Eine genaue Datierung kann ich gerade nicht ausfindig machen, aber der Dialog dürfte wohl Anfang der Sechziger Jahre entstanden sein.
Das Witzige oder vielmehr Traurige daran ist, daß der Sketch bis auf ein paar zeitgenössische Anspielungen nach mehr als vierzig Jahren nicht die Spur gealtert ist, und heute noch immer – oder schon wieder – aktuell ist. Nicht zuletzt angesichts der ins Bodenlose sinkenden Wahlbeteiligungen. Da fehlt nichts: die Einsicht in das (frei nach Débord) Spektakel und Showelement der Politik, das Als-ob der demokratischen Prämissen, die hohle Rhetorik, das Kulissenschieben und das daraus resultierende Schweinchen-Schlaumeier-Syndrom (hier in seiner Variante als wienerische Wurschtigkeit), die Skepsis, die lethargische Wahlverdrossenheit und der lähmende Zynismus. Travnicek wäre heute wohl ein Fall für den Verfassungsschutz.
FREUND: Sie sind kein Demokrat, Travnicek!
TRAVNICEK: Das hat mir noch niemand gesagt … net amal untern Hitler.
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