Ich glaube die IB war sogar eine der ersten Gruppen die diesen Begriff überhaupt im deutschen Sprachraum verwendete. In Frankreich und England sind „muslim“ und in Amerika „ethnic vote“ schon länger Gegenstand der Forschung und der politischen Debatte.
Das Zahlenmaterial, das in den USA zum Wahlverhalten ethnischer Bevölkerungsgruppen vorliegt, ist im Vergleich zu Europa phänomenal. Doch unlängst fiel mir ein Buch in die Hände, das eine der wenigen wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Thema darstellt. Über die erwartbaren und überraschenden Ergebnisse aus Rafaela Dancygiers Buch „Dilemmas of inclusion“, will ich in diesem Beitrag berichten. Denn die ethnische Wahl ist eines der entscheidenden Themen des 21. Jahrhunderts in Europa.
Die entscheidende Frage der Politik, die jeder Sachfrage vorausgeht, ist immer die nach dem Politischen Subjekt. Es geht um das „wir“ das entscheiden und für das entschieden wird. Jede Gemeinschaft hat eine kollektive Identität, die ihr Abgrenzung nach Außen und Struktur im Inneren ermöglicht. Jede Politik ist damit notwendig „identitär“. Die angeblich linke „Identitätspolitik“ ist ein dümmlicher Pleonasmus.
Diese Gemeinschaft war seit der Neuzeit primär das nationalstaatlich verfasste Volk. Im Rahmen dieses Volkes gab es konfessionelle, ideologische und sozioökonomische Unterschiede an deren Orientierung sich Parteien bildeten. Den Rahmen dieses Volkes versuchten und versuchen universalistische Ideologien regelmäßig zu sprengen, indem sie die internationale Kollektive dieser Teilmengen zulasten des Volkes propagieren. Doch selbst diese ideologischen Verirrungen akzeptieren das Volk und den Nationalstaat widerwillig als das grundlegende Subjekt des Politischen.
Das Volk macht als ethnokulturelles Fundament im Rahmen des Nationalstaats die Demokratie erst möglich. Die Aufteilung in Parteien verweist auf eine vorherige Einheit der Gemeinschaft. Das gegenseitige Vertrauen, das als soziales Kapital, wirtschaftliche Kooperation, sowie friedlichen Machtwechsel, ermöglicht baut instinktiv auf gemeinsame Herkunft und Kultur auf, wie zahlreiche Studien bestätigen. Es ist das inklusive „Wir“, das so gut wie jede politische Aussage als gegeben nimmt
Genau dieses „Wir” ist aber nun bedroht. Der Große Austausch, den die supranationalen Eliten den europäischen Völkern aufnötigen, tribalisiert und fragmentiert die Gesellschaft. Er rührt damit an die Grundfrage des Politischen. Die Frage nach dem „Wir“ und der Identität der Gemeinschaft.
Durch die Politik der Masseneinwanderung und des Multikulturalismus, welche die ethnische Zersplitterung der Gesellschaft zum moralischen Wert („Diversity“) heiligte und das Thema der Assimilation und erst recht die Frage nach ihren Kapazitätsgrenzen verketzerte, ist diese Identität fragil und bedroht. Diese Bedrohung ist radikal anders als jede bisherige ideologische und religiöse Spaltung der Gesellschaft. Die Konflikte zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten, Protestanten und Katholiken, und sogar heute zwischen der Identitären Bewegung und der Antifa, sind innerdeutsche Binnenkonflikte, im Rahmen eines spezifischen ideengeschichtlichen, ethnokulturellen Narrativs. Egal was dabei am Ende herauskam: es war deutsch.
Ein roter Faden des Deutschtums, zieht sich durch die deutschen Stämme, die deutsche Monarchien, das deutsche Kaisertum, den deutschen Sozialismus, den deutschen Nationalsozialismus und die deutsche liberale Demokratie. Nähe man den großen Austausch aus dem Spiel, so würde auch das nächste ideengeschichtliche Kapitel, nach dem Universalistischen Schuldkult, eines auf jeden Fall sein: deutsch.
Der große Austausch bringt jedoch keine neue ideologische Fraktion ins Spiel, die sich in dieses Narrativ einfügt, oder auch nur an es anschließt. Er erzeugt in seinen Ghettos und Parallelgesellschaften erratische, ethnoreligiöse Blöcke, die anders als gewachsene ethnische Minderheiten, keine Bindung zur Leitkultur aufweisen. Das „Gemeinwohl“ ist für sie unverständlich. Ihr politischer Bezugsrahmen ist der Clan, der dank Kettenmigration,Kettenmigration, aus fernen Ländern importiert und in urbanen Ghettos rekonstruiert wurde.
Die Clans interessiert lediglich der Wirtschaftsstandort in seiner Auswirkung auf ihren kollektiven Vorteil. Die Opferbereitschaft und Solidarität, ohne die ein Sozialstaat zusammenbricht gibt es für sie nur innerhalb ihrer ethnischen Enklave. Der Staat ist ein Beutewert.
Dieses Verhalten zeigt sich besonders deutlich in einer frappierenden Tatsache, die Dancigier in ihrem Buch festhält. Sie untersuchte dafür das Wahlverhalten und die politische Partizipation von Muslimen in England, Belgien, Deutschland und Frankreich. Diese eigenen sich besonders gut als Verdeutlichung für die beschriebenen Phänomene, da sie eine starke Gruppenidentität, mit intensiver Kohäsionskraft und tendenzieller Abwertung der Kultur des Gastlandes aufweisen. Dancigier beweist: Muslime wählen tendenziell als ethnischer Block und gegen ihre sozioökonomischen Präferenzen.
Die Grafik zeigt einen klaren Trend. Muslime ähneln in ihrer Haltung zu Religion, Umverteilung und Homosexuellen eher den indigenen Rechtswählern. Dennoch wählen sie aber überwiegend linke Parteien, deren ideologischen Ziele nicht den ihren entsprechen. Warum? Die Frage der Religiosität zeigt den wahlentscheidenden Faktor der Identität am deutlichsten. Muslime und einheimische Rechte mögen sich beide im abstrakten Maßwert der „Religiosität“ ähnlicher sein.
Diese abstrakte Nähe bedeutet aber konkrete Abstoßung, da sie unterschiedlichen, theologisch konkurrierenden Religionen anhängen. Praktisch ist der linke, nationalneurotische Atheist, der die Religion der Muslime schützt und fördert, während er heimische Religion verhöhnt, dem Moslem viel näher.
Vor allem wegen diesem „toleranten“ Schutzverhalten für ihre Clanstrukturen und nicht etwa wegen ökonomischen Klasseninteressen wählen Muslime bisher links. Im tribalistischen Denken der Muslime sind ideologische linke Ziele relativ gleichgültig. Ihnen geht es ganz pragmatisch um das Gemeinwohl ihrer Enklave. Sorgten die Sozialdemokratie doch für ihr die Alimentierung und Gleichzeitige laisser-faire Haltung gegenüber ihren Parallelstrukuren, sowie für eine offene Transitroute zum Heimatland.
Mit der demographischen Zahl steigt ihre demokratische Macht und mit ihrer der Macht ihre Möglichkeit diese Politik am Leben zu erhalten.
Diese Macht ist gerade deshalb so groß, weil die ethnische Enklave sehr verlässlich kollektive Entscheidungen treffen kann. In England nennt man dieses System „biraderi“ und es ist sehr effektiv. Der soziale Druck, durch enges Zusammenleben und die patriarchale Strukturen machen muslimische Ghettos zu den regelrechte „Stimmenbatterien“, die die losen, politikverdrossenen, atomisierten Bioengländer bei weitem übertreffen. Wenn 15% oder mehr Muslime in einem Bezirk leben, steigt ihre Wahlregistrierung auf 96%. Leben nur 5% in einer Einheit so beträgt sie nur 58%. (Dancygier, S.122)
Das englische Wahlsystem, das darüber hinaus Gruppen in urbanen Räumen mit hoher Dichte bevorzugt, und hohe lokalen Handlungsspielraum aufweist, macht es den Muslimen besonders leicht. Dazu kommen regelmäßige Wahlaufrufe der muslimischen Geistlichen, bestimmte Parteien zu wählen. Die East-London Mosque wird beispielsweise als „key power-broker“ der lokalen Wahlen in Bradford gesehen. „Jeder lokale Politiker ist dazu genötigt, sich mit ihren Anführern abzustimmen und sie öffentlich sichtbar zu besuchen, wenn er eine auch nur eine Chance auf Wahlerfolg haben will.” (Dancygier, S.89)
In bereits 38 Wahlbezirken spielt die „muslim vote“ die entscheidende Rolle. In Frankreich wählten 2012 93% der Moslems Francois Holland, während nur 52% der „francois de souche“, dem glücklosen Präsidenten ihre Stimme gaben. Seitdem achten „konservative“ Kandidaten, peinlich genau darauf, die muslimischen Wählerschaft nicht zu verschrecken.
Die ethnische Wahl geht tendenziell an Parteien, die für Migration und gegen Islamkritik auftreten. Doch in ihrem Wesen ist sie ein mafiös. Sie ist vor allem lokal orientiert und pragmatisch.Sie hat kein Interesse an der „großen Politik“ und der Parteilinie, sondern am Maximum an Nutzen für die lokale Parallelgesellschaft. Das Ziel der ethnischen Wahl ist es am Ende immer die eigenen Leute, also Sippenangehörige in Machtpositionen zu bekommen.
Und diese Rechnung geht auf. Nachweislich fördern Muslimische Politiker die gesetzliche Lage für Moscheebauten und Halalgesetze. Weiters gibt es deutliche Hinweise, dass sie aus diesen Positionen die Aufklärung von Ehrenmorden, oder Sexsklaverei behindernden und Frauenrechte untergraben. (Brandon and Hafez 2008) In England haben Moslems ihr Ziel bereits erreicht. In den von ihnen dominierten Regionen kommt keine Partei mehr an einem muslimischen Kandidaten vorbei.
Dancigier dazu am Beispiel Belgiens: (..) Wie zu erwarten, stellen Rechts-Mitte Parteien seltener muslimische Kandidaten auf [als linke]. Sobald jedoch die Muslime mehr als 25% der Wahlbevölkerung stelle, verringern sich diese ideologischen Unterschiede. (…). In Belgien stellen Mitte-Rechts Parteien, dann muslimische Kandidaten auf, wenn diese Eingliederung entscheidend für die Gewinnung von Sitzen ist.” (Dancygier, S. 98)
Dieser Trend machte bereits einen Moslem zum Bürgermeister Londons. Auch in Wien und Berlin könnte das bald Wirklichkeit sein. Der Egoismus der Parteien, eine der Achillesfersen des Parlamentarismus, wird hier zum Motor des Großen Austauschs. Das eiserne Gesetz der Zahl, also die Zahl der Staatsgelder die man für die Anzahl der Sitze erhält, und die Anzahl der Stimmen die man für diese Sitze braucht, setzt die Parteien unter Zugzwang.
„In Wahlbezirken in denen es immer schwieriger wird ohne muslimische Unterstützung zu gewinnen, ist es extrem selten der Fall, dass nur eine der großen Parteien muslimische Kandidaten aufstellen. (…) Beispiele zeigen, dass Parteien zwar Auswahlfehler machen, aber schnell rekalibrieren und die Inklusionsstrategie wählen, die ihre Siegeschance für das nächste mal erhöht.“ (Dancygier, S. 109ff) Dancigier weist nach, dass in England die Tories, widerwillig aber fast ausnahmslos nachzogen und in moslemdominierten Bezirken, nach desaströsen Wahlniederlagen gegen muslimische Labour-Kandidaten, selbst auch Moslems aufstellten.
Je stärker sich die Muslime ihrer stimmlichen Macht bewusst werden, desto strategischer und wählerischer gehen sie mit ihr um. Dancygier schreibt: “Ein Resultat ist, dass Wahlausgänge immer volatiler werden: Muslime wählen als Enklave, die ihre Unterstützung auf der basis ethnoreligöser Sippschaft wechseln kann, egal um welches Parteilogo es geht.” (Dancygier, S.19)
Der Clan gibt seine Stimme einheitlich einer linken Partei. Er kann sie aber genauso einheitlich einer „rechten“ geben, wenn das lokal und akut Vorteile bringt. Doch er gibt sie immer einheitlich und das macht die ethnische Wahl aus. Hier ergeben sich neue chaotische Wahlergebnisse, die nicht mehr entlang ideologischer Linien verlaufen. Eine parlamentarische Brasilianisierung, die endgültige Phase der Plutokratie und Ochlokratie bricht an.
Dancigier schreibt: „Die elektorale Einbindung von Moslems hat die Parteipolitik in muslimischen Enklaven transformiert, in denen kandidantenzentrierte Kampagnen, die ideologische Parteilinie zu einer Nebensache machen.“ (Dancygier, S. 19)
Hier sehen auch soggenanten „Konservative“ einen Chance Migrantenstimmen abzujagen. Solange sie auf lokaler Ebene mit den Clans kooperieren und keine Islamkritik, oder fundamentale Migrationskritik betreiben, steht dem nichts im Wege. Das Zeigt das Beispiel der CDU.
Jahrzehntelang waren importierte „Reservearmee des Kapitals“ treuer Wähler der SPD gewesen. In einem Strategiepapier „Die großen Städte zurückerobern“, aus dem Jahr 2014, plante die „über das Kernwählerpotential hinaus“ zu greifen und „enge Verbindungen mit Moscheegemeinden“ aufzubauen. (Dancygier, S.83)
Wenn die CDU das Thema der Integration nicht aufnimmt, müssen wir uns damit abfinden, dass wir bestimmte kulturelle Gruppen in urbanen Milieus nicht gewinnen können. Ohne diese Milieus können Wahlen nicht gewonnen werden.“ Als Lösung schlug er vor, mehrer türkische Kandidaten aufzustellen, was die Partei bei der nächsten Wahl prompt tat. (Dancygier, S. 102) Die Taktik der CDU war erfolgreich, was sicher auch ein „Verdienst“ von Merkels Multikultipolitik ist. Ihre nationale Grenzöffnung und Toleranzpolitik, in Verbindung mit ethnoreligiöse Sippenmobilisierung und Einbindung von Moslemsclans auf lokaler Ebene konnte den Nachsprung der „Christlichsozialen“ gegenüber der SPD deutlich schmälern.
Wählten 2016 nur 6,1% der türkischstämmigen die Union, so stimmten 2018 satte 32,9% der Türken für die multikulturelle Mutti. Dieser Trend steht auch im Einklang mit Dancigiers erwähnten Untersuchungsergebnissen: je größer die Enklaven, desto volatiler und taktischer werden ihre Stimmenabgaben. Das bedeutet aber keine Assimilation, also keine Aufspaltung der ethnischen Sippen in verschiedene sozioökonomische Wählerklassen.
Nach wie vor wählen die Enklaven auf lokaler Ebene relativ geschlossen, nur fällt die Entscheidung, welche Partei mehr Vorteile für den Clan bringt, von Stadt zu Stadt und Wahl zu Wahl eben verschieden aus. Die Treue der ethnischen Wähler gilt nicht einer Partei, oder Idee, sondern der eigenen Hautfarbe und Religion. Exit-Polls in Belgien während der Lokalwahlen 2016 zeigten, dass nur 24% der Belgier, aber 79% der Türken und 58% der Marokkaner sagen, dass sie ihre Vorzugsstimme, einem ethnisch verwandten Kandidaten gegeben hätten. (Dancygier, S. 125)
Im Endstandtium der ethnischen Wahl kommt es teilweise zu echten Komödien und Zerrbildern der Demokratie, wie bei die Chaoswahlen in Manningham, Bradford. Die Bevölkerung in diesem Wahlbezirk war bereits 2001 zu zwei Dritteln moslemisch, die lokale Politik daher seit langem „clanbasiert, klientelhaft und nichtideologisch“. Parteizugehörigkeit war lediglich eine „flag of convenience“, die Parteien selbst „Organisationsvehikel“. (Dancygier, S. 127)
So kam es, dass der Torie-Kandidat, ein Moslem aus dem „Jat clan“, gegen einen weiteren Moslem aus dem „Bains Clan“ antrat. Beide hatten via Kettenmigration ihre Clanstruktur, aus Pakistanischen Dörfern, mitten nach England übertragen. Dutzende engagierte junge Männer strömten durch die Straßen und machten Werbung für „ihre Partei“. „Jats oder Bains“ war ein „häufiger Schlachtruf“ auf den Straßen. Die Wahl wurde zu einem Clankonflikt. „Beide Parteien hatten Kräfte in Gang gesetzt, welche die Parteispitzen nicht mehr verstanden und nicht mehr kontrollieren konnten.“ (Dancygier, S.134)
Migranten spielen dieses Spiel mit etablierten Parteien solange bis sie es für sie vorteilhafter wird eigene Parteien zu gründen. Zaghafte Versuche in diese Richtung sind bereits wahrnehmbar. Noch sind es oft ewige Politrebellen und Querköpfe, die damit gegen einen schlechten Listenplatz in den Multikulti-Parteien. Doch ein „Submission“-Szenario ist der nächste logische Schritt. Die Sozialdemokratie, die als Erzverräterin der europäischen Arbeiter mit der ethnischen Wahl anfing, wird im Endstadium, also ab einer gewissen Größe des migrantischen Elektorats von ihren Ethnowählern weggeworfen wie ein wertloser Kokon.
Dancigier drückt das folgendermaßen aus: „Die Sippschaftspolitik der Enklave ist demzufolge mit volatileren Wahlergebnissen verbunden, die weniger stark mit dem sozioökonomischen Charakteristika der Wählerschaft zusammenhängen. Muslimische Bezirke, die eigentlich auf Basis ihrer Klassen- und Einwanderungszusammensetzung linke Bastionen sein sollten, sind somit im Gegenteil weniger sichere Siege für die Labour Partei.“ (Dancygier, S.11) Der Verrat der Demokratie rächt sich nun an der Sozialdemokratie, die sich hemmungslos prostituiert, ihre Kernwählerschichten verraten und ein doppeltes Spiel gespielt hat. Die linksliberalen Bobos tendieren zu den Grünen, die heimischen Arbeiter wählen rechtspopulistisch und die Migranten zeigen ihnen immer klarer, dass sie ihre Loyalität nicht nationalen Arbeiterbewegungen gilt.
Noch bestimmt Desinteresse und lokale Korruption die ethnische Wahl. Doch mit dem Heranwachsen einer neuen, akademisch gebildeten, aggressiven, von US-amerikanischer Identitätspolitik aufgehusteter Klasse an Ethno-Aktivisten wird sich das rasch ändern. Darin liegt auch eine Chance. Je rascher die bereits bestehende Tribalisierung der Politik sichtbar wird, desto besser. Das falsche Spiel der etablierten Großparteien muss offen gelegt werden. Sie vertreten nach Außen hin eine Politik der Sachthemen und Parteilinien, doch auf lokaler Ebene verraten sie, Wahl für Wahl, alle Prinzipien und verbünden sich mit den islamischen Clans.
Wir müssen sie beim Wort nehmen und ihre eigenen liberalen, progressiven Forderungen, unabhängig von deren Kritikwürdigkeit, mit ihreren ethnoreligiösen Stimmenbattarien konfrontieren. Das bisherige System funktioniert, weil es im Verborgenen stattfindet, weil sich die muslimischen Wähler nicht um die Parteilinie und die Parteieliten nicht um die Haltungen der muslimischen Wähler kümmern. Doch hier liegt ein Sprengpotential, das ganze Landesverbände in die Luft jagen könnte!
Sprengmeister dieses verlogenen, antidemokratischen, ethnoreligiösen Filzes müssen die Rechtspopulistischen Kräfte sein. Sie sind als einzige Kritiker der Islamisierung und des Bevölkerungsaustauschs, sowie als echte Vertreter einer europäischen Identität und Leitkultur, auch fast unwählbar für die nichteuropäischen Clanmitglieder.
Denn hier zeigt sich, neben dem mafiösen, lokalen Machtgewinn, und der Blutsverwandtschaft, die einzig wahrnehmbare ideologische Motivation der ethnischen Wahl. Sie ist eine negative. Angehörige von Migrantenclans wählen keine Partei die migrationskritisch ist und für Assimilation eintritt. Moslems wählen keine Partei, welche die Islamisierung kritisiert.
Migranten die einer authentisch identitären Partei ihre Stimme geben, haben damit performativ ihren Austritt aus den Clanstrukturen und ihre Einfügung in die geschichtliche Nation bewiesen, die in Europa unmöglich rein „zivil“ sein und auf abstrakten Verfassungen fußen kann. In einem kommenden Beitrag möchte ich näher ausführen, warum und wie das Phänomen der ethnischen Wahl die derzeitige Parteienlandschaft sprengen und die Demokratie retten könnte. Wird uns die ethnische Wahl nicht voll bewusst, wird sie unsere Demokratie und unser Volk irreversibel zerstören. Werden wir uns ihr voll bewusst und ziehen die logischen Schlüsse und Konsequenzen, kann das unsere Demokratie und unsere Identität retten. Grund genug sich und andere mit dieser Frage zu beschäftigen!
Nath
@Martin Sellner
Wenn man Ihre Youtube-Videos sowie Ihre Artikel in diesem Forum aufmerksam verfolgt, so ergibt sich in Bezug auf einen bestimmten Begriff folgender Tatbestand:
Aus, wie man vermuten kann, gutem Grund vermeiden Sie es, das Kompositum "ethno-kulturell" bzw. die sich aus ihm ergebende volkhafte Identität auseinanderzunehmen und den Anteil, welchen die so miteinander verbundenen Termini jeweils einnehmen, genauer zu bestimmen. (Ganz im Unterschied beispielsweise zu einer metapolitischen "Reizfigur" wie Richard Spencer.) Weder gewichten Sie den rassisch-biologischen Aspekt, der in "ethno" zum Ausdruck kommt, als das letztlich Entscheidende, noch priotisieren sie umgekehrt den Begriff "kulturell" im Sinne einer Anthropologie, welche den Setzungscharakter des Ich-Bewusstseins in den Vordergrund stellt.
Vielmehr - dies ist jedenfalls mein Eindruck - lassen Sie offen, was es mit dieser Beziehung genauer auf sich hat. Könnte es sein, dass die Relation, welche in jenem Kompositum zum Ausdruck kommt, in einem gewissen Sinne f r ü h e r ist als die beiden Begriffe, die für sie konstitutiv zu sein scheinen? Anders ausgedrückt, verdankt sich das, was durch die Worte "ethno" und "kulturell" mehr angezeigt als bestimmt wird, nicht der fundamentalontologischen Beziehung Entwurf/Geworfenheit bzw. der späteren seinsgeschichtlichen sprachlichen Fassung: "Streit von Welt und Erde", die prinzipiell niemals isoliert voneinander begriffen werden können? Stünde es so, dann würde jede voreilige Bezugnahme auf das vermeintlich "objektiv-biologische" Vorhandensein des Menschen einerseits (ethno), wie auf den selbstreferenziellen Charakter des menschlichen Bewusstseins andererseits (kulturell) auf einen Abweg gedrängt, von welchem aus man niemehr ins Freie gelangen könnte. Der Platz, den diese beiden "Teile" des Menschseins (Subjektivität und Objektivität) ausmachen, ist nämlich schon durch die ihnen zugeordneten Wissenschaften "besetzt" (Geisteswissenschaften und Biologie/Biochemie), die beide die fraglose Selbstverständlichkeit ihrer jeweiligen Gegenstandsgebiete behaupten - in der Meinung, völlig "metaphysikfrei" das real Gegebene zu erforschen. Dass es sich in beiden Fällen gleichwohl um einen metaphysischen Entwurf handelt (Seiendheit als Gegenständlichkeit) kommt ihnen dabei überhaupt nicht in den Sinn.
Abgesehen von der Behutsamkeit, an welche politische Klugheit überall dort gemahnt, wo man sich heutzutage dem Phänomen vorgeblicher biologischer Determinanten ("Rasse") auch nur von ferne nähert, könnte vor allem philosophische Behutsamkeit einen dazu anhalten, weder bezüglich des Menschseins noch des Seienden im Ganzen irgendetwas zu präjudizieren, welches letztere sich umso irreversibler erwiese, je harmloser es scheinbar daherkäme. "Synthesen" können hier kaum weiterführen, weder eine durch den "Geist" aufgestockte Grundorientierung am Biologischen, noch umgekehrt eine "Erdung" des Subjekts durch die Berücksichtigung seiner materiellen "Fundamentalschicht". Andererseits geriete die Verwendung heideggerscher Termini wie Entwurf/Geworfenheit sofort in der Verdacht "weltanschaulicher" Präferenzen, was aufs Ganze gesehen noch misslicher wäre. Kurzum, der heuristische Ausdruck "ethnokulturelle Identität" geht zwar keine der entscheidenden ontologischen Fragen wirklich an, aber er verbaut auch nicht die Wege, die zu ihnen hinführen können.
Es wäre vielleicht nicht uninteressant, Ihre Auffassung zu der hier angeschnittenen Grundproblematik zu erfahren.