Nie zweimal in denselben Fluß. Björn Höcke im Gespräch

Eine Rezension von Jörg Seidel -- Höckes Gespräch mit dem Journalisten Sebastian Hennig überrascht vor allem durch seinen Ton.

Mit den typi­schen Poli­ti­ker-Beken­ner-Büchern hat es wenig gemein; es legt eine Offen­heit und Direkt­heit an den Tag, die man fast als unpo­li­tisch oder gar anti­po­li­tisch bezeich­nen kann, sofern man dem mitt­ler­wei­le gän­gi­gen Poli­tik­be­griff anhängt. Höcke aber ist einer vom alten Stamm, der unter Poli­tik nicht das Ver­tre­ten von Par­tei­in­ter­es­sen ver­steht, son­dern dem Vol­ke zu nut­zen und Scha­den von ihm abzu­weh­ren und dazu gehört es, die „Deu­tungs­ho­heit des Estab­lish­ments“ auch durch Ableh­nung sei­ner Sprach­re­ge­lun­gen zu bre­chen. Die Aver­si­on der Herr­schen­den in Poli­tik und Medi­en sei ver­ständ­lich und kor­rekt: „Ich bin durch Ver­lo­ckun­gen des Estab­lish­ments nicht korrumpierbar.“

Man neigt dazu, wenn man dem Gespräch folgt, ihm die­se mar­ki­gen Wor­te abzu­neh­men. Höcke hat Prin­zi­pi­en, aber er betont zugleich fast wie ein Man­tra die Not­wen­dig­keit der Beweg­lich­keit. Man lernt Höcke als Idea­lis­ten, Roman­ti­ker und Visio­när ken­nen, aber eben auch als Real- und Macht­po­li­ti­ker, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Eine his­to­ri­sche Kon­stan­te schält sich her­aus, in bei­der­lei Gestalt, eine davon über­ra­schend: Preu­ßen. Preu­ßen, inkar­niert im „Prak­ti­ker Bis­marck“ und in Hegel, in der Dialektik. 

Höckes dia­lek­ti­sches, hera­kli­ti­sches, hege­lia­ni­sches Den­ken äußert sich sowohl auf der Beken­ner­sei­te, sei­ne wie­der­hol­ten Plä­doy­ers für Frei­mut nach allen Rich­tun­gen, Ein­sicht in die Ver­gäng­lich­keit und Wider­sprüch­lich­keit allen Seins, im „ewi­gen Wer­den und Ver­ge­hen“ als „onto­lo­gi­sches Grund­ver­ständ­nis“, das pan­ta rhei, das auch den Titel bestimmt, als auch in zahl­rei­chen sei­ner Argu­men­ta­ti­ons­fi­gu­ren, die die Gefahr im Rich­ti­gen und die Hoff­nung im Fal­schen her­aus­ar­bei­ten. Es gibt kein Schwarz und Weiß, alles ist Moment­auf­nah­me und muß als sol­che eben­so rea­li­siert wer­den, wie man sich den Drauf­blick auf die gro­ße Ent­wick­lung nicht neh­men las­sen darf. 

Über­haupt neigt Höcke zum Phi­lo­so­phie­ren. Ers­te früh­kind­li­che Erin­ne­run­gen wer­den gleich zu Beginn des Buches, das sich grob an der Bio­gra­phie ori­en­tiert, in geschichts­phi­lo­so­phi­sche Betrach­tun­gen geho­ben und es schließt auch mit geschichts­phi­lo­so­phi­schen Gedan­ken. Dazwi­schen gibt es vie­le, mit­un­ter zu vie­le Ver­wei­se auf phi­lo­so­phi­sche oder klas­si­sche Auto­ri­tät, so daß man mit­un­ter den Ein­druck bekommt, hier sol­le jemand auch als genui­ner Den­ker, als Intel­lek­tu­el­ler vor­ge­stellt wer­den. Das ist Höcke durch­aus, doch bedarf es dazu kei­ner Ver­weis­in­fla­ti­on – oft vom Fra­ger ein­ge­wor­fen – von Poly­bi­os bis Peter Roseg­ger, die einen Teil sei­ner Leser­schaft eher befrem­den dürfte. 

Mit­un­ter streift er sogar den Tief­sinn, wenn es etwa um den „Vor­sprung der Besieg­ten“, die Dif­fe­renz von „ver­nünf­tig und ver­stän­dig“ oder die sau­ber sezier­ten Apo­rien lin­ken Den­kens und poli­ti­schen Han­delns geht. In der Kon­tem­pla­ti­on ist Höcke ersicht­lich ein schar­fer Geist, dem auch die sprach­lich grif­fi­ge, fast apho­ris­ti­sche Ver­kür­zung zur Ver­fü­gung steht. Oft nähert er sich den Rea­li­tä­ten im fra­gen­den Ges­tus, wirkt weit­aus unsi­che­rer, angreif­ba­rer, selbst­kri­ti­scher als im öffent­li­chen Auf­tritt. Auch das wird dazu bei­tra­gen, das media­le „Zerr­bild“ zu ent­zer­ren, sofern man sich die­sen Zei­len offen nähert. 

Sieht man von eini­gen weni­gen Aus­sa­gen zur Migra­ti­ons­fra­ge, zum Frau­en­bild, zur Männ­lich­keit, zu all­zu groß­zü­gi­gen his­to­ri­schen Feder­stri­chen und Zuschrei­bun­gen, von der „Wie­der­ver­zau­be­rung der Welt“ ab, so dürf­te der Dia­log pro­blem­los auch vom poli­ti­schen Geg­ner gele­sen wer­den kön­nen, ohne sogleich Abwehr­re­fle­xe aus­zu­lö­sen. Er ist jeden­falls auf Offen­heit ange­legt und will immer wie­der Brü­cken bau­en, die ande­re Sei­te der Ver­nunft vor allem ver­ste­hen. In die­ser Rol­le scheint er weni­ger gefähr­det (und gefährdend).

Wer sich ein Bild von Höcke machen will, der kommt um die­sen Band nicht her­um. Man muß ihm vie­le und vor allem einen auf­merk­sa­men Leser wün­schen: Björn Höcke.

– – –

Nie zwei­mal in den­sel­ben Fluß. Björn Höcke im Gespräch mit Sebas­ti­an Hen­nig, Lüding­hau­sen 2018. 306 S., 18,90€ kann man hier bestel­len.

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Kommentare (38)

H. M. Richter

25. August 2018 08:59

Wenn vorliegende Rezension nicht einmal studentisches Niveau erreicht, so kann hilfsweise angenommen werden, daß sich deren Verfasser möglicherweise noch in der Nähe des Abiturs befindet.

An eine Formulierung wie "Mitunter streift er sogar den Tiefsinn" wird er sich vermutlich noch lange erinnern müssen.

Kositza: Haben Sie was gegen den Autoren? Anders kann ich mir Ihren jähen Hader kaum erklären. "Mitunter den Tiefsinn streifen" war übrigens meine persönliche Lieblingsformulierung in dieser Rezension, das ist hübsch gesagt. Was meinen Sie hingg. mit "hilfsweise", wer braucht denn Hilfe?

Der_Juergen

25. August 2018 09:38

Danke für diesen Artikel, der mich dazu veranlassen wird, Höckes Buch zu lesen.

Der Feinsinnige

25. August 2018 12:57

Danke für diese Rezension!

Das Buch ist ein wahrer Schatz. Höckes Wissen, Höckes Standpunkte und Prinzipien, seine gesamte Weltsicht sind eindrucksvoll. Beim Lesen gewinnt man von Beginn an die Überzeugung, hier spricht jemand, der in der Lage sein könnte, dieses Land vor noch Schlimmerem zu bewahren, zum Positiven zu verändern oder jedenfalls entscheidend daran mitzuwirken. Es ist eine unverzichtbare Ergänzung zu dem Höcke, der bei seinen Reden mitzureißen und zu begeistern versteht. Es zeigt einen ruhigen, glasklar denkenden, intellektuell interessierten und versierten Menschen, der fähig ist, die gegenwärtige Lage nicht nur zu analysieren, sondern auch Lösungen zu denken und zu formulieren.

Leider ist allzu hoher Intellekt in aller Regel nicht gerade ein Erfolgsrezept, politisch ganz nach oben zu kommen. Meine Hoffnung ist, daß sich hier eine Ausnahme abzeichnet.

Bemerkenswert ist übrigens auch das Vorwort von Frank Böckelmann. Es hat die Qualität einer ausführlichen (und wohlwollenden) Zeitungsrezension (das ist positiv gemeint), geht in seiner Ausführlichkeit wohl auch darüber hinaus, - einer Rezension, wie man sie vor vielen Jahren (vielleicht) in der FAZ hätte finden können. Da gegenwärtig wohl keine größere Zeitung im deutschsprachigen Raum dieses Buch fair besprechen wird, sollte der Manusciptum-Verlag das Vorwort vollständig im Netz veröffentlichen und seine Verbreitung fördern, um das Buch zu bewerben.

Andrenio

25. August 2018 13:47

Wie kann ein solches Juwel in einer Umgebung überleben, die von den Bedingungen der Diktatur des Banalen und der Mittelmäßigkeit geprägt ist?

Er muss den von Spitzfeder Klonovsky im Detail beschriebenen Ekel täglich mehrmals empfinden.

Es gilt jetzt darauf zu achten dabei mitzuhelfen, dass einerseits sein Sendungsbewusstsein nicht ermattet und er andererseits nicht zu früh die Arena betritt.

Für den Hauptkampf muss er noch seine Phalanx mit guten Leuten füllen und seine Waffen weiter schärfen.

Der Jubel wie beim Flügeltreffen möge als Elexier nachwirken.

Das Buch habe ich fast nicht aus den Händen gelegt, ehe es bis zu Ende gelesen war.

MartinHimstedt

25. August 2018 15:38

Ich bin natürlich schon längst durch und frage mich immer, wie derartige Interviews/Gespräche entstehen. Von diversen Magazinen weiß ich, dass es sich heutzutage in annähernd 100% aller Fälle um E-Mail-Korrespondenz handelt. Wie ist es im vorliegenden Fall abgelaufen?

Der Gehenkte

25. August 2018 17:34

@ MartinHimstedt

Machen wir uns nichts vor, ein wörtliches Zwiegespräch wird es vermutlich nicht gewesen sein, nicht in den Hauptpassagen. Das verraten schon die Zitationen und die komplexeren Entwicklungen von Gedanken.

Das erhöht den Wert aber auch, weil man von sorgfältiger Reflexion wird ausgehen können. Ich würde sogar ein gemeinsames Lektorat vermuten, bei dem man dann wohl zusammengesessen hat. Es gibt nun mal nur sehr wenige Menschen, die wirklich druckreif sprechen können ohne inhaltliche Verluste.

heinrichbrueck

25. August 2018 18:17

In Kontrast zu diesen autobiographischen Auskünften, eine politische Aussage der Bundeskanzlerin: "Und jetzt will ich vielleicht noch mal deutlich machen, es liegt ja nicht in meiner Macht, es liegt überhaupt in der Macht keines Menschen aus Deutschland, wie viele zu uns kommen." Sie sagt die Wahrheit, dagegen der Klonovskysche Ekel total unpolitisch auf dem falschen Trichter ansetzt. Gibt es eine Demokratie ohne Selbsthaß bzw. Ekel? Und was will uns die Kanzlerin damit sagen?
"Man muß ihm viele und vor allem einen aufmerksamen Leser wünschen: Björn Höcke." Macht neugierig.

RMH

25. August 2018 19:29

Mit Preußen und besonders Hegel habe ich es nicht so sehr - insbesondere Hegel gehört zu den Autoren, die ich gerne auch mal im Regal stehen lasse, denn da gehört er (meiner Meinung nach) hin. Bei seinen Live-Auftritten hat mich persönlich Höcke jedes mal überzeugt - wenn ich ein Interview von ihm gelesen habe (auch hier auf SiN), dann eher weniger, da war oft so ein bisschen kleinbürgerlicher Bildungsmief bzw. Bildungshuberei zu verspüren, die ein souveräner Mensch nicht nötig hat. Die Rezension weckt nun den Verdacht, dass es bei diesem Interview-Band inhaltlich ähnlich sein könnte. Hilft alles nichts, muss mir das Buch kaufen und mir mein eigenes Bild machen. Hoffe schwer, positiv überrascht zu werden, so wie ich auch bei meinem ersten Besuch einer Veranstaltung mit B.H. mit Vorbehalten (aufgrund des Gelesenen) hingegangen war und dann positiv überrascht wurde. Wobei die Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit, die er live versprüht, naturgemäß nicht in 2 Buchdeckel gepresst werden kann (muss zumindest ich mir immer wieder in Erinnerung rufen, wenn ich mal etwas schriftliches von/über ihn lese).

Sandstein

25. August 2018 19:34

Tja das wird mir (nicht nur mir) immer ein Rätsel bleiben, warum Höcke in Interviews und Unterhaltungen durchaus reflektiert, ebenmäßig und klug klingt, dafür umso unausgeglichener und dumpf in seinen Reden. Ich erinnere da mal an "Erfurt ist deutsch -schön deutsch"
Ja was war das denn bitte....
Und das kostet dann mehr Stimmen im bürgerlichen Ätzkalklager als irgendwer wieder rausreißen kann.

Rolof

25. August 2018 20:43

Die Anhänglichkeit zu Höcke begründet mir eine unüberwindliche Barriere zur Sezession.
Die selbstgefällige Eigendarstellung dieser Figur erzeugt mir eine idiosynkratische Abneigung gegen die gesamte Person als solche. Da ist Bildung nicht erkennbar, nicht der Ansatz skeptischer Selbstrücknahme, da tritt nur rudimentär Aufgeschnapptes hervor, welches mit Imponiergehabe verwurschtet wird. Ergänzt wird die Erscheinung durch preziöses Getue, gepaart mit dem Willen zu süßlicher Demagogie.
Wenn das die politische Präsentationsfigur der Rechten ist,nein danke.
Die Rezension erreicht übrigens fast Schülerzeitungsniveau..

Kositza: Fehlen skeptischer Selbstrücknahme etc.: Also, Sie haben das Buch nicht gelesen?

Fredy

25. August 2018 21:04

Höcke ist ein geradliniger, anständiger und ehrlicher Kerl. In der Politik ist er völlig falsch. Er hat ein Charisma wie eine Kiste voll dreckiger Wäsche. Seine Sprache verstehen nur seine Angänger, er ist damit nicht mehr als ein Sektierer. Sein Pathos stößt auch Leuten auf, die ihm und der Sache wohlgesonnen sind. Hinzu kommt eine überzogene Arroganz besser zu sein als alle anderen Politiker, auch zu Weggefährten, zu denen man besser kameradschaftlichen Umfang pflegen sollte. Nein, Höcke ist kein Führer und kein Erlöser.

Franz Bettinger

25. August 2018 21:52

Die BRD führte 1959 als 1. Land in Europa die staatliche Parteien-Finanzierung ein. Damals ahnte kaum einer, dass damit die Grundlage für einen neuen, unproduktiven und sich zum Selbstzweck entwickelnden Wirtschaftszweig gelegt wurde. Heute fließen jährlich 1,2 Milliarden Euro Steuergeld in die Politik-Wirtschaft, 35 mal mehr als 1968. Hinzu kommen mehrere hundert Millionen Euro für so genannte Partei-Stiftungen, die damit im In- und Ausland ein Medien- (=Propaganda-) und Immobilien-Imperium aufgebaut haben, und das ohne gesetzliche Grundlagen. Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht; dieser Moloch nährt ganze Legionen von Funktionären, die vor allem eins wollen: dass alles bleibt wie es ist. Werden wir es ändern können? Nun, es gibt keine Automatismen, nichts geschieht von selbst. Nietzsche erinnert uns daran, dass alles in der Welt im Flusse bleibt. Aber er sagt auch, dass wir für unsere Ideen kämpfen müssen. (verfranzelt nach Björn Höckes lesenswertem Buch)

Maiordomus

25. August 2018 22:24

Wenn er Peter Rosegger zitiert, dann sehe ich schon fast Licht. War ein Lieblingsautor des Schweizer Überfremdungspolitikers James Schwarzenbach. Als Rezension war die über Egyptiens George-Biographie doch informativer, weil mehr Distanz vorhanden. Noch gelungener die über Michel Onfrays "Niedergang" in der gedruckten "Sezession". Den Autor so abzukanzeln, wie es oben zum Teil durch Foristen geschehen, war unangemessen. Gelbe Karte für Foul! Nicht von mir erteilt, sondern durch die Bemerkung von Kositza. Rote Karte musste es nicht sein, weil es von Relevanz ist, diese Umstrittenheit zur Kenntnis zu nehmen.

Es ist aber dem Rezensenten kaum gelungen, dem Leser, der nicht schon zum Fanclub von Höcke gehört, wirklich Lust auf das Buch zu machen.

PS. Roseggers "Waldbauernbub" habe ich schon vor 60 Jahren gelesen, als heimatromanmässige Ergänzung zu Karl May. Sehr erfrischend weit weg von Stefan George. Ziege statt Einhorn.

H. M. Richter

25. August 2018 22:27

"Kositza: Haben Sie was gegen den Autoren? [...] Was meinen Sie hingg. mit "hilfsweise"?""
__________________________________________

Nein, natürlich kenne ich den Autor nicht, sonst wäre mir auch sein Alter nicht unbekannt.

So hat "hilfsweise" auch lediglich bedeutet, daß es möglich ist, daß er tatsächlich noch recht jung an Jahren ist.

Wäre dem so, füge ich jetzt gerne an, dann wäre es für dieses Alter auf keinem Fall eine schlechte Rezension. Ganz abgesehen vom Thema, das für sich, also auch für ihn spricht.

Und was die Tiefsinn-Passage anbelangt, so mußte ich für einen Moment nicht nur an Geibels Satz "Bringe Scharfsinniges vor, so wird dich der Haufen beklatschen, / aber den Tiefsinn kann einzig die Tiefe verstehn." denken, - nein sie kam und kommt mir wirklich nicht besonders glücklich gewählt vor.
_____________________

Davon gänzlich unabhängig: Das besprochene Buch sollte gekauft, gelesen wie auch verschenkt und weitergegeben werden.
________________________________________

P.S.
Vor wenigen Tagen erreichte mich wie viele andere ein Brief von Äbtissin Diodora. Ihre Genesung - welche Freude !
Nochmals Dank für Ihren Hinweis und ihre Spenden-Bitte im April !

Regenmeister

25. August 2018 22:30

Ohne Akteure wie Höcke wäre die AfD schon längst eingefangen worden. Das Ungehobelte ist nötig, um nicht wieder in Tiefschlaf zu verfallen. Der Mann ist glaubwürdig und unbestechlich. Auf Führer und Erlöser wartet hier hoffentlich niemand. Wir brauchen Männer, die im Jetzt leben, aber in historischen Zusammenhängen denken.

Brettenbacher

26. August 2018 00:22

FREDY

Man erschrickt schon. Wohin mit sowas? Mit der Aminosäure des Nichtsseins? Die aber "schreibt"! Also Eures einer Virengeschwänzel?
Steckt , weh mir, an! Wie sonst schrieb ich so?

Cacatum non est pictum

26. August 2018 00:52

@Sandstein

"Tja das wird mir (nicht nur mir) immer ein Rätsel bleiben, warum Höcke in Interviews und Unterhaltungen durchaus reflektiert, ebenmäßig und klug klingt, dafür umso unausgeglichener und dumpf in seinen Reden. Ich erinnere da mal an 'Erfurt ist deutsch -schön deutsch'
Ja was war das denn bitte....
Und das kostet dann mehr Stimmen im bürgerlichen Ätzkalklager als irgendwer wieder rausreißen kann."

Wenn es auf Stimmen im bürgerlichen Lager ankommt, ist Höcke in der Tat folgendes zu empfehlen: Schärfe aus dem Ton nehmen, keine nennenswerten Festlegungen, kontrollierter Patriotismus (analog Otto Rehhagels Konzept von der kontrollierten Offensive: also patriotisch eingefärbte Äußerungen tätigen, aber peinlich genau darauf achten, daß man den Alphajournalisten damit nicht zu sehr auf die Füße tritt), keine Tabus anrühren, irgendetwas für den Mittelstand fordern - und vor allem: bloß nicht den Eindruck erwecken, man wäre in irgendeiner weltanschaulichen Frage vom Zentrum der Mehrheitsmeinung allzuweit entfernt. Prinzipien? Ja, aber sie müssen flexibel und variabel sein. Bellen? Ja. Knurren? Ein bißchen. Beißen? Nein!

Von den Bürgerlichen wird nie ein wesentlicher politischer Impuls ausgehen. Sie sind anständig, klug und fleißig. Aber für so etwas wie eine Revolution sind sie viel zu feige. Sie sind ja sogar zu feige, auch nur in solchen Kategorien zu denken. Die Bürgerlichen mögen ein intaktes Gemeinwesen tausendmal besser verwalten können als unreife linksgrüne Hedonisten. Aber sobald sie in die Defensive gedrängt sind, ist es aus mit ihnen. Für die Erkenntnis, daß es in so einer Lage erforderlich werden kann, zur Skrupellosigkeit überzugehen, fehlt ihnen jede Phantasie. Da gibt man eher die Loyalität zu alten Weggefährten auf und arrangiert sich mit den (voraussichtlichen) Siegern.

Genau deshalb ist es völlig unerheblich, ob Höckes verbale Geradlinigkeit Wählerstimmen im bürgerlichen Lager kostet. Von aalglatten Märchenonkeln wimmelt es doch in der Politik nur so (auch in der AfD). Und was haben Sie eigentlich gegen diese harmlos-romantische Erfurtsentenz einzuwenden? Ich dachte, wir wären hier unter Heimatliebenden. Darf man auch dergleichen nicht sagen, weil einige Bürgerliche davon Hitzewallungen bekommen?

RMH

26. August 2018 11:28

"Tja das wird mir (nicht nur mir) immer ein Rätsel bleiben, warum Höcke in Interviews und Unterhaltungen durchaus reflektiert, ebenmäßig und klug klingt, dafür umso unausgeglichener und dumpf in seinen Reden."

@Sandstein,
mir geht es vergleichbar, nur umgekehrt -- bei Reden hat B.H. eine komplett andere Wirkung auf mich, als wenn ich etwas Geschriebenes von ihm lese oder ihn in Interviews sehe. Ich weiß nicht, ob sie schon einmal auf einer Live-Veranstaltung mit Höcke waren (kann ich nur dazu raten), hier nur einmal kurz zu Veranschaulichung ein kleiner Bericht von einer AfD -Veranstaltung, tief, irgendwo im Westen der Republik:

Es geht damit los, dass man eben nicht einfach so zum Ort der Kundgebung gehen kann, wie man denkt, dass es in einem freien Land möglich sein sollte. Mann muss erst einmal Chaoten ausweichen und einen Ring von Polizei-Einsatzkräften überwinden, in dem man einen der behelmten Männer anspricht und sagt "ich will dahin" und dann wird man eingelassen, in den Kreis der Zuhörer (zur Gegendemo muss man nicht erst um Einlass bitten). Dann steht man dort, in einem überschaubarem Haufen, von draußen pfeift und schreit es, als ob der Leibhaftige höchstpersönlich gleich erscheint, dann kommen erst die lokalen Vorredner, dazwischen hat man Zeit, mit dem einen oder anderen Teilnehmer einen kleinen Schwatz zu halten und dann kommt er, der Björn, im Gegensatz zu Joschka Fischer in der Tat der letzte Live-Rock´n´Roller der Politik und fängt an zu reden. Ich möchte danach sicher nicht alles, was er gesagt hat, gedruckt lesen und auf die Goldwaage legen und durch die Mühlen allseitiger, intellektueller Interpretation gemahlen wissen. Was bleibt, war immer der Moment, wo man als kleineres Grüppchen gegen das Geschreie und Gebrülle der anderen jemanden mit solch einer Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit von solch altmodischen Dingen wie Vaterland, Solidarität und Liebe zur Heimat reden gehört zu haben ---- natürlich ist das dann "schön deutsch" und damit evtl. auch immer ein Stück weit naiv. Aber den glatten Einheitspolitkern, die gekonnt ihre Show mit den tausend mal gehörten Plattitüden abziehen, die man selbstredend auch drucken kann, nur um darüber dann bei der Lektüre einschlafen zu können, setzt er auf seine Art den Gegenpol. Ich denke, in Mitteldeutschland, wo die Menschen noch eher zu politischen Kundgebungen und Veranstaltungen gehen, als im Rest der Republik (den Höcke aber auch sehr ausgiebig bereist hat - er drückt sich eben gerade nicht und ist nicht nur im für ihn vertrauten Terrain unterwegs. Er macht offenbar gerne Auswärtsspiele und ist kein reiner Heimspieler), ist für die AfD Höcke fast schon unverzichtbar. Und mit diesem Beitrag möchte ich ihm ausdrücklich keinen Glorienschein verpassen, aber ihm merkt man eben an, dass er keinen einfachen Weg gehen will, sondern einen steinigen und darüber vermittelt er bei Live-Veranstaltungen Authentizität und Glaubwürdigkeit, wie kaum ein anderer.

Sandstein

26. August 2018 11:32

@ Cacatum

https://www.youtube.com/watch?v=fUcpCicsYuY

noch Fragen?
und ich sehe das mit den bürgerlichen ähnlich, nur gehen die halt noch wählen, im Gegensatz zu den "Revolutionären", die von Aluhutarmeen träumen und Maggitüten für den Untergang II horten.
12,6 Prozent gegen massive Propaganda und "zivilgesellschaftliches Aufstehen" ist ein echt tolles Ergebnis. Aber Deutschland hat innerhalb von nicht 2 Dekaden seine Gestalt verloren, und sein Gesicht verändert.
Irgendwie müssen auch Sie feststellen dass der große Ruck sich dem Entgegenzustellen ausblieb.
Und da sind wir dann wieder bei solchen Wahlkampfauftritten.

Franz Bettinger

26. August 2018 12:25

@Cacatum und @Regenmeister:
Regenmeister, Sie haben recht. Auch ich bin Höcke-Fan. BH ist ein mutiger großartiger, leider von vielen verkannter Mann. Fast alle echten Akzente der AfD kamen von ihm. Hoffentlich hält er durch. Warum so haarspalterisch an Höckes Reden (und Gesten) herangehen? Eine Rede auf'm Platz vor 3000 Menschen hält man eben anders als am Pult vor 100. Mein Gott, wollt ihr spießiger als die Linken sein und euren Besten in die Kniekehle pinkeln? Nein, hebt sie auf den Schild! Wer eifrig nur immer darauf aus ist, Stimmen aus dem Spieß- bürgerlichen Lager zu angeln, soll in die CDU gehen und da Karriere machen! Das rettet unser Land nicht. Ich bin für jeden Klartext dankbar und viele andere im Volk wohl auch.

Franz Bettinger

26. August 2018 12:41

@Jörg Seidel
Mir gefällt Ihre Rezension sehr gut: kurz, aussagekräftig, unprätentiös und um eine verständliche Sprache bemüht. Ich hasse es, Sätze zweimal lesen zu müssen, ich ermüde bei Schachtelsätzen. Manche Foristen kann ich deshalb nur überfliegen.
Ansonsten: Mittlerweile kommentieren fundiert gute Foristen auf SiN. Manche schreiben auch stilistisch sehr gut. Sicher, die Meinungen gehen oft weit auseinander, aber das gehört dazu. In den wesentlichen Dingen, die zum Merkel-Regime zu sagen sind, scheinen wir uns einig. Der Rest darf variable ausgeschmückt werden. Good to be here.

KlausD.

26. August 2018 13:12

Eins kann ich mit Sicherheit sagen: Wegen solch ehrlicher Patrioten wie Björn Höcke wird die AfD (Alternative für Deutschland) von mir (und vielen anderen, zumindest im Osten unseres Vaterlandes) überhaupt als ALTERNATIVE (zu den Blockparteien) wahrgenommen und gewählt. Kämpferische Patrioten, die einen echten Kurswechsel anstreben, braucht das Land!
Und das Charisma von @Fredy kann ich nur als Dreckskerl bezeichnen.

Hartwig aus LG8

26. August 2018 18:53

Das Sezessions-Publikum erstaunt mich doch immer wieder. Björn Höcke müsste doch nun wirklich bei "uns" Mainstream sein; vielleicht sogar der kleinste gemeinsame Nenner - bei der Abgrenzung nach Links.

Sandstein

26. August 2018 23:48

@ Franz Bettinger

"Fast alle echten Akzente der AfD kamen von ihm"

Der war jetzt wirklich gut. Eine inhaltliche Zerlegung erübrigt sich, es ist schlichtweg unwahr, was Sie behaupten. Und das ist jetzt noch nett formuliert.

" Eine Rede auf'm Platz vor 3000 Menschen hält man eben anders als am Pult vor 100."

und wie hört sich dann eine Rede von Höcke vor 100.000 an?

-----------

Und es geht weniger um den Inhalt, als den Ton. Jeder Handwerksgeselle oder Facharbeiter, ja jeder Lagerist ist in der Lage, politische Aussagen zu verstehen. Unterschätzen Sie mal die einfachen Leute nicht.
Anyway, hilft anscheined eh nichts. Gibt Menschen mit einer ausgeprägten Resistenz gegen Argumente.

Und wenn Sie jetzt schäumen, bitte her mit dem Konzept für die zweite Wende Deutschlands. Haben Sie es?
Habe ich doch geahnt..

Cacatum non est pictum

27. August 2018 00:33

@Sandstein

"... und ich sehe das mit den bürgerlichen ähnlich, nur gehen die halt noch wählen, im Gegensatz zu den 'Revolutionären', die von Aluhutarmeen träumen und Maggitüten für den Untergang II horten ..."

Ich habe ja nichts gegen Polemik, aber wenn Sie Aluhutarmeen (was soll das sein?) und Maggitütenhortung aufs Tapet bringen, sind wir wohl am Ende der Debatte angelangt. Mit viel Mühe leite ich aus Ihrer Wortmeldung ab, daß Sie den Nichtwählern ihr Nichtwählen vorwerfen. Das ist eine legitime Position, aber auch für die Haltung der Nichtwähler lassen sich plausible Gründe finden.

Vielleicht stellt sich eines Tages heraus, daß diejenigen, die am Wahlsonntag daheim geblieben sind und statt dessen Einweckgläser befüllt und Wasservorräte angelegt haben, doch klüger waren als all die aufrechten Patrioten, die bei einer geheimen Wahl todesmutig ihr Kreuz bei der AfD gesetzt haben - nur um hernach festzustellen, daß sich politisch nichts, aber auch gar nichts in ihrem Sinne getan hat. Man lese dazu den Gastbeitrag des SiN-Foristen Raskolnikow mit dem Titel "Fiume kommt wieder".

"... 12,6 Prozent gegen massive Propaganda und 'zivilgesellschaftliches Aufstehen' ist ein echt tolles Ergebnis ..."

Ich finde es erbärmlich. Und es sollte auch den größten Optimisten die Illusion genommen haben, daß unser Volk irgendwann noch mal in der Lage sein wird, an einem Strang zu ziehen. Die dionysisch-hedonistischen Kräfte (Sieferle) scheinen in unserem Gemeinwesen übermächtig zu sein. Und sie werden durch Wahlergebnisse egal welcher Art gewiß nicht aus der Welt geschafft.

"... Aber Deutschland hat innerhalb von nicht 2 Dekaden seine Gestalt verloren, und sein Gesicht verändert.
Irgendwie müssen auch Sie feststellen dass der große Ruck sich dem Entgegenzustellen ausblieb.
Und da sind wir dann wieder bei solchen Wahlkampfauftritten."

Ich kann Ihnen nicht ganz folgen. Die Gestalt unseres Vaterlandes hat sich über einen sehr viel längeren Zeitraum bis zur Unkenntlichkeit verändert. Die Jahre 1918 und 1945 waren in diesem Prozeß sicher zwei ganz bedeutende Wegmarken. Und Sie haben recht: Entgegengestellt hat sich dem kaum jemand. Nach 1945 haben die meisten Deutschen diese Transformation sogar bereitwillig vollzogen; 1968 wurde bloß noch der Turbo gezündet.

Wenn sich in unserer desolaten heutigen Lage jemand vom patriotischen Lager abwendet, weil sein sanftes Gemüt die rhetorischen Spitzen von Björn Höcke nicht verkraftet - dann soll er einfach gehen. Mit ihm wird kein Blumentopf zu gewinnen sein.

heinrichbrueck

27. August 2018 01:24

Ein Deutscher, ein bildhübsches Mädchen, ein Holländer und eine Nonne sitzen sich in einem Zugabteil gegenüber. Plötzlich fährt der Zug in einen Tunnel. Da die Beleuchtung nicht funktioniert, ist es stockdunkel. Dann hört man eine Ohrfeige, und als der Zug den Tunnel wieder verläßt, reibt der Holländer schmerzverzerrt sein Gesicht.

"Genau richtig" denkt die Nonne. "Der Holländer hat natürlich versucht, das Mädchen zu begrapschen, was sie nicht wollte, und sie hat ihm eine geschmiert."

"Genau richtig" denkt das hübsche Mädchen. "Der Holländer wollte natürlich mich im Dunkeln begrapschen, hat unglücklicherweise die Nonne berührt, was sie nicht wollte, und sie hat ihm eine geschmiert."

"So 'ne Schweinerei", denkt der Holländer. "Der Deutsche hat wahrscheinlich im Schutze der Dunkelheit probiert, das hübsche Mädchen zu begrapschen. Hat unglücklicherweise die Nonne berührt, was diese nicht wollte, und die hat dem Deutschen eine schmieren wollen. Das hat der Sauhund gemerkt und sich geduckt, so daß ich den Schlag abbekommen habe."

Wohingegen der Deutsche denkt: "Im nächsten Tunnel hau ich dem Holländer wieder auf die Fresse!"

Und der Musterdemokrat in diesem Witz ... ?
Dürfte nicht so schwer sein.

Ein gebuertiger Hesse

27. August 2018 09:32

@ Hartwig
"Das Sezessions-Publikum erstaunt mich doch immer wieder. Björn Höcke müsste doch nun wirklich bei "uns" Mainstream sein."

Das geht mir auch so. Höckes negativer Nimbus, der von den Lügenmedien aufgebaut wurde, wirkt auch auf unserer Seite immer wieder durchaus hysterisierend. Es wird auf den Mann weiß Gott was drauf projiziert. Ich kenne manchen AfDler, der bei der bloßen Namensnennung praktisch in Schnappatmung verfällt und in Höcke DIE Gefahr für die Partei schlechthin sieht. Ich frage mich dann immer, ob die Ohren dieser Leute anders geschweift sind als meine und wir die gleichen Aussagen Höckes hören. Offenbar nicht. Die Unkenrufer sollten doch einmal eine Mängelliste erstellen, also Stellen nennen, wo Höcke nachweislich Unsinn erzählt hat; die könnten wir dann ja gerne mal abgleichen.

Der Gehenkte

27. August 2018 09:53

Die gesamte Höcke-Diskussion, das Bekenntnis oder die Distanzierung, geht am Eigentlichen der Rezension und letztlich also am besprochenen Buch vorbei.

Die Frage, die hier aufgeworfen wurde, ist doch, ob Höcke uns, der Politik, der Gesellschaft etwas zu sagen hat und der Rezensent scheint das zu bejahen. Insofern, Maierdomus, scheint Ihre Kritik auf einer kleinen Leseschwäche zu bestehen ... obwohl bereits zahlreiche Namen eingearbeitet waren.

Ein kluger Mensch kann daraus nur eine Lehre ziehen: Lesen! Und dann das Buch diskutieren und nicht seinen Verfasser. Disziplin, Männer, Disziplin!

Sandstein

27. August 2018 09:59

@ Cacatum

Sie beschweren sich einerseits über erbärmliche Ergebnisse bei BTWahlen, andererseits nehmen Sie Nichtwähler in Schutz?

Das ist dann für mich das Ende der Debatte.
Und nichts gegen Eigenversorgung, aber ich denke Sie wissen genau was ich mit Aluhut-Armee meinte. Und mit diesen Leuten ist kein Blumentopf zu gewinnen.

Bin raus hier aus der Debatte. Gruß..

RMH

27. August 2018 10:09

"Es wird auf den Mann weiß Gott was drauf projiziert."

Stimmt - und zwar im Guten (von "uns"), wie im Negativen (vom Rest). Der Mann polarisiert und das ist für jemanden, der etwas bewegen will, eine gute Zeitlang durchaus richtig und nützlich. Ab einem gewissen Punkt des Erfolges schafft man damit aber nur selten bis nie echte Mehrheiten. Aber bis dahin ist man ja auch bei der AfD noch ein gutes Stück weit entfernt, weswegen ich die dortige, teilweise Panik um den Mann nicht verstehe. Ein Herr Gauland scheint das ja auch realistischer zu sehen und seit sich Herr Höcke auf die Rolle des Landespolitikers konzentriert, ist eigentlich alles gut geregelt. Das die MSM Höcke immer wieder mal zum Schreckgespenst für den Rest des Landes inszenieren, zeigt deren Hilflosigkeit aufs beste.

Hartwig aus LG8

27. August 2018 11:08

""Ich finde es erbärmlich [die 12,6% für die AfD]. Und es sollte auch den größten Optimisten die Illusion genommen haben, daß unser Volk irgendwann noch mal in der Lage sein wird, an einem Strang zu ziehen. ""

@ Cacatum non est pictum
12,6 Prozent im Bund sind mehr, als die Grünen je bei einer Bundestagswahl erreicht haben! Und wir wissen doch alle, dass die Grünen beide Volksparteien am Nasenring durch die Arena ziehen. Zuerst die SPD, die unter grünem Einfluss zur Kleinpartei schmolz und schmilzt. Und nun auch die CDU: Merkel, Laschet, Günther, Kramp-Kachenbauer ... sind doch in der CDU nur der Grünen wegen überhaupt möglich ...
Folglich: Es kommt nicht auf die Prozente an, nicht nur!

starhemberg

27. August 2018 12:27

Höcke ist Idealist. Das ist gut und schlecht zugleich. Das Buch ist gefällig, gut zu lesen, wirkt durch Höckes Bescheidenheit (die ich ihm nicht immer ganz abnehme) etwas geziert und wird meines Erachtens durch zu viel Bildungshuberei unnötig verbrämt. Lesenswert ist es jedoch allemal, und ich hätte nichts dagegen einzuwenden, einen solchen Mann als Nachbar zu haben. Dass er sportlich ist (Läufer) kommt als Bonus noch dazu.
Doch als die große Lichtgestalt der AfD sollte man ihn nicht stilisieren, er ist eher, wie mancher wohl schon meinte, "die Seele" der Partei, oder vielleicht auch "das Herz". Zum Kampf im Schweinestall der Demokratie erscheint er mir zu sensibel und zu anständig. Dafür braucht es welche die skrupellos sind und einen guten Magen haben.

Lotta Vorbeck

27. August 2018 12:36

1.) Björn Höcke - Hinter der Politik - Interview bei der AfD im Thüringer Landtag

https://www.youtube.com/watch?v=1OHoLmyhXFU&t=194s

von Hagen Grell

veröffentlicht 14.07.2017

Das große Sommer-Interview mit Björn Höcke. Seine Philosphie, sein Antrieb, seine Ziele.

2.) Zu Besuch bei Björn Höcke - Hinter den Kulissen bei der AfD im Thüringer Landtag

https://www.youtube.com/watch?v=1gOF1pNB4_4

veröffentlicht am 21.07.2017

Mein Weg zu Björn Höcke. Ich nehme Euch mit auf die Fahrt und hinter die Kulissen zur Produktion unserer Höcke-Sommervideos.

3.) Der Mensch Björn Höcke - Doku bei der AfD im Thüringer Landtag

https://www.youtube.com/watch?v=RzuG0yh51d8&t=629s

von Hagen Grell

veröffentlicht am 28.07.2017

Ich traf Björn Höcke im Thüringer Landtag und lernte den Menschen und seine persönliche Geschichte kennen.

Solution

27. August 2018 17:36

Die AfD kommt zu spät und wird die Entwicklung nicht mehr aufhalten können. Spätestens dann, wenn das in der Partei und außerhalb erkannt wird, wird selbst ein Björn Höcke schnell als "Liberaler" gelten.

Das Buch muß man gelesen haben. Egal wie es zusammengeschrieben wurde, gibt es doch hier und da interessante Hinweise über das Denken eines sehr guten Politikers, der innerhalb der legalen Spielwiese des BRD-Systems sein Bestes gibt.

Halenberg

27. August 2018 22:02

Höcke ist den meisten Leuten nicht vermittelbar. Das Festzustellen, dazu reicht die eigene Anschauung, da brauchts keine angebliche Dämonisierung der Medien. Für eine rechte Nischenpartei mag das hinnehmbar sein, für ein Partei, die Mehrheiten gewinnen will, nicht. Übertriebenes Pathos, Unreife, merkwürdige Distanzlosigkeit, das sind prägende Eindrücke. Enttäuschend der mangelnde Realitätssinn hier.

Cacatum non est pictum

28. August 2018 01:12

@Sandstein

"Sie beschweren sich einerseits über erbärmliche Ergebnisse bei BTWahlen, andererseits nehmen Sie Nichtwähler in Schutz? ..."

Weder beschwere ich mich über jenes, noch nehme ich solches in Schutz. Ich betrachte beides aus der Distanz und ziehe meine Schlüsse daraus.

Ebenfalls Gruß!

Cacatum non est pictum

28. August 2018 01:32

@Hartwig aus LG8

Momentan sind Grüne und AfD in den Meinungsumfragen gleichauf, wenn ich mich nicht täusche. Und das drei Jahre nach dem Ansturm von 2015 und der Kölner Silvesternacht! Überflüssig zu erwähnen, daß dennoch zugleich eine Masseneinwanderungskoalition am Ruder ist. Die Grünen waren und sind nur deshalb wirkmächtig, weil sie auf dem Zeitgeist reiten. Die AfD steht (in weiten Teilen) dagegen und wird daher in absehbarer Zeit niemanden durch die Manege ziehen können. Und ob man seine Hoffnungen in die nächste oder übernächste Bundestagswahl setzen mag, will ich stark bezweifeln. Wer weiß schon, wie es dann hier aussieht!

Um zum Ursprungsthema zurückzukehren: Das Buch ist absolut lesenswert. Über die hier genannten Kritikpunkte kann man locker hinwegsehen. Es vermittelt ein dichtes Bild des Menschen und Politikers Björn Höcke. Wer also Interesse hat, sich näher mit ihm zu beschäftigen, kommt um diesen Gesprächsband nicht herum.

Der Feinsinnige

28. August 2018 23:00

@Halenberg:
Ich habe Höcke als Redner viele Male direkt auf Plätzen und in Sälen und noch häufiger am PC erlebt. Mir geht es (das ist natürlich subjektiv) anders als Ihnen:

Höckes Stil ist wohl durchaus nicht das, was als zeittypisch oder zeitgemäß bezeichnet werden könnte. Ich bin jedoch zu der Überzeugung gekommen, daß dies einmal als seine große Stärke wirken könnte (so wirkt es auf mich schon jetzt), und zwar genau deshalb, weil dies ein äußerliches Unterscheidungsmerkmal zu dem üblichen Auftreten von sich „zeitgemäß“ gebenden Politikern (und all deren Phrasen, Flachheiten und Lügen) ist. So könnte es Höcke gelingen, daß ihm immer mehr Menschen wirklich zuhören und seine klaren Gedanken und Argumentationen nachzuvollziehen und ihnen folgen.

Meine oben (am 25.8.) geäußerten Zweifel bezüglich zu hohem Intellekt als Erfolgsrezept für Politiker möchte ich mit einem Zitat von Höcke selbst aus dem besprochenen Buch (S. 81) ergänzen und relativieren:

„Macht und Geist müssen einst wieder konvergieren.“

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