Ein bißchen Werbung (1): RAF, Patrioten, Mittelmeer

1. Manchmal ist mir Ellen Kositza unheimlich. Ihre Video-Rezensionen dreht sie intuitiv. Bei der Neuesten hat sie sich verwandelt:

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Als Mischung aus Ulri­ke Mein­hof und Gud­run Ens­slin sitzt sie in einer Fens­ter­ni­sche und raucht und spricht dabei mit zugleich kal­tem, leicht sedier­tem und selbst­herr­li­chem Ton­fall Zita­te aus dem Selbst­ver­ständ­nis der RAF nach. Zum Glück sind wir Ver­le­ger gewor­den! Erwei­ter­te Ver­le­ger, wie mir wie­der klar wird, mit Kositz­as Aus­grif­fen ins Schauspielerische.

Sie rezen­siert in ihrem Vlog natür­lich das Buch “Die RAF hat euch lieb” aus der Feder der Toch­ter Ulri­ke Mein­hofs, Bet­ti­na Röhl. Und das Lai­en­spiel? Sehen Sie selbst:

– – –

2. Am kom­men­den Sonn­tag ist der “Tag der Patrio­ten”, initi­iert von Micha­el Stür­zen­ber­ger und Tho­mas Böhm, und es betei­ligt sich mitt­ler­wei­le ein Dut­zend Pro­test­bünd­nis­se an die­sen deutsch­land­wei­ten Demons­tra­tio­nen: Dres­den, Cott­bus, Ber­lin, Erfurt, Hal­le, Bot­trop, Han­no­ver, Salz­git­ter, Möd­lareuth, Rathe­now, Mainz, Fell­bach, Nürn­berg, Mün­chen und Lahr.

Infor­ma­tio­nen zu den ein­zel­nen Demons­tra­tio­nen und Ver­an­stal­tun­gen gibt auf der Face­book-Sei­te der Orga­ni­sa­to­ren. Und hier ist das Mobilisierungsvideo:

– – –

3. Es ist das Hilfs­schiff “Aqua­ri­us”, das mit jedem Tag mehr in den Rang einer neu­en Arche Noah geho­ben wird: 600 Migran­ten aus Afri­ka hat es vor der Küs­te Liby­ens an Bord genom­men, und wie­der hat die Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on die­se Leu­te nicht zurück an die nahe­ge­le­ge­ne Küs­te geschafft (was den Zweck der Lebens­ret­tung voll­um­fäng­lich erfüllt hät­te), son­dern den Schlep­per­dienst nach Euro­pa übernommen.

Die hart­nä­cki­ge Wei­ge­rung Mal­tas und Ita­li­ens, das Schiff in einen ihrer Häfen ein­lau­fen zu las­sen, ist erstaun­lich, und am Ende wäre das der ein­zig gang­ba­re Weg: grund­sätz­lich jedes die­ser Schif­fe ab- und auf die nord­afri­ka­ni­sche Küs­te hin­zu­wei­sen. Die Unmög­lich­keit der Schiffs­pas­sa­ge sprä­che sich rasch herum…

Um nichts ande­res ging es vor einem Jahr der Kam­pa­gne “Defend Euro­pe”, mit der die Iden­ti­tä­re Bewe­gung Furo­re mach­te und eine unglaub­li­che Odys­see auf dem Mit­tel­meer voll­führ­te – eine Schif­fahrt, die am Ende doch ins Herz der unge­stör­ten Schlep­pe­rei führ­te und mit­half, die­se Rou­te fast zum Erle­gen zu brin­gen. Schon damals pro­phe­zei­te mir Mar­tin Sell­ner, daß nun Spa­ni­en geöff­net wür­de – und so ist es nun: Die Aqua­ri­us darf in Valen­zia anlan­den, und die Hilfs­schlep­per­or­ga­ni­sa­tio­nen wer­den ganz sicher ihr Ein­satz­ge­biet in die Nähe Spa­ni­ens ver­le­gen An Land wer­den die Migran­ten­strö­me das­sel­be tun…

Zwei Bücher dazu aus unse­rem Verlag:

1. Pünkt­lich zum Jah­res­tag der Akti­on: Defend Euro­pa. Eine Akti­on an der Gren­ze, ver­faßt vom 1. Offi­zier der “Sea Star”, Alex­an­der Schley­er, mit einem Nach­wort von Mar­tin Sell­ner und mit Bil­dern und einer Ein­satz­kar­te. Kommt nächs­ten Mon­tag aus der Dru­cke­rei, hier bestel­len!

2. Unser Klas­si­ker zur gut­mensch­li­chen Begleit­mu­sik aller Anlan­dun­gen an den Strän­den Euro­pas: Jean Ras­pails Klas­si­ker Das Heer­la­ger der Hei­li­gen. Ras­pail, der die­ses Jahr sei­nen 93. Geburts­tag fei­ert, pro­gnos­ti­zier­te nicht nur die Mit­tel­meer­rou­te, son­dern nahm vor allem kon­ge­ni­al die Reak­ti­ons­mus­ter der “Zivil­ge­sell­schaft” vor­weg: das wei­ner­li­che, pathe­ti­sche, ver­ant­wor­tungs­lo­se, ver­lo­ge­ne Geschwätz – samt Flucht in dem Moment, in dem es Ernst wird, weil die Hor­den den Strand erreicht haben. Ras­pail hier ein­se­hen und bestel­len.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (26)

Fritz

13. Juni 2018 11:02

El País aus Madrid zitiert einen der Flüchtlinge an Bord der Aquiarius (Moses, 26, aus Sierra Leone):

“Estamos contentísimos. ¡No vamos de vuelta a Libia! Vamos a una tierra de libertades, de libertad de expresión, de libertad de movimiento, de derecho a la educación”, decía exultante Moses, 26 años, activista juvenil en Sierra Leona, al saber que pisará tierra firme en España.”

https://politica.elpais.com/politica/2018/06/12/actualidad/1528827269_774477.html

“Wir sind höchst zufrieden. Wir kehren nicht nach Libyen zurück! Wir gehen ins Land der Freiheiten, der Redefreiheit, der Bewegungsfreiheit, des Rechtes auf Bildung.“

(Meine Übersetzung)

Der_Juergen

13. Juni 2018 11:53

Schon Ende 2013 schrieb Thilo Sarrazin in der "Weltwoche":

"Endgültig wird sich das Schlepper-Unwesen nur bekämpfen lassen, indem die Nachfrage nach Schlepperleistung unterbunden wird. Das wird erst dann der Fall sein, wenn klar ist, dass alle im Mittelmeer Aufgegriffenen an jene Küste zurückgebracht werden, von der sie gestartet sind." (Sarrazin, "Festung Europa? Leider ja!", in: "Weltwoche", 42/2013.)

Es bleibt nun abzuwarten, ob die Italiener genügend starke Nerven haben, um dem Kesseltreiben standzuhalten und auch die nächsten Schiffe mit Invasoren abzuweisen. An dieser Frage könnte die Koalition zwischen den ungleichen "populistischen" Bewegungen scheitern. Falls Italien hart bleibt, werden die Spanier das Vergnügen haben, die Heerscharen von Kulturbereicherern entgegenzunehmen. Irgendwann werden auch sie freilich merken, dass dies ein Spiel ohne Grenzen ist.

Fritz

13. Juni 2018 12:33

Die neue spanische Regierung hat keine Mehrheit und wird von kleinen nationalistischen Parteien (Basken und Katalanen) unterstützt. Generell geht man in Spanien von Neuwahlen innerhalb eines Jahres aus.

Ich war letzte Woche in Spanien; man sieht dort deutlich weniger Migranten auf der Straße als z.B. in Italien. Wenn Präsident Sanchez nicht aufpasst, könnte ihn das den Kopf kosten.

W. Wagner

13. Juni 2018 13:29

Laut seiner Rede im Senat heute morgen (12.6.) wie auch seinen Antworten in sämtlichen Fernsehshows der letzten Stunden und Tage sieht es nicht so aus, als ob Innenminister Matteo Salvini beabsichtigt Schritte zurückzugehen. Wer des Italienischen mächtig ist, der kann die Angriffe gegen Salvini wie auch seine Antworten dazu auf seiner öffentlich zugänglichen Facebook-Seite hören und lesen. Ihm sind die Seilschaften, etwa Soros, der NGOs vollkommen bekannt, er weicht den Angriffen der “Intellektuellen” etc. nicht aus (die AfD kann da viel lernen), er ist sich der Bedeutung des Staates bewusst und stellte sich gleich am ersten Tag der Amtsübernahme an die Seite der Ordnungskräfte. ...
Falls in der dt. Presse nicht gebracht: Italien bot an, die schwangeren Frauen von jenem Schiff holen zu lassen; eine Antwort des Schiffes soll ausgeblieben sein. Salvini wird standhalten, die Bevölkerung erwartet das.

Langsax

13. Juni 2018 14:26

Sehr geehrter Herr Kubitschek,

mit Verlaub, aber man sollte nicht "Gutmenschen" "Gutmenschen" nennen, denn es sind keine guten Menschen. Es sind Idealisten, Leute, die einem idealistischem Menschenbild anhängen. "Edel ist der Mensch, hilfreich und gut" und "Alle Menschen sind Brüder und Schwestern und gehen immer freundlich miteinander um."
... Die Evolution wird über diese Naivlinge gehen. Nur leider werden sehr, sehr viele Unschuldige dabei mit umkommen.

Seemann

13. Juni 2018 15:41

Heute im Radio haben sie schon wieder kräftig Propaganda für die "Aquarius" gemacht, und natürlich betont, wie wichtig die Arbeit doch sei.
Vergessen wurde natürlich nicht, dass man es jetzt in Italien mit rechtsradikalen Politikern zu tun hat. Man kann nur hoffen, dass Italien den Dauerbeschuss der Medien und co standhalten kann.

quarz

13. Juni 2018 16:07

@Langsax

"man sollte nicht "Gutmenschen" "Gutmenschen" nennen, denn es sind keine guten Menschen."

Sie verkennen die Semantik des Begriffs. Mit "Gutmensch" ist genausowenig ein guter Mensch gemeint wie mit "Besserwisser" ein Mensch mit überlegenem Kenntnisstand gemeint ist.

Der_Juergen

13. Juni 2018 17:03

@W. Wagner

Heute lief ein Schiff mit 900 Eindringlingen Sizilien an. Salvini und seine Lega haben den guten Willen, aber offenbar nicht die Macht, um die Invasion zu stoppen. Hierzu bedarf es eines Paradigmenwechsels.

W. Wagner

13. Juni 2018 17:10

@seemann
Ich empfehle Ihnen, nichts von dem, was im GEZ-finanzierten Radio und Fernsehn zur neuen ital. Regierung gebracht wird, zu glauben. Als in Italien lebend habe ich die Regierungsbildung intensiv anhand der Reden der Beteiligten (auch die vor der Presse), der Facebook-Beiträge, der Medien hier verfolgt, ich verweise hier z.B. auf die erste Rede des Premier Giuseppe Conte, in der er sich auch ausführlich zum Begriff „Populismus“ äußert.
Die äußeren Angriffe, derzeit vor allem aus Frankreich, werden entsprechend beantwortet, nicht zurückweichend. Deutschland muss sich zurückhalten, da jeglicher Angriff von dort in den letzten Wochen nur das Gegenteil bewirkte - und zwar in der ital. Bevölkerung.
Die Opposition in Deutschland kann anhand der hiesigen (also ital.) Regierungsparteien einiges lernen; hier strömt tatsächlich die Jugend zu den öffentlichen Reden zusammen. Nun scheint dies allerdings Seehofer zu nutzen. Die folgenden Tage werden einiges zeigen, warten wir ab.

W. Wagner

13. Juni 2018 19:57

@Der_Juergen
Bei diesem Schiff handelt es sich um eines der italienischen Küstenwache, das ist eine andere rechtliche Lage, das wurde von Salvini in den letzten Tagen klar geäußert. Zunächst wird gegen die NGOs vorgegangen, die u.a. aus Deutschland stammen. Berücksichtigen Sie bitte, dass die Regierung 1 1/2 Wochen im Amt ist. Ich kenne die Bilder mit den in Sizilien ankommenden Schiffen seit 2014, seither kenne ich auch Salvinis Auftritte dagegen, denn im Gegensatz zum dt. Fernsehn kommt hier die Opposition breit zu Wort. Salvini muss das Problem nach all den Versprechungen in Griff bekommen, ansonsten stehen da die bisher noch kleinen Parteien rechts von ihm. Warten wir noch ab, es wird sich etwas tun.

Andreas Walter

13. Juni 2018 20:06

1. Hihihi, Frau Kositza als Schauspielerin. Dazu steckt Sie nicht genug mit dem Teufel im Bunde. Von Ihr mir aber Geschichten vorlesen und Sachen erklären lassen könnte ich auch stundenlang. Vor allem mit dem Hahn ständig im Hintergrund, der mich sofort an meine Kindheit erinnert hat, auf unserer Farm in Mexiko.

2. Interessanter Film. Patrioten. Ein bisschen Vorwurfsvoll vielleicht, das kann man als unangenehm empfinden. Ich selbst habe nicht gerne Schuldgefühle, lasse mich lieber von durchweg positiven, fröhlichen Dingen mitreissen. Hihihi, sonst kommt man ja schon als Büßer zur Party, doch wir sollten unsere bereits gewaltige Bewegung mit Freude feiern. "Mach' das Richtige und sprich darüber", sozusagen. Patriotismus, Heimatliebe ist das normalste der Welt, in Deutschland aber eine Heldentat. Das muss man doch feiern, dass man zu den Helden gehört, zu den Mutigen der Welt. Die an das Gute an und in Deutschland glauben. Wir an uns.

3. Ja, aus der Aquarius versuchen die Marxisten gerade eine Art St. Louis 2.0 zu machen und jeder ist darum natürlich ein "Nazi", der die Migranten nicht in sein Land lässt. Man könnte beinahe meinen, Afrika wäre hinter ihnen im Meer versunken und sie könnten nie mehr dorthin zurück. Dabei ist Afrika riesig, viel grösser auch als Europa:

https://www.oxford-business-news.com/afrika_big.jpg

@Fritz

"Estamos contentísimos" heisst "Wir sind überglücklich".

"Sagte jubelnd Moses, 26 Jahre, Jugendaktivist aus Sierra Leone, ..."

Den Rest ihrer Übersetzung kann ich so stehen lassen.

W. Wagner

13. Juni 2018 20:21

@Der_Juergen
Dass es sich bei dem heute in Catania eingetroffenen Schiff um einen anderen Rechtsfall, nämlich ein ital. Schiff handelt, finden Sie etwa auf der Seite der Zeitschrift „il primato nazionale“, die der CasaPound nahe steht und diesen Zustand erklärt. Auch da wird Salvini sich Gedanken machen oder schon in der Tasche haben. Wie gesagt, der Mann macht seit Jahren nichts anderes, als seine Ideen zu den Illegalen in allen Medien zu verbreiten, er wird also Lösungen finden müssen schon um seiner eigenen Glaubwürdigkeit willen.

quarz

13. Juni 2018 20:49

"Die neue spanische Regierung hat keine Mehrheit und wird von kleinen nationalistischen Parteien (Basken und Katalanen) unterstützt"

In der Migrationsfrage geht das politische Hauptübel auf der iberischen Halbinsel von den Katalanen aus. In ihrem verbissenen Bestreben, sich von Restspanien abzugrenzen, scheinen sie sogar die ethnische Auflösung der eigenen Bevölkerung in Kauf zu nehmen, nur um dieses Ziel besser erreichen zu können. So ist es bezeichnenderweise Barcelona, das dem Migrantenschiff in vorderster Front Aufnahme anbietet. Und auch in den vergangenen drei Jahren hat es immer wieder in Katalonien die lautesten Kundgebungen zugunsten von mehr Immigration aus Afrika und Nahost gegeben.

Ronny Licht

13. Juni 2018 21:48

@Fritz
“Wir sind höchst zufrieden. Wir kehren nicht nach Libyen zurück! Wir gehen ins Land der Freiheiten, der Redefreiheit, der Bewegungsfreiheit, des Rechtes auf Bildung.“

Und genau das sind die Werte für die die Menschen diese gefährliche Reise auf sich nehmen. Das war es, was Martin Schulz mit dem Wert von Gold aufwog: Der Glaube dieser Menschen an Europas Errungenschaften. Wenn ich so etwas wie Stolz kenne, der sich auf ein geopolitisch abgrenzbares Gebiet bezieht, dann halte ich dafür diese Fahne hoch.

@Langsax
Es folgt ein Gedankenspiel in Ihrer Logik:
Wenn die Evolution über jene Menschen geht, die an Gemeinschaft und das "Gute" im Menschen glauben und damit selbstredend Krieg und Elend abschaffen wollen, wer sind dann in Ihrer Logik die "Unschuldigen"?
Und sind diese Unschuldigen in Ihrer Wahrnehmung nicht ganz einfach zu schwach für den ohnehin schon weichgespülten Struggle?
Oder beschreibt der mit einer positiven Konnotation relativierte Dysphemismus "Gutmensch" nicht zuvorderst Menschen, die gutgläubig und sozial eingestellt sind und ggf. auch das Letzte für einen Bedürftigen teilen würden?
Letzteres unterstelle ich aus einem Bauchgefühl heraus sogar Herrn Kubitschek. Ist er ein Gutmensch?

Der_Juergen

13. Juni 2018 22:14

@W. Wagner
Danke für den Hinweis. Mir fehlt einfach die Zeit, im Netz alle möglichen Quellen aufzuspüren, mögen sie noch so interessant sein. Natürlich ist die neue Regierung erst sehr kurze Zeit im Amt. Wenn sie ihre Versprechen einlösen will, wird sie dafür sorgen müssen, dass die Boote mit "Flüchtlingen" von der italienischen Marine abgefangen und dorthin zurückgebracht werden, wo sie hergekommen sind. Sofern das konsequent verwirklicht wird, ist bald Schluss mit der Invasion.

Lotta Vorbeck

13. Juni 2018 22:21

@Ronny Licht - 13. Juni 2018 - 09:48 PM

1.) "Und genau das sind die Werte für die die Menschen diese gefährliche Reise auf sich nehmen. Das war es, was Martin Schulz mit dem Wert von Gold aufwog: Der Glaube dieser Menschen an Europas Errungenschaften. Wenn ich so etwas wie Stolz kenne, der sich auf ein geopolitisch abgrenzbares Gebiet bezieht, dann halte ich dafür diese Fahne hoch."

# Ob Sie "sowas wie Stolz kennen", ist hier nicht weiter von Belang.
Geben Sie fein Obacht, damit Sie nicht davongeweht werden, daß Sie Ihre hochgehaltene Fahne im aufkommenden Sturm schnell genug eingerollt kriegen ...

______________________________________

2.) "Oder beschreibt der mit einer positiven Konnotation relativierte Dysphemismus "Gutmensch" nicht zuvorderst Menschen, die gutgläubig und sozial eingestellt sind und ggf. auch das Letzte für einen Bedürftigen teilen würden?
Letzteres unterstelle ich aus einem Bauchgefühl heraus sogar Herrn Kubitschek. Ist er ein Gutmensch?"

# Was Sie "aus einem Bauhgefühl heraus sogar Herrn Kubitschek unterstellen", ist hier nicht weiter von Belang.
"Der mit einer positiven Konnotation relativierte Dysphemismus "Gutmensch" beschreibt zuvorderst Leute", die sich anmaßen, auf Kosten Anderer, nämlich der autochthonen Allgemeinheit, vermeintlich Gutes zu tun.

heinrichbrueck

13. Juni 2018 23:58

Paradigmenwechsel ist gut.

Es folgt ein Gedankenspiel in meiner Logik:

Strukturell wird Macht über ein abartiges Geldsystem ausgeübt. Eine Hierarchie der Milliarden. Global.

Das Weltmenschheitsbild ist eine Lüge; deshalb nennt sie doch nicht Gutmenschen, nennt sie einfach Demokraten! Jede Massendemokratie ist gekauft. Keine Moral stand diesem Systemerhalt je im Wege. In diesem System ist alles erlaubt, was der weißen Menschheit den Garaus macht. Die Fed hat jedes demokratische Land im Sack, und jedes undemokratische unter Sanktionen.

Ich will die Vergewaltiger brennen sehen, andere wollen eine leichte Strafe oder Bewährung. Manche wollen für Zinsen arbeiten gehen, auch wenn sie es nicht wissen. Andere polieren ihre Gewehre, sind dabei ehrlicher, treuer. Langfristig gesehen allemal!

Wenn sich jedes Töten sprachlich verkaufen läßt, hat ein System keine Ehre mehr. Dann kann die Masse nur noch verlieren. Jede Generation verliert. Krank. In Gold gewogen: "Was die Flüchtlinge uns bringen, ist wertvoller als Gold". Klar. Sie helfen dem parasitären System. Solche Typen würden sogar ihre tote Großmutter verkaufen. Sie verschenken das Land ihrer Nachfahren. Als Gutmenschlichkeit verachtenswert. Wie wird die Überlieferung der Nationalgeschichte aussehen, wenn die ungeborenen Nachfahren dafür zuständig sein sollen? Oder glaubt jemand ernsthaft, die Ausländer schreiben eine deutsche Geschichte weiter?

Utz

14. Juni 2018 04:55

@ Ronny Licht
>> Das war es, was Martin Schulz mit dem Wert von Gold aufwog: Der Glaube dieser Menschen an Europas Errungenschaften. <<

Ich kann zwar auch nicht WISSEN, was Martin Schulz gedacht hat, vielleicht ist er auch verblendet oder naiv, aber ich halte es für wesentlich wahrscheinlicher und naheliegender, daß erstens die Menschen nicht hauptsächlich kommen, wegen der "Freiheiten", z.B. der Redefreiheit, und sie zweitens Schulz nicht deshalb für wertvoller als Gold erachtet, weil sie an "Europas Errungenschaften glauben", sondern weil er glaubt, in ihnen große neue Wählerschichten für sein Partei erschließen zu können (Moslems wählen vermutlich ungern ein Partei mit einem C im Namen), wenn sie dann erst mal "integriert" sind, d.h. wählen dürfen.

Fritz

14. Juni 2018 06:32

Andreas Walter: Contento heißt meines Wissens soviel wie zufrieden. Glücklich heißt auf Spanisch feliz.

Heinrich Loewe

14. Juni 2018 07:14

Ich schätze Bettina Röhl sehr, besonders seinerzeit ihre Beiträge bei Tichy; umso erfreuter war ich über das Erscheinen des Buches.
Nun frage ich mich doch: Muß man sich das nochmal antun? Die oft persönliche menschliche Erbärmlichkeit der Gesellschaftsutopisten und Revolutzzer ist ja bekannt und auch schon sehr berührend beschrieben worden von z.B. Oskar Roehler.
Das Bedürfnis ist da, lieber mal wieder etwas Nährendes, Hebendes, Aufbauendes zu lesen.
Der Mosebach nährt mich immer noch...

Stefanie

14. Juni 2018 12:01

@Heinrich Loewe
Es lohnt sich trotzdem dieses Buch zu lesen. Es wird Sie fesseln, denn es beschreibt einen Spannungsbogen und hat sogar ein, zwei echte Helden aufzuweisen: Peter Homann und Stefan Aust, die zeigen, dass man auch im antifaschistischen Verblendungszusammenhang seinen gesunden Menschenverstand und seine Integrität behalten kann, kurz: anständig handeln kann.

W. Wagner

14. Juni 2018 16:15

Liebe Sezessions-Gemeinde, ich hoffe es langweilt nicht wenn ich nochmals berichte: Salvini verlinkt heute bei Facebook ein Interview, das mit dem Kommandanten der libyschen Küstenwache geführt wurde (Original auf specialelibia.it). Auch Libyen scheint sich danach für die Schließung der ital. Häfen auszusprechen. Da Gespräche zwischen beiden Ländern angekündigt sind, können wir gespannt sein.
Eine Frage an Sezession: Kann es uns gelingen, das internationale Profil von Sezession zu stärken, d.h. schneller aus anderen Ländern zu berichten - oder ist Sezession eigentlich nicht der richtige Ort dafür, da man zu sehr in die Tagespolitik abgleiten würde. Das internationale Profil könnte aber eben auch durch weitere Übersetzungen geschehen, mancher Kaplaken-Band würde in Italien sicher gelesen werden, vielleicht entdeckt der ein oder andere aber auch Texte im Ausland, die übersetzenswert wären, scheinbar gibt es unter den Sezessionisten auch Spanienkenner, ... Ich halte Italien und Spanien für geistig weit interessanter als den englischsprachigen Raum.

Waldgaenger aus Schwaben

14. Juni 2018 19:58

@Ronny Licht

"Und genau das sind die Werte für die die Menschen diese gefährliche Reise auf sich nehmen. Das war es, was Martin Schulz mit dem Wert von Gold aufwog: Der Glaube dieser Menschen an Europas Errungenschaften. Wenn ich so etwas wie Stolz kenne, der sich auf ein geopolitisch abgrenzbares Gebiet bezieht, dann halte ich dafür diese Fahne hoch."

Dieser Text enthält einen gar nicht so subtilen Rassismus. Dass in den Heimatländern dieser Menschen in absehbarer Zeit Europas Errungenschaften errungen werden können, scheinen Sie auszuschließen. Wer die Errungenschaften Europas will muss in das "geopolitisch abgrenzbare Gebiet" fliehen. Die Herkunftsländer werden für immer "shitholes" bleiben, oder?

Viele Grüße
Ihr W. aus S.
nach Diktat verreist.

W. Wagner

14. Juni 2018 20:18

Nachtrag: Wer - etwa von Seiten der AfD - den Unterschied zwischen Italien und Deutschland in der politischen Arbeit verstehen will, der findet ein hübsches Beispiel auf der heutigen Seite von Innenminister (!) Matteo Salvini. Er verlinkt LucaDonadel.it, einen Jungen wie Martin Sellner! Und die AfD? Wann verlinkt sie Martin Sellner oder andere? Distanzieren ist der falsche Weg!
Dieser Kommentar gehört dann irgendwie zu Kubitscheks Abschnitt oben zu Defend Europe.

Lotta Vorbeck

14. Juni 2018 21:42

@W. Wagner - 14. Juni 2018 - 04:15 PM

"Liebe Sezessions-Gemeinde, ich hoffe es langweilt nicht wenn ich nochmals berichte ..."

__________________________

Soweit ich für mich selber sprechen kann: Nein, es langweilt überhaupt nicht! - Sie, verehrter W. Wagner sitzen in Italien an der Quelle und sind offenbar des Italienischen mächtig.

Berichten Sie also - sofern die Forenaufsicht aka "der Bademeister" nichts dagegen einzuwenden hat.

Gustav Grambauer

14. Juni 2018 22:17

W. Wagner

"Kann es uns gelingen, das internationale Profil von Sezession zu stärken, d.h. schneller aus anderen Ländern zu berichten - oder ist Sezession eigentlich nicht der richtige Ort dafür, da man zu sehr in die Tagespolitik abgleiten würde. Das internationale Profil könnte aber eben auch durch weitere Übersetzungen geschehen, mancher Kaplaken-Band würde in Italien sicher gelesen werden, vielleicht entdeckt der ein oder andere aber auch Texte im Ausland, die übersetzenswert wären."

Wüßte da etwas, eine publizistische Goldgrube, die in deutscher Sprache noch kaum angebohrt ist. Auch wenn sie nur bedingt dem bisherigen Profil der Sezession entspricht, so steht sie in keiner Hinsicht im Widerspruch zur hiesigen Stoßrichtung und könnte eine Ergänzung oder Erweiterung sein, womöglich, neudeutsch, "outsourced" mit angestellten Übersetzern und ggf. unter anderer Firma.

Verbringe in letzter Zeit halbe Nächte mit einem russischen, erneut neudeutsch, Think Thank. Es ist das höchste, auch atemberaubendste Analyseniveau, das ich bisher jemals gefunden habe, sozusagen Generalstabsakademie-Niveau. Obwohl ich gedacht hatte, daß ich durch die Insiderliteratur im Wesentlichen durch sei, habe ich nochmals die Basis meines politischen Weltbildes in vieler Hinsicht gründlich revidieren müssen (ohne daß ich dabei meine Konsequenzen als Rechter im Geringsten hätte ändern müssen, ganz im Gegenteil, bin nur unendlich bestärkt worden).

Der wichtigste Aspekt ist, daß hier die Tektonik der Eliten, die auch ich früher für ein Konglomerat gehalten hatte, in ihrer Vielschichtigkeit und Gegensätzlichkeit aufgefächert und anhand historischer Prozesse und Zeitereignisse plastisch gemacht wird. Erst damit wird z. B. die NWO mit ihren Betreibern und Gegnern bzw. die Erfolge und Mißerfolge sowie die Paradoxa und Finten bei deren Erschaffung verständlich.

Würde so weit gehen, daß man ohne diese Quelle, und ich kenne keine weitere, die solche Einblicke in die Tiefe liefert und zugleich strikt pragmatisch-bodenständig, also frei von Aluhut-Spleens ist (es sind ehemalige Militärs ...), nicht weit kommt und entweder nur in die unzähligen aufgestellten Fallen hineintappt oder selbst bei Erfolg nur Objekt von Kräften ist, die man selbst nicht durchschaut. Dies wird mir am deutlichsten an dem, was bisher im Umfeld von Schnellroda über Trump zu lesen und zu hören war, auch z. B. zu den Hintergründen der Erschaffung (und jetzt Ausbremsung!) des Kalifats Europa.

Eigentlich müßten die Grundlagen ins Deutsche übersetzt werden, etwa zum Konzept der Öffentlichen Sicherheit (KGS) und zur Hinreichend Allgemeinen Theorie der Steuerung (HATS). Aber sie kommen nicht mal hinterher mit dem Übersetzen der Fragen-Antworten zu den Hintergründen des Zeitgeschehens. Leider ist mein Russisch nicht gut genug, um bei diesem anspruchsvollen Material selbst als Übersetzer tätig zu werden.

Hier die zur Verfügung stehenden Kostproben auf deutsch, unmittelbar uund offiziell:

https://www.youtube.com/channel/UCPP40LPUXu8HIzj-bhOagew/videos

Hier ein paar Kostproben von einer Anja Müller, die aber mit Übersetzen schon lange aufgehört hat:

https://anjamueller.livejournal.com/125374.html
https://anjamueller.livejournal.com/119984.html
https://anjamueller.livejournal.com/?skip=30

Hier Kostproben auf Englisch:

https://www.youtube.com/results?search_query=pyakin+english

Hier die Quelle:

https://fct-altai.ru

Hier die Kontaktadresse von denen, die gerade in viel zu bescheidenem Rahmen am Übersetzen dran sind: Siegfried Lau, [email protected]

- G. G.