Daniel Führing (Hrsg.): Gegen die Krise der Zeit

Eine Rezension von Felix Dirsch

Dani­el Füh­ring (Hrsg.): Gegen die Kri­se der Zeit. Kon­ser­va­ti­ve Den­ker im Por­trait, Graz: Ares 2013. 280 S., 29.90 €

Trotz vie­ler Arbei­ten zum Kon­ser­va­tis­mus gibt es auf die­sem Feld noch vie­le Desi­de­ra­te. Noch immer liegt kei­ne umfang­rei­che­re, wis­sen­schaft­li­chen Ansprü­chen genü­gen­de neue­re Stu­die vor, die das wei­te Feld des Kon­ser­va­tis­mus in der Bun­des­re­pu­blik eini­ger­ma­ßen befrie­di­gend abhan­delt. Ledig­lich Vor­ar­bei­ten für ein sol­ches Unter­fan­gen existieren.

Dem kann und will auch der von Dani­el Füh­ring edier­te Sam­mel­band nicht Abhil­fe schaf­fen, der zwan­zig inter­es­san­te Por­träts kon­ser­va­ti­ver Den­ker prä­sen­tiert. Der Begriff die­ser poli­ti­schen Strö­mung ist weit gefaßt, wie der Her­aus­ge­ber im Vor­wort selbst her­aus­stellt. Ver­tre­ter der ang­lo-ame­ri­ka­ni­schen Rich­tung (Micha­el Oakes­hott, Rus­sell Kirk) wer­den eben­so berück­sich­tigt wie Reprä­sen­tan­ten des katho­li­schen Kon­ser­va­tis­mus (Johan­nes Mess­ner, Robert Spae-mann, Pli­nio Cor­rêa de Oli­vei­ra), ein heid­ni­scher Den­ker (Juli­us Evo­la) wird dar­ge­stellt, wei­ter­hin klas­si­sche Autoren wie Erik Voe­gel­in und Leo Strauss sowie Prot­ago­nis­ten der Kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­ti­on wie Arthur Moel­ler van den Bruck und Edgar Juli­us Jung.

Natür­lich stellt sich bei einer der­ar­ti­gen Aus­wahl die Fra­ge, was die genann­ten Per­sön­lich­kei­ten ver­bin­det. Die Anre­gun­gen, die die betref­fen­den Theo­re­ti­ker geben, sol­len »geis­ti­ge Kraft­quel­le« sein. Beim Lesen der Tex­te wird frei­lich nicht immer klar, wor­in die­se Inspi­ra­ti­on lie­gen soll. Wenn der Her­aus­ge­ber die »Leucht­tür­me« Nicolás G. Dávila, Ernst Jün­ger, Gerd-Klaus Kal­ten­brun­ner und Oth­mar Spann her­vor­hebt, so fällt ihm dazu ein, daß alle Genann­ten Vor­stel­lun­gen zu einer »gesun­den Ord­nung« ent­wi­ckelt haben. Betrach­tet man aber die von den genann­ten Schrift­stel­lern vor­ge­leg­ten Ent­wür­fe, so kann man durch­aus erheb­li­che Diver­gen­zen konstatieren.

Ein Gelehr­ter wie Spann kommt sicher­lich zu ande­ren Ord­nungs­vor­stel­lun­gen als ein Apho­ris­ti­ker wie Dávila. Letzt­lich wären gewis­se zeit­li­che und räum­li­che Ein­schrän­kun­gen sinn­voll gewe­sen. Den­noch sind den Ver­fas­sern lesens­wer­te Ein­füh­run­gen in die Quint­essenz der jewei­li­gen Den­ker gelun­gen. Das macht die Lek­tü­re empfehlenswert.

Gegen die Kri­se der Zeit. Kon­ser­va­ti­ve Den­ker im Por­trait von Dani­el Füh­ring kann man hier bestellen. 

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