Rechenschaftsbericht 2018 (I) – Vorspann

Ein Rückblick auf das ausgehende Jahr mag legitim sein, denn ich teile den doppelten Eindruck, mit dem Ernst Jünger "Das abenteuerliche Herz" einleitete:

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

daß er näm­lich, sich selbst betrach­tend, von dem Gefühl gelei­tet werde,

einem im Grun­de frem­den und rät­sel­haf­ten Wesen nachzuspüren

und daß

mein Grund­er­leb­nis, das, was eben durch den leben­di­gen Vor­gang sich zum Aus­druck bringt, das für mei­ne Gene­ra­ti­on typi­sche Erleb­nis ist, eine an das Zeit­mo­tiv gebun­de­ne Varia­ti­on oder eine, viel­leicht abson­der­li­che, Spe­zi­es, die jedoch kei­nes­wegs aus dem Rah­men der Gat­tungs­kenn­zei­chen fällt.

Die Per­spek­ti­ve, die aus einer sol­chen zugleich uneit­len und selbst­be­wuß­ten Hal­tung abge­lei­tet wer­den muß, ist im sel­ben Buch wei­ter hin­ten auf eine knap­pe, poe­to­lo­gi­sche For­mel gebracht:

So soll­ten wir auch in den selt­sa­men Lagen, in die das Leben uns ver­setzt, mit einer grö­ße­ren Inbrunst an uns Anteil neh­men, indem wir uns betrach­ten wie ein Jäger, der ein Tier in sei­ner Land­schaft ver­folgt. … Möch­ten wir uns doch zuwei­len die Auf­ga­be stel­len, die­se wil­de Bewe­gung einem Fremd­ling zu erklä­ren, dem ihre hun­dert­tau­send Erschei­nun­gen in eine ande­re, gül­ti­ge­re Spra­che zu über­set­zen sind. Was treibt ihr hier, und wo steu­ert ihr hin?

Es sind sehr selt­sa­me Lagen, in die das Leben uns ver­setzt, es sind Ver­dich­tungs­mo­men­te, in denen wir uns zu ver­hal­ten haben und die wir durch Anti­zi­pa­ti­on und lage­be­zo­ge­ner Betei­li­gung über­all dort, wo wir es ver­mö­gen, zur Kul­mi­na­ti­on trei­ben. Früh war klar: An uns wird etwas deut­lich, und die­se “wil­den Bewe­gun­gen”, die wir, im bes­ten Fal­le steu­ernd, mit­zu­ma­chen haben, müs­sen zu eben die­ser drin­gend not­wen­di­gen Deut­lich­keit her­aus­ge­schält, auf den Punkt gebracht, exem­pla­risch durch­lebt werden.

Caro­li­ne Som­mer­feld, die der­zeit Simo­ne Weil liest, notier­te neu­lich ein Zitat, das sprach­lich ganz anders auf­war­tet, inhalt­lich aber auf der­sel­ben Spur liegt:

Gebrauch der Ver­su­chun­gen. Er liegt in der Bezie­hung zwi­schen der See­le und der Zeit. Ein mög­li­ches Böses lan­ge Zeit zu betrach­ten, ohne es zu voll­brin­gen, bewirkt eine Art Trans­sub­stan­tia­ti­on. Wider­steht man ihm mit sei­ner end­li­chen Kraft, so erschöpft die­se Kraft sich in einer gege­be­nen Zeit, und man erliegt der Ver­su­chung. Bleibt man unbe­weg­lich und auf­merk­sam, erschöpft sich die Ver­su­chung – und man emp­fängt die auf­ge­stau­te Kraft.

Unbe­weg­lich und auf­merk­sam blei­ben, nicht erlie­gen, das ist es. Nur auf die­se Wei­se fährt in immer mehr “aben­teu­er­li­che Her­zen” blitz­ar­tig jene Fra­ge Jün­gers, die das Leben von Grund auf zu ver­än­dern vermag:

Sagt an, wie ver­wal­tet ihr die Zeit, die euch nur ein­mal gege­ben wird?

Die­se Fra­ge wird, Rat gebend, der Abt jenes Klos­ters, in dem ich manch­mal (und meist zusam­men mit mei­nem Sohn) für ein paar Tage ein­keh­ren darf, nach ganz ande­ren Prio­ri­tä­ten beant­wor­ten als ich selbst als Ver­le­ger und Orga­ni­sa­tor eines meta­po­li­ti­schen Kno­ten­punkts, und wie­der anders (und eher wie eine Bit­te) klingt die­sel­be Fra­ge aus dem Mund eines mei­ner Kinder:

Auf deren jugend­li­che Freu­de am Leben, auf ihre mehr als gerecht­fer­tig­te Vor­freu­de auf das Leben wird wohl zu wenig Rück­sicht genom­men im Büro und am Küchen­tisch eines Paa­res, des­sen Leben nicht zuletzt auch als zugleich aus­ge­setzt und wirk­mäch­tig, ver­kannt und ver­pan­zert wahr­ge­nom­men wer­den kann.

Ein Fami­li­en­na­me kann auch eine Last sein. Er wird tap­fer getragen.

Wir waren aus dem rasen­den Galopp des ver­gan­ge­nen Jah­res in das nun ver­ge­hen­de gewor­fen wor­den, und wir hat­ten den Vor­satz gefaßt, unse­rem Gebäu­de kein neu­es Stock­werk auf­zu­set­zen, zumal nicht dann, wenn das Bau­ma­te­ri­al dafür fast aus­schließ­lich aus dem Fun­da­ment geschält wer­den müß­te. Kon­so­li­die­rung, Stre­ben ein­zie­hen, Sub­stanz ansam­meln – es kam anders (wem erzäh­le ich das?).

Ich erzäh­le es in den kom­men­den Tagen, und zwar (damit ich die­se Ges­te nicht ver­ges­se) unter dem wie­der­um von Ernst Jün­ger ent­lie­he­nen Mot­to: “Dies alles gibt es also.”

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (14)

Heinrich Loewe

29. Dezember 2018 22:37

Sie machen es aber spannend. Ich rate jetzt mal. Sie haben die ehemalige Löwen-Apotheke in Leisnig gekauft, wo Ernst Jünger eine Zeit seiner Jugend verbrachte, und die vor etwa einem Jahr zum Verkauf stand…

Spaß beiseite. Ich denke so machesmal, mit sehr sehr freundlichen Gefühlen, was es wohl bedeuten mag, ein so exponiertes Leben wie Sie zu führen. Besonders wegen der vielen Anfeindungen, worauf mit W. Biermann zu sagen wäre „Du laß dich nicht verhärten…“
Ich wünsche Ihnen und der Familie noch eine schöne und besinnliche Zeit des Jahreswechsels und alles erdenklich Gute für das neue Jahr.

Der Gehenkte

30. Dezember 2018 10:49

Dieser Satz - "Dies alles gibt es also." - spricht das tiefste Geheimnis des konservativen Seins aus.

Man findet ihn, in vielen Variationen, auch bei Hamsun und den Autoren seiner "Schule" immer wieder.

Er spricht das Staunen vor der Welt aus und zugleich das Akzeptieren des Seienden, denn alles, was ist, hat sich dadurch eine Existenzberechtigung erworben. Aber weil es etwas geworden ist, wird es auch wieder vergehen und ist in seiner Existenzberechtigung befragbar - je jünger, desto mehr.

Nur so kann man unterscheiden, was der Fortexistenz würdig ist und was nicht. Das eine muß man hegen und pflegen, das andere beseitigen. Ist etwas für gut befunden worden, dann kann man es - vorsichtig, der eigenen Grenzen bewußt - auch ausbauen.

Monika

30. Dezember 2018 10:53

Das Gefühl, sich selbst betrachtend - "einem im Grunde fremden und rätselhaften Wesen nachzuspüren"....
Dieses Gefühl hat Romano Guardini auf demütige, weniger abenteuerliche Weise als Jünger beschrieben.
"Ich bin mir nämlich nicht nur selbstverständlich, sondern auch merkwürdig, rätselhaft, ja unbekannt - so sehr, daß Dinge geschehen können wie diese: Ich schaue eines Tages in den Spiegel und frage mich befremdet.....Wer ist denn das ?
Die Antwort auf diese Fremdheit des eigenen Wesens sieht Guardini allerdings nicht in einer heroischen, heldenhaften Haltung, sondern in der existentiellen Erkenntnis, daß es aus unserem unmittelbaren Sein keine Antwort auf diese Frage ( Wer bin ich) gibt. Ja, nicht einmal aus der Welt überhaupt.
So heißt der Untertitel des Buches von Guardini "Die Annahme seiner selbst" folgerichtig "Den Menschen erkennt nur, wer von Gott weiß" .
Daß zwischen Heroismus und Tapferkeit im christlichen Sinne Welten liegen, habe ich immer wieder versucht aufzuzeigen.
Diese Diskussion sollte m. E. innerhalb der Intellektuellen Rechten geführt werden !
Sie wird in Zukunft sowieso immer mehr von außen an die Neue Rechte herangetragen werden.

Ein gebuertiger Hesse

30. Dezember 2018 12:51

Dieser Vorspann ist bereits ein Cliffhanger reinster Güte: gar manches wird erahnt, erhofft, mehr aber noch befürchtet. Ein Paukenschlag deutet sich an, und das über den Jahreswechsel! Kubitschek erweist sich als Meister der Suspense. Und wie bei jedem Helden, der den Leser in echte Bedrängnis bringt, solange Teil 2 noch nicht da ist, gelten ihm die besten Wünsche (wie sonst freilich auch, nur ohne erhöhten Spannungsdruck): Alles Gute für das Neue Jahr, für Sie und Ihre Famillie. Bleiben Sie uns erhalten!

Brettenbacher

30. Dezember 2018 14:49

Also nachlassen tut Sezession wahrlich nicht ! Wie hier Ernst Jünger und Simone Weil sozusagen ins Zwiegepräch gebracht werden, das zeigt geistige Hochspannung an.

Und @ Heinrich Löwe: Der mit der Apotheke ist erst mal gut, und was die Handlungsabläufe angeht haben Sie recht: Kubitschek macht es sehr spannend.

Noch eine teils sonntäglich feierliche, teils etwas stinkstiefelige Anmerkung: Ist der "Ton" der Simone Weil erst mal aufgenommen, dann kann er nicht mehr aufgegeben werden, ohne radikalen Niveauverlust. Und diese Stimme wird für 2019 in Sezession eine tragende sein, soviel Prophete nehmen wir uns etzt mal raus.
Aber möge dieses neue Niveau auch helfen, daß Sezession zu dem (zu)hochgepriesenen Professor Schlotterteig den rechten Abstand gewinnt. Wer gelesen hat, wie er in "Du mußt dein Leben ändern" sich an Simone Weil vertut, der weiß, daß der Mann einfach zu flach wurzelt.
(Ja, ja, man soll keine Namensscherze treiben. Aber der große Theodor Haecker war da auch nicht zimperlich.)

Ein gebuertiger Hesse

30. Dezember 2018 15:32

@ Der Gehenkte

Danke für Ihren großartig erschließenden Kommentar des Satzes "Das alles gibt es also". Mit dem Rückenwind dessen, was darin steckt, darf man weiß Gott das Neue (Jahr) anfangen.

Laurenz

30. Dezember 2018 15:42

@Heinrich Loewe & Ein gebuertiger Hesse ..... ich kann leider Ihre Schlußfolgerungen nicht aus dem Text von Herrn Kubitschek heraus lesen. Vielmehr beschreibt Herr Kubitschek doch schlicht Seine subjektiven Gefühlswelten in einer aktuellen Momentaufnahme und beweist durch die entsprechenden Zitate, daß es anderen auch schon so erging.
In der Beschreibung mit dem Herrn Kubitschek junior, war es angenehm zu betrachten, daß der Senior ein ganz "normaler" Mensch ist.

Die Frage nach ... Zitat - sagt an, wie verwaltet ihr die Zeit, die euch nur einmal gegeben wird? -Zitatende ........ ist immer eine subjektive. Im Angesicht des sicheren Todes ist es vollkommen unerheblich, was wir tun, getan haben oder oder in der verbleibenden Zeit tun werden.
In jeglicher philosophischer Betrachtung ist es unerheblich, ob wir die Straße kehren oder einen konservativen Blog führen.
Das einzige, was von elementarem Belang ist, ist die Leidenschaft, die Passion mit der wir das vollziehen, was wir getan haben, tun, oder noch tun werden.

Nemesis

30. Dezember 2018 19:05

"Ein mögliches Böses lange Zeit zu betrachten, ohne es zu vollbringen, bewirkt eine Art Transsubstantiation. Widersteht man ihm mit seiner endlichen Kraft, so erschöpft diese Kraft sich in einer gegebenen Zeit, und man erliegt der Versuchung. Bleibt man unbeweglich und aufmerksam, erschöpft sich die Versuchung - und man empfängt die aufgestaute Kraft."

Dieses Motiv des unbewegten Bewegers gefällt mir, doch es stellen sich Fragen. In welche Richtung mögen die Wirkungslinien der Kraft gehen und was mögen sie dort bewirken? Denn auch eine aufgestaute Kraft bleibt ja zunächst doch, was sie ist: eine rein statische.
Führen die Linien nach Innen, bewirken dort Prozesse, so könnte die Kraftwirkung wandeln: die angedeutete Art der Transsubstantiation.
Aus Statik wird Dynamik.
Offensichtlich gibt es dabei aber auch ein Zweites. Denn bliebe sie statisch, wären mögliche Kraftfolgen Verhärtung, Abschottung...

Die Kraftpfeile die nach Außen führen, repräsentieren letztlich wohl die Inneren.

Was bleibt, ist die Frage nach dem Kybernetiker, dem Steuermann,
der die Wandlung der Kräfte von Statik nach Dynamik, von Innen nach außen bewirkt.
Und regelt.

@Laurenz
"Das einzige, was von elementarem Belang ist, ist die Leidenschaft, die Passion mit der wir das vollziehen, was wir getan haben, tun, oder noch tun werden."

Und wie verhält es sich mit Dingen wie Verzichten können, Niederlagen ertragen, Dienen, Pflicht, Widerstehen, Ausharren, Ertragen, Bemühen, Abschied nehmen...?
Dinge, die selten mit Leidenschaft oder Passion einhergehen.
Und dennoch von elementarem Belang sind.

Nemo Obligatur

30. Dezember 2018 21:27

Jahreswende - Zeitenwende?
Rechenschaft. Was habe ICH 2018 in die Waagschale geworfen? Soviel steht fest: nicht genug.

Jeder Tag kann ein Kampf sein im Kreise von Familie, Freunden, Kollegen. Manchmal ging es gut, manchmal nicht. Aber inzwischen weiß ich wohl, wer für uns ist und wer gegen uns. Ich fühle mich nicht mehr so allein wie 2005 oder 2010. Wenn ich meine Kinder sehe, weiß ich, warum ich nicht verzage. "Meyn Geduld hat Ursach".

Gute Vorsätze 2019: Einmal nach Schnellroda pilgern! Man muss mal dort gewesen sein. Im Traume war ich es schon. Auch das gibt es also.

Louise

30. Dezember 2018 21:37

Zum obigen Rückblick auf das alte Jahr finde ich die folgenden Zeilen aus dem Gedicht „Flammen“ in Stefan Georges „Siebentem Ring“.
„Was oft und weither euch als hauch betroffen
Schwoll von den gleichen und geheimen stoffen

Durch die ihr brennt – der Herr der fackeln sprichts –
Und so ihr euch verzehrt seid ihr voll lichts.“

Und für das kommende Jahr diesen Wunsch.
„Stern der dies jahr mir regiere!
Der durch des keim-monats wehende fehde
Von einem heiteren sommer mir rede
Und auch mit blumen die ernte verziere…
Dass sich in lächelndem schimmer verliere
Ernster beladener tage getöse.
Heimliche weisheit durch fahrvolle böse
Überfinstere wege mich rette.
Meine schweifenden wünsche kette
Und meine ängstenden rätsel mir löse!

Laurenz

31. Dezember 2018 01:50

@Nemesis ... zugegeben, in philosophischer Hinsicht bin ich Castanederianer, was schwierig ist, tatsächlich in eine Tat umzusetzen, weil Castanedas Anforderungen und Schlußfolgerungen gerne etwas übermenschlich wirken, wenn man sie zu sich nimmt.
Um eine konkrete Antwort zu geben, es ist eine Frage des Standpunkts, den man einnimmt. Das, was Sie zitiert hatten, ist aus dem Blickwinkel betrachtet, wenn man sich den eigenen Tod vor Augen führt. Natürlich bleibt den meisten von uns Lebenden noch etwas Zeit, bis der Tod uns berührt. In Anbetracht dieses Blickwinkels ist Verzichten können, Niederlagen ertragen, Dienen, Pflicht, Widerstehen, Ausharren, Ertragen, Bemühen, Abschied nehmen, wie auch alles andere, nicht mehr von Belang. Alles relativiert sich, und was bleibt dann am Ende? Nur der Weg, den das Herz gebietet.
Daß, was Sie beschrieben haben, gebietet das Leben selbst den Lebenden, oder hat die Mehrheit der Menschen überhaupt eine Wahl? Ist es nicht so, daß ein freiwilliges Verzichten können, Niederlagen ertragen, Dienen, Pflicht, Widerstehen, Ausharren, Ertragen, Bemühen, Abschied nehmen der pure Luxus ist? Verzichten kann doch nur derjenige, der etwas zum Verzicht besitzt. Sobald Freiwilligkeit gegeben ist, sind alle genannten Funktionen wohl passioniert.
Und wer fragt schon diejenigen, die gezwungen sind (?).

Waldkind

31. Dezember 2018 03:13

@Nemesis
"Und wie verhält es sich mit Dingen wie Verzichten können, Niederlagen ertragen, Dienen, Pflicht, Widerstehen, Ausharren, Ertragen, Bemühen, Abschied nehmen...?
Dinge, die selten mit Leidenschaft oder Passion einhergehen.
Und dennoch von elementarem Belang sind."

Bitte etymologisch nachschlagen, bzw. semantisch durchdringen.

Unseren Ahnen besonderes Heil zu dieser Zeit!

Gruß
Waldkind

Nemesis

31. Dezember 2018 13:44

@Laurenz
"zugegeben, in philosophischer Hinsicht bin ich Castanederianer, was schwierig ist, tatsächlich in eine Tat umzusetzen, weil Castanedas Anforderungen und Schlußfolgerungen gerne etwas übermenschlich wirken, wenn man sie zu sich nimmt."

Das sei Ihnen vollkommen unbenommen, finde es aber immer wieder interessant zu sehen, wie viele Menschen sich einer bestimmten Denkschule verpflichtet sehen.

"Ist es nicht so, daß ein freiwilliges Verzichten können, Niederlagen ertragen, Dienen, Pflicht, Widerstehen, Ausharren, Ertragen, Bemühen, Abschied nehmen der pure Luxus ist?"

Denken Sie wirklich daß z.B. Abschiednehmen von einem Ihnen nahestehenden Menschen, Ausharren, Bemühen, Widerstehen.. purer Luxus ist? Mir liegt es fern, Leidenschaft oder Passion kleinreden zu wollen. Sie ist gut und auch wichtig.
Dennoch denke ich nicht, daß das Einzige, was von elementarem Belang ist, die Leidenschaft, die Passion ist, mit der wir das vollziehen, was wir getan haben, tun, oder noch tun werden.
Das ist aus meiner Sicht nur ein Teil der Gleichung.
Oder schärfer formuliert:
Sie können mit Passion und Leidenschaft auch einen Gulag führen.
So weit ich Sie verstehe, wäre demnach, Freiwilligkeit vorausgesetzt, das Einzige was von elementarem Belang für Sie ist, die Leidenschaft, die Passion mit der Sie dies dann tun.
Für mich geht an dieser Gleichung irgendetwas nicht auf.

"Natürlich bleibt den meisten von uns Lebenden noch etwas Zeit, bis der Tod uns berührt."
Könnten Sie mir eventuell Ihre diesbezügliche Informationsquelle mitteilen, ich wäre an einer genaueren Information bezüglich meiner Person durchaus interessiert.
Andererseits: es ist vielleicht besser so, wie es ist. Ein Zuviel an Information scheint mir nicht immer auch automatisch gut.
:)

@Waldkind
"Bitte etymologisch nachschlagen, bzw. semantisch durchdringen."

Mhm, also da stellen Sie mich vor ein ernsthaftes Problem:
Soll ich es lexikalisch Semantisch, Satzsemantisch, Textsemantisch, Diskurssemantisch, diachronisch oders synchronisch Semantisch, Dynamisch Semantisch, Statisch Semantisch, Tarski-Semantisch, Generativ Semantisch, Interpretativ Semantisch, Strukturell Semantisch, Merkmalsemantisch, Prototypensemantisch (mein Dank geht an dieser Stelle an Wikipedia)...durchdringen?

Wahrscheinlich liegt es an mir, aber ich verstehe nicht, was Sie mir sagen wollen. Vielleicht ein kleiner Hinweis?
Oder noch besser:
Warum teilen Sie mir nicht einfach mit, an was Sie diesbezüglich genau denken?
Da ich kein Geisteswissenschaftler bin, freue ich mich immer, in diesem Bereich dazulernen zu können.

viele Grüße zurück
Nemesis

Ich wünsche allen einen schönen Jahreswechsel und ein Gutes Neues 2019.

micfra

2. Januar 2019 18:48

Sie haben mich gerade mitgenommen mit diesem Text, Herr Kubitschek. Danke dafür. Das ist wohl die wichtigste Frage für uns Menschen:

Sagt an, wie verwaltet ihr die Zeit, die euch nur einmal gegeben wird?

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