Sonntagsheld (132) – Subtile Jagden

Wir kriegen euch alle!“

Wir krie­gen euch alle!“

 

„Mei­ne Oma fährt im Hüh­ner­stall Motor­rad, Motor­rad, Motor­rad. Das sind tau­send Liter Super jeden Monat, mei­ne Oma ist ne alte Umwelt­sau“ so lau­ten die ers­ten Wor­te des inzwi­schen aus dem Netz genom­me­nen WDR-Bei­trags „Mei­ne Oma ist eine alte Umwelt­sau“ (hier noch zu fin­den), der in den ver­gan­ge­nen Tagen eine neue Dis­kus­si­on über die Legi­ti­mi­tät des öffent­lich-recht­li­che Rund­funks ange­sto­ßen hat. 

Umwelt­sau – das ist zwar nicht lus­tig, aber auch kein Grund für ech­te Ver­letzt­heit, vor allem, weil die Grund­an­nah­me, daß es sich bei der leben­den Gene­ra­ti­on jen­seits der 60 um die übels­ten Umwelt­sün­der der Gesell­schaft han­delt, natür­lich Quatsch ist. Ver­mut­lich kommt nir­gends soviel selbst­ge­zo­ge­nes Gemü­se und Fleisch vom Dorf­metz­ger auf den Tisch, wie bei den Omas und Opas der Repu­blik; auch der über­mä­ßi­ge Kreuz­fahrt­kon­sum ist ein Vor­wurf, den sich die meis­ten Rent­ner wohl nur im Hin­blick auf das „Traum­schiff“ gefal­len las­sen müssen. 

Trotz­dem: Die her­beib­e­müh­te Voka­bel des Gene­ra­tio­nen­kon­flik­tes lugt hin­ter jeder zwei­ten Mel­dung zum The­ma her­vor und ich den­ke das hat vor allem mit den letz­ten Wor­ten des Bei­trags zu tun: We will not let you get away with this!“, „Wir las­sen euch damit nicht davon­kom­men!“ – es ist die­ser Satz, der aus einem geschmack­lo­sen und aso­zia­len Sketch eine veri­ta­ble Dro­hung machen. 

In die­sem Zusam­men­hang ist es aller­dings Unsinn von einem „Kon­flikt zwi­schen den Gene­ra­tio­nen“ zu spre­chen, wie es der ver­ant­wort­li­che Chor­lei­ter Zel­jo Davu­to­vic in einer Stel­lung­nah­me tut. Der größ­te Kon­flikt, den die Kin­der des WDR Kin­der­cho­res Dort­mund mit ihren Groß­el­tern haben, wird sich ver­mut­lich auf Fern­seh­zei­ten und abend­li­ches Licht­aus­ma­chen bezie­hen – bei­des The­men­fel­der in denen die Groß­el­tern ihren Enkeln gegen­über sicher die Co2-ver­träg­li­che­re Posi­ti­on vertreten. 

Gegen wen rich­tet sich also die Dro­hung am Ende des Vide­os? Geschrie­ben haben die Kin­der den Text natür­lich nicht selbst, er wur­de ihnen von der WDR-Redak­ti­on vor­ge­legt. Es gibt in die­ser Redak­ti­on also ein wir, das euch nicht davon­kom­men las­sen will. Wer wozu gehört, das läßt sich wie in den meis­ten Fäl­len nicht letzt­in­stanz­lich fest­stel­len, den­noch dürf­te den meis­ten, die die­sen Satz lesen, instink­tiv klar sein, wer auf wel­cher Sei­te der Flin­te steht. Es ist also kaum ver­wun­der­lich, daß der hilfs­be­rei­te WDR-Mit­ar­bei­ter Dan­ny Hol­lek kur­ze Zeit nach dem ers­ten Auf­bran­den der Empö­rungs­wel­len über den Bei­trag noch­mal prä­zi­sie­rend nachlegte: 

Laß mal über die Groß­el­tern reden, von denen, die jetzt sich über #Umwelt­sau auf­re­gen. Eure Oma war kei­ne #Umwelt­sau. Stimmt. Son­dern eine #Nazis­au.“

Als ich die unheim­li­che letz­te Sze­ne des Vide­os sah, die noch unheim­li­cher dadurch wird, daß nur ein ein­zi­ges Kind den Satz spricht und die ande­ren ledig­lich laut­los die Lip­pen bewe­gen, muß­te ich unwill­kür­lich an ein ande­res Video den­ken, über das ich vor eini­gen Tagen stol­per­te. Es ist ein Bei­trag der ARD in dem Den­nis Scheck die Sach­bü­cher-Best­sel­ler­lis­ten durch­geht und in mund­ge­rech­ten Häpp­chen ent­we­der auf den Bücher­tisch, oder in die Müll­ton­ne befördert. 

So wenig sei­ne kör­per­li­che Beschaf­fen­heit das ver­mu­ten läßt, so strom­li­ni­en­för­mig aalt sich Scheck in die­sen Vide­os durch die Gewäs­ser des öffent­li­chen (also öffent­lich-recht­li­chen) Dis­kur­ses; etwa wenn er sich dar­über beschwert, daß Jona­than Safran Foer in sei­nem Buch “Wir sind das Kli­ma” “unred­li­cher­wei­se” den Kin­der­ver­zicht als Kli­ma­schutz­maß­nah­me unter­schlägt, oder indem er dem BVB-Geschäfts­füh­rer Hans-Joa­chim Watz­ke “mar­tia­li­sche Wochen­schau-Spra­che” unterstellt. 

Beacht­lich hin­ge­gen ist sein Bei­trag zu Max Ottes Pro­gno­se “Welt­sys­tem Crash”: Im Hin­blick auf Ottes Kri­tik an der herr­schen­den poli­tisch-media­len Eli­te sagt Scheck: “Ein Buch, das Ekel in mir aus­löst. Mei­ne Eitel­keit ist groß genug, mich selbst zu die­ser herr­schen­den poli­tisch-media­len Eli­te zu zäh­len” – mit den Wor­ten „Und noch, noch ist die­se Eli­te hand­lungs­fä­hig…“ schmeißt er den Band anschlie­ßend in den Müll.

Wie­der so eine Dro­hung. Gera­de so offen, daß sie unheim­lich ist, gera­de so wenig prä­zi­se, daß sie kei­ne Fol­gen haben wird. Und doch: Das „Wir wer­den euch damit nicht davon­kom­men­las­sen“ hat Methode. 

Wie also geht man um mit die­sen Äuße­run­gen, für die man monat­lich genö­tigt wird, einen nicht uner­heb­li­chen Bei­trag zu zah­len? So rich­tig böse darf man eigent­lich nicht sein. Wenn es bei uns heißt „wir wer­den sie jagen“, dür­fen wir nicht ein­ge­schnappt sein, wenn wie­der zurück­ge­jagt wird. Alle paar Mona­te wird eben eine neue Nazis­au durchs Dorf getrie­ben – immer sprin­gen ein paar auf, sei es von der einen, oder von der ande­ren Seite. 

Viel wich­ti­ger in die­sem Zusam­men­hang: Gelas­se­nes Han­deln. Es sind die­se Augen­bli­cken, in denen der andau­ernd unter­schwel­lig emp­fun­de­ne sanf­te Tota­li­ta­ris­mus plötz­lich ein Gesicht bekommt – sei es das ver­klär­te Ant­litz eines instru­men­ta­li­sier­ten Kin­des, oder die auf­ge­schwemm­te Lar­ve von Den­nis Scheck. In die­sen Momen­ten tun sich Angriffs­flä­chen auf und wer­den – Kubit­schek hat recht, wenn er dem wider­stän­di­gen Lager wach­sen­de Hand­lungs­fä­hig­keit attes­tiert – bereits mit den ers­ten Sal­ven belegt: 

- Der ehe­ma­li­ge FOCUS-Jour­na­list Boris Reit­schus­ter hat in einer mehrteil­i­gen Recher­che inter­es­san­te Details zur Publi­kums­zu­sam­men­set­zung bei Mar­kus Lanz recher­chiert. Ein vor­an­ge­gan­ge­ner Bei­trag offen­bart zudem redak­tio­nel­le Kür­zun­gen in der Sen­dung, etwa in einem Inter­view mit Hans­ge­org Maaßen.

- bereits vor eini­gen Wochen hat der Rechts­an­walt Joa­chim Stein­hö­fel unter dem Titel „Weih­nachts­grü­ße an den “Bei­trags­ser­vice: Sys­tem­kol­laps durch Daten­schutz­grund­ver­ord­nung“ eine Rei­he an Mög­lich­kei­ten auf­ge­zeigt, mit gerin­gem Auf­wand Sand in die Maschi­ne­rie des öffent­lich-recht­li­chen Büro­kra­tie-Appa­ra­tes zu streu­en. Dem ange­schlos­sen hat sich die Inter­net-Initia­ti­ve „Hal­lo Mei­nung“, die die ver­schie­de­nen Optio­nen über­sicht­lich zusam­men­ge­faßt hat. 

Zuge­ge­ben: Die Büro­kra­tie mit Büro­kra­tie zu ersti­cken erscheint müh­se­lig, unab­en­teu­er­lich und lang­wei­lig – zumal der Appa­rat allen Bet­tel­brie­fen zum Trotz nach wie vor über immense Sum­men ver­fügt. Und doch: Ver­ges­sen wir nicht, daß selbst der größ­te Wal an sei­nem eige­nen Gewicht erstickt, wenn man ihn trockenlegt.

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Kommentare (35)

Wilhelmsmax

30. Dezember 2019 09:19

Die Klimahysterie verfolgt 2 Ziele:

1. Ablenkung von den eigentlichenn Problemen (Umvolkung, Genderisierung unserer Kinder etc.)
2. Zerstörung der alten Werte, die unsere Gesellschaft bisher zusammengehalten haben.

Besonders das 2. Ziel tritt bei solchen geschmacklosen Auftritten offen zu Tage.

Was mich auch schockiert ist das niedrige Niveau des Kindergesangs. Von einem finanziell gut gestützten Kinderchor, der internationale Auftritte hat, sollte man mehr erwarten können, als dass ein Haufen Kinder einstimmig irgend einen Schmarrn ins Mikro brüllen...

Nemo Obligatur

30. Dezember 2019 10:28

Das Oma-Lied im WDR ist natürlich allerunterste Schublade. Vor allem, wie hier ganz richtig bemerkt wurde, durch den Abschluss mit dem gebieterischen O-Ton des Frl. Thunberg. Wer da noch an "Satire" glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen. Man kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Die über 59-jährigen dürfte inzwischen wohl die größte Gruppe der Zuschauer des WDR bilden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die das mehrheitlich lustig finden.

Die Tipps von Steinhöfel und "Hallo Meinung", um die GEZ (die so wohl gar nicht mehr heißt) lahmzulegen, werde ich mir mal wohlwollend durch den Kopf gehen lassen. Habe mich über die Feiertage mal wieder über den Deutschlandfunk geärgert. Als ich angefangen habe, den regelmäßig zu hören, das war vor über 30 Jahren, war das noch eine Bastion der Seriosität. Die alte Garde ist vor rund zehn Jahren abgetreten. Die Namen weiß ich leider nicht mehr, die Stimmen habe ich teils noch im Ohr. Inzwischen ist der DLF selbst in den Nachrichtensendungen dermaßen zum linken Indoktriationsfunk herabgesunken, dass es kaum zu glauben ist. Im Kulturteil sind schon Moderatoren am Mikrofon, die das große Binnen-I sprechen, als wär's die taz.

Stefanie

30. Dezember 2019 11:39

Zu solcherart "satirischen" Beiträgen, fallen mir zwei schon etwas ältere Äußerungen ein, die seinerzeit wahrscheinlich ähnliches Schenkelklopfen hervorgerufen haben, wie die "Umweltsau": "Nach mir die Sintflut." Und "Dann sollen sie doch Kuchen essen."
Zu erklären, warum etwas nicht witzig ist, ist nochmal eine Stufe schwerer als einen Witz zu erklären- trotzdem hier ein Versuch: ein guter Witz deckt normalerweise eine mehr oder weniger schmerzhafte Wahrheit auf. Nimmt man das Original des Liedes zur Hand ("Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen"), das aus der Inflationszeit stammt, ist das ziemlich offensichtlich. Beim Kinderlied mit dem Motorrad im Hühnerstall , dem Nachttopf mit Beleuchtung, dem Klosettpapier mit Blümchen etc. Gibt es schon zwei Ebenen: die Absurde Seite, über die die Kinder lachen und auf Seiten der Älteren ("Omas") die Selbstironie -das Mithaltenwollen mit der modernen Welt, dem Adaptieren von neuer Technik in alte Lebensgewohnheiten um hip und up-to-date zu sein, sich damit aber gleichzeitig lächerlich zu machen. Die WDR-Variante spielt auf dieser Klaviatur nun weiter: für die Kinder ( und viele der eingellullten Zuhörer ohne Hintergedanken) ist es ein lustiges, derbes Lied. Für einen kleinen, gut situierten Teil des Publikums trifft es eine schmerzhafte Wahrheit (diejenigen, die tatsächlich die Mittel für zehn Kreuzfahrten im Jahr haben und sich möglicherweise sogar im Verwandtenkreis der kleinen Chormädels befinden). Für den Teil, der von der Mindestrente lebt und froh ist, sich auch nur einmal die Woche ein Discounterkotellett braten zu können, sind die Zuschreibungen sicher der blanke Hohn - und mit denen dürften die meisten, die sich aufregen symphatisieren.
Das Problem dürfte darin bestehen, daß die Spaßvögel bei den Öffis den Unterschied zwischen Satire und Verhöhnung nicht erfassen können. Satire ist eine Spitze von Unten gegen die Mächtigen oder vom Einzelnen gegen die Masse. Sie erfolgt aus der Deckung des Humors, weil ein direkter Angriff wegen der ungleichen Kräfteverhältnisse nicht ratsam wäre. Der Mächtige wird durch das Lachen über die verdeckte, verzerrte Wahrheit auf seine eigene Schwäche aufmerksam. Wenn also die kleinen Mädchen den wohlhabenden Großeltern spielerisch drohen: "Damit lassen wir euch nicht davonkommen", hat das ganze einen ganz anderen Spin, als wenn ein Regierungssender, der seine Mittel über Gerichtsvollzieher und notfalls Beugehaft eintreibt, seinen Beitragszahlern derartige Drohungen entgegenschleudert.
Der Knackpunkt dürfte das Selbstverständnis der Mitarbeiter im Medienzirkus sein, die gar nicht mitbekommen, daß sie selber zur herrschenden Klasse gehören. Sie sehen sich selber, als Mitte der Gessellschaft, wenn nicht gar als Underdogs. In weiten Teilen dieses Betriebes, wie generell bei den Linken würde ich hier also ein falsches Bewusstsein unterstellen: man glaubt für die Schwachen, die Gleichheit, die Gerechtigkeit zu kämpfen, aber spielt am Ende das Spiel der Eliten. Allerdings würde ich diese Ausrede nicht für alle gelten lassen. Herrn Schecks vermeintlich ironisch gemeinte Selbstzuordnung zu den Eliten, kokkettiert mir da etwas zu sehr mit seinen Anspruch über die passende Lektüre des Bildungsmichels mitbestimmen zu können. Und er selber weiß mit Sicherheit um diese Ambivalenz.

tearjerker

30. Dezember 2019 11:52

„In diesem Zusammenhang ist es allerdings Unsinn von einem „Konflikt zwischen den Generationen“ zu sprechen“ - totale Fehleinschätzung. Hier geht‘s nicht einfach um den Alt-Jung-Gegensatz, sondern darum, dass die zivilisatorische und kulturelle Substanz in dem seit 100 Jahren gefahrenen Gesellschaftsmodell aufgefressen wird. Junge Menschen haben in diesem Modell die Perspektive die sich ständig weiter türmenden Ansprüche Anderer zu bedienen, sich selbst auf die Seite der zu Versorgenden zu schlagen oder sich in andere Räume abzusetzen, in denen die Zersetzungsprozesse nicht noch nicht soweit gediehen sind. Genau das war seinerzeit mit No Future gemeint. Mehr Konflikt geht nicht. Auch wenn der Kinderchor und seine Macher wohl unfreiwillig ihren Fuss auf dieses verminte Feld gesetzt haben, ist die Polarisierung doch zu begrüssen.

H. M. Richter

30. Dezember 2019 15:35

"Umweltsau - das ist zwar nicht lustig, aber auch kein Grund für echte Verletztheit". [s.o.]

Nun, die einen sagen so, die anderen so. Wer Ohren hat zu hören, der hört. Ist hellhörig, muß hellhörig sein, wenn er 'Sau' hört.
Hört hinter 'Umweltsau' das furchtbare 'Judensau', - spätestens wenn er lesen muß: "„Laß mal über die Großeltern reden, von denen, die jetzt sich über #Umweltsau aufregen. Eure Oma war keine #Umweltsau. Stimmt. Sondern eine #Nazisau.“"

Allerspätestens aber wenn er - neben 'Sau' - liest: "„We will not let you get away with this!“, „Wir lassen euch damit nicht davonkommen!“"

Offener - in Kindermund gelegter -Vernichtungswille. Flucht, Emigration wird nicht gewährt. Die Alten können sich der Ausmerzung notfalls durch ihren eigenen Tod entziehen („Sind doch eh nicht mehr lange da“). Dem eigentlichen Gegner und Feind dagegen soll diese Gnade nicht gewährt werden.

Die Twitter-Rangfolge des heutigen Tages deutet es an:
Platz 1: #OmaGate,
Platz 2: #AfDVerbot2020 ...

Solution

30. Dezember 2019 20:46

Eine Steilvorlage für uns: Hier konnten und können wir in die Offensive gehen. Ein gewaltiger Shitstorm hat den WDR erreicht. Soweit man es überblicken kann, hat die bundesweite Mobilisierung mit konkreten Ergebnissen hervorragend funktioniert: Uncle Tom mußte sich entschuldigen und der kleine Hetzer ist womöglich seinen Job los.

So ganz nebenbei erfährt man dann auch von dem unfaßbaren "Cop-Lied" eines weiteren Chores, das man jedem Polizisten vorspielen sollte.

Wir müssen die Chancen nutzen, die sich bieten. Mit jeder überschrittenen roten Linie, die auch von der Masse der Deutschen erkannt wird, wächst die Wut.

Kümmern wir uns jetzt aktiv um das Thema GEZ.

qvc1753

31. Dezember 2019 12:44

ÖRR macht zweifelhafte Satire - Kinder singen Schimpfwörter- Klima - GEZ etc. Und schon tobt der Shitstorm. Gebührenfinanzierte Klimahysterie ist offenbar ein veritabler Trigger.
Zwar muss man den Ball nicht gerade so deutlich vorlegen, aber für die behauptete Skandalisierung reicht es m.E. auch nicht.
„Und das Ganze mit meinen GEZ Beiträgen“...
Man darf daran erinnern, das man für weniger als 20 € monatlich ein ziemlich dickes Paket erhält. Der Inhalt mag einigen im politischen Sinne missfallen (wobei mir eher die jährliche Helene Fischer Show finanziell entbehrlich erscheint) und daher entbehrlich erscheinen.

Was aber wer, wann und wie als lustig/wertvoll/politisch ausgewogen/Satire bezeichnet, das sollte dem Sender und nicht dem Konsumenten überlassen sein. Warum?
Weil all diese Dinge nicht Mehrheits- oder politischen Entscheidungen überlassen werden sollen.

Überall dort, wo es einen ÖRR gibt und autoritäre Parteinan der Regierung sind, dort werden diese an die Kandare genommen. Warum? Nicht nur weil diese oft genug “links” sind, sondern weil ein Boris Johnson eben lieber nicht von Andrew Marr gegrillt werden möchte. Oder der Chef der PiS Partei von einem kritischen Journalisten.
Leider gibt sich unser ÖRR diesbezüglich zu viele Blößen. Wenn eine journalistische Napfschnecke wie Lsnz schon sls kritischer Frager durchgeht, dann Gute Nacht.

Mir erscheint es bedenklicher, wenn jeder blödsinnige Anlass genommen wird um sich zu erregen. Meine Oma sagte dazu, das sie nicht im Hühnerstall Motorrad fährt und daher wohl auch nicht gemeint ist.

Martin Heinrich

31. Dezember 2019 17:21

Wenn schon die "Umweltsau" derartiges Grollen im Volk hervorgerufen hat, dann wird die kommende Karnevalssaison wohl noch heftigere Reaktionen erzeugen. Es wird sich über die AfD und uns "Rechte" ein Orkan an Fäkal- und Tiervergleichen ergießen. "Die Kanalratte aus Washington" - wie Trump in der Fernsehfastnacht genannt wurde - dürfte nur ein Anfang gewesen sein. Vielleicht überspannen die Medien ja den Bogen auch endgültig, um für einige Lacher einen Großteil der Zuschauer vollends zu vergraulen. Diese kommenden "Steilvorlagen" sollten wir geschickt verwandeln!

Ratwolf

1. Januar 2020 02:05

Die Chorstücke des WDRs offenbaren die internen Strukturen. Sie zeigen dem Zuschauer wie die merkwürdigen Endprodukte von ARD & ZDF entstehen. Es ist ein Blick in den Maschinenraum.

Grobschlosser

1. Januar 2020 14:16

Büchermann Scheck provoziert - aber er kennt die Risiken .

Sicherlich kann man die Internetnutzung und auch die Recherche einzelner Bürger mit nachrichtendienstlichen Methoden nachvollziehen - einen Herrn Scheck dauerhaft gegen Übergriffe hochintelligenter , entschlossener Politunternehmer zu schützen ist nicht möglich - das hat das BKA Herrn Scheck mehrfach erklärt .

Cugel

1. Januar 2020 15:36

@qvc1753
"Überall dort, wo es einen ÖRR gibt und autoritäre Parteinan der Regierung sind, dort werden diese an die Kandare genommen."

Ja, und wenn der Hahn kräht auf der Mist... Sie wissen genau, welche Funktion die Massenmedien haben, beileibe nicht nur der ÖRR. An die Kandare genommen wird da auch nichts, die arbeiten für ihre Auftraggeber wie alle anderen auch. Sie werden mir nicht erzählen wollen, daß Sie noch an die Vierte Gewalt glauben.

"Man darf daran erinnern, das man für weniger als 20 € monatlich ein ziemlich dickes Paket erhält."

Ein ziemlich dickes Paket von Propaganda und anderem Schund. Mit den Werbeblättchen, die mir periodisch den Briefkasten verstopfen, kann ich Abfall verpacken oder den Kamin anfeuern. Haben Sie die Güte, mir einen mindestens gleich nützlichen Verwendungszweck des Staatsfunkdrecks zu offenbaren (dessen Produktion im übrigen einen Haufen Energie verschwendet)?

limes

1. Januar 2020 21:06

Einen besonderen Sonntagshelden gibt es in den USA zu feiern:

Jack Wilson griff zur Waffe, als ein Gottesdienst in White Settlement, Texas, mörderisch angegriffen wurde. Es gab zwei Todesopfer, aber Jack Wilson beendete die Attacke auf seine Kirchengemeinde in sechs Sekunden, wodurch er gewiss viele der überlebenden 242 Gläubigen gerettet hat.

»Die Ereignisse in der West Freeway Church of Christ haben mich in eine Lage gebracht, von der ich hoffte, dass niemand in sie käme … , aber das Böse auf dieser Welt ist real, und ich und andere … werden nicht zulassen, dass das Böse erfolgreich ist«, erklärte Wilson.

In Texas ist es unbescholtenen Bürgern erlaubt, im Gottesdienst bewaffnet zu sein.

Franz Bettinger

2. Januar 2020 01:16

Meine erste Gute Tat im Neuen Jahr war, meine Einzugs-Ermächtigung für die GEZ bei der Bank zu kündigen. Nicht den Generalstreik oder die Revolution fordern, sondern die kleinen Schritte selbst gehen. Sand ins Getriebe werfen. Meine Devise! (Weitere Schritte werden folgen.)

Wilhelmsmax

2. Januar 2020 09:07

@qvc1753: Ist das ihr Ernst? 8 Milliarden werden jedes Jahr verbraten für schlechte Propaganda im DLF, Tatorte in der ARD und historische falsche "Aufarbeitung" im ZDF. 8 Milliarden! Und da bezeichnen Sie das entstehende Produkt als "ziemlich dickes Paket". Ich lebe seit über 8 Jahren ohne Fernsehanschluss und habe so sehr viel mehr vom Leben. Das "dicke Paket" ist ein schlechter Witz, die Gebühreneintreibung gleicht einem sozialistischen Mißbrauch von Staatsgewalt und mein Horizont verkleinert sich mit jeder Sendung, jeder Tagesschau und jedem DLF-Beitrag. Tipp: Verpassen Sie auf keinen Fall die Heute Show jeden Freitag im ZDF, da kann man bei gebührenfinanzierter Denunzierung ganzer Volksteile unter dem Deckmäntelchen der Satire Woche für Woche verblöden und sich gehirnwaschen lassen - irre super!

Stefanie

2. Januar 2020 10:34

@qvc
"Man darf daran erinnern, das man für weniger als 20 € monatlich ein ziemlich dickes Paket erhält."
Sie glauben bestimmt auch, Sie hätten ein gutes Geschäft gemacht, wenn der Vertreter noch eine Kaffeemaschine, zwei Heizdecken und einen Satz Schraubenschlüssel auf Ihr Zeitungsabo obendrauflegt;-)
Darin liegt ja gerade das Problem der Öffis: Sie haben die Mittel um in jedem Segment, von der Kochsendung übers Kinderprogramm bis zum Komiker ein Heer von Angestellten auszuhalten, das sich an der herrschenden Meinung ausrichtet, wie die Eisenspäne im Magnetfeld. Wenn man das nicht totalitär nennen kann, weiß ich auch nicht mehr. Natürlich kann eine Regierung einen Sender betreiben, der ihre Sicht der Dinge unters Volk streut - aber 20 oder 30 - in Bereichen, die scheinbar nichts mit Politik zu tun haben? Vielleicht bewegt das #Omagate ja tatsächlich einmal etwas in der Medienlandschaft. Schon alleine weil es interessant wäre, wo sich all die "freien" und pensionsberechtigten Mitglieder dieser Bagage wiederfinden, wenn sie einmal finanziell im Freien stehen.
Andererseits ist das Fernsehen heutzutage schon ein Anachronismus. Wer sich öffentlich produzieren will, kann das auf youtube tun. Und genau in diesem Bereich befindet sich auch das entscheidende Schlachtfeld, in dem die Claims in der Meinungslandschaft abgesteckt werden. Wer die Algorhytmen und die Löschfuntionen bestimmt, bestimmt auch, wo die Reise hingeht. Dagegen ist der WDR technologisch betrachtet das Äquivalent eines Nachttopfs mit Beleuchtung.

Maiordomus

2. Januar 2020 10:57

"Subtile Jagden" - Begriffsklau bei Ernst Jünger scheint unangemessen

@Wessels. Sie haben, Herr Wessels, eine Ihrer wohl besseren Sonntagsanalysen geleistet, mit Besonnenheit, auch Tiefgang und im Vergleich zu empörten youtube-Beiträgen unaufgeregt Natürlich war die Feinderklärung des Buch-Schmeissers im Fernsehen gegen Herrn Otte von einem noch ganz anderen Goebbels- und Eduard-von-Schnitzler-Koeffizienten; gegenüber einer solchen Aktion (allerdings im Spätprogramm) erscheint die Oma-Show, wie Sie richtig sehen, als eine "bloss" streng vorsätzliche geistig-pädophile "Leistung" der Drehbuchautoren (sowie der Chorleitung). Ernst zu nehmen bleibt die Beteuerung, dass man den Feind (nämlich die ähnlich denken wie Herr Otte) nicht davonkommen lassen werde. Damit scheint mir ein totalitäres Niveau erreicht. (Es wundert mich längst, dass und warum Zwangsmitgliedschaften und Zwangsabonnemente nicht als schwere, im geistigen Sinn gravierende Menschenrechtsverletzungen anerkannt sind. Solange dieser Befund nicht geregelt ist, werde ich bei der nächsten eidgenössischen Volksabstimmung - Ausdehnung der "Rassismus"-Strafnorm auf die Beschimpfung Homosexueller - trotz Solidarität mit sexuellen Minderheiten kein Ja einlegen.)

Was mich hingegen hauptsächlich veranlasste, mich noch einmal zum Wort zu melden, war Ihr Titel "Subtile Jagden". Sie wissen selber, dass Sie hier den Buchtitel eines der wertvollsten deutschsprachigen Bücher der letzten 50 Jahre eigentlich missbräuchlich verwenden: Nämlich Ernst Jüngers unvergleichliches Käfer-Buch. mit dem ich mich über diese Festtage wieder mal ein bisschen auseinandergesetzt habe. Von wegen der Lektüre "Käfer - Ein Porträt von Bernhard Kegel" (Matthes & Seitz 2019), dessen Autor sich aber gegenüber Ernst Jünger überfordert zeigte. Es geht um Jüngers Beschreibung des Heiligen Pillendrehers, über den sich der Jahrhundertautor nun mal seine Gedanken gemacht hat, was zwar noch am ehesten an die Debatte um das Omalied anklingen mag:
"Sollte denn in der Verwaltung von etwas Dung sein Leben beschlossen sein?" Dabei ist immerhin zu bedenken, was Dag Enke, Direktor des Nürnberger Zoos, über den Kot wälzenden Pillendreher ausgeführt hat: "Es ist ein Wahnsinn, was die Käfer leisten. (...) Ohne sie wäre die Serengeti in wenigen Wochen meterhoch zugeschissen."

Was aber bei Ernst Jünger von heutigen Entomologen, zumindest dem als "Käferforscher" gelegentlich noch verlachten Bernhard Kegel, unterscheidet, liegt in Jüngers Formulierung aus "Subtile Jagden": "Das kann nicht sein. (nämlich die blosse Zwecksetzung als Kotwälzer. MD) Schon seine äussere Bildung ist dafür zu reich, zu wunderbar. Und gar der Ernst, mit dem er ans Werk geht, verrät ein Wissen vor jeder Wissenschaft."

Dass Jünger dem Heiligen Pillendreher ein "Wissen vor jeder Wissenschaft" andichtet beziehungsweise nachsagt, sorgt beim Entologen Kegel zunächst für Kopfschütteln. In Tat und Wahrheit ist diese Aussage lediglich von der selben erkenntnistheoretischen Voraussetzung zu begreifen, die wir beim Begriff "scientia" bei Paracelsus vorfinden, nämlich zum Beispiel der "Weisheit des Johanniskrauts".

"Welches 'Wissen vor jeder Wissenschaft'", fragt Kegel, "soll ein und speziell dieser Käfer denn besitzen?" Immerhin dämmert es ihm mit der Zeit: "Wie alle Lebewesen verfügen natürlich auch Käfer über einen enormen Wissensschatz. Niedergeschrieben ist er in den schier endlosen Molekülketten ihrer DNA, und wer Ohren hat zu hören und ihre Sprache versteht, dem erzählen sie Geschichten aus längst vergangenen Zeiten. Erst in den letzten Jahrzehnten haben Biologen gelernt, diese Informationen zu entschlüsseln und zu lesen."

Sicher ist, dass von Geist in den genannten Sendungen der über erpresstem Foltergeld genannten Sendungen im Vergleich zur oben angedeuteten "Weisheit der Käfer". Der Begriff "Subtile Jagden" für Jüngers Bezeichnung der Anlage seiner etwa 25 000 Stück seiner Käfersammlung spricht zwar für Wessels' Bildungsprägung, scheint aber im vorliegenden Zusammenhang unglücklich gewählt.

Im Buch von Bernhard Kegel wird übrigens, ohne speziellen Antia-Tonfall, der 5 Millimeter lange braunrote Hitlerkäfer (Anophthalsmus hitleri) vorgestellt, einem in Slowenien lebenden Höhlenkäfer. Gemäss Bernhard Kegel war dessen Entdecker, der österreichische Ingenieur und Käfersammler Oscar Scheibel, "ein glühender Verehrer des deutschen Reichskanzlers." Angeblich soll ihm dieser via einen Brief für die Entdeckung und anschliessende Benennung gedankt haben. Nach Ernst Jünger sind 5 Käferarten benannt, unter anderen die Cicyndela jüngeri jüngerorum". Wenn schon, zeitigen "Subtile Jagden" substanzielle wissenschaftliche Resultate!

Gotlandfahrer

2. Januar 2020 11:22

Der Empfehlung, die GEZ durch erhöhten Bearbeitungsaufwand des Gebühreneinzugs "handlungsunfähig" zu machen, folge ich nicht. Die Bearbeitung liegt in den Händen von externen Dienstleistern. Deren Arbeitsvolumen wird hinzugekauft, sobald die Fallzahlen steigen. Das mag dann teurer für die GEZ werden. Was dann geschieht ist aber klar: Die "Servicegebühr" steigt. Abgesehen von den Mahnkosten und dem Papieraufwand auf Zahlerseite wird es vermutlich nicht viele Auswirkungen haben.

Und selbst wenn "Hundertausende" mitmachen: Es handelt sich auf Seiten der Fallbearbeitung um gut automatisierbare Abläufe. Laufen die Kosten zu sehr aus dem Ruder übernimmt das eine Software. Eine "Verweigerungswelle" könnte sogar erst der Auslöser für eine umfassende Automatisierung werden, was Zahlungssäumige schneller zur Kasse bitten hilft und gleichzeitig Arbeitsplätze vernichtet.

Waldgaenger aus Schwaben

2. Januar 2020 11:50

Das Lied war natürlich ein Agit-Prop-Stück. Als es nicht funktionierte und im Gegenteil eine Welle der Empörung hervorrief, wurde es schnell als Satire bezeichnet.
Ein Trick, der so alt ist, dass er nicht mehr wirkt. Deshalb zog der WDR der Beitrag mit der Bitte um Entschuldigung zurück.

Mir zeigt das, dass die Agit-Prop Truppe der Öffentlich-Rechtlichen langsam den politischen Verstand verliert.
Mit etwas mehr Instinkt, hätten sie die Oma im Lied durch einen "Otto" ersetzt- niemand hätte sich angriffen gefühlt gekonnt.
Dass dieser Hollek dann noch einen drauf setzte, zeugt von der Disziplinlosigkeit, die oft mit Unfähigkeit einher geht, in der Agit-Prop-Truppe.

Ebenso weiß der aufgedunsene Scheck anscheinend nicht, was er da macht. Es ist nichts anderes als Bücherverbrennung. Dass statt des Feuers dort eine Mülltonne steht, ändert nichts daran.
Ein weiterer Beleg für die erstaunlich geringe historische Bildung der Truppe. Welche Pfeifen!

Eine Stufe darunter kreucht noch die SPD, speziell Saskia Esken, die den Rückzug des Videos als Zurückweichen vor den Rechten kritisierte.

So mancher SPD-Funktionär wird um's Morgenrot aus schweren Träumen hoch fahren:
"Hilfe, wir nun sind in Umfragen nahe bei den Grünen. Wir müssen einx Kanzler*kandidatx aufstellen. Wex nehmen wir?"

Mboko Lumumbe

2. Januar 2020 18:36

@ Gotlandfahrer

"Der Empfehlung, die GEZ durch erhöhten Bearbeitungsaufwand des Gebühreneinzugs "handlungsunfähig" zu machen, folge ich nicht."

Natürlich steht es Ihnen frei, zu tun und zu lassen was Sie mögen.

Und natürlich steht es mir (und anderen) frei, darüber zu denken was ich möchte. Und ich denke, dass Ihre Argumentation auf alles und nichts anwendbar ist, zu dessen Verhinderung oder Unterstützung. Mit Verlaub, genauso gut hätten Sie Ihre Absicht kundtun können, sich aus Angst vor dem Tod umzubringen.

Ich befürworte und unterstütze den Aufruf von Till-Lucas Wessels und vielen anderen. Die Abschaffung der ÖR-Medien (Zwangsbeitrag) wäre ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Und das ist mMn kurz- bis mittelfristig erreichbar und hier kann jeder Einzelne tatsächlich mitwirken, also Ärmel hochkrempeln und aktiv mithelfen. Lasst uns gemeinsam sie jagen!! Nicht subtil, sondern ganz konkret.

Dieser Widerstand ist konkreter Ausdruck von Volkes Wille.

In diesem Sinne:
„Wir kriegen euch alle!“

Maiordomus

2. Januar 2020 19:39

Zum korrekten lat. Namen des Hitlerkäfers Anophthalmus

Im neuen Buch "Käfer" von Bernhard Kegel wird, ohne herkömmlichen A n t i f a-Tonfall, der 5 Millimeter lange braunrote Hitlerkäfer (A n o ph t h a l m u s h i t le r i) vorgestellt, e i n in Slowenien lebender Höhlenkäfer. Gemäss Bernhard Kegel war dessen Entdecker, der österreichische Ingenieur und Käfersammler Oscar Scheibel, "ein glühender Verehrer des deutschen Reichskanzlers." Angeblich soll ihm dieser via einen Brief für die Entdeckung und anschliessende Benennung gedankt haben. Nach Ernst Jünger sind 5 Käferarten benannt usw.

Vgl., Ernst Jünger betreffend, die benachbarte verdienstvolle, wirklich lesenswerte SiN-Sonderseite Theodor Fontane:

Gemäss "Autor und Autorschaft" h a b e sich Ernst Jünger an Details von Fontanes Berlin-Roman "Irrungen, Wirrungen", gelesen in den Schützengräben des 1. Weltkrieges, exakter erinnern können als an vieles andere, was ihm dort begegnet ist.

Es bleibt dabei, dass die Jagden, von denen im obigen Essay bei Herrn Wessels die Rede ist, im Vergleich zum Sprachgebrauch von Ernst Jünger, dem leidenschaftlichen Fontane-Leser, nicht im selben Wortsinne "Subtile Jagden" genannt werden können. So wie - gegensätzlich analog zu einer verbreiteten Sicht der deutschen Rechten - Käfer bei Jünger nie als "Ungeziefer" dargestellt werden.

Ulrike

2. Januar 2020 21:39

Durch das mediale Oma-Umweltsau-Theater der vergangenen Tage wurde der Deutungsrahmen "Ältere Generation gleich verachtenswert" doch bestimmt sehr erfolgreich in vielen Köpfen verankert! Zitat: "Wann immer ein Frame über Sprache aktiviert wird, egal ob es sich um affirmative oder verneinende Sprache handelt, gewinnt er an Stärke in den Köpfen der Rezipienten." (Framing-Handbuch "Unser gemeinsamer, freier Rundfunk ARD" Seite 17).

Das Ganze ist aus meiner Sicht also kein PR-Desaster für den WDR, sondern im Gegenteil ein Beispiel für die sehr erfolgreiche Umsetzung des o. g. 120.000 Euro teuren Framing-Handbuches, welches weitere sprachliche Kostbarkeiten hervorbringt wie (Zitat) "Tatsächlich aber nimmt die ARD kein Geld ein, sondern verwaltet schlichtweg das Rundfunkkapital der Bürger, die sich in Deutschland seit jeher auf diese Weise ihren gemeinsamen, freien Rundfunk ARD ermöglichen." (Framing-Handbuch Seite 24).

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@Gotlandfahrer: "Eine Verweigerungswelle könnte sogar erst der Auslöser für eine umfassende Automatisierung werden, was Zahlungssäumige schneller zur Kasse bitten hilft und gleichzeitig Arbeitsplätze vernichtet."

Wenn "Hunderttausende" nur Anfragen stellen oder ihre Zahlungen verkomplizieren (Zahlendreher auf der Überweisung und ähnliches), dann ist das sicherlich ein nettes Spielchen, aber das Geld fließt ja mehr oder weniger pünktlich trotzdem in den großen Topf.

Wenn "Hunderttausende" jedoch gar nicht mehr zahlen, dann fehlt das Geld tatsächlich im Futtertrog. Und die sich anschließenden Mahn- und Vollstreckungsverfahren sind selbst bei größter Eile nicht sofort abzuarbeiten.

Die Frage, ob man die Zahlung der GEZ-Zwangsabgabe aus Gewissensgründen komplett verweigert oder nicht, muß jeder für sich entscheiden. Wer bei anderen Themen die Fahne hochhält, muß sich nicht auch noch bei diesem Thema exponieren. Wer ansonsten eher im Stillen in die Tischkante beißt, dem hilft die GEZ-Verweigerung vielleicht, sich nicht ganz so ohnmächtig all den Zumutungen gegenüber zu fühlen.

Aus einer aktuellen (regionalen) AfD-Anfrage geht übrigens hervor, daß die Stadt Halle bei jedem GEZ-Pfändungsfall, den die Stadtkasse vornimmt, durchschnittlich ca. 37 Euro Minus macht (ca. 80 Euro Kosten gegen 43 Euro Einnahmen). Bei ca. 5.000 Pfändungsfällen, die die Stadtkasse Halle jährlich vollstreckt, sind das immerhin Verluste von 185.000 Euro. Das ist kommunales Geld, welches an anderer Stelle fehlt.

Falls es am eigenen Wohnort die Stadtkasse ist, die vollstreckt, dann sollte man diese also schon einmal fragen, wieso sie bei diesem entwürdigenden GEZ-Vollsteckungs-Theater unbedingt mitmachen will. Auch wenn dann rechtliche Dinge vorgeschoben werden - die Stadtkasse kann durchaus Gründe finden, die Fälle an die GEZ zurückzugeben. In kleineren Kommunen mit einem direkteren Draht zu den Bearbeitern kann das durchaus zu einer interessanten Kommunikation führen! Als ich nach der Vollstreckungsankündigung bei unserem Amtsgericht nachgefragt habe, ob bei mir im Schuldnerverzeichnis überhaupt etwas eingetragen ist, was vollstreckt werden kann, da kannte die zuständige junge Bearbeiterin den Begriff "GEZ" gar nicht und fragte "Meinen Sie die Gema?", woraufhin sich zumindest ein nettes kurzes Gespräch entwickelte.

Franz Bettinger

2. Januar 2020 23:46

Apropos Kita: Die Gehirnwäsche begann dort. Das Wort Kindergarten ist verschwunden, ich meine: in Deutschland. Ein herrliches Wort! Es wird überall auf der Welt benutzt, nur nicht in Deutschland. Jede schöne Tradition, jeder Stolz auf das Eigene (Volk) wird getilgt. Kindergarten ist ja auch so was von Nazi-Jargon.

Waldgaenger aus Schwaben

3. Januar 2020 10:03

Wer die ÖR etwas mehr ärgern möchte, kann die Einzugsermächtigung widerrufen und Barzahlung anbieten.

https://www.steinhoefel.com/2019/12/neujahrsgruesse-an-den-beitragsservice-zahlungen-einstellen.html

Das Verfahren liegt zur Zeit beim EuGH. Wahrscheinlich wird der im Sinne der Nomenklatura entscheiden, wie fast immer. Aber das kann dauern und bis dahin muss man erst mal nicht zahlen. Man riskiert aber, dass die Gebühren (unbar) samt Zinsen nachgezahlt werden müssen.

@Bettinger
IMHO steht Kita für Kindertagesstätte und ist für unter Dreijährige. Während Kindergarten für über Dreijährige ist. Beide Einrichtung existieren oft im selben Gebäude und deshalb wird Kita pars pro toto verwendet.
Aber grundsätzlich haben Sie ja recht. Orwell geht in big brother auch auf die Verwendung von Abkürzungen in totalitären Staaten ein. MiniWahr statt Ministerium für Wahrheit, usw. Dass das MiniWahr irgendetwas mit Wahrheit zu tun hat, soll allmählich aus dem Bewusstsein verschwinden.

Die von mir erwähnte Saskia Esken hat heute die nächste Granate gezündet und den Polizei einsatz in Leibzig kritisiert. Und das als Vorsitzende einer Regierungspartei. Lang kann nicht funktieren mit der GroKo denkt man immer. Aber die Angst vor der AfD hält diese Kamarilla zusammen

Gotlandfahrer

3. Januar 2020 10:44

@ Mboko Lumumbe
"...ich denke, dass Ihre Argumentation auf alles und nichts anwendbar ist… genauso gut hätten Sie Ihre Absicht kundtun können, sich aus Angst vor dem Tod umzubringen."

Ihre Aussage kann ich nicht nachvollziehen: Ich verwies auf die gängige Praxis, die Abarbeitung von bürokratischen Vorgängen bei sachlicher Eignung und wirtschaftlich sinnvollen Volumen zu automatisieren. Dies ist bei der Zuordnung von Zahlungseingängen und der Auslösung entsprechender Mahnverfahren der Fall. Technisch wird der ÖR dadurch nur schlagkräftiger.

@Ulrike:
"Wenn "Hunderttausende" jedoch gar nicht mehr zahlen, dann fehlt das Geld tatsächlich im Futtertrog. Und die sich anschließenden Mahn- und Vollstreckungsverfahren sind selbst bei größter Eile nicht sofort abzuarbeiten."

Automatisierte Mahnverfahren sind wie o.g. technisch kein Problem. Wenn dann erfolgreich gemahnt wird ist der zeitliche Cash-Flow-Effekt für den ÖR vernachlässigbar.

Vollstreckungsverfahren bleiben natürlich aufwändig. Die sich aus der AfD-Anfrage ergebende negative Kalkulation einer Vollstreckung bezieht sich aber auf die heute üblichen Fälle. Unter denen befinden sich vermutlich nur wenige bewusste Verweigerer, aber viele Menschen, die einfach nur in Zahlungsschwierigkeiten, jedoch noch nicht offizielle Sozialfälle sind (dann zahlt der Staat/Steuerzahler). Das heißt pro Vorgang (mit seinen festen Vollstreckungskosten) werden nur wenige ausstehende Monatsbeiträge eingetrieben, denn dieser Vorgang findet (heute, d.h. im Vergleich zum hier diskutierten Vorhaben) relativ zeitnah zur ersten Mahnung statt UND die Delinquenten zahlen anschließend entweder wieder regelmäßig weiter oder werden Sozialfälle oder straffällig. Wenn von den „Hunderttausenden“ tatsächlich „viele“ bis zu dieser Instanz mitgehen, fällt zumindest der Anteil anschließender Sozialfälle aus der Kalkulation, d.h. wandert nicht jeder offenen Visiers in die Straffälligkeit wird sich – auch angesichts verlängerter Vollstreckungszeiträume – einfach der Eintreibungsbetrag pro Vorgang erhöhen und diesen damit wirtschaftlicher machen als heute. Die bürokratische Antwort auf breites Zahlungsverweigern wird einfach im Abwarten höherer Vollstreckungsbeträge bestehen, damit sich die Anfahrt für den Kuckuck lohnt. Auch das wird also erst der Auslöser dafür sein, die heute noch nicht unter diesem strategischen Aspekt durchgeführten Vollstreckungen auch für Kommunen „lohnend“ zu machen.

Ob das alles im Raumschiff wirklich jemanden juckt halte ich für fraglich. Mir ist aus der Geschichte kein Fall bekannt, in dem Nichterfüllung von Zahlungspflicht einen Staatsapparat zu Fall gebracht hat. Entweder der Apparat ist noch arbeitsfähig, dann holt er sich das Geld. Oder er ist es nicht, dann kommt es auf die Zahlungspflicht aber auch nicht mehr an. Bei geschätzten 60 Millionen Beitragskonten, auf die monatlich das GEZ-Manna regnet, müssten schon mindestens 5% = 3 Millionen Haushalte die Nummer voll bis zur Straffälligkeit durchziehen, um den ÖR ins Schwitzen zu bringen. Die Wahrscheinlichkeit, einen Generalstreik fürs Klima auszurufen, dürfte höher sein.

Unbenommen davon stimme ich Ihnen zu, dass es für Tischkantenbeisser eine Möglichkeit sein kann, sich Erleichterung zu verschaffen.

Ich hoffe, nicht den Eindruck erweckt zu haben, ich hätte Sympathien für den ÖR.

Mboko Lumumbe

3. Januar 2020 11:21

@ Gotlandfahrer

Ja, Sie haben Recht.

Es gibt keine Hoffnung mehr. Der Eisberg wurde gerammt, das Schiff hat bereits Schlagseite und wird unumkehrbar untergehen. Die Kapelle spielt noch und viele wollen es nicht wahrhaben, gilt es doch als unsinkbar.

Wir haben längst einseitigen und gewalttätigen Bürgerkrieg von LinksGrün gegen alles was nicht links ist. Wenn D eine bürgerlich-konservative Regierung bekommen würde, so würde der einseitige und gewalttätige Bürgerkrieg von LinksGrün erst richtig eskalieren. Ein Vorgeschmack wurde uns dieser Tage präsentiert in Leipzig und anderswo ständig und immer wieder.

Der laufende Gesellschaftsumbau ist unumkehrbar.

Gotlandfahrer

3. Januar 2020 11:47

@ Mboko Lumumbe
Nene, das habe ich weder geschrieben noch ist generelle Hoffnungslosigkeit in meine Ausführung hineininterpretierbar. Ich halte lediglich das Mittel GEZ-Gebührenverweigerung für unwirksam.

Gelddrucker

3. Januar 2020 11:58

@Mboko

Wieso copy-pasten Sie diese unsinnige Aussage 1:1 aus dem Thema nebenan hierher? Sind Sie Agent?

cso

3. Januar 2020 12:56

1. Einzugsermächtigung kündigen
2. Zahlung einstellen und Barzahlung anbieten
3. jährlich Datenauskunft gem. DSGVO anfordern

Alle Infos dazu hier:
https://hallo-meinung.de/gebuehrenaktion
https://rundfunk-frei.de

Ulrike

3. Januar 2020 13:01

@Gotlandfahrer: "Ob das alles im Raumschiff wirklich jemanden juckt halte ich für fraglich. Mir ist aus der Geschichte kein Fall bekannt, in dem Nichterfüllung von Zahlungspflicht einen Staatsapparat zu Fall gebracht hat."

Ich verstehe, was Sie meinen. Nur, wenn es im Raumschiff tatsächlich niemanden juckt, dann verstehe ich die merkwürdige Heftigkeit nicht, mit der man gegen uns "bewusste" GEZ-Verweigerer vorgeht. Der aktuellen Anfrage der AfD in Halle liegt ein konkreter Fall einer Pfändung mit Hausdurchsuchung bei einem Bekannten von mir zu Grunde. Die Hausdurchsuchung bei ihm war augenscheinlich eine muntere Übung der halleschen "Ordnungskräfte" um zu testen, wie weit man gehen kann: Quantitativ überzogen (9 Personen), Betreten der privaten Räumlichkeiten ohne Ausweisen, ohne sonstige Legitimation, ohne Vorzeigen des richterlichen Beschlusses etc. Die "Beute" war lächerlich (Bücher und alte Baumarkttechnik) und mußte zum Teil wieder zurückgegeben werden. Wir haben das Ganze dokumentieren können und zur Anzeige gebracht. Juristisch wird hier nicht viel passieren. Und auch das "Raumschiff" wird im konkreten Fall weiter auf seiner Bahn kreisen. Aber: Zumindest einige des "Bodenpersonals" hat es schon erheblich "gejuckt".

Wichtiger als der "Juckreiz beim Bodenpersonal" ist mir jedoch ein ganz anderer Aspekt der Geschichte: Unser Bekannter ist ein völlig friedlicher Mann im Rentenalter, er hat in seinem Leben noch nie einen Fernseher oder ein Radio besessen geschweige denn konsumiert, er hat es bisher geschafft, ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu führen. Er hat sich nie zu etwas zwingen lassen und hat dafür auch stets die Konsequenzen getragen. Er hat handwerkliche, künstlerische und geistige Fähigkeiten, für die ich ihn bewundere. Mit einer freiwilligen Zahlung dieser Zwangsabgabe würde, so denke ich, etwas in ihm zerbrechen. Es gibt Dinge, die nicht zerbrochen werden dürfen.

Mboko Lumumbe

3. Januar 2020 13:56

@ Gelddrucker

Ja, Sie haben Recht.

Und angesichts des unumkehrbaren Gesellschaftsumbaus und des zu dessen Umsetzung damit einhergehenden einseitigen und gewalttätigen Bürgerkrieges von LinksGrün gegen alles was nicht LinksGrün ist, gilt umso mehr:

Wer Frieden möchte, rüste den Krieg.

Gotlandfahrer

3. Januar 2020 15:30

Werte @Ulrike:
Beispiele wie Ihres hatte ich selbstredend nicht im Sinn, Hut ab vor Ihrem Bekannten.

"Nur, wenn es im Raumschiff tatsächlich niemanden juckt, dann verstehe ich die merkwürdige Heftigkeit nicht, mit der man gegen uns "bewusste" GEZ-Verweigerer vorgeht."

Da haben Sie natürlich recht, ich hatte meinen Einwurf allein aufs Technokratische bezogen: Mit "nicht jucken" und meiner Auffassung, eine tatsächliche Zahlungsverweigerung würde auch in großer Zahl den ÖR nicht organisatorisch aus dem Tritt bringen, meinte ich lediglich, dass das angestrebte Ergebnis nicht eintreten wird, also der ÖR nicht durch finanziell-organisatorische Auswirkungen zu beeindrucken ist.

Mit der "merkwürdigen Heftigkeit" benennen Sie natürlich noch eine ganz andere Dimension des Vorgangs, nämlich die des öffentlichen Bewusstseins. Diese Dimension ist zweifellos von großem Nutzen, kann aber denke ich auch kleinkalibriger adressiert werden als durch massenhaftes und trotzdem dann quantitativ nur unerquickliches Reizen des Verwaltungsapparates.

Zum einen würde es bereits genügen, im eigenen Umfeld zu behaupten, man zahle nicht, und das aus den bekannten Gründen. Geschähe dies "massenhaft", würde dem öffentlichen Bewusstsein bereits mehr geholfen, als durch stille Einzelkämpfe auf dem Postweg. Denn auch diese Einzelkämpfe hätten ja nur das Ziel, am ende öffentlich sichtbare Reaktion und damit Demaskierung zu erreichen. Das massenhafte "Behaupten-dass" in - zum anderen - Kombination mit den von Lanzenträgern wie Ihrem Bekannten durchgefochtenen Exempeln lässt das Ziel dann erreichbar werden ohne knappe Ressourcen massenhaft für sein Verfehlen zu verschwenden.

Also: Weitermachen mit Verweigern wer die Lust dazu hat, alle anderen zum laut unterstützen = besseres Input/Output-Verhältnis und der ÖR wird technisch nicht unnötig fitter gemacht.

Franz Bettinger

4. Januar 2020 10:17

Folgendes schrieb ich der GEZ:

Ich verweigere das Zahlen von Rundfunkgebühren an die GEZ (der ÖRR, ARD, ZDF,…) aus Gewissensgründen. Die ÖRR sind Propaganda-Medien in einem Unrechts-Staat; das wurde mir spätestens 2015 klar. Ich unterstütze die durch diese Propaganda geförderte Politik des anti-deutschen Rassismus und der Abschaffung der deutschen Nation nicht. Aus meiner Familie saßen drei in diversen KZs, weil sie im Dritten Reich keine Mitläufer sein wollten. Auch ich bin keiner; kein Mitläufer in der gerade errichteten, Merkel'schen multikulturellen anti-europäischen Diktatur. Ich mache dabei nicht mit. Auch nicht indirekt. Ich will in meinem Haus keine Propaganda-Mittel haben, keine Bibel, keinen Koran und erst recht kein Fernsehen oder Radio. Entfernen Sie alles, was mich wie einen Unterstützer der Großen Verdummer unserer Zeit aussehen lassen könnte, inklusive der Kabel-Anschlüsse. Ich habe ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Ich hoffe, dazu gehört das Recht, von Propaganda verschont zu bleiben, zumal einer solch verderblichen, für die sich die Verantwortlichen noch einmal sehr schämen werden müssen. Falls ich dies Recht nicht habe - es wäre in einer Diktatur erstaunlich, wenn man es hätte - nehme ich es mir. Mit der Zahlung dieser Zwangsabgabe würde etwas in mir zerbrechen, wie bei Kriegsdienst-Verweigerern, die man zum Dienst an der Waffe zwingt. Ich denke, ein humaner Staat müsste mir diese Freiheit lassen, bezweifele aber, dass wir in so einem Staate noch leben. Klar können Sie einwenden, mit meiner Argumentation könne man ja generell Steuer-Zahlungen verweigern. Ja, Sie haben recht. Darüber denke ich bereits nach. Deutschland unter Merkel befindet sich in einer lebensbedrohlichen Notlage. In einer so extremen Lage dürfte fast alles erlaubt sein; siehe Grundgesetz Art. 20 Abs. 4 (Widerstandsrecht). Davon mache ich Gebrauch.

Ulrike

4. Januar 2020 10:39

Ein Punkt geht mir bei der GEZ-Verweigerungsdebatte noch durch den Kopf, vielleicht paßt er noch hier zu diesem Kommentar-Strang:

Wer immer an die GEZ gezahlt hat und deshalb noch nie Post vom "Beitragsservice" lesen durfte, der kann vielleicht einen wichtigen Aspekt derer, die sich der Zahlung verweigern, nicht verstehen: Die Empörung über die Verlogenheit der GEZ-Schreiben und die Empörung über das unsaubere Geschäftsgebaren, das sich wie ein roter Faden durch den ganzen Vorgang zieht.
(Dieser Aspekt ist also unabhängig von der Empörung über bestimmte Inhalte im ÖRR und über die widerrechtliche Rolle des ÖRR als Propaganda-Instrument und als Staatsfunk.)

Die Empörung bei diesem weiteren Aspekt geht also eher in die Richtung der im Blog von Hadmud Danisch regelmäßig angesprochenen "Doppelstandards": Wenn ich als Unternehmer in einem Formular das Kreuz an der falschen Stelle setze, dann kann das existenzbedrohende Folgen haben. Wenn ein merkwürdiges Unternehmenskonstrukt wie die Kombination "ÖRR-Sender" plus "Beitragsservice" jedoch alle Grundsätze einer ordnungsgemäßen Geschäftsführung über den Haufen wirft, wenn offen gelogen wird (und parallel dazu der im Rundfunkstaatsvertrag beschriebene Auftrag einer neutralen Berichterstattung nicht erfüllt wird), dann soll das mit dem Geld der Bürger belohnt werden. Und der Bürger soll sich für die Entrichtung des Tributes auch noch selber anmelden.

Das geht los mit der Lüge im ersten Brief, den man als "Bisher-nicht-Zahler" zur "Jetzt-aber-doch-Zahler"-Motivation erhält: "ARD, ZDF und Deutschlandradio bieten Ihnen täglich ein unabhängiges...Programm". Mit dieser Lüge wird also um die freiwillige Anmeldung gebettelt. Erfolgt diese nicht, geht es fröhlich weiter mit der Lüge "Bestätigung der Anmeldung", um wenig später mit der Lüge "Sie haben mit uns Ratenzahlung vereinbart" noch eins draufzusetzen. Auf die verduzte Anfrage, wer einen denn angemeldet hat, kommt die Antwort: "Anmeldung durch: Direktanmeldung EMA", wobei EMA offensichtlich für "Einwohnermeldeamt" steht. Demgegenüber teilt ein Bürgermeister auf Anfrage offiziell mit "Es erfolgen keine Zwangsanmeldungen durch das Einwohnermeldeamt." Auf die Forderung, die Widersprüchlichkeiten zu klären, wird nicht reagiert, statt dessen schreibt man als Textbaustein "Es tut uns leid, dass Ihnen das Programm nicht zusagt." Auf den Festsetzungsbescheiden steht dann plötzlich nicht mehr nur der "Beitragsservice", sondern das oben angesprochene "Unternehmenskonstrukt" aus zwei Firmen im Kopfbogen: Der regionale Sender MDR und der ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice - wer davon ist denn nun verantwortlich für den Bescheid? Und es ging in den Bescheiden zunächst um "Rundfunkgebühren / Rundfunkbeiträge" - man legte sich also noch nicht einmal fest, ob es eine Gebühr oder ein Beitrag sein soll. (Das war 2014, kurz nach der Reform, mittlerweile ist man bei dem korrekten Wort "Beitrag" gelandet). Das ganze ohne Unterschrift und Namen von Sachbearbeitern. Als Gläubiger auf der Vollstreckungsankündigung der Kommune wird "Mitteldeutscher Rundfunk c/o ARD ZDF Deutschlandradio, Freimersdorfer Weg 6, 50829 Köln" genannt und auf die Frage, seit wann der MDR sich keine eigenen Räumlichkeiten in Leipzig mehr leisten kann, und ob er sich beim Beitragsservice in Köln einmieten mußte, erhält man keine Antwort. Als Begründung für die Vollstreckung bekommt man von seiner kommunalen Kasse eine dpa-Meldung zu einem EuGH-Urteil zugeschickt (runtergeladen und kommentiert von www.zeit.de), und die Frage, ob als zukünftige Vollstreckungs-Begründung ein Artikel aus dem "Postillion" herhalten muß, wird natürlich ignoriert. Dafür ist dann erst mal wieder Pause (zwischenzeitlich dauerte die Pause auch mal knapp zwei Jahre) - mal sehen, wann das nächste Schreiben kommt.

Welche ordnungsgemäße Forderung wäre denn mehr als sieben Jahre nach ihrer Entstehung immer noch nicht regelkonform beigetrieben worden?

Mir kommt das Ganze GEZ-Geldforderungs-Gebaren deshalb vor wie eine Konditionierung darauf, sämtliche Unsauberkeiten zu schlucken und den Bürger an das Leben mit permanent angewendeten Doppelstandards zu gewöhnen: "Wir arbeiten in einer juristischen Grauzone. Wir lügen Dich offen an. Wir bedrohen Dich. Und Du überweist uns dafür jeden Monat Geld."

Demgegenüber kann einen die bewusste GEZ-Verweigerung aus meiner Sicht auf verschiedene einfache, aber ganz nützliche Dinge konditionieren: z. B. Droh-Schreiben ohne Bauchschmerzen zu öffnen, zu lesen und zu erwidern. Klingt banal, aber es ist vielleicht einer der vielen kleinen Bausteine gegen die eigene "Verhausschweinung" (Ich mag diesen Begriff, der nicht unbedingt negativ gemeint ist, sondern das zunächst ganz normale biologische Verhalten der "Unlustvermeidung" beschreibt. Der Begriff geht, soweit ich weiß, auf Konrad Lorenz zurück. Ich hatte ihn kürzlich auf einer der IfS-Seiten gefunden:
https://wiki.staatspolitik.de/index.php?title=Die_acht_Tods%C3%BCnden_der_zivilisierten_Menschheit)

In Sezession Nr. 80 stand das Nigerianische Sprichwort: "Die Stärke des Leoparden ist die Angst vor dem Leoparden." Vor der GEZ braucht man keine Angst zu haben! Wer Angst vor den "Säumnisgebühren" und eventuellen anderen Kosten hat: In 81 Monaten, also knapp 7 Jahren, kompletter Verweigerung sind 127,96 Euro "Säumniszuschläge" entstanden, zuzüglich das Einschreiben-Porto von 10 Widersprüchen gegen die Festsetzungsbescheide. Und wer Angst vor einer temporären Kontopfändung hat, der sollte sich auch darüber im Klaren sein, daß ihm die Bank jederzeit ohne Angabe von Gründen das Konto kündigen kann.

Maiordomus

4. Januar 2020 14:36

Dass hier im Zusammenhang der "Umweltsau" über den Machtmissbrauch der Öffentlichrechtlichen diskutiert wird bis zur praktischen Erörterung der möglichen Massnahmen scheint mir umso angemessener, als in der rechten Empörung auch Entgleisungen von politischen Ignoranten vorgekommen sind, gemeint im Feld unbeholfener youtouber. Von denen gibt es immer mehr, welche nicht merken, in welchem Ausmass sie schon mit wenigen Auftritten das Publikum durch Unprofessionalität vergraulen und oftmals förmlich vertreiben. Noch am harmlosesten tönt es, wenn man wie Martin G. jammert, man betreibe halt mal Freizeitarbeit, was dann für mühsames Geschwätz, schlechtes Arbeiten und Langweilen der Zuhörerschaft, die sich noch auf diesen Kanal verirrt, hinhalten muss.

Den Vogel abgeschossen hat meines Erachtens eine staatskundliche Null namens Oli. Der will in den vergangenen Jahren den Namen Armin Laschek nie oder kaum gehört haben. Zu schweigen davon, dass letzterer zur Riege der CDU-Granden gehört, die zum Beispiel über Herrn Massen hergefallen sind und schon deshalb längst ins Visier rechter Kritik gerieten. (Laschek scheint vom ehemaligen Bundesverfassungsschutzpräsidenten wohl zumal Unauffälligkeit verlangt zu haben, welche Forderung zu normalen Zeiten durchaus angemessen wäre.) Dabei hat dieser Ministerpräsident über alles gesehen jedoch in nicht wenigen Fällen, siehe Oma-Umweltsau-Skandal, nicht gerade ungeschickt agiert und es in der Tat mit seiner Politik fertiggebracht, bei der eigenen Wählerschaft zumal in der Landbevölkerung mit seinem politischen Auftreten den Schaden gegenüber der AfD kleiner zu halten als andere.

Damit ist jedoch die neueste Dummheit aus dem Lager der rechten youtuber leider noch nicht abgegolten: das Maximum war, wegen der relativen Unauffälligkeit mit unterdurchschnittlich wenig dummem Geschwätz bei Laschek die Notwendigkeit eines Ministerpräsidenten eines Bundeslandes beziehungsweise den Nutzen einer föderalistischen Ordnung in Frage zu stellen. Zumal: Politiker, von denen man wenig hört, scheinen für diesen Oli überflüssig zu sein! Also brauchen wir keine Kommunal. und Landespolitiker, mit Ausnahme von denjenigen, die dank "Scheisse", die sie produzieren, Skandalen und bürgerfeindlicher Politik Schlagzeilen machen! Es bliebe nicht zu unterschätzen, dass in Ländern und Kommunen dann und wann durchaus noch Nähe zu den realen Problemen vorhanden ist, wiewohl nicht wenige Politiker und Verantwortliche wegen der politischen Korrektheit und dem Verdacht, als AfDnahe beschimpft zu werden, sich nun mal öffentlich nicht so zu äussern pflegen oder sich so äussern dürfen wie etwa der weisse Rabe Palmer, von dem ich nicht ganz ausschliesse, dass er die Spitze eines kommunalen Eisbergs repräsentiert. Zumindest hoffe ich es ein bisschen, dass es so sei. Es bleibt klar, dass zumal in der Migrationspolitik natürlich mehr Mut in den Kommunen, allenfalls in den Ländern gefragt wäre. Es scheint natürlich klar, dass die politisch Korrekten und Hyperkorrekten eher laut sind und in die Öffentlichkeit drängen, während die Verfechter einer strengeren Linie zu Diskretion und Zurückhaltung angehalten bleiben, weil es ihnen sonst so geht wie dem vormaligen Präsidenten des Verfassungsschutzes.

Im Zusammenhang mit Problemlösungen muss auf den Föderalismus gepocht werden, selbst wenn es bei Städten wie Berlin usw. wohl erst in Richtung vernünftiger Politik funktioniert, wenn den Grosskommunen für nicht selbst zu finanzierende Grosszügigkeit eines Tages der Geldhahn abgestellt wird. Wenn es aber wirklich so ist, dass man von Herrn L. als Ministerpräsident bisher weniger gehört hat als von anderen, so kann zumindest dies nicht das schlechteste Zeichen für einen Politiker sein. Das Minimum wäre ja für Oli und andere Repräsentanten des rechten Schwachstroms gewesen, sich für ihre Sendung einigermassen vorzubereiten; über Politiker, die man nicht kennt, wenigstens Netzrecherchen zu machen, wiewohl man selbstverständlich niemanden wirklich kennt, den man nur aus dem Netz kennt.

Franz Bettinger

4. Januar 2020 23:15

Ein befreundeter Jurist zum Thema 'GEZ, Beitragsservice‘:

Ich halte die Sache für verfassungswidrig. Nur leider ist das Bundesverfassungsgericht anderer Meinung. Es gibt schon eine gefestigte Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte und des Bundesverfassungsgerichts, die den Rundfunk-Beitrag für eine ganz tolle Sache halten, von dem der Fortbestand unserer Demokratie abhängt. Nie vergessen: Wir haben auf Bundesebene politisch besetzte Gerichte, die im Sinne der Herrscher entscheiden.

Man kann sich dem Beitrag mit vertretbaren Aufwand kaum entziehen, weil es für die Beitragspflicht alleine auf das Innehaben einer Wohnung ankommt, was die Sache nach Ansicht vieler Juristen zu einer (mangels Kompetenz verfassungswidrigen) 'Steuer' macht, also nicht zu einem 'Beitrag'. Solange man nicht obdachlos ist, wird man sich Beitragsforderungen ausgesetzt sehen.

Bei Nichtzahlung werden Vollstreckungsmaßnahmen ergriffen. Das ist lästig, weil es zu weiteren Kosten führt (Vollstreckungs-Kosten) und Pfändungen für einen selbst viel Aufwand bedeuten können.

Es gibt einen sinnvollen Weg: Barzahlung anbieten. Nur Bargeld ist gesetzliches Zahlungsmittel und also geeignet unmittelbar Erfüllung im Sinne des § 362 I BGB herbei zu führen. Bank-Überweisungen sind nur Leistung "an Erfüllungs statt" (§ 364 I BGB). Der Schuldner muss sich nicht auf eine Bank-Überweisung einlassen. Er kann auf barer Zahlung bestehen. Lässt sich die GEZ auf keine bare Zahlung ein, ist sie im Annahmeverzug (§ 300 BGB), und man ist fein raus. Ich glaube, dass diese Vorgehensweise bereits gerichtlich gebilligt worden ist. Werde dem weiter nachgehen.

Alles andere ist wenig ratsam, weil man nur die niedrigsten Chargen im Forderungs-Management, nicht aber die Chef-Verblöder vom Schlage Kleber und Miosga belästigt.

Was bei diesen Typen funktionieren könnte, ist handfester Widerstand bzw. zivile Maßnahmen: Mit 200 Leuten einen Ausflug zum Mainzer Funkhaus organisieren und dort ganz "bunt" (das ist bei denen immer wichtig) eine Sitzblockade veranstalten. Also, bunte Perücken, Dreadlocks, seltsame Klamotten anziehen und ein paar Tage nicht waschen und dann vorm Haupteingang eine Sitzblockade veranstalten. Im Zweifel kann man sich als Klima-Irgendwas ausgeben, dann dürfen die nichtmal die Polizei rufen, wenn sie keine Klima-Nazis sein wollen.

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