Die Theorie der Metapolitik geht auf den Kommunisten Antonio Gramsci zurück. Er postulierte, daß der Staat nicht allein durch den sichtbaren politischen Apparat der Ämter und Institutionen funktioniere, sondern ebenso auf einem »bürgerlichen Konsens« der Unterstützung durch die Massen ruhe. Jede Ideologie müsse daher erst den Boden für ihre legitimierte Machtausübung bereiten – ein Kulturkampf als Vorhutgefecht der politischen Auseinandersetzung. Die Renaissance Gramscis setzte mit dem rechten Gegenstück zu 1968 ein, der sich in Frankreich um den Denkzirkel GRECE formierenden Nouvelle Droite. Ihr Ruf nach einer »Kulturrevolution von rechts« war es, der Ende der 1970er Jahre den damaligen jungen Studenten Thor v. Waldstein von der Bedeutung des vorpolitischen Raumes überzeugte.
Runde 35 Jahre und zwei Doktortitel später hat v. Waldstein seine Einsichten zum Thema nun in einem metapolitischen Brevier zusammengefaßt. Aus einem Redemanuskript ist hier ein instruktives Werk geworden, das nicht nur in den Bedeutungshorizont des Begriffs einführt, sondern ebenso eine Diagnose der heutigen Ausgangssituation in der Bundesrepublik vornimmt, ehe es mit einer Symptomatik der »parteipolitischen Sackgasse« der Rechten in Deutschland sowie einer Aufstellung von Chancen und Grenzen der »Lufthoheit über die Köpfe« in medias res geht.
Mit erfrischender Offenheit stellt und beantwortet der Autor die dringenden Fragen des politisch volatilen Jahres 2015: Welche Inhalte muß die Rechte wo und wie plazieren? In welchen Punkten gilt es, Träumereien und programmatische »alte Zöpfe« hinter sich zu lassen? Insbesondere den taktischen Möglichkeiten zur Brechung der linksliberalen Kulturhegemonie widmet v. Waldstein sich ausführlich – um das »süße Gift der Umerziehung« (Kubitschek) langsam auszuschleichen, ist längst keine Zeit mehr.
Metapolitik von Thor v. Waldstein kann man hier bestellen.