Das war’s. Diesmal mit: George Ezras Schrotflinte, …

wie die AfD Gas gibt und warum wir unseren Ganter umgetauft haben.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

3. Mai – Eine der Klei­nen seufzt: „Beim nächs­ten Vor­sin­gen dür­fen wir wäh­len zwi­schen Shot­gun und An der Saa­le. Das ist doch beknackt!“

Ein­hel­li­ges Geläch­ter und Zustim­mung am Abend­brot­tisch. [Mich erstaunt  erneut, daß es das gibt – in hes­si­schen Schu­len der acht­zi­ger Jah­re wur­de sowas nicht gefor­dert; uns Schü­lern wäre „Vor­sin­gen“ auch extrem alt­ba­cken vorgekommen.]

Es stellt sich her­aus, daß die Toch­ter sich vor allem über die abver­lang­ten Leis­tungs­un­ter­schie­de wun­dert: „An der Saa­le kann ich glatt sin­gen bei Kopf­stand und mit irgend­ei­ner ande­ren Ton­spur im Ohr, aber Shot­gun ist doch wohl ein ande­res Kali­ber [sic]!“ –

„Ach so“, grinst eine Schwes­ter, „aber um was für eine Schrot­flin­te geht es da eigentlich?“

Die Klei­ne: „Ja, das ist außer­dem die Fra­ge! Ich hat­te die Frau V. [die ich, das will ich beto­nen, für eine hoch­sym­pa­thi­sche & grund­ge­schei­te Leh­re­rin hal­te, E.K] ja schon zwei­mal bei ande­ren Lie­dern nach einer Über­set­zung gefragt. Sie hat auch dies­mal geant­wor­tet, mit Eng­lisch kön­ne man sie jagen.“

Nach kur­zem Blick in die fami­liä­re Run­de bekennt die Klei­ne: „Kein Streß – ich sin­ge eh An der Saa­le!“

Die Ältes­te erin­nert dar­an, wie sie mal Straf­ar­bei­ten aus­füh­ren muß­te, als sie sich gewei­gert hat­te, einen Text zu sin­gen, der ihr nicht über­setzt wur­de (bei einer ande­ren Leh­re­rin.). Ich weiß das noch. Es gab meh­re­re ähn­lich gela­ger­te Fäl­le. Ich grü­be­le län­ger: War­um sind man­che mei­ner Kin­der grund­schüch­tern, aber im Ernst­fall dis­si­dent – und ande­re eher keck, aber ohne ech­ten Wider­stands­geist? Ich hab doch immer  nach glei­chen Maß­ga­ben erzogen?

Nach dem Abend­brot hilft die jün­ge­re Toch­ter dem Vater im Gar­ten beim Kar­tof­fel­häu­feln. Knopf im Ohr ist inner­halb des Haus­halts uner­wünscht, und doch singt sie beschwingt: „Deep-sea diving ‘round the clock, biki­ni bot­toms, lager tops, I could get used to this“. Ent­schul­di­gen­der Blick zum Papa: „Ich komm nicht los davon, tut mir echt leid, es ist in mei­nem Kopf!“ Schul­stoff, oh heaven.

– – –

4. Mai – Mit sol­chen Kin­ker­litz­chen aus dem Schul­all­tag jam­me­re ich frei­lich auf hohem Niveau. Besuch­ten mei­ne Kin­der die „Gesamt­schu­le Schin­kel“, hät­te ich ein ande­res Problem.

Die Osna­brü­cker Insti­tu­ti­on, die stolz das Logo „Umwelt­schu­le in Euro­pa“ trägt, hat unter Obhut von Thea­ter­leh­re­rin Leo­nie Kerksiek ihr Stück „Dan­ke dafür, AfD“ ver­ar­bei­tet, wie die Neue Osna­brü­cker Zei­tung mit sto­cken­dem Atem und unter der Über­schrift „Bit­te­rer Thea­ter­abend in der Gesamt­schu­le Schin­kel“ berichtet.

„Die Schü­ler woll­ten das The­ma ‚Rechts­ruck der Gesell­schaft’ ver­ar­bei­ten“, recht­fer­tigt sich Thea­ter­leh­re­rin Leo­nie Kerksiek, und man fragt sich so spon­tan wie besorgt: Die Schü­lerInnen waren doch wohl nicht zum Mit­tun gezwungen?

„Beklem­mung“, so unser halb ver­dros­se­ner, halb begeis­ter­ter Bericht­erstat­ter der NOZ, wer­de hier zuvör­derst durch „das Rand­ge­sche­hen“ erzeugt. Es wird Gas gege­ben. Klar – drun­ter geht es nicht.

Etwa wenn das Publi­kum von Ord­nern mit den Wor­ten „schnel­ler“ oder „Gehen Sie wei­ter“ zum nächs­ten Spiel­ort geschubst wird oder wenn hin­ter Glas­fens­tern offen­sicht­lich gera­de jemand zusam­men­ge­schla­gen wird, wäh­rend davor ein “guter Deut­scher” über natio­na­le Iden­ti­tät spricht. Oder wenn das Publi­kum in einem licht­lo­sen Kel­ler­raum ein­ge­sperrt wird und eigent­lich nur noch dar­auf war­tet, das Geräusch von aus Dusch­dü­sen strö­men­dem Gas zu hören.

Die jun­gen Akteu­re spiel­ten laut Repor­ter unter see­li­schen Qua­len, zumal sie „denen“ mit ihren Thea­ter ja  wie­der “ein Podi­um” gaben:

So nut­zen die Schü­ler unge­wohn­te thea­tra­li­sche Mit­tel, um klar zu machen, dass sie der AfD die Schuld an der Ver­ro­hung der Gesell­schaft geben. Die Schau­spie­ler hin­ter­fra­gen aber auch, ob sie die­ser Par­tei mit ihrer Auf­füh­rung nicht selbst wie­der Öffent­lich­keit und Auf­merk­sam­keit geben.

Letz­lich:

So ver­geht die drei­vier­tel Stun­de der Auf­füh­rung wie im Flug, und am Ende tun sich die Zuschau­er schwer mit der Aus­sa­ge „das war schön“. Zu vie­le Ein­drü­cke blei­ben in Erin­ne­rung, die Dank des inten­si­ven Spiels erst ein­mal ver­ar­bei­tet wer­den müs­sen. Sze­nen­ap­plaus gibt es wäh­rend der Auf­füh­rung nicht, denn dafür ist viel des Gezeig­ten zu krass.

Ja, gab es nun über­haupt Applaus? Muß eine ver­damm­te Zwick­müh­le gewe­sen sein.

– – –

5. Mai – Seit etwa sie­ben Mona­ten wohnt ein lie­bens­wür­di­ger jun­ger Mann bei uns im Haus­halt. Wir betrach­ten ihn als unse­ren zwei­ten Sohn. Über sei­ne per­sön­li­che Geschich­te und die Grün­de, die ihn ins sach­sen-anhal­ti­sche Exil trie­ben, wäre Inter­es­san­tes zu berich­ten. Tu ich nicht, aus Grün­den. Er heu­te, höf­lich wie immer: „Ich wun­de­re mich echt, daß ich nie in Ihren Kolum­nen auftauche.“

Hier­mit: Premiere!

Ich könn­te erzäh­len, daß ihn unser Gan­ter auf dem Kie­ker hat. Es kam bereits zur gefähr­li­chen Kör­per­ver­let­zung im Knö­chel­be­reich. Der Gan­ter ist eine ech­te Schmerz­ma­schi­ne, ultra­ag­gres­siv, trotz Handaufzucht.

Heu­te kam Kubit­schek mit eben die­sem wil­den Gan­ter in die Küche. Er, der Gan­ter, blu­te­te stark, sei­ne Gur­gel lag frei, eine gro­ße Wun­de. Urhe­ber war unser gren­zen­über­schrei­ten­der Hahn, auch er ein Alpha­tier. Nach­dem unser Haus-Sohn den Gan­ter fach­kun­dig ver­arz­tet und die gro­ße Wun­de mit einem (mei­nem) Kopf­tuch ver­bun­den hat­te, trug er das Opfer zurück in den Stall.

Undank ist der Wel­ten Lohn: Danach muß­ten wir den Arzt ver­arz­ten. Der Gan­ter heißt jetzt Zecke.

– – –

6. Mai – Als Lite­ra­tur­re­dak­teu­rin inter­es­sie­ren mich Bes­ten­lis­ten natür­lich bren­nend. Gera­de preist der Per­len­tau­cher den Roman Vir­gi­nia der in Bran­den­burg leben­den Kali­for­nie­rin Schrift­stel­le­rin Nell Zink an – all­seits gelobt!

Erzählt wird die Geschich­te der wei­ßen, les­bi­schen Peg­gy, die mit ihrem schwu­len Lyrik­do­zen­ten zwei Kin­der bekommt, bald mit dem jün­ge­ren der bei­den in den Wald flieht, die Iden­ti­tät einer Schwar­zen annimmt und unter pre­kärs­ten Bedin­gun­gen lebt.

Das klingst der­ma­ßen geni­al, daß ich fast hecheln muß.

Ist mein Instinkt rich­tig? In einer Leit­feuil­le­ton ‑Rezen­si­on  lese ich:

Der schwu­le Pro­fes­sor ist ein arro­gan­ter Frau­en­has­ser und der schwar­ze Jun­ge ein ner­vi­ger Stre­ber. (…) Nell Zink führt eine spie­ßi­ge Gesell­schaft vor, in der Dop­pel­mo­ral und Ras­sis­mus bis heu­te an der Tages­ord­nung sind. Nur wie die Cha­rak­te­re am Ende sich selbst und zuein­an­der fin­den, gerät lei­der ziem­lich kit­schig und bemüht. Wobei: Viel­leicht ist auch das nur wie­der iro­nisch gemeint.

Viel­leicht! Haha! Ich bin begeis­tert avant la lec­tu­re! Das muß ein ech­tes Kunst­stück sein – schon allein wegen „Wahl­bran­den­bur­ge­rin aus Kalifornien“.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (23)

RMH

6. Mai 2019 11:53

Riding Shotgun - ja, die gute, alte Zeit, wo man noch nen bewaffneten Beifahrer brauchte, um sicher durchs Land zu kommen. Wer hätte gedacht, dass wir das eigentlich auch heute nötig hätten, noch dazu im "eigenen" Land?

Für den wehrhaften Hahn kann man es ja einmal damit probieren, solange man daraus keine Wettveranstaltungen macht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Steinbacher_Kampfgans

Suedburgunder

6. Mai 2019 13:38

Nun treibt mich doch die Frage um, werte Frau Kositza, ob es sich bei dem Lied "An der Saale" vielleicht um die Vertonung des von Franz Kugler auf der Rudelsburg geschriebenen Gedichts "An der Saale hellem Strande" handelt. In diesem Falle wäre die gute Frau V. in der Tat eine hochsympathische und grundgescheite Lehrerin.

Laurenz

6. Mai 2019 13:41

Vorsingen ist super, es kuriert die Scham, wenn man es öfter macht, warum dürfen sich die Kinder nicht was aussuchen, spanisch zB mit Bailando oder japanisch, sogar unser Hannoveraner Schicki-Micki-Klaus singt es https://youtu.be/fmeCisuvqIw ...
Was die charakterlichen Unterschiede zwischen den eigenen Kindern angeht, so ist das rein eine Frage des Standpunkts. Wir Deutschländer sind alle mehr oder weniger miteinander verwandt, nehmen aber nie unsere fast zwillingshafte Ähnlichkeit wahr, sondern nur unsere subtilen Unterschiede. Der Mensch sucht verzweifelt nach Unterscheidung.
5. Mai - was uns nicht umbringt macht uns härter, ein paar Narben schaden nichts.
6. Mai - der Abgrund der Dummheit bleibt eben das vordergründige Problem des Menschen. Und wie viele stürzen sich da freiwillig hinab. Es ist nicht zu fassen.
Übrigens, Kalifornien kann man auch an der Ostsee besuchen. :-)

Niekisch

6. Mai 2019 14:22

"Premiere!"....hatte gerade bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen auch das Schauspiel "Das Heerlager der Heiligen" nach Raspails Roman. "Sein Werk gilt als visionär, weil es auf drastische Weise Konflikte aufzeigt, die durch massenhafte Einwanderung entstehen. Und scheint eben darum auch als Unterfütterung nationalen Gedankenguts geeignet. Mit der 2015 in dem als Forum für rechte Vordenker geltenden Anth(!)aios-Verlag erschienen Neuauflage gelangte sein Buch in die Bestseller-Listen." (Recklinghäuser Zeitung, 6.5.2019)

Ist doch auch mal schön...

Der Gehenkte

6. Mai 2019 14:31

Ich erkläre hiermit meinen Rücktritt. Die Youtube-Recherche ergab 187.826.194 Aufrufe für ein Video eines Menschen, dessen Name ich noch nie vernommen, dessen Lied, sorry: Song, ich noch nie gehört habe (und auch nicht mehr hören will) und der offenbar bereits Schulkanon ist. Was soll so ein Mensch noch über das Seiende sagen können? Nichts! Von nun an nur noch Heidegger auf meinem Sofa, nur wir zwei ...

Niekisch

6. Mai 2019 14:54

Er sagt ja nichts, Gehenkter, sondern singt, so daß ich um Ihren Rücktritt vom Rücktritt bitte.

Andreas Walter

6. Mai 2019 14:58

"Shotgun" ist ein Spiel vor und für Autofahrten mit mehreren Insassen. Es geht dabei um das Vorrecht, allerdings auch um Pflichten, wer der Beifahrer sein und damit vorne sitzen darf. Wie bei einem Polizeiwagen heute noch war der shotgunner früher der zweite Mann auf dem Kutschbock und damit verantwortlich für die Sicherheit. Ein ähnliches Spiel auch für Reisen heisst Präsident. Bekannt scheint "shotgun" allerdings eher in Ländern des angelsächsischen Raums zu sein, die ein neutrales bis positives Verhältnis zu Waffen haben. Im Grunde also tatsächlich ein Kinderlind, allerdings aus einem anderen Kulturkreis.

Über "ungewohnte theatralische Mittel" zum Zweck politischer Diffamierung unbescholtener Bürger und Manipulation/Ausbeutung ganzer Völker brauche ich mich hier nicht auszulassen, ich kenne die Wahrheit. Unterirdische Methoden, wie sie darum auch die letzten 148 Jahre gegen die Deutschen angewandt wurden. Davor aber wird es nicht anders gewesen sein, schliesse ich statistisch (Wahrscheinlichkeitsrechnung).

Denn "Nach Golde drängt, am Golde hängt -
doch alles." Das wusste auch schon Goethe.

https://youtu.be/zu6w8BxG-7E

Ein gebuertiger Hesse

6. Mai 2019 15:16

Vorsingen müssen im Klassenverbund? Bloß net. Wer einfach nicht singen kann, und die Leute gibt's halt, müßte sich einer grausamen Peinlichkeit aussetzen. Nee, nee, da war es in den 80ern an hessischen und anderen Schulen schon besser. VorLESEN müssen reicht, was das In-Form-Bringen der eigenen verbalen Darbietung angeht, vollkommen aus.

Maxx

6. Mai 2019 15:42

Oh, Vorsingen vor der Klasse habe ich in der DDR immer gehasst. Wer Glück hatte, musste lediglich ein paar auswendig gelernte Strophen aufsagen. Ziel des sozialistischen Vorsingens vor der Klasse war es, aufsässige Schülerpersönlichkeiten (die konnten meist nicht singen) zu brechen und zu demütigen. Ein Mädel bei uns konnte echt net singen und führte da so eine Art Sprechgesang vor (heute würde man Deutsch-Rap sagen); war immer total peinlich, da die extra vorgeführt wurde ... Wer mutig war, verhunzte dann die Arbeiter- und Kampflieder: "Brüder zur Sonne, zum Freibier" wurde gern gesungen usw.
Der ganze Kommunistenpathos à la kleiner Trompeter hat uns natürlich nichts bedeutet, da haben wir insgeheim drüber Witze gemacht und abgelacht; genauso wenig wie das heute den Kindern irgendwas bedeutet, die im Theater mutig sein oder Entkommen aus der "Duschkammer" spielen müssen ...
Gelernt haben wir übrigens auch nix an der sozialistischen Schule: Notenkenntnisse oder Liebe zur klassischen Musik wurden nicht vermittelt.
PS:_ Den Ganter hätten sie mal auf Geiger & Konsorten loslassen sollen ...

Gustav Grambauer

6. Mai 2019 15:58

"Ich komm nicht los davon, tut mir echt leid, es ist in meinem Kopf!“ Schulstoff, oh heaven."

Hat jemand einen Tipp, wie ich trotz jahrzehntelanger nicht unambitionierter Meditationspraxis dieses Dämonengejaule wieder loswerde, das mich seit meiner Kindheit, mithin noch nach vierzig Jahren, im inneren Ohr verfolgt und plagt (obwohl ich vor Ekel meist nicht mal mitgesungen habe):

https://www.youtube.com/watch?v=FDgHJI65_Ig&feature=youtu.be

https://youtu.be/OtQgNb1Z9p0

https://www.youtube.com/watch?v=6Tz5daRrGDw

https://www.youtube.com/watch?v=VcEuTnb3sF4

https://youtu.be/1WnKrr4jTi4

usw. usf.

"Besuchten meine Kinder die 'Gesamtschule Schinkel', hätte ich ein anderes Problem."

Oder die "2. POS Käte Duncker" in Ostberlin in den tiefsten 80er Jahren ... Hatte letztes Jahr eine alte Schulkameradin wiedergetroffen, bald kamen ihre Tränen über die Schulzeit an dieser, unserer, Klitsche. Kurz darauf schickte sie mir ihren Versuch einer schon gemeinsam angedachten Abrechnung im Wege einer Amazon-Rezension, den wir dann gemeinsam bearbeitet haben und den sie - was ihr sozusagen therapeutisch sehr wichtig war - aus ihrer (weiblichen) Position, wenn auch anonym, abgesetzt hat. Der Inhalt ist im Wesentlichen von ihr (ich kann aber die Richtigkeit bestätigen), die Fassung ist im Wesentlichen von mir. Wir haben mit uns gehadert:

- weil man eigentlich nicht auf den am Boden liegenden Gegner eintritt (aber er regt sich inzwischen auf allen Kanälen wieder, wofür der inkrimierte "Leninplatz"-Titel nur ein Beweis unter vielen ist) und

- wegen der Anonymität (aber wir hatten in diesem Apparatmethoden-Milieu, in dem das Herumstochern in Papierkörben hinterrücks noch die harmlosesere Ausdrucksform der Alltagskultur war, so viel Niedertracht, Heimtücke und Schäbigkeit erlebt, daß wir uns diesen Scharfschützen-Schuß aus dem Hinterhalt erlauben wollten). Soweit wir in Begegnungen oder z. B. über öffentliche Entäußerungen im Netz mitbekommen, hat sich kaum einer von denen in all den zur Verfügung stehenden Jahrzehnten gebessert. Sollen sie mit ihren Stasi-Methoden doch rausfinden, wer wir sind!

Für meinen Teil bleibe ich hier weit hinter meiner eigentlichen psychischen Reife zurück, als Nietzsche-Leser weiß ich, was ein Ressentiment ist. Aber es lebe einmal vollauf das schwarze, gallebittere Ressentiment, voilà!:

https://www.amazon.de/Leninplatz-Mark-Scheppert/dp/3752804793

https://www.amazon.de/Leninplatz-Mark-Scheppert/product-reviews/3752804793/ref=cm_cr_dp_d_hist_1?ie=UTF8&filterByStar=one_star&reviewerType=all_reviews#reviews-filter-bar

(Wir hatten nicht gewußt, daß Amazon nur 20.000 Zeichen durchgehen läßt; haben uns entschieden, nicht zu Lasten des Inhalts sondern zu Lasten von Leerzeichen u. ä. zu stauchen.)

- G. G.

Boricua

6. Mai 2019 16:12

George Ezra sieht aus wie ein junger Thorsten Hinz.

Gast

6. Mai 2019 18:28

# niekisch

"Mit der 2015 in dem als Forum für rechte Vordenker geltenden Anth(!)aios-Verlag erschienen Neuauflage gelangte sein Buch in die Bestseller-Listen." (Recklinghäuser Zeitung, 6.5.2019)"

Woran erinnerte mich diese doch schon stark veränderte 'Sprachregelung' bezüglich (neu)rechter Inhalte?? Ach ja, ich glaube daran...

"Eine Pariser Tageszeitung hat z. B. im März 1815 nacheinander verschiedene Überschriften geschrieben:

„Korsisches Ungeheuer ist von Elba geflohen und in der Bucht in Cannes gelandet“.

„Der Menschenfresser marschiert nach Grassee“.

„Bonaparte hat Lyon erreicht.“

„Napoleon nähert sich Paris“.

„Seine Kaiserliche Majestät wird morgen in seiner treuen Hauptstadt erwartet.“

Es lebe der Kaiser!“ "

Die Zeiten ändern sich ... und bleiben sich doch (so) gleich...

Nemesis

6. Mai 2019 19:00

@E.K.
"Ich grübele länger: Warum sind manche meiner Kinder grundschüchtern, aber im Ernstfall dissident - und andere eher keck, aber ohne echten Widerstandsgeist? Ich hab doch immer nach gleichen Maßgaben erzogen?"

Das hängt möglicherweise damit zusammen, daß grundschüchterne Menschen sehr viel mit inneren Ängsten zu kämpfen haben und sich diesen immer wieder bewußt stellen müssen, während die Kecken keine innere Notwendigkeit dazu haben, denn sie kennen diese z.T. extremen Ängste einfach nicht.
In Ausnahme- oder Extremsituationen sind sie dann mit etwas konfrontiert, mit dem sie nicht umgehen können, während die Schüchternen es gelernt haben: Nämlich mit Ihren Ängsten umzugehen und dadurch ggf. auch durch sie hindurchzumarschieren.

Stil-Bluete

6. Mai 2019 22:10

So sehr ich der jahrzehntelangen englischsprachigen Musikranche auf Kosten der deutschsprachigen abhold bin, George Ezra ist d i e Wiedergeburt einer Stimme, die, egal aus welchem Land, einen europäische Klangfarbe hat und jeden erreicht. Und wie!

Mal sehn, wer sich findet, diese Texte in's Deutsch zu übersetzen und musikalisch zu covern. Obwohl - bei George Ezra gilt die Ausnahme, das Original.

Die Konstellation George Ezra oder 'An der Saale hellen Strande' ist nicht zu meistern. Ich würde sagen: Sowohl als auch. beide Lieder singen und damit die Lehrerin und die Klasse überraschen.

George Ezra - das ist der Brexit mit dem unsäglichen Dreck der Rapper.

Inspektor

6. Mai 2019 22:21

Das Magazin der Süddeutschen Zeitung hat für hochkarätige Sonderbegabungen aller Art, wie auch Neil Zink zweifellos ist, extra eine Rubrik eingerichtet unter dem Titel: "Sagen Sie jetzt nichts", siehe: https://sz-magazin.sueddeutsche.de/tag/sagen-sie-jetzt-nichts
Früher oder später sollte Zink wohl auch dort erscheinen.
So schwer es anfangs zu fassen ist, scheinen alle dort portraitieren grimassierenden Gestalten (es sind inzwischen mehr als 600 vorgestellt worden und wöchentlich kommt eine dazu; und das ist nur ein winziger Bruchteil aller jener) etwas gemeinsam zu haben: sie gehören alle einem exquisiten Club an. In diesen Club kommt der Normalmensch, selbst wenn er wollte, nicht rein, und wenn er noch so gut, ja, wirklich hervorragend auf seinem jeweiligen Gebiet wäre.
Was das Besondere dieser Leute ist, ihre große Täuschung, wird zwischen den Zeilen, in den Anspielungen und Gesten (auch die Nummer sieben bzw. der Buchstabe Z, boyz and girlz, scheint eine Rolle zu spielen) recht deutlich, wenn man es denn sehen wollte.
So jedenfalls lieben es die Mitglieder jenes Clubs: nichtssagend sagen sie es und verhöhnen dabei die große ahnungslose, oft bewundernde Masse.

Lotta Vorbeck

7. Mai 2019 00:48

@Gustav Grambauer - 6. Mai 2019 - 03:58 PM

""Ich komm nicht los davon, tut mir echt leid, es ist in meinem Kopf!“ Schulstoff, oh heaven."

Hat jemand einen Tipp, wie ich trotz jahrzehntelanger nicht unambitionierter Meditationspraxis dieses Dämonengejaule wieder loswerde, das mich seit meiner Kindheit, mithin noch nach vierzig Jahren, im inneren Ohr verfolgt und plagt (obwohl ich vor Ekel meist nicht mal mitgesungen habe) ..."

*******************************************

Diese Dämonen, lieber @Gustav Grambauer - so scheint's jedenfalls - werden Sie voraussichtlich bis an Ihr Lebensende begleiten.

Genauso wie an der "2. POS Käte Duncker" ging's während der 1970er/1980er Jahre an der "1. POS "MAKARENKO" (wo die Tschekisten-Kinder eine verschwindend kleine Minderheit stellten), der Betriebsberufsschule "Wilhelm Pieck" mit angeschlossenem, jugendwerkhofähnlich organisiertem Internat sowie einem Regiment Truppenluftabwehr im MB III zu.

"Im (1978 eingeführten) Wehrunterricht werden die Kinder auf den Krieg vorbereitet ... mit der Schulspeisung auf die Gefangenschaft." - hieß es.

Mit Spaß hatte all dies nicht im Entferntesten zu tun. Weder die Altstalinisten an der POS noch die mit dem Abzeichen der sogenannten Kannibalenpartei (nämlich "zwei abgehackte Händen") an der Dienstuniform umherstolzierenden "Kommunisten" der Betriebsberufsschule waren je zu irgendwelchen Späßen aufgelegt.

Niemand der die ersten zwei Jahrzehnte seines Lebens einer dermaßen intensiven, perfide ausgeklügelten Gehirnwäsche ausgesetzt gewesen ist, kann daraus unbeschadet hervorgehen.

+ Hundert Mann und ein Befehl - Heidi Brühl (1966)
https://youtu.be/KLQg-Mv9Hfg

+ Heimat Deine Sterne
https://youtu.be/bumnhgNKp-I

Stil-Bluete

7. Mai 2019 11:25

Betr.: 1) Vorsingen vor der Klasse
2) Englischsprachiger Pop-Song versus
deutsches Volkslied
3) Zukunfts-Musik

1) Wir - eine reine Mädchenklasse - hatten eine 'sympathische, hochgescheite', phantasievolle Musiklehrerin, bei der wir meistens gemeinsam sangen. Wir liebten es, dreistimmig - Fensterreihe, Mittelreihe, Wandreihe - einen Canon zu singen. Und waren immer enttäuscht, wenn die Lehrerin das Abschlusszeichen gab.

Beim Vorsingen konnte man sich freiwillig 'melden'. Die sich gemeldet hatten, nahmen sich im 2. Akt jemanden an, der sich fürchtete, aber bei Stimme war. Diejenigen, die absolut falsch sangen, waren aus medizinischen Gründen vom Vorsingen befreit. Ob unsere blitzgescheite Gesangslehrerin diese zwei Mädel nur geschützt hat oder es wirklich Hörprobleme gab,, schließlich war der eine Vater taub, weiß ich nicht.

2) Hätte es damals schon Englisch gegeben, hätte sich unsere energische Musiklehrerin (wir durften alle ein Instrument - auf ihre Initiative von der Schule erworben - , ausleihen) und mit dem Englischlehrer abgestimmt und angeregt, 'Shotgun' bei Vorgabe der englischen Vokabeln ins Deutsche übersetzen zu lassen.

Immer wurden mehrere Lieder gemeinsam einstudiert. Beim Vorsingen (s.o.) durfte man dann eines auswählen. Sie hat einen thematischen Block geschaffen, eine Brücke vom obligatorischen Pionierlied zum Volkslied gebaut. Übersetzt für o.g. Fall:
- 'Shotgun'
- 'Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus..' (da käme auch Elvis ins Spiel, der sich nicht zu schade war, deutsche Volkslieder zum Besten zu geben
- 'Hoch auf dem gelben Wagen...' (Bundespräsident Scheel!)
- 'Am Brunnen vor dem Tore..., hier als Kunstlied'

3) Meine idealisierte Musiklehrerin hätte dem Deutschlehrer das Thema der Bildungs-, Erziehungs-und Sehnsuchtsreisen ('Im Land, wo die Zitronen blühn...)),und dem Geschichtslehrer Zeitgeschichte West ('Komm ein bißchen mit nach Italien...) und Ost 'Reisefreiheit', ('Sonderzug nach Pankow?')empfohlen.

Auf, auf zur Zukunfsmusik!

Niekisch

7. Mai 2019 12:06

@Gast 6.5. 18:28:

was die veränderten Sprachregelungen angeht: vor ein paar Tagen gab es auf welchem Sender auch immer eine Doku über die Matrosenaufstände und deren Niederschlagen durch Reichswehr und Freikorps 1918. Da war plötzlich von Populisten gegen Matrosen die Rede, wo man früher rechtsradikal oder rechtsextremistisch sagte. Auch die Nationalsozialisten wurden in diesem Zusammenhang mit dem Begriff Populismus belegt, wo sie doch früher ebenfalls als rechtsradikal oder rechtsextrem bezeichnet wurden. Um die Brücke von NS zu heutigen "Rechten" aufrechterhalten zu können, wird einfach auf "Populisten" umgepolt und schon kann die Diffamierung laufen. So einfach, aber wenigstens für uns durchschaubar läuft die Regie.

Ein gebuertiger Hesse

7. Mai 2019 14:16

@ Gustav Grambauer, @ Lotta Vorbeck

Nein, loswerden kann man das Umerziehungszeug nicht mehr. Das ist wie mit einer alten Liebe, die man zwar schon längst nicht mehr liebt und weiß, daß sie einem nicht gut getan hat, und dennoch bleibt da immer etwas, das eimmal eine ANZIEHUNG war. Als diese ist sie in einem gespeichert. Aber das ist für uns Hiesige vielleicht gar nicht schlimm. Wichtiger, als da etwas mit Strunk und Stiel aus sich ausreißen zu wollen (was ein idealistisches Reinlichkeitsbestreben ist), sollte es doch sein, sich heute FÜR die eine und GEGEN die andere Warte entscheiden zu können. Und das können wir und tun es ja ohnehin. Daß wir dabei nicht mit sauberen Händen dastehen, meine Güte, dafür sind auf der Welt.

Thomas Martini

7. Mai 2019 17:56

"So schwer es anfangs zu fassen ist, scheinen alle dort portraitieren grimassierenden Gestalten (es sind inzwischen mehr als 600 vorgestellt worden und wöchentlich kommt eine dazu; und das ist nur ein winziger Bruchteil aller jener) etwas gemeinsam zu haben: sie gehören alle einem exquisiten Club an. In diesen Club kommt der Normalmensch, selbst wenn er wollte, nicht rein, und wenn er noch so gut, ja, wirklich hervorragend auf seinem jeweiligen Gebiet wäre." - Inspektor, 6. Mai 2019 22:21

Das erinnert ziemlich stark an "Die Zeitmaschine" von H. G. Wells, an die Elois und Morlocks.

Nell Zink gehört schon jetzt zu dem Kreis der Menschen, die von der bundesdeutschen Qualitätspresse in einem möglichst vorteilhaften Licht gezeichnet werden. So erfährt man, daß Adalbert Stifter zu ihren Lieblingsautoren gehört.

Über Stifter hörte ich vor einigen Wochen bei SWR2 "Essay" eine Hördokumentation, bei der der Autor gleich zu Beginn regelrecht denunziert und ausgeleucht wurde, wo es doch um Stifters “anthropofugale Erzählkunst” gehen sollte. Zu der kam man später auch. Der Hörer sollte aber erst erfahren, daß der Schrifsteller ein häßlicher, narbenübersäter Dickwanst war, der - sich zu Tode fressend - von seiner Ehefrau nur ausgenutzt und nach seinem Selbstmord nicht betrauert wurde. Die Briefe an seine Vermählte, an ihnen sei “alles falsch”, aber es handle sich um eine “komplizierte Falschheit” [sic!].

Klang für mich nach Geschichtsrevisionismus. Es wäre natürlich eine interessante Frage, was man später mal über Nell Zink schreiben könnte, würde man sich ihrer Arbeit über das Private annähren. Die wichtigere Frage bleibt indes: Wer braucht sowas?

Es spricht jedenfalls für Ellen Kositza, daß sie Autoren ohne Gesinnungsschnüffelei vorstellen kann. Umgekehrt kommt sie wohl kaum in den Genuß von Unvoreingenommenheit.

Sandstein

8. Mai 2019 08:03

Ich glaube wir durften an unserem evangelischen Gymnasium in Potsdam zwischen zwei Liedern zum Vorsingen wählen: Europahymne und 99 Luftballons.

Ist das jetzt besser? :D

Inspektor

8. Mai 2019 16:32

Der oben erwähnte H.G. Wells ist in der Tat ein interessanter Fall. Wenn man sich Photos von ihm und seinen Frauen und Geliebten kritisch anschaut, kann einen schon der Verdacht beschleichen, daß auch er zu jenem erlauchten Club gehörte. Jenes läuft nicht erst seit gestern! Liest man außer seinen/ihren Romanen aber auch etwa "The Open Conspiracy: Blue Prints for a World Revolution" wird es unmißverständlich klar, daß Wells nicht nur ein hellsichtiger Prophet, sondern ein über viel Insiderwissen verfügender Propagandist Jener und ihrer (transhumanistischen) Agenda war. Doch wozu das verschämte, kryptische Drumherumreden? Sagen wir doch offen für alle Leser, die vielleicht zufällig auf diese Diskussion stoßen, um was es eigentlich geht. Die beruflich hier Lesenden und Kommentierenden wissen ja ohnehin längst Bescheid.

Also, jener exquisite, exklusive Club ist der Club der Transsexuellen, oder vielleicht sollte man sie genauer als Geschlechtstäuscher bezeichnen, denn sie treten – meist ein Leben lang – in dem ihrem biologischen Geschlecht entgegengesetzen Geschlecht auf, und zwar, von seltenen Ausnahmen abgesehen, ohne dies jemals publik zu machen. Sie gelten also gemeinhin als Frauen, obwohl sie biologisch und psychologisch Männer sind, und Männer, obwohl sie in Wirklichkeit Frauen sind. Das biologische, genetisch festgelegte Geschlecht ist nunmal nicht zu ändern oder zu "transzendieren", daran ändern alle Hormone, plastische Chirurgie und Schminke nichts. Da in der heutigen Zeit des "anything goes" jeder nach seiner Façon selig werden kann, ist erstaunlich eigentlich nur die Heimlichkeit, die um diese Praxis gehüllt wird. Steht es nicht jedermann frei, mit seinem Körper zu tun, was ihm beliebt? Tun die Transsexuellen denn etwas Unrechtes?

Man mag von dieser Mode, Manie, Obsession (okkulte Religion?), oder wie immer man dieses Phänomen nennen mag, halten, was man will – wie es aus konservativer Sicht zu bewerten ist, versteht sich von selbst –, verbrecherisch daran scheinen hauptsächlich folgende zwei Aspekte zu sein.
1. In jenen Kreisen werden z.T. die Kinder von Geburt an gegen ihren Willen verstümmelt (Kastration etc.) und mit Hormonen und Hormonblockern vergiftet, um ein möglichst überzeugendes (d.h. täuschendes) Resultat zu erzielen. Es handelt sich in diesen Fällen um schwerste Kindesmißhandlungen.
2. Durch die Geheimhaltung, also die Täuschung der Umwelt, haben diese Gestalten, da sie bevorzugt bis ausschließlich in den Massenmedien gezeigt werden, einen verheerenden Einfluß auf die psycho-(sexuelle) Entwicklung der großen Masse der normalen Menschen, insbesondere der Kinder. Denn diese prominenten Kunstkreaturen werden als Rollenmodelle, Vorbilder und Trendsetter der modernen "Kultur" dargestellt. Und man wundert sich noch über den Niedergang, die Dekadenz (der sogenannte, von Männern geschaffene Feminismus; die Homosexuellenflut; Kinder und Jugendliche, die sich im falschen Körper wähnen und "umoperieren" lassen wollen, etc.).
Zumindest für in der Öffentlichkeit stehende Transsexuelle sollte daher eine Outing-Pflicht eingeführt werden, so daß der Medienkonsument weiß, woran er ist, und dann selbst entscheiden kann, ob er sich dem aussetzen will.

Allen Menschen, die sich nicht mehr täuschen lassen wollen, kann man nur raten, sich in Zukunft bei jeder Begegnung mit anderen Menschen, sei es in Person und vor allem im Bild (sämtliche Bildmedien, Plakatwände, Werbeprospekte etc.) oder Musik (Pop, Rock, Klassik (die Kastraten sind nicht abgeschafft worden, sie heißen heute Diva) und Schrift (etwa "feministische" Bücher) bewußt zu fragen: Was habe ich, biologisch gesehen, vor mir: einen Mann oder ein Weib? Das ist keine "Gesinnungsschnüffelei", sondern schierer Selbstschutz. Man lerne Männer und Frauen wieder zuverlässig zu unterscheiden und in ihrer körperlichen und seelischen Verschiedenheit und Polarität zu würdigen.

LqM

8. Mai 2019 21:18

Ich bin leider keine geübte Sängerin, dennoch wüder ich immer folgendes schmettern:

Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten,
sie fliehen vorbei,
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen.
Es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei.
Ich denke, was ich will,
und was mich beglücket,
doch alles in der Still,
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.
Ich liebe den Wein,
mein Mädchen vor allen,
sie tut mir allein
am besten gefallen.
Ich bin nicht alleine
bei meinem Glas Weine,
mein Mädchen dabei:
die Gedanken sind frei.
Und sperrt man mich ein
im finsteren Kerker,
das alles sind rein
vergebliche Werke;
denn meine Gedanken
zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei:
die Gedanken sind frei.
Drum will ich auf immer
den Sorgen entsagen
und will mich auch nimmer
mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
stets lachen und scherzen
und denken dabei:
die Gedanken sind frei.

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