Am zurückliegenden Wochenende stiegen die Temperaturen in der Lausitz: Das von Linksextremisten durchsetzte Bündnis »Ende Gelände« hatte sich angekündigt und versuchte, die Braunkohleinfrastruktur der Region zu blockieren – es gelang ihnen, den Tagebau sowohl in Jänschwalde als auch Welzow-Süd zu stürmen und zu besetzen sowie Kohlebahn-Strecken zu blockieren.
Bereits 2016 hatte »Ende Gelände« ihre zweifelhaften Aktionen in der Lausitz initiiert, die in einer Eskalation endeten: beispielsweise war der Nachschub für das Kraftwerk »Schwarze Pumpe« blockiert und das Gelände des Kraftwerks gestürmt worden.
Jedoch stießen und stoßen die »Klimaaktivisten« in Südbrandenburg auf wenig Gegenliebe bei der ansässigen Bevölkerung. In der strukturschwachen Region stellen der Braunkohleabbau und die daran gekoppelte Kraftwerksstruktur einen der letzten und wichtigsten Industriezweige dar. Schaut man in die Lausitzer Familien, so wird sich spätestens im weiteren Verwandtenkreis jemand finden, dessen Arbeit in irgendeiner Weise von der Förderung der Braunkohle abhängt.
Daher empfindet ein nicht geringer Anteil der Lausitzer das Ankarren selbsterkorener und ortsfremder Weltenretter mit Recht als maßlosen Affront. Während die Lebensrealitäten der »Klimaaktivisten« nach einer Schließung des Reviers nicht unmittelbar davon betroffen wären, bräche im jetzt schon gebeutelten Südbrandenburg eine signifikante Grundbasis des regionalen Lebens weg.
Die Gegenwehr war kurz vor und während des »Aktionswochenendes« deutlich spürbar: Beim Heimspiel des FC Energie Cottbus gegen Germania Halberstadt in der Regionalliga Nordost entrollten die Energie-Anhänger ein Transparent mit der Aufschrift »Wann Ende im Gelände ist, bestimmt nicht Ihr! Unsere Heimat – unsere Zukunft! Ende Gelände zerschlagen«.
Außerdem rief der Verein »Zukunft Heimat« zusammen mit der AfD und der Jungen Alternative Sachsen am Suhler Klubhaus nahe dem Kraftwerk »Schwarze Pumpe« zum Gegenprotest unter dem Motto »Wir für die Lausitz. Unsere Heimat – unsere Zukunft.« auf. Darüber hinaus öffnete der Bürgertreffpunkt »Mühle Cottbus« als Rückzugsort für Gegendemonstranten zum Aufwärmen bei Kaffee, Tee oder Glühwein seine Pforten.
Wie weit die Sympathien für die Braunkohlekumpel in der Region gehen, zeigte eine Gruppe Cottbusser Bereitschaftspolizisten, die sich am letzten Donnerstag vor einer Wand beim Ortseingang Cottbus aus Richtung Kolkwitz ablichten ließ, die kurz zuvor mit dem ikonischen Wappentier der Stadt Cottbus – dem Flußkrebs – und dem Schriftzug »Stoppt Ende Gelände!« bemalt worden war.
Das Foto nahm der bekannte linksaußen Journalist und Redakteur des Tagesspiegels Alexander Fröhlich zum Anlaß, um einen reißerischen Artikel in die Tasten zu hauen, der mit den gewohnten Mitteln, den lokalen Widerstand gegen die »Klimaaktivisten« zu diffamieren sucht.
Für die Gruppe Polizisten sollte das Foto jedoch leider ein Nachspiel haben, das sich mittlerweile zu einer ausgewachsenen Farce entwickelt hat: Zuallererst gab Torsten Herbst, Sprecher der Polizei Brandenburg, dem Tagesspiegel bekannt, daß die beteiligten Beamten für das Wochenende aus dem Dienst genommen werden und mit einem Disziplinarverfahren zu rechnen haben. Daraufhin wurden sie als Strafmaßnahme damit beauftragt, die Malerei an der Mauer mit dunkler Farbe zu übermalen.
Ihnen ging anscheinend jedoch die Farbe aus, weswegen nicht die ganze Mauer übermalt werden konnte. Übrig blieb ein »DC!«, das die Gemüter weiter erhitzte, insofern als es für »Defend Cottbus!«, einen Spruch lokaler patriotischer Gruppen, stehen soll. Nun wirft man den Beamten vor, das ursprüngliche Bild absichtsvoll auf dieses Kürzel heruntergestuzt zu haben. Ob Sie das »DE« von »Gelände« zum »DC« abgewandelt haben oder ob es andere Personen gewesen waren, beschäftigt nun die Republik.
Es bleibt zu konstatieren: Wehe dem, der sich vor Symbolen wider den Zeitgeist photographieren läßt!
Von der Braunkohle zu einem Stoff, der auch für die Lausitz nicht von geringer Bedeutung ist: Phosphor. Das chemische Element ist für die moderne respektive industrielle Landwirtschaft unersetzlich. Aus ihm wird über mehrere chemische Verfahren Phosphat gewonnen, der größten Teils für die Produktion von Düngemitteln verwendet wird.
Der exorbitante Produktivitätszuwachs der Landwirtschaft über das letzte Jahrhundert und die damit verbundene Möglichkeit, Milliarden von Menschen zu ernähren, ist nicht zuletzt auf den Einsatz phosphathaltiger Düngemittel zurückzuführen. Indessen stellt Phosphor eine endliche Ressource dar, deren Bedeutung jedoch im öffentlichen Diskurs neben der Diskussion um die Endlichkeit des Öls und fossiler Energieressourcen verblaßt.
Vor welchen Problemen die industrielle Landwirtschaft angesichts eines Phosphatmangels steht und wie man diese möglicherweise zu lösen vermag, das beleuchtet folgende ARTE-Doku »Die Phosphor-Krise: Das Ende der Nahrung?«:
Nach dem kurzen Video mit Eindrücken von der Veranstaltung »Junges Europa II« auf dem Haus der »Marburger Burschenschaft Germania« wurde nun der erste Redebeitrag der Konferenz ins Netz gestellt.
Den Anfang macht der Kölner Germane und Büroleiter der AfD-Landesgruppe Sachsen-Anhalt im Bundestag John Hoewer mit dem informativen Vortrag »Die italienische Rechte: Zwischen Regierungsbank und Kulturrevolution«:
Hoewers Tiefeneinblicke in den italienischen Politikbetrieb können Sie auch in der Sezession 89 finden. Im Artikel »Achsenzeit: Rom – Warschau gegen Paris – Berlin« analysiert er die europäische Bündnispolitik Matteo Salvinis verdichtend und kenntnisreich.
Exemplare der Ausgabe sind noch verfügbar und können bestellt werden. Im neuen Heft 93 – ab Freitag in der Auslieferung – schreibt er über Matteo Salvinis »Strategie im Wandel«.
Kahlenberg
Wunderschöne Geste der Cottbusser Polizisten. Diesen Männern war von Beginn an klar, daß man disziplinarisch gegen sie vorgehen würde. Kann der Funke der Solidarität nicht endlich überspringen ?