Mundschutzbefehl

Die Liste der Bundesländer, die Mundschutzpflicht anordnen, wird immer länger.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Mit die­sem neu­er­li­chen Ukas ver­lei­hen die Regie­run­gen dem Aus­nah­me­zu­stand gewis­ser­ma­ßen äuße­re Gestalt – und Gesicht.

Sym­bol­po­li­tik hät­te man das zu Nor­mal­zei­ten genannt, jetzt wirkt es als Iko­no­gra­phie der Angst und Zwangs­ver­ein­nah­mung, als Mas­ke­ra­de der Ver­ein­heit­li­chung bei geflis­sent­li­cher Unter­ord­nung, ja Unter­wer­fung gegen­über den exe­ku­ti­ven Dekre­tie­run­gen, die ihrer­seits mit medi­zi­ni­schen Auto­ri­täts­be­wei­sen auf­ge­rüs­tet sind.

Mund­schutz anle­gen! Alle! Die Regie­rung tut etwas: Sie erlaubt den Frei­gang Rich­tung Ein­kauf und Nah­ver­kehr unter der Bedin­gung, eine Mas­ke zu tra­gen. Und freu­dig-ser­vil macht bereits alles mit und bas­telt sich ganz indi­vi­du­ell einen coo­len bun­ten Mini-Niqab. Wer hät­te gedacht, wie leben­dig der Unter­ta­nen­geist geblie­ben ist, gera­de unter den soge­nann­ten jun­gen urba­nen Schich­ten, die doch als so unan­ge­paßt und alter­na­tiv gal­ten. Nun ist’s, als hät­ten sie auf ihre äuße­re Uni­for­mie­rung gewar­tet, inner­lich auf Linie waren sie offen­bar längst.

Aber es han­delt sich mit dem obli­ga­to­risch anzu­le­gen­den Mund­schutz tat­säch­lich um ein bered­tes Sym­bol; kein ande­res könn­te der­zeit tref­fen­den sein, näm­lich das des Maul­kor­bes. Ganz pas­sen­der­wei­se tru­gen die Par­la­men­te ihn als ers­tes, bestä­tig­ten einer­seits weit­ge­hend wider­spruchs­frei alle Ein­schrän­kun­gen und gaben ande­rer­seits die immensen Finanz­mit­tel für einen Ver­tei­lungs­so­zia­lis­mus frei, der kraft Ali­men­tie­run­gen – neben der Angst – für einen fau­len inne­ren Frie­den sorgt.

Sogleich denkt man an die bekann­te urli­be­ra­le Vor­märz-Kari­ka­tur des Den­ker­klubs von 1819, die sich damals gegen die Karls­ba­der Beschlüs­se und deren Zen­sur- und Auf­sichts­ge­set­ze rich­te­te. Dar­auf sind acht hilf­lo­se Gelehr­te rund um einen Tisch durch kne­bel­ar­ti­ge Mund­bin­den am Reden gehin­dert und ges­ti­ku­lie­ren so unge­lenk wie hilf­los unter dem Spruch­band: „Wich­ti­ge Fra­ge, wel­che in heu­ti­ger Sit­zung bedacht wird: Wie lan­ge möch­te uns das Den­ken wohl noch erlaubt bleiben?“

Genau die rich­ti­ge Fra­ge jetzt, inso­fern wir von der bloß poli­tisch kor­rek­ten nun­mehr mit ange­leg­tem Zaum­zeug auf dem Weg in die vor­mund­schaft­lich durch­ge­schal­te­te oder gar gleich­ge­schal­te­te Gesell­schaft sind, und zwar jetzt end­lich sogar äußer­lich so kennt­lich. Die wei­ßen Hau­ben der Unter­wür­fi­gen aus Mar­gret Atwoods “Der Report der Magd” fal­len einem ein. Immer­hin ist es in der selbst­er­klärt “bun­ten Repu­blik” kulan­ter­wei­se gestat­tet, sich die Moti­ve für den Fet­zen Ent­mün­di­gung noch selbst zu wäh­len. Aus­nah­me­zu­stand kann so ori­gi­nell sein! Wer mit­macht, darf gern ein wenig „authen­tisch“ blei­ben. Die Rat­ge­ber­sei­ten der Zei­tun­gen zei­gen, wie man sich lächelnd das pas­sen­de Stück schneidert.

Welt­ärz­te­prä­si­dent Mont­go­me­ry hält die Mas­ken­pflicht für falsch. Und fin­det sie “lächer­lich”. Aber es ist hier nicht über den medi­zi­ni­schen Sinn oder Unsinn die­ser Zwangs­mas­kie­rung zu befin­den, nur dar­auf auf­merk­sam zu machen, daß noch jede Zeit das, was in ihr ideell und psy­cho­lo­gisch webt und wirkt, zunächst unter­schwel­lig und halb­be­wußt, schließ­lich doch in ein­drucks­vol­len Sym­bo­len und Feti­schen zum Aus­druck bringt. Ja, stil­bil­dend. In die­sem Fall: Bedrückend!

Mag sein, wir hat­ten es lan­ge nicht klar bezeich­nen kön­nen, aber die Dyna­mik der Angst und die ihr auf­ge­sat­tel­ten Hygie­ne- und Qua­ran­tä­ne-Vor­schrif­ten brach­te es als ein an die Bil­der Paul A. Webers erin­nern­des Motiv ganz augen­fäl­lig in unse­re Stra­ßen: Wir tra­gen jetzt Mund­schutz – als unbe­dingt not­wen­di­ge Vor­beu­gung und Todes­ab­wehr, wie man uns erklärt, gleich­zei­tig aber Mas­ke und Maul­korb als Zei­chen, daß gegen die Rigo­ro­si­tät der Exe­ku­ti­ve und die Not­stands­ge­set­ze der ihr zuge­schal­te­ten Par­la­men­te kei­ne mün­di­gen Ein­wän­de mehr statt­haft sind.

Wol­len wir raus, dann nur zu zwei Drit­teln gesichts­ver­hüllt. Maul hal­ten! Wei­ter­ge­hen! Seid froh, daß euch das erlaubt ist. Beim nächs­ten Lock­down kommt’s noch schlim­mer. Hal­tet euch end­lich an die Regeln. Som­mer und Okto­ber­fest könnt ihr ver­ges­sen. Es ist zu eurem Bes­ten, selbst­ver­ständ­lich. Ihr kennt uns doch.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (40)

Loyal

23. April 2020 21:11

Zu dieser Interpretation der Mundschutzpflicht gehört schon reichlich intellektualisierte Phantasie.
Mag es bei Corona auch nur mit den zertifizierten Masken einen tatsächlichen Schutz geben, tragen diese Masken erwiesenerweise zu einer Verringerung des Ansteckungsrisikos anderer bei.

Wenn ich das Verhalten unserer Bürger nun positiv wende, könnte ich zu dem Schluß kommen, daß sich gerade in der Befolgung der Mundschutzpflicht nicht der Untertanengeist, sondern die nationale Solidargemeinschaft artikuliert.

Aber diese Interpretation wäre auch nur intellektuelles Gerede.

Augustinus

23. April 2020 21:12

Ich muss zugeben, dass ich zunächst eine völlig gegensätzliche Position zu Ihrer hatte.

Inzwischen hat sich meine Meinung was Corona anbelangt Ihrer angenähert.

Was soll's, Rechthaberei ist schließlich keine Tugend.

Sie haben gute Argumente und verstehen diese elegant zu vertreten.

Gracchus

23. April 2020 21:37

Das komplementäre Phänomen hat Bosselmann zu erwähnen vergessen: sich kompensatorisch virtuell das Maul zu zerreißen.

Bosselmann hat recht: Keine medizinische Diskussionen. Der Gesundheitsschutz gehört in die Hände der Bürger.
Gauland hat es heute im Bundestag gesagt.

Daher: Der Worte sind genug gewechselt. Widerstand muss sich jetzt organisieren. Nicht nur virtuell. Eine Impfpflicht darf es NICHT geben.

RMH

23. April 2020 22:08

" ... sondern die nationale Solidargemeinschaft artikuliert."

Zu der offenbar untrennbar die (derzeit noch selbsternannten) Blockwarte, Denunzianten, die Straßen patrouillierende Uniformierte, Verhaftungen, Bußgelder, Regel- Verordnungs-Ausstoß mindestens im Tagestakt (aka Tagesbefehl) etc. gehören. Die Sekundärtugenden eben, mit denen man nach Lafontaine auch ein KL betreiben kann.

Mit Verlaub, da sch... ich drauf.

PS:
Wer es nicht bemerkt hat, bei Bosselmanns Texten der letzten Zeit geht es nicht um Sekundärtugenden, sondern um sehr Primäres.

U.a. wie die gute alte Angst um das bucklige bisschen Leben die Leute ausrichten kann, wie ein Magnet die Eisenspäne ...

PPS:
Die Corona "Krise" bildet gerade neue Klassen. Die der "Home-Office" Leute fka Bourgeoisie und die derjenigen, die jeden Tag noch malochen, die Stellung halten oder noch malochen würden, wenn sie nicht weitestgehend nur durch staatliches bullshit bingo Handeln von den Arbeitgebern auf "KuG 0" bei 60-67% der Nettobezüge gesetzt werden mussten, fka Proletariat.

Nix Solidargemeinschaft - da beginnt ein weiterer Riss sich zu bilden, der tief sein wird. Man schämt sich fast, nicht sagen zu können, man arbeitet im Home Office.

Mittlerweile würde ich es dieser Bagage in Berlin gönnen, wenn die Klassen wieder zu kämpfen anfangen.

Martin Heinrich

23. April 2020 22:24

Die Straße frei den Hipster-Batallionen,
die Straße frei, wer Mundschutz tragen kann!
Es schaun auf Merkel voll Hoffnung Millionen,
der Tag des Lockdowns, der bricht bald an!?

(Wie war das mit "Wehret den Anfängen!"?)

Marc_Aurel

23. April 2020 22:44

@Bosselmann:
"Wer hätte gedacht, wie lebendig der Untertanengeist geblieben ist, gerade unter den sogenannten jungen urbanen Schichten, die doch als so unangepaßt und alternativ galten. Nun ist’s, als hätten sie auf ihre äußere Uniformierung gewartet, innerlich auf Linie waren sie offenbar längst."

Sehr scharfsinnig! Wer über die Sensorik verfügt derartiges wahrzunehmen und regelmäßig Gelegenheit hat mit Vertretern dieser Gattung in Kontakt zu kommen, kann jeden Tag aufs neue beobachten, dass es sich so verhält wie von Ihnen geschildert. Eigenartigerweise - oder sollte man besser sagen bezeichnenderweise – handelt es sich oft genau um jene Zeitgenossen, die eine ausgeprägte Angst in sich tragen vor „im Gleichschritt-Marschierern“, die sie aber natürlich rechts vermuten.

Lotta Vorbeck

23. April 2020 23:07

@Martin Heinrich - 23. April 2020 - 10:24 PM

Wie war das mit "Wehret den Anfängen!"?

~~~~~~~~~~~~

Sind das Anfänge oder arbeitet sich da gerade, die Schale des Dracheneies durchbrechend, ein nie zuvor gesehenes Ungeheuer ins Freie?

EviGeblumenkraft

23. April 2020 23:46

Schritt eins in den sichtbaren Widerstand ist ein Mundschutz mit entsprechenden Verzierungen .
Auf meinem ersten heute beim Einkaufen steht: Mundtot.

Franz Bettinger

24. April 2020 00:03

Naidoo spricht endlich aus,
was keiner zu sagen traut:
Regierung schassen!
Viral gehen lassen!
weiter verlinken!

https://www.youtube.com/watch?v=gf9uKOkK-aI&fbclid=IwAR3tugqSuzRAXxiFIFw0YtJc15xdJQ8dPTIttsbHgL-ciL3RyMxNoyuqkRY

Thomas Martini

24. April 2020 00:20

„Daher: Der Worte sind genug gewechselt. Widerstand muss sich jetzt organisieren. Nicht nur virtuell. Eine Impfpflicht darf es NICHT geben.“ ¬– Gracchus, 23. April 2020, 21:37

Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie aus dem Tiefschlaf reiße, aber es gibt in Deutschland bereits die Impfpflicht. Angewendet bei den Kleinsten und Schwächsten der Gesellschaft: Unseren Kindern. Weiß der Geier, gegen und mit was die heutzutage alles geimpft werden.

Auch die Impfpflicht gegen das „neuartige“ Coronavirus wird kommen. Daran führt kein Weg vorbei. Was glauben Sie denn, wofür weltweit diese Mega-Show veranstaltet wird? Damit „nach dieser Virussache, die zugegebenermaßen wahrscheinlich aufgebauscht und panikartig angegangen wird, alles so sein wird wie vorher“? (Gelddrucker, 28. März 2020). Gesundheitsminister Spahn ließ verkünden, der Corona-Impfstoff werde „für die ganze Welt“ entwickelt. Bloß gut, dass die Corona-Krise nicht im Zeichen globaler Massenkontrolle steht, wie?

„Auch wenn die Zahlen mal einen Tag besser werden, sie (die Pandemie) wird nicht verschwinden, bis wir wirklich einen Impfstoff haben, mit dem wir die Bevölkerung immunisieren können.“ – Bundeskanzler Frau Merkel

"Für eine Impfpflicht wäre ich sehr offen" – Bay. Ministerpräsident Markus Söder

Das Infektionsschutzgesetz enthält eine verbindliche Rechtsgrundlage für eine allgemeine Impflicht.

Den organisierten Widerstand dagegen stelle ich mir so vor: Der durchdemokratisierte Bunzelbürger wartet – mit den Hufen scharrend – auf die nächste Wahl, um seinen Protest zu äußern?

Laurenz

24. April 2020 01:46

Man muß diese Tagesdosis nicht mögen, aber den üblichen Audio-Titel ...

Tagesdosis 22.4.2020 – Der Mundschutz ist das neue Hakenkreuz

findet man im Netz, auf Jutjub gelöscht.

Lotta Vorbeck

24. April 2020 02:24

@Laurenz - 24. April 2020 - 01:46 AM

Tagesdosis 22.4.2020 – Der Mundschutz ist das neue Hakenkreuz

findet man im Netz:

+ als Video
https://www.dailymotion.com/video/x7tg58h

+ als Podcast
https://kenfm.de/multimedia_kenfm/podcast/tagesdosis-20200422.mp3

+ als Textfassung
https://kenfm.de/tagesdosis-22-4-2020-der-mundschutz-ist-das-neue-hakenkreuz/

Maiordomus

24. April 2020 08:13

Einer der vertrauenswürdigsten, lebenslang hochpolitischen Ärzte aus der Schweiz schrieb mir vor kurzem über das Interview von Jasmun Kosubek mit Shiva Ayyadurrai, worauf ich ihn aufmerksam gemacht hatte. Es steht mir aber nicht zu, den Namen dieses Arztes zu nennen. Es reicht, dass ein anderer, der ähnlich denkt, sich aber innerhalb seiner eigenen Gilde ungeschickt-polemisch geäussert hat, über Ostern allerdings auf groteskeste Art psychiatrisch intereniert wurde, vgl. die beiden letzen Nummern der Weltwoche.

"Shiva ist ausgezeichnet, mich überzeugt vor allem die zweite Hälfte. Es geht eben nicht nur um Big Pharma, es geht um das transnationale Grosskapital überhaupt. Die haben ja alle ihre Anlagen wechselseitig diversiviziert. Die Impfung ist nur das eine. Die Zerstörung der lokalen KMU-Wirtschaft ist da noch wichtiger, da lässt sich noch viel mehr Kapital gewinnbringend investieren.

Ich habe die Globalisierung immer als Weltherrschaft des transnationalen Grosskapitals (versammelt im reichsten 1 % der Bevölkerung, das 60 % des Weltvermögens besitzt) verstanden. Die überstaatliche Ebene ist das Tummelfeld für die Mächtigsten. Denn auf dieser Ebene gilt kein Recht und keine demokratische Kontrolle, nur die Macht des Stärkeren (Grösseren, Reicheren).
Ortsansässigkeit. Der WHO-Pandemieplan ist ein wunderbar ausgedachtes Instrument, um diese Weltherrschaft ohne Weltregierung zu proben. Die Nationalstaaten setzen den Plan notrechtlich durch. Die Weltwirtschaftskrise habe ich seit 2-3 Jahren erwartet. Jetzt hat der Pandemieplan der WHO sie ausgelöst. Sie wird mit jener der 20-er -Jahre des 20. Jh. vergleichbar sein.

Das Ganze erweckt den Eindruck, dass weder der Kapitalismus noch die reichsten 1 % daran schuld sind. Denn es war das Virus! Und die „schöpferische Zerstörung“ (Schumpeter), welche jede kapitalistische Krise verursacht, wird wie immer die Grossen und Reichen reicher und die Kleinen und weniger Reichen ärmer machen. Der abgespulte Pandemieplan macht Tabula rasa mit der lokalen KMU-Wirtschaft und dem ortsansässigen Gewerbe. Hier können die transnationalen Ketten einfahren, welche genug Kapital und Reserven angehäuft haben. Der Vorgang wurde von Marx als „ursprüngliche Akkumulation“ bezeichnet. Am Anfang des Kapitalismus stand das „Bauernlegen“. Man nahm den Bauern das Land weg. Der Kapitalismus brauchte Leute ohne Existenzgrundlage, d.h. Arbeiter. Wenn man den KMU die Existenzgrundlage zerstört, kann die transnationale Wirtschaft an ihrer Stelle treten, ins Lokale eindringen und ihr Kapitel gewinnbringend vermehren.

Ja, wirklich eine globale Krise:"

Dabei ist es aber lächerlich, siehe oben, den Mundschutz als "das neue Hakenkreuz" zu bezeichnen und überhaupt in der derzeitigen, in manchem nun mal durchaus unübersichtlichen Situation die Nerven zu verlieren. Eher sollte man sich jetzt wieder mit dem Verfassungsschutz befassen und auch diese Situation, wo Kubitschek nun neu zum Orwellschen "Volksfeind" erhoben wird, angemessen analysieren. Es ist der bisher bedeutendste Schritt zur DDR-isierung des Verfassungsschutzes, wobei ich den geistigen Niveauunterschied zwischen dem neuen Verfassungsschutzpräsidenten und Kubitschek etwa in der Proportion Havemann - Mielke einschätze. Dies meine ich vorläufig noch weniger die Methoden betreffend als das geistige Profil. Der Verfassungsschutz meint es nämlich vermutlich durchaus gut: "Ich liebe euch doch alle!"

Heinrich Loewe

24. April 2020 08:16

Als ich vor ein paar Jahren zur sezession stieß, war der Hauptgegner der Liberalismus, verstanden als die Ideologie der „Vergottung des Ichs“. Also die Thematisierung der höchst problematischen Aspekte der „Freiheit des Einzelnen“. Man diagnostizierte dies als Ursache für Zerfalls- und Degenerationsprozesse jeglicher Art. Fand ich sehr schlüssig!
Nun erzwingt eine Pandemie genau die Gegenbewegung.
Und da ist es Euch auch wieder nicht recht.
Man gewinnt dadurch den Eindruck, es geht am Ende doch vor Allem ums Dagegen-Sein. Widerstand, koste es was es wolle. Jeder überprüfe sich selber.
Wenn das so ist, dann ist das ein, mit Verlaub, infantiles Muster. Dann bin ich hier raus.
Was es mit Corona auf sich hat, und ob die Maßnahmen der Politik verantwortlich oder totalitär sind, werden wir erst in vielleicht einem Jahr in der Rückschau angemessen beurteilen können.

Marc_Aurel

24. April 2020 08:58

@Thomas Martini:
„Auch wenn die Zahlen mal einen Tag besser werden, sie (die Pandemie) wird nicht verschwinden, bis wir wirklich einen Impfstoff haben, mit dem wir die Bevölkerung immunisieren können.“ – Bundeskanzler Frau Merkel

Genau und die Entwicklung eines neues Impfstoffes kann sich natürlich laaange Zeit hinziehen - vermutlich mehrere Jahre – derweilen weiter ständig etwas Ausnahmezustand, mit Versammlungsverbot und so, außer natürlich in bestimmten Stadtteilen und an Ramadan.

Während auf einer deutschen Demonstrantin vier Polizisten knien und auf dem illegal benutzen Kinderspielplatz mal richtig aufgeräumt und bei den Eltern geklingelt wird, lungern andere in großen Gruppen unbehelligt in Parks herum. Die Polizei wegen „Coronaverstößen“ ins Heim der Fluchtsimulanten gerufen, sieht am Ende zu das sie es noch heil zum Ausgang schafft, nah beieinander bleibend und mit gesenktem Haupt, während sie von einer Horde aggressiver und auf arabisch pöbelnder Kulturbereicherer umschwärmt wird. Beim Mannschaftstransporter angekommen, wird dann schnell Fersengeld gegeben, bevor die Situation außer Kontrolle gerät und die ersten Pflastersteine in die Frontscheibe fliegen…

Allerdings, es gibt auch Hoffnung, denn durch die Maßnahmen ist der Druck auf die (einheimische) Bevölkerung hoch, wirtschaftliche Konsequenzen sind auch jetzt schon zu spüren. Wenn sich in der Masse die Erkenntnis durchsetzt, das wir an der Nase herum geführt werden, kann das für die Regierung durchaus nach hinter losgehen.

Gemildert wird diese Hoffnung allerdings dadurch, dass die Angst und Unsicherheit gegenüber dem Virus vielen immer noch tief im Nacken sitzt und – gerade in der Krise – ganz viel Staatsfernsehen geschaut und Systempresse gelesen wird, auch um keine wichtige Regierungsinformation zu verpassen. Auch habe ich es erlebt, das Menschen aus meinem Umfeld, die sonst eher alternative Medien konsumieren, sich in der Krise eher wieder den Systemmedien zu wenden, so als wären diese seriöser, wenn es ernst wird, so nach dem Motto: „Jetzt hör auf mit dem Quatsch, es geht schließlich um Leben und Tod“. So, und die Regierung hat sicherlich noch so einige Lieder in petto, die man auf dem Klavier der Angst spielen kann, um die latent Panischen auf Trapp zu halten.

Will man uns irgendwann per Anordnung und Bußgeld zwingen uns gegen Corona „zwangsimpfen“ und „chippen“ zu lassen und die „Gesundheitsüberwachungs-App“ herunterzuladen, werden diese Maßnahmen von den Angstschafen vermutlich ohne großen Widerstand geschluckt werden.

In jedem Fall, bleibt es spannend…

@Heinrich Loewe:
Sie wollen doch jetzt nicht ernsthaft die Zwangsmaßnahmen der jetzigen Krise und die damit einhergehenden Einschränkungen der persönlichen Freiheit als Fortschritte im Kampf gegen den Liberalismus bezeichnen oder doch?

ratatoskr

24. April 2020 09:12

Ein erfrischender Beitrag!
Meine Frau und ich konnten heute morgen herzhaft lachen über den Maulkorb-Vergleich.
Warum nur fällt mir nie sowas ein?

Es gibt übrigens eine recht gut gemachte Schweizer Seite, welche viele Infos mit Links zu Corona zusammengetragen hat.
Lesenswert!

https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/

Liebe Grüsse aus der Schweiz

Maiordomus

24. April 2020 09:34

@Heinrich Loewe. Genau das meinte ich mit "die Nerven behalten". Man beachte aber, wie die Situation wegen des Aufmerksamkeitsmonopols für "Corona" jetzt schon ausgenützt wird, in Deutschland, Österreich und sogar in der freien Schweiz. Und Sie, @Heinrich Loewe, sind nicht der einzige, der dann und wann den Eindruck erhält, dass es hier Leute gibt, die sich politisch verrennen oder potentiell an Unbelehrbarkeit leiden. Wenn man denkt, dass selbst ein Björn Höcke vor etwa 6 Wochen zwischen politikfähigen und nicht politikfähigen Rechten unterschied. Die letzteren sollten sich aber durchaus zum Beispiel im metapolitisdhen Bereich artikulieren dürfen, wenn ich nur schon daran denke, dass etwa im Bereich der Kulturschaffenden auf der Gegenseite ungefähr die Hälfte durchaus nicht politikfähig sind, sich aber in psychohygienisch oder metapolitisch zu akzepierender Art und Weise dennoch an entsprechenden Debatten beteiligen. Im Einzelfall gibt es auch grosse Persönlichkeiten, die nicht politikfähig sind, historisch etwa Papst Coelestin V. oder im 20. Jahrhundert immer wieder radikale Pazifisten, die im Ernst und in letzter Konsequenz die Passion dem Widerstand vorgezogen hätten. Eine Tendenz in dieser Richtung hatte zum Beispiel Reinhold Schneider, der sowohl gegen dem Nationalasozialismus als auch gegenüber dem stalinistischen Kommunismus den aktiven Widerstand ablehnte. Nur wenige Heilige waren meines Erachtens politikfähig, als markantestes Beispiel etwa Nikolaus von Flüe, welcher juristische, quasi rechtsstaatliche Lösungen als das "böseste Recht" denunzierte, welches aber immer noch besser sei als rohe rein willkürliche Gewalt. Das Selbsteingeständnis des "bösesten Rechts" verhindert, dass Recht und Staat in Richtung Tugendrepublik entarten.

@ Loewe. Sie wären nicht der Einzige, der sich hier in Manifestation von Überdruss verabschiedet. Dafür gibt es immer Gründe. Siehe die natürlich fliessende Grenze zwischen Politikfähigen und nicht Politikfähigen. Lesen Sie jedoch die letzten 10 Nummern des gedruckten Heftes und noch dazu etwa 10 Bücher des Antaios-Verlages und konfrontieren Sie das Resultat mit der Freigabe zur öffentlichen Ächtung durch den Verfassungsschutz.

Noch ein Hesse

24. April 2020 09:38

1. Großartig. Bosselmann wird besser und besser. Klarheit von Seiten der Regierung: Maul halten, "Bevölkerung"! Und Klarheit auf der Gegenseite: Noch formiert sich der Widerstand zaghaft - aber wir sehen Euch. Und glauben kein Wort mehr.
2. @Loyal: "Zu dieser Interpretation der Mundschutzpflicht gehört schon reichlich intellektualisierte Phantasie." Nein. Kein bisschen. Nur die Bereitschaft, wirklich hinzuschauen. Und mal abgesehen von aller Symbolik mehren sich die Hinweise darauf, dass Textilien vor Mund und Nase mehr schaden als nützen.
3. @Thomas Martini: Nein, bisher gibt es keinerlei Impfpflicht in Deutschland. 2021 soll die MMR-Impfung Voraussetzung für den Besuch von Betreuungseinrichtungen werden, allem anderen können Eltern widersprechen. Die meisten tun es natürlich nicht, was soll schon schiefgehen, die unabhängige StIKo hat's doch empfohlen ...?
Rein anekdotisch dazu: Mir scheint immer mehr, als gäbe es tatsächlich einen antiproportionalen Zusammenhang zwischen der Zahl erhaltener Impfungen und der Fähigkeit zu individuell kritischem Denken, wie ihn schon Rudolf Steiner sinngemäß vorausgesagt hat. Oder ist das nur meine paranoide Phantasie?

Franz Bettinger

24. April 2020 09:46

Hört euch die fantastische Rede von Herbert Kickl (FPÖ) zum Corona-Theater an! So was hätte ich mir (auch) von der AfD gewünscht. Man beachte, wie der schmuddelige grüne Vizekanzler Kogler (ab 3’41) ungeschickt und daher umso symbolträchtiger an seiner Merkel-Raute bastelt. Er will damit signalisieren, zu welcher Deep State-Fraktion er gehören will. Deutlicher habe ich das bei noch niemandem gesehen. Verschwörung? Aber hallo, und wie! https://www.youtube.com/watch?v=3gH4zH4Cp9Q&feature=youtu.be

qvc1753

24. April 2020 10:07

So recht weiß ich nicht was ich davon halten soll.
Gerade das Beispiel mit der Maskenpflicht ist doch geradezu typisch für die Qualität des Umgangs mit der Krise.

Das Tragen einer Maske in Verkehrsmitteln und beim Einkaufen ist schwerlich eine so unfassbare Einschränkung der persönlichen Freiheit, das man sich darüber aufregen kann.
Wenn ich damit nur vor dem Nieser meines Gegenübers etwas geschützt bin - besser als nix.
Das Ganze jetzt zum symbolischen Maulkorb oder Mini-Niqab hoch zu jazzen ist ziemlich sinnlos.
Für mich klingt das eher wie der Versuch eine jede Massnahme der Regierungen zu etwas zu machen, gegen das man sich als Bürger wehren muss.
Widerstand ist Pflicht, egal wie und warum.

Nach meiner Ansicht mag das bei so ziemlich jeder politischen Entscheidung so sein. Asylpolitik, Wirtschaft was auch immer. Da gibt es eben verschiedene Ansichten.
Eine Pandemie ist aber vom Grundsatz unideologisch.
Ich kann da nur die Pandemie und ihre Gefährlichkeit selber negieren. Oder ich kann die einzelnen Maßnahmen dagegen in ihre Form und Qualität ablehnen.
Ersteres ist schwierig, da es offensichtlich doch eine Pandemie ist. Zweiteres hat den Nachteil, das ich immer erst hinterher weiß ob eine Maßnahme gewirkt hat. Aber immerhin wird damit anerkannt das es ein Problem gibt.
Kernfrage ist deshalb: ist eine Maskenpflicht sinnvoll oder nicht?
Und dahinter steckt die elementare Frage:
Ist die gesamte Pandemie denn nun ein großangelegter, komplexer Schwindel um eine politische Agenda durch zu pauken oder handelt es sich um eine Pandemie, auf die mit mehr oder weniger sinnvollen Maßnahmen reagiert wird?
Dieser Frage kann man sich mit dem guten alten Ockham´schen Rasiermesser nähern:
Der Beleg einer großangelegten und durchgetakteten politischen Verschwörung erfordert eine erheblich größere Anzahl an falsifizierbaren Erklärungen als die Pandemie selber.

Kurzum: ich finde gerade in diesem Blog zwar vielerlei Zweifel, aber der läuft in der regel darauf hinaus, das man der gegenwärtigen Regierung nicht traut. Das liegt an der politischen Ausrichtung vermute ich. Und daran, dass man sich als im Widerstand befindlich bezeichnet. Dann ist natürlich alles was die Regierung sagt und macht Humbug.

Persönlich finde ich die bisherigen Maßnahmen - mit Einschränkungen - sinnvoll und laufe nun auch mit meiner Maske herum. Zwar jetzt nicht stolz wie Oskar, aber wenn es denn nur der Oma im Bus gegenüber ein besseres Gefühl gibt, dann ist das auch erst einmal was.

Nordlicht

24. April 2020 10:17

So eloquent der Beitrag auch geschrieben und vergnüglich zu lesen ist, sind doch m.E. die Prämissen und auch Folgerungen falsch:

Es gibt keine Verordnungen, in der ffentlichkeit einen Mundschutz zu tragen. Dieser soll in Öff. Verkehrsmittel und in geschlossenen, öffentlich besuchten Räumen das Risiko de Übertragung von Atemsekreten reduzieren. Dass dies Risiko durch das Tragen reduziert werden kann, ist unbestritten. (Wie bei allen Vorschriften, ob Tempolimit innerorts oder die Pflicht regelmässiger Bremsentests, kann man über die Angemessenheit diskutieren.)

Die Symbolik eines öffentlichen Sprechverbotes ("Maulkorb") sehe ich in dem Mund-Nasen-Schutz nicht. In etlichen beruflichen Zusammenhängen wird Mundschutz getragen, ohne dass dies erkennbare Unterschiede in der Meinungsäusserung bewirkt hätte.

Die Einschränkungen der Meinungsfreiheit und -vielfalt gibt es in Deutschland völlig unabhängig vom Mundschutz gegen Virenübertragung. In Ländern, in denen die Freiheit der Meinungsäusserungen ungefährdet ist, zB den USA, wird Mundschutz empfohlen. (CDC: "CDC recommends everyday preventive actions to prevent the spread of respiratory viruses ...")

Stefanie

24. April 2020 10:32

@Heinrich Loewe

Die genannten Maßnahmen schimpfen sich "Kontaktsperre" und "social distancing." Die untersten Ebenen der Gemeinschaft: Kirchgemeinden, Vereine, ja selbst Familien werden daran gehindert sich persönlich zu treffen und ihre Gemeinschaft zu leben. Dafür gibt ein Übermächtiger Staat vor, er werde alles richten, wenn nur alle bedingungslos folgen. Das ist doch genau die Fortsetzung der Stoßrichtung des Liberalismus: die Vereinzelung der vorher selbstorganisierten Menschen und der Zwang ins technokratische Kollektiv des Überwachungs- und Sozialstaates.

Zu den Masken: die Politiker fürchten nichts mehr, als den Gesichtsverlust - also müssen wir alle unseres verlieren, damit es bei ihnen nicht mehr auffällt.

Gracchus

24. April 2020 10:54

@Martini: Überflüssiger Kommentar.

Gustav Grambauer

24. April 2020 11:03

Heinrich Loewe

"Nun erzwingt eine Pandemie genau die Gegenbewegung.
Und da ist es Euch auch wieder nicht recht.
Man gewinnt dadurch den Eindruck, es geht am Ende doch vor Allem ums Dagegen-Sein."

Wenn Sie das um das moralische Kontinuum

"Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique 'regieren' zu lassen." - erstes Flugblatt 1942

herumoszillieren, dann kann Ihnen hier niemand helfen.

- G. G.

Maiordomus

24. April 2020 11:11

@Überflüssig? Die Situation ist fliessend, so verflüssigt sich manches, halt manchmal in Richtung überflüssig. Darüber sollte man sich nicht zu stark aufregen.

Franz Bettinger

24. April 2020 11:13

Super Aufsatz, Herr Bosselmann! Mundschutz also. Kein anderes Symbol könnte treffenden sein als der Maulkorb. Natürlich tragen die Parlamentarier ihn als erstes. Endlich werden Systemabweichler schon äußerlich erkennbar, wie 1934: „Warum grüßen Sie nicht, wie es sich gehört? Mit Heil Hitler!“

@EvimitBlumen: Wer hat einen guten Spruch für auf den erzwungenen Mundschutz? - Wie wäre’s mit: „Maulkorb“ oder „Auch ich bin feige“ oder „Heil Merkel!“

Ein gebuertiger Hesse

24. April 2020 11:20

@ Stefanie
"Zu den Masken: die Politiker fürchten nichts mehr, als den Gesichtsverlust - also müssen wir alle unseres verlieren, damit es bei ihnen nicht mehr auffällt."

Schöner und lohnender Gedanke! Unseligerweise ist uns ein ganz wichtiges Instrument zur Erkennung des anderen, der Rückschluß von seinem Äußeren auf sein Inneres, seit langem verleidet, schmutzig geredet worden. Dabei gibt es nichts Selbstverständlicheres, wie jeder aus dem Alltag weiß. Wäre es anders, wären gestaltlose Beleidigungen für das Auge wie Merkel und Konsorten nie an die (echte oder gelenkte) Regierungsmacht gekommen. Zu dem Thema immer noch lesenswert ist dieses Buch eines schmerzlich vermißten Antaios-Autors: https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/autor=Norbert+Borrmann&titel=Kunst+und+Physiognomik-+Menschendeutung+und+Menschendarstellung+im+Abendland

Franz Bettinger

24. April 2020 11:28

Falls es nicht ohnehin jedem klar ist: Medizinisch ist ein Mundschutz kontraproduktiv, obwohl es Ausnahmen gibt (Schreiner, Bäcker, Staub-Protektion). Mundschutz macht krank. Er verhindert nichts. Nicht einmal bei Chirurgen am OP-Tisch, wo er üblich ist, verhindert er Infektionen. Er löst bei nicht wenigen Trägern Beklemmungsgefühl und Angst mit allen Folgen aus (Blutdruck, Herzenge … Tod). Ärzte sollten bestimmten Patienten Atteste ausstellen, die diese vom Tragen eines Mundschutzes freistellen. Etliche Ärzte (Montgomery, Montanari...) bestätigen den Unsinn der Maske. Aber auch jeder einzelne wird das ungute Gefühl hinter einem die freie Atmung behindernden Stück Stoff nachvollziehen können.

Hartwig aus LG8

24. April 2020 11:51

""Wer hat einen guten Spruch für auf den erzwungenen Mundschutz? - Wie wäre’s mit: „Maulkorb“ oder „Auch ich bin feige“ oder „Heil Merkel!“"

@Bettinger
Ich wäre mit ner schwarz-weiss-roten Maske (oder Tuch) zufrieden. Gibts aber nirgends. Und solch übliche Verdächtige wie Konmo schlafen den Schlaf der Gerechten.

zeitschnur

24. April 2020 11:59

Die Maskenpflicht ruft langfristig genau die Symptomatik hervor, um deretwegen man in Italien Leute "intubiert" (ein sinkender Sättigungsgrad an O2 im Blut bei steigendem oder gleichbleibendem CO2-Ausstoß). Diese Pflicht ist nicht nur angesichts fehlender valider Daten zur Lage der Phantomepidemie sinnlos und schikanös, sondern angesichts der technischen Daten zu diesen Masken fahrlässig und sadistisch.

Es ist längst nachgewiesen, dass diese Masken gefährlich sind, wenn sie unsachgemäß getragen werden und zu lange die freie und gesunde Atmung behindern. Man mag das mal für ein paar Minuten ertragen, aber mehr ist definitiv gesundheitsschädlich. Dass die meisten Masken ohnehin keinerlei Schutz bieten, weil sie seitlich eben doch mögliche Keime ausschleudern bzw aufgrund der entstehenden Luftnot unter der Maske einsaugen, ist auch bekannt.

Ulrike Butz hat 2004 zu diesem Thema eine medizinische Dissertation unter dem Titel "Rückatmung von Kohlendioxid bei Verwendung von Operationsmasken als hygienischer Mundschutz an medizinischem Fachpersonal" verfasst. Sie schreibt dort auf S. 14:

"Unter Verwendung von Operationsmasken findet kein ungehindertes Entweichen des unter Normoventilation ausgeatmeten CO2 statt. Dadurch kann es zu einer Akku-mulation von CO2 unter den Operationsmasken kommen. Die mit CO2 vermehrt angereicherte Luft wird wieder eingeatmet, was einen daraus resultierenden Anstieg von CO2 im Blut zur Folge hätte. Eine Erhöhung des CO2 -Partialdruckes im Blut kann zu einer kompensatorischen Hyperventilation führen."

Das heißt, im gesamten Organismus werden langfristig Tetanien initiiert, bei Asthmatikern kann das zu Asthmaanfällen führen, bei anderen zu Ohnmacht, Schwindel und Krampfanfällen. Alle Vorerkrankten sind durch Maskenpflicht wegen dieses gestörten Gasaustausches bei der Atmung massiv gefährdet, die Gesunden jedoch in geringerem Umfang ebenfalls. Es findet bei allen eine Veränderung der gesunden Atemfrequenz statt.

Hinzu kommt, dass diese Masken echte Infektionsschleudern sind. Man müsste sie nach einmaligem, kurzen Gebrauch entsorgen bzw sterilisieren. So viele Masken sind nicht zu produzieren - hat die Bundesregierung mal wieder den Taschenrechner nicht dabei gehabt?
Ich sehe zunehmend Leute mit braun angelaufenen "Mundschutzen" herumtigern, und es ist gleich, ob sie dieselben mit oder ohne ebenfalls verkeimte Latexhandschuhe anfassen und hernach im Supermarkt alles antatschen und weiterverkeimen. Eine solche unhygienische Sauerei würde ohne diesen Masken- und Handschuhwahn in wesentlich geringerem Umfang geschehen.
Man sieht nun auch überall gebrauchte verkeimte Handschuhe und Masken herumfahren - zum Mülleimer schaffen es unsere Aktivbürger wohl nicht mehr.
Das heißt im Ergebnis jetzt schon: durch diesen albernen Zirkus werden wohl die Infektionen wieder gesteigert werden. Und vorgeschädigte Menschen werden gequält und kränker gemacht werden:

Butz beschreibt:

"Es ist eine Tatsache, dass das Operationspersonal, vor allem bei längeren Operationen, über Müdigkeit und wiederholtes Gähnen klagt. Dies könnte Folge einer durch CO2-Rückatmung bedingten Veränderung des physiologischen Gasaustausches sein." (S. 15)

Patienten, die unter ein Operationstuch verbracht werden bleiben nur durch Absaugen des C=s und einen Sauerstoffschlauch in einer stabilen Atmung bleiben:

"Ramanathan untersuchte die unmittelbare Umgebung unter Operationstüchern
bei wachen Patienten während Augenoperationen. Neben einer signifikanten Temperaturerhöhung um 6,9 °C und Zunahme der relativen Luftfeuchtigkeit um
26% wurde eine Abnahme der Sauerstoffkonzentration von durchschnittlich 3,4% und eine Zunahme der Kohlendioxidkonzentration von durchschnittlich 3,5% unter dem Operationstuch bestätigt. Nach Einsatz eines Absaugers und Applikation eines Sauerstoffzuführenden Schlauches wurde eine zufriedenstellende Annäherung an
die Umgebungswerte erzielt (51)."

Die erwähnte massive Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und Temperaturerhöung unter einer Maske wirkt sich selbstverständlich bei bereits Infektiösen durchweg katastrophal aus, weil sie ihre eigenen Keime unter schlechtesten Bedingungen wieder rückatmen und dadurch den Grad der Erkrankung verschlimmern oder im Falle einer Latenz überhaupt erst zum Ausbruch bringen.

Will die Regierung das womöglich sogar? Ist sie wirklich so ignorant, dass sie das nicht weiß?

Gustav Grambauer

24. April 2020 12:05

Da Zürich-Zug ein globales Steuerungszentrum ist sowie im Wissen darum, dass ein Mundschutz bei den allermeisten der vielen hiesigen Bankster niemals

https://www.youtube.com/watch?v=95_TWoEctnc

durchsetzbar wäre, sind die Vorgaben hierzulande nicht so streng. Für den Fall der Fälle liegen ausreichend von meiner Frau nähmaschinengefertigte Modelle aus edelster Haspelseide bereit, auch für unseren Freundes- und Bekanntenkreis; für mich, der ich entwicklungsverzögert die puberale Bekenntnis-T-Shirt-Phase nachholen würde:

- in Schwarz-Weiss-Rot (nur für Reisen nach Deutschland, obwohl ich diese Farben als Reichsfarben eigentlich ablehne) und

- (wozu gibt`s das Stickprogramm) mit "GESSLERHUT", mit "WHO=NWO", mit "HOAX" und mit "FAKE NEWS".

- G. G.

Stefanie

24. April 2020 12:28

@Nordlicht

Es gibt keine Verordnungen, in der ffentlichkeit einen Mundschutz zu tragen. Dieser soll in Öff. Verkehrsmittel und in geschlossenen, öffentlich besuchten Räumen das Risiko de Übertragung von Atemsekreten reduzieren. Dass dies Risiko durch das Tragen reduziert werden kann, ist unbestritten.

Viele tragen ihre Maske aber eben nicht nur in Geschäften und im ÖPNV, sondern auch auf offener Straße, auf dem Wochenmarkt oder gar alleine im Auto. Bei den älteren Leuten denke ich, sie denken, daß sie sich damit schützen können. Ansonsten sind es überproportional viele Frauen, die sich verhüllen. Vielleicht eine besondere weibliche Sorge um die Mitmenschen? Viele tragen das dann am Ende nur über den Mund, die Nase ragt darüber (wahrscheinlich eher unbewußt, weil sie eben dann schlecht Luft kriegen und der Selbsterhaltungstrieb gewinnt). Überhaupt müssen sie ja erstmal Träger sein, um die gefürchtete Seuche überall verbreiten zu können. Wer Mundschutz trägt erwirbt also das Selbstverständnis ein potentieller Todesengel zu sein. Was vielleicht sogar stimmt: Erreger mit der Gefährlichkeit von SarsCov2 gibt es dutzendweise. Vielleicht habe ich tatsächlich als unverantwortliche Keimschleuder schon einige Menschen ins Grab gebracht? Wer wollte das ausschließen? Wer sich mit der Begründung des Maskentragens für diesen Virus zufrieden gibt, wird den Mundschutz wohl nie wieder loswerden. Natürlich ziehe auch ich mir ein Tuch über die Nase, wenn ich einen Laden betrete - man würde mich ja sonst nicht bedienen. Andererseits aber ist es in Sachsen nicht mal Bußgeldbewehrt keinen Mundschutz zu tragen. Es ist also alleine der soziale Druck, der dieses Verhalten bewirkt und jeder, der jetzt mitmacht, wird sich dessen bewusst werden, wenn die Überzogenheit der Angst und der Maßnahmen eines Tages deutlich werden sollte. Da er sich dann jedoch eingestehen müsste, blind der Herde gefolgt zu sein, wird er diese Erkenntnis so lange wie möglich vor sich herschieben und in kognitiver Dissonanz verharren. Denn als Maske-auf-der-Strasse-Träger hat er ja zu erkennen gegeben daß er an die Gefährlichkeit des Virus und die Richtigkeit der Maßnahmen geglaubt hat. Gegenüber den Kritikern würde er dann einen weiteren Gesichtsverlust erleiden.

Gustav Grambauer

24. April 2020 12:30

Frei nach Karl Lagerfeld: wer sich hier

https://www.youtube.com/watch?v=fOFAnopz6jY

zum Sparen von 2 x 29 = 58 Eurocent angestellt hat, hat die Kontrolle über sein Leben komplett verloren. Und hier

https://antaios.de/media/image/a3/d7/39/jack-donovan_der-weg-der-m-nner_720x600.jpg

sind die Mundschutzträger sogar in der 2:1-Mehrheit!

- G. G.

zeitschnur

24. April 2020 12:43

@ Heinrich Löwe

"Wenn das so ist (dass hier einige nur noch Dagegensein wollen), dann ist das ein, mit Verlaub, infantiles Muster. Dann bin ich hier raus.
Was es mit Corona auf sich hat, und ob die Maßnahmen der Politik verantwortlich oder totalitär sind, werden wir erst in vielleicht einem Jahr in der Rückschau angemessen beurteilen können."
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Ich denke, wenn jemand die argumentativ begründeten Zweifel und Kritikpunkte, die andere vorbringen, so abqualifiziert, wie Sie das ohne Argumente tun, dann ist das mehr als infantil.

Und Ihr Schlusssatz im Zitat ist fahrlässig:
Sie sollten zunächst nun mal akzeptieren, dass andere sehr viel schneller, weil sie fachlich etwas bewanderter sind, erfassen, was hier abgeht. Bitte dampfen Sie nicht jeden auf das Ignoranzniveau herab, das Sie für sich in Anspruch nehmen. Sie sollten vielmehr dankbar dafür sein, dass andere hier berechtigte Warnungen aussprechen. Denn die Frage danach, ob Sie "hier raus sind" oder auch nicht, hängt wesentlich davon ab, ob in dem Staat, auf den wir zuschreiten, solche Plattformen überhaupt noch möglich sind.
Wenn Sie warten wollen bis nächstes Jahr, verpassen Sie uU, was sich derzeit zusammenbraut. Sie kennen ja sicher das Sprichwort "Wer in der Demokratie schläft, wacht im Faschismus auf" oder auch "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben". Ist das Ihr guter Rat? Weiterpennen und mal abwarten, ob man nächstes Jahr noch in einem Rechtsstaat lebt? Wollen Sie warten, bis Sie nächstes Jahr mit einem gefährlichen Impfstoff, dessen Nebenwirkungen uU lebensgefährlich sind, zwangsabgespritzt werden, Sie und vielleicht Ihre Kinder? Und Ihnen jeder Handgriff, sei er noch so idiotisch, vorgeschrieben wird, ansonsten Bußgeld, Psychiatrie, Knast? Wollen Sie das wirklich abwarten? Oder nicht vielleicht doch vorher dagegen aufstehen?

@ Maiordomus

Und was war jetzt noch mal Ihre Conclusio? Dass die Besten meist politkunfähig sind, also einfach mal abwarten wollen, was so kommt?
Das, was HL hier vorbringt, hat mE damit nichts zu tun. Ich denke, dass Reinhold Schneider sehr wohl auf seine Weise einen Widerstandsbeitrag geleistet HAT. es schickt sich aber nicht eins für alle. Manche können nicht gut kämpfen, aber wir profitieren von ihrer Kontemplation (so war es wohl auch bei Coelestin V.), es ist ein Zusammenspiel vieler mit ihren Qualitäten, solange sie klar denken, integer sind und sich für das wahre, Gute, Schöne einsetzen.
was HL eigentlich so ganz genau will, hat er uns ja nicht mitgeteilt, außer einem allgemeinen Unzufriedenheitsgefühl.

Martin Heinrich

24. April 2020 13:05

Noch ein (mittelbar passender) Gedanke:
Warum hat Jesus gegenüber den Kranken eigentlich kein "social distancing" betrieben? Oder Franz von Assisi? Was hätte Mutter Theresa dazu gesagt? Wo bleibt eigentlich bei den gläubigen Christen die Tapferkeit, der trotzige Mut, im Hinblick auf die Auferstehung die gottvertrauende Todesverachtung? Wo man auch hinsieht: Scheue Blicke, geschlossene Kirchen, geschlossene Herzen und Angst, Angst, Angst ...

zeitschnur

24. April 2020 13:07

Ansonsten ist diese Maskiererei für mich der absolute ästhetische Abschuss. Symbolwirkung kann sich jeder nach gusto dazudenken und drauf pfeifen. Den Gefallen, mir irgendeinen Symbolschuh anzutun tu ich diesen lächerlichen Fistel-Röhren da oben nicht.

Ich werde mir das absolut lächerliche Bild von Sebastian Kurz, wie er jüngst im Nationalrat mit verschränkten Armen, Affenschnauze und flackernden Augen dem Kickl zuhören musste, nachdem der ihn gemahnt hatte, aufzuhören, dauernd auf dem Smartphone zu spielen, während ein anderer ihn anspricht, ins Portfolio legen. Das hat Struwwelpeterqualität.

Loyal

24. April 2020 14:06

@Nordlicht ist vollends zuzustimmen.
Wenn ich beim Einkaufen 10 Minuten eine Maske trage, die ja auch aus Wolle (ähnlich eines Schals) sein darf, erkenne ich hier keine Beeinträchtigung meiner persönlichen Freiheit.
Der Staat reagiert auf eine Pandemie mit "Notmaßnahmen" (siehe auch hier: https://arcadi-online.de/ist-die-corona-krise-der-ernstfall/), darunter zählen eben auch die Masken, die vielleicht eher ein subjektives Sicherheitsgefühl zu vermitteln helfen. Doch warum nicht?
Daß in den vielen rechten Kreisen hinter allen staatlichen Maßnahmen ein perfides Spiel vermutet wird, sollte einmal kritisch hinterfragt werden. Dies mag beim politisch instrumentalisierten VS-Einsatz gegen das IfS definitiv zutreffen, bei der Anordnung zum Maskentragen aber bestimmt nicht.

Nordlicht

24. April 2020 14:17

@Stefanie:
"Wer Mundschutz trägt erwirbt also das Selbstverständnis ein potentieller Todesengel zu sein."

Nein. Ich trage beim Einkaufen einen Mundschutz und auch Einmal-Handschuhe, weil ich mich nicht infizieren will. (Beides wird hinterher draussen auf die Leine gehängt, um evtl. Erreger in der Sonne zerfallen zu lassen (UV).

Ich bin egoistisch genug, mich gegen die Übertragung von Anderen schützen zu wollen. Da ich aus dem handwerklichen Bereich einige FFP-2-Masken habe, ist die Schutzwirkung recht gut.

Ob man den Virus an oder in sich trägt, kann man nicht wissen. Und selbst wenn man ihn hat, ist die Bezeichnung "Todesengel" ziemlich weit hergeholt. Selbst bei Infektion ist die Mortalität - wie man liest- unter 0,3%. Ähnlich unsinnig wäre es, die deutschen Autofahrer für die globalen CO2-Emissionen verantwortlich zu machen. (Wom Klimawandel ganz zu schweigen.)

zeitschnur

24. April 2020 14:44

@ Loyal

"Daß in den vielen rechten Kreisen hinter allen staatlichen Maßnahmen ein perfides Spiel vermutet wird, sollte einmal kritisch hinterfragt werden. Dies mag beim politisch instrumentalisierten VS-Einsatz gegen das IfS definitiv zutreffen, bei der Anordnung zum Maskentragen aber bestimmt nicht."
_____________

Würde mich interessieren, warum im einen Fall "definitiv", im anderen Fall "bestimmt nicht". Argumente?

Götz Kubitschek

24. April 2020 15:14

danke an alle und: badeschluß!

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