Diese Events richten sich nicht gegen einen konkreten Anlaß (eine Akademie, einen Kongreß, eine Verlagsveranstaltung), sondern finden einfach so statt. Der Grund ist der Zugzwang der staatlich bezahlten Organisatoren, die haupt- oder nebenberuflich den Kampf gegen rechts führen und dabei einen gewissen Grad an Aktivität nachzuweisen haben (vor sich selbst? Vor ihrem Führungsoffizier?).
Nun wird also morgen in Schnellroda hinter den Kuhställen gebastelt (zuletzt: null Beteiligung), gehüpft (nur eine Vermutung), demonstriert (zuletzt: 35 Vermummte) und gepunkt. Die Organisatoren nennen das “Landarbeit” und hoffen auf noch mehr Zuspruch durch die Dorfbewohner.
Mehr als Null ist nicht schwierig: Bei der bisher letzten Demonstration “gegen uns” im Januar kratzte die linke Truppe um Wanja Seifert (Linker Laden Halle) ein paar Dutzend Vermummte zusammen, und aus Querfurt war eine Handvoll Normalbürger angereist. Es gelang Seifert nicht mehr, diesen Offenbarungseid als Erfolg zu verkaufen – zu deutlich das völlige Desinteresse der Normalbürger am angestrengten Quatsch der Antifa.
Fieberphantasien der Seifert-Truppe: Wir hätten uns ernsthaft stören lassen durch ihre nicht wahrnehmbare Demonstration. Dabei stand bis auf eine Handvoll Aufpasser und Kontakthalter zur Polizei kein einziger Seminarteilnehmer auf der Straße, wozu auch? Selbst die angereisten Leute aus den umliegenden Dörfern, die uns unterstützen wollten, tranken lieber ein Bier mit uns in der Kneipe.
Nun also Punk-Bands – die sollen es richten? Mit Liedern wie “Fick dein Volk” und Texten über arme Antifas, die sich Zwillen bauen und dem ersten Deutschen, der sich ihnen nähert, den Kopf wegschießen? Das wird ein Lärm da hinten bei den Kühen!
Da waren die 500 Leute in Halle doch eine andere Ansage, die vor einer Woche gegen das Ein-Prozent-Haus demonstrierten und nebenbei zwei siebzehnjährige identitäre Sympathisanten gemeinschaftlich verprügelten, weil man sie in eine Nebenstraße abdrängen konnte.
Das wird mir bis zu meinem Abgang ein unauflösliches Rätsel bleiben: dieser Schulterschluß zwischen “Fick dein Volk”-Linken und staatlichen Stellen, zwischen Fahrradhelm-Bionade-Milieus und vermummten Schlägern.
Jeder meiner Autoren würde in einer Diskussion (in der einer Demokratie zugemessenen Form der Auseinandersetzung also) aus jedem dieser antifaschistischen Staatsversorgten argumentativ Konfetti machen, ohne Mühe, einfach so. Aber die wollen ja nicht reden, sondern bloß ihre 35-Stunden-Woche gegen rechts abarbeiten.
Kurzum: Wir werden erneut eine steuerfinanzierte “Fick dein Volk”-Truppe zu ertragen haben, bezahlt unter anderem von dem, was jene drei Handwerker (ein Dachdecker, ein Maurer, ein Mechaniker) nach getaner Arbeit an Dach und Hof unseres Ritterguts an den Staat abführen müssen. Zwei der Handwerker haben gestern Abend übrigens spontan angeboten, am Samstagnachmittag ein wenig ums Haus herum aufzuräumen und dabei ein Auge zu haben auf verirrte und verwirrte Vermummte, von denen sicher ein paar durchs Dorf streichen werden.
Nein, nicht notwendig: Wochenende für fleißige Leute! Die frühvergreiste Seifert-Truppe können wir auch alleine ignorieren, wenn wir sie überhaupt bemerken.
Franz Bettinger
Hahaha, herrlicher Artikel! Entschuldigen Sie meinen heute etwas geistlosen Kommentar. Ich freue mich einfach über Ihre coole Art, mit Schmeißfliegen umzugehen. Alles Gute der ganzen tollen Familie! Bis mal im Sommer! Ihr FB