht zu haben"

Ah, English Defence League. Die Geistesbrüder vom Radikalzionisten Breivik. Keine weiteren Fragen.