Sein Lächeln ist unverändert, aber seine Augen verraten etwas anderes. Er versichert mir, daß er nichts gegen mich persönlich hätte, betont aber nachdrücklich, daß ich nun ganz besonders auf mich aufpassen solle.
Auch der Rest des Wachpersonals des Flügels fixiert mich heute mit ernsten Blicken. Spätestens ab dem Moment fühle ich mich nicht mehr wirklich sicher. Ich habe zwar meinen „Alarmknopf“, aber realistisch betrachtet haben die paar Wärter gegen eine koordinierte Aktion der Insassen keine Chance. Die vierschrötigen Afrikaner und arabischen Jugendlichen, mit denen ich mir den engen Flur teile, auf dem sich jetzt alle frei bewegen, hätten leichtes Spiel.
Ohne daß ich es wollte, spielte mein Hirn permanent alle möglichen Szenarien eines Überfalls ab. Laute Musik (die Insassen hier dürfen Radio hören) übertönt den Lärm, einige schirmen die Zelle ab, der Rest stürmt in einer Blitzaktion herein…
Ich stellte mir vor, wie sich die Kunde über diesen „ungewöhnlichen Insassen“ verbreitete, der am selben Tag vom „Guardian“ und „Independet“ als „Anti-muslim campaigner“ bezeichnet wurde.
Tommy Robinson hatte mir von einer anderen beliebten Taktik in englischen Gefängnissen berichtet: kochendes, mit Zucker versetztes Wasser wird dem Gegner ins Gesicht gekippt, um ihn kampfunfähig zu machen.
Den Rest meiner Zeit verbringe ich mit einem sehr empfehlenswerten Buch über Heideggers Schwarze Hefte (Die Wahrheit über die Schwarzen Hefte, Fr.W.v. Hermann) in meiner Zelle in ständiger Alarmbereitschaft.
Mittlerweile habe ich Telefonkontakt zu den britischen IB-Leitern. Die Konferenz ist trotz unglaublicher Hürden über die Bühne gegangen. Mit dem ebenfalls abgeschobenen Aktivisten aus Ungarn, Abel Bodi und mir waren zwei Hauptredner ausgefallen. Zwei Veranstaltungsorte hatten vorher bereits abgesagt. Am Ende wurde, getarnt als „Tagung für Architektur“, ein Pub gemietet, wohin die doppelt überprüften Gäste gelotst wurden.
Die Konferenz fand allen Widerständen zum Trotz statt. Erst am späten Nachmittag ermittelte die, von Soros Geldern finanzierte, NGO „Hope not Hate“, eine Art britisches „AAS“ (Amadeu Antonio Stiftung) den Ort und setzte die Antifa darauf an. Doch die linken Terrortruppen konnten von engagierten Fußballfans zurückgeschlagen werden.
Am nächsten Tag sprach die Aktivisten Freya von der Initiative 120 Dezibel im Speakers Corner. Auch hier mußte die Veranstaltung vor dem linksextremen Mob abgeschirmt werden.
Der staatlich zugelassene Terror der Antifa, verbunden mit der staatlichen Repression stranguliert jede patriotische Gegenwehr, während der Islam das Land übernimmt. Theresa May, die derzeitige Premierministerin, deren Home Office statuierte, daß „meine Werte nicht mit dem United Kingdom kommensurabel sind“, sagte im Jahr 2015, daß der Islam mit den britischen Werten und Lebensstil voll vereinbar sei. Während Abel Bodi und ich als „fundamentale Bedrohung für das britische Zusammenleben“ eingestuft werden, wurden 400 britische Dschihadisten zurück ins Land gelassen. 25.000 mohammedanische Extremisten, die jederzeit einen Terroranschlag begehen könnten, befinden sich im Land.
Ein Grund, warum die Regierung die Meinungsfreiheit demontiert, könnte die Angst vor diesem Eskalationspotential sein. Man darf den Moslems ja nicht vor den Kopf stoßen, indem man etwa einen Zusammenhang zwischen Islam und Terror anspricht. Das könnte die Moslems nämlich zu islamisch begründeten Terrorakten animieren…
Auch im Gefängnis wirken dieselben Mechanismen, wie Tommy Robinson mir erklärte. Die Wärter wissen, daß sie oft von der lebenslänglich inhaftierten „muslim extremist population“ in ihren Gefängnissen jederzeit angegriffen, schwer verletzt oder sogar getötet werden könnten, da sie weder Skrupel kennen, noch etwas zu verlieren haben. Deswegen, so der britische Islamkritiker, befinden sich viele englische Gefängnisse eigentlich in muslimischer Hand.
Staatsfeinde wie Tommy oder ich, die nur kurze Zeit inhaftiert sind, bereiten den Wärtern weniger Kopfzerbrechen als die tötungsbereiten dschihadistischen Jungmänner, die den Rest ihres Lebens wie eingesperrte Raubkatzen ruhig gestellt werden müssen. Also läßt man sie gewähren…
Der totalitäre Multikulti-Staat beugt sich insgeheim dem heranwachsenden Drohpotential und zieht sich unter zahlreichen „appeasements“ zurück. Autoritär, effektiv und unnachgiebig tritt der Staat immer spürbarer gegen das eigene Volk auf.
Aber dieses Volk könnte sich das die längste Zeit gefallen lassen haben. Rudyard Kipling beschwört in einem bekannten Gedicht den schwelenden Zorn des Angelsachsen.
It was not part of their blood,
It came to them very late,
With long arrears to make good,
When the Saxon began to hate.They were not easily moved,
They were icy – willing to wait
Till every count should be proved,
Ere the Saxon began to hate.
Die Luft in England ist elektrisch geladen. Das Brexit-Votum war, wie die Eurorettungskritik, nur ein Proxythema für die eigentliche Frage. Kaum einer hat sie bisher lauter und deutlicher gestellt als Douglas Murray, dessen Buch mich das Wochenende begleitet hat.
Als ich die letzten Zeilen des Nachwortes lese, wird mir etwas bewußt. Murray schreibt, wie schockierend es für ihn war, daß keiner der etablierten Politiker seine Zahlen oder Analysen anzweifelte. Alle stimmten sie ihm zu. Und das, obwohl er fast wortwörtlich identitäre Positionen zur ethnokulturellen Identität und zum großen Austausch vertritt.
Es geht weniger darum, was Murray sagt. Es geht eher darum, daß er es sagt. Daß er es ist, daß die Botschaft vom Großen Austausch und Europas Selbstmord, von einem derart renommierten Mund verkündet wird, zeigt ihren metapolitischen Erfolg. Auch die Botschaft der Erklärung 2018 ist inhaltlich eine Wiederholung des Bekannten. Aber daß sie neben 141.000 Bürgern auch Sarrazin, Tellkamp, Matussek und viele andere unterschrieben haben, macht einen bedeutenden Unterschied aus!
Murrays Buch ist ein Zeichen dafür, daß die britische Gesellschaft überreif für eine Veränderung ist. Ein gewaltig ungebundes Potential liegt, ähnlich wie es in Deutschland vor PEGIDA, Ein Prozent, AfD und Identitären der Fall war, frei. Das System weiß das und reagiert nervös. Der fiebrige Eifer, mit dem Antifa und Staat Hand in Hand gegen die Etablierung der IB arbeiten, mit dem der „Bacon-Offender“ oder Komödianten, die Möpsen römische Grüße beibringen, vor Gericht gezerrt werden, verraten eine tiefe Unsicherheit.
Diese Unsicherheit ruft Überreaktionen hervor, die von determinierten und risikobereiten Provokateueren nach Belieben getriggert werden können. Es öffnet sich ein Themenfeld, auf dem das totalitäre System nur verlieren kann. Es ist die Frage, die die meisten kritischen Kräfte der Gesellschaft vereint und die man nicht mit Rassismusvorwürfen aushebeln kann. Es ist eine zutiefst britische Frage: es geht um die Meinungsfreiheit.
Hier wird auch der Individualist „kollektivistisch“. In der Verteidigung der britischen Kultur und Identität gegen die Islamisierung ist der britische Liberalismus anderen europäischen Traditionen vielleicht unterlegen. In der Verteidigung der freien Rede über die Islamisierung kann sich seine Stärke aber voll entfalten.
So waren die beiden Inhaftierungen und Abschiebungen auch bisher die wirkmächtigsten identitären „Aktionen“ auf englischem Boden, dankenswerterweise durchgeführt vom englischen Staat. Der Versuch, die IB zu isolieren und von allen anderen patriotischen Gruppen zu trennen, da man in ihr eine strategisch denkende und planvoll vorgehende Kraft erkannte, kann ebenso als gescheitert gelten.
Das gesamte konservative Spektrum, von Katie Hopkins bis Nigel Farage, von Tommy Robinson bis Raheem Kassam und David Kurten, solidarisierten sich mit Lauren, Brittany und mir – tief getroffen in einem britisch-liberalen Nationalgefühl.
Es klingt etwas seltsam, aber ohne diese rund 5 Tage in Abschiebehaft würde die IB in England sicher noch weit unter der Wahrnehmungsgrenze rangieren. Verglichen mit dem Organisationsaufwand von „Defend Europe“ waren diese königlich dekretierten Lesepausen ihr Ergebnis durchaus wert.
Auch das Buch von Murray ist inhaltlich eine Black-Pill, jedoch als metapolitisches Signal eine Inspiration. Die Debatte über Einwanderung, Islamisierung und Identität muß aus dem „lunatic fringe“ in die Mitte der Gesellschaft getragen werden und das Thema der Meinungsfreiheit ist der perfekte Transmitter. Der Britische Staat selbst und die Tyrannei der „Diversity“, die ihn regiert, werden in ihren Überreaktionen selbst den Treibstoff liefern. Denn diese Aktionen sind beliebig reproduzierbar.
Alles, was nötig ist, sind einige junge, idealistische Briten, in denen noch der Bekennermut eines Thomas Morus und der Rebellionsgeist von Cromwell leben. Tom, Benjamin, Damnhait und Charlie sind solche Leute. Sie sind die Gesichter eines neuen England und sie tragen die Ideen, die das Home Office mit mir an der Landesgrenze aufhalten wollte, ins Herz Englands.
Das Schlagwort der „Unumkehrbarkeit der Demographie“ ist eine Propagandaphrase unserer Gegner, die nicht verinnerlicht werden darf. Millionen von Briten leben immer noch auf dieser Insel und werden sie nicht verlassen. Viele der Eingewanderten erkennen das Heim- und Überlebensrecht ihrer Identität an, oder würden das tun, wenn man das endlich offen anspricht.
Die politische Entscheidung, erst die Notbremse zu ziehen und dann eine Tendenzwende einzuleiten, kann in unserer Lebenszeit noch gefällt werden. Die angebliche Unmöglichkeit ist oft eine bloße Ausflucht in den Defaitismus.
Meine Rede wurde, während ich in Colnbrook einsaß, auf der GI-Konferenz verlesen. Am Ende stand ein Zitat Henry David Thoreaus:
„Under a government which imprisons any unjustly, the true place for a just man is also a prison.“
Daran schloß sich mein Appell:
„So if you are just men and women, your place is either in prison, or on the streets protesting this injustice.“
Wenn die identitären Bens und Toms mit ihrem friedlichen Aufstand gegen das Unrecht weitermachen, bis in ihrem Land Meinungsfreiheit herrscht oder auch sie im Gefängnis sind, dann ist England nicht verloren. Das Unrecht muß sichtbar gemacht werden, in einer friedlichen Revolte. Der Totalitarismus muß an sein Äußerstes, bis ins Absurde getrieben werden, bis er zerbricht.
halbautomat
„Der totalitäre Multikulti-Staat beugt sich insgeheim dem heranwachsenden Drohpotential und zieht sich unter zahlreichen „appeasements“ zurück. Autoritär, effektiv und unnachgiebig tritt der Staat immer spürbarer gegen das eigene Volk auf.“
Zweifellos. Sie wissen besser als ich, dass ein Multikulti-Staat gemäß der Feststellung „diversity plus proximity means war“ kaum eine andere Wahl hat, als repressiv zu werden. Das gilt umso mehr, wenn eine bedeutende Gruppe dieser „diversity“ einer aggressiven und hochgradig militanten Eroberungsideologie anhängt.
Insofern sind die Ängste der britischen staatlichen Autoritäten durchaus berechtigt und nachvollziehbar. Sie versuchen offenbar es auszusitzen, bis jeder Widerstand zwecklos ist. Mit jedem Tag der vergeht, vergrößert sich das Problem, wird die Lösung schwieriger.
Und das gilt nicht nur für das Vereinigte Königreich sondern für ganz Westeuropa.