Laut der aktuellsten Umfrage von Infratest dimap rangiert die AfD mit 26 Prozent gleichauf mit der bisher regierenden CDU um Ministerpräsident Michael Kretschmer. Zuletzt war der Partei um Spitzenkandidat Jörg Urban die Landesliste vom Landeswahlausschuß von 61 Kandidaten auf 18 zusammengestrichen worden.
Zum Glück des sächsischen Landesverbandes und der Wähler wurde diese äußerst zweifelhafte Entscheidung vom Verfassungsgerichtshof in Leipzig wieder einkassiert: Aller Voraussicht nach wird die AfD am 1. September mit 30 Listenkandidaten antreten, was bei den projizierten Prozentzahlen bedeutete, daß man sämtliche erzielte Sitze besetzen könnte – einige Direktmandate, vor allem im Osten Sachsens, können erwartungsgemäß hinzu kommen.
Grund für den Gegner wieder in zähneklapperndes Angstzittern auszubrechen und verzweifelt den Einheitsblock der vorgeblichen »Demokraten« zu mobilisieren: Kenia-Koalition heißt das magische Bannwort gegen die blaue Bedrohung. Wie sich dieses klägliche, letzte Aufgebot zusammensetzt, hat der MDR jüngst dokumentiert:
Wer dem eigenwilligen Bundesland und seinen Eigenheiten tiefer auf den Grund gehen will, der sollte zur 90. Sezession (»Sachsen«) greifen. Die aufschlußreiche Ausgabe gibt es in einigen Restexemplaren hier.
Welche geistigen Kapazitäten die deutsche Linke zu beherbergen vermochte, bevor sie spätestens seit dem Tod Kurt Schumachers im Jahr 1952 zum »Strategem der Besatzungsmächte zur Niederhaltung des deutschen Volkes« (Hans-Dietrich Sander) wurde, zeigt das nun im Jungeuropa Verlag wiederaufgelegte Werk des sozialdemokratischen Staatsrechtlers Hermann Heller Sozialismus und Nation (kann hier bestellt werden).
Heller füllt in seiner Arbeit den blinden Fleck, der in der modernen politischen Linken vorherrscht: das Volk. Abgerundet wird die Neuauflage durch eine formidables Vorrede des Juristen und Publizisten Dr. Dr. Thor v. Waldstein. Dieser stand dem Jungeuropa Blog vor kurzem zu »linken Leuten von rechts«, dem geistigen Zustand der Linken sowie zu ebenjenem Sozialismus und Nation hier Rede und Antwort.
Daß Waldstein eine der unverrückbaren publizistischen Größen unseres Spektrums darstellt, der immer wieder kontroverse Diskussionen auslöst, hat er konstant bei Antaios unter Beweis gestellt:
Zwei substantielle kaplaken, Metapolitik. Theorie – Lage – Aktion sowie Macht und Öffentlichkeit, die beiden juristischen Studien für das Institut für Staatspolitik, Wer schützt die Verfassung vor Karlsruhe? und »Wir Deutsche sind das Volk«, sowie der grundlegende Sammelband Die entfesselte Freiheit sprechen eine eindeutige Sprache.
Darüber hinaus sollte man unbedingt einen Blick auf seine Dissertation Der Beutewert des Staates. Carl Schmitt und der Pluralismus werfen, die im österreichischen Ares Verlag veröffentlicht wurde. Man wird selten eine stringentere Argumentationsführung gegen den falschen politischen Pluralismus und seine den Staat usurpierenden »Pressure groups« finden als in Carl Schmitts fundamentaler Liberalismuskritik.
Die politische Rechte, erweitert um einige Tausend Menschen seit 2015, täte gut daran, sich nicht zuletzt dieser Waldstein-Schrift zu bedienen.
Laurenz
Das Interview mit Dr. Dr. von Waldstein trifft es ziemlich auf den Punkt. Alleine Herr von Waldsteins fest gefügte Vorstellung der SPD unter Kurt Schumacher ist ein Überdenken wert. Das wäre in etwa so, als hätte es einen Gustav Noske nicht gegeben. https://youtu.be/J4VAA9kxHho
Wenn die Stimmverteilung in Sachsen so kommt, wie im MDR-Video prognostiziert, wird es wohl eine 4-er Koalition mit der CDU geben, da ja rot-rot-grün-gelb nicht ausreichen wird, falls die FDP überhaupt in den Landtag kommt. Das Bild der aktuellen geistigen Einheitsfront wird damit immer realer.