Am Ostermontag

Es ist Jahre her, daß ich vom Abt eines orthodoxen Klosters den Triumph des Lebens über den Tod erzählend eingebrannt bekam:

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Die Kar­frei­tags­lit­ur­gie war zu Ende, alle Lich­ter erlo­schen, der gemar­ter­te, geschun­de­ne, gekreu­zig­te Jesus tot und ins Grab gelegt, als ich neben den Vätern in der Nacht stand und die Erschüt­te­rung vor allem eines Mön­ches wahr­nahm. Er war naß­ge­schwitzt von der Anstren­gung der Lit­ur­gie und von sei­ner Ver­zweif­lung dar­über, daß Got­tes Sohn den Ver­rat, die Nach­läs­sig­keit, Schlaff­heit, unse­re gefal­le­ne Art, unse­re Aus­re­den und Schlau­hei­ten wie­der hat­te ertra­gen müssen.

Da erhob sich der im Wort­sinn mäch­ti­ge Abt, der Alt­va­ter, der sich nur kurz, eben­falls erschöpft, in einer Mau­er­ecke nie­der­ge­las­sen hat­te, und sag­te von uns abge­wandt ins Dun­kel hin­ein: “Nun tri­um­phiert der Tod. Nun reibt er sich die Hän­de dort unten, nun ruft er sei­nen Knech­ten einen Scherz zu, viel­leicht, man sol­le sich nun vor­be­rei­ten für die­se hohe Ankunft, man sol­le sich höh­nisch ver­beu­gen und gefäl­lig applau­die­ren, wenn da nun das her­ab­ge­führt wür­de, was ein­mal ein unsterb­li­cher Gott habe sein wollen.”

Der Alt­va­ter wand­te sich um und blick­te sei­ne Mön­che an: “Könnt ihr euch vor­stel­len, wie der Tod ein höh­ni­sches Wort rufen woll­te, als die Tür knarr­te und der Geschun­de­ne her­ein­trat? Wie ihm das Wort im Hal­se ste­cken blieb, als er sah, daß mit­nich­ten ein Über­wun­de­ner, son­dern der ers­te Selbst­über­win­der, der ers­te Gewan­del­te in die stin­ken­de Kam­mer trat? Wie er zer­fiel, schrumpf­te, sich ver­drück­te, sich in die klei­ne, schmud­de­li­ge Ecke ver­zog, in der er seit­her kau­ert und her­aus­mault, weil nicht der ande­re, son­dern eben er über­wun­den ist, in der Sekun­de sei­nes ver­meint­lich größ­ten Sie­ges über­wäl­tigt, von den Füßen gesenst, nein, viel weni­ger und mehr zugleich: ein­fach weg­ge­scho­ben, aus der Bedeu­tung geschickt, nicht mehr der Rede wert.”

– – –

War­um hat­ten wir den Kom­men­tar­be­reich unse­res Netz-Tage­buchs über die Fei­er­ta­ge geschlos­sen, war­um die­ses Spe­ku­lie­ren über Gefahr und Betrug, Maß­nah­men und Hin­ter­grün­de, Wis­sen und Bescheid-Wis­sen been­det? Eben des­halb: weil es gar nicht dar­auf ankommt, wie­der ein­mal bes­ser Bescheid zu wis­sen als die andern und wie­der ein­mal trotz­dem nur zuschau­en zu kön­nen, wie etwas abläuft.

Es gibt Empör­te, die uns beschimp­fen, weil auf unse­ren Sei­ten der Wis­sen­schafts­feind­lich­keit Vor­schub geleis­tet wür­de; es gibt eine anders gela­ger­te Empö­rung über das Ver­ken­nen eines Welt­plans, dem die Gut­gläu­big­keit, die Angst, die Hilf­lo­sig­keit zupass kämen. Es gibt sol­che, die jeden Auf­ruf zur Unbot­mä­ßig­keit für fahr­läs­sig hal­ten und ande­re, die den Auf­stand pro­ben wol­len, aber nicht recht wis­sen, wie das gehen soll und wer es ver­ant­wor­ten könnte.

Sicher ist dabei frei­lich nur eines: Nie­mand von uns weiß, wor­auf wir bli­cken wer­den, wenn nach dem Erd­rutsch der Staub sich gelegt haben wird. Es zeich­net sich ab, daß öko­no­misch die gro­ßen Struk­tu­ren pro­fi­tiert haben wer­den, die klei­nen nicht. Es zeich­net sich wei­ter­hin ab, daß die Ein­wil­li­gung in ver­ord­ne­te Ver­hal­tens­richt­li­ni­en, in lücken­lo­se Gesund­heits­kon­trol­le, in Bewe­gungs- und Auf­ent­halts­be­schrän­kun­gen “zu unse­rem Bes­ten” eine brei­te Akzep­tanz fin­den könn­te. Es wird sich jedoch nicht her­aus­ge­stellt haben, wem wir Glau­ben schen­ken dürfen.

– – –

Wir hat­ten vor den Oster­fei­er­ta­gen mit einem Pries­ter über fol­gen­de Idee nach­ge­dacht: unter unse­ren Lesern sovie­le Mit­strei­ter zu fin­den, daß ein Gebet von etwa einer Vier­tel­stun­de Dau­er in unab­läs­si­ger Rei­hung vier­und­zwan­zig Stun­den lang gespro­chen wür­de, wei­ter­ge­reicht vom einen zum nächs­ten. Der Pries­ter sand­te mir die­ses Gebet – ein tief­grün­di­ges, in sei­ner Blick­rich­tung unse­rer Kri­sen­zeit ange­mes­se­nes Reue­ge­bet für unser Volk.

War­um haben wir das letzt­lich nicht initi­iert? Das ist nicht leicht zu erklä­ren. Viel­leicht so: Es paßt ganz zum Cha­rak­ter unse­rer Arbeits­wei­se, auf Hemm­nis­se mit Gegen­maß­nah­men zu reagie­ren, also Aus­we­ge zu fin­den, Haken zu schla­gen, fin­dig zu sein. In die­ser Fin­dig­keit liegt stets Genug­tu­ung dar­über, daß wir uns der Mit­tel unse­rer Zeit bedien­ten, daß wir die Din­ge in unse­rem Sin­ne instru­men­ta­li­sie­ren könn­ten, daß wir also geschickt genug dar­in sei­en, uns nicht viel gefal­len las­sen zu müssen.

Ver­mut­lich war der glatt erfun­de­ne Loki-Ver­lag, auf des­sen Kar­te wir an der Herbst-Buch­mes­se 2018 teil­nah­men und damit die “rech­te Ecke” ver­mie­den, unse­re bis­her auf­wen­digs­te Fin­dig­keit. Kaum jemand hat aber wahr­ge­nom­men, daß die Tage am Mes­se­stand die­ses Coups den­noch hoh­le Tage waren: die aus­ge­he­bel­te Mecha­nik domi­nier­te, der Trick war der Inhalt. Das Eigent­li­che (unse­re Bücher, unser Nach­den­ken, unse­re intel­lek­tu­el­le Oppo­si­ti­on) spiel­te kei­ne Rolle.

Man soll­te sol­che Ana­lo­gien nicht stra­pa­zie­ren, nur soviel: Sech­zig, acht­zig, hun­dert Mails zu sor­tie­ren, Gebets­uhr­zei­ten zu ver­tei­len und die Kon­tak­te ver­drah­ten – das alles ist ein Betrieb, ist eine Form der vom Wesent­li­chen ablen­ken­den Fin­dig­keit, und so kamen uns dann auch über die Fei­er­ta­ge die­se vie­len Inter­net-Ange­bo­te, die­se von Kame­ras umstell­ten Altar­räu­me, die­se an vir­tu­el­le Gemein­den gerich­te­ten Abstands­lit­ur­gien vor wie beson­ders geschick­te Tarn­an­stri­che und Täu­schungs­ma­nö­ver des Welt­li­chen über den Geist.

Wären wir auf die Ver­hal­tens­leh­ren der ver­seuch­ten Zeit ein­ge­gan­gen, hät­ten wir also einen auf Abstän­de aus­ge­rich­te­ten Gebets­zir­kel orga­ni­siert: Wir hät­te das, was uns am Her­zen lag – die­se see­li­sche, geis­ti­ge Kräf­ti­gung, Stär­kung, Ver­bind­lich­keit – gründ­li­cher ver­fehlt als je zuvor. Wir hät­ten ein­ge­wil­ligt in die Ver­ein­ze­lung, in das Täu­schungs­ma­nö­ver: daß näm­lich vir­tu­el­le Ver­bun­den­heit etwas sei, womit die Ver­dich­tung der Anwe­sen­heit ersetzt wer­den könne.

Dann bes­ser nicht! Wie könn­te man auch das Eigent­li­che des Oster­wun­ders, des Glau­bens­grunds über­haupt mit den­sel­ben Mit­teln trans­por­tie­ren (was für ein Wort!), mit denen die auf­ge­klär­te Panik­ge­sell­schaft nun die jahr­zehn­te­lan­ge Pre­digt von der gren­zen­lo­sen, der bewe­gungs­frei­en, der gera­de­zu heils­brin­gen­den Welt­of­fen­heit weg­wischt und sie durch eine ver­ein­zeln­de Welt­qua­ran­tä­ne­pre­digt ersetzt, eine Welt­qua­ran­tän­ever­ant­wort­lich­keit, die aus dem Andern den Anste­cken­den macht und aus der Zuwen­dung eine Todesgefahr!

Wie will man je wie­der Kir­chen fül­len, wenn offen­sicht­lich gewor­den ist, daß man den Leu­ten sehr wohl den Got­tes­dienst ver­bie­ten kann? Oder war irgend­wo das Bedürf­nis so groß, daß man Kir­chen stürm­te und in hei­li­gem Unge­hor­sam besetzte?

– – –

Wir selbst hat­ten das gro­ße Glück, an einem der Oster­ta­ge einen Kata­kom­ben-Got­tes­dienst mit­fei­ern zu dür­fen. Flüs­ter­post hat­te uns erreicht, man fand zusam­men, ein muti­ger Pries­ter hielt vor fünf­zehn Gläu­bi­gen eine Hei­li­ge Mes­se an uner­war­te­tem Ort, mit lit­ur­gi­schem Gerät aus einer Reisetasche.

Die­ser Kelch und die­se Scha­le, die­ses Brot und die­ser Wein – sie erhiel­ten eine so her­aus­ge­ho­be­ne Bedeu­tung, wie wir sie kaum je erfuh­ren, so her­aus­ge­löst aus jeder All­tags­be­deu­tung, wie das nur in ver­rutsch­ten, aus den Fugen gera­te­nen Zei­ten mög­lich ist, jen­seits aller Selbstverständlichkeit.

Die­se kon­kre­te Hand­lung, die­se Her­vor­brin­gung, Wand­lung, Stun­den­fü­gung gab uns blin­den Schwim­mern Zuver­sicht. Spä­ter, in der Mit­tags­son­ne des som­mer­li­chen Oster­sonn­tags, las ich in einem der Bücher, mit denen ich nicht fer­tig­wer­de, in Erhart Käst­ners Der Auf­stand der Din­ge, fol­gen­de Stelle:

Die Welt-Aus­rech­nung, All­macht der Neu­zeit, vor der auch Dik­ta­to­ren sich beu­gen und Alle, die sich sonst has­sen, ver­brü­dern, will alle Din­ge ent­sie­geln. In Frei­räu­men, wenn­gleich sie fol­gen­los wur­den: Sie ver­sie­geln sich wie­der. Je mehr wis­sen­schaft­li­cher Auf­schluß, des­to ver­schlos­se­ner erwei­sen die Din­ge sich. Sie trot­zen. Sie sehen den ein­zi­gen Flucht­weg, wenn sie über­haupt einen sehen: Umzie­hen ins Rät­sel. Das Laby­rinth: Ihre Wohnung.

Ich sprach über die­se Ein­sicht, über die­sen Auf­stand der Din­ge, die sich plötz­lich ihrer Ver­nut­zung ent­zie­hen und rät­sel­haft für den nahe­lie­gen­den Zugriff wer­den, andert­halb Stun­den lang mit mei­nem Sohn. Er und ich ahn­ten, was damit gemeint sei. Dann ver­flog es wieder.

Ich bin mir aber, wäh­rend die Oster­fei­er­ta­ge zur Nei­ge gehen, noch siche­rer als zuvor: Wir müs­sen Wider­stand leis­ten. Er wird von der Befrei­ung aus dem ver­nut­zen­den Gehor­sam und aus den vor­ge­ge­be­nen Spiel­re­geln leben. Er wird nicht vir­tu­ell sein, son­dern wird die Din­ge an sich zu Ver­bün­de­ten haben.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (62)

Dieter Rose

13. April 2020 16:16

Danke!

Homeland

13. April 2020 17:01

Sicherlich wissen die (jüdischen) Kolaborateure des (römischen) Reiches, wie mit Hilfe der (gelehrten) Dorfpredigerer die (gefühlige) Kontrolle des Pöbels bewerkstelligt werden kann: Indem man den (warnenden) Rädelsführer ans Kreuz urteilt und die nachfolgende Erzählung erklären lässt, das Volk sei es doch selbst gewesen und eben nicht das Regime.

Die Insvolkhineinhörer werden uns erklären, was wir gut und richtig finden, aber bisher noch nicht wussten. Dort ist die faktische Macht. Willkommen im Faschismus, der nun Demokratie heisst. Corona hatte mit einer unbedeutenden toxischen Konzentration den Auftrag, die Türe einzutreten in die neue Ordnung. Die Türe ist eingetreten. Und herein kommen die sieben Plagen der algorithmischen Bevölkerungskontrolle. Und die (katholische) Kirche führt uns die Hand zum Willkommensgruß während wir rufen: Gott will es!

Ich sehe durch die Türe nichts und niemanden sonst hereintreten in das Jetzt. Auch sehe ich die andere Kirche nicht, genauer, diese Reste einer Kirche, die sich an der Hand nehmen würden, an unserer Seite. Wenn die Dinge schon so deutlich für sich sprechen, was ich nicht weiß, nur fetzenweise erahnen zu können glaube aus meinem Umfeld, dann sollte endlich ein Projekt umgesetzt werden, das der patriotische Widerpart zur ErfassungsApp sein kann. Nur, wieviele werden sich dort sammeln, im Vertrauen auf Gott und das Richtige? Und ohne Angst am Kreuz zu landen, vielleicht ohne Aussicht auf Wiederkehr?

MalcolmX sagte sinngemäß, wer nicht bereit sei, für die Freiheit zu sterben, sollte das Wort aus seinem Wortschatz streichen. Auch wenn ich mit dessen politischen Absichten nicht übereinstimme, so ist die Aussage dennoch stringent und richtig. Das Ansinnen der meisten wird aber schon auf halbem Wege verhungern ehe der Hahn dreimal kräht. Wer die erhebenden Bilder der Spanischen Legion zu Ostern kennt, muss sehen, wie weit wir entfernt sind von einer erbaulichen Grundlage, hier in diesem Land, und ich sehe den Pfad nicht, nachdem auch die politische Alternative am Kopf bereits korrumpiert ist, was mich wieder an den Anfang meines Kommentars führt.

Ich danke Ihnen, Herr Kubitschek, für die erhebenden Worte zur Messe, dort mag ein Pfad zum Richtigen beginnen.

Ein gebuertiger Hesse

13. April 2020 17:16

Ein Land, vielleicht auch eine Welt, wo in Zeiten wie dieser ein Vater mit seinem Sohn ein Gespräch wie das im vorletzten Absatz angedeutete haben kann - nein, nicht nur haben kann, sondern leibhaftig HAT - ist nicht verloren. Vielen Dank für diese tiefe Setzung. Sie gilt es, auch wenn sie ihrerseits verfliegen sollte, im Herzen zu bewahren.

Pferdefuss

13. April 2020 17:30

Auferstehung - Auferstanden - 'Aufstand der Dinge'- Stand der Dinge - Widerstand. Nur Stichworte, keine Botschaft.

Sie führen es vor: Bote sein. Auch wieder mehr Erzählen statt Zählen (der Toten). Dafür auch meinerseits Dank.

RMH

13. April 2020 17:33

Die Kommentarfunktion bei manchen Texten oder über gewisse Zeiträume hinweg einfach einmal nicht zu öffnen, kann aus meiner Sicht auch zukünftig beibehalten werden. Einen Text, wie bspw. zuletzt den von H.B. vom 10.04.2020, kann man durchaus alleine stehen lassen.

Insofern kommentiere ich den aktuellen Beitrag von G.K. auch nicht weiter, denn auch er steht für sich alleine bereits sicher und auf festem Grund.

Fuechsle

13. April 2020 18:48

Wunderbarer Text!
Niemand hat die Kirchen gestürmt, letztlich eine Bankrotterklärung der "Gläubigen", man kann nicht immer alles auf die häufig so unwürdigen Repäsentanten der Kirchen schieben!
Könnten wir nicht darüber nachdenken, die Gemeinschaft wie sie hier an Ostern in der Katakombe gelebt wurde, organisatorisch zu verfestigen? Offensichtlich existierte ja die Überlegung , auch wenn die elektronische Umsetzung zurecht verworfen wurde.
Das soll sich nicht gegen diejenigen richten, die der Meinung sind, dass SiN "von Christen verseucht" ist, wir brauchen auch die, schon zum Schutz vor Sektierertum!

zeitschnur

13. April 2020 19:17

Ich hätte mich gewundert, wenn der Kommentarbereich über die Kartage und den Ostertag offen gewesen wäre.
Solange ich noch sehr kirchlich war, verbrachte ich diese Zeit im Kloster oder in allen kirchlichen Feierlichkeiten hier am Ort. Wie Jesus sich zum Diener aller erklärte am Donnerstag, der Karfreitag mit der Kreuzesverehrung, der Vergegenwärtigung des irrsinnigen, ungerechten Prozesses gegen den, der ausersehen war und ist, die Menschheit neu hervorzubringen, diesmal im Feuer der geistigen Erweckung aus dem Urmeer der Finsternis heraus, nächtliche Gebete in der Krypta am Grab Christi, das Schweigen, die Osternacht mit diesem Ruf aus dem Grab, aus der Tiefe, "Lumen Christi!", die Ostermesse dann, die alles, was vorausging, förmlich auflöste, marginal machte, aber nicht ungeschehen.
Ich habe mich distanziert von Rom.
Die Botschaft aber ist in mir lebendiger als je, vielleicht gerade in diesen Tagen.
Warum?
Weil ich mehr als je davon überzeugt bin, dass er wirklich auferstanden ist und meine ganze Existenz alleine daran gebunden ist.
Die bangen Frage, wie man dem, was kommen wird, in der rechten Weise standhalten wird. Wie ich nicht Täuschungen und Irrmanövern erliege etc.
Der wirklich Auferstandene macht sich kenntlich mitten in den Dingen und führt hindurch durch weglose Dickichte. Das ist die Osterhoffnung für mich.
Das heißt aber auch, dass ich nichts planen werde. Es ist das hoffnungsvollste Ostern, das ich je erlebt habe.
In dem Text oben empfinde ich ein ähnliches Erleben zu dem meinen. Ich freue mich darüber.

Der_Juergen

13. April 2020 20:01

Heute teilte mir ein Bekannter aus Tschechien mit, dass er am Ostertag einem Katakomben-Gottesdienst beigewohnt hat, mit 15 anderen Gläubigen. Diese Aufrechten, ob in Tschechien oder Deutschland oder anderswo, vermögen freilich nicht darüber hinwegzutrösten, dass die willfährigen Kirchenspitzen das beispiellose Verbot der Durchführung von Gottesdiensten teils klaglos hingenommen, teils sogar noch begrüsst haben.

Auf einem anderen Strang meinte ein Kommentator, die Corona-Krise sei ein Gegengift gegen den Materialismus und werde viele Menschen zur Besinnung bringen. Einige ja, aber nicht allzu viele. Die Menschen sehnen sich nach dem Ende der Quarantäne, weil dann die Barbesuche, die Discos, die Fussballspiele, die Auslandsreisen wieder zum Alltag gehören werden. Ich distanziere mich nicht von ihnen, denn auch mir fehlen die vertrauten Cafes sehr. Wer aber meint, Ende April oder im Mai werde eine Rückkehr zur "Normalität" erfolgen, irrt sich schwer.

@Zeitschnur

Wenn diese Ostertage für Sie die "hoffnungsvollsten, die ich je erlebt habe" sind, kann ich Sie nur beneiden. Für mich waren es die traurigsten meines Lebens, vor allem weil sich wieder einmal gezeigt hat, wie grenzenlos die Manipulierbarkeit der Massen ist.

Waldgaenger aus Schwaben

13. April 2020 20:38

Gut, dass der Kommentarbereich zu war. Ich hätte so manches geschrieben, dessen Schärfe sich in den kommenden Tagen noch mildern wird. Aber schreiben werde ich es noch bei Gelegenheit.

Gut, dass wenigstens in den ersten Absätzen des Artikels der unsäglichen Verharmlosung des Todes, die in einigen anderen Artikeln und noch mehr in Kommentaren anklang, etwas entgegen gesetzt wird. Der Tod allein ist vielleicht kein Schrecken, aber das Leiden, das ihm voraus geht schon.

Ich kannte noch Männer, die im Weltkrieg an der Front waren, ein Großonkel war in beiden Weltkriegen an der Front. Immer wieder hörte ich als Kind wenn ich fragte, ob sie nicht schreckliche Angst hatten, von ihnen Antowrt:
"Vor dem Tod selber hatte ich keine Angst, aber vor dem Wie."

In ältesten Texten ist diese Erkenntnis sedimentiert, zum Beispiel im Ave Verum Corpus https://de.wikipedia.org/wiki/Ave_verum

Es gibt eine Vertonung von Mozart.
Wunderbar dargeboten von Mary Hopkin:

https://www.youtube.com/watch?v=NAwOh_hDfXE

Niekisch

13. April 2020 20:49

Meine Stärkung zu Ostern, da ich zwar die Grablegung für möglich halte, aber nicht die Auferstehung, sondern die Emigration Jesu ins Languedoc oder das Verbringen seines geborgenen Blutes im Heiligen Gral ebendorthin.

O s t e r s a n g

Es ruft das Land. Es ruft der Tag.
Sein Scheitel steht im Licht.
Der Glocken klarer Silberschlag
schwingt über Wald und Blumenhag
und lichtet dein Gesicht.

Vergiß die Angst. Vergiß das Grau
und schlag die Augen auf:
Die Lerche jubelt schon im Tau,
und lämmerweiß im Ätherblau
beginnt der Wolken Lauf.

Was dich erneut, was dich befreit,
quillt ja in jedem Ding.
Stoß auf die Tür, dein Herz mach weit,
du Windlicht in der Ewigkeit
sei frohgemut und sing!

Bist wie ein Baum, der ruht und blüht,
ein Meer, das steigt und fällt,
ein Vogel, der die Enge flieht
und als ein selig Osterlied
entschwirrt ins Herz der Welt.

(Werner Schumann)

Sehrohrtiefe

13. April 2020 21:09

Der erste Kommentator hat bereits alles gesagt: Danke.

Dieses eine Mal ist jedes andere Wort zu viel.

H. M. Richter

13. April 2020 21:23

"Niemand hat die Kirchen gestürmt, letztlich eine Bankrotterklärung der "Gläubigen"."
[Fuechsle]
_________________________________________________

Zumindest dürfte niemand die Übersicht haben, was in der Osternacht so alles geschah im Lande ...

Wer wollte, der konnte, - er mußte nicht "stürmen", nur wollen.

Ich selbst bin vier Uhr aufgestanden, kam fünf Minuten vor sechs Uhr am Ziele an, die Kirchtür stand offen, in der Dunkelheit leuchtete eine Kerze am Altar, der Lichter wurden minütlich mehr.

"Der HERR ist auferstanden!" - "Wahrhaftig auferstanden!"
Ostern 2020, Mitteldeutschland.
_________________________________________________

Ansonsten: Dank für 'Am Ostermontag'.

limes

13. April 2020 21:39

Respekt vor der christlichen Gläubigkeit! Vermischte Berichte zur Lage, die mir zu schaffen machen:

Asylbewerber erhalten bis auf Weiteres keine ablehnenden Bescheide
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/asylbewerber-erhalten-bis-auf-weiteres-keine-ablehnenden-bescheide/

Die Folgen von Corona: Einwanderung und Kleinstaaterei gleichzeitig
https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/corona-bei-merkel-einwanderung-und-kleinstaaterei-gleichzeitig/

Im Schatten von Corona: NGOs und Grüne forcieren Asyl-Zuwanderung
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/im-schatten-von-corona-ngos-und-gruene-forcieren-asyl-zuwanderung/

„Unsere Bestände gehen zur Neige.“ Besonders drastisch seien die Probleme bei den Narkosemitteln Propofol und Isofluran, beim Schmerzmittel Sufentanil oder dem Beruhigungsmittel Midazolam. Sie alle werden auch bei künstlich beatmeten Patienten eingesetzt.
https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/drastische-lieferprobleme-bei-narkosemitteln-38978.html

Flüchtlinge zetteln erneut Tumulte an
https://www.volksstimme.de/lokal/halberstadt/coronavirus-fluechtlinge-zetteln-erneut-tumulte-an

Asylbewerber plündern Kirchen, Häuser und Olivenhaine
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/lesbos-asylbewerber-pluendern-kirchen-haeuser-und-olivenhaine/

Maiordomus

13. April 2020 21:46

Auch ich hätte gern über Ostern an einer Untergrundmesse teilgenommen, was zur Zeit des Kulturkampfes um 1872 bis 1880 zum Beispiel im Schweizer Jura noch Standard war. Ich konnte aber leider in der Umgebung von 100 Kilometern keinen solchen Gottesdienst ausmachen, wurde auch von Freunden auf nichts aufmerksam gemacht. So blieb es bei der Lektüre des Johannesevangeliums. Über Fernsehgottesdienste hat Josef Pieper schon vor gut 50 Jahren das Nötige gesagt.

Caroline Sommerfeld

13. April 2020 22:26

Ich fand ein paar auf unsere derzeitige Lage gut passende Überlegungen in dem Buch "Der Mensch ist unsichtbar. Anstiftung zu Verrat und Freiheit" des norwegischen Autors Jens Björneboe (https://www.futurumverlag.com/ch/futurum-verlag/kultur-und-kunst/der-mensch-ist-unsichtbar):

"Unsere europäische Kultur ist die Kultur der Ketzerscheiterhaufen,
und sie aufersteht jedes Mal von den
Toten, wenn ein Mensch die Wahrheit sagt.

(...)

Es ist ja charakteristisch, dass gerade der Anblick von
besonders groben Verletzungen der Vernunft und der
Humanität sonst brave Bürger dazu treibt, plötzlich aufzustehen und die Wahrheit zu sagen. Der Anblick von
Unmenschlichkeit kann uns merkwürdigerweise derart
tief empören, dass wir alle Rücksicht beiseite schieben
und plötzlich aus unserer normalen Verlogenheit heraustreten. Ab und zu kommt es zu solchen Ausbrüchen,
und man hat für ganz kurze Zeit das Gefühl, dass die
Luft frisch und rein ist; die Leute erheben sich und vergessen ihre kollegiale Rücksichtnahme, sie lassen ihre
Amtsbrüder im Stich und verraten ihre Vorgesetzten,
indem sie die Wahrheit sagen.

(...)

Normalerweise verläuft die Scheidelinie quer durch
den einzelnen Menschen. Wir sind alle zweigeteilt
und nehmen selber auf beiden Seiten am ewigen Krieg
teil, der zwischen dem Kollektiv und dem Ausbrecher
im Gang ist."

Gracchus

13. April 2020 23:19

Auch mein Dank!

Ich fand das Abschalten der Kommentarfunktion erholsam, und der Text Kubitscheks bedarf keines Kommentars, und wenn ich kommentiere, so mich selbst ermahnend, mich auf das Wesentliche zu beschränken.

Eben weil es kein gewöhnliches Ostern war, trat die Osterbotschaft umso deutlicher zu Tage, und sie ist so schlicht wie ergreifend. Womöglich geht es mir da ähnlich wie Ihnen @zeitschnur - nein, auch ich plane nichts.

qvc1753

14. April 2020 00:41

Nun sitze ich hier und sinne über das Gelesene nach.
Auf der einen Seite die diversen Gespräche innerhalb der Familie über das Osterwunder, die Pandemie - der Besuch bei den alten Eltern, der verkrampft eine Mischung aus Ferne und Nähe zugleich war. Daneben der Ärger, der einen durchzuckt, wenn die Leute zu Hunderten in den Parks liegen und und niemanden juckt es, während zugleich sich doch jeder direkte Kontakt verbieten sollte.
Praktische Sorgen, gepaart mit existenziellen Nöten der eigenen Firma und dazu bestes Osterwetter.
Und dann die Erinnerung an den Sieg über den Tod - das Osterwunder. Erinnerung an nächtliche Ostermessen, Osterfeuer und Gemeinschaft.
Und gleichzeitig die Erinnerung an die gänzlich abstrakte Exponentialfunktion. Fünfzehn Messgänger, so fängt man an zu rechnen - davon einer Träger des Virus. Dieser steckt fünf weitere an, die wiederum fünf weitere jeweils. 5x5x5x5 usw. Reiskörner, Schachbretter und die Ahnung, das Zahlen nie die Wirklichkeit abbilden, aber dennoch in sich wahr sind. Abstrakt im eigentlichen Sinn und doch eben mess- und prüfbar.
Und dann eine Stunde US Nachrichten geschaut - mal FOX, mal CNN. Und es beschleicht mich der sichere Eindruck, das wir gerade das deutlich bessere Los gezogen haben könnten. Naturwissenschaften, Fakten, Messbarkeit - all das mag uns kaum retten - ob uns aber die Negation der Fakten oder aber die sichtbare Inkompetenz weiterbringen?

Es stellt sich mir die Frage, wie die nächsten zehn Jahre aussehen werden. Nach meiner Ansicht erleben wir gerade den Abschied der USA als rationale und berechenbare Macht. Ob das gut ist, das mag sich jeder selber fragen.

tearjerker

14. April 2020 00:44

Apropos Kulturkampf. Anwältin Bahner, die gegen die „Massnahmen“ geklagt hat, ist in die Klapsmühle gebracht worden. Das Gleiche ist anscheinend auch einem Mediziner aus dem Aargau passiert.

frage kubitschek:
bitte schicken Sie dazu einwandfreie und eindeutige nachweise. wäre es so, wäre es eine ungeheuerlichkeit.

Suedburgunder

14. April 2020 06:46

Ein Text zum Einrahmen, der es auch verdient gehabt hätte, kommentarlos für sich zu stehen (weswegen die erste Wortmeldung unübertroffen bleiben wird).
Doch da wir nun einmal angefangen haben, hier nun auch meine bescheidenen Gedanken dazu.

Stille und tiefe Ergriffenheit nach der ersten Lektüre. Und die Erinnerung an ein Bild: Dürers Kupferstich "Ritter, Tod und Teufel". - Tränen abwischen und trotzig zu Hammer und Meißel greifen, um den wichtigsten Satz in Stein zu meißeln: "Wir müssen Widerstand leisten."

Wie recht Sie haben, @zeitschnur, mit Ihrer Einordnung des diesjährigen Osterfestes!

Suedburgunder

14. April 2020 07:15

# Maiordomus

" Über Fernsehgottesdienste hat Josef Pieper schon vor gut 50 Jahren das Nötige gesagt"

Einen Fernsehgottesdienst muß man sich nicht antun, da gebe ich Ihnen recht. Auf Pasolinis filmisches Meisterwerk "IL VANGELO SECONDO MATTEO" hingegen kann ich jedes Jahr um die Osterzeit nicht mehr verzichten.

RMH

14. April 2020 08:02

@H.M. Richter,

ich kann nur ergänzen, die Kirchen waren auch im Rest von Deutschland auf und man konnte seine Osterkerzen anzünden (an der dortigen Osterkerze).

Das Ganze lief dann derart mega- diszipliniert ab (schön anderthalb Meter Abstand, z.T. mit Mundschutz etc.), dass ich mich zum Spruch "Jeder nur ein Kreuz" (aus Monty Pythons "Life of Brian") hinreißen ließ, was einen strengen Blick der Gattin zur Folge hatte.

Im Hölderlin Jahr (die neueste Ausgab der Sezession lag pünktlich am Karsamstag im Briefkasten - danke!) fällt mir zu diesen Christen nur der Schlusssatz aus Hölderlins berühmten Gedicht "Selbstquälerei/ Ich hasse mich" ein:

"So fromm, wenn uns des Lebens Sturm

Den Nacken beugt,..."
(Hölderlin)

PS:
@Der Jürgen, es ist mittlerweile ganz offizielle Parole, dass nichts mehr so sein wird, wie zuvor (auf welcher Grundlage, fragt man sich da, denn es wird ja mit "Ausnahme" derzeit argumentiert und regiert) - für mich ein Staatstreich mit Ansage. Das wird gleichzeitig DIE Bewährungsprobe für die parlamentarische Opposition werden. Noch nie war sie so wichtig wie heute - mal sehn, ob sie dem zumindest ansatzweise gerecht werden kann.

Maiordomus

14. April 2020 08:28

@RMH. Vorläufig macht diese parlamentarische Opposition die schlechteste "Falle" seit ihrem Bestehen, so wie sie noch vor gut zwei Monaten, im Zusammenhang mit Thüringen (aber noch vor "Hanau"), immerhin für einmal ihre Existenzberechtigung nicht nur verbal, sondern mit einer authentischen die ganze Nation beeindruckenden politischen Handlung bestätigt hat, eine Leistung, die man dem Thüringer Parteivorsitzenden unbeschadet seiner Fehler (z.B. ungeschickter Auftritt bei Pegida) nicht mehr wegnehmen kann. Ehrlich gesagt aber eignet sich die AfD und die deutsche Rechte aber eher nicht dazu, den grössten Skandal, die Preisgabe des heiligen Osterfestes durch die Kirchen, angemessen zu kritisieren, weil eine solche Kritik nur nach Punktesammeln aussöhe und nicht Ausdruck der eigenen politischen Substanz wäre.

Waldgaenger aus Schwaben

14. April 2020 08:29

@qvc1753

Die Osternachtfeier hätte ich auch besucht, wenn ich gewusst hätte wo eine stattfindet. Aber nur wenn nach meiner Einschätzung das Risiko nicht größer gewesen wäre, als bei einem Einkauf bei ALDI.

Ich war auf der homepage der Piusbruderschaft, dort wird das Aussetzen der Osternachtfeiern explizit begrüßt mit dem Verweis auf die spanische Grippe, wo wohl Ähnliches verordnet wurde.

Das Problem wäre wohl die Kommunion. Ein infizierter Kommunionspender könnte viele anstecken, die von ihm den Leib des Herrn nehmen, oder von einem Kommunionempfänger angesteckt werden.
Ob eine Messe ohne Kommunionspendung theologisch und kirchenrechtlich möglich ist, weiß ich nicht.

Insgesamt war es wohl besser so wie es war. In Frankreich waren es wohl 2.000 Gläubige einer Pfingstgemeinde die initial das Virus unter das Volk brachten.

Waldgaenger aus Schwaben

14. April 2020 08:39

Anwältin in der Klapse?

https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-nach-aufruf-zu-corona-demo-heidelberger-anwaeltin-in-psychiatrischer-einrichtung-update-_arid,508747.html

Unberechtigt?

http://www.beatebahner.de/lib.medien/Corona%20Auferstehungs%20Verordnung.pdf

FranzJosef

14. April 2020 08:51

@Kubitschek
"Es zeichnet sich weiterhin ab, daß die Einwilligung in verordnete Verhaltensrichtlinien, in lückenlose Gesundheitskontrolle, in Bewegungs- und Aufenthaltsbeschränkungen "zu unserem Besten" eine breite Akzeptanz finden könnte."
War dann die jahrzehntelange politische Arbeit der Sezession nicht völlig umsonst?

antwort kubitschek:
Diese Frage ist berechtigt. Die Antwort ist zugleich eine Festlegung des Maßstabs. Lesen Sie dazu bitte aus der Feder von Caroline Sommerfeld das kaplaken "Selbstrettung".

tearjerker

14. April 2020 09:01

https://www.google.de/amp/s/www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_87699240/tid_amp/corona-polizei-bringt-coronoia-anwaeltin-beate-bahner-in-die-psychiatrie-.html

https://www.medinside.ch/de/post/polizei-verhaftet-arzt

Die Details sind noch anzuschauen, aber die Meldungen an sich treffen wohl zu.

Der_Juergen

14. April 2020 09:02

@Götz Kubitschek

Die Verhaftung des Arztes Thomas Binder in Wettingen, Schweiz, ist eine Tatsache:
https://pressecop24.com/corona-diktatur-in-der-schweiz-corona-kritischer-arzt-wird-in-praxis-verhaftet/

Näheres findet man leicht im Netz. Der Kardiologe Dr. Binder hatte den Fehler begangen, sich zu drastisch auszudrücken ("Den und den sollte man in die Klapsmühle stecken", "Das Volk soll seine Waffen bereit halten" oder so ähnlich. )Dies wurde als Vorwand für seine Festnahme benutzt. Notfalls wird sich auch künftig immer ein Vorwand finden, und sei er noch so fadenscheinig.

marcus

14. April 2020 09:17

Vieles ist derzeit geschlossen: Supermärkte, Schulen, sogar der Kommentarbereich.
Das Grab Jesu ist offen. Für alle Zeit.

Maiordomus

14. April 2020 09:38

Dr. med. Thomas Binder ist der Sohn des bedeutenden, auch rhetorisch hervorragenden CVP-Nationalrates und Umweltschutz-Pioniers Jules Binder sowie der Schwager der CVP-Nationalrätin und Aargauer Parteipräsidentin Marianne Binder. Er pflegt sich in Blogs gerne polemisch auszudrücken, z.B. warf er schon Dutzende von Malen dem Politiker Blocher eine "narzisstische Störung" vor, desgleichen vielen anderen "Rechtspopulisten" wie Trump u. Co. Er ist von Haus aus Kardiologe und jenseits dieser Öffentlichkeitspräsentationen ein durchaus geistvoller, anregender Gesprächspartner.

Franz Bettinger

14. April 2020 09:43

@qvc1753 ärgert es, "wenn die Leute zu Hunderten in den Parks rumliegen, während sich doch jeder direkte Kontakt verbieten sollte“. Oje, da hab ich also vergeblich gegen die Corona-Hysterie angeschrieben. Mich, ganz im Gegenteil, freut es ungemein, wenn ich Gesetztesbrechern begegne, die gemeinsam mit anderen Strandläufe + Spaziergänge machen, und wenn ich Mütter + Väter in den Dünen sehe, während ihre Kinder mit anderen Kindern Burgen bauen. Und es hätte mich auch sehr gefreut, wenn die Frommen ihre verschlossenen Kirchen gestürmt hätten oder sich zum Osterfest sonst wo versammelt hätten. Mein Gott, was denn sonst? Zeichen setzten - wenigstens das!

Laurenz

14. April 2020 09:52

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/corona-update-zum-14-april-anwaeltin-bahner-in-psychiatrie/

Franz Bettinger

14. April 2020 10:21

@Waldgänger hält die Unterbringung von Frau Bahner in der Psychiatrie für berechtigt. Warum? Weil diese mutige Juristin zu Ostern ein Zeichen gesetzt hat. Zeichen setzen! Ist es nicht genau das, was in Götz Kubitscheks aktuellem Artikel gefordert, zumindest aber begrüßt wird? Was für ein Zeichen hat die Fachanwältin zu Ostern, dem Fest der Auferstehung, gesetzt? Sie hat auf ihrer Homepage ihre eigene Version von Recht + Ordnung herausgegeben, eine Verordnung, die einem Rechtsstaat, gäbe es ihn noch, gut zu Gesicht stände. Diese hat sie (natürlich satirisch, was sonst!) "Corona-Auferstehungs-Verordnung“ übertitelt. Darin erklärt Frau Bahner die Tyrannei für beendet. Auch an der Existenz einer Tyrannei scheint @Waldgänger zu zweifeln; er setzt das Wort in Anführungsstriche. Dafür gehört man also ins Gefängnis oder in die Psychiatrie? Im Telefonat mit ihrer Schwester macht Beate Bahner nicht im mindesten einen verwirrten Eindruck. Im Gegenteil, sie wirkt normaler als ich es wäre, wenn ich in der Psychiatrie gelandet wäre. Das wird sich übrigens ändern, wenn man ihr (was fast sicher ist, weil's Usus ist) gegen ihren Willen Medikamente (Neuroleptika etc.) injiziert. Danach wird es ein Richter schwer haben, sie noch normal zu finden. Auch diess gehört zum Skandal der heutigen Psychiatrie (und Medizin).

Franz Bettinger

14. April 2020 10:34

Wegen der (oben beschriebenen) Gefahr der iatrogenen Patienten-Verblödung durch Zwangs-Medikation empfehle ich (auch dem zuständigen Richter, der nach Ablauf von 24 Stunden über die weitere Unterbringung der Person in der Psychiatrie entscheiden wird) als Basis zur Beurteilung von Beate Bahners Geisteszustand, sich das Telefon-Gespräch anzuhören, das Bahner aus der Psychiatrie heraus mit ihrer Schwester geführt hat. Hoffentlich bleibt es verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=efEcq9uOLYo

Franz Bettinger

14. April 2020 10:54

Wer ein wenig Humor hat, merkt, dass Bahners "Corona-Auferstehungs-Verordnung“ nur augenzwinkernd gemeint sein konnte. Vermutlich stützt man die Unterbringungs-Maßnahme aber gar nicht auf die Vorschriften, die eine Zwangs-Psychiatrisierung erlauben, sondern auf das Infektionsschutz-Gesetz, weil man abgeschlossene psychiatrische Einrichtungen einfach mit abgeschlossenen Teilen von Krankenhäusern im Sinne des Gesetzes gleichsetzt. Anknüpfungspunkt ist demnach nicht die eigen- oder fremdgefährdende psychische Störung, sondern der "Quarantäne-Bruch". Wenn man sich aber überlegt, man welcher Nachsicht der Staat sonstige Totschläger, Vergewaltiger und Räuber behandelt und selbst Migranten mit schwersten Infektionskrankheiten unkontrolliert ins Land lässt, wenn sie nur "Asyl" sagen, dann wundert man sich schon, wie hier jetzt bei einem Erkältungsvirus verfahren wird.

Stefanie

14. April 2020 10:55

@Waldgaenger aus Schwaben
14. April 2020 08:39

Anwältin in der Klapse?

https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-nach-aufruf-zu-corona-demo-heidelberger-anwaeltin-in-psychiatrischer-einrichtung-update-_arid,508747.html

Unberechtigt?

http://www.beatebahner.de/lib.medien/Corona%20Auferstehungs%20Verordnung.pdf

Ich wäre sehr vorsichtig bei der Einschätzung des Geisteszustandes von Frau Bahners.
Erstens wurde die entsprechende Homepage von Frau Bahners zuerst einmal auf Anweisung der Polizei gelöscht, ehe sie wieder freigeschalten wurde. Ist es sicher, daß diese "Auferstehungsverordnung" tatsächlich von Frau Bahners veröffentlicht wurde?
Zweitens: auch wenn Frau Bahners ein augenscheinlich "übergeschnapptes" Verhalten an den Tag gelegt haben sollte, kennt keiner von uns den Hintergrund, weiß keiner welchem psychischen(?), sozialen(?), finanziellen(?) Druck diese Frau in den letzten Tagen ausgesetzt wurde. Ehe man nicht selbst in eine derartige Belastungssystiuation geraten ist, wäre ich vorsichtig mit Bewertungen des Geisteszustandes von Frau Bahner. Ein Spezialist für Psy-Ops kann sicher noch ganz andere Leute in den Wahnsinn treiben, wenn er es denn will. Man denke auch kurz an Hanau zurück: Ist der Täter damals wirklich von ganz alleine ausgerastet oder hat da irgendeine Internetbekanntschaft oder sonstiger Kontakt nicht vielleicht doch ein wenig nachgeholfen?

FranzJosef

14. April 2020 11:02

@Kubitschek
"Lesen Sie dazu bitte aus der Feder von Caroline Sommerfeld das kaplaken "Selbstrettung"."
Ich fürchte leider, dass mir dieses Buch wenig nutzen wird: Mir fehlt der Glaube an Gott. Ich habe zwar katholische Theologie studiert, war 20 Jahre mit Leib und Seele Religionslehrer und kenne Karl Rahner, Hans Küng, Josef Ratzinger, Eugen Drewermann usw. usf. in und auswendig - was bei Rahner und seinen hermetischen Büchern - wie Sommerfeld sicherlich bestätigen wird - nicht ganz einfach ist. Trotzdem habe ich vor 15 Jahren meinen Glauben verloren und ihn nicht wiedergefunden. Insofern bewundere ich in gewisser Weise Ihren Glauben - aber dorthin führt für mich kein Weg zurück.
Hilft Sommerfeld auch Atheisten, sich selbst zu retten?

Franz Bettinger

14. April 2020 11:14

Man vergesse nicht die Zwangs-Psychiatrisierung eines Mannes, der längt aus den Schlagzeilen verschwunden ist: der Vater (Mitglied der Partei Die Grünen) des angeblichen Terror-Schützen Tobias Ratjen. Er wurde aus dem Verkehr gezogen, weil er das Narrativ unseres Unrecht-Staates ins Wackeln hätte bringen können. Keiner, auch kein Journalist, fragt mehr nach ihm. Armer Mann!

Der_Juergen

14. April 2020 11:24

Off-topic, aber wichtig.

Zum Glück wurde ich vor den Feiertagen auf das Angebot aufmerksam, drei Kaplakenbände für nur 20 Euro zu bestellen: Mohler, "Der faschistische Stil"; Kleine-Hartlage, "Konservativenbeschimpfung", Sommerfeld, "Selbstrettung". Drei schmale Bände auf höchstem Niveau, die jedem dringend empfohlen seien. Selten wird man 20 Euro besser investieren können.

Lotta Vorbeck

14. April 2020 11:49

@Maiordomus - 14. April 2020 - 09:38 AM

Während der Festnahme des Dr. med. Thomas Binder sperrten Spezialkräfte den örtlichen Bahnhof.

Frage: Was geht hier eigentlich vor?

Lotta Vorbeck

14. April 2020 11:52

Dushan Wegner

Notizen zu Beate Bahner, am Morgen des 14. April 2020

https://dushanwegner.com/beate-bahner/

Waldgaenger aus Schwaben

14. April 2020 12:04

@Bettinger
Haben Sie überhaupt den von mir verlinkten Text der Frau gelesen?
Ich denke eher nicht. Genauso wenig wie vermutlich den Beitrag von Prof. Dr. Vogt in der Mittelländischen Zeitung. Was nicht in das eigene Weltbild passt....

Sie ordnet u.a. an, dass der Aufenthalt im Freien mit weniger (sic!) als zwei Personen ohne triftigen Grund verboten ist, und droht bei Zuwiderhandlung gegen ihre Anordnungen mit schweren und schwersten Konsequenzen für Leib und Leben.
Kann Satire sein, klar.

Die von Ihnen verlinkte Audio Aufnahme deckt sich dem Pressebericht:
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_87699240/corona-polizei-bringt-coronoia-anwaeltin-beate-bahner-in-die-psychiatrie-.html

Haben Sie das ganz angehört? Das Auto in ihrer Garage mit den zwei "Killern", von dem sie spricht kann ja wirklich da gewesen sein. Dass eine Person, die öffentlich Drohungen ausspricht, observiert wird, ist möglich.

Ich kann im Gegensatz zu Ihnen keine Ferndiagnosen stellen, aber dass sie bei 1:58 dann auch noch den Verdacht äußert, dass die Ärztin zehn Minuten zu spät kam, weil sie auf Anweisungen von ganz oben oder aus Amerika gewartet hat, mutet schon recht seltsam an. Jedenfalls fühlt sie sich in der Psychiatrie nun sicher vor Killern und fürchtet nun auch nicht mehr nach Guantanamo verschleppt zu werden.

t.gygax

14. April 2020 12:43

@FranzJosef
" ich habe vor 15 Jahren meinen Glauben verloren".
Da gibt es schlimmeres als das..und außerdem , Sie kennen doch 1.Korinther 13 " Nun bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung. Die Liebe aber ist die Größte untern ihnen"
Man kann den Glauben verlieren, die Hoffnung begraben, all das geschieht . Aber ohne Liebe leben, da wird es eng....wichtig ist, dass man sich nicht selbst verliert. Dann wird es noch enger " wer das verlor/ was du verlorst/ macht nirgends Halt" so Nietzsche aus dem Gedächtnis hoffentlich richtig zitiert. Ihnen alles Gute- und legen Sie den Drewermann beseite, den habe ich vor 30 Jahren auch gründlich gelesen, ein furchtbarer Schwätzer. Lieber Max Thürkauf, wenn es denn schon katholisch sein soll, der war wenigstens ehrlich und lebte das auch konsequent aus.

Maiordomus

14. April 2020 13:06

@Vorbeck. Bin über diese Sache nicht genügend Bild, weil nicht mehr in jener Region wohnhaft. Ohne zusätzliche Hintergrundinformation würde ich mich hier nicht äussern, weil blosse Medieninfos auf keinen Fall genügen. Bekannt ist aber, dass die Polizei sich dort schon vor 48 Jahren wegen einer politisch bedingten Panik zu nachweislich völlig unbegründetem Handeln veranlassen liess. Um als des Terrorismus Verdächtigter mit polizeilichen Massnahmen schikaniert zu werden, genügte damals schon die blosse Unterstellung einer einflussreichen Persönlichkeit, dass einem aufgrund einer vermuteten extremistischen politischen Einstellung dies oder jenes zuzutrauen sei. Bis zur Entlastung vor einem solchen Verdacht konnten drei Jahre vergehen, was - nebenbei gesagt - für einen Doktoranden in der Phase des beruflichen Abschlusses (Stellensuche!) - "besonders lustig" werden konnte.

Franz Bettinger

14. April 2020 13:07

@Waldgänger: Ich kenne mich aus in der Psychiatrie und mit Psychiatern. Ich habe als dessen Hausarzt schon mal einen Patienten da herausgeholt, zusammen mit einem jungen Richter, den ich GsD von der Rechtswidrigkeit der Unterbringung überzeugen konnte. (Ja, das waren noch andere Zeiten als heute.) @W, ich wünsche Ihnen nicht, einmal in eine so hoffnungslose Lage zu geraten wie die in einer Psychiatrie, in der auch ihre Freunde und Verwandten bald glauben (gemacht werden), dass Sie verrückt sind und zurecht einsitzen.

links ist wo der daumen rechts ist

14. April 2020 13:19

Schöner Kubitschek-Text; die Rückzugstexte wirken auf mich immer stimmiger als die "Angriffstexte".

Nun aber:
Gehet hin und leset Erhart Kästners „Aufstand der Dinge. Byzantinische Aufzeichnungen“.

Wahrlich ein Jahrhundertbuch, mit dem man zurecht an kein Ende kommt.
Wäre es 10 Jahre später erschienen, hätten wir uns sehr viel an Postmoderne-Gedöns und New-Wave-Schmonzes ersparen können.

Erlaube mir zwei Kästner-Zitate aus einem längeren Kommentar von mir aus diesem Strang

https://sezession.de/61495/zweierlei-spektakel

in Erinnerung zu rufen.

„(Auf) Christos, in den Hades absteigend, unter die ängstlichen Schatten. Christos das Licht, das zu den Schatten kommt, die nach Leben dürsten. Christos im Reich des Wesenlosen, in das wir alle zu vielen Malen versinken, ins Halblicht der Ängste, Nöte und Sorgen, ins Viertellicht der Zerstreuung. Das Licht kam, der Schatten des Hades zerfloß.“

„So schlupfe ich ein in die Kirchen, in denen es Nacht ist. Marmor-Böden, Mosaik, bunte Muster, im Lauf der Jahrhunderte aus der Waage gekommen, Stein-Wellen, Stoff-Wellen, dem Fuß eine Zärtlichkeit, eine halbvermerkte Liebkosung. Dem Fuß, der eine mißbrauchte Hand ist; er dankt es.“

Irgendwann werde ich dieses Buch auswendig lernen.

zeitschnur

14. April 2020 14:12

@ Waldgänger aus Schwaben, @ alle

Ich habe mir die Sprachnachricht BBs ebenso angehört wie auch ihre "Corona-Auferstehungs-Verordnung".
Ich dachte zunächst, sie bezieht sich auf Art. 20 GG und will einfach den alten Rechtsstaat wieder herstellen, der aus ihrer Sicht ja gestorben ist, wie sie nach Freischaltung ihrer Website schrieb. Auch dieser Text vor ein paar Tagen wirkt etwas sehr zugespitzt, wenn sie etwa die Corona-Metaphorik ("Beatmung" etc) einsetzt.
Ich würde das aber zunächst als ihre Art, Dinge zu artikulieren, eine eigentümlich Art von Polemik oder Satire verstanden haben wollen, auch eine Form der Verzweiflung. Als Juristin - und immerhin ist sie eine renommierte, sehr erfahrene Anwältin, eine Koryphäe auf ihrem Gebiet - sieht sie uU die Tragweite dessen, was derzeit geschieht, deutlicher.
Die "Auferstehungs-Verordnung" ist aber in der Tat v.a. aufgrund des Einleitungsteils nicht wirklich als Satire erkennbar. Hier spricht eine Frau, eine Bürgerin, die etwas "erlässt", das in Kontrast zum Regierungshandeln gesetzt wird. Das klingt leider wirklich etwas größenwahnsinnig, denn Art 20 GG gibt nur ein Widerstandsrecht her, aber keines, selbst als Einzelbürger eine Art Gegen-Verordnungen zu erlassen. Ich hatte spontan den Eindruck, dass es zwar anteilig satirisch wirkend, aber viel eher auch von einer äußersten Verzweiflung und Bitterkeit getrieben und eher mit einem zwar berechtigen Ausgangspunkt dann doch bereits in einer anderen Bewusstseinsebene gelandet ist. Das ist aber nur ein Eindruck - keine Diagnose.
Die Ängste, die sie in der Sprachnachricht äußert, haben mich an die Ängste des mutmaßlichen Täters von Hanau erinnert. Es ist von außen schwer nur zu entscheiden, was hier eigentlich abgeht: es ist immer der leichteste Weg, Menschen die sich verfolgt fühlen, als Irrsinnige zu brandmarken. Zumal grundsätzlich gilt: Wenn es der Staat und seine Organe selbst sein sollten, die die Verfolger sind, hat ein solcher Mensch keinerlei Chance mehr. Ich denke, eine so kluge und erfolgreiche Frau wie B.B. hält tatsächlich irgendeinem Druck nicht mehr stand, dessen Ausmaß wir von außen nicht abschätzen können.
Es war in jedem Fall aus mS unklug und nicht zielführend, sich nach der Ablehnung des Eilantrages so zu verhalten, wie sie es tat. Das Handeln der Exekutive ist aber ebenfalls unverständlich: während der Staatsschutz gegen die Frau ermittelte und dies wegen eines Aufrufes zu einer Straftat, die darin bestand, vage zu einer Demo einzuladen, wies das BVerfG diesen Punkt in Bahners Schreibe ab mit der Begründung, es sei ja gar nicht klar, in welcher Weise sie genau eine Demo habe durchführen wollen - also genau das wird als diffus bezeichnet, woraus der Staatsschutz ein Riesendrama gesponnen hat. Geht das wirklich noch mit rechten Dingen zu? Ist es wirklich unverständlich, wenn jemand, der das ausficht und solche Erlebnisse mit dem Staat hat, an einem so widersprüchlichen staatlichen Handeln "irre" wird? Ich bin äußerst konsterniert über diese Art und Weise, mit der der Staat hier vor geht.
Da in der Schweiz ebenfalls ein Arzt in die Psychiatrie eingewiesen wurde, weil er kritisch und polemisch war, in Sachsen bereits gedroht wurde, Maßnahmenbrecher in die Psychiatrie zu stecken, und wir wissen, dass in der ehemaligen UdSSR zahlreiche Dissidenten und Bürgerrechtler in derselben Weise interniert worden waren, sind das äußerste Alarmzeichen.
Wenn man dann noch dazu sieht, dass die Bundesregierung und das RKI offenbar ein dramatisierendes Narrativ über Corona aufrecht halten, das nicht nur den eigenen Zahlen - wenn man sie denn sachgemäß liest - https://www.rubikon.news/artikel/begrundeter-verdacht
, sondern auch den Forschungen des Prof. Streeck und des Prof. Püschel widerspricht, obwohl jene die wirklichen, wissenschaftlichen Experten SIND, die bei Markus Lanz ausführlich zu Wort kamen und klar sagen, dass wir Entwarnung blasen könnten, weil die Sache doch nicht so schlimm ist, wie befürchtet, schon vom Grundsatz her nicht, und dass nicht mehr als 0,37% der Bevölkerung (+/-), so sagte es Streeck, mit Corona zu Tode kommen und kommen werden, und sie alle schwere Vorerkrankungen hatten nach allem, was inzwischen erforscht ist und bisher keiner an der Krankheit selbst gestorben ist - wenn man also dies ansieht, dann muss die Frage erlaubt sein, warum wir nicht endlich Nüchternheit, sachgemäße Statistik und Ent-Hysterisierung und eine zielstrebige Lockerung der „Maßnahmen“ betreiben. Die angeblichen 95% der Deutschen, die wollen, dass die Maßnahmen bleiben oder noch schärfer werden, glaube ich nicht. Die Zahlen soll mir erst mal einer als valide nachweisen. Da man uns bezüglich der Coronazahlen nicht sachgemäß auswertet, wird das bei solchen „weichen“ Umfragen wohl kaum besser sein. In meinem größeren Wohnumfeld sehe ich das nicht. Die meisten Leute sagen inzwischen hinter vorgehaltener Hand noch ganz andere Sachen als Bahner und der Schweizer Arzt. Und die Bereitschaft, OFFEN seine Meinung zu sagen, sinkt angesichts der Rabiatheit des Staates inzwischen noch tiefer als bei der Allensbachstudie vor einiger Zeit. All das sind schlimme Zeichen und werfen ein großes Fragezeichen auf diese Regierung und die Stimmung, die sie mithilfe der Massen-Medien verbreitet. Ich ziehe aber aktuell meinen Hut vor Lanz, auch vor Prof. Streek und Prof. Püschel, die beide sehr deutlich kundgegeben haben, dass die Maßnahmen derzeit nicht mehr als sinnvoll anzusehen sind.
Die Justizministerin hat nun heute angekündigt, es würden ALLE Einschränkungen der Grundrechte wieder zurückgenommen, sobald es möglich wäre.

Ich möchte noch mal bekräftigen, dass meine Hoffnung sich auf den Auferstandenen gründet. Ich gebe - um ein Wort Jesu etwas poetisch auszudeuten - dem Kaiser, was sein ist, soll er doch sitzen bleiben auf seinem Katzengold. Ich halte mich an das, was man mir abzwingt und stehe drüber. Es ist des Kaisers Wahn schon von jeher, dass er denkt, er habe damit Anteil an uns. Da er selbst herz- und seelenlos ist, irrt er sich so gewaltig, wie man sich nicht ärger irren kann.
Ich für meinen Teil werde mich in Geduld und Hoffnung üben.

Ich habe noch einen Lesetipp:
Bettina von Arnim: Gespräch mit Dämonen. (1852)
Das ist eines der interessantesten politischen Bücher, die ich in letzter Zeit in die Hände bekam. Gibt’s auch irgendwo im Netz als Free Download.

Heinrich der Seefahrer

14. April 2020 14:27

Wo einer Christ werden soll, da muß Unruhe sein; und wo einer Christ geworden ist, da wird Unruhe.
Danke, Götz Kubitscheck, für die Wiederfindung der Unruhe.

Laurenz

14. April 2020 14:33

@GK ..... natürlich habe ich Verständnis für all diejenigen, die in der Öffentlichkeit stehen und einen solch großen Mut aufbringen (müssen), daß dieser im Grunde über die eigene Existenz hinaus geht.
Natürlich brauchen explizit diese Menschen einen Anker, einen Grund, auf dem sie sicher stehen können, etwas, das Halt gibt.

Wenn ich also gegen Ihren Artikel radikale Einwände erhebe, so, das wissen Sie, reicht es mir´aus, daß ich keine Antwort erhalte. Denn, es sagt mir, daß man keine Antwort hat.

Gotlandfahrer

14. April 2020 14:55

Sehr geehrter @FranzJosef:

„Mir fehlt der Glaube an Gott.“

Ist das, um sich selbst zu retten, ob mit oder ohne Kaplaken-Bändchen, ein Problem? Meine in Religion vollständig ungebildete Herangehensweise ist folgende (verzeihen Sie, dass ich jemandem wie Ihnen das ungefragt aufdränge, es sind wahrscheinlich Überlegungen, die nicht einmal in ein Vorwort zu „Religion for Dummies“ gehören): Ich frage mich (nicht immer, da ich nicht konsequent genug bin), was würde ich denn von mir als Mensch, der ich bin, erwarten, wenn ich daneben und separat auch noch Gott wäre. Also etwas, was mich mit meinen Möglichkeiten, aber auch Einschränkungen, hierhergebracht haben könnte. Und immer, wenn ich als Gott von mir nicht das wollen würde was ich als Mensch will, frage ich mich: Würde ich mir die Abweichung in beiden Rollen verzeihen können?

Das mag anmaßend klingen, aber ich behaupte damit ja nicht, zu wissen, was Gott wollen würde oder dass es ihn gibt oder nicht gibt. Mir bleibt nur nichts Anderes übrig, weil ich die für mich leicht zugänglichen heutigen klerikalen Angebote für zeitgeistkontaminiert halte und ich mich noch nicht um tiefere Religiösität bemüht habe. Denn wenn ich Gott wäre, würde ich das von mir nicht erwarten. Womöglich mache ich damit einen selbstreferenziellen Fehler, aber gut, den würde ich ihm beherzt vortragen, denn wenn es ihn gibt, hat er mir auch noch andere Aufgaben übertragen.

Immerhin: Wenn ich die Wahl hätte, würde ich immer ein von Gott geschaffenes Universum bevorzugen, denn alles andere fände ich schlicht langweilig, und zwar so langweilig, dass ich mich als denkender Staub immer darum bemühen würde, mir einen göttlichen Sinn zu erschaffen, da gucke ich mir auch gern von Altvorderen und allen Geistesgrößen etwas ab, soweit es mir im Rahmen meines selbstreferenziellen Fehlers möglich ist. Schlichtweg, um nicht am Staubsein wahnsinnig zu werden. Von daher: Ich weiß nicht mal, ob ich an Gott glaube oder nicht, ich weiß nur, dass mir die modernen Pfaffen zuwider sind, aber ich weiß auch, dass ich nicht in einer gottlosen Welt leben will, also pfeife ich laut ein Lied von ihm, wenn ich es brauche.

Meine Herangehensweise ist womöglich zu konsumistisch, oberflächlich, Ausdruck einer atheistischen Sozialisation und dann auch noch abgrundtief überheblich. Gegebenenfalls sogar nur dämlich, ich lasse mich darin gern belehren. Aber ich bemühe mich, mir diese Fragen stets in Demut und Dankbarkeit zu stellen. Bei Ihnen kann ich mir, ohne Sie zu kennen, daher mag es anmaßend sein, vorstellen, dass Ihr Glaubensverlust vielleicht gerade in der Tiefe Ihrer Auseinandersetzung mit „technischen“ Aspekten des Glaubens begründet liegt. Ich sehe das so: Wie kann man zu einer Sache, von der niemand etwas wissen kann, derart viele Bücher schreiben und lesen? Wird das Wissen oder auch nur der Glauben dadurch besser?
Niemand soll selbstgerecht glauben, er könne selbst Gott spielen, so war mein Beitrag nicht gemeint, aber auch hier gilt aus meiner Sicht die alte 80:20 Regel: Aus den letzten 20% holste meist nix Sinnvolles mehr raus, außer Du willst Profi in einer Angelegenheit werden. Aber Profi im Glauben?

Bei allem Mist, der uns umgibt: Es gibt so viel Schönes, was unser Auge erkennen kann. Dass wir es können ist doch Ausdruck eines Funkens in uns, der – selbst wenn es nur profane Biochemie ist – so „herrlich“ ist, dass man sagen möchte: Göttlich. Ich habe das Kaplaken Bändchen der hochgeschätzten Frau Sommerfeld leider nicht gelesen, aber ich würde behaupten: Hilf Dir selbst, dann hilft Dir „automatisch“ Gott, egal ob Du Atheist bist oder nicht. Von daher kann das Lesen des Bändchens sicher nichts schaden.

Laurenz

14. April 2020 14:55

@Waldgaenger aus Schwaben

Wir haben keine Infos aus 1. Hand. Und den ganzen Völkischen Beobachtern, wie Der Relotius, ÖR, FAZ etc. ist nicht zu trauen. Auch die ermittelnden Behörden haben vergessen, wer ihr Souverän ist.
Und der Fall ist gewiß nichts Neues, hat bisher nur niemanden interessiert.

Sehen Sie hier https://de.wikipedia.org/wiki/Steuerfahnder-Aff%C3%A4re

oder

hier https://youtu.be/2X9X_yNbVZ4

Wir reden hier aktuell über einen Staatsstreich gegen den rechtmäßigen Souverän, das Volk.
Insofern sollte sich jeder auf das GG besinnen und ihm gemäß passiven Widerstand leisten.

Die Essenz für mich ist, daß seit meiner Jugendzeit all die linken Schwätzer, die den Alt68er folgten ad absurdum geführt werden. All die Beschwerden gegen die Kriegs- und Nazi-Generation gereichen weit über jegliche Lächerlichkeit hinaus. Für diese Art von Dummheit hat die deutsche Sprache keine Worte mehr.
Wir folgen dem totalitären Führer Merkel ganz ohne Erschießungskommandos, Reichstags-Brand oder epischen Straßenschlachten und Polizisten-Morden. Alleine im Jahr 1931 gab es in Berlin um die 8.000 Morde, meist politischer Natur. Das haben wir heute alles nicht, und trotzdem fügt sich jeder in den Irrsinn.

Wir heutigen Deutschen sind nicht diejenigen, die in typisch deutscher Manier das Recht hätten, irgendwem irgendetwas vorzuwerfen.

Der deutsche Osterhase, er lebe hoch!

Niekisch

14. April 2020 16:36

Obwohl Ostern jetzt vorbei ist, versuche ich es mit einem etwas christlicheren als dem nicht veröffentlichten gestrigen Kommentar und zitiere den Pfarrer Bernhard Weskamp aus Herten, der zu Corona das Osterei des Kolumbus gefunden hat: "Wenn die Macht des Glaubens einen Berg ins Meer versetzen kann (O-Ton Jesus)- damit also in die Naturvorgänge eingreifen kann- warum soll dann der Glaube nicht einen Virus stoppen können? Der erste Teil des Satzes in der Bibel lautet aber: Wenn euer Glaube nur so groß wäre wie ein kleines Korn..
Frage: Wie groß ist unser Glaube? Ein Tipp: wenn Alle zum Glockengeläut täglich um 19:30 Uhr am Abend ihre Gedanken in Richtung Himmel schicken würden - dann gäbe es bald wieder lärmende Schüler auf den Schulhöfen und kickende Bundesligaspieler in Fußballstadien"

Ein gebuertiger Hesse

14. April 2020 16:42

@ Gotlandfahrer
Danke für Ihre ehrlichen Worte. Sie denken weltzugewandt und im Sinne von Pascals Wette. Glauben zu können, und sei es auch "nur", wenn man es zu wollen und brauchen vermeint, heißt eben dies - den Glauben praktizieren und auf Gott setzen. Bei dieser Wahl ist Ihre Entscheidung bereits getroffen. Das toppt jede noch so verfeinerte Verdrossenheit auf Welt und Jenseits hin. Sowas brauchen wir, auch die Kunde davon.

FranzJosef

14. April 2020 18:07

@t.gygax
"und legen Sie den Drewermann beseite, den habe ich vor 30 Jahren auch gründlich gelesen, ein furchtbarer Schwätzer."

Entschuldigung - da bin ich völlig anderer Ansicht! Entschiedener Widerspruch! Wenn es einen Theologen gibt, der gerade *kein* Schwätzer ist, dann Drewermann. Der lebt nun wirklich seinen Glauben - soviel Fairness sollte in dieser Diskussionsgruppe schon sein! Seine Interpretationen des AT und NT sind wegweisend. Und jeder Pfarrer, der sonntags irgendetwas sinnvolles und hilfreiches predigen will, greift heimlich darauf zurück. Die moderne (historisch-kritische) Exegese, die an den Unis gelehrt wird, ist prinzipiell atheistisch und macht alles, aber auch alles kaputt. Würden die Gläubigen die Ergebnisse kennen, die Kirchen wären noch leerer als ohnehin schon. Mich haben Oberstufenschüler eines privaten katholischen Gymnasiums fassungslos angestarrt, als ich sagte, dass es die heiligen 3 Könige nie gegeben hat und Jesus nicht in Bethlehem und auch nicht im Stall geboren wurde. An die Jungfräulichkeit Mariens habe ich mich als Lehrer *nie* herangetraut. Die Missio canonica wäre futsch gewesen!

Nur, auch Drewermann scheitert - wie alle Theologen, auch der von Bosselmann so hochgeschätze Rahner - am Theodizee-Problem. Drewermann denkt das immerhin so konsequent zu Ende, dass der Gott der Erlösung *nicht* der Gott der Schöpfung sein kann. Wenn Sie das nicht für möglich halten, lesen Sie bitte: "Glauben in Freiheit 3/2. und es geschah so: Die moderne Biologie und die Frage nach Gott". Wenn *das* "Geschwätz" sein soll, dann weiß ich auch nicht.

Aber vielen lieben Dank für Ihre guten Wünsche! Es ist sonderbar: gibt man zu erkennen, das man den Glauben verloren habe, meinen einige, dass man nun unglücklich und suizidgefährdet sei.

Ratwolf

14. April 2020 18:14

Respekt!

Dag

14. April 2020 18:24

Sehr geehrter Herr Kubitschek
Ich möchte Sie, Ihre Familie und die Christen, die hier sonst noch mitdenken und mitschreiben, gerne fragen, wie wir hinsichtlich der Freiheitsbeschränkungen seitens der Regierungen die Worte des Völkerapostels verstehen sollen, die er an die Christen in Rom (13, 1ff.), ferner an sein "Kind" Titus (3, 1) geschrieben hat. Worte, die auch Petrus in seinem ersten Brief aufnimmt (2, 13f.).-
Hat die deutsche Regierung verboten, dass ein Priester den einzelnen Gläubigen, oder sogar einer ganzen Familie, jeweils persönlich den Leib des Herrn bringt, wie das zum Beispiel vielerorts bei Kranken üblich ist?- (Hier in der Schweiz ist das nach wie vor erlaubt.)
Dass den Schemen unserer Zeit auf vielerlei Weise Widerstand geleistet werden sollte, bleibt unbenommen. Doch ist zum jetzigen Zeitpunkt der Widerstand in der Form einer verborgenen Versammlung und Eucharistiefeier im Sinne dessen, der tot war und nun lebt und herrscht, auch über unsere Regierungen?-

Sara Tempel

14. April 2020 19:04

Gott leite und begleite Sie und Ihre Familie, Herr Kubitschek! - @Stefanie
Ich stimme Ihnen in Bezug auf die mutige Rechtsanwältin Beate Bahner unbedingt zu! - Es erscheint unüberlegt und zeugt von wenig Empathie, wenn hier jemand eine Einweisung unter Vorwand in die Psychiatrie relativierend akzeptiert. Das gleiche gilt für den engagierten Kardiologen, Thomas Binder! Beide könnten, dort isoliert, unter gezielter Verabreichung von Drogen bzw. Medikamenten gefügig gemacht werden. Mir graut vor unserer schönen neuen Welt, die mit med. Experimenten zur Diktatur führt! - @ Grambauer: Der Ahriman ist offenbar Bill Gates!!

Gracchus

14. April 2020 19:59

@suedburgunder
Ja, das ist ein starker Film. Die beste Evangeliums-Verfilmung, die ich kenne. Ich sehe ihn mir nicht, aber fest jedes Jahr an.

Maiordomus

14. April 2020 20:04

@Niekisch. Eine pathologischere Form und bibelfernere Form des Glaubens als Berge versetzen zu wollen, gibt es gar nicht, wer so etwas behauptet, weiss nicht, dass Paulus gerade dieses Bergeversetzen abgelehnt hat, so wie Paracelsus mit Berge Versetzen gemäss seiner St. Galler Schrift Paramirum von 1831 die pathologische Verfallsform des Glaubens schlechthin sah. Um das geht es eben gerade nicht!

@Lotta u. Co. Ich habe aus einer vertrauenswürdigeren Quelle als dem Internetquatsch leider Nachrichten erhalten, dass wir im Zweifelsfall beim Kardiologen aus Baden/Schweiz nicht bloss die Unschuldsvermutung, auch die Normalitätsvermutung mit Grund aufrechterhalten sollten, auch wenn die Polizei auf höheren Befehl nun mal so handeln musste, wie sie handelte. Wichtig ist bei solchen Nachrichten: glaube nie etwas, wenn du es nicht selber überprüfen kannst. Meine bisherigen Nachrichten sind indes unvollständig, aber zuverlässiger und klar aus direkterer Quelle, erst noch vertrauenswürdig, als was man vom Herumgebotenen vernimmt. Dieses ist bis zum Beweis des Gegenteils nicht glaubwürdig.

Gracchus

14. April 2020 20:09

Zu Beate Bahner:
Ich finde den Fall auch merkwürdig. Soweit ich weiss, müsste ein gefährdendes Verhalten vorliegen, damit man jmd gegen seinen Willen psychiatrisch einweist. "Einen verwirrten Eindruck machen" - das reicht sicher nicht. Zwar habe ich irgendwo gelesen, sie habe die Polizeibeamten getreten, aber doch wohl erst, nachdem sie eingewiesen werden sollte.

Nichtsdestotrotz: Ich hatte mich schon gefragt, wie ihre "Normenkontrollklage" funktionieren soll; dir wurde m. W. abgelehnt, weil unzulässig; der Rechtsweg war nicht erschöpft.

starhemberg

14. April 2020 20:31

Ich hoffe, auch als von Ostern unbeleckter Agnostiker darf ich weiterhin mein Scherflein zu allen mir zur Verfügung stehenden Formen des Widerstands beitragen.

limes

14. April 2020 20:31

@ Gotlandfahrer 14. April 2020 14:55

Sie zitierten @FranzJosef: „Mir fehlt der Glaube an Gott“ und fragten: »Ist das, um sich selbst zu retten, ob mit oder ohne Kaplaken-Bändchen, ein Problem? Meine in Religion vollständig ungebildete Herangehensweise ist folgende …«

Der Glaube an Gott fehlt mir nicht, wohl aber der Glaube an Grundsätze des Christentums wie Jungfrauengeburt, leibhaftige Auferstehung, Dreieinigkeit.

Dass man »in Religion gebildet« sein müsse, um Gott zu erkennen, kann nicht wahr sein. Er offenbart sich gewiss auch dem gänzlich Ungebildeten - in der Liebe und in der Natur.

Götz Kubitschek

14. April 2020 20:44

geschlossener bereich.

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