Das war’s. Diesmal mit: Rosa Parks im Adventskalender …

... Bikiniwitzen und Kondomen. -- 12. Dezember: Unsere kleinste Tochter ist nicht in der Lage zu erklären, worum es bei diesem Adventskalender geht.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Sie ist Grund­schü­le­rin. Offen­kun­dig wird in der Schu­le jeden Tag ein/e neue/r Held/in auf­ge­klappt und deren/dessen „Sto­ry“ ver­le­sen. Nicht im Reli­gi­ons­un­ter­richt, wo „mora­li­sche Erzie­hung“ mei­net­hal­ben ver­tret­bar wäre, son­dern im Klas­sen­un­ter­richt. Also gleich­zei­tig „neben­bei“ und als Generallinie.

Die Sache ist für mich zu… nor­mal, um sie zu skan­da­li­sie­ren und bei der net­ten Leh­re­rin kri­tisch nach­zu­fra­gen. Wozu auch?  Ich lebe nicht hin­ter dem Mond. Ich weiß, was so läuft. Ich fin­de es nur immer inter­es­sant, was das “mit mei­nen Kin­dern macht.“

Zuvor waren Per­sön­lich­kei­ten wie Mar­tin Luther King und Albert Schweit­zer an der Rei­he. Dann kommt die Toch­ter nach Hau­se, die Augen ver­dre­hend: „Heu­te war Rosa Parks dran.“ (Dran! Kind!! Gib acht!) – “Ja, und?”

„Ich hab inner­lich gekocht.“ Wit­zig, sich unse­re lie­be Klei­ne „inner­lich kochend“ vor­zu­stel­len! – “Aber wie­so denn?”

„Also, die Geschich­te ist, daß die­se Frau Parks, offen­bar eine schwar­ze Ame­ri­ka­ne­rin, in einem Bus nicht auf­ge­stan­den ist, um einer wei­ßen Per­son den Platz zu räu­men.“ – “Na und? Viel­leicht war das wirk­lich ein wenig hel­den­haft in den fünf­zi­ger Jah­ren in den USA?”

Toch­ter: „Jaja. Kann schon sein. So ein Typ wie Anne auf Green Gab­les. Rebel­lisch und so. Ich weiß, was gemeint ist. Mann, Ihr wißt doch auch, was ich mei­ne!“ – “Hm. Was genau?”

„Manch­mal wollt Ihr ein­fach nicht ver­ste­hen. Es regt mich auf! Klar war das viel­leicht super­mu­tig. Und alle aus der Klas­se haben gesagt, sie wären auch sit­zen­ge­blie­ben. Aber das stimmt nicht. Von der A. und der L. und der W. weiß ich genau, daß die sofort auf­ge­stan­den wären. Die wären NIE SO! Die wären damals NIE SO gewe­sen, und die wären heu­te NIE SO! Und das ist der Grund, war­um ich inner­lich koche. Egal. Ihr ver­steht nicht, was ich meine.“

Doch.

– – –

13. Dezem­ber – „My blood / your blood“: Wenn unse­re Kin­der sich irgend­wie exzen­trisch äußern, kommt oft die­se Kate­go­rie ins Spiel. Es gibt „typisch Kubit­schek“ und „typisch Kositza“. Wen wundert’s, daß die­je­ni­gen Kin­der, die dem Papa äußer­lich ähneln, häu­fi­ger als „his blood“ titu­liert wer­den? Weil es auch charakterlich/mental eher in die­se Rich­tung geht?

Toch­ter 7, das Nest­häk­chen, ist defi­ni­tiv „his blood“. Kubit­schek hat ein paar hun­dert Gedich­te und Lie­der in pet­to, die Toch­ter bereits ein Vier­tel davon – und min­des­tens 200 Wit­ze. (Ich hin­ge­gen: 5 Gedichte/10 Wit­ze. Eher weniger)

Toch­ter heu­te: „Was ist die Gemein­sam­keit zwi­schen einem Bun­des­kanz­ler und einem Biki­ni?“ – Ich: „Bei­de wir­ken oft pein­lich?“ – „Quatsch: Bei bei­den wun­dert man sich, wie sie sich hal­ten. Und bei bei­den freut man sich, wenn sie fallen!“

Ich: „Hm. Jetzt erklär mal von Anfang an. Also, eine Frau trägt einen Biki­ni. Aber bit­te, warum…“ ?

Toch­ter: „Mama!! Jetzt wird es wie­der blöd. So geht man nicht mit Wit­zen um! Man kapiert sie, oder man ist ein­fach ruhig. Alles ande­re nervt.“ – Ah. Ich bin äußerst gespannt, wie all mei­ne Kin­der in zehn Jah­ren so drauf sind.

– – –

14. Dezem­ber – Ich: „Kapier ich nicht. Wie­so freun­dest Du Dich aus­ge­rech­net mit jeman­dem an, der  t o t a l  links steht?“  – „Mama. Die ist gewis­ser­ma­ßen Außen­sei­ter, ich bin es auch. Was muß man da noch groß kapieren?“

– – –

15. Dezem­ber – Par­don, dies­mal geht es an die­ser Stel­le nur um Kin­der. Nun sol­len eigens die „Kin­der­rech­te“ im Grund­ge­setz ver­an­kert wer­den. Das klingt echt süß, ist aber vertrackt.

Eine Autorin der „Tages­post“ nennt Bei­spie­le, wie der Staat bereits heu­te in Kitas und Schu­len im Namen der „Kin­der­rech­te“ manipuliert:

Die zwölf­jäh­ri­ge Toch­ter kommt am frü­hen Nach­mit­tag nach Hau­se: Sie ist unge­wöhn­lich still, isst ihr Mit­tag­essen ohne Appe­tit.  Die Mut­ter spürt„ dass etwas nicht in Ord­nung ist. (…) Der Grund: Ohne Ankün­di­gung wur­den heu­te im Unter­richt vor die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Holz­pe­nis­se gestellt, die sie mit Kon­do­men über­zie­hen soll­ten. Ziel der Akti­on: “Für Ver­hü­tung fit wer­den.” Das Mäd­chen hat­te allen Mut zusam­men­ge­nom­men und der Leh­re­rin gesagt, dass sie das pein­lich fän­de und des­halb nicht tun wol­le. Die Leh­re­rin ließ den Wider­stand nicht gel­ten. Mit schar­fen Wor­ten wird das Kind “auf Kurs” gebracht. Sie habe es dann unter Trä­nen getan, berich­tet das Mäd­chen, sicht­lich gedemütigt.

[EK: Mir per­sön­lich bzw. mei­nen Kin­dern ist Der­ar­ti­ges nicht unter­ge­kom­men. Wenn, stün­den wir auf der Mat­te! Aus zwei­ter Hand haben wir davon aller­dings schon mehr­fach (West­deutsch­land) gehört.] Weiter:

Der neun­jäh­ri­ge Sohn erzählt: “Da steht eine Fra­gen­box in der Klas­se. Wir sol­len Fra­gen zu Sex ein­wer­fen.” Die Eltern haben von die­ser Metho­dik noch nie etwas gehört. Sie fra­gen nach und erfah­ren von ihrem Sohn: “Die Fra­gen darf man anonym ein­wer­fen, damit sich alle trau­en, alles zu fra­gen, was sie über Sex wis­sen wol­len. Die Leh­re­rin liest dann alle Fra­gen vor und beant­wor­tet sie vor der gan­zen Klas­se.” Der Sohn berich­tet wei­ter: “Die Schlimms­ten der Klas­se haben mir gesagt, dass sie ganz ekli­ge Fra­gen ein­wer­fen wer­den!“ Die Eltern spü­ren die Angst ihres Kin­des vor dem, was auf ihn zukom­men könn­te. Er inter­es­siert sich für Lego, Fuß­ball und Aben­teu­er­ge­schich­ten. Er fin­det es toll, daß es Babys gibt. Die Eltern haben mit ihm schon mal ein ein­fühl­sa­mes Gespräch dazu geführt. Er sag­te dazu: “Es braucht eine Mama und einen Papa. Weiß ich doch schon!” Und nun die Angst vor der Fra­gen­box. Er will die ekli­gen Fra­gen der ande­ren nicht hören müssen.

Was hat nun die anvi­sier­te Ein­füh­rung von „Kin­der­rech­ten“ in Grund­ge­setz damit zu tun? Sie sind ein tro­ja­ni­sches Pferd. Tages­post-Autorin Sabi­ne Wei­gert führt aus:

 “Kin­der­rech­te” erleich­tern staat­li­chen Behör­den Ein­grif­fe in das Fami­li­en­le­ben. (…) Zum Bei­spiel könn­te nach einer Grund­ge­setz­än­de­rung der Ein­spruch von Eltern gegen eine scham­ver­let­zen­de schu­li­sche Sexu­al­auf­klä­rung mit Hin­weis auf ein angeb­li­ches “Kin­der­recht auf sexu­el­le Bil­dung” abge­wie­sen wer­den. Unter Beru­fung auf “Kin­der­rech­te” könn­te der Staat als “Anwalt der Kin­der” sogar Hor­mon­be­hand­lun­gen und Geschlechts­um­wand­lun­gen “auf Wunsch” der Kin­der einfordern.

Es gibt noch ein paar Grün­de mehr, die nichts mit Früh­sexua­li­sie­rung etc. zu tun haben. Ich jeden­falls  habe hier unterschrieben.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (33)

tearjerker

17. Dezember 2019 10:48

Kinderrechte: Ein weiteres linkes Vehikel um gewachsene Gemeinschaften zu zerstören. Unterschriften sammeln schadet zwar nicht, allein, was schert es die Verwalter und Verweser?

Adler und Drache

17. Dezember 2019 11:18

Und was würden Sie sagen, wenn Sie "auf der Matte" stünden? Würde die Lehrerin nicht auf den Lehrplan verweisen, für den sie ja nicht verantwortlich wäre, etc.?

Kositza: Arbeit an Holzpenissen stehen nicht auf dem Lehrplan. Nebenbei, in diesem Jahr hab ich zum ersten Mal erlebt, daß ein Kind aus dem Sexualkundeunterricht rausgenommen wurde. Angeboten wurde das von Lehrerseite immer. In diesem Fall war es ein... "rechtes" Kind

Andreas Walter

17. Dezember 2019 12:14

Diese Christine Lambrecht (SPD) ist eine brandgefährliche Person, die dem Maas in nichts nachsteht:

https://juergenfritz.com/2019/12/16/spd-und-union-wollen-facebook-co-zwingen-hasskommentare-sofort-dem-staatsanwalt-zu-melden/

brueckenbauer

17. Dezember 2019 13:23

Liebe Frau Kositza,
die Fragenbox kenne ich aus den sechziger Jahren (BRD), wir hatten da einen sehr"progressiven" Religionslehrer. Leider sind mir die Fragen nicht haften geblieben. Bedenken, dass Schüler das missbrauchen würden, gab es damals auch. Aber ich fand es eigentlich nicht eklig, genauso wie ich auch die kursierenden (und wesentlich weniger informativen) Sexualwitze nicht eklig fand. (War mein Standpunkt damals schon "Nichts Menschliches SOLL mir fremd sein"???)

RMH

17. Dezember 2019 13:47

Kinderrechte sind rechtssystematischer Blödsinn, der aber dem offenkundigen Bedürfnis unserer politischen Klassen nachkommt, Recht durch Statements und Bekenntnisse und daraus resultierendem Zwang zu ersetzen.

Im Übrigen bin ich durchaus für Sexualkundeunterricht. Angesichts der fast unausweichlich frühen Konfrontation unserer Kinder mit irgendeiner Form von Pornografie und des Verlustes von geschützten Räumen erscheint mir eine sachlich, biologisch fundierte Aufklärungsarbeit auch außerhalb des Elternhauses für geboten. Wie immer gilt auch hier: Der Ton macht die Musik.

Sexualkundeunterricht, der lediglich der Verbreitung der platten politischen Message dient, anything goes as soon as possible, solange ihr euch doch nur "schützt", ist damit gerade nicht gemeint.

limes

17. Dezember 2019 14:37

Man zieht uns den Boden unter den Füßen weg – Stück für Stück, Tag für Tag. Ausgerechnet im Namen von »Menschenrechten« werden die Grundfesten unserer Nation erschüttert, und von der Wiege bis zur Bahre scheint nichts mehr sicher, was uns Nachkriegsgeborenen unantastbar erschien: das Recht auf geschützte Grenzen, auf Hausrecht, Frieden und Sicherheit im eigenen Land, das Recht auf friedliches, natürliches Sterben* … Einigkeit und Recht und Freiheit?

Das Grundgesetz, das uns als einzige Quelle der Identität zugestanden werden soll (»Verfassungspatriotismus«), steht dabei selbst zur Disposition. Roland Tichy hat einen leidenschaftlichen Beitrag dazu geschrieben: »Rettet das Grundgesetz«.

https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/rettet-das-grundgesetz/

Zitat daraus: »So verächtlich werden also Grundsatzentscheidungen in diesem Land getroffen. Das Grundgesetz wird reduziert auf ein Gesetz wie jedes andere: Was heute gilt, kann in 48 Stunden schon ins Gegenteil verkehrt sein. Ohne Debatte, ohne Diskussion, blitzschnell. Kurz vor dem Wochenende. Es ist ein Schlussverkauf.«

Und nun also angebliche Kinderrechte, die die Entrechtung der Familie grundgesetzlich besiegeln! Mir ist zum Heulen zumute.

* Quellen zum Thema Transplantationsgesetz:

https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/zweite-aenderung-des-transplantationsgesetzes-seit-1-april-in-kraft-regierung-rechnet-kuenftig-mit-erhoehtem-organbedarf-a2872392.html

https://www.aepol.net/

Caroline Sommerfeld

17. Dezember 2019 17:29

Zum Thema Sexualkundefragebögen: daraus kann man auch ein ganzes Buch machen. Unter dem Titel "Klär mich auf!" hat der Klett-Verlag 101 solcher Zetterln, beschriftet von Kinderhand, herausgegeben. Anke Kuhl, deren "ABC der Schadenfreude" wir in "Vorlesen" besprochen haben, hat dieses Buch illustriert: https://www.klett-kinderbuch.de/buecher/details/kl%C3%A4r-mich-auf.html
Unserem ältesten Sohn hatte ich es gekauft, da war der aber schätzungsweise 12 Jahre alt, als er auf "Warum fiken Eltern?" und "Wie lang ist ein Penis normal?" gestoßen ist, samt grotesken Bildern, etwa einen penisumschlungenen Laokoon. Gedacht ist das Buch - auch erkennbar an der Rechtschreibung auf den Zetterln - für Volksschulkinder. Genau für diese ist diese Aufklärungsmethode, egal ob in der Klasse mit dort gekritzelten Fragen oder mithilfe dieses Buches, ungeeignet. Information über Geschlechtsorgane, Reifung, Zeugung, Schwangerschaft und Geburt sind altersangemessen. Alles Obszöne, in diesem Alter vor allem Pimmelwitze, gehört in die Flüster- und Kicherei der Kinder untereinander.
Und wenn dann der Jüngste mich fragt, was "jemandem einen blasen" heißt, weil er das von Klassenkameraden gehört hat, dann kann ich in der gebotenen Behutsamkeit erklären, was nötig ist. Coram publico wäre das von Übel.

Laurenz

17. Dezember 2019 18:23

Der Vater meiner Mutter war oft ein cholerischer Mann und in Erziehungsfragen rabiat, eben ein Kind Seiner Zeit. Aber solche Artikel hier erinnern mich immer an Seine Zivilcourage. Als meine Mutter eines Nachmittags mit blau geschlagenen Fingerkuppen nachhause kam, ging mein Großvater den kurzen Schulweg zum Lehrer, teilte diesem mit, wenn Seine Tochter noch einmal mit Blessuren aus der Schule käme, würde er, der Lehrer, geschlagen. Mein Großvater war wohl der stärkste Mann im Landkreis.

Kinder können sich sicherlich schlechter schützen als Erwachsene. Aber mir erschließt sich nicht, warum sie mehr Rechte als Erwachsene haben sollten.
Vielleicht sollte die aSozialdemokratie einen Fond aufmachen, der jedem Kind die Möglichkeit verschafft, auf ein teures Internat zu gehen. Das wäre doch mal ein richtiges Kinderrecht.

Ellen Kositza

17. Dezember 2019 21:41

@Sommerfeld: Caroline, dieses Kuhl-Buch kannte ich nicht! Nein (es gibt eine Lese-Vorschau, hab ich mir grad angeschaut), da wird sicher nicht die typische Rechtschreibung von Volksschülern vorgeführt. So schreiben (orthographisch und vom Schriftzug her) eigtl alle Zweit- und Drittkläßler, die ich kenne. Ich tät dieses Buch meinen Kindern nicht schenken wollen. Das bin ich... gegenaufklärerisch. Man muß nicht alles ausleuchten.
Es ist ein bißchen wie mit Gregs Tagebuch: Für uns Große ist das bisweilen äußerst komisch. Bei dem Bild mit dem Laokoon-Penis mußte ich allerdings sehr, sehr lachen.

AfDHSKind

18. Dezember 2019 09:46

Oh ja, ich kann Ihre Tochter sehr gut verstehen.
„Ich wäre früher ein revolutionärer Held gewesen!“, schallt es aus 30 Kehlen von Menschen(?), die alle nach dem Abi in Australien waren, since then ein sehr weirdes Deutsch speaken, einen Fjällräven Kanken Rücksack tragen, die richtige Meinung haben...usw. Die lieben Klonkrieger eben.

zeitschnur

18. Dezember 2019 11:18

Es ist keine Frage, dass Kinder geschützt werden müssen, und dies in gewisser Weise stärker als Erwachsene, eben weil sie noch nicht die volle Reife haben und daher auch nicht in der Lage sind, sich selbst zu verteidigen. Sie sind weder geschäftsfähig noch strafmündig.

Jemand muss also, bis sie die Reife erreicht haben, für sie eintreten, bzw die Verantwortung tragen. Von der Mutter, wenn sie ein freier Mensch ist (und damit meine ich: geistig unabhängig), von ihr alleine erhält ein Kind von früh auf den Impuls zur Freiheit. Ohne sie wird es das nicht erhalten — man war daher immer bemüht drum, die Mutter von ihren Kindern zu entfremden oder die Mutter zu vermündeln und geistig abhängig zu machen (so gehört der radikale Feminismus eigentlich nur in ein uraltes patriarchalisches Programm!). Sie ist es auch, die von früh auf erkennt, was das Kind braucht, wohin es sich natürlicherweise ausstreckt und lenkt behutsam zum Guten. Gerade die Mutter steht für eine absolute Annahme ihres Kindes. Später tritt auch der Vater hinzu und wird die Frage nach einer Einfügung in größere soziale Zusammenhänge thematisieren, dies aber hoffentlich kritisch und in einer Fortsetzung des prinzipiell zur Unabhängigkeit des Geistes angelegten, jahrelangen Vorarbeit der Mutter. Beide versuchen, dem Kind die beste Entfaltung zukommen zu lassen, eine Entfaltung, die nicht in erster Linie der "sozialen Gemeinschaft", sondern dem Kind selbst entspricht. Alleine das ist bereits ein Schutzhandeln, denn wir finden ja nie ideale Verhältnisse vor und erleben, welch perversen Druck diese "soziale Gemeinschaft" lebenslang auf den einzelnen ausübt. In aller Regel müssen Eltern ihre Kinder gegen den Übergriff und die Gewalttätigkeit der "sozialen Gemeinschaft" schützen und nicht umgekehrt. Wir müssen unsere Kinder vor dem Staat schützen und vor all den schädlichen Einflüssen aus der "sozialen Gemeinschaft".

Wir wissen alle, dass dabei immer wieder unendlich viel schiefgehen kann und diese elterlichen Verantwortungtragenden wie alle, die irgendwie ein Machtamt erhalten, dasselbe missbrauchen können. Es gibt einfach auch böse Menschen, warum sollten sie, wenn sie Kinder haben, plötzlich gut sein?
Ist das aber der Regelfall?! Wenn man den Gesetzesentwurf liest, könnte man es ja fast denken, und das ist übelste, suggestive Propaganda, übelster Missbrauch weniger trauriger Fälle, um die Hoheit der Eltern über ihre Kinder auszuhebeln, obwohl sie es ist, die in GG Art6 garantiert ist.

Der übelste Missbrauch geschieht seit über 100 Jahren aber kaum in der Familie, sondern durch die "soziale Gemeinschaft", wie nun der Bezugsrahmen des Kindes für den Schutz seiner "Rechte" in der Gesetzesvorlage heißt.
Auch wenn es Väter gibt, die ihre Kinder sexuell missbrauchen: sie sind dennoch in der absoluten Minderheit. In aller Regel sind es immer noch die Eltern, die am ehesten echte Verantwortungsbereitschaft für ihre leiblichen Kinder aufbringen, eben weil es ihr Fleisch und Blut ist. Jeder, der Kinder hat weiß, wie sich das anfühlt: das eigene Kind ist immer etwas anderes. Aber vom eigenen Kind her kann man wesentlich besser verstehen, DASS auch alle anderen Kinder zu schützen wären und erfasst schnell und aufgrund eigener Erfahrung, was sie brauchen, wie es ihnen geht und was man ihnen Gutes tun kann - jedenfalls wenn man aufmerksam ist. Und man erfasst, wie groß das Unrecht ist, wenn man sich einmischt in die Belange fremder Familien. Das sind Kompetenzen, die man nur durch die Praxis erwirbt.

Der Gesetzentwurf klammert jedoch die Väter und Mütter vollständig aus. Sie kommen darin nicht vor. Die Kinder bringt heute wieder der Klapperstorch. Die "Kinderrechte", die natürlicherweise in der Familie aufgehoben sind und ansonsten durch die allgemeinen Menschenrechte im GG doch formuliert sind, sollen nun von der "sozialen Gemeinschaft" geschützt werden. Das heißt im Klartext: Kinder sollen nun auch massiv entgegen den Erziehungsabsichten der Eltern geframed werden, denn es wird in keiner Weise in Frage gestellt, wer oder was eigentlich diese "soziale Gemeinschaft" ist. Während man der Familie mit einem Grundmisstrauen gegenübertritt und die Gesetzeskeule schwingt, scheint man ein unbegrenztes Vertrauen in den Staat zu haben, als ob der immer gleich und fest und für immer und ewig Garant des Guten wäre. Und das nach einem Jahrhundert perversesten Staatsversagens, Staatsterrors und der Staatsübergriffigkeit (die freilich im Konzept „Staat“ prinzipiell schon als tödlicher Keim innewohnt). Nach Jahrzehnten islamischer Integrationsverweigerung sind natürlich viele Strunzdeutsche offen für solche Gesetzesentwürfe: sie glauben, nun würde endlich mal aufgeräumt mit den Zuständen, übersehen aber, dass es diese Gemeinschaft, in die man sich integrieren können müsste, so nicht mehr gibt. Die meisten, die so reden, haben keine Ahnung, wohinein sich solche Muslime eigentlich integrieren sollen. Abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass die Behörden sich ohne weiteres an diese islamischen Familien wagen, halte ich auch das für falsch: wer bewusst und mutwillig so viele Muslime ins Land hereinruft, muss auch akzeptieren, dass sie ihre Kinder vor dem - aus ihrer Sicht - unislamischen Geist abschotten. Dass "Ungläubige" ihnen wie die Hunde und als Diener das Geld hinterhertragen, ist aus ihrer Sicht eine Bestätigung der Richtigkeit der Voraussagen ihrer Religion. In Berlin hat sich aber ohnehin die Topelite der Strunzdeutschen versammelt, die denken nicht von hier bis um die Ecke (ich meine damit: Geist!), aber bauernschlau sind sie schon, solange es um ihren eigenen Bauch geht.

In der jetzigen Lage wirkt sich leider auch verheerend aus, dass in Deutschland ein Heer an Kinderlosen eine im Grunde zutiefst kinderfeindliche, übergriffige Mentalität in die "soziale Gemeinschaft" implementiert hat. Es sind in der Politik und in den Ämtern viel zu viele unterwegs, die keinerlei Ahnung haben, was es heißt, Kinder zu haben und mit ihnen zu leben und voll und ganz für sie verantwortlich zu sein nach dem Gesetz und noch wichtiger: vor dem Schöpfer. Es ist oft dieselbe Klientel, die sich "helfend" auf "Flüchtlinge" stürzt. Dass sie nun dirigistisch endlich die "Oberheit über die Kinderbetten" (Olaf Scholz schon vor Jahren!) durchsetzen, ist eine ethische und soziale Katastrophe. In den Ländern, in denen immer noch fast alle Kinder haben, kommt man mit solchen Gesetzesmätzchen wohl kaum so gut durch wie in Wahnland.

Lotta Vorbeck

18. Dezember 2019 14:30

@zeitschnur - 18. Dezember 2019 - 11:18 AM

"... wer bewusst und mutwillig so viele Muslime ins Land hereinruft, muss auch akzeptieren, dass sie ihre Kinder vor dem - aus ihrer Sicht - unislamischen Geist abschotten. Dass "Ungläubige" ihnen wie die Hunde und als Diener das Geld hinterhertragen, ist aus ihrer Sicht eine Bestätigung der Richtigkeit der Voraussagen ihrer Religion. In Berlin hat sich aber ohnehin die Topelite der Strunzdeutschen versammelt, die denken nicht von hier bis um die Ecke (ich meine damit: Geist!), aber bauernschlau sind sie schon, solange es um ihren eigenen Bauch geht. ..."

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"Wer bewußt massenhaft Moslems ins Land lockt", verfolgt damit eine ganz bestimmte Agenda.

"Der Topelite der Strunzdeutschen" dürfte durchaus klar sein, welche Folgen aus der von jener ins Werk gesetzten Politik erwachsen.

Ob "die nicht von hier, bis um die Ecke denken können", wäre gesondert zu untersuchen, ist aber im Grunde unerheblich: Die "Topelite der Strunzdeutschen" setzt lediglich das um, was von den Puppenspielern an deren Marionettenfäden diese Sprechpuppen hängen, vorgegeben wird.

Lotta Vorbeck

18. Dezember 2019 14:59

"Auch das gern gespielte «Dökterle» wird quasi offiziell" - aus der Schweiz des Jahres 2014:

"Schon Vierjährige sollen sich mit Lust und Liebe beschäftigen - Verdirbt dieser Sexkoffer unsere Kinder?"

Plüschvagina, Holzpenis und Videos, die keinen Zweifel lassen: An den Schweizer Schulen hält eine offensive Sexualaufklärung Einzug. Bald könnte sie obligatorisch sein. Doch nun formiert sich Widerstand gegen die von oben verordnete Lustkunde.

In diesen Tagen werden Koffer und Boxen an 30 Schulen und Kindergärten im Kanton Basel-Stadt verteilt. Sie haben es in sich.

Der grosse Koffer ist für die Kleinen bestimmt. Sein Inhalt: Puppen, Puzzles, Bücher und anderes Lehrmaterial für Vier- bis Zehnjährige.

In die Box dürfen die älteren Kinder gucken: Sie enthält Filmmaterial zur Aufklärung, Holzpenisse in allen erdenklichen Längen und Dicken sowie eine künstliche Vagina. Beigelegt ist auch ein Leitfaden für die Lehrkräfte. Er gibt vor, wie die jeweilige Altersstufe anzusprechen ist. Denn wenn der Behälter im Unterricht geöffnet wird, geht es um ein heikles Thema: Sex.

Der Sex-Koffer und die Sex-Box sollen den Pädagogen als Hilfsmittel im Aufklärungsunterricht dienen. Ab dem neuen Schuljahr steht in Basel Sexualkunde auf dem Stundenplan wie Rechnen oder Turnen. Und zwar obligatorisch. Dispensieren lassen können sich die Kleinen nicht.

Was ein vierjähriges Kindergartenkind da nach der Sommerpause erwartet, ist allerhand: Die kleinen Basler und Baslerinnen sollen lernen, männliche und weibliche Körperteile zu unterscheiden und zu benennen – auch die Geschlechtsorgane. Sie sollen wissen, wie ein Baby gezeugt wird, wie eine Geburt vor sich geht. Dazu liefert der Sex-Koffer eindeutiges Bildmaterial und Puppen zum Üben.

Ganz wichtig ist das Stichwort Lust. Die Dreikäsehochs sollen «erkennen, dass Berührungen an Körperstellen lustvoll sein können», erklärt Daniel Schneider, Konrektor Kindergärten, der den Leitfaden zusammen mit Fachpersonen für den Kanton Basel-Stadt ausgearbeitet hat.

In der Praxis kann das dann so aussehen: Die Kinder massieren einander gegenseitig – oder berühren sich mit warmen Sandsäcken. Dazu läuft leise Musik. «Wichtig ist, dass sie lernen, Nein zu sagen, wenn sie an einer Stelle nicht berührt werden wollen.» Schneider glaubt, dass «Kinder dabei unterstützt werden sollen, ihre Sexualität lustvoll zu entwickeln und zu erleben».

Auch das gern gespielte «Dökterle» wird quasi offiziell. «Dass Kinder in diesem Alter Lust empfinden, ist normal. Das darf man nicht abklemmen – sonst kann sich das negativ auf die Entwicklung auswirken», so Schneider, ein ehemaliger Kindergärtner.

In den oberen Klassen geht es dann etwas eindeutiger zur Sache. Aufklärungsvideos und Vaginas aus Plüsch gehören ebenso zum Unterrichtsprogramm wie hölzerne Penisse.

Nicht nur Basler Schulen gehen unverkrampft mit dem Thema Sex um, teilweise gilt das auch für die Kantone St. Gallen und Appenzell. Dort kennt man in vielen Schulhäusern den sogenannten Sexteppich – eine bunte Collage aus Papierschnipseln mit obszönen Begriffen, aufgeschrieben von den Kids. Die lesen sie sich dann in der Aufklärungsstunde laut vor – «ficken», «bumsen», «knallen» sind noch die harmlosesten.

«Durch das laute Lesen sollen die Kinder spüren, dass Wörter verletzen, aber auch erfreuen können. Wir ermuntern sie, Worte zu benützen, welche angenehme Gefühle auslösen», sagt Pius Widmer, (62) Theologe und Sexualpädagoge der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen in St. Gallen. Sie wird für die Aufklärungsarbeit an den Schulen der zwei Kantone beigezogen. ...

Weiterlesen: https://www.blick.ch/news/schweiz/schon-4-jaehrige-sollen-sich-mit-lust-und-liebe-beschaeftigen-verdirbt-dieser-sex-koffer-unsere-kinder-id76220.html

Quelle: Blick, 30.09.2018 - 21:42 Uhr

Ansicht des Koffers: http://www.abload.de/img/blick_sexkofferamw7.jpg

Lotta Vorbeck

18. Dezember 2019 15:07

Aus Liechtenstein, im Sommer 2011:

Sexualkunde altersgerecht verpackt

Aufklärung zu leisten, ist in erster Linie Sache der Eltern. Die Schule bietet jedoch eine sinnvolle Ergänzung mit Sexual- und Lebenskunde. Dabei geht es um viel mehr als um Plüschvaginas und Holzpenisse in einem Sex-Koffer, der in der Schweiz für rote Köpfe sorgt.

Vaduz. – Rot ist auch der Koffer, den Sexualpädagogin Patricia Matt im Schulungsraum der Fachstelle für Sexualfragen, kurz fa6, in Schaan auf einen Stuhl stellt und öffnet. Der mittelgrosse Reisekoffer begleitet das sexualpädagogische Team der fa6 immer dann, wenn es von Klassen- oder Fachlehrern eingeladen wird, eine oder mehrere Einheiten Sexualkunde entsprechend dem Alter der Schüler durchzuführen.

Dem Alter der Schüler entsprechend, hat der Koffer auch einiges zu bieten. «Nicht alles ist für jedes Alter gedacht», bemerkt Patricia Matt und beginnt Bilder der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane, Kondome in Klackdosen, Infobroschüren, Tampons, Holzpenisse, DVDs und Postkarten auszupacken und sie für ein Foto auf dem runden Tisch in der Mitte des Raums anzuordnen. Es gibt Bilderbücher, die für Kinder ab fünf Jahren empfohlen sind, aus Stoff genähte Anschauungsmaterialien wie ein «Plüschpenis» und eine «Plüsch-muschi», die für Schüler in der 4. und 5. Klasse Primarschule gedacht sind und Verhütungsmittel wie zum Beispiel Pille, Kondom, Implanon oder Novaring. Sie sind jeweils einzeln in einem Beutel mit Reissverschluss verpackt und enthalten auch Informationsmaterial, das in der Sekundarstufe den Sexualkundeunterricht anschaulicher gestalten soll.

Weiterlesen: https://www.vaterland.li/importe/altdaten/vermischtes/Sexualkunde-altersgerecht-verpackt;art477,74490

Quelle: "Liechtensteiner Vaterland", 17. JUL 2011 / 23:00

Lotta Vorbeck

18. Dezember 2019 15:09

Meldung des "Berliner Kurier", im Juni 2013:

Schüler sollten Geschlechtsteile benennen Das sagt die Direktorin zum Sexkunde-Kollaps

Borken - Sie sollten eine Skizze mit männlichen und weiblichen Geschlechtsteilen benennen - für acht Schüler des Borkener Gymnasiums Remigianum war das zu viel. Die Kinder kollabierten mitten im Biologieunterricht.

„Es war wie eine Kettenreaktion“, so Schulleiterin Dorothea Meerkötter (58). Nacheinander klappten die elf- bis zwölfjährigen Schüler zusammen.

Acht Kinder wurden vor Ort behandelt. Sechs von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.

Meerkötter: „Wir sind hier in Süd-Borken – das Wetter war eigentlich sehr angenehm.“ War womöglich der Unterrichtsstoff so brisant? Die betreffenden Unterrichts-Folien wurden vorsichtshalber der Polizei ausgehändigt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Skizzen von Geschlechtsorganen die Schüler wirklich so überfordert haben“, so Meerkötter. ...

Weiterlesen: https://www.berliner-kurier.de/news/schueler-sollten-geschlechtsteile-benennen-das-sagt-die-direktorin-zum-sexkunde-kollaps-5344980

Quelle: "Berliner Kurier", 27.06.2013, 20:10 Uhr

Lotta Vorbeck

18. Dezember 2019 15:14

Aus dem Stuhlkreis wird ein Stuhl entfernt. Der, der keinen hat, stellt sich in die Mitte und ruft einen Begriff.

„Wenn ich rufe ‚Penis‘, müssen alle Penisse aufstehen und sich schnell einen neuen Platz suchen. Ich versuche derweil, einen frei gewordenen Platz zu finden.“
„So: Penis und Scheide.“ ...

Weiterlesen: https://www.deutschlandfunkkultur.de/aufklaerungsunterricht-an-schulen-was-sexualkunde-heute.976.de.html?dram:article_id=411678

Quelle: Aufklärungsunterricht an Schulen - Was Sexualkunde heute leisten muss

Deutschlandfunk Kultur - ZEITFRAGEN / ARCHIV | Beitrag vom 26.02.2018

Maiordomus

18. Dezember 2019 15:29

@zeitschnur. Die politische Konsequenz Ihrer Ausführung wäre die unbedingte Anerkennung des Subsidiaritätsprinzips, dem vom protestantischen Naturrechtler Johannes Althusius (1563 - 1638) erstmals formulierten und von der katholischen Kirche in ihre Soziallehre aufgenommenen Prinzips der Subsidiarität. Der Grundsatz, dass die Gesellschaft vor dem Staat kommt, und dass staatliche Lösungen als ergänzende Hilfeleistungen zu interpretieren sind, nie als Vollversorgung und insbesondere nicht als Voll-Zuständigkeit. Immer wieder bekannte man sich von diesem Grundsatz aus zur Familie als den wenigstens im Prinzip unantastbaren Kern der vorstaatlichen Gesellschaft.

Dafür hat sich in Sonntagsreden sogar der von Ursula von der Leyen abgelöste oberste EU-Kommissar Juncker in Erinnerung an seinen christdemokratischen Hintergrund schon mal ausgesprochen. In der Praxis wird dieser Grundsatz spätestens seit 1968 permanent und beschleunigt preisgegeben. Er würde indes nicht nur für den fast absoluten - zwar nie bedingungslos geltenden - Primat der Familie gelten, das Elternrecht, die Elternverantwortung, aber auch die Mitverantwortung der Erwachsenen für ihre eigenen alten Eltern, sondern auch für maximale Selbständigkeit der Gemeinden. Nicht zuletzt auch in Angelegenheiten von Schul- und Familienpolitik. Um es einfacher zu sagen: Im Zweifelsfall steht die private Instanz, also zum Beispiel die Familie, vor der staatlichen; die kleinere Gemeinschaft vor der grösseren, etwa dem Bundesland; das Bundesland vor dem Gesamtstaat; derselbe vor Regelungen durch die EU oder gar die Uno. Wiewohl natürlich dieses Prinzip Selbstbornierung der unteren Instanzen nicht ausschliesst, im Zweifelsfall gutheisst, nur bei offenkundig gravierendem Missbrauch oder Nichtfunktionieren dem oberen Instanzen mehr Kompetenzen gibt. Das Subsidiaritätsprinzip war in diesem Sinn, obwohl ein durch und durch konservativer Grundsatz, ein Bollwerk gegen den Versorgungs- und Bevormundungsstaat, weswegen es zumal nach dem 2. Weltkrieg auch von Liberalen beziehungsweise Liberalkonservativen angerufen wurde.

Dabei wurde eines klar: In der Ablehnung des Subsidiaritätsprinzips waren sich nationalistische, faschistische, nationalsozialistische, sozialistische und kommunistische Diktaturen und diktaturähnliche Systeme einig. In diesem Sinn ist es nicht mal falsch, dass der katholische Schriftsteller Matthias Matussek neulich in der Jungen Freiheit den Nationalsozialismus den linken Gedankengut zuordnete, was dann doch in der dortigen Foristengemeinde zum Teil Kopfschütteln auslöste.

Es bleibt zuzugeben, dass Selbstverantwortung im Sinne des Subsidiaritätsprinzips - von der kath. Kirche hauptsächlich wegen der Erhaltung katholischer Schulen, katholischer Heime und katholischer Spitäler usw. befürwortet - eine politisch anstrengende Sache ist. Die Lösungen sind in der Regel kompliziert und betonen keineswegs gesellschaftliche Gleichheit. Es lohnt sich aber darüber nachzudenken. Die Alternative ist die zunehmende Allmacht des Staates und generell der Politik.

Getreu dem Subsidiaritätsprinzip haben Rechtskonservative und allerdings auch Reaktionäre ganz alter Schule über das Militärische und rein Ordnungspolitische hinaus den Etatismus immer abgelehnt. Aus diesem Grunde waren für Uralt-Rechte nicht nur Radikal-Liberalismus, Sozialismus und Kommunismus unbedingt abzulehnen, sondern desgleichen auch jede Variante von Faschismus und Nationalsozialismus. Einen Spezialfall bildete freilich das sogenannte ständische Denken, innerhalb dessen tatsächlich noch Platz für subsidiäre Lösungen vorhanden war. Dieses kann heute nicht mehr erneuert werden und hat auch im frühen 20. Jahrhundert als Alternative zu Sozialismus, Kommunismus und Faschismus eigentlich nicht funktioniert.

Zu denken gibt, dass und wie in der Schweiz als einzigem mir bekanntem Bundesstaat 1947 die Alters- und Hinterbliebenenversicherung mit Rentenanspruch im zweiten oder dritten Anlauf in direktdemokratischer Volksabstimmung de Männer angenommen wurde. Die damaligen Gegner wurden später als Erzreaktionäre stigmatisiert. Sie sagten indes durchaus richtig voraus, dass die ab 1947 geborenen Kinder dereinst ihre letzten Tage vorwiegend in Heimen verbringen würden und dass dieses System das Ende der patriarchalischen Familiengemeinschaft bringen würde, eine Entwicklung, die aber in den Städten und in ganz Europa auch als Folge der Weltkriege und der Industrialisierung längst im Gange und vielfach schon vollzogen war. Ähnlich wie die AHV-Gegner argumentierten noch bis 1971 die Frauenstimmrechtsgegner und Gegnerinnen, darunter katholische Akademikerinnen, die ich noch persönlich gekannt habe: Sie sagten den Triumph der legalen und selbstverständlichen Abtreibung voraus, ferner den Zerfall von Ehe und Familie, die Liberalisierung des Sexualstrafrechts, die heute als "Gender"-Ideologie bekannten Entwicklungen, natürlich auch die Zunahme der Scheidungen und letztlich die Zerstörung der traditionellen Ehe im Zusammenhang mit Forderungen von organisierten Gleichgeschlechtlichen. Dies alles war mehr als nur den Teufel an die Wand malen, wie es damals hiess. Nur dass alle diese Entwicklungen mit blossem Abblocken der Frauenemanzipation keineswegs aufzuhalten gewesen wären. Bei der äusseren Rechten der Schweiz von damals sprach sich James Schwarzenbach entschieden für das Frauenstimmrecht aus. 1970 gab er der Überzeugung Ausdruck, dass seine knapp abgelehnte Initiative gegen die "Überfremdung" bei Beteiligung der Frauen, von wegen deren Sicherheitsbedürfnis, angenommen worden wäre.

Mit dem Subsidiaritätsprinzip machen konservative EU-Politiker noch heute Lockvogel-Propaganda. Die Durchsetzung dieses Grundsatzes wird heute aber selbst in Kommunen, Bundesländern, Kantonen und Nationalstaaten auch deshalb immer schwieriger, weil sich die Leute längst an die Automatismen des Sozialstaates gewöhnt haben. Dies war auch der Grund, warum Wilhelm Röpken den sozialen Wohlfahrtsstaat eine "Einbahnstrasse" genannt hat.

Maiordomus

18. Dezember 2019 20:37

@Vorbeck. Was Sie alles über den Sexualunterricht ausführen, ist im Sinne des oben skizzierten Subsidiaritätsprinzips stets eine krasse Verletzung des Vorrangs der Familie und des Elternrechts. Gemäss diesem Prinzip müsste es für die Eltern im Prinzip Möglichkeiten geben, dass ihre Kinder an andere Schulen ausweichen können. Wer allerdings zum Beispiel für katholische Schulen ist, kann auch muslimische Schulen nicht ohne weiteres verbieten. Immerhin gab es schon immer für solche Institutionen Bestimmungen über staatliche oder wenigstens gesellschaftliche Aufsicht, auch betreffend Einhaltung minimaler Lehr- und Lernziele.

An die Leserschaft zu oben: oft habe ich bei der Flexion am Wortschluss "m" und "n" auch wegen Sehschwierigkeiten durcheinander gebracht. Natürlich kenne ich den Unterschied zwischen Dativ, Akkusativ und sonstigen Kasus; bitte, bei der Lektüre sich nicht allzu stark stören zu lassen. Der Zusammenhang geht in der Regel nicht verloren.

Warnung: Natürlich kann man das Subsidiaritätsprinzip auch übertreiben. Zumal gehört dazu, dass es über die Subsidiarität hinaus noch die Verpflichtung zur Solidarität gibt. Bornierung in der Gruppe, selbst auch in der Familie, ist nicht mit politischer Ethik oder auch nur Grundsatzpolitik zu verwechseln. Ein ganz wichtiger praktischer Grundsatz in diesen Sachen bleibt der Primat der praktischen Vernunft. Das bedeutet aber auf keinen Fall: Im Zweifel für Bevormundung! Eher schon das Gegenteil.

limes

18. Dezember 2019 21:11

Die Sexualaufklärung der Kinder ist eigentlich ganz einfach – wenn man in den entscheidenden Jahren bis zum Ende der Grundschule als Mutter für die Erziehung freigestellt ist und der Staat nicht dazwischengrätscht: Fragen werden ehrlich und sachlich auf den Punkt beantwortet, aber nicht darüber hinaus geredet. Wenn weiterführende Fragen gestellt werden, siehe oben.

Im Übrigen stimme ich RMH zu: »sachlich, biologisch fundierte Aufklärungsarbeit« in der Schule ist in Ordnung.

Pannen bei der elterlichen Aufklärung sind dabei unausweichlich und erfordern Improvisationstalent sowie die realistische Einsicht, dass nichts und niemand perfekt ist. Wie sich beim Klassiker an der Kassenschlange im Drogeriemarkt erweist, wenn der Nachwuchs lauthals nach der Verwendung von Kondomen fragt.

zeitschnur

18. Dezember 2019 21:47

@ Maiordomus

Das ist wieder ein langer Vortrag, der interessant ist und manches beleuchtet und abwägt und korreliert ...
Den Schwenk zum Frauenwahlrecht habe ich nicht ganz verstanden, denn all die befürchteten "Katastrophen" finden sich übrigens auch in erzpatriarchalischen Gesellschaften (etwa die Lustknaben in Afghanistan, Ehen zwischen Vieh und Kaiser im alten Rom etc.). Weibliche Präsenz im öffentlichen Raum gibt den vorhandenen Misständen und uneingestandenen "Normalitäten" allenfalls eine andere Note, eine andere Nuance. Das Wahlrecht können Sie eh den Hühnern geben, wenn man dabei seine Stimme abgibt an Leute, die institutionell lügen, untreu sind, große Versprechungen machen, nichts davon halten oder wie Merkel, unter Demokratie verstehen, dass man per Wahl der diktatorischen Politik der Mutti akklamiert.

Mit ging es hier aber nur um diese Gesetzesvorlage zur Integration von "Kinderrechten" ins GG. Das war alles.
Ich gebe Ihnen aber insofern Recht, als bereits die Segregation von "Frauenrechten" von den Menschenrechten in letzter Konsequenz auch zur Formulierung von Kinderrechten führen musste. Dass die "droits de l'homme" tatsächlich in der französischen Assemblée nur Rechte des freien weißen Mannes waren, ist leider wahr. Olympe de Gouges bezahlte ihre Forderung nach analogen Frauenrechten mit dem Tod auf der Guillotine - im revolutionären Frankreich und wurde für eine Girondistin gehalten. Tja, wie das mal immer wieder so ganz durcheinander geht. Dass auch Sklaven und Farbige selbstverständlich ausgenommen waren (einige Aufklärer waren ja bekanntermaßen ebenso wie der Jesuitenorden in ganz dicke Geschäfte im Sklavenhandel verstrickt), macht klar: mit der Erklärung der "Männerrechte" damals waren nur die Rechte bestimmter Kreise gemeint.
Und faktisch wurde daraus auch nie etwas Besseres, auch später nicht, als man daraus eine "allgemeine Erklärung der Menschenrechte" machte.
All die Fragen, wie man die Gleichheit realisiert, ohne sie zu verabsolutieren, andererseits durch Rücksicht auf natürliche Ungleichheit nicht einem unguten und herrschsüchtigen Ständewesen das Wort spricht (was im faschistischen Formenkreis teilweise versucht wurde - mit verheerenden sozialen und kulturellen Folgen), wurden niemals beantwortet. Zwar schreiben sich Heerscharen an Soziologen die Finger darüber wund, aber in der Praxis ...

Wenn Sie so wollen, ähnelt das, was ich bevorzuge, am ehesten (nach einem libertären Ansatz) dem Subsidiaritätsgedanken.
Allerdings habe ich kein romantisches Verhältnis zur Natur und glaube auch nicht daran, dass die Natur uns etwas "lehrt" (ethisch etc.). Die Natur ist so gefallen wie der Mensch und sowohl alle Bosheit ist in diesem Äon natürlich wie auch alle Güte.

An diesem Punkt ist echter Bedarf an Tiefenschärfe des Denkens, an intellektuellem Aufwand. Ohne diesen Aufwand - Sie nennen es "politisch anstrengend" - wird man aber keine erfreulichen Lebensformen erzielen können.
Die Marinettenspieler und Manipulateure sind das eine, das strunzdumme Volk, seine Denk-Faulheit, Feigheit, Geilheit und v.a. seine Selbstverachtung sind das andere.

Danke übrigens für den Buchtipp zu Arnold Stadler, Tohuwabohu - ich habs mir besorgt.

Gracchus

18. Dezember 2019 23:36

@Maiordomus: Ich halte das Subsidiaritätsprinzip auch für vernünftig, gewissermaßen als Faustregel.

Andreas Walter

18. Dezember 2019 23:43

Hahaha, da haben wir ja endlich ein spannendes Thema gefunden. Wenigstens darin sind wir Menschen alle gleich. Fast alle. Sex, Gewalt und Rassismus sind übrigens die Quotenbringer schlechthin. Die Nazis und Krieg darum natürlich auch. Was aber alle auch an CO2 so aufregend finden muss wohl mit den Millionen Toten zu tun haben, die noch gar nicht verstorben sind. Das macht ja auch die AfD so spannend. Alles Massenmörder, die man darum jetzt schon den neuen Nürnberger Prozessen zuführen kann, auch ohne Tat. Minority Report lässt grüßen.

https://youtu.be/B57j37lMASM

Sind schon kluge Jungs, die da in Kalifornien.

Wie viele auch Klimakatastrophenfilme haben die in den letzten Jahrzehnten eigentlich bereits auf Zelluloid gebannt? Müsste man auch mal zählen.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/science-fiction-und-dystopien-katastrophenfilme-befeuern.2156.de.html?dram:article_id=445782

Auf die Idee, dass damit auch Jugendliche bereits manipuliert werden, auf die kommt man aber auch nicht beim Deutschlandfunk Kultur. Wie auch, wenn nichtmal die Erwachsenen die Manipulation bemerken.

Ratwolf

18. Dezember 2019 23:49

Die Berichte des fremden Familienlebens sind amüsant zu lesen und haben etwas von einer Hofberichterstattung aus adligen Kreise, angereichert mit den alltäglichen Problemen der Zeit.

Irgendwie so etwas wie "Eaton Place", eine Ordnung mit immer wieder auftauchenden kleinen Irritationen. Wie gesagt, schön zu lesen.

Haben aller beteiligten die Datenschutzerklärung unterschrieben?
Immerhin werden persönliche Details der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

---
Der 15. Dezember passt nicht so recht in diese Reihe. Hier wird es weniger trivial. Es geht um die menschliche Sexualität. Noch schwieriger: Um die prägende Entwicklung der Sexualität in den Jugendjahren.

Von außen betrachtet gibt es eine breite Spanne an möglichen Umfeldern, in denen junge Menschen ihre Sexualität entwickeln können.

Von dem Mädcheninternat der Pius Brüder, über die staatlichen Schulen bis zur Reformpädagogik der Odenwaltschule, von welcher es dann nicht weit ist zu Jeffrey Epsteins Vergewaltigungsinsel für Adlige und Prominente.

Von den ganzen Interviews, Fallbeschreibungen und Berichten fand ich es erstaunlich, dass die Schülerinnen vom Mädcheninternat der St. Pius Brüder die klarste Sicht über die Sexualität hatten, und am "gesündesten" wirkten.

Ich meine, dass Sexualität etwas sehr privates ist. Es ist ganz natürlich mit einer gewissen individuell sehr unterschiedlichen Scharm belegt, welche nicht "gewaltsam" von anderen überschritten werden sollte.
Man sollte also behutsam vorgehen.

Letztendlich ist alles, was über die Anatomie und die genaue Beschreibung der physiologischen Funktionsweisen hinausgeht, eine Überschreitung einer Grenze. Denn man weiß nie, mit welche Voraussetzungen ein Schüler in diesen Unterricht geht.

Etwas anderes wäre ein freiwilliger Unterricht über die Anwendungsmöglichkeiten am Ende der Schulstunden. Ich glaube, dass relativ wenige Schüler wirklich daran teilnehmen würden.

Die Aufstellung von Modellen der Geschlechtsorgane zur Übung ist eine Unverschämtheit. Es ist wieder einmal einer dieser Grenzen, die die Linken gewaltsam überschreiten wollen. Die Funktion eines Kondoms ist auch ohne diese Modelle sofort ersichtlich. Es ist ein übles Spiel, was dort ablaufen soll. Eine Schamgrenze soll öffentlich durchbrochen werden. Sogar ich als Erwachsener würde das als peinlich empfinden.

Schon die Information über Verhütungsmöglichkeiten ist eine ideologische Frage, welche z.B. unterschiedliche Religionen unterschiedliche bewerten. Was soll denn zum Beispiel an einer frühen Schwangerschaft so schlecht sein, wenn das umgebende Kollektiv beim Aufziehen mithilft? Schon die Vorstellung von einem neuen Kind, dass automatisch als eine Last angesehen wird, ist ein klare Wertung in die falsche Richtung.

Lotta Vorbeck

19. Dezember 2019 11:43

@Ratwolf - 18. Dezember 2019 - 11:49 PM

"...

Die Aufstellung von Modellen der Geschlechtsorgane zur Übung ist eine Unverschämtheit. Es ist wieder einmal einer dieser Grenzen, die die Linken gewaltsam überschreiten wollen. Die Funktion eines Kondoms ist auch ohne diese Modelle sofort ersichtlich. Es ist ein übles Spiel, was dort ablaufen soll. Eine Schamgrenze soll öffentlich durchbrochen werden. Sogar ich als Erwachsener würde das als peinlich empfinden.

Schon die Information über Verhütungsmöglichkeiten ist eine ideologische Frage, welche z.B. unterschiedliche Religionen unterschiedliche bewerten.

..."

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Wie aus den Links hervorgeht, ist dieses Zeug als Unterrichtsmittel in Grund- und Sonderschulen vorgesehen.

Maiordomus

19. Dezember 2019 13:21

@zeitschnur. Zum Schwenk betr. Frauenstimmrecht. Die demokratischen Reaktionäre in der Schweiz kämpften im Grunde genommen für eine idealisierte patriarchalische Gesellschaft, und die Abstimmungen um die flächendeckende Altersrente sowie die um das Frauenstimmrecht (Appenzelles Landsgemeinde war tradtionell eine Versammlung der waffenfähigen Männer, im Vergleich zum Bundestag aber ohne Fraktionszwang) lagen nur gut 20 Jahre auseinander. Es ging um den Kulturwandel mit seinen Vor- und Nachteilen; die Reaktionäre sahen, wie Sie richtig illustrieren, einiges falsch, aber doch leider vieles auch richtig. Dabei dürfen Sie aber Afghanistan mit Appenzell nicht verwecheln. Auch nicht mit dem Entlebuch, wo die Frauen zwar, mit Ausnahme der Wahl der Dorfhebamme, kein Stimmrecht hatten, aber bewaffnet an das "Wyberschiessen" gingen. Auch den Romanen von Jeremias Gotthelf, Käthi die Grossmutter, Anne Bäby Jowäger, Elsi die seltsame Magd können sie jenseits von Idealisierung entnehmen, dass die Frauen in bäuerlichen Gesellschaften im Prinzip nicht unterdrückt waren, so weit sie, was in beeindruckendem Ausmass vorkam, starke Frauen waren, die notfalls "die Hosen anhatten" bis hin zur familiären Diktatur. Und natürlich sinnvolle Arbeit. Mann und Frau wussten, dass es ohne einander nicht ging! Die Fortpflanzung diente klar auch der Altersversorgung, und interessanterweise war jeweils der jüngste Sohn der Haupterbe. Wo diese Verhältnisse noch teilweise funktionierten, stimmte man 1947 gegen die Alters- und Hinterbliebenenversicherung. Das wird hier nicht "entschuldigt", sondern erklärt. Gilt auch für die Verzögerung des Frauenstimmrechts.

Im Zusammenhang mit den in relativ wohlhabenden Städten Deutschlands, der Schweiz und Österreichs weit verbreiteten und stark vertretenen Grünen fällt auf, in welch hohem Ausmass heute in Städten Singles leben. Gegenbeispiel das noch besuchbare mittelalterliche Bauernhaus des heiligen Nikolaus von Flüe: Ein im Grunde kleines Haus für Vater, Mutter, zehn Kinder sowie einen Grosselternteil, allenfalls noch Gesinde. Ein Bett musste für bis zu drei Kindern reichen! Würde man in Konstanz den dort ausgerufenen "Klimanotstand" ernst nehmen, wäre klar, was im äussersten Notfall zu tun wäre. Dieser liegt aber nicht vor, weil es Milliarden von Menschen so gut geht wie noch nie in der Geschichte, worauf der von Herrn @Bosselmann zitierte Karl Popper als Argument gegen die Grünen in einem Vortrag in St. Gallen 1990 bereits hingewiesen hat.

Maiordomus

19. Dezember 2019 13:29

@Gracchus. Sie sehen es mit der Faustregel wohl genau richtig. Dies bedeutet nicht einfach einen schwachen Staat, auch nicht in sozialer Hinsicht. Aber beim Ausbau des Sozialstaates müsste diese Faustregel gelten. Selbsthilfe, warum nicht gesetzlich geregelt, vor Staatshilfe, und im Zweifelsfall gegen Massnahmen stimmen, wie sie zum Beispiel oft als Wahlgeschenke vorgeschlagen werden. Eben wegen Röpkes Warnung vor der Einbahnstrasse des den Bürger schleichend entmündigenden Sozialstaates. "Knechte uns, aber macht uns satt!", heisst es bei Dostojewskijs "Gossinquisitor", womit die Diktatur sogar demokratisiert wird. . Der ekelhafte Kerl bringt mit dieser zynischen Regel die Dinge so konsequent auf den Punkt wie vor ihm schon Machiavelli.

Ratwolf

19. Dezember 2019 21:04

Lotta Vorbeck 19. Dezember 2019 11:43

Sieht aus, wie der Koffer eines Pharmavertreters.

Keines der Produkte benötigt weitere Erklärungen. Es sei denn man wolle grundsätzlich Werbung für so etwas machen.

Der Preis ist eindeutig zu hoch wenn man einkalkuliert, dass eingezahlte Rentenbeiträge und Finanzprodukte sich in Rauch auflösen können, und die Kinder die einzigen sein werden, die einen im Alter noch helfen oder unterstützen können.

Maxx

19. Dezember 2019 21:25

Frühkindlicher Sexualkundeunterricht dient dazu, den Kindern das natürliche Schamgefühl abzutrainieren und sie so zu gefühls- bzw. empathiebefreiten Drohnen (und Wespen) zu erziehen. Wer als Kind von seinem Lehrer (dem mit dem Palästinensertuch und lockerem Hosenlatz) mit Holzpenissen und Gummivaginas traktiert wird, der verlässt u. U. psychisch schwer gestört den schulischen Raum - nichts bleibt "unreguliert", nicht mal das Intimste ist seins, erfährt solch ein Kind und verbleibt wie ein Missbrauchsopfer seelisch geschädigt, wie eine blanke Matritze formbar, so dass es zum wahrhaften "Universal Soldier" (gegen die Rechten, u. U. auch die eigenen Eltern) im Dienste der alle tradierten Normen zerstörenden rotgrünen Weltrevolution "erzogen" werden ...

heinrichbrueck

20. Dezember 2019 00:50

"das strunzdumme Volk, seine Denk-Faulheit, Feigheit, Geilheit und v.a. seine Selbstverachtung sind das andere."

Wem sollen solche Formulierungen etwas bringen? Konservative Volksbeschimpfungen aus christlicher Perspektive? Deutschenhaß findet sich auch im Kommentarbereich von PI, übergenug. Enttäuschung. Falsche Vorstellungen von der Realität. Was ist es? Welche Einflußnahme hat ein Volk? Über allen weißen Völkern formiert sich die gleiche Agenda. Welche Mythen in unserem System propagiert werden, der Volkshaß ist nur eine satanische Einverständniserklärung im Umvolkungsprozeß, der perfiden Zielsetzung eines globalen Völkermords. Volkshaß trifft nie den Kern des Systems, er unterstützt es. Sehr patriotisch ist es auch nicht, das eigene Volk zu verachten, dann kann die eigene Umvolkung kein Schaden sein, oder? Die Möglichkeiten der Einflußnahme, darüber wäre zu reden. Einer Kahane ist der Osten zu weiß, Ihnen vermutlich alles zu dumm; wann hatte es angefangen, diese Schimpftiraden gegen das eigenes Volk?

Maiordomus

20. Dezember 2019 10:46

¦@brück. Mit Ihnen lässt sich vielleicht nicht sehr "lösungsorientiert" politisieren, hingegen wohl durchaus trefflich philosophieren.

Maiordomus

20. Dezember 2019 11:25

@An Sommerfeld. Ihre Buchbesprechung des Buches "konservativ" in der gedruckten Ausgabe von Sezession erhölt durch die nunmehrige Veröffentlichung des Beitrags von Herrn Meuthen, der im Gegensatz zu führenden Protagonisten der Linkspartei nicht berücksichtigt wurden, zusätzliche Aktualität. Vgl. Junge Freiheit. Es bleibt freilich zu anerkennen, dass im Bereich der Bildung, zum Teil sogar im Umgang mit dem deutschen Kulturerbe, in der einstigen DDR zwar nicht konservative, aber durchaus seriös bildungsbürgerliche Kultur-Inhalte überwintern konnten. Im Kulturbund gab es einen mir persönlich bekannten, integren und belesenen Kulturkonservativen: Dr. Günther Wirth, der mit dem Schweizer Kommunisten Konrad Farner in einem interessanten Austausch stand. Die beiden verband echte Wertschätzung für Jeremias Gotthelf, der noch vor 20 Jahren von Lukas Hartmann, dem Ehemann der Bundesrätin Sommaruga, mit einem vernichtenden linken Bannstrahl aus 68er Mentalität bedacht wurde. Der Autor ist freilich unterdessen vernünftiger geworden.

zeitschnur

20. Dezember 2019 11:45

@ heinrichbrueck

Nee... das Volk ist nicht bloß "Opfer". Es IST zwar definitiv Opfer der Verführungen und Manipulationen, aber es ist kein Vieh, sondern jeder hat einen Verstand mitbekommen, ein Gewissen, und jeder wird auch mit Gegenstimmern konfrontiert, zu denen er sich irgendwie ja persönlich und eigenverantwortlich verhalten muss.

Ich weiß nicht, in welcher Welt Sie leben, aber in meiner laufen mir erschütternd viele über den Weg, auf die genau das zutrifft, was ich schrieb: Und dies auf eigene Rechnungen. Irgendwann kann man sich nicht mehr auf die Mächtigen herausreden und zwar genau dann, wenn man bewusst und willentlich eben aus Feigheit, dem altbekannten DasHemdistmirnäheralsdieHose, und der Bevorzugung der Lust vor dem Wahren sich vera...en lässt und aus dieser Selbstverhöhnung auch noch ein Glücksmoment zieht, uneingedenk der Folgen, die niemals mehr abzuschütteln sind.

Sie werden es nicht glauben, aber für mich heißt „christlich“ auch, dass ich uns alle im letzten Grund als zur Freiheit Berufene ansehe. Es ist eine Schande, wenn ein Volk diese Berufung so mutwillig einfach aufgibt! Dieses Jammerbild kann man nicht pauschal und aufgrund einer Volksideologie in Schutz nehmen, wenn man ehrlich ist.
Mir stößt die Infantilität sowohl rechts wie links übel auf: Immer sind es andere, die daran schuld sind, dass wir so sind, wie wir sind. So sehr auch das zutrifft (die Dinge sind kompliziert): wann sind wir endlich erwachsen, unabhängig und bereit, Verantwortung für uns selbst zu übernehmen? Diese Bereitschaft sinkt immer mehr!

Glauben Sie im Ernst, dass mit einem mehrheitlich erhabenen Volk solche verkommenen Mächtigen diese Ziele erreichen würden, die sie tatsächlich erreichen?

"Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben." (Sprichwörter 14,34)

Ihre Schlussfolgerungen aus meiner Verachtung sind völlig daneben: die Verkommenheit weiter Teile des Volkes betrifft ja nicht nur Deutschland. Es sieht derzeit in vielen Nationen ähnlich aus. Aber ich kann nur für Deutschland sprechen. Und wo bitte steht geschrieben, dass man aus Prinzip sein eigenes Volk immer schönreden muss?
Und wie kommen Sie zu dem unsinnigen Schluss, man müsse ein verkommenes Volk dann am besten "umvolken". Mit welchen „besseren“ menschen? Und dann wieder infantil und ohne Übernahme von Verantwortung?! Mit diesen Wörtern hab ichs sowieso nicht so.

Ich wünschte, ich könnte das deutsche Volk besingen, wenn ich all das Große und Schöne sehe, das in diesem Volk einmal war und in Restbeständen noch ist trotz aller historischen Abgründe, dann packt mich die Verzweiflung, aber machen Sie Ihre Augen auf und sehen Sie dem Bann ins Auge, der AUCH aus eigener Schuld über ihm liegt!

Maiordomus

20. Dezember 2019 12:07

Was ich oben über Herrn Meuthen ausgeführt habe, dem in einem aktuellen Buch des Titels "konservativ" vermutlich sogar Polit-Veteranen des DDR-Politbüros vorgezogen worden wären: Er scheint mir (nach Lektüre seines gewiss moderat und anschlussfähig formulierten Beitrags) ausgeprägt liberalkonservativ orientiert. So ähnlich dachte und formulierte noch vor 20 Jahren der baden-württembergische Landtagspräsident. Ich fürchte, mit dem radikaleren und auch mehr fundamentalistisch patriotischen Teil der hier Schreibenden wird die Chemie mit diesem Mann nicht stimmen. Zwischen dem "Realo" Meuthen und wohl auch Herrn @ heinrichbrueck liegen vermutlich Welten. Aufgrund seiner Biographie scheint mir Maximilian Krah den hier dominierenden Ton noch vergleichsweise zustimmungsfähig zu treffen.

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