Zuerst Schnellroda: Ich will das nicht breitlatschen. Am Samstag ging der mit lautem Trommelwirbel angekündigte Aktionstag gegen unseren Verlag und unsere metapolitische Arbeit über die Bühne. Linkspartei, irgendwelche “Bündnisse”, ein paar berufsmäßige “Gegen-rechts”-Aktivisten hatten zu Familiennachmittag, Demonstration und einem Punk-Abend aufgerufen.
Es kam kaum jemand, gemessen an dem Geklingel im Vorfeld, weder zum Malen (FCK AFD aufs Straßenpflaster), noch zum Hüpfen, auch nicht recht zur Demo und schon gar nicht zum Konzert, für das man immerhin fünf nicht ganz und gar unbekannte Bands aufbot.
Vor allem gegen Abend häuften sich verzweifelte Twitter-Nachrichten, die im Stakkato an die desinteressierten Genossen abgesetzt wurden: “Schnappt euch ein Auto und kommt nach Schnellroda!” – getwittert drei Stunden vor Ende der Party: Es war einfach kaum jemand da, und zieht man die Veranstalter selbst und die Mitglieder der fünf (5!) Bands ab, muß man sagen: ein VW-Bus als Shuttle hätte gereicht.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, höchstens noch dies: Jemand hatte Aufkleber mit der Aufschrift “Fick dein Volk” im Dorf verklebt, Werbung für eine der Bands.
Ich muß sagen: Respekt vor so viel Ehrlichkeit – da versucht jemand gar nicht erst, vor dem Dorf zu verbergen, was er von ihm hält. Und so kam es, wie es kommen mußte: Das Dorf mähte Rasen, ein Trupp Männer und Frauen riß in einem Garten einen wurmstichigen Schuppen ab, eine Familie grillte, ein älteres Ehepaar (ich kann es von meinen dilettantischen Versuchen aus beobachten) bestellte seinen vorbildlichen Garten.
Vorn in der Kneipe sammelten sich hundertfünfzig Bierliebhaber zu einer der legendären Bierverkostungen – je ein Zentiliter von 15 Biersorten, zwischendurch literweise Gängiges: bento (eine Art Cool-Magazin des Spiegel) machte daraus in einer Reportage (Reportage?) eine Versammlung von Neo-Nazis, vor denen die 30 Antifa-Konzert-Besucher furchtbare Angst hätten ausstehen müssen.
Was ist das für ein “Reporter”, dieser bento-Typ, der mit einem kurzen Gang in die Kneipe seine Konzert-Kumpels beruhigen und seinen Bericht ein bißchen von der Verlogenheit hätte wegarbeiten können. Und die Frage ist, ob er seine “Reportage” nun ändern wird, nachdem er hier die Richtigstellung lesen kann (wetten, er liest sie?).
Im Dorf wird man mich darauf ansprechen, daß es gut war, dies richtigzustellen, denn wer von diesen Rasenmähern und Gartenbestellern, Schuppeneinreißern, Grillfreunden und Bierverkostern hätte denn je die Möglichkeit gehabt, der Riesentuba von bento auch nur mit einer Pikkoloflöte entgegenzutönen? Und ist nicht auch diese, meine Möglichkeit der Gegenrede nur eine Pikkoloflöte gegen den bento-Verleumder mit den dicken Backen?
Schwamm drüber, Strich drunter.
Oder doch noch nicht. Zur völligen Enthemmung der Sprache (immer ein Zeichen von völliger Hilflosigkeit) ist noch ein Wort zu sagen. Im selben bento-Artikel wird Schnellroda kommentarlos als “Braunau 2.0” bezeichnet, und für alle, bei denen der Groschen langsam fällt, wird der Witz daran erläuert: Dieses Braunau ist als Geburtsort Hitlers bekannt.
Wer also wäre der Hitler in diesem Bild? Aber bitte: Der bento-Reporter (Reporter?) wähnte die Konzertbühne ja auch neben einem Ziegenhof – dabei ist es immer noch Damwild, das dort grast (und viel erzählen könnte von den frustrierten, steuerfinanzierten Versagern aus Halle und Leipzig).
So, nun aber Schluß mit den schon wieder viel zu vielen Sätzen über diese Antifa-Pleite und deren mediale Rettungsversuche.
Lieber ein großartiges Bild und ein Hinweis auf eine gelungene symbolische Okkupation: Die Identitäre Bewegung war mit hundert Aktivisten aus ganz Europa in den Alpen, um dort auf die Transitrouten der nächsten großen, nein riesigen Illegalenwelle hinzuweisen.
Auf Martin Sellners twitter-Account kann man die perfekt geplante Aktion nachvollziehen. Sie erinnert an jene bahnbrechenden Greenpeace-Aktionen, mit denen die Organisation symbolisch Orte oder Themen okkupierte, um zu zeigen, daß derlei staatlicherseits möglich sei, wenn es bereits einer nichtstaatlichen Aktivistenvereinigung gelinge.
In den Alpen am Wochenende also:
- riesige Banner mit Warnungen für jeden, der illegal die Grenze überschreiten wollte;
- ein Grenzzaun entlang des für illegale Übertritte strategisch wichtigen Passes;
- Hubschrauber, die zeigten, wie einfach eine Überwachung solcher Pässe aus der Luft ist;
- Drohnen mit Kameras, die den Hubschrauber ersetzen konnten;
Letztlich: Immer wieder der Verweis auf diese eine Nation, das zugleich ein Kontinent ist und nach außen den Charme eines liberalen, lockeren, freien Landes hat, ein Auswandererziel, eine welcome-Insel – Australien, das mit einer knallharten Einwanderungspolitik und einer kompromisslosen Abriegelung seiner Meeresgrenzen der illegalen Einwanderung ein Ende gesetzt hat.
Nichts ist logischer, als dies auch für Europa zu fordern und umzusetzen. Daß es möglich ist, zeigte die IB-Aktion vom Wochenende: die symbolische Okkupation eines Gebirgspasses.
Waldgaenger aus Schwaben
Der Bento-Artikel hat leider keine Kommentarfunktion. Da der Reporter wahrscheinlich hier mitliest, eine kleine kostenlose Nachhilfe zum Thema Recherche und deutscher Sprache:
Zitat aus dem bento-Artikel:
"Der Song heißt "Fick dein Volk". Gerüchten zufolge soll der Verlagsgründer Götz Kubitschek erfolglos versucht haben, gegen die Aufführung des Liedes in Schnellroda Anzeige zu erstatten. "
Recherche :
https://de.wikipedia.org/wiki/Strafanzeige
"Eine Strafanzeige (..) ist die Mitteilung eines Sachverhalts an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden, der nach Auffassung des Mitteilenden einen Straftatbestand erfüllen könnte...
Anzeigeberechtigt ist jedermann, nicht nur ein Geschädigter. Anonyme Anzeigeerstattungen sind möglich. Ebenso ist eine Anzeige gegen Unbekannt zulässig."
Insofern kann es keinen erfolglosen Versuch geben, Anzeige zu erstatten. Die Anzeige erfolgt schon durch die Mitteilung, etwa einen Brief oder eine E-Mail an die Behörden.
Allerdings kann die Anzeige selbst ohne Erfolg bleiben, wenn keine Ermittlungen eingeleitet werden oder diese eingestellt werden.
Richtiges Deutsch wäre also:
"Der Song heißt "Fick dein Volk". Gerüchten zufolge soll der Verlagsgründer Götz Kubitschek erfolglos gegen die Aufführung des Liedes in Schnellroda Anzeige erstattet haben. "