Maaßen 2.0? – Die Politik sägt an Meyer-Plaths Stuhl

Hans-Georg Maaßen mußte als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) gehen. Das lag an einer Chemnitzer Legende. 

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Nun droht die Fort­set­zung der VS-Far­ce – und wie­der spielt die 243 000 Ein­woh­ner zäh­len­de Stadt Chem­nitz eine maß­geb­li­che Rolle.

Daß Maa­ßen im Fall Chem­nitz reha­bi­li­tiert wur­de, daß es kei­ne »Hetz­jag­den« von Deut­schen auf Aus­län­der gege­ben hat – all das ist so bekannt wie fol­gen­los geblie­ben. Er räum­te das Amt des BfV-Chefs und tin­gelt nun, da er sich wohl nicht vom Block der Eta­blier­ten zu lösen ver­mag, im Umfeld des CDU-inter­nen Fei­gen­blatts »Wer­te­uni­on« durch die Länder.

Chem­nitz – die­se Stadt in West­sach­sen, am Ran­de des Erz­ge­bir­ges, wur­de Maa­ßen eben­so zum Ver­häng­nis wie die Bege­ben­heit, daß er Din­ge beim Namen nann­te, die es aus Sicht der ton­an­ge­ben­den Figu­ren der herr­schen­den Klas­se, der er frei­lich wei­ter­hin ange­hört, nicht aus­zu­spre­chen galt.

Die Benen­nung links­extre­mer Struk­tu­ren, der Ver­weis auf Bedro­hungs­po­ten­tia­le isla­mis­ti­scher Netz­wer­ke und dann im wei­te­ren das Insis­tie­ren dar­auf, daß ein anony­mer »Anti­fa Zeckenbiss«-Twitteraccount kei­ne veri­fi­zier­ba­re seriö­se Quel­le für etwa­ige tät­li­che Aus­ein­an­der­set­zun­gen dar­stellt, kurz: die Wahr­neh­mung sei­ner urei­ge­ner Pflicht, der er auch dann noch nach­kam, als ihm und der bun­des­deut­schen Öffent­lich­keit wie­der­holt nach­drück­lich ver­mit­telt wur­de, daß die­ses prin­zi­pi­en­treue Wir­ken nicht erwünscht sei, kos­te­te einen treu­en Beam­ten der Bun­des­re­pu­blik also sei­nen Posten.

Das droht nun auch dem Prä­si­den­ten des Lan­des­am­tes für Ver­fas­sungs­schutz im Frei­staat Sach­sen Gor­di­an Mey­er-Plath. Der Grund: Im neu­en Bericht der Behör­de für das Jahr 2018, des­sen Schwer­punkt übri­gens dem Rechts­extre­mis­mus gilt, wird ein lin­kes Musik-Hap­pe­ning in, natür­lich, Chem­nitz, als “teil­wei­se links­extrem” eingestuft.

Zu die­sem Kon­zert mit links­extre­mis­ti­schen Kult-Bands wie Fei­ne Sah­ne Fisch­fi­let (FSF) schrieb ich im kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Büch­lein Blick nach links:

Die gemein­schafts­feind­li­che Gesin­nung der Anti­fa­schis­ten ver­deckt nicht ihren osten­ta­ti­ven Drang dazu, sich einer ideel­len Gemein­schaft der mora­lisch Bes­se­ren und Höher­wer­ti­gen ange­hö­rig zu füh­len, die beru­fen ist, das mora­lisch Schlech­te­re und Min­der­wer­ti­ge aus­zu­mer­zen, damit die offe­ne Gesell­schaft noch frei­er, noch bun­ter, noch viel­fäl­ti­ger wer­den kann.

„Die Rech­ten“ sind in mil­lena­ris­tisch-escha­to­lo­gi­scher Denk­wei­se letzt­lich nur die zu über­win­den­den Aus­wür­fe einer abzu­lö­sen­den Epo­che, die sich dem Anbruch des neu­en, wider­spruchs­frei­en Zeit­al­ters wider­set­zen. Anzei­chen für die­ses mas­sen­haf­te gegen­sei­ti­ge Über­ein­kom­men im kaum mehr unter­drück­ten Wahn bie­ten Anläs­se wie das „Wir sind mehr“-Open Air Anfang Sep­tem­ber 2018 in Chemnitz.

Dort tanz­ten bis zu 65 000 Par­ty­lin­ke – nach einem Tötungs­de­likt an einem loka­len Bür­ger durch Flücht­lin­ge und fol­gen­den Pro­tes­ten Tau­sen­der Ein­hei­mi­scher – aus­ge­las­sen zu lin­ken Musik­grup­pen. Die stel­len­wei­se wie in Trance fei­ern­den Anti­fa­schis­ten gaben sich dort der gemein­schaft­li­chen Eksta­se hin; ein jeder für sich ver­schwand in der Mas­se aus Gleich­ge­sinn­ten und mora­lis­tisch tri­um­phie­ren­den Bes­ser­men­schen. Ver­ges­sen war eine der mitt­ler­wei­le zahl­lo­sen Blut­ta­ten, und die „Suche nach dem Sün­den­bock“ (Ador­no) als dem noto­ri­schen Über­brin­ger schlech­ter Nach­rich­ten, war – hypo­sta­siert durch „die Rech­ten“ – längst abgeschlossen.

Nun haben Mey­er-Plaths Mit­ar­bei­ter frei­lich nicht auf der­ar­ti­ge über­ge­ord­ne­te Ana­ly­sen aus der poli­ti­schen Rech­ten zurück­ge­grif­fen, son­dern ledig­lich, ihrer Chro­nis­ten­pflicht für die Öffent­lich­keit nach­kom­mend, eini­ge Fak­ten in Erin­ne­rung geru­fen, u. a. näm­lich, daß orga­ni­sier­te Links­extre­me über Bünd­nis­po­li­tik mit nicht­ex­tre­mis­ti­schen Akteu­ren zu einem Erfolg kamen: Zehn­tau­sen­de Men­schen lausch­ten lin­ker Pro­pa­gan­da mit extre­mis­ti­schem Touch, von der Büh­ne wur­den Anti­fa-Slo­gans ange­stimmt, und die Mas­se all der Bes­ser­mei­nen­den stimm­te ein.

Der säch­si­sche VS meint dazu:

Bei der Kon­zert­ver­an­stal­tung unter dem Mot­to „#WIRSINDMEHR“ mit ca. 65.000 Besu­chern trat auch die links­extre­mis­ti­sche Band FEINE SAHNE FISCHFILET aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern auf. Im Publi­kum wur­den Fah­nen der Anti­fa­schis­ti­schen Akti­on und Ban­ner der YPG gezeigt. Im Ver­lauf der Ver­an­stal­tung wur­den u. a. die Paro­len „Nazis raus!“ und „Aler­ta, aler­ta, Anti­fa­schi­s­ta!“ skandiert.

Die YPG ist die syrisch-kur­di­sche Filia­le der hier­zu­lan­de als Ter­ror­grup­pe ver­bo­te­nen Kur­di­schen Arbei­ter­par­tei (PKK) und als sol­ches ist das Zei­gen ihrer Sym­bo­le eben­so recht­lich bedenk­lich wie es in Chem­nitz, nach der Tötung eines Deut­schen durch Asyl­be­wer­ber, zwei­fel­los am The­ma vorbeiging.

Daß zudem Anti­fa-Paro­len gegrölt und von der Mas­se wie­der­ge­ge­ben wur­den, infi­zier­te womög­lich vie­le, viel­leicht bis dato nur anpo­li­ti­sier­te Jugend­li­che, mit ent­spre­chen­den Ideologiebausteinen.

Der VS ver­wies, durch­aus fol­ge­rich­tig, auf die Pro­ble­ma­tik die­ser unge­fil­ter­ten Wer­bung für extre­mis­ti­sche Strukturen:

Vor allem die Zuschau­er­zah­len bestä­ti­gen, dass links­extre­mis­ti­sche Inter­pre­ten bei sol­chen Ver­an­stal­tun­gen eine immense Brei­ten­wir­kung erzie­len können.

Was der VS nicht mal erwähn­te, sind die Text­stel­len, die kei­nen Zwei­fel mehr offen lassen.

Es sind Kost­pro­ben von Fei­ne Sah­ne Fisch­fi­let, die für sich stehen:

Wir stel­len unse­ren eige­nen Trupp zusam­men / Und schi­cken den Mob dann auf euch rauf / Die Bul­len­hel­me – sie sol­len flie­gen / Eure Knüp­pel kriegt ihr in die Fres­se rein / Und danach schi­cken wir euch nach Bay­ern / Denn die Ost­see soll frei von Bul­len sein.“

Und in einem wei­te­ren Lied tönt es:

„Punk heißt gegen’s Vater­land, das ist doch allen klar / Deutsch­land ver­re­cke, das wäre wun­der­bar! / Heu­te wird geteilt, was das Zeug hält / Deutsch­land ist schei­ße, Deutsch­land ist Dreck! / Gib mir ein ‘like’ gegen Deutsch­land / Gün­ther ist schei­ße, Gün­ther ist Dreck!“

Die­ser offen arti­ku­lier­te Haß gegen Deutsch­land und sei­ne Ver­tre­ter sind ein­deu­tig und ohne jeden Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum einen Fall für den Ver­fas­sungs­schutz (so grund­le­gend kri­tisch man sei­ne Arbeit auch zu bewer­ten hat). Doch hin­dert die­ser unver­hoh­le­ne Extre­mis­mus die BRD-Poli­ti­ker­kas­te selbst­re­dend nicht, Begeis­te­rung für FSF zu beweisen.

Zu den FSF-Fans zäh­len der deut­sche Bun­des­prä­si­dent (er bewarb jeden­falls das inkri­mi­nier­te FSF-Kon­zert in Chem­nitz) und der heu­ti­ge Außen­mi­nis­ter eben­so wie Kat­rin Göring-Eckardt und das öffent­lich-recht­li­che Fern­se­hen, das im Kri­mi­for­mat Poli­zei­ruf (Ros­tock) sowie in sepa­ra­ten For­ma­ten expli­zit Wer­bung für Fei­ne Sah­ne Fisch­fi­let um den ver­ur­teil­ten Front­mann Jan Gor­kow (er fackel­te einst ein Poli­zei­au­to ab) betrieben.

Daß eben­die­se unap­pe­tit­li­che Alli­anz aus Staats­funk und lin­ken Poli­ti­kern nun laut­stark in Rich­tung Sach­sens Ver­fas­sungs­schutz­prä­si­dent pro­tes­tiert, dem zudem vor­ge­wor­fen wird, einer (mehr als nur harm­lo­sen) Bur­schen­schaft anzu­ge­hö­ren, über­rascht kaum.

Sach­sens SPD-Chef Mar­tin Dulig übte har­sche Kri­tik. Das Kon­zert sei ein ein­drucks­vol­les State­ment für ein welt­of­fe­nes Chem­nitz gewesen,

wird Dulig von der Leip­zi­ger Volks­zei­tung (LVZ) zitiert. Mag das bei Dulig erklär­bar sein, ver­steht sich das bei der Par­tei Die Lin­ke von selbst. Bezeich­nen­der ist es – wie­der­mal – für Libe­ral- und Christdemokraten.

Die LVZ weiß zu berichten:

Kon­stan­tin Kuh­le, Innen­ex­per­te der FDP-Bun­des­tags­frak­ti­on, legt Mey­er-Plath den Rück­tritt nahe. „Der Wech­sel von Hans-Georg Maa­ßen auf Tho­mas Hal­den­wang an der Spit­ze des Bun­des­am­tes für Ver­fas­sungs­schutz hat zu einem rei­ni­gen­den Gewit­ter geführt und den Blick der Geheim­diens­te auf rechts­extre­me Netz­wer­ke geschärft. Ein sol­ches Gewit­ter könn­te auch in Sach­sen nicht scha­den, wenn die Koor­di­na­ten des obers­ten Ver­fas­sungs­hü­ters in Dres­den der­art ein­sei­tig ver­scho­ben sind. ‚Nazis-raus!’-Rufe haben nichts mit Links­extre­mis­mus zu tun“, sag­te Kuh­le dem RND.

“Nazis raus”-Rufe wohl kaum. Offe­ner Haß, wie er in Lie­dern von FSF u. a. gegen Deutsch­land und sei­ne Poli­zei geschürt wird, hin­ge­gen schon, zumal dann, wenn die Ver­bin­dung zu links­extre­men Ter­ror­grup­pen eben­so zur Schau gestellt wird wie die Ver­bun­den­heit zur links­au­to­no­men Anti­fa­schis­ti­schen Akti­on, die vor Ort offen­kun­dig in die Abläu­fe des Anti-Rechts-Pro­tests ein­ge­bun­den war.

Eine iro­ni­sche Schlag­sei­te erhält über­dies ein­mal mehr die Mär von der “kon­ser­va­ti­ven” säch­si­schen CDU. Denn just Sach­sens Innen­mi­nis­ter Roland Wöl­ler distan­zier­te sich rasch von sei­nem Verfassungsschutz:

In einem Thread auf dem Twit­ter­ka­nal des Innen­mi­nis­te­ri­ums bezeich­ne­te der CDU-Poli­ti­ker am Mitt­woch den Vor­wurf, das Kon­zert und die Besu­cher sei­en teil­wei­se links­extrem gewe­sen, als falsch. „Es war wich­tig, ein kla­res Zei­chen gegen Rechts­extre­mis­mus in Chem­nitz, in Sach­sen, wie ins­ge­samt in Deutsch­land zu set­zen. Ich dan­ke den vie­len Tau­send Besu­chern, die an die­sem Tag in Chem­nitz Hal­tung gezeigt haben!“

Kein Wort ließ Wöl­ler indes zu links­extre­mis­ti­schen Gewalt­apo­lo­gien ver­lau­ten. Doch darf das nicht all­zu sehr ver­wun­dern. Im Super­wahl­jahr 2019 schrei­tet die CDU immer stär­ker Seit an Seit mit lin­ken Akteuren.

Am 1. Mai ließ sich der Gene­ral­se­kre­tär der säch­si­schen Uni­on Alex­an­der Dierks gar dazu hin­rei­ßen, neben SPD‑, DGB‑, Links­par­tei- und Anti­fa-Akti­vis­ten im Rah­men eines “brei­ten Bünd­nis­ses” – Man­fred Klei­ne-Hart­la­ge läßt grü­ßen – namens “Auf­ste­hen gegen Ras­sis­mus” auf die Chem­nit­zer Stra­ßen zu gehen.

Die Abgren­zun­gen nach links exis­tie­ren bei der um ihre zemen­tier­te Füh­rungs­rol­le fürch­ten­de Uni­on einst­wei­len nicht mehr, zu stark ist man um eine macht­er­hal­ten­de Ein­heits­front gegen die in Sach­sen in Umfra­gen bären­star­ke AfD bemüht. (Nur ein ein­sa­mer alt­ge­dien­ter Christ­de­mo­krat kri­ti­sier­te die Rol­le Dierks’ am Fronttransparent.)

Die künf­ti­ge Ent­wick­lung zeich­net sich damit spe­zi­ell in Sach­sen immer stär­ker ab: Eine wach­sen­de AfD und wei­te­re rechts­ori­en­tier­te Grup­pen (wie etwa regio­na­le Bür­ger­be­we­gun­gen) ste­hen einem theo­re­ti­schen und bis­wei­len prak­ti­schen Ein­heits­block von CDU bis Anti­fa gegen­über, des­sen Gene­se auf­dring­li­che Ver­fas­sungs­schutz­prä­si­den­ten, die samt Mit­ar­bei­tern ihrer – höchst umstrit­te­nen – Arbeit nach­ge­hen, nur stören.

Und so ist es nicht aus­zu­schlie­ßen, daß auf die Cau­sa Maa­ßen eine Cau­sa Mey­er-Plath folgt, um wei­te­re Behör­den bzw. ihre Ver­ant­wort­li­chen auf Linie zu bringen.

Zu hof­fen ist hier­bei ledig­lich zweierlei:

+ Ers­tens, daß die­se Sor­tie­rungs­kämp­fe samt Säu­be­run­gen inner­halb des herr­schen­den Lagers den Zwei­feln­den die Augen end­gül­tig öff­nen. Eine tief­grei­fen­de Wen­de kann es mit die­ser CDU auch ohne das Sym­ptom Mer­kel nicht geben.

+ Zwei­tens, daß die poli­ti­sche Rech­te ange­sichts der wei­ter vor­an­schrei­ten­den Ver­här­tung des anti­fa­schis­ti­schen Ein­heits­blocks auf vor­ei­li­ge Anpas­sung gegen­über dem Main­stream ver­zich­tet und ange­sichts der Panik­re­ak­tio­nen des Geg­ners viel­mehr zu einer mög­li­chen urei­ge­nen Stär­ke fin­den kann – sie­ges­si­cher, ent­schlos­sen und solidarisch.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (58)

Niekisch

16. Mai 2019 19:15

"zu einer möglichen ureigenen Stärke finden" ...und wodurch? Indem wir uns des wirklich und wahrhaftig Ureigenen versichern, es für uns und jedermann klar und deutlich formulieren. Haltung und Verhalten müssen Ausdruck unserer Stärke werden, sein und bleiben.

Lotta Vorbeck

16. Mai 2019 22:59

Helmut Roewer - Hans-Georg Maaßen - Gordian Meyer-Plath ... "Der nächste bitte!"

Helmut Roewer (69), einst Präsident des Thüringer VS befindet sich schön länger im vorgezogenen Ruhestand, lebt als Privatier sowohl in Weimar, als auch auf Mallorca und publiziert mit pikanten Details zum politischen Geschehen gespickte Aufsätze.

Unlängst war zu lesen, der in Nibelungentreue an seiner CDU klebende Maaßen liefe sich nun für's Kanzleramt warm ... Wie dem auch sei: Wenn jetzt Meyer-Plath wegen einer an sich harmlosen Feststellung unter Beschuß gerät, dann steht die im 1.Klasse-Salon auf der BRD-Titanic noch immer unverdrossen spielende Kapelle offenbar bereits bis an die Knöchel im Wasser.

Laurenz

17. Mai 2019 02:13

Sehr geehrter Herr Kaiser .... wir sollten darin unterscheiden, was Verfassungsschutz-Präsidenten durch Mitarbeiter veröffentlichen lassen, und darin, was sie wirklich tun. Im Falle der Veröffentlichungen Ihrer Berichte sind die Verfassungsschutz-Beamten immer in der Bredouille des Beweisbaren, wie im Falle Maaßens. Ihre Titulierung "treuer Beamter der Bundesrepublik" ist wohl eher ein Paradoxon, wenn wir auch nur die NSU-Affaire etc. betrachten.

Als Herr Gauland die AfD gründete, war Er schon zu alt, als daß man Ihm noch hätte drohen - oder mit Perspektiven hätte locken können. Herr Gauland lebt wohl von dem Spaß, seine ehemaligen Parteifreunde vor sich herzutreiben und damit wesentlich mehr Einfluß auf deutsche Politik zu üben, als Ihm je bei der CDU vergönnt gewesen wäre.

Bei Herrn Maaßen ist das nicht so, der hat Geld, Zeit und vor allem, noch Ambitionen. Und das beschreibt genau die politische Situation, die sich aus dem letzten Artikel Herrn Kubitscheks und der nachfolgenden Debatte ergibt, die politische Professionalität. Herr Maaßen wechselt nicht zur AfD, er bleibt bisher bei der Partei, die immer noch die größte Macht im Land ausübt und versucht dort Verbündete zu gewinnen. Das würde natürlich nicht funktionieren, wenn es keinen Druck durch die AfD gäbe, wie bis 2013.

Daß Sie, Herr Kaiser, die linken Vorkommnisse in Chemnitz anprangern, ist fast wie Eulen nach Athen tragen. Es hindert die offensichtliche Einheitsfront im Bundestag nicht daran, Herrn Otten nicht zum Bundestagsvize-Präsidenten zu wählen, aber eine Dame der Grünen, welche bei Demos mitmarschiert, (desöfteren öffentlich angeprangert durch Herrn Prof. Meuthen,) die mit "Deutschland verrecke" oder "Bomber Harris do it again" zum Völkermord aufrufen, sehr wohl zur Repräsentantin des Parlaments zu machen. Dagegen sind die Vorkommnisse in Chemnitz doch nur ein kleiner Furz im politischen Zeitgeschehen.

Just heute wurde dies bei der Rede von Herrn Brandner zu 70 Jahren Grundgesetz deutlich. Herr Schäuble konnte sich den linken Reflex, Herrn Brandner in der Kritik am anwesenden Bundespräsidenten zu -maasregeln-, nicht verkneifen. Ob nun von Herrn Brandner beabsichtigt oder unbeabsichtigt, es war ein genialer Coup, welcher die Erstickung des Grundgesetzes durch Herrn Schäuble offenbar machte. Ich hätte den Iran in der Rede weggelassen, das fremde Land hatte in der Debatte ums Grundgesetz nichts verloren, aber auch ein Herr Brandner ist eben noch kein Vollprofi. Natürlich kann man trotzdem die Ereignisse in Chemnitz zum Thema machen, auch wenn sie im Angesicht der Volksgenozid-Befürworter in der Repräsentation des deutschen Bundestags lapidar bleiben. Aber Chemnitz ist ein rechtes Thema, und Versuche, es zu einem linken - zu machen, bleiben eben nur schwache Versuche, außer man attackiert direkt den Bundespräsidenten.

Es ist beim lesen immer schwer zu beurteilen, wie die Stimmung des Autoren beim Schreiben ist. Mir ist in Ihrem Artikel zuviel Empörung und zuwenig aggressiver Sarkasmus. Sarkasmus ist professioneller als Empörung. Süffisanz ist nicht jedem gegeben. Wäre zwar schön, aber kann man nicht erwarten, während man Sarkasmus lernen kann.

MARCEL

17. Mai 2019 08:47

Eine Kulturrevolution à la Mao ist im Gang. Alles von oben organisiert, aber unten soll es nach Spontaneität aussehen. Mao lässt machen, vor allem die Jugend (ähnlich wie bei uns). Durch-revolutionierung der Gesellschaft sowie der eigenen Partei unter Ausmerzung letzter Residuen von Kultur und Tradition. Rote Garden (Antifa) verhauen und demütigen den Andersdenkenden öffentlich (er wird nicht sogleich umgebracht, da man ihn als Gegner noch braucht!- vgl. Maos Theorie der Widersprüche). "Argumentiert" wird ausschließlich entlang hochmoralischer Parameter. Allerdings gibt es hier keine Papierhüte, mit denen man in China dem öffentlichen Spott ausgeliefert wurde.

Übrigens gibt es auch eine "Causa Haldenwang", wer Ohren hat zu hören...
Gezeitenwechsel!

Hartwig aus LG8

17. Mai 2019 08:56

Die Empörung, die @Laurenz erwähnt, ist ein notwendiges Stadium, über das doch die meisten Leser und Schreiber von SiN hinaus sind. In meinem realen Umfeld wimmelt es allerdings von Empörten. Sie wissen nur noch nicht so recht, wohin damit.

Ich entschuldige mich im voraus und schreibe hier bewusst OT unter dem Kaiser-Artikel, werde mich auch auf die vielen Kommentare unter den letzten Artikeln der vergangenen Wochen beziehen.
Dort habe ich von Tischbeinen und Haustüren erfahren; habe vortragsreife Abhandlungen über Leibeigenschaft gelesen und natürlich viel Für (sic) und Wider Marx. Und der hochgeschätzte @Grambauer war auch am Start. Herr Grambauer, bei Ihnen frage ich mich immer, ob Sie aus tiefsten Tiefen oder aus höchsten Höhen schöpfen. Immer wieder willkommen!

Und doch: Die 'schon länger hier lesenden' werden noch einen User namens @Exmeyer kennen. Er trug eine quasi militärische Komponente in die Kommentarstränge, die doch leider nahezu verschwunden ist.
Es fehlt frische Luft, und zwar buchstäblich. Es zu schaffen, fünf Kilometer in 30 Minuten zu laufen, 40 (vorschriftsmäßige) Liegestütze zu können und 10 (vielleicht auch erstmal 5) Klimmzüge zu machen - jederzeit abrufbar, auch wenn man früh um 4 geweckt wird. Ein gesunder Geist bedingt einen gesunden Körper.

Der beste Lehrer ist immer der, dem der Schüler imponieren will, weil er, der Schüler, es unerträglich empfände, vor diesem Lehrer als Pfeife dazustehen. So ist es auch, wenn man als Rechter Nichtrechte gewinnen will. Worte und Argumente sind nur Begleitmusik. Und man ist einfach besser ... überzeugender ..., wenn hin und wieder die Muskeln schmerzen und die Lunge Luft pumpt - es ist geradezu unerlässlich.

Suedburgunder

17. Mai 2019 10:16

Sie sprechen mir aus der Seele, werter Hartwig! Auch mich bringt die Verachtung des Körperlichen, ein unseliges Erbe des paulinischen Christentums, immer wieder auf die Palme. Wenn ich sehe, wie gestandene Mannsbilder vor pickeligen und schmalbrüstigen Antifa-Rotzjungen kuschen, geht mir das Messer in der Tasche auf. Mein in diversen rechten Blogs gemachter Vorschlag, auf Veranstaltungen unserer Seite "Ordnungskräfte" (höflich aber bestimmt auftretend und durchaus auch mit etwas mehr Intelligenz ausgestattet als die Jungs von der NPD) einzusetzen, stieß immer wieder auf taube Ohren. Sollten Sie damit mehr Erfolg haben als ich, melde ich mich gern an. Fünf Kilometer in 30 Minuten? Kann's auch ein Marathon unter drei Stunden sein? ;-)

Thomas Martini

17. Mai 2019 10:18

„Punk heißt gegen die Republik, das ist doch allen klar / Demokratie verrecke, das wäre wunderbar! / Heute wird geteilt, was das Zeug hält / Demokratie ist scheiße, Demokratie ist Dreck! / Gib mir ein ‘like’ gegen die Republik / Demokratie ist scheiße, Demokratie ist Dreck!“

So müsste der Text lauten, um ein Fall für den Staatsschutz zu sein.

Deutschland ist unter demokratischen Blickwinkeln ein nebensächlicher Schauplatz, kann weg. Es gilt immer zuerst die Demokratie zu verteidigen. Dafür waren FSF und KIZ offenkundig bestens geeignet.

„Sie können sich darauf verlassen, dass ich mich immer auf die Seite derjenigen stelle, die sich für die demokratischen Grundlagen dieses Staates einsetzen. [...] Was ich gesagt habe, gilt. Wenn ich sehe, dass Grundsätzliches ins Rutschen gerät, werde ich mich zu Wort melden und für unsere Grundwerte streiten“ - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Über die Grundwerte der Demokratie verschaffen sich die Deutschen keine Klarheit. Diese eigenartige Weigerung, ein politisches Herrschaftssystem an der Realität, und nicht der eigenen Phantasie zu messen, wird indes noch tödliche Folgen nach sich ziehen.

Ich sage nicht, es wird noch schlimmer kommen, denn:

"Das Schlimmste ist bereits geschehen: Demokratie, Besatzerherschaft und angloamerikanische Gelddiktatur. Falls es noch niemand bemerkt hat, wir leben in der bösartigsten aller möglichen Welten, deren wichtigste Symbole Stars-and-Stripes und Dollarzeichen sind." - Tempranillo, "War völlig klar, wie der EuGH entscheiden wird"

Zum Artikel von Kaiser fehlen noch Kommentare, welche die demokratische Statur der BRD mit sozialistischen und kommunsitischen Verhältnissen gleichsetzen.

Laurenz

17. Mai 2019 11:56

@Suedburgunder & @ Hartwig aus LG8 ... ja klar, Turnvater Jahn hat uns von Bonaparte befreit. Niemand hat etwas gegen ihren historisch anti-christlichen Bezug auf's Körperliche. Aber es interessiert einfach nicht jeden. Vielleicht wäre es im digitalen Zeitalter vordergründig wichtiger, die krank machende Lebensmittel-Industrie in die Schranken zu weisen. Selbst, wenn Sie Beide an die Macht kämen, wäre das ein schwieriges Unterfangen.

Niekisch

17. Mai 2019 12:26

"Fünf Kilometer in 30 Minuten?"

@ HartwigLG8 17.5. 10:16: Da kann ich mithalten: 5 km in 28 Minuten mit schnellem Gehen (walking), 10 km 1 Std 7 Min., Marathon 5:45. Selbst mit meinen 70 Jahren noch. Bin halt stundenlang im Gelände. Wir können ja mal einen Sternmarsch nach Schnellroda machen. Ich marschiere vom Ruhrgebiet aus dorthin und unterwegs besuche ich alle Leser und Kommentatoren an der Strecke. Wer macht mit und wer sucht vorher Literatur mit Beispielen einer beispiellosen Abhärtung für die jetzigen und erst noch kommenden Prüfungen? Hier wird er fündig: Alexander von Randa, Lebende Kreuze, Colectia Europa, München, 1. Auflage 1979, S. 37 ff. : "Weiter steigt er, unendlichen Glaubens. Nun ist er müde. Er fällt. Seine Hände sind aufgerissen, von seinen Knien rinnt Blut. Wieder erhebt er sich und tapfer bricht er neuerlich auf. Nun ist es nicht mehr weit. Aber der Fels ist steil und schroff, das Blut rinnt ihm von der Brust und versickert im mitleidlosen Fels."

Thomas Martini

17. Mai 2019 12:40

Zitat aus dem von Herrn Kaiser verlinkten Bericht der Leipziger Volkszeitung:

„Es war auch ein Zeichen von Demokratinnen und Demokraten, dass wir unsere Stadt, unser Land und unsere Gesellschaft nicht alten und neuen Nationalsozialisten und deren Gesinnungsfreunden überlassen werden. Zu versuchen, dieses Zeichen nun umzudeuten und linksextremistische Tendenzen hineinzuinterpretieren, ist absurd.“ - Martin Dulig

Nochmal zum Mitschreiben: Das von oben gewollte Staatspropaganda-Freiluftkonzert zu Chemnitz, war ein Zeichen von Demokratinnen und Demokraten. Wem das nicht gefällt, ist mindestens ein Gesinnungsfreund der Nazis. An dem Punkt also, kommt die Gesinnung ins Spiel. Demokratisch oder nicht?

Darauf läuft es verflucht noch einmal hinaus. Kein Zufall, daß nun Sachsens SPD-Chef Dulig mit mir voll auf einer Linie liegt. Schon als die Geschichte aktuell war, sah ich meine Ansichten in den Aussagen von Bundespräsident Steinmeier sehr präzise bestätigt.

Imagine

17. Mai 2019 12:46

Einem gelingenden Mosaik geht zunächst die Vorstellung des Resultats, dann ein Plan und zum Schluss die Umsetzung voraus.

Umgekehrt kommen nur Konfusion und Chaos heraus, aber keine geordnete Struktur.

Genau dies ist das Problem sowohl bei der Mosaik-Linken wie auch bei der Mosaik-Rechten.

Wir befinden uns in einer welthistorischen Umbruchphase, aber es gibt in den kapitalistischen Gesellschaften keine konkreten Vorstellungen von der Zukunft und keine Planung, sondern nur blinden Aktivismus.

Die herrschende Klasse und ihre Figuren wollen oben bleiben – that´s all.

Zugleich wissen sie, dass das kapitalistische System sich im Finalstadium befindet und no way back.

Die gesellschaftliche Mitte ergibt sich dem Fatalismus.

Zugleich haben sich zwei politische „Lager“ herausgebildet, ein linkes und ein rechtes. In beiden Lagern gibt es nur Konfusion, Chaos, aber keine klaren Zielvorstellungen.

Die Lager bilden selbstreferentielle Kontexte, ihre Insassen leben in einer Kommunikations- und Bewusstseinsblase, ihr Denken ist komplexitätsreduziert und eindimensional.

In beiden Lagern dominieren quantitativ die Doofen. Deshalb ist der Populismus so erfolgreich.

„Die größte Bedrohung der Menschheit geht nicht von Erdbeben und Tsunamis aus, auch nicht von skrupellosen Politikern, raffgierigen Managern oder finsteren Verschwörern, sondern von einer einzigartigen, weltumspannenden, alle Dimensionen sprengenden RIESENBLÖDHEIT! …
Die Dummheit – sie ist die große Konstante der menschlichen Geschichte, die einzige Weltmacht, die seit Jahrtausenden Bestand hat : Könige, Päpste und Präsidenten kamen und gingen, Gesellschaften entstanden und zerfielen, Wahlprogramme wurden geschrieben und vergessen – die Dummheit blieb. Revolutionen konnten ihr ebenso wenig anhaben wie Naturkatastrophen, Weltkriege oder Finanzkrisen. Zwar gab es immer wieder hoffnungsvolle Ansätze, das Zusammenleben der Menschen vernünftiger zu gestalten, doch solche Experimente waren selten von Dauer. Die mächtige Internationale der Doofen, der Engstirnigen, der ewig Gestrigen, der hoffnungslos Zurückgebliebenen kehrte schon bald wieder zurück ans Dirigierpult der Geschichte und gab den debilen Takt vor …“
http://www.keine-macht-den-doofen.de/media/2012/02/keine-macht-den-doofen-leseprobe.pdf

Im rechten Lager wird zwar viel von Identität gesprochen, aber es gibt keine sachlich fundierte gemeinsame Identität.

Das rechte Lager besteht aus einem Mischmasch aus formal Verfassungskonformen einerseits und andererseits verfassungsfeindlichen Extremisten, die politökonomische Orientierung reicht neoliberalen Extremisten bis hin zu jenen Retros, die zu einer mittelalterlichen Ständegesellschaft zurückwollen.

Zum rechten Lager gehören auch Neo-Nazis, Holocaust-Leugner, Rassisten, extreme Sozialdarwinisten, Faschisten, Anarcho-Kapitalisten. Feinde der Republik, Feinde der Demokratie und des Liberalismus, Feinde des Humanismus etc.

Es gibt keine klaren Grenzziehungen. Weil es diese nicht gibt, sieht man aus der Außenperspektive dieses rechte Lager insgesamt als rechtsextrem an. Was vermutlich nicht falsch ist, denn dorthin wird dieses Sammelsurium irgendwann hinführen, nämlich in eine rechte Diktatur. Wohin sonst? Denn in diesem Wirrwarr werden sich skrupellose Populisten und „Warlords“ durchsetzen. So ähnlich wie im Chaos der Weimarer Republik.

Daher funktioniert der „Kampf gegen Rechts“ so erfolgreich, weil man aufgrund der fehlenden konkreten Zielsetzungen, Ordnungsstrukturen und Grenzziehungen das gesamte rechte Lager für bedrohlich ansieht.

Auch das „Wir sind mehr!“-Lager ist im Lagerdenken gefangen, aber die etablierten Akteure und Parteien werden nicht als bedrohlich angesehen, eben weil sie nicht verändern wollen, sondern nur sich selbst oben halten wollen. Obwohl das "Weiter so" auch in die Katastrophe führt.

Mit Feministinnen, Genderisten, LGBTQIA+ etc. kann man zwar nicht gut zusammenleben, aber besser als mit Nazis. Und so bedrohlich wie die Nazis sind die hier lebenden Muslime bislang noch(!) nicht.

Man hat eben die Erfahrungen mit den Neo-Nazis und ihren Morden, mit rechten Hooligans, mit dem Terror in „befreiten Zonen“.

In diese Situation haben sich die „neuen“ Rechten durch Lagerbildung, fehlende Grenzziehungen und fehlende konkrete Zukunftsperspektiven selbst hineinmanövriert.

RMH

17. Mai 2019 13:00

@Suedburgunder & @ Hartwig aus LG8,

ja, Mist aber auch, dass ist hier ja nur ein Forum, bei dem nur Geschriebenes kund getan werden kann. Nicht einmal Bilder vom gestählten Leib kann man einbinden ... so müssen wir eben einstweilen mit dem Vorlieb nehmen, was geschrieben wird (Möglichkeiten zum persönlichen Kennenlernen werden hier aber regelmäßig angeboten, Café Schnellroda etc.). Und beim Thema Körperlichkeit gilt es halt auch nur das langweilige, "gesunde Maß" zu finden. Übrigens: In den heutigen "Bürgerkriegen" - beginnend seit dem unseligen Zerfall Jugoslawiens - sah und sieht man auch eher dick bewanzte, grau melierte Herren in Camouflage-Jacken, die sich gegenseitig mit dem Dragunov oder der alten Jagdbüchse aus bequemer Deckung beharken ... ein hoch also auf den "Dad Bod" .. ;) :)

Wie auch immer, Eitelkeit will selbstredend bedient sein. "Rebellio carnis" sollen die Jesuiten angeblich dazu sagen.

Zum Artikel:
Im Grunde genommen ist es gut, wenn möglichst viele dieser "Beamte" eine derartige "Ent-Täuschung" im wahrsten Sinne des Wortes erleben - so lange unser Staat aber noch ein weiches finanzielles Kissen in Form von weiterer Alimentierung (Frühpensionierung, Versetzung etc.) und nicht die Einkerkerung der Abweichler vorhält, wird mit einem Überlaufen zur anderen Seite nicht zu rechnen sein. Aber auch hier höhlt steter Tropfen den Stein --- die härtesten Gegner fochten zumeist erst einmal auf der Seite, die sie dann schlugen (Arminius etc.).

Waldgaenger aus Schwaben

17. Mai 2019 13:01

Die Regierung geht mit dem Enfernen kompetenter Verfassungsschutzleiter ein hohes Risiko ein.
Was wenn, was ich ausdrücklich nicht hoffe, ein islamistischer Anschlag mit einer dreistelligen Anzahl von Toten in Deutschland erfolgt?

Maaßen und die anderen Geschassten würden dann sicher Wege finden, der Öffentlichkeit glaubhaft vermitteln zu lassen, dass unter ihrer Leitung der Anschlag verhindert worden wäre.

Als Verhärtung des antifaschistischen Einheitsblocks sehe ich es gerade nicht, dass die Regierungen in Bund und Ländern dieses Risiko eingehen. Eher als Zeichen der Schwäche und Auflösung. Die eigenen Reihen müssen durch riskante Disziplinierung zusammen gehalten werden.

Wenn Maaßen politische Ambitionen hat, tut er gut daran in der CDU zu bleiben. Bei der AfD müsste er sich ganz hinten anstellen. In der CDU scheint es mit AKK nicht so gut zu laufen und die Karten werden nach der EU-Wahl neu gemischt.

Search4M

17. Mai 2019 13:10

Warum, @Thomas Martini, muss es immer gleich ins Hochideologische gehen? Genügt, als Prüfung der demokratischen Statur der BRD, nicht auch die Beschreibung einer Politikerkaste, die, nunmal an die Macht gelangt, einen Selbstbedienungsladen geschaffen hat und diesen nun, die Wohlstandsverblödung des Wahlvolkes ausnutzend, mit allen Mitteln verteidigt? Und anscheinend kommt die größte Gefahr aus dem Konservativen, das heute Rechts heißt. Also alles gegen Rechts und diesem Schlachtruf folgen natürlich sofort alle grünen Kompoststalinisten und Sozialismusträumer. Eine Sonderrolle spielt dabei allerdings Fr. Bundeskanzler, die als "mächtigste und wichtigste Frau der Welt" auf ihrem ganz persönlichen Egotrip ist und sich dabei als Humanistin darstellt.

Trim

17. Mai 2019 13:16

@Hartwig aus LG8 - da Sie Exmeyer erwähnen: Vor einigen Wochen las ich wieder Kommentare von ihm auf der sehr lesenswerten Seite des Sankt-Michaels-Bundes (später benedikt-option.net), die jetzt allerdings nicht mehr aufrufbar ist.
Ist jemand der hier Lesenden vielleicht darüber im Bilde, was aus diesem unterstützenswerten Projekt geworden ist?

Niekisch

17. Mai 2019 14:14

"In beiden Lagern dominieren quantitativ die Doofen"

@ Imagine 12:46: die Doofen dominieren immer und überall, weil sie weniger Skrupel haben. Doofentum ist aber in der Näher der Ignoranz angesiedelt. Wenn Sie sich von letzterer fernhalten wollen, dann beantworten Sie doch bitte endlich meine Frage zum Nachweis der NSDAP-Mitgliedschaft Edgar Julius Jungs.

Hartwig aus LG8

17. Mai 2019 14:34

@ Trim
Ich kenne das Projekt noch aus Anfangszeiten, damals hiess es "Projekt Ernstfall" und wurde von einem Thomas Schmidt betrieben, der seinerzeit sogar auch auf SiN veröffentlichte. Leider bin ich nicht im Bilde, was aus dem Projekt heute geworden ist.

@RMH und @Suedburgunder
Sie mißverstehen! Ganz und gar.
Der @Suedburgunder interpretiert Strassenkampf hinein. Das ist eine völlig andere Schiene, die man ganz anders debattieren müsste.
Und @RMH: Nein, nix Herkules. Man sieht mir die Ertüchtigung nicht an (die sich auch ganz und gar im Rahmen hält). Aber man würde sehen, wenn ich nichts täte. Und man würde es auch sonst spüren. Es ist einfach der Appell, die Seminare zu verlassen, die Bücher zuzuklappen und das endlose Palaver zu unterbrechen. Wie soll ich es am besten ausdrücken? Es hat mit Selbstzucht zu tun. Ein gewisser soldatischer Zug steht jedem Rechten gut zu Gesicht. Und das regelmäßige Überwinden des inneren Schweinehundes ist mehr als nur ein Anfang. 10 Klimmzüge. Keine große Sache. Der Weg dahin kann dennoch steinig sein und ist das Ziel.

Andreas Walter

17. Mai 2019 14:45

""Nazis raus"-Rufe wohl kaum."

Was? Wieso? Sind Nationalsozialisten rechtlose Untermenschen? Vogelfreie? Entrechtete?

Im Grundgesetz steht etwas anderes:

"Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 3

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."

Wie lautet daher die Anklage, für alle, die nach 1935 geboren wurden?

Patriot und Sozialist zu sein? Oder einfach nur Deutscher?

https://youtu.be/sLYBwqOo0ns

Patria o muerte.

Imagine

17. Mai 2019 15:45

@Niekisch 17. Mai 2019 14:14
„…beantworten Sie doch bitte endlich meine Frage zum Nachweis der NSDAP-Mitgliedschaft Edgar Julius Jungs.“

Mitglied der NSDAP war er nicht. Jedoch:
„Im Sinne einer Aufgabenteilung erklärte Jung die NSDAP zum „Referat Volksbewegung“ des nationalen Lagers. Dabei war Jung kein Anhänger Adolf Hitlers. Ähnlich wie viele andere Vertreter der Konservativen Revolution orientierte er sich am Faschismus Mussolinis.“

Jung war „Mitglied des Freikorps Epp und nahm an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik im Frühjahr 1919 teil.´“

„Das Freikorps war für sein rücksichtsloses Vorgehen und Erschießungen von Gefangenen und Zivilisten bekannt. Es wird unter anderem für die Ermordung Gustav Landauers verantwortlich gemacht. Viele Mitglieder schlossen sich dem Nationalsozialismus an, darunter neben Epp auch sein Stabschef Ernst Röhm, sowie Rudolf Heß, Eduard Dietl, Hans Frank, Otto Strasser und Gregor Strasser. Das Freikorps gilt als eine der „Geburtszellen“ der NS-Bewegung.“

„Franz Josef Heinz, beauftragte. Antz selbst kümmerte sich um die Finanzierung. Die Männer für die Aktion wurden von Hermann Ehrhardt zur Verfügung gestellt.[7]
Das Attentat [gegen den Präsidenten der Autonomen Pfalz, Franz Josef Heinz] gelang erst im zweiten Anlauf: Am Abend des 9. Januar 1924 stürmten unter dem Kommando von Jung rund 20 Männer, die über den gefrorenen Rhein gekommen waren, den Speisesaal des „Wittelsbacher Hofes“ in Speyer. Sie ermordeten Heinz, seine beiden Mitarbeiter Nikolaus Fußhöller und Matthias Sand sowie einen unbeteiligten Gast.“ (Zitate aus Wikipedia)

Kein NSDAP-Mitglied, aber Teil der reaktionären Bewegung und Soldateska.
Insofern war er „Kamerad“.

Suedburgunder

17. Mai 2019 16:12

@Hartwig aus LG 8
Ich glaube nicht, daß ich etwas "hineininterpretiere". Es ist nur die logische Konsequenz dessen, was Sie mit Ihrer ersten Wortmeldung angestoßen haben und was für mich auch etwas mit Würde und Selbstachtung zu tun hat. Im übrigen gehe ich davon aus, daß sich die große Mehrheit der hier Schreibenden, wie ich - um es höflich auszudrücken - , im reiferen Mannesalter befindet. Da verbietet sich der "Straßenkampf" von selbst. Anderenfalls wäre die blutigen Nase neben der Lächerlichkeit noch das kleinere Übel.
All jenen, die mich mißverstanden haben sollten, lege ich abschließend folgendes Gedicht Goethes (insonderheit die letzte Zeile!) ans Herz:

"Was verkürzt mir die Zeit? – Tätigkeit!
Was macht sie unerträglich lang? – Müßiggang!
Was bringt in Schulden? – Harren und Dulden!
Was macht gewinnen? – Nicht lange besinnen!
Was bringt zu Ehren? – Sich wehren!"

Wenn man sich in der Biographie des Weimarers auch nur ein wenig auskennt weiß man, daß er damit nicht vorrangig das Bekritzeln von Papier gemeint haben kann!

So, nun ziehe ich meine Laufschuhe an und begebe mich auf meine Hausstrecke (knapp 10 km), die ich fast täglich absolviere. Man weiß nie, wozu man's nochmal gebrauchen kann ;-)

Niekisch

17. Mai 2019 17:19

@ Imagine 15:45: Wie abenteuerlich wollen Sie Ihre Argumentationskette noch gestalten? Vor allem, wie wenig in die jeweilige Zeit eingebunden? Jung war weder Mitglied der NSDAP noch Anhänger Hitlers, aber angeblich Kamerad und "Referatsverteiler", Mitglied bei Epp. Dem Freikorps Epp wiederum ist Hitler nur durch Glück und Listigkeit bei dessen Einmarsch in München entgangen. Ja, was denn nun? Auf welche Seite gehört Jung dann? Schauen wir mal, was er selber sagt und was Sie selber hier ja auch propagieren: "Es muß aber zwischen einer echten Elite, die sich sozial verpflichtet fühlt, und einer unechten, die nur kraft materieller Gewalt herrscht, unterschieden werden. Eine rohe Gewaltherrschaft wird niemals auf die Zustimmung der Regierten rechnen können. Sie wird auch nicht von oben nach unten - durch eine Erziehungsdiktatur (s. heute) - das Volk willensmäßig oder gar kulturell vereinheitlichen können. Auch die nachhaltige Erziehung zum nationalen Gedanken als allumfassender Wertgrundlage ist unmöglich. Wer dies erstrebt, vergißt, daß gerade der Nationalismus ein Erzeugnis der Demokratie ist. Nachdem diese Wertgrundlage erschüttert ist, wäre es widerspruchsvoll, sie von oben her neu herstellen zu wollen. Staat und Recht müssen aus einem unbedingten seelischen Grundgesetze abgeleitet werden, soll ein einheitlicher Staatswillen zustande kommen. Der nationale Gedanke vermag dies nicht, zum mindesten nicht mehr. " Und Jung gegen, nicht für Mussolinis Diktatur:" ...ein solcher Staat müßte unorganisch werden, wäre genauso notwendig eine zentralistische Diktatur, wie sie bis jetzt der Faschismus ausübt." (Jung, Herrschaft...S. 279/280)

Sie spekulieren offenbar auf geschichtliche Unkenntnis der Foristen. Darin scheitern Sie Schritt für Schritt auf irgendeine Art grandios. Für historiographische Diskurse reicht es nicht aus, "Textbausteine" hervorzuzaubern und dann in falschen Zusammenhang zu bringen.

Ihrer Analyse zur "Mosaikrechten" allerdings stimme ich zu und wenn Ihnen diese schlimme Lage wirklich innerlich wie auch mir zusetzt, dann lassen Sie uns doch einmal unabhängig von unseren Differenzen je nach Wertigkeit zunächst Begriffe für einen Brückenschlag innerhalb der zerspellten Dissidenten von "rechts" und "links" finden, die wir dann nach und nach gemeinsam ausfüllen. Das wäre doch einmal eine Aufgabe, die ich hier erfolglos schon mehrfach vorgeschlagen habe. Lehnen wir uns zurück und suchen nach dem für uns persönlich höchsten Wert, den wir auch gesellschaftlich und übergesellschaftlich erfüllt sehen möchten. Darf ich anfangen? Für mich ist der höchste Wert ohne Abwertung anderer Werte und Personen "der Glaube an ein Höheres als ich selbst" Was ist Ihr Begriff? Kommen wir zusammen? Können wir ihn mehreren oder allen Foristen offerieren? Dem gesamten oppositionellen Lager? Mein Angebot steht: Frieden ist besser als Krieg!

Niekisch

17. Mai 2019 17:31

"Im Grundgesetz steht etwas anderes:"

@ Andreas Walter 17.5. 14:45: Ja, es steht anderes, aber auch die Grundrechte stehen nun einmal unter dem "Vorbehalt des Gesetzes", das heißt, sie können, wenn nicht ihr Wesenskern aufgehoben wird, durch Gesetz, hier die sog. Staatsschutzgesetze, insbes. §§ 86 ff, § 130 StGB, eingeschränkt werden.

RMH

17. Mai 2019 17:43

@Imagine,
das Sie hier jetzt irgendwelche tendenziösen Bolschewismus verherrlichenden Wikipedia-Schnipsel einstellen, ist unter ihrem Niveau und beleidigt das Forum. Vom von mir im anderen Strang anempfohlenen Werk von E. J. Jung haben Sie offenbar nicht eine Zeile gelesen.

@all,
Empire strikes back - gerade gehen schöne Räuberpistolen über die FPÖ bei Spiegel online und über die Ticker. Rechtzeitig vor der Europawahl. Da hilft jetzt auch keine Distanzierung von den Identitären mehr - der Skandal rollt und er rollt in Form von illegalen Videoaufzeichnungen …
Es werden alle Register gezogen - die Nerven liegen blank und es zeigt sich die nackte Angst vor dem "rechten" Zusammenschluss in Europa … Bin schon gespannt, was kommt, bzw. was noch ausgegraben wird, wenn die Wahlen dennoch das rechte Lager stärken werden.

FrankaFrey

17. Mai 2019 19:15

@Suedburgunder
Mit einer 5km-Zeit von 30 Minuten schaffen Sie niemals einen Marathon unter drei Stunden. Vielleicht laufen Sie ja sie 10km im 30 Minuten, dann sollten Sie unter drei Stunden kommen. (Der Faktor ist: 10km Bestzeit mal 4,6667) Sonst wüsste ich hier auch noch ein paar Mädels, die die 5km deutlich unter 30 Minuten schaffen. Vielleicht könnten die ja dann auch beim Antifa-Rotzjungen-Vertreiben helfen. Ich fürchte allerdings, dass das schnelle Laufen eher zur gelungenen Flucht qualifiziert.

Old Linkerhand

17. Mai 2019 19:19

"Die gemeinschaftsfeindliche Gesinnung der Antifaschisten verdeckt nicht ihren ostentativen Drang dazu, sich einer ideellen Gemeinschaft der moralisch Besseren und Höherwertigen angehörig zu fühlen, die berufen ist, das moralisch Schlechtere und Minderwertige auszumerzen, damit die offene Gesellschaft noch freier, noch bunter, noch vielfältiger werden kann."

Tief, ganz tief unten im Hirn, in den untersten Schichten des Unterbewußten nagt ein kleiner schwarzer Punkt an jedem Gutmenschen. Wahrscheinlich haben sich dort frühkindliche Erinnerungsfetzen von Kränkungen, Demütigungen oder Zurückweisungen angepappt und wie eine vereiterte Wunde drängt es und drückt es und plagt sein Opfer. In diesem finsteren Ort, wo kaum jemals ein Gedanke seinen Eingang fand, entsteht mit der Zeit eine ungeheuere Kraft, die die eigene, noch nicht bewußte, Minderwertigkeit und A-Moral nach Außen drängen läßt. Das aber steht im krassen Widerspruch zu ihrem Selbstbild und innere Konflikte sind vor- programmiert. Dann werden Feinde und Sündenböcke gebraucht, um all diese Schuld und Plagen auf Andere zu übertragen. Und wer eignet sich dafür besser als der Nazi, dieser teutonische Zombie. Der Kampf gegen das ultimative Böse - etwas besseres kann es nicht geben. Die emotionale Entlastung in Aktion muss gigantisch sein, und wie Drogensüchtige brauchen sie den nächsten Kick….

Thomas Martini

17. Mai 2019 20:21

"Warum, @Thomas Martini, muss es immer gleich ins Hochideologische gehen? Genügt, als Prüfung der demokratischen Statur der BRD, nicht auch die Beschreibung einer Politikerkaste, die, nunmal an die Macht gelangt, einen Selbstbedienungsladen geschaffen hat und diesen nun, die Wohlstandsverblödung des Wahlvolkes ausnutzend, mit allen Mitteln verteidigt?" - Search4M, 17. Mai 2019 13:10

Diese Oberflächenanalyse endet für gewöhnlich in der Fehldiagnose, der Vorgang habe mit Demokratie nichts zu tun.

Somit kommt der Appell, nicht gleich das "Hochideologische" zu bemühen, doch nur der Aufforderung gleich, die Pest um Himmels willen nicht beim Namen zu nennen.

Eine Politikerkaste mit Selbstbedienungsladen: Geht man nach den kundigen Untersuchungen eines Prof. Hans Herbert von Arnim, dann wurden die Grundsteine für die "Parteienherrschaft" in den 1950er Jahren gelegt sind, was allerdings sogleich die Frage aufwirft, wann es denn diese sagenumwobene Demokratie jemals gab, die tatsächlich etwas mit Demokratie zu tun gehabt haben soll.

"Ich habe 1914 mitgeholfen, Mexiko und insbesondere Tampico für die wichtigen amerikanischen Ölinteressen abzusichern. Ich habe geholfen, Haiti und Kuba für die Jungs von der National City Bank zu einem angenehmen Ort, um ihre Erträge abzuschöpfen, zu machen. Ich half bei der Ausplünderung eines halben Dutzends mittelamerikanischer Republiken zum Nutzen der Wall Street. Die Liste schmutziger Geschäftemacherei ist lang. Von 1909 bis 1912 war ich an der Säuberung Nicaraguas für das internationale Bankhaus Brown Brothers beteiligt (...).
1916 habe ich den amerikanischen Zuckerinteressen in der Dominikanischen Republik den Weg bereitet. (1903 half ich, Honduras für die amerikanischen Obsthandelsfirmen zuzurichten.) In China half ich, dafür zu sorgen, dass Standard Oil ungestört seinen Geschäften nachgehen konnte. In all diesen Jahren hatte ich, wie die Jungs in den Hinterzimmern sagen würden, ein dickes Ding am Laufen. Rückblickend glaube ich, dass ich Al Capone ein paar Tipps hätte geben können. Er betrieb seine schmutzigen Geschäfte bestenfalls in drei Bezirken. Ich operierte auf drei Kontinenten" - Smedley Darlington Butler, "War is a racket"

Es kann absolut nicht schaden, sich Leute wie Merkel, Schäuble, Scholz, Altmaier, Dreyer, Seehofer, Söder et al. wie diesen Smedley Darlington Butler vorzustellen. Diese demokratischen Gangster erledigen in Deutschland das schmutzige Geschäft, das General Butler früher für die Demokraten in Lateinamerika betrieb.

Wie üblich, wird hier jeder "vernünftige" Mensch zunächst einmal in Abwehrhaltung gehen, und stur behaupten: Das hat aber doch mit Demokratie nichts zu tun!

Diese Reaktion ist ein Ideologieschutzreflex, der den Betreffenden wirksam davor bewahrt, das eigene Demokratieverständnis auf den Prüfstand zu stellen, um es an der Wirklichkeit zu messen.

So sind die meisten Zeitgenossen leider gegen die äußerst wichtige Erkenntnis immunisiert, daß Demokratie in der echten Welt grundsätzlich und überall mit Lüge, Täuschung, Betrug, Krieg, Raub- und Völkermord einhergeht.

Jedes Bekenntnis zur Demokratie, egal wie ausdifferenziert und bildungsbürgerlich untermauert, läuft am Ende darauf hinaus, ein Todesurteil für's eigene Volk zu unterzeichnen. Daran führt kein Weg vorbei, und diese bittere Erfahrung muß nun eben auch Gordian Meyer-Plath machen.

Laurenz

17. Mai 2019 22:39

@Imagine .... die Linke hat 69 Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Als Nachfolgepartei der SED ist die Partei die Nachfolge-Partei der KPD, deren ehemaliger Funktionär Erich Mielke 1931 2 Polizisten erschoß. Diese Kommunisten mordeten aus politischen Gründen in den letzten Jahren der Weimarer Republik um die 8.000 Opfer pro Jahr, alleine in Berlin. Die Rechten kamen in diesem quasi-Bürgerkrieg nur etwa auf die Hälfte. Wenn Sie nun in Betracht ziehen, daß der letzte Indianer-Krieg in den USA 1903 stattfand, ist das also gar nicht so ungewöhnlich. Die Zaren ließen in den letzten 80 Jahren ihrer Herrschaft ca. 6.000 Politische hinrichten. Ihr Held Lenin ließ im ersten viertel Jahr seiner Herrschaft knapp 30.000 Politische hinrichten. Von daher sollten Sie vielleicht weniger einseitig werten. Andere Zeiten andere Sitten. Außerdem sind Ihre Beiträge hier am Thema vorbei. Warum gründen Sie nicht eine Imagine-Kirche, da können Sie dann in täglichen Messen Ihren Sermon ablassen.

Lotta Vorbeck

18. Mai 2019 00:58

@Imagine - 17. Mai 2019 - 03:45 PM

"... aber Teil der reaktionären Bewegung und Soldateska ..."

*************************************************

"Reaktionäre Bewegung und Soldateska" ... das klingt verdammt nach Parteilehrjahr.

Parteilehrjahr
https://www.bundesarchiv.de/sed-fdgb-netzwerk/glossar.html?q=Parteilehrjahr

Laurenz

18. Mai 2019 09:00

@Niekisch .... ich Stimme Ihrem Vorschlag "der Glaube an ein Höheres als ich selbst" zu, wobei wir Glauben auch mit Wissen austauschen könnten. Wenn Sie mal eine Familienaufstellung gemacht haben, wissen Sie, daß schon eine Volksseele unglaublich größer als jede Einzel- oder Familien-Seele ist. Auch einer universalen Allmacht mag ich zustimmen. Allerdings steht Ihre letzte Maßgabe "Frieden ist besser als Krieg!" dem diametral gegenüber, damit entwerten Sie eine göttliche Allmacht wieder. Wo Christen und Muslime Recht haben, auch wenn Sie teils das Gegenteil behaupten, ist Krieg und Gewalt die Grundlage der Religionen. Carlos Castaneda sagt dasselbe "Wir sind immer im Krieg" auch wenn Er Gewalt für die primitivste Form des Krieges hält. Wenn Sie, Niekisch, die hohe Allmacht, auch wie Christen und Muslime, nach Ihrem Gutdünken formen wollen, ist die Größe einer Allmacht im Augenblick verflogen. Ich bin

Thomas Martini

für Seinen Beitrag dankbar. Der Haken an Seinem Beitrag liegt in der moralischen Erwartungshaltung an den Menschen selbst. Wenn Thomas Martini Herrn Butler beschreibt, erfüllt dieser nicht die Anforderungen, die wir uns denken und wünschen, aber beschreibt gut, wie wir tatsächlich sind. Smedley Darlington Butler war nur ehrlich. Carlos Castaneda beschreibt das Universum als ein räuberisches. Wieso sollten wir kleine Mikro-Kopien uns davon unterscheiden? Das ist der Grund, warum ich desöfteren Morallehren angreife. Denn das Heidentum kannte kein "Gut und Böse" nur den jeweiligen Standpunkt. Die Moral dient den Butlers dazu, die Moral-Gläubigen zu betrügen. Und deswegen werden Ketzer auch so rabiat von den Pseudo-Moralisten verfolgt, das kann jeder jeden Sitzungstag im Bundestag verfolgen, livehaftig.

@Old Linkerhand
https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2017/studie-schwache-maenner-lieben-sozialismus/

Maiordomus

18. Mai 2019 11:36

@Noch vorteilhafter wäre für SiN, Sie selber @Laurenz, würden sich in Richtung einer separaten Sekte absentieren. Der Schaden, den Sie auf dieser Seite angerichtet haben, ist hoch genug, auch in Richtung der Leute, die wegen Ihnen und noch wenigen anderen sich hier nicht mehr an den einst teilweise sehr hochstehenden Debatten beteiligen, weil auf diesem Niveau nicht von einem rechtsintellektuellen Forum die Rede sein kann. Immer ärgerlicher scheint mir ferner der Narzissmus Sellners mit seinen unzähligen Geschwätz-Videos. Hingegen möchte ich an dieser Stelle meine steigende Achtung vor dem Video-Blogger Carsten Jahn ausdrücken, dessen neuester Kommentar zu der Art der amerikanischen und internationalen Trump-Bekämpfung inszenierten Strache-Affäre treffend und hintergründig ist, mit einer Einschränkung: natürlich ist Strache ein Opportunist, und weit davon entfernt, als brauchbarer Staatsmann durchzugehen. Da lobe ich mir in Sachen Integrität doch noch den Schweizer Milliardär Blocher, der es nie nötig hätte, in eine solche Falle zu tappen. Mit guten Gründen widersetzt sich der kluge Mann, der sogar noch einen theologischen Hintergrund hat, einer rechten Internationale, so wie nun mal Wahlabstinenz bei den künftigen sog. Europa-Wahlen wohl die wahrscheinlichste Wirkung der gegenwärtigen, vom Spiegel zur Auflage-Erhöhung losgetretenen Anti-Rechts-Kampagne sein wird, bei welcher auch rein terminlich das Zusammenspiel aller Medienkartelle erwartet werden kann, so wie es gegen Trump auch immer mehr oder weniger funktionierte, bis es eines Tages aber immerhin nicht mehr funktionierte. Würde sich Sellner freilich nicht mit dem von mir angemahnten Narzissmus selber im Wege stehen, sähe ich ihn vom Auftreten und den rhetorischen Fähigkeiten, ebenfalls von seiner grundsätzlichen Integrität her, durchaus eher als österreichischen Parteiführer denn als Vordenker der deutschsprachigen Rechten, wofür ihm die bildungsmässigen und erfahrungsbezogenen Voraussetzungen bis anhin fehlen. Er könnte wohl, im besten Fall, vielleicht so etwas wie der Joschka Fischer der österreichischen Rechten werden, mit dem Unterschied, dass allerdings ein Rechter, erst recht einer, der nie einen Polizisten zusammengeschlagen hat, es nie zu einem Hätschelkind der nationalen und internationalen Medien bringen kann. Sodann hat man in Europa auf Steven Bannon nicht gewartet, da wäre Sellner mehr zuzutrauen, Nur muss nun mal jeder zuerst in seinem eigenen Land im optimalen Sinn des Wortes zum Rechten schauen. Von den Europa-Wahlen ist nun aber mal, wohl auch in Deutschland, nicht viel zu erwarten. Erst recht nicht bei der laufenden Kampage, wie sie Jahn auf seinem Video verdienstlich und über dem Präzisionsgrad der herkömmlichen AfD-Rechten analysiert hat.

Gast

18. Mai 2019 11:59

# Andreas Walter

"Im Grundgesetz steht etwas anderes:

"Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland" "

Die 'Bundesrepublik Deutschland' wurde 1990 vom damaligen Außenminister H.D. Genscher bei der UNO abgemeldet - und dafür 'Germany NGO' * angemeldet. Insofern habe ich gewisse Schwierigkeiten das ... Gebilde, in dem ich ... existiere(n muß) rechtlich exakt zu verorten.

* Lesen Sie selber nach bei 'creaplan-Punkt-org - Neuheiten - Bund eine NGO'

Imagine

18. Mai 2019 12:31

Die 68-er-Bewegung war 1970 zu Ende. Es war nicht gelungen, eine gemeinsame Organisationsstruktur zu finden. Auch der SDS löste sich auf .Es bildeten sich Gruppen und Lager: Spontis, Marxisten, Leninisten, Maoisten, Trotzkisten, Jusos, DDR-Anhänger (DKP) und Feinde des Sowjetkommunismus (maoistische K-Gruppen) usf.

All diese Gruppen waren separiert voneinander. Jede Gruppe hatte einen anderen Tagungsort, ein anderes Publikationsorgan, eine andere Stammkneipe etc. Diskurse von Anhängern unterschiedlicher Positionen gab es nicht mehr, sondern nur selbstreferentielle Bestäigung der Ideologien und Dogmen der Gruppen.

Das waren politische Sekten. Jede Sekte lebte in einer eigenen Blase. Im Fokus der K-Gruppen stand die russische Revolution. Sie alle glaubten an die Möglichkeit einer proletarischen Revolution mit anschließender „Diktatur des Proletariats“. Und ihre Führungspersonen imaginierten sich als zukünftige revolutionäre Führer wie Lenin, Trotzki, Stalin, Mao etc.

Sie begriffen nicht, dass sie sich gedanklich in einer bereits untergegangenen Welt bewegten. Denn die Arbeiterbewegung gab es längst nicht mehr, die war mit den Siegen des Faschismus liquidiert. Aber auch die vor dem WK II in Europa weit verbreiteten Faschismen gab es in Europa nicht mehr. Es gab in Europa noch die Diktaturen in Spanien, Portugal und Griechenland. Und die kommunistischen Diktaturen in Osteuropa.

Die Industriearbeiterklasse war eine untergehende Klasse. Der Prozess des zunehmenden Ersatzes menschlicher Industriearbeit durch Maschinen zeichnete sich ab. Der Richta-Report spielte in der Technologiedebatte der 60-er und 70-er Jahre eine entscheidende Rolle, wurde aber von den K-Gruppen ignoriert. Vgl. dazu:
https://leibnizsozietaet.de/wp-content/uploads/2012/11/05_bollinger.pdf

Die K-Gruppen waren Retros, die gedanklich in einer längst untergegangenen Welt lebten. Als sie dann später merkten, dass die Arbeiterklasse nicht an den K-Gruppen und ihrer Ideologie interessiert war, sondern sogar feindlich gegenüberstand und die K-Gruppen zunehmender staatlicher Repression und Verfolgung ausgesetzt waren, lösten sich die meisten Gruppen auf und aus den Aktivisten wurden wieder die karriereorientierten Kleinbürger, die sie vorher waren.

Ein paar Sekten gibt es aber heute immer noch. Politische Relevanz besitzen sie nicht. Die schöne Trotzkistin Lucy Redler war zeitweilig Gegenstand der Medien.

Überhaupt hat sozialistische Politik in der Geschichte der BRD nichts bewirken können. Die Sozialisten in der SPD sind gescheitert, die SED-Nachfolgeorganisation – die PDS und spätere Linke – war in den 3 Jahrzehnten ihrer Existenz in der BRD politisch völlig einflusslos und hat keinerlei Spuren hinterlassen. Hätte sie es diese Partei nicht gegeben, wäre nichts anders gelaufen.

Heute sind realitätsbezogene Zukunftsperspektiven auf Seiten der Linken gleich Null. Die Linke ist ein Funktionärsverein zum Ergattern von Posten und Privilegien.

Nun ein Sprung zurück in die Zeit nach 1918 in Deutschland. Das war eine historische Umbruchsituation und eine Zeit des Klassenkampfs und Bürgerkriegs.

Die Reaktionäre wollten die Republik zerstören und zurück in vorbürgerliche Verhältnisse. Die Reaktionäre waren ein Sammelsurium, die einen wollten in die Monarchie zurück, andere einen faschistischen Führerstaat, die einen waren Sozialisten, andere räuberische Sozialdarwinisten wie die Raubritter im Mittelalter.

Die „Konservative Revolution“ ist Ausdruck dieser Zeit. Schon begrifflich ist sie ein Oxymoron.

Die heutigen Anhänger der KR leben gedanklich in einer Welt, die schon lange untergegangen ist. Ähnlich wie die Amish People. Die haben jedoch den Vorteil, dass sie in den USA und in Kanada die Möglichkeit besitzen, ihr Gemeinwesen und Alltagsleben nach ihren Vorstellungen zu organisieren.

„Ab dem Jahr 2000 lebten über 165.000 Old Order Amish in den Vereinigten Staaten und ungefähr 1.500 in Kanada. Eine Studie aus dem Jahr 2008 ergab, dass ihre Zahl auf 227.000 angestiegen war. Im Jahr 2010 ergab eine Studie, dass ihre Bevölkerung in den letzten zwei Jahren um 10 Prozent auf 249.000 angewachsen war, mit zunehmender Abwanderung nach Westen. Die meisten Amish haben nach wie vor sechs oder sieben Kinder, während sie vom starken Rückgang der Kinder- und Müttersterblichkeit im 20. Jahrhundert profitieren. Zwischen 1992 und 2017 stieg die Bevölkerung der Amish um 149 Prozent, während die US-Bevölkerung um 23 Prozent stieg.“ https://en.wikipedia.org/wiki/Amish (übersetzt)

„Amische alter Ordnung führen ein stark in der Landwirtschaft verwurzeltes Leben und sind bekannt dafür, dass sie bestimmte moderne Techniken ablehnen und Neuerungen nur nach sorgfältiger Prüfung der Auswirkungen übernehmen. Die Amischen legen großen Wert auf eine Familie mit klar vorgegebenen Geschlechterrollen,[1] Gemeinschaft und Abgeschiedenheit von der Außenwelt. … Die Amischen stammen überwiegend von Südwestdeutschen oder Deutschschweizern ab und sprechen untereinander meist Pennsylvaniadeutsch, kleinere Untergruppen sprechen stattdessen einen elsässischen oder einen berndeutschen Dialekt. Im Jahre 2015 lebten etwa 300.000 Amische in 32 Staaten der USA sowie im kanadischen Ontario in etwa 500 Siedlungen und 2.200 Gemeindedistrikten.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Amische

Vielleicht wäre so etwas in dieser Art auch ein Modell für Europa, wenn man das Menschenrecht auf kulturelle Selbstbestimmung akzeptiert. In gewisser Weise gibt es dies schon, jenes Nebeneinander von inkompatiblen Kulturen. So z.B. zwischen Deutschland und Polen.

Die repressive Durchsetzung einer „Einheitskultur“ führt zu sozialen Kämpfen, zu zunehmendem Totalitarismus und möglicherweise zu Formen eines Bürgerkriegs.

Maiordomus

18. Mai 2019 12:42

PS. Auch wenn sich Sellner bei seinem Geschwätzigkeitskoeffizienten einmal mehr nicht knapp halten konnte in seinem neuesten Video-Kommentar zur Strache-Affäre, so behält er im Wesentlichen recht: Die FPÖ ist auf metapolitischem Gebiet absolut ungenügend. Es gibt kaum jemanden, der auf geistespolitischem Gebiet wenigstens so argumentieren könnte wie in Deutschland die Marc Dejong, Meuthen, Curio, Fest und wie sie heissen. Mit anderen Worten, wie ich es oben schon andeutete: der Mann, welcher der FPÖ tatsächlich fehlt, heisst Sellner, aber das ist ausgerechnete das politische Talent, mit welchem der kommende Parteiführer, Norbert Hofer, gemäss dessen eigener Aussage, "kein Bier trinken möchte". Es kommt aber immer mehr an den Tag, dass Sellner, dem die Geduld für akademische Arbeit abgeht, eher eine politische Begabung ist, mit zwar metapolitischer Allgemeinbildung wie die obigen, als dass er selber zum Beispiel ein neuer Armin Mohler der deutschen Rechten werden könnte, vom Format Kaltenbrunners ganz zu schweigen. Insofern glaube ich, dass Sellner, von dessen Integrität und grundsätzlicher politischer Klugheit ich durchaus angetan bin, jetzt vielleicht in seinem Land es versuchen sollte, wie seinerzeit Joschka Ficher zu den Grünen, zu denen dieser ja nie passte, selber in die Politik einzusteigen. Nicht ausgeschlossen ist freilich eine abermalige politische Spaltung der FPÖ in jene, die mit den Identitären zusammenarbeiten wollen und jenen, die dies nicht richtig finden. Auf Dauer werden sich aber diejenigen durchsetzen, die den Bevölkerungsaustausch ernsthaft bekämpfen wollen, indem sie den Vorgang auch entsprechend benennen. Letzteres ist wohl das "metapolitische Minimum".

Lotta Vorbeck

18. Mai 2019 12:55

@Laurenz - 17. Mai 2019 - 10:39 PM

"... Als Nachfolgepartei der SED ist die Partei die Nachfolge-Partei der KPD, deren ehemaliger Funktionär Erich Mielke 1931 2 Polizisten erschoß. ..."

*******************************

War es nicht Walter Janka (1914 - † 1994), der kurz vor seinem Tode öffentlich machte, daß derselbe Schütze, mit letaler Konsequenz für die Betroffenen, im Spanischen Bürgerkrieg die Reihen der "Internationalen Brigaden" säuberte?

Gustav

18. Mai 2019 14:18

@ Imagine

"...weil man aufgrund der fehlenden konkreten Zielsetzungen, Ordnungsstrukturen und Grenzziehungen das gesamte rechte Lager für bedrohlich ansieht."

Nein, der Kampf gegen "rechts" hat ganz andere Gründe.
Der „Kampf gegen rechts“, der in der Bundesrepublik Deutschland als „Antifaschismus“ mit der „Faschismuskeule“ (Hans-Helmuth Knütter) betrieben wird, war charakteristisch für die kommunistischen Diktatursysteme des 20. Jahrhunderts: Dieser Kampf gegen rechts wurde aufgrund des Einparteiensystems vor allem innerparteilich als „Kampf gegen Rechtsabweichler“ durchgeführt, hatte dabei aber den Zweck, eine nichtsozialistische Alternative und damit die Abschaffung der linken Diktatur von vornherein zu verhindern. Am nachhaltigsten und in einer expliziten Weise wurde der mit totalitären sozialistischen Bestrebungen verbundene Kampf gegen rechts dabei in der Volksrepublik China geführt. Dieser Kampf gegen rechts hat die „Volksrepublik“ China vor allem in den Jahren zwischen 1958 und 1962 „in eine Hölle auf Erden“ verwandelt, was sich dann mit der „Kulturrevolution“ fortgesetzt hat. Die Jahre zwischen 1958 und 1962 waren die Zeit des sog. „Großen Sprungs nach vorn“ in die linke Utopie, deren Verwirklichung gegen rechte Tendenzen, Rechtsabweichler, Rechtsrevisionisten, Rechtskonservative und dergleichen auch in Form von Umerziehungslagern, ideologischen Strafverfahren, Foltern und politischem Massenmord durchgesetzt werden mußte. Die wesentlichste Folge dieses Versuchs im Kampf gegen rechts die Linksutopie zu verwirklichen, war die große chinesische Hungerkatastrophe, die in absoluten Zahlen mehr Tode aufweist als der Erste Weltkrieg und das Ausmaß an Opfern des Zweiten Weltkriegs erreicht. Dabei stellt der Begriff „Hungersnot“ eine - in der Bundesrepublik Deutschland allerdings in diesem Kontext einer Antirechtspolitik nicht verbotene - Verharmlosung dar, weil dieser Begriff nahe legt, daß der Tod der Menschenmassen die unbeabsichtigte Folge unausgegorener und schlecht umgesetzter linker sozialistischer Wirtschaftsprogramme gewesen sei (was allerdings schon schlimm genug wäre). Es handelt sich jedoch bei der Politik des „Großen Sprungs“ um keine bloße Hungerkatastrophe, sondern die im Kampf gegen rechts durchgesetzte Politik, die zu diesem Massensterben führte, war mit massenhafter Tötung von Menschen verbunden, die sich dieser Politik zu widersetzen suchten und im Interesse des bloßen Überlebens gezwungen waren, dieser Politik zuwider zu handeln. Zwang, Terror und systematische Gewalt waren die Säulen des Großen Sprungs und kennzeichnen die maoistische Methodik des Kampfes gegen rechts, der Betroffene in den Kannibalismus getrieben hat.
(Josef Schüßlburner, Roter, Brauner und Grüner Sozialismus. Bewältigung ideologischer Übergänge von SPD bis NSDAP und darüber hinaus, 2008 Lichtschlag Medien und Werbung KG)

Immerhin konnten die westdeutschen 68er ihren Feinden nur mit der „Fischmehlfabrik“, also mit der Einweisung ins KZ, drohen. Von ehemaligen Protagonisten wird dabei bestritten, daß mit dieser Formel ein Vernichtungslager angedroht wurde, sondern es wird als Androhung eines Arbeitslagers, also als Anordnung von abstoßender und beschwerlicher Zwangsarbeit interpretiert; als ob die Androhung von KZ-Verbringung nicht schon schlimm genug wäre!

Linksextreme Elemente können ja sogar in einer Demokratie Erfolg haben, wo der Selbsthaß dann die Form von Wertepropaganda annimmt, indem man im üblichen linken Humanitarismus, welcher automatisch den zu bekämpfenden Unmenschen generiert, den Menschen gegen den Deutschen setzt, zumindest den Kampf gegen Rechts führt (wobei im Zweifel der Deutsche an sich rechts ist): Dies stellt das Vermächtnis der (deutschen) 68er dar. Mit Radikalisierungspotential, was sich mit der Parole abzeichnet: „Menschen-Rechte statt rechte Menschen“. Um Menschenrechte zu verwirklichen, müssen rechte Menschen verschwinden! Wie macht man das?

https://links-enttarnt.net/?link=startseite

Gustav

18. Mai 2019 14:48

Eine Verfassung, die man aufgrund falscher Ansichten, d.h. durch gedanklichen„Grundrechtsterror“ (so der GG-Kommentator), „verletzen“ kann, ohne eine rechtswidrige Handlung begangen zu haben, wird dabei in der Tat unvermeidbarer Weise zu einem religiösen Dokument. Die ohnehin schon schwer durchführbare, aber im demokratischen Rechtsstaat trotzdem zwingend gebotene Unterscheidung zwischen dem Juristen und dem Theologen wird damit widerrufen! Diese Unterscheidung hat der sozialdemokratische Rechtsphilosoph Gustav Radbruch sinngemäß dergestalt zum Ausdruck gebracht, daß es den Richter zu verehren gelte, der gegen seine Überzeugung in Übereinstimmung mit dem Gesetz Recht spricht, aber man den Priester / Theologen zu verachten hätte, der wider seine Überzeugung predigt. Rechtsvorschriften kann man nämlich insbesondere in einer Demokratie (was vielleicht deren Hauptzweck ist) ändern und muß deshalb nicht in einen religiösen Sinn an diese Vorschriften oder gar an die ihnen zugrundeliegenden Wertungen („Werte“) „glauben“ und sich zu ihnen „bekennen“. Müßte man an diese Rechtsvorschriften wie an religiöse Dogmen glauben und sich zu ihnen bekennen, wie dies im Islam der Fall ist,könnte man diese Rechtsvorschriften nicht mehr zum politischen Gegenstand einer Änderungsdiskussion machen, womit jedoch der demokratische Prozeß bzw. Politik als solche weitgehend hinfällig würde. Das Legalitätsprinzip verlangt lediglich, daß man sich ungeachtet seiner Auffassungen an die Rechtsvorschriften hält, solange sie trotz aller berechtigter oder auch unberechtigter Kritik eben gelten. Selbstverständlich muß man aber an diesen Rechtsvorschriften Kritik üben können, um sie eben in dem dafür vorgesehenen politischen / parlamentarischen Änderungsprozeß ändern (oder auch aufrechterhalten) zu können. Dagegen beansprucht eine Religion von ihren Mitgliedern, daß sie die Dogmen der Religion für ewige Wahrheiten halten und entsprechend an diese glauben, sich zu ihnen bekennen, ohne diese ändern zu dürfen oder auch nur daran zu denken.

Die BRD verwechselt definitiv Demokratie mit Theologie!

Einsamer Wolf

18. Mai 2019 15:49

Wir leben derzeit leider in einer Welt, in der der politische Gegner in Person des links-grün versifften Establishments den weitestgehend uneingeschränkten Zugriff zu sämtlichen Instrumentarien hat, die es benötigt, diesen Staat im Klammergriff zu halten und Andersdenkende nach allen Regeln der Kunst mundtot zu machen. Ganz wie es Stasi-Merkel & Co. weiland in der DDR gelernt haben. Vor diesem Hintergrund sollte man sich fragen, ob und in welchem Umfang es möglich sein könnte, den Gegner mit den eigenen Waffen zu schlagen und einen stillen Marsch durch die Institutionen anzutreten. Der aktuelle Zeitgeist ist das Ergebnis einer Jahrzehnte andauernden Gehirnwäsche, und man kann leider nicht davon ausgehen, dass sich daran in absehbarer Zeit wesentliches ändern lässt.

Suedburgunder

18. Mai 2019 20:51

@FrankaFrey

Hocherfreut stelle ich fest, es bei Ihnen mit einer Kennerin der Materie zu tun zu haben. Deshalb will ich - selbst auf die Gefahr hin, weniger sportlich interessierte Mitforisten zu langweilen - gern auf Ihre Bemerkungen eingehen.

Sie haben natürlich völlig recht, daß man mit einer 30er-Zeit über die 5 km nie und nimmer einen Marathon unter 3 Stunden laufen kann. Diese wurde allerdings von @Hartwig ins Spiel gebracht und ist mitnichten die meine. Nun muß ich aber auch gestehen, etwas angegeben zu haben, denn die 2:57'46 ist eine schon vor Jahren realisierte Bestzeit, die ich nicht mehr zu laufen imstande bin (die biologische Uhr tickt auch für mich).

Was das Weglaufen anbelangt, so wissen wir von Clausewitz, daß ein geordneter Rückzug zum richtigen Zeitpunkt und vor einer erneuten Attacke ein probates Mittel ist, die Schlacht letztlich siegreich zu gestalten. Mein Angebot zum Antifa-Vertreiben steht also nach wie vor!

Und schließlich möchte ich darauf hinweisen, daß ich für den diesjährigen Berlin-Marathon (29.9.) angemeldet bin. Sollten Sie zufällig auch dabei sein, wäre es mir ein Vergnügen, Sie und "die paar Mädels" nach dem Lauf auf ein Glas Wein einzuladen.

Maiordomus

18. Mai 2019 21:59

Der oben genannte Politiker, der gemäss Sellner eine andere Liga darstellt als die Garde der heutigen FPÖ-Politiker, heisst natürlich Marc Jongen, nicht Marc de Jong. Ehrlich gesagt hat man sich an diese neue Mannschaft ausserhalb ihres Wirkungskreises noch kaum gewöhnt. Die im Internet verbreiteten Bundestagsansprachen der AfD-Politiker, die ausschliesslich "aus dem Fenster" gesprochen sind, tue ich mir nicht an, bzw. halte sie in fast keinem Fall bis zum Ende durch.

FrankaFrey

18. Mai 2019 22:37

@suedburgunder
Da freue ich mich für Sie, dass Sie dieses Jahr auf der schnellsten Marathonstrecke antreten werden und wünsche viel Erfolg. Ich meinerseits habe mit dieser Distanz abgeschlossen und bin jetzt mehr in der Vertikalen unterwegs (Berglauf und Sportklettern) Meine „Mädels“ sind z.T. noch minderjährig und dürfen keinen Wein auch keinen „Suedburgunder“ und auch nicht ausnahmsweise.

Gustav

19. Mai 2019 09:51

@ Imagine

Nachfolgenden Aufruf würden Sie vermutlich auch als "rechtsextrem" einordnen:

„Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique "regieren" zu lassen. Ist es nicht so, daß sich jeder ehrliche Deutsche heute seiner Regierung schämt, und wer von uns ahnt das Ausmaß der Schmach, die über uns und unsere Kinder kommen wird, wenn einst der Schleier von unseren Augen gefallen ist und die grauenvollsten und jegliches Maß unendlich überschreitenden Verbrechen ans Tageslicht treten? Wenn das deutsche Volk schon so in seinem tiefsten Wesen korrumpiert und zerfallen ist, daß es, ohne eine Hand zu regen, im leichtsinnigen Vertrauen auf eine fragwürdige Gesetzmäßigkeit der Geschichte das Höchste, das ein Mensch besitzt und das ihn über jede andere Kreatur erhöht, nämlich den freien Willen, preisgibt, die Freiheit des Menschen preisgibt, selbst mit einzugreifen in das Rad der Geschichte und es seiner vernünftigen Entscheidung unterzuordnen - wenn die Deutschen, so jeder Individualität bar, schon so sehr zur geistlosen und feigen Masse geworden sind, dann, ja dann verdienen sie den Untergang.“

Die Autoren sind anonym, aber das wird sich ja wohl rausfinden lassen, wer diese ominöse „Weiße Rose“ sein soll...

Gustav

19. Mai 2019 12:59

@ Imagine

"Zum rechten Lager gehören auch Neo-Nazis, Holocaust-Leugner, Rassisten, extreme Sozialdarwinisten, Faschisten, Anarcho-Kapitalisten. Feinde der Republik, Feinde der Demokratie und des Liberalismus, Feinde des Humanismus etc."

Ein Staat, der seinen Bürgern 100 Millionen raubt, um die Wahnvorstellungen einer fanatischen linksextremen Minderheit durchzusetzen, ist kein Rechtsstaat, sondern totalitär und erfordert eine regel-rechte Opposition. Dazu muss man aber eine Vorstellung davon haben, was rechte und linke Parteien tendenziell voneinander unterscheidet.

Linke Parteien

Als links können alle Parteien gelten, deren Programm den vormundschaftlichen Sozialstaat anstrebt und dafür die Freiheit zur Selbstverantwortung zurückdrängt. In diesen Kontext gehören der Ausbau zentralistischer Strukturen, ein planwirtschaftliches Geldsystem in den Händen einer Zentralbank, Bargeldverbot, Eingriffe in die Eigentumsrechte der Privatwirtschaft bis hin zu Enteignungen im großen Stil, die Aufwendung öffentlicher Mittel zur Durchsetzung von Irrlehren wie beispielsweise den „Genderwissenschaften“, Gleichschaltung der öffentlichen Medien durch die Vorgaben des linken Parteienkartells sowie Zwangsgebühren für staatliche Propagandasender, die ideologische Engführung der Geisteswissenschaften, die Nivellierung des Bildungssystems auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, die Zerstörung der natürlichen Familie, die Aufgabe der nationalen, kulturellen und geschlechtlichen Identität des Menschen zugunsten einer sozialistischen Gleichheitsdoktrin, Gleichheits- und Antidiskriminierungsgesetze, Gesinnungsjustiz und vieles mehr. Linke Parteien sind kollektivistisch, totalitär, intolerant und freiheitsfeindlich und weisen sich in ihrer Endphase durch rasant steigende Opferzahlen in Kriegen und Bürgerkriegen aus. Diese Kriterien gelten in unterschiedlicher Ausprägung für alle Erscheinungsformen des Sozialismus von der rechten bis zur linken Fraktion dieser Ideologie, also von den Nationalsozialisten bis zu den Internationalsozialisten.

Nationalsozialismus

Das nationalsozialistische Konzept hat erkannt, dass sich der Sozialismus nur in einer homogenen Gesellschaft durchsetzen lässt, die sich vor der Plünderung ihrer Umverteilungssysteme durch Fremdvölker abschottet und sich im Inneren durch straffe Gesetze gegen Korruption schützt. Der deutsche National-Sozialismus als rechte Fraktion der sozialistischen Jugendbewegungen des 20. Jahrhunderts wahrte bis zur Radikalisierung im Verlauf des Zweiten Weltkriegs noch bürgerliche Freiheiten und hatte ein nur schwer zu korrumpierendes Rechtssystem nach den Standards des Kaiserreiches. Die Nazis hatten es deshalb nötig, ein Sondergericht (Volksgerichtshof) für ihre Gesinnungsjustiz einzurichten. Im Gegensatz zu den reinen linken Willkür- und Terrorsystemen Maoismus und Stalinismus basierte die Wirtschaft des Nationalsozialismus noch auf Privateigentum und war bürgerlich geprägt. Der deutsche Nationalsozialismus stand der Mitte von links weit näher als der Kommunismus, daher scheint er für viele Staatsgläubige heute noch verlockend, er bleibt aber als sozialistisches Konstrukt ein menschenverachtendes Raubsystem. Die Mitte verläuft nicht, wie uns heute weisgemacht wird, zwischen Nazis und Linken, denn dort sitzen heute wieder die Nationalbolschewisten vom Schlage eines Ernst Thälmann und größer werdender Teile der Parteigänger der „Linken“. Nazis und Linke spielen das gleiche Spiel zu den gleichen Regeln gegeneinander, nur Aufstellung und Taktik sind unterschiedlich. Sie sind wie Vereine, die der gleichen Sportart nachgehen und sich konkurrierend gegenüberstehen.

Internationalsozialismus

Der Internationalsozialismus unterscheidet sich vom Nationalsozialismus in seiner Ausdehnung und seinem Allmachtsanspruch: Es ist der Globalismus unserer Tage, finanziert und durchgesetzt von der neokonservativen (also trotzkistischen) Hochfinanz der US-Ostküste. Der Internationalsozialismus übertrifft den Nationalsozialismus vor allem in seiner Hybris. Sozialistische Systeme arbeiten wie besessen an der Einebnung der Vielfalt der Völker und Kulturen. Wenn man bunt mischt, kommt braun heraus, und je mehr Blut dabei fließt, desto roter wird’s. Der Sozialismus aller Farben hat sich historisch nie um das Völkerrecht geschert und tut es auch heute nicht. Das internationalsozialistische Konzept ist so vermessen, den ganzen Globus einer rigiden Weltregierung unterwerfen zu wollen, die die totale Kontrolle über die Völker anstrebt, diese durch Vermischung zu homogenisieren sucht und so ein konkurrenzloses Machtsystem etabliert, das nur noch durch Invasoren aus dem All zu beseitigen wäre.

Rechte Parteien

Als rechts können alle Parteien gelten, die genau in die Gegenrichtung tendieren, also zu dezentralen Strukturen und der Selbstverantwortung innerhalb eines subsidiären Systems. In dieser Ordnung ist es der höheren Einheit verboten, die Dinge zu regeln, die die kleinere Einheit aus sich heraus zu leisten imstande ist.

Rechte Parteien bevorzugen eine unipolare Welt der Vielfalt der Nationen und Kulturen in einem Europa der Vaterländer, so wie es das Völkerrecht vorsieht. Rechte Parteien schützen den Rechtsstaat und hebeln ihn nicht aus, wie das linke SED-Parteienkartell unter der Führung der CDU-Kanzlerin Merkel, die sich nicht nur über nationales, sondern auch internationales Recht selbstherrlich hinwegsetzt wie ein linker Diktator. Rechte Parteien sind national, jedoch nicht sozialistisch. Das ist der entscheidende Punkt! Nationalsozialistisch und nationalkonservativ sind Gegensätze! Sozialisten waren die Massenmörder des 20. Jahrhunderts und niemand anders!
(Roland Woldag)

Niekisch

19. Mai 2019 15:29

@ Laurenz 18.5. 9:00: Zunächst meinen Dank für Ihre Mitarbeitsbereitschaft. Ich greife Ihren Einwand auf und formuliere neu: "Wir wissen um ein Höheres als wir selbst".
Mit dieser Aussage können wir einen Brückenschlag versuchen zwischen all denjenigen, die ein Höheres anerkennen, seien es kirchlich religiöse Menschen, Religiöse, ethisch-moralisch Geleitete oder solche Menschen, die Sicherheit und Freiheit im Volksganzen als einem Höheren suchen und dabei ihre Persdönlichkeit nicht aufgeben wollen, anderen die ihre nicht nehmen wollen.

Habe ich mich unglücklich ausgedrückt? "Frieden ist besser als Krieg bezog sich im Zusammenhang mit der Suche nach einem weltanschaulichen Gleichklang auf die Auseinandersetzungen in unserem Milieu, nicht auf die Außenpolitik.

Eine zweite Aussage stelle ich in Kürze vor, wenn sich Gelegenheit dazu ergibt.

Niekisch

19. Mai 2019 16:14

'Germany NGO'

@ Gast 18.5. 11:59: Immer wieder diese Diskussion! Sie kann doch dahinstehen. Denn die BRD geriert sich als Staat, hat Staatsgebiet, (noch) Staatsvolk und Herrschaftsgewalt, wenn auch beschränkt, ist somit staatliches factum, das auch in der Staatenwelt agiert. Basta!

"Die Reaktionäre wollten die Republik zerstören"

@ Imagine 18.5. 12:31: Nur e i n Gegenbeispiel um Entkräften Ihrer irrwitzigen Aussage: Wer hat denn das Zusammentreten der Weimarer Nationalversammlung überhaupt erst ermöglich und somit Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann gerettet? Es war der Erzreaktionär General Maercker mit 6000 Mann seines Landesjägerkorps, des ersten deutschen Freikorps. Hätten seine Leute nicht den Kopf hingehalten, dann wäre die erste deutsche Republik schon 1919 untergegangen.

Sie finden dies allerdings nicht bei Wikipedia. Es gibt tonnenweise seriöse Literatur, sie müssen sich nur vertiefen und nicht einfach losplärren.

"Die BRD verwechselt definitiv Demokratie mit Theologie!"

@ Gustav 18.5. 14:48: Das gilt dann allerdings nur für die grundgesetzlichenn Vorschriften, die der sog. Ewigkeitsgarantie unterliegen und nicht abänderbar sind, z.B. die foederale Struktur der BRD.

"Der aktuelle Zeitgeist ist das Ergebnis einer Jahrzehnte andauernden Gehirnwäsche"

@ Einsamer Wolf 18.5. 15:49: Die Gehirnwäsche steigert sich weiter ins Pathologische: Gerade kommt mein Enkel aus Majdanek - Schülerreise mit 200.- Euro Selbstbeteiligung- zurück und ist m.E. traumatisiert. Die polnische Museumsführerin in deutschem Auftrag hat den 16- Jährigen erzählt, daß die Lagerinsassen mit Suppe ernährt wurden, in die menschliche Fleischbrocken untergemischt waren. So etwas habe selbst ich mit 55-jährigem Studium der Gehirnwäsche im Zusammenhang mit den beiden Weltkriegen noch nicht gehört. Wann gibt es mutige Deutsche, die da gegenhalten? Ich jedenfalls bin mittlerweile bereit, zum Schutz meiner Enkel ins Knast zu gehen.

Atz

19. Mai 2019 20:06

Meine Einschätzung:
- Antifa Zeckenbiss ist kein Account von deutschen Antifaschisten sondern ziemlich offensichtlich von russischen Provokateuren.
- Antifa Zeckenbiss hat durch seinen Videotitel "Hetzjagd" die weitere Debatte geprägt. Nachdem das Bundeskanzleramt respektive der Pressesprecher der Regierung das Stichwort übernommen hatte, war jeder Widerspruch unerwünscht.
- Es ist peinlich, dass Putin-Trolle den Inlandsgeheimdienstchef mit Desinformation, den die Regierung glauben will, absägt.

Fragt sich:
- Warum hat keiner sich die anderen Videos von Zeckenbiss angesehen?
- Warum hat der Nachrichtendienst immer noch keine Erkenntnisse über seine Identität?

Jetzt wird mit einem dubiosen Video die Regierung Kurz/Strache gestürzt. Alles in Ordnung und keine Überraschung in der Mauschelrepublik. Keiner fragt, wo kommt das Video her und warum jetzt.

@Niekisch Es gibt natürlich Gräuelpropaganda. Man denke an die Lampenschirme, die irgendwann klammheimlich aus den Ausstellungen verschwanden. Doch Revisionismus ist eine Sackgasse. Unglaubwürdige Gräuelpropaganda schafft jedenfalls ein Moment der Freiheit. Denn alles andere beleidigt unsere Intelligenz. Es ist alles gar nicht wert persönliche Opfer zu bringen.

Search4M

19. Mai 2019 20:17

Werter @Thomas Martini, meine kurze Ausführung zum "Selbstbedienungsladen" war keinesfalls ein Bekenntnis zu der als Demokratie bezeichneten Organisationsform unseres Staatswesens, geschweige denn eines zum Begriff "Demokratie" im Allgemeinen. Dieser Begriff ist bis heute nicht in eine auf Dauer stabile Organisation zur Verwaltung und Steuerung einer Gesellschaft "zum Wohle aller" übertragen. Abschließend meine ich, dass es für die von Ihnen genannten Personen zuviel der "Ehre" wäre, mit Mr. Butler, über den ich bisher nichts wusste, verglichen zu werden.

Suedburgunder

19. Mai 2019 20:45

@FrankaFrey

Vielen Dank für die guten Wünsche, die ich gern erwidere.
Bergläufe sind eigentlich nicht so mein Ding, weshalb ich dem Gipfel des Mont Ventoux (Südfrankreich) Ende Juli mit einiger Skepsis entgegensehe.

Suedburgunder

19. Mai 2019 20:57

@ Niekisch

"Es gibt tonnenweise seriöse Literatur …"

Ob es tatsächlich so viele sind, vermag ich nicht einzuschätzen, aber lassen Sie mich auf eine Perle daraus verweisen, nämlich Dominique Venners "Histoire d'un fascisme allemand. Les corps-francs du Baltikum". Allerdings weiß ich nicht, ob es in deutscher Übersetzung vorliegt.

Hartwig aus LG8

19. Mai 2019 21:04

"Gewinne die Menge" lässt Ridley Scott gegenüber seinem Gladiator im gleichnamigen Film verkünden. Im jetzigen Stadium der Auseinandersetzung (ich würde von Kriegführung sprechen, siehe Österreich), sollte es genau darum gehen: Gewinne die Menge!
Das kann jeder jeden Tag an seinem Platze tun !!!
Klonovsky hielt einen Vortrag mit dem Titel "Der deutsche Konservatismus muss privater werden" (oder so ähnlich). Nun, Klonovsky tut das Seine. Mir ist er ein blasierter Dandy, aber auch das ist ein Teil; ich schätze seine Beiträge. Und der Titel seines Vortrages trifft es exakt.

Ich kannte mal einen Offizier, der erinnerte mich immer an den Schauspieler Joe Pesci. Kaum 1,65m groß, untersetzter Typ mit einem winzigen Hang zum Bauchansatz. Ich kann es nur so beschreiben: Egal wo er war, dort war vorn. Er betrat einen Raum, und füllte ihn. Er musste gar nichts machen. Charme, Esprit und seine extrem robuste Erscheinung taten das ihre. Im Übrigen, der Titel der ARD-Sendung "Hart aber fair" passte zu niemanden besser als zu ihm.
Und warum beschreibe ich das? Er war einer, der die Menge gewann. Er war kein Rechter, jedenfalls nicht politisch. Aber sein ganzes Wesen war Rechts. Das erkannte jeder, bevor er auch nur irgendetwas mit ihm gesprochen hatte.

Mein Ausflug eingangs ins Sportliche war zwar mehr als nur eine Metapher, aber mir ging es um eine Lenkung - weg vom Argumentieren, hin zum Anpacken. Kaum etwas verdeutlicht die Notwendigkeit besser als der Verlauf dieses Diskussionsstranges. "Gewinne die Menge." Und dazu muss man nicht Rechts argumentieren, sondern Rechts sein.
(Und wem das zu narzisstisch klingt: Ich kämpfe, dem formulierten Anspruch auch nur annähernd zu genügen ... es reicht nie aus. Mir ist keine Schwäche fremd.)

Imagine

19. Mai 2019 22:24

Das Thema des Artikels von Benedikt Kaiser betrifft den „Kampf gegen Rechts“, die Rolle des BfV und den Umgang mit Spitzenbeamten des BfV, wenn sie jene Narrative, die von „ganz oben“ kommen, nicht mittragen. Weiterhin formuliert Kaiser Hoffnungen auf das Verhalten der Rechten.

Das Establishment will mit dem „Kampf gegen Rechts“ zugleich ein systemkonformes, linkes Lager formieren. Auf der Gegenseite gibt es den Aktivismus, ein „rechtes Lager“ zu organisieren.

Divide et impera!

Das „rechte Lager“ wird von Seiten des Establishments bekämpft und dabei spielt das BfV eine wichtige Rolle.

Von meiner Seite wird das Lagerdenken abgelehnt, meine politische Unterscheidung ist nicht „links“ oder „rechts“, sondern humanistisch. intelligent und fortschrittlich versus sozialdarwinistisch, non-intelligent und reaktionär.

Das BfV bekämpft Verfassungsfeinde. Das „rechte Lager“ setzt sich dem Verdacht der Verfassungsfeindlichkeit aus, weil es keine klaren Grenzziehungen gegenüber dem Rechtsextremismus vornimmt.

Vom Establishment wird das „rechte Lager“ zu einem bedrohlichen Phantom aufgeblasen.

Das ist nichts Neues: Klassengesellschaften brauchen einen bedrohlichen Feind, damit die Herrschenden sich als Schutzherren darstellen können.

Die Rechten sind ein geeignetes Objekt, weil sie sich bewusstseinsmäßig in einer längst vergangenen Welt befinden, in einer Welt mit völkischen und volksgemeinschaftlichen Narrativen, wo es vaterlandsverteidigende und aufopferungsbereite Helden gibt, mit denen sie sich identifizieren und die sie gern - zumindest in der Phantasie - sein wollen.

Bloß hat das Ganze nichts mit der Realität zu tun. Die Türken stehen nicht vor Wien. Es herrscht die Plutokratie und an dieser Herrschaft werden ein paar Millionen muslimische Einwanderer nichts ändern. Und dies auch nicht in 50 oder 100 Jahren, wenn die indigenen Deutschen eine Minderheit sein werden.

Diese Herrschaftszusammenhänge begreifen jedoch die Rechten nicht.

Die traditionellen Aggressions- und Repressionsobjekte waren die Kommunisten, weil diese die Interessen der Arbeiterklasse vertraten. Heute gibt es keine Kommunisten mehr, die ernsthaft und politisch relevant einen Systemwechsel anstreben.

Die heutigen Linken sind systemkonform. Parteipolitisch geht es daher um einen Verteilungskampf, um Posten und Privilegien.

Darüber hinaus bilden die neuen Rechten einen Störfaktor hinsichtlich der Politik des Establishments, die Nationalstaaten zu schwächen und eine Migrationspolitik umzusetzen.

Aber anders als früher die Kommunisten, stellen die neuen Rechten keine wirkliche Gefahr fürs System dar, jedoch einen Stör- und Unsicherheitsfaktor. Vor allem bieten sie sich an als Aggressionsobjekt und Prügelknabe.

Wirklich gefährlich ist das „Lager“ der neuen Rechten nicht, denn es besteht zum großen Teil aus Retro-Romantikern, die bewusstseinsmäßig in längst vergangenen Zeiten leben.

Niekisch

20. Mai 2019 08:51

@ Atz 19.5. 20:06: Unterliegt die Geschichte nicht immerwährender Revision? Der Propagandabegriff "Revisionismus" soll doch nur davon abhalten, weiterzuforschen, vor allem auf delikaten Gebieten. Wer kann mich daran hindern, bei Mordtaten zu verlangen, daß nach 70 Jahren ohne kriminaltechnische Untersuchungen endlich wie z.B. bei Katyn üblich untersucht wird. Das hat auch den Nebeneffekt, daß unredlichen Leugnern das Wasser abgegraben wird.

@ Suedburgunder: Auch von mir "Daumendrück"!
Zu Dominique Venner: Direkt vor mir auf dem Schreibtisch liegt auf deutsch sein Buch: Söldner ohne Sold - die deutschen Freikorps 1918-1923 nach der bei Robert Laffont, Paris, erschienenen Originalausgabe Baltikum, 1974. Besteht da Identität mit dem von Ihnen genannten Titel? Es gibt wirklich eine Riesenzahl an Titeln zu diesem Thema, z.B. auch von Dupeux, Paetel, Ernst von Salomon. Ich selber habe Dutzende.

@ Hartwig aus LG8 19.5. 21:04: und deswegen trotz all der mangelnden Modernität: wir älteren Kämpen wußten jedenfalls noch Denken, Reden, Verhalten und kämpferischen Elan einigermaßen in Einklang zu bringen. Im übrigen machts wirklich die aura.

Gustav

20. Mai 2019 10:00

@ Niekisch

"Das gilt dann allerdings nur für die grundgesetzlichenn Vorschriften, die der sog. Ewigkeitsgarantie unterliegen und nicht abänderbar sind, z.B. die foederale Struktur der BRD."

Das nicht zuletzt von westlichen Geheimdiensten favorisierte Stuttgarter Schuldbekenntnis des deutschen Protestantismus, der damit die „Geheimreligion des Grundgesetzes“ begründet hat, trägt letztlich die mit Freiheitsverlusten verbundene ideologische Staatsschutzkonstruktion der BRD.

Das Einwirken der von den Kirchen selbst wesentlich begründeten Zivilreligion auf die Staatsordnung kann vor allem daran erkannt werden, daß gerade im Bereich des Parteiverbots und seiner Auswirkungen auf das Verbotssurrogat die rechtsstaatlich gebotene Unterscheidung zwischen dem Juristen und dem Theologen unterminiert ist. Dies geschieht durch die Relativierung des Gesetzmäßigkeitsprinzips im Bereich des bundesdeutschen Staatsschutzes („Verfassungsschutz“): Man wird nämlich „Verfassungsfeind, auch wenn man rechtmäßig unter dem Schutz der Meinungsfreiheit eine bestimmte Meinung äußert! Eine weltliche Verfassung, die man durch bloße Kritik „verletzen“ kann, wie dies der bundesdeutsche Staatsschutz hinsichtlich des in eine Werteordnung anscheinend aufgewerteten Grundgesetzes postuliert, wird damit nämlich zu einem religiösen Dokument umgewertet und damit im Zweifel in seiner rechtlichen Qualität abgewertet.

Bundesdeutsche Priesterherrschaft gegen Rechts: „Geheimreligion des Grundgesetzes“ als bundesdeutscher Freiheitsverlust
http://www.links-enttarnt.net/upload/dokument_1524174392.pdf

Suedburgunder

20. Mai 2019 14:27

@ Niekisch

Auch Ihnen herzlichen Dank für die moralische Unterstützung bzgl. meiner läuferischen Aktivitäten. Mit soviel "Rückenwind" muß es einfach klappen!

Zu Venner: Er war - sein Freitod vor dem Altar von Notre Dame zwingt uns die Präteritumform leider Gottes auf - ein profunder Kenner der Geschichte der Freikorpsverbände, auf die er im Laufe seiner umfangreichen schriftstellerischen Tätigkeit immer wieder zurückgekommen ist. Das von mir erwähnte Buch ist erst 1996 erschienen, also 22 Jahre nach dem von Ihnen erwähnten. Er hat darin den zum damaligen Zeitpunkt neuesten Stand der Forschung einfließen lassen. Sein Quellenstudium zeugt von einer immensen Fleißarbeit; sein Französisch ist ein Genuß.

Niekisch

20. Mai 2019 14:29

@ Gustav 20.5. 10:00: Ein wenig tue ich mich schwer, Ihnen zu antworten. Warum? Weil die Vorbereitungen zum Grundgesetz bereits auf Seiten der Alliierten in das Jahr 1943 - Macy - Konferenzen- fallen, das sog Stuttgarter Schuldbekenntnis hingegen erst auf das Jahr 1951 zu datieren ist. Den deutschen Eseln unermeßliche Schuld aufzuladen hatten sich die versammelte Elite der emigrierten deutschen Psychologen längst vor dem GG vorgenommen. Andererseits ist die Schuldbeflissenheit der ev. Kirche legendär. Alexander Evertz hat das in seiner Schrift "Der Abfall der evangelischen Kirche vom Vaterland" bereits 1964 drastisch beschrieben. Ein einziges Zitat soll genügen: " Am 13. März 1963 hat die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, die in Bethel bei Bielefeld zusammengekommen war, erklärt: "Auch der Bürger, der an den Verbrechen nicht beteiligt war, ja nichts von ihnen wußte, ist mitschuldig geworden, weil er lässig war gegen die Verkehrung aller sittlichen Mäßstäbe und Rechtsnormen in unserem Volk" (S. 47)

Eine ungeheuerliche, typische Aussage schon damals!

Dennoch scheinen Sie mir die Rolle der damaligen und jetzigen Kirche überzubewerten, insbesondere auf die Rechtsordnung. Daß im Rahmen des Rechts Meinungen unterdrückt werden, ist eher eine Folge des Rechtsbegriffs "unbestimmtes Recht", also das Einrichten von Scheunentoren in einzelnen §§, wo eigentlich nur ein Fenster vorhanden ist. § 130 StGB z.B. ist ein typisches Beispiel für ein rechtswidrig unbestimmtes Gesetz, d.h. ohne Rechtsgrundlage erlassen.

Ich schließe schnell wegen des drohenden Badeschlusses, wobei ich nicht weiß, nach welchen Kriterien der Schlüssel herumgedreht wird und bitte Sie um Verständnis.

Valjean72

20. Mai 2019 15:20

@Niekisch @ Einsamer Wolf:
“Die Gehirnwäsche steigert sich weiter ins Pathologische: Gerade kommt mein Enkel aus Majdanek - Schülerreise mit 200.- Euro Selbstbeteiligung- zurück und ist m.E. traumatisiert. Die polnische Museumsführerin in deutschem Auftrag hat den 16- Jährigen erzählt, daß die Lagerinsassen mit Suppe ernährt wurden, in die menschliche Fleischbrocken untergemischt waren.“

Vor ein paar Monaten sah ich mit meinen Kindern mal wieder einen vom Kinderkanal (Kika) aufgenommenen Trickfilm an.

Als der Film aus war, lief anschließend die extra für Kinder produzierte Nachrichtensendung Logos oder Logo. Der Aufmacher dieser Nachrichtensendung war Anne Frank, deren erzähltes Schicksal einigermaßen plastisch dargestellt wurde.

Meine beiden Kinder (7 & 5) waren merklich schockiert. Mein sieben Jahre alter Sohn, fragte mich zwei Stunden später beim Zubettgehen, weshalb das Mädchen denn eingesperrt worden sei …

Atz

20. Mai 2019 21:24

Das Thema Katyn stand in meiner Familie nie in Zweifel, weil ein Verwandter damals selbst als Offizier in den Leichen gewühlt hat und Dokumente gesehen hat. Meines Wissens hat es auch nur der Osten behauptet. Und Katyn wurde schon unter deutscher Herrschaft zur internationalen Untersuchung geöffnet.

Sicher gibt es auch vieles worüber man nicht spricht, z.b. die Internierung von Juden durch die Briten nach dem Krieg, die es wagten ins Mandatsgebiet ausreisen zu wollen, oder die Lager der Briten in Fallingbostel usw. Revisionismus ist keine Gewinner-Strategie für die politische Rechte.

Am spannensten wäre allenfalls noch eine Rehabilitierung des deutschen Kolonialismus und Wilhelminismus.

Gustav

21. Mai 2019 07:34

@ Imagine

"Die traditionellen Aggressions- und Repressionsobjekte waren die Kommunisten, weil diese die Interessen der Arbeiterklasse vertraten. Heute gibt es keine Kommunisten mehr, die ernsthaft und politisch relevant einen Systemwechsel anstreben."

Der kommunistische Traum von der Weltrevolution entwickelte sich schon seit 1918 zügig zum Alptraum, vor allem für die eigenen Völker. Die Terroropfer der linken Raserei belaufen sich auf circa 85 Millionen, allein Maos „Großer Sprung“ kostete über 40 Millionen Menschen das Leben. Nachdem die Weltrevolution durch das Proletariat nicht in Gang kommen wollte, versuchen nun die zu Geld gekommenen „neokonservativen“ Trotzkisten die Revolution von oben. Russland scheint von dem Wahn geheilt, seine Trotzkisten sitzen heute in Washington. So geht Ironie der Geschichte, die meisten dieser neokonservativen „Weltrevolutionäre“ haben die gleichen familiären Wurzeln wie die Bolschewisten, nämlich im vorrevolutionären Russland des ausgehenden 19. Jahrhunderts. „Neokonservative“ war ursprünglich nur eine Spottbezeichnung für die von den Demokraten zu den Republikanern übergelaufenen Linksextremen aus dem trotzkistischen Milieu. Russland hingegen steht heute für den Widerstand der Völker gegen den US-Trotzkismus und seine permanente Revolution durch Chaos und Krieg. „Ordo ab Chao“ ist das Freimaurermotto der Globalisierer für die Neue Weltordnung (NWO-Kommunismus, staatsmonopolistischer Kapitalismus, MarxKapitalismus).

Gustav

21. Mai 2019 08:02

@ Niekisch

Zur entscheidenden Vorgeschichte (von der man sich nicht abgrenzt) der späteren Bundesrepublik Deutschland gehört vor allem das Stuttgarter Schuldbekenntnis der deutschen Protestantismus von 1945, das von Adolf Visser´t Hooft, dem Generalsekretär des seit 1938 in Gründung befindlichen Ökumenischen Rates der Kirchen initiiert worden ist, der während des 2. Weltkriegs mit dem holländischen und britischen Geheimdienst zusammengearbeitet hatte, eine religiös-geheimdienstliche Werte-Kombination, die sich in den zivil-religiösen Zügen des bundesdeutschen „Verfassungsschutzes“, dieses öffentlich in Erscheinung tretenden Inlandsgeheimdiensts als Weltanschauungskontrollbehörde fortsetzen sollte. Dieses Schuldbekenntnis versprach die Wiederaufnahme des seit Ende der Monarchie - und damit der traditionellen deutschen Zivilreligion der Monarchen „von Gottes Gnaden“ - kopflos gewordenen deutschen Protestantismus in die kirchliche Ökumene und die dringend benötigte karitative Hilfe. Mit der Stuttgarter Erklärung wurde die - nur religiös-theologisch (mythologisch) konzipierbare - Kollektivschuld des Deutschen Volkes verankert, die sich dabei nicht nur auf die Unterstützung des Hitlerregimes und auf den unterlassenen Widerstand beziehen sollte, sondern sich nach dem Schweizer Theologen und überzeugten Sozialisten Karl Barth gegen den falschen Weg der Geschichte der Deutschen im allgemeinen zu richten habe. Zu „bewältigen“ - die religiöse Bedeutung dieses Vorganges, der schließlich zum wesentlichen staatlich-religiösen Anliegen der BRD bis hinein in Parteigerichtsverfahren30 werden sollte, wird damit deutlich - galt dabei die Unheilsgeschichte, die zur Reichseinigung unter Bismarck geführt hatte, sowie die Traditionslinie, die von Martin Luther (wenn nicht gar von Arminius) über Friedrich den Großen zu Adolf Hitler führte, wobei die „Bewältigung“ bereits mit der Erkenntnis des alliierten Bombenwerfens „als Strafgericht Gottes“ einsetzte: So die kirchlich autorisierte Aufschrift auf der Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin! Diese Anschrift an dem besonderen Platz, einer bewußt als Ruine aufrechterhaltenen (zivil-)religiösen Monarchengedenkstätte, bringt damit den Sieg der neuen Zivilreligion der Verfassungsreligiosität über die alte, die Nationalreligiosität31 mit Zügen der vorausgegangenen Reichsreligiosität zum Ausdruck. „Durch das Stuttgarter Schuldbekenntnis hat die evangelische Kirche den Anfang mit jener Umerziehung gemacht, welche die Alliierten als wichtigste Aufgabe ihrer Deutschlandpolitik ansahen und welche die Deutschen mit erstaunlichem Eifer dann als ihre eigene Angelegenheit selbst übernahmen. Unter dem Deckmantel ihrer ökumenischen Beziehungen zu den Kirchen der ehemaligen Feindmächte wurde die evangelische Kirche zur führenden Agentin dieser Umerziehung“.

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.