Netzfundstücke (4) – Stephanie, Art. 13, Sarrazin

Manchmal fragt man sich, was die linke Szene ohne uns eigentlich so täte. Sich selbst zerfleischen?

Genü­gend Dif­fe­ren­zen gebe es in die­sem Fli­cken­tep­pich aus femi­nis­tisch-eman­zi­pa­to­ri­schen und kom­mu­nis­tisch bis sta­li­nis­ti­schen Kleinst­grup­pen. Aus­rei­chend Erfah­rung hat die Lin­ke in gegen­sei­ti­gem Was­ser­ab­gra­ben auch. Jedoch, das einen­de Band des „Kamp­fes gegen Rechts“ schweißt sie zusammen.

Bevor man sich selbst an die Gur­gel geht, steht glück­li­cher­wei­se der ima­gi­nier­te „Neo-Faschis­mus“ parat, um sich als ver­ein­te, anti­fa­schis­ti­sche Wel­ten­ret­ter zusam­men­zu­rau­fen.  Staat­li­che För­der­gel­der spru­deln, schließ­lich muß die „Demo­kra­tie“ vor den Rech­ten geschützt werden.

Gan­ze Kar­rie­ren beru­hen auf die­sem Appa­rat; die Speits und Röp­kes der Bun­des­re­pu­blik zie­hen ihre kläg­li­che Daseins­be­rech­ti­gung aus unse­rer Exis­tenz. Eine die­ser steu­er­lich finan­zier­ten Kar­rie­ren ist die von Ste­pha­nie Hei­de (Halle/Saale, Dessau).

Sie foto­gra­fiert und denun­ziert für ihr Leben ger­ne; ins­be­son­de­re ehr­ba­re Patrio­ten, um sie ins „lin­ke“ Licht zu rücken. Wenn Sie noch mehr über Frau Hei­de erfah­ren wol­len, das „Ein Prozent“-Rechercheteam hat ihr ein aus­führ­li­ches Por­trait gewid­met.


In ihrer nun­mehr 44. Buch­vor­stel­lung nimmt sich Ellen Kositza den neu erschie­nen kapla­ken Band 62 Ansa­ge von Man­fred Klei­ne-Hart­la­ge vor:

Hart­la­ge posi­tio­niert sich dar­in in einer schar­fen Front­stel­lung zur Lin­ken: „Dies ist kein Ver­such, euch in der Sache zu über­zeu­gen. Dies ist eine Ansa­ge.“ Wei­ter attes­tiert er ihnen ein „Pan­zer-Syn­drom“; defi­niert als die Unfä­hig­keit eta­blier­ter Macht­struk­tu­ren, sich recht­zei­tig an die Rea­li­tät anzu­pas­sen. Wie schon bei sei­nen vor­he­ri­gen Arbei­ten War­um ich kein Lin­ker mehr bin oder auch Die Spra­che der BRD. 145 Unwör­ter und ihre poli­ti­sche Bedeu­tung geht er dabei unver­söhn­lich zu Werk. Es ist eine scharf­zün­gi­ge Abrech­nung, kein Friedensangebot.

Die kom­plet­te 21. Staf­fel der rei­he kapla­ken mit Bene­dikt Kai­sers Blick nach links und Dr. Ste­fan Scheils Bal­kan­front 1941 – Chur­chills Stra­te­gie erhal­ten Sie hier.

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Auch eine ande­re The­ma­tik als der Kli­ma­wan­del ver­moch­te es, die ansons­ten der Lethar­gie anheim­ge­fal­le­ne deut­sche Jugend auf die Stra­ße zu trei­ben: Arti­kel 13 oder wie es die neue „Laut Gedacht“-Folge faßt – der Tod des frei­en Internets.

Phil­ip und Alex umrei­ßen für Sie noch ein­mal die wesent­li­chen Aspek­te der Kon­tro­ver­se und wie es die SPD schafft, in lächer­lichs­ter Art Oppo­si­ti­on zu mimen.

Abge­se­hen von Upload­fil­tern und Regle­men­tie­run­gen des Inter­nets wid­men sich die bei­den der in sich zusam­men­fal­len­den #Rus­sia­Col­lu­si­on in Ame­ri­ka und dem Feta­len Alkoholsyndrom.

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Ein Hin­weis noch auf Thi­lo Sar­ra­zin, der jen­seits der Buch­mes­se auf Lese­rei­se ist und heu­te und mor­gen in Lands­hut und in Mün­chen auf­tritt. Die ört­li­che Pres­se schweigt zu die­sen Lesun­gen, und trotz der flei­ßi­gen Pres­se­ar­beit des Ver­lags sind noch Kar­ten zu haben, und zwar für bei­de Veranstaltungen.

Es geht um Sar­ra­zins jüngs­tes Buch: Feind­li­che Über­nah­me. Wie der Islam den Fort­schritt behin­dert und die Gesell­schaft bedroht. Beginn ist stets um 19 Uhr, auf die Lesung folgt eine aus­führ­li­che Dis­kus­si­on, Ende ist gegen 2 Uhr. Wann und Wo?

  • Heu­te Abend in Lands­hut, in den Stadt­sä­len Bern­loch­ner, 19 Uhr.
  • Mor­gen Abend, Mitt­woch, im Münch­ner Künst­ler­haus, Beginn eben­falls um 19 Uhr.

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Kommentare (8)

Nemo Obligatur

2. April 2019 17:01

Das hier ist auch ein Netzfundstück (nur, falls es sich noch nicht rumgesprochen hat). Martin Sellner bei oetv.24.
Man kann es sich in einem ziemlich großen Videoportal anschauen. Einfach "Sellner" in die Suchmaske eingeben.

Laurenz

2. April 2019 19:11

Der Artikel entspricht so nicht ganz der Realität. Ob nun AfD, oder hier der intellektuelle geistige Widerstand sind noch recht jung. Die pro-bolschewistische Propaganda- und Nachrichtenszene ist viele Jahrzehnte alt. Die älteren erinnern sich sicher noch an Rock gegen Rechts, was auch viele Künstler aus der Staatskasse alimentierte. Die Rechten damals waren aus einem ganz anderen Holz geschnitzt als heute. Sie trugen Glatze, waren oft Alkoholiker und ohne Schulabschluß, ebenso alimentiert, wie die Linke, allerdings meist aus anderen Töpfen, dem des Verfassungsschutzes oder politischen Nato-Töpfen. Die Linke hatte schnell begriffen, daß das künstliche Rechtfertigungspotential der Verfassungsschützer auch noch für sie ausreichen würde. Es waren seinerzeit die SPD-Schergen, welche die linken Intendanten platzierten. Da wurde schnell aus einem Stadtschulamtsdirektor ein Programmdirektor des Rundfunks. So wurden eine ganz neue feudale Schicht geschaffen. Die Röpkes sind doch nur die Fußabtreter und Wasserträger dieser neo-feudalen Schicht des virtuellen Zentralkomitees, welche sich nicht die Finger schmutzig machen möchte. Jetzt mal im Ernst, Linke sind doch geistig keine Gegner. Deshalb driftet der Zeitgeist auch so schäbig in Weimarer Verhältnisse ab.

Andreas Walter

2. April 2019 19:32

Da habe ich gerade eben auch noch etwas interessantes entdeckt, betreffend Dirk Müller, was ich hier darum auch noch gerne beisteuern möchte. Weil es passt:

https://paulschreyer.wordpress.com/2018/11/25/dirk-mueller-journalistischer-rufmord-in-der-sueddeutschen-zeitung/

Der_Juergen

2. April 2019 22:27

@Laurenz

"Deshalb driftet der Zeitgeist auch so schäbig in Weimarer Verhältnisse ab."

Ach wo her, der ist schon seit langem tief unter Weimarer Verhältnisse gesunken. Damals gab es unter den Linken z. B. Kurt Tucholsky, der als Mensch ein Ekel gewesen sein muss ("Möge das Gas in die Spielstuben eurer Kinder schleichen. Mögen sie langsam umsinken, die Püppchen. Ich wünsche der Frau des Kirchenrats und des Chefredakteurs und der Mutter des Bildhauers und der Schwester des Bankiers, dass sie einen bittern qualvollen Tod finden, alle zusammen" in: "Die Weltbühne", 26. Juli 1927, S. 152f.), aber ganz ohne Frage schreiben konnte; von ihm sind neben Ungeheuerlichkeiten wie der eben zitierten auch sehr viele geistvolle Aphorismen überliefert. Und er war nicht der einzige Linke, der eine spitze Feder führte.

Kennen Sie solche Linken heute? Nein, die haben nur noch Berufsdenunzianten wie Speit, Röpke, Kahane und Heide aufzubieten sowie "Rassismus-Experten", "Antisemitismus-Forscher" und ähnliche professionelle Schnäuzchenanmaler, die nie im Leben einen originellen Gedanken geäussert oder eine originelle Formulierung von sich gegeben haben und dies aufgrund ihrer abgrundtiefen Dummheit auch gar nicht können.

Und wollen Sie geistige Nullen wie Hofreiter, Roth, Ditfurth etc. etwa in einem Atemzug mit Thälmann oder sogar Ulbricht nennen? Wagenknecht und Lafontaine mögen Ausnahmen sein, aber da sie weder Fisch noch Vogel sein wollen und das Bleigewicht ihrer internationalistischen Ideologie nicht abstreifen wollen oder können, darf man sie ignorieren. Von denen kommt gar nichts mehr. Die haben fertig, um es mit Giovanni Trappatoni zu sagen.

"Bonn ist nicht Weimar", hiess es früher oft. Das heutige Berlin ist auch nicht Weimar, und zwar weil die heutigen Verhältnisse sehr viel bedrohlicher sind als die damaligen, trotz der damals herrschenden Armut und Massenarbeitslosigkeit. In Weimarer Zeiten braucht man sich nicht dafür zu rechtfertigen, dass man für deutsche Interessen focht. Das galt als Selbstverständlichkeit, auch für die Kommunisten. Auf die Idee, das eigene Volk durch Schwarze und Orientalen ersetzen zu wollen, wäre ein Thälmann nicht in einer Million Jahren gekommen.

Laurenz

3. April 2019 04:29

@Andreas Walter ..... ich erinnere mich gerne daran zurück, als es noch Amtliche Makler gab und Dirk Müller einer von Ihnen in Frankfurt war. Ich arbeitete als Händler für eine Auslandsbank aus Ostasien. Ab und an waren wir auch mal ein Bier trinken. Dirk Müller war immer integer, immer ein Kollege im Sinne eines guten Kameraden. Soweit ich Ihn wahrnehme, ist Er noch derselbe, auch wenn Sein Leben sich rapide verändert hat. In der Finanzkrise griff das Parlament, bezüglich der Finanzkrise gerne als Berater auf Ihn zurück, er erklärte für jeden verständlich, die Sinnlosigkeit der HighSpeed-Tradings. Natürlich ist Seine politische Kritik für die Politik schon seit Jahren unangenehm, weil Er bekannt und beliebt ist.

Atz

3. April 2019 10:47

Der Kampf gegen rechts per se ist historisch nachvollziehbar und in den 90en war ich damit sogar ein wenig d'accord.

Wo es um das ging, was man in Österreich präziser "Wiederbetätigung" nennt oder Unflätigkeiten und Provokationen von Proleten mit Gewalt gegen andere. Altnazis wohnten nebenan und wählten ihre SPD. CDU Kader deckten alles ab, was einen bösen Blick in die Vergangenheit warf. Die Denunziationsausstellung mit Galgenbildern gegen die Wehrmacht brachte die Leute noch in Wallung und CDU Politiker zum Dampfen.

In den frühen 90ern flatterten Bilder aus Reportagen ins Wohnzimmer, die sich später als getürkt herausstellten, über kostümige Neonazis und Satanisten auf Explosiv. Ausschreitungen von Proleten gegen die migrantische Unterschicht wurden zur Wiederkehr des Nationalsozialismus und des ewigen Deutschen hochgejazzt. Spätestens seit den Vorfällen in Hammelburg wurde auch in der Bundeswehr von den S2s geholzt. Die bürgerlichen Eliten der Generation Gottschalk waren noch so natotreu, dass allenfalls Amerika zum Rollenmodell gesellschaftlicher Entwicklung taugte.

Der echte Grund war die Orientierungskrise der Linken nach 89. am Intelligentesten dazu die Veröffentlichungen der Krisis-Gruppe. Neben der Hatz gegen vermeintlichen und auch tatsächlichen Antisemitismus bekam Antirechts-Auftrieb. Damals hatte man aber jedenfalls noch einen scharfen Rassismusbegriff.

Nur linksextreme Sekten machten Stimmung gegen die Junge Freiheit, der Bundestag abonnierte sie. Der antiliberale Geist war noch nicht in die Mitte der Gesellschaft gestrahlt, mit seinem vergifteten Verständnis Mobbing politischer Gegner in Zivilcourage umzulügen.

Instrumentell dafür war die roboterhafte Wiederholung der gleichen Thesen *) mit einem Gedenkkult sowie der demografische Effekt. Hatte Kohl noch die Vorfälle in Rostock mit Stasiseilschaften in Verbindung gebracht, ist das heute undenkbar. Dass die Ausschreitungen absichtsvoll oder inkompetent von den Behörden engineered waren, wird man dagegen kaum abstreiten.

Heute geht die hysterische Linke gegen bürgerliche Rechte und Ethnopluralisten auf die Straße während sie gleichzeitig in der WG über die Blutlinie der Starks räsonniert und aus dem Netzradio der Tötungsaufruf für den WhiteMan erklingt. In der Ohlauer ist aus dem Refugee-Antira-Kuschelbär, der arm-schweinige Dealer geworden, der im linken Szenekiez seine eigene erbärmliche Unterstützerklientel vorführt und seinesgleichen messert. All das Gedankengut strahlt bis in die Mitte der Gesellschaft, wo dann der Staatsfernsehmoderator das Klimawandeldemogirl mit dem Massenmörder Che vergleichen darf und jeder Jugendprotest zur Lachnummer des Schulterklopfens wird. Links ist nicht mehr subversiv, sondern nur heuchlerisch.

*) Na jut, die Thesen von der "Abschaffung des Asylrechts" unter Kohl hört man seit 2015 weniger. Ist wohl ein wenig kontrafaktisch.

Laurenz

3. April 2019 11:47

@Der_Juergen .... ich mag Ihnen widersprechen. Aktuell gelten viele, die schon länger hier leben, als arm, aber das ist mit der Weltwirtschaftskrise 1929 und den Krisen vorher so nicht vergleichbar. Und gute Linke sind nur Fußvolk. In der Politik gibt es kein Gewissen. Ob Erich Mielke, die Kloppereien auf der Straße und in den Bierkellern waren noch von einem ganz anderen Kaliber. Selbst in den 50ern mußte mein Herr Vater als Fußballer Omas vergegenwärtigen, die ihn tatsächlich mit dem Messer bedrohten oder den Mannschaftsbus zerlegten, wohlgemerkt in einer unteren Klasse.
Ich will nicht sagen, daß Lenin, Trotzki oder gar Stalin blöd waren, aber haben Sie mal was von denen gelesen? Da ist es spannender im Kaffeesatz oder aus Mäusekötteln zu lesen. Warum sollte man seine Zeit mit linker Demagogie verschwenden? Und Kommunisten waren immer auch Rassisten. Sie gedachten und gedenken, über den gesamten Planeten zu herrschen, von daher damals wie heute "no borders". Also sind die heutigen ewig gestrigen nicht anders als die gestrigen ewig gestrigen. Natürlich haben wir auch einen potentiellen Polizisten-Mörder Josef Fischer, der mit Massenmördern gemeinsame Sache macht, da hat sich in der Entwicklung zu Erich Mielke nichts geändert. Die digitale Revolution, die niemanden wirklich ernährt, hat natürlich einige Spielregeln geändert, aber nicht unbedingt zugunsten der Linken. Jetzt kann jeder auf linken Schrott sofort zugreifen, aber wofür?
Was das Ehepaar Wagenknecht/ Lafontaine betrifft, so ist Oskar zu alt, aber Sahra kann es sich leisten, abzuwarten, was in der augenblicklichen Situation als klug zu erachten ist. Stellen Sie Sich doch selbst die Frage nach der heutigen Linken? Wenn der Spiegel SiN-Autoren durch den Kakao zieht, finden Sie darin doch genau das alte AgitProp-Muster, welches schon vor der Oktober-Revolution üblich war. Nur ohne staatliche Unterstützung oder ähnlicher Mäzene wird der Spiegel so nicht überleben, er stirbt den linken Langweiler-Tod.

Ratwolf

3. April 2019 21:45

Ich verstehe den ganzen "Kampf gegen Rechts" nicht. Sind Rechte keine Demokraten? Die Szene ist Absurd, und zeigt wie weit wir gekommen sind.

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