Die Ideen von 68

PDF der Druckfassung aus Sezession 84/Juni 2018

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

Die Ideen, die sich mit dem Jahr 1968 in Ver­bin­dung brin­gen las­sen, wur­zeln tief im 18. und 19. Jahr­hun­dert. Die­se Her­kunft ist nicht wei­ter über­ra­schend, da die gan­ze Band­brei­te des poli­ti­schen Den­kens, vom Kon­ser­va­tis­mus über den Libe­ra­lis­mus bis zum Sozia­lis­mus, in die­ser Zeit ihre For­mung erfah­ren hat. Was eher erstaunt: Den 68ern gelang es, die­sen alten Ideen den Anstrich his­to­ri­scher Not­wen­dig­keit zu ver­lei­hen und sie als etwas so Neu­es zu ver­kau­fen, daß sich die (aka­de­mi­sche) Jugend gern dahin­ter versammelte.

Aus dem Bewußt­sein der his­to­ri­schen Not­wen­dig­keit zogen sie zumin­dest einen Groß­teil ihrer Über­zeu­gungs­kraft, und weil ihnen die begin­nen­de Wohl­stands­ge­sell­schaft genü­gend Muße zur Revo­lu­ti­on bot, kam es zum Erfolg und das Jahr 1968 erscheint im Nach- hin­ein als ein Epochenjahr.
Alter Wein in neue Schläu­che: Da ist zunächst die Idee Rous­se­aus, daß der Mensch sich selbst ent­frem­det sei, weil ihn die Pro­duk­te sei­ner Arbeit, wahl­wei­se die Kul­tur oder das Kapi­tal, beherrsch­ten und kontrollierten.

Um wie­der eigent­lich Mensch zu wer­den, müs­se er sich davon eman­zi­pie­ren, was nun gemäß Marx ange­sichts der Grund­sätz­lich­keit der Ent­frem­dung nur mit einer Revo­lu­ti­on, einer Umkehr der bis­he­ri­gen Ver­hält­nis­se, zu errei­chen sei. Erstaun­lich ist wei­ter­hin der Blick auf die kon­kre­ten Inhal­te, die 1968 reüs­sie­ren konn­ten: Marx wird aus der Mot­ten­kis­te geholt, mit Mao akti­vis­tisch auf­ge­la­den und mit­tels Kri­ti­scher Theo­rie den aktu­el­len Gege­ben­hei­ten angepaßt.
Die geis­ti­ge Situa­ti­on von 1968 war natür­lich ganz vom wirk­li­chen Epo­chen­jahr 1945 bestimmt, das eine Renais­sance des Mar­xis­mus in Form der Kri­ti­schen Theo­rie, wie sie die Frank­fur­ter Schu­le um Ador­no und Hork­hei­mer lehr­te, ein­ge­lei­tet hat­te. Bei­de hat­ten sich nach dem geis­ti­gen Bür­ger­krieg der 1920er Jah­re auf der Ver­lie­rer­sei­te wie­der­ge­fun­den und waren ins Exil aus­ge­wi­chen. Da ihnen der real­exis­tie­ren­de Sozia­lis­mus in Form des Sta­li­nis­mus nicht geheu­er war – und auch, weil nur der Wes­ten ihrem Kul­tur­mar­xis­mus freie Hand ließ – hat­ten Ador­no und Hork­hei­mer mit ihrem Insti­tut für Sozi­al­for­schung die Ver­ei­nig­ten Staa­ten als ange­nehms­ten Ort des Exils gewählt. Aus dem Mar­xis­mus wur­de die Kri­ti­sche Theo­rie, die dann 1945 mit den Sie­ger­mäch­ten wie­der nach Deutsch­land zurück­kehr­te. In der Fol­ge zeig­te sich, wie geschickt es den Prot­ago­nis­ten gelun­gen war, den Mar­xis­mus an die neu­en Gege­ben­hei­ten anzu­pas­sen und gleich­zei­tig das Fun­da­ment anzu­grei­fen, auf dem eine Rück­be­sin­nung auf Staat und Nati­on hät­te statt­fin­den können.

Mit der Dia­lek­tik der Auf­klä­rung, der Pro­gramm­schrift der Kri­ti­schen Theo­rie nach 1945, in der die Ereig­nis­se im Drit­ten Reich reflek­tiert wur­den, ist die­se Anpas­sungs­leis­tung gut doku­men­tiert. Vor­der­grün­dig geht es in die­ser Schrift um die Fra­ge, war­um die Mensch­heit trotz Auf­klä­rung wie­der der Bar­ba­rei ver­fal­len sei.

Im Hin­ter­grund wird das alte mar­xis­ti­sche Ent­frem­dungs­theo­rem so vari­iert, daß es ohne die kon­kre­te Situa­ti­on einer bestimm­ten Grup­pe von Men­schen aus­kommt. Sprich: der Mar­xis­mus funk­tio­niert jetzt auch ohne Pro­le­ta­ri­at! Wer die­ses Buch heu­te zur Hand nimmt, wird erstaunt sein, wie hell­sich­tig vie­le Aspek­te der Kul­tur­in­dus­trie und des Mas­sen­zeit­al­ters benannt wer­den, die man eher im Bereich der kon­ser­va­ti­ven Kul­tur­kri­tik ver­mu­tet hät­te. Doch schon in der Vor­re­de kommt es zur Distan­zie­rung von den »Kri­ti­kern der Zivi­li­sa­ti­on«, denen es bloß um die »Kul­tur als Wert« ginge.

Adorno/Horkheimer geht es dage­gen »nicht um die Kon­ser­vie­rung der Ver­gan­gen­heit, son­dern um die Erlö­sung der ver­gan­ge­nen Hoff­nung ist es zu tun«. Die »ver­gan­ge­ne Hoff­nung« läßt als viel Raum für jewei­li­ge Vor­lie­ben, aber natür­lich ist damit die Über­win­dung der Ent­frem­dung mit­tels der Eman­zi­pa­ti­on des Men­schen gemeint.

Wie kommt es also dazu, daß die Auf­klä­rung schei­tert? Das habe weni­ger mit dem Über­schät­zen der mensch­li­chen Ver­nunft als mit einem
»gesell­schaft­li­chen Ver­blen­dungs­zu­sam­men­hang« zu tun. Er bestün­de in dem »Respekt der Völ­ker vor dem Gege­be­nen«, der zu einer Zwing­burg wer­de, »der gegen­über noch die revo­lu­tio­nä­re Phan­ta­sie sich als Uto­pis­mus vor sich sel­ber schämt«. Was hier behaup­tet wird, ist: Jede Gewohn­heit, und vor allem die Sicher­heit des Gewohn­ten sei­en bereits faschis­ti­sche Strukturen.

Daher wird »Unnach­gie­big­keit der Theo­rie gegen die Bewußt­lo­sig­keit, mit der die Gesell­schaft das Den­ken sich ver­här­ten läßt« gefor­dert. Hier wird im Grun­de die Vor­ge­hens­wei­se der chi­ne­si­schen Kul­tur­re­vo­lu­ti­on vor­weg­ge­nom­men. Rai­ner Lang­hans hat dies rück­bli­ckend in einem Inter­view bestä­tigt, in dem er von den Vor­bil­dern und theo­re­ti­schen Kon­zep­ten der 68er eigent­lich nur die chi­ne­si­sche Kul­tur­re­vo­lu­ti­on gel­ten ließ. Aber auch dabei inter­es­sier­ten die Prot­ago­nis­ten weni­ger die Ideen und Kon­zep­te, als die Tat­sa­che, daß dort das Revo­lu­ti­ons­prin­zip nicht mit der Revo­lu­ti­on ende­te, son­dern mit­tels der Revo­lu­tio­nie­rung der Revo­lu­tio­nä­re in eine per­ma­nen­te Revo­lu­ti­on führ­te. »Daß es gera­de die Jun­gen waren, die die alten Kader wie­der auf Trab brach­ten und die ver­fes­tig­ten Struk­tu­ren des soge­nann­ten mao­is­ti­schen Sozia­lis­mus auf- bra­chen, das hat uns beein­druckt. Und das emp­fan­den wir als genau das, was wir auch vorhatten.«

Beim Blick auf die Lebens­we­ge der Prot­ago­nis­ten der 68er wird deut­lich, daß vie­le von ihnen die­ser For­de­rung der Kri­ti­schen Theo­rie nicht bis zum Ende gefolgt sind. Vie­le haben den Weg durch die Insti­tu­tio­nen beschrit­ten und sind der­je­ni­gen »Ver­krus­tung« nicht ent­kom­men, die sie einst mit allen Mit­teln zu bekämp­fen trach­te­ten. Nicht weni­ge von ihnen haben aller­dings im Zuge die­ser insti­tu­tio­nel­len Ver­krus­tung alles dazu getan, den Rest der Gesell­schaft immer wie­der zur Dis­po­si­ti­on zu stellen.

Eine Son­der­rol­le nimmt Hans Jür­gen Krahl ein, der 1970 durch einen Auto­un­fall starb und des­sen Ruf dadurch gera­de­zu legen­där wur­de.. Er gehör­te damals zu den Stars der 68er und ver­kör­pert bis heu­te für vie­le der Vete­ra­nen die­ser Bewe­gung die Inkar­na­ti­on ihrer eins­ti­gen Idea­le. In sei­nen weni­gen über­lie­fer­ten Tex­ten fin­den sich jeden­falls die Moti­ve der 68er wie in einem Brenn­glas ver­sam­melt. Da ist zum einen die als von »Alt­na­zis« gepräg­te Umwelt in Eltern­haus, Schu­le und Uni­ver­si­tät beschrieben.

Heid­eg­ger taucht bei­spiels­wei­se bei Krahl als einer der ent­schei­den­den Ideo­lo­gen der herr­schen­den Klas­se auf, die durch Ador­no als sol­che (»Jar­gon der Ei- gent­lich­keit«) »ent­larvt« wur­den. Hin­zu kommt die Auf­merk­sam­keit für die Drit­te Welt, die im Gegen­satz zur eige­nen, ver­gleichs­wei­se behü­te­ten Lebens­wirk­lich­keit die Destruk­ti­vi­tät des Kapi­ta­lis­mus enthüllte.
Als einer der Über­set­zer der mar­xis­ti­schen Ideo­lo­gie nimmt hier zudem Jean-Paul Sart­re einen bedeu­ten­den Platz ein (wie Frank­reich in die­sem Zusam­men­hang über­haupt eine nicht zu unter­schät­zen­de Rol­le spielt, weil dort der Mar­xis­mus seit Kriegs­en­de bis in die 1970er Jah­re ton­an­ge­bend war), der eine Begrün­dung dafür lie­fert, war­um sich Intel­lek­tu­el­le des Klas­sen­kamp­fes anneh­men müßten.

Sart­re zei­ge, so Krahl, »daß näm­lich Aus­beu­tung eine Herr­schaft ist, die auf einem hohen Grad von Ver­schleie­rung beruht, ver­schlei­ert durch den Tausch­ver­kehr, ver­schlei­ert auch durch die Insti­tu­tio­nen der Unter­drü­ckung, die bür­ger­li­chen Gerich­te, durch die Zwangs­ge­walt von Recht und Staat«. Krahl schluß­fol­gert dar­aus, daß es Auf­ga­be der Stu­den­ten sei, für das Pro­le­ta­ri­at die Herr­schafts­struk­tu­ren zu ent­schlei­ern und so die unend­li­che Mani­pu­la­ti­on auf­zu­de­cken: »Die Soli­da­ri­sie­rung mit den Befrei­ungs­be­we­gun­gen in der drit­ten Welt war ent­schei­dend für die Aus­bil­dung unse­res anti­au­to­ri­tä­ren Bewußtseins«.

Die­ser äuße­re Anstoß führt also bei Krahl nicht etwa dazu, die eige­ne Welt zu bewah­ren, son­dern bewegt ihn, auch in ihr den Umsturz her­bei­zu­füh­ren . Denn die (ein­ge­lös­ten!) Eman­zi­pa­ti­ons­ver­spre­chen des bür­ger­li­chen Zeit­al­ters haben sich als Ideo­lo­gie der Herr­schen­den gezeigt. Unter dem Deck­man­tel der Gewalt­lo­sig­keit wer­de Gewalt angewendet.

Die Alter­na­ti­ve sieht Krahl in herr­schafts­frei­en Bezie­hun­gen, denen der Abbau von Herr­schaft und Aggres­si­on vor­an­ge­hen müs­se. Aller­dings gäbe es gesell­schaft­li­che Unter­drü­ckungs­si­tua­tio­nen, in denen Gewalt durch­aus legi­tim sei – in wel­chen Situa­tio­nen, woll­ten Krahl und Kol­le­gen gern sel­ber bestim­men: »Auch wir kämp­fen um die poli­ti­sche Macht im Staat, aber wir haben eine Legi­ti­ma­ti­on, denn unser Macht­kampf ist beglei­tet von einem per­ma­nen­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zeß, in dem sich die Kate­go­rien der Eman­zi­pa­ti­on, die erst im abs­trak­ten Prin­zip exis­tie­ren, rea­li­sie­ren und ent­fal­ten, wo sie zum prak­ti­schen Dasein werden.«

Argu­men­tiert wird hier also gegen die unmit­tel­ba­re Emp­fin­dung, näm­lich die der halb­wegs hei­len Welt, die als Trug ent­larvt wer­den soll. Der Kapi­ta­lis­mus sei, gera­de weil er den Men­schen ein mate­ri­ell abge­si­cher­tes Leben bie­tet, aufs Schärfs­te zu bekämpfen.
Die Eman­zi­pa­ti­on bleibt dabei der Schlüs­sel im Kampf gegen die Ent­frem­dung des Men­schen von sich selbst. Ver­häng­nis­voll hat sich in der Fol­ge vor allem her­aus­ge­stellt, daß der Eman­zi­pa­ti­ons­be­griff der 68er nicht an dem juris­ti­schen Begriff ori­en­tiert ist, der die recht­li­che Gleich­stel­lung meint, son­dern an der mar­xis­ti­schen Theo­rie, die Eman­zi­pa­ti­on zu einem Schlag­wort erhebt, mit dem der Mensch sämt­li­cher Eigen­heit beraubt wer­den soll. Die Eman­zi­pa­ti­on ist erst dann voll­bracht, wenn der Mensch wie­der ledig­lich »Gat­tungs­we­sen« (Marx) ist.

Neben Ador­no, Hork­hei­mer und Sart­re ist Her­bert Mar­cu­se ein wei­te­rer Vor­den­ker, der ver­sucht hat, den Mar­xis­mus aus sei­nen his­to­ri­schen Bedin­gun­gen zu befrei­en (nach­dem er als Exi­lant lan­ge in ame­ri­ka­ni­schen Diens­ten stand, was ihm von eini­gen 68ern übel­ge­nom­men wur­de). Es geht hier­bei vor allen Din­gen um die Tat­sa­che, daß die öko­no­mi­sche Begrün­dung der mar­xis­ti­schen Theo­rie in der Gegen­wart kei­ne Gül­tig­keit mehr hat; nicht mehr Armut, son­dern Wohl­stand geriert sich als Pro­blem. »Wir müs­sen die Fra­ge stel­len, ob eine Revo­lu­ti­on denk­bar ist, wo das vita­le Bedürf­nis nach Revo­lu­ti­on nicht mehr vorliegt.«

Mit ande­ren Wor­ten: Wer ist das Sub­jekt der Revo­lu­ti­on? Grund­sätz­lich sei­en das alle. Das führt zu dem Pro­blem, daß man auch allen, die satt und zufrie­den sind, vor Augen füh­ren muß, daß sie in Wahr­heit alle­samt – ent­frem­det sind! Sie mer­ken es nur nicht, weil sie sich mit der Unter­drü­ckung iden­ti­fi­zie­ren. Hier bringt Mar­cu­se das (durch­aus noch aktu­el­le) Schlag­wort von der »repres­si­ven Tole­ranz«, mit dem er ver­sucht, die Wider­sprü­che zu erfas­sen, die sich aus den unter­drü­cke­ri­schen Zustän­den einer­seits, und der hohen Zustim­mungs­ra­te zu die­sen ande­rer­seits ergeben.

Mar­cu­se behaup­tet nicht weni­ger, als die Bedin­gun­gen zu ken­nen, unter denen jeder Mensch wahr­haft frei und glück­lich sein kann. Zu die­sem Glück müs­se er mit­tels Erzie­hungs­dik­ta­tur aller­dings gezwun­gen wer­den, da er kei­ne Ein­sicht in sei­ne eige­ne Ent­frem­dung habe. Die Initia­to­ren die­ser Revo­lu­ti­on kön­nen daher nur einer Eli­te ent­stam­men, die die­sen Bewußt­seins­pro­zeß bereits durch­lau­fen hat. In einem etwas wir­ren Spie­gel-Inter­view aus dem Jahr 1967 bringt Mar­cu­se es fol­gen­der­ma­ßen auf den Punkt: »Einen neu­en Men­schen erzie­hen, das ist es – […] weil die Ent­wick­lung der moder­nen Indus­trie­ge­sell­schaft den Punkt erreicht hat, wo ein sol­cher neu­er Mensch nicht nur mög­lich, son­dern auch not­wen­dig ist, wenn die Mensch­heit nicht in eine zivi­li­sier­te oder nicht-zivi- lisier­te Bar­ba­rei ver­fal­len soll. Der heu­ti­ge Zustand ist die Per­p­etu­ie­rung der immer glei­chen repres­si­ven Bedürf­nis­se, immer glei­chen Zie­le, immer glei­chen Wer­te in eine zukünf­ti­ge Gesell­schaft hinein.«

Wie die­ser neue Mensch kon­kret aus­se­hen soll, kann Mar­cu­se nicht ange­ben. Was aber deut­lich wird, ist die Denk­wei­se der 68er, die in der Tra­di­ti­on von Marx das dia­lek­ti­sche Den­ken zu einer Kau­sa­li­tät ver­ab­so­lu­tiert haben: Wir müs­sen die Ver­hält­nis­se nur auf die Spit­ze trei­ben, dann schla­gen sie in einen neu­en Zustand um und brin­gen den neu­en Men­schen her­vor. Was 1968 nicht gelang, bleibt als »ver­gan­ge­ne Hoff­nung« ein­zu­lö­sen. Der Sieg der 68er besteht dar­in, die­se For­de­rung aus der ter­ro­ris­ti­schen Nische in die Mit­te der Gesell­schaft geführt zu haben.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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