Carl Schmitt und die Identitätspolitik

von Seyed Alireza Mousavi
PDF der Druckfassung aus Sezession 91/August 2019

Iden­ti­täts­po­li­tik ist in der west­li­chen Welt zu einem maß­geb­li­chen Hebel inner­halb der Macht­ver­hält­nis­se gewor­den. Man sieht in ihren heu­ti­gen Ver­tre­tern meist Nach­kom­men der neu­en Lin­ken, die in den 1960er Jah­ren Frau­en- oder Selbst­be­stim­mungs­rech­te für Min­der­hei­ten einforderten.

Die­se Sicht ist nicht ganz rich­tig, weil die Anlie­gen der Iden­ti­täts­po­li­tik hin­ter die Expe­ri­men­te der Kul­tur­lin­ken hin­aus­rei­chen und ihre Wur­zeln in der Zeit der Auf­klä­rung haben: Die Iden­ti­täts­po­li­tik hat sich im spä­ten 18. Jahr­hun­dert her­aus­ge­bil­det und wur­de zum ers­ten Mal von kon­ser­va­ti­ven Bewe­gun­gen benutzt, die sie auf kol­lek­ti­ve Iden­ti­tä­ten wie Natio­nen und Völ­ker bezogen.

Die Poli­ti­sie­rung der Iden­ti­täts­fra­ge war im Grun­de eine Reak­ti­on kon­ser­va­ti­ver Kräf­te auf die Auf­klä­rung und ins­be­son­de­re auf deren Bekennt­nis zum Uni­ver­sa­lis­mus und zur Gleich­ma­che­rei. So hob die deut­sche Roman­tik die Bedeu­tung kul­tu­rel­ler Dif­fe­ren­zen her­vor. Adam Mül­ler etwa ver­trat die Ansicht, daß die auf der Plu­ra­li­tät der Kul­tu­ren gegrün­de­ten Iden­ti­tä­ten authen­ti­scher sei­en, als das abs­trak­te Kon­zept des Uni­ver­sa­lis­mus und der Menschheit.

Er pran­ger­te damit die mit den Men­schen­rech­ten ver­bun­de­nen Idea­le als abs­trak­ten Unsinn an, weil es den Men­schen schlecht­hin über­haupt nicht gebe. Der Libe­ra­lis­mus hat in der Auf­klä­rungs­zeit sei­nen Bei­trag zur Ent­wick­lung der Iden­ti­täts­po­li­tik geleis­tet. Der Libe­ra­lis­mus ver­such­te, die Poli­tik aus der Auto­ri­tät Got­tes zu befrei­en, und gera­de des­we­gen muß­te die Poli­tik auch von der Auto­ri­tät der Wahr­heit befreit wer­den: nicht von der bloß fak­ti­schen Wahr­heit, son­dern von einer Wahr­heit mit meta­phy­si­schem Geltungsanspruch.

Indem der Libe­ra­lis­mus die Wahr­heit aus der Poli­tik ver­bann­te, trat der Patrio­tis­mus – also das Wir-Inter­es­se – als Fix­punkt öffent­li­cher Nor­men an ihre Stel­le. So bezeich­net Ror­ty den Libe­ra­lis­mus im ursprüng­li­chen Sin­ne als Wir-Libe­ra­lis­mus, weil sich die klas­si­schen Libe­ra­len als Natio­na­lis­ten zum kol­lek­ti­ven Recht des Eige­nen bekann­ten, wobei sie zugleich die Meta­phy­sik als Quel­le rech­terzeu­gen­der Kräf­te verwarfen.

Heut­zu­ta­ge haben jedoch die Kul­tur­lin­ken der 68er Jah­re die kol­lek­ti­ve Iden­ti­täts­fra­ge des Wir-Libe­ra­lis­mus zuguns­ten der Hete­ro­ge­ni­tät der Gesell­schaft auf­ge­ge­ben, indem sie jede Art von Auto­ri­tät und Natio­na­lis­mus ableh­nen. Ror­ty bezeich­net die­se Kul­tur­lin­ken als Iden­ti­täts­li­be­ra­le. Letzt­lich bil­de­ten sich zwei Haupt­po­le des Iden­ti­täts­be­zugs her­aus: dem Wir-Libe­ra­lis­mus der klas­si­schen Libe­ra­len steht der Iden­ti­täts­li­be­ra­lis­mus der heu­ti­gen Kul­tur­lin­ken gegen­über. Bei­de Pole stim­men aber in einem Punkt über­ein: Sie wol­len kei­ne meta­phy­si­sche Sub­stanz vertreten.

Die Neue Lin­ke lehnt die vor­ge­ge­be­ne Tra­di­ti­on und Kul­tur ab und ist auf die von der kol­lek­ti­ven Sub­stanz abwei­chen­den Min­der­heits­rech­te fixiert, und die Libe­ra­len leh­nen die­se Son­der­rech­te wie­der­um ab, weil sie sich auf die Markt­ge­set­ze und das Recht des Stär­ke­ren beru­fen. Die Kul­tur­lin­ken der 68er Jah­re haben die Iden­ti­täts­fra­ge zuguns­ten der glo­ba­len Finanz­kar­tel­le poli­ti­siert und sogar – zuge­spitzt for­mu­liert – Karl Marx ver­ra­ten, indem die alte Rhe­to­rik des Klas­sen­kamp­fes, die die Dicho­to­mie der Gesell­schaft im Wider­spruch von Kapi­tal und Arbeit kann­te, von ihnen im Gro­ßen auf­ge­ge­ben und durch den Gegen­satz zwi­schen Mehr­heits­ge­sell­schaft und hete­ro­ge­nen Min­der­hei­ten ersetzt wurde.

Statt Fra­gen der sozia­len Ungleich­heit in den Mit­tel­punkt zu stel­len, war in den letz­ten zwei Jahr­zehn­ten Diver­si­ty das domi­nie­ren­de Eman­zi­pa­ti­ons­pro­jekt der euro­päi­schen lin­ken Par­tei­en. Wenn eine Sek­te von den Mehr­heits­nor­men abweicht, wird ihr auf die Schul­ter geklopft, und sie wird ermun­tert, ihre Geschich­te zu erzäh­len. Die­se neu-emp­find­sa­me, oder eher über­emp­find­li­che Gesell­schaft gibt aller­dings an kei­ner Stel­le zu erken­nen, daß sie sich auch durch die Geschich­te ver­arm­ter hete­ro­se­xu­el­ler Wei­ßer berei­chert füh­len könnte.

Inso­fern ist der essen­ti­el­le Wesens­zug der heu­ti­gen Iden­ti­täts­po­li­tik der Lin­ken ihre Ten­denz zur Frag­men­tie­rung und Über­in­di­vi­dua­li­sie­rung. Das heißt eigent­lich dann das Ende der Soli­da­ri­tät als Kern der Natio­nal­po­li­tik. Inso­fern befin­den sich die neu­en Lin­ken in einem nihi­lis­ti­schen Eman­zi­pa­ti­ons­mo­dus und der Destruk­tu­rie­rung, wel­che para­do­xer­wei­se den Weg wie­der­um für den neo-libe­ra­len Kapi­ta­lis­mus, den sie ursprüng­lich ablehn­ten, ebnet.

Denn die Auf­lö­sung der Struk­tu­ren, wie etwa der staat­li­chen, recht­li­chen und soli­da­ri­schen Struk­tu­ren, und die Hin­wen­dung zu par­ti­ku­lä­ren Anlie­gen ist nicht mit der Auf­lö­sung der Macht, wie vie­le Lin­ke immer noch glau­ben, gleich­be­deu­tend. In sei­ner Staats­theo­rie unter­schei­det Carl Schmitt zwi­schen Macht- und Rechtstheorie.

Wenn man nach dem Grund des Rechts und nach der Recht­fer­ti­gung des Rechts fra­ge, sei inner­halb der Macht­theo­rie auf die Macht­ver­hält­nis­se zu ach­ten. Schmitt stellt fest, daß die Macht sich dabei einem eigen­stän­di­gen Inhalt des Rechts ent­zieht. Das vor­han­de­ne Recht beruft sich auf die Auto­ri­tät und die herr­schen­de Anschau­ung. Im Gegen­satz dazu ent­steht das Recht im Rah­men der Rechts­theo­rie nicht aus der Auto­ri­tät, son­dern das Recht legi­ti­miert sich von selbst.

Das Recht gilt dann also auch, wenn die meis­ten Men­schen oder Min­der­hei­ten ande­rer Ansicht sind. Dies ist mög­lich, wenn das Recht einen Inhalt besitzt, der eben nicht aus den Macht­ver­hält­nis­sen ent­steht. Schmitt plä­diert in sei­ner Staats­theo­rie für die­ses Pri­mat des Rechts und wen­det sich gegen des­sen Libe­ra­li­sie­rung und Relativierung.

Wich­tig dabei ist, daß es sich beim Pri­mat des Rechts um ein macht­be­gren­zen­des Moment han­delt, das sowohl staat­li­che als auch per­so­na­le Auto­ri­tät über­prüft und hegt. Sowohl Libe­ra­le als auch die heu­ti­gen Kul­tur­lin­ken bezeich­nen das Zusam­men­wir­ken der ein­zel­nen Men­schen als den Ursprung des Rechts, und inso­fern erken­nen sie kei­ne über die Macht­ver­hält­nis­se hin­aus prä­gen­de Wahr­heit an.

Die Libe­ra­len bezie­hen sich auf die Mehr­heit der Gesell­schaft und die Kul­tur­lin­ken auf deren Min­der­hei­ten; wäh­rend die Libe­ra­len die Mehr­heit als rech­terzeu­gen­de Kraft betrach­ten, neh­men die Kul­tur­lin­ken den ent­ge­gen­ge­setz­ten Stand­punkt ein, da Recht bei ihnen durch die Anlie­gen der Min­der­hei­ten sym­bo­li­siert wird.

Den­noch fol­gen bei­de Leh­ren der Logik der Macht­theo­rie und sind inso­fern unfä­hig zu erläu­tern, was genau die Iden­ti­tät und die rechts­be­grün­den­den Nor­men in der betrof­fe­nen Gesell­schaft aus­ma­chen. Denn sie bezie­hen sich ledig­lich auf die wech­seln­den Zah­len der Mehr­heit oder jene von Min­der­hei­ten­grup­pen. Bei Carl Schmitt ist der Staat nicht der Schöp­fer des Rechts. Viel­mehr ist das Recht der Schöp­fer des Staates.

Inso­fern unter­schei­det er zwi­schen Lega­li­tät und Legi­ti­mi­tät. Der Wert des Staa­tes ergibt sich aus sei­ner Ver­wur­ze­lung im Recht. Er ist höchs­te Gewalt, weil er vom Recht aus­geht und inso­fern ver­wirk­licht er das Recht in Gestalt der Geset­ze. Dem­nach lau­tet die ent­schei­den­de Fra­ge: Woher kommt denn das Rechtliche?

Carl Schmitt hält dar­an fest, daß das Recht und die Gerech­tig­keit aus dem jewei­li­gen Denk­ty­pus des Vol­kes ent­sprin­gen. Die ver­schie­de­nen Völ­ker sei­en näm­lich ver­schie­de­nen Denk­ty­pen zuge­ord­net, und mit der Vor­herr­schaft eines bestimm­ten Denk­ty­pus kön­ne sich eine geis­ti­ge und damit poli­ti­sche Herr­schaft über ein Volk ver­bin­den. Die geis­ti­ge Herr­schaft als sol­che ist nach Schmitt die Herr­schaft der sich dyna­misch ent­wi­ckeln­den und gleich­zei­tig vor­ge­ge­be­nen Tra­di­ti­on, wel­che die Sub­stanz der Gesell­schaft – näm­lich die Iden­ti­tät der­sel­ben – in einem kon­kre­ten Gebiet auf dem Glo­bus herausschält.

Alles Recht ist daher in die­sem Sin­ne Situa­ti­ons­recht. Die Iden­ti­tät ent­steht daher weder aus den Markt­ver­hal­tens­re­geln der Libe­ra­len noch aus dem Eman­zi­pa­ti­ons­pro­jekt der Lin­ken, son­dern sie ergibt sich aus dem Denk­ty­pus des Vol­kes. Ein sol­cher Denk­ty­pus kommt für Schmitt in einem dyna­mi­schen Pro­zeß zustan­de und ist daher gera­de nicht ras­sis­tisch im bio­lo­gi­schen Sinne.

Er wur­zelt in der kul­tu­rel­len Ver­gan­gen­heit der Gesell­schaft. Der ent­schei­den­de Punkt ist, daß die­ser Pro­zeß im Schmitt­schen Sin­ne nie­mals auf die Macht­ver­hält­nis­se zurück­greift, son­dern sich nur durch den Staat ver­wirk­licht. Wäh­rend die Lin­ken und Libe­ra­len die Iden­ti­tät poli­ti­sie­ren, steht die Iden­ti­tät als Sub­stanz der Gesell­schaft bei Schmitt über der Poli­tik und dem Staat, und inso­fern ist Poli­tik nicht rech­terzeu­gen­de, son­dern recht­ver­wirk­li­chen­de, also iden­ti­tät­ver­wirk­li­chen­de Kraft.

Die Poli­tik wirkt somit als Beschüt­zer der Iden­ti­tät vor deren Poli­ti­sie­rung. Denn die Schmitt­sche Iden­ti­tät kommt aus den his­to­ri­schen Erfah­run­gen des Vol­kes (Boden, Staat, Kir­che) und inso­fern soll­te die Rechts­ord­nung Aus­druck der Lebens­ord­nung sein, unab­hän­gig von poli­ti­schen Macht­ver­hält­nis­sen. Die Sub­stanz der Gesell­schaft – ihre Iden­ti­tät näm­lich – ist im Grun­de eine sinn­stif­ten­de Erzäh­lung, die Carl Schmitt gemäß sei­ner Ver­fas­sungs­leh­re im Grund­ge­setz ver­an­kert sehen woll­te. Denn sie wird damit vor den sich in per­ma­nen­ter Ver­än­de­rung befind­li­chen poli­ti­schen Macht­ver­hält­nis­sen geschützt.

In der Bun­des­re­pu­blik stan­den jedoch nie sinn­stif­ten­de Erzäh­lun­gen im Mit­tel­punkt der kol­lek­ti­ven Selbst­ver­ge­wis­se­rung. Es waren, wie zuletzt etwa Her­fried Mün­k­ler aus­führ­te, Geschich­ten über die Wirt­schafts­kraft, also ein Leis­tungs­my­thos. So ver­la­ger­te sich das Bedürf­nis nach mythi­scher Erzäh­lung und sym­bo­li­scher Reprä­sen­ta­ti­on von Poli­tik und Staat auf Markt und Konsum.

Der Volks­wa­gen wur­de zum Zei­chen des Dazu­ge­hö­rens, und der Mer­ce­des war das Sym­bol des gelun­ge­nen Auf­stiegs, die Bestä­ti­gung des Erfolgs. Es fehl­te inso­fern immer an star­ken Erzäh­lun­gen, die sich auf die deut­sche Geschich­te und die Kraft der christ­lich-deut­schen Iden­ti­tät zurück­be­son­nen hät­ten. Mer­kels Bera­ter Her­fried Mün­k­ler stell­te in einem Gespräch vom 19. Sep­tem­ber 2018 mit der Wochen­zei­tung DIE ZEIT fest, daß die Wie­der­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands kein neu­er demo­kra­ti­scher Grün­dungs­my­thos der Deut­schen gewor­den sei.

Er for­der­te »hal­ten­de Nar­ra­ti­ve«, damit die Fol­gen der Glo­ba­li­sie­rung aus­ba­lan­ciert wer­den könn­ten. Mit der star­ken Erzäh­lung wird eigent­lich die spe­zi­fi­sche Iden­ti­tät vor den frem­den Iden­ti­tä­ten geschützt, wäh­rend ein wech­sel­sei­ti­ger Aus­tausch geschicht­lich gese­hen stets zwi­schen den Iden­ti­tä­ten erfolgt. Es geht dar­um, die Iden­ti­tät der Gesell­schaft im Schmitt­schen Sin­ne zu bewahren.

Dazu gehö­ren sicher Freund- und Feind­bil­der, und inso­fern wird mit den Erzäh­lun­gen zum Schutz der Iden­ti­tät poli­tisch gekämpft. Im Macht­spiel der »Gro­ßen Erzäh­lun­gen« kommt es dar­auf an, die Erzäh­lun­gen der Gegen­sei­te zu durch­schau­en und auf sie zu reagie­ren. Obwohl Mün­k­ler fest­stellt, daß die deut­sche Gesell­schaft eine star­ke Erzäh­lung als sol­che brau­che (und zwar eine, die über die jewei­li­gen Macht­ver­hält­nis­se hin­aus­ge­hen soll­te), zielt er dar­auf ab, den Sinn des Nar­ra­tivs umzu­in­ter­pre­tie­ren und gleich­zei­tig sei­ne Funk­tio­nen beizubehalten.

Er will näm­lich star­ke Gegen­er­zäh­lun­gen kon­zi­pie­ren, um damit das Wesen des Nar­ra­tivs, das auf Freund- und Feind-Dua­lis­mus beruht, zu dekon­stru­ie­ren und die domi­nie­ren­de Vor­stel­lung vom clash of civi­liza­ti­ons zu ent­kräf­ten. Inso­fern will er ein Nar­ra­tiv für die Gesell­schaft ent­wi­ckeln, wel­ches der Gesell­schaft eine spe­zi­fi­sche Per­spek­ti­ve gibt, aber gleich­zei­tig dem Glo­ba­li­sie­rungs­pro­zeß, das heißt den glo­ba­len Ambi­tio­nen, unter­wor­fen bleibt.

Die­se Ansicht kann man getrost als die Pflanz­stät­te so dif­fu­ser Erzäh­lun­gen wie die vom »Wir schaf­fen das« beschrei­ben, die eher die Gesell­schaft spal­ten als sie zusam­men­brin­gen. Der Denk­ty­pus des Vol­kes und der Schutz der deut­schen Iden­ti­tät soll­te im Gegen­satz dazu inner­halb der Neu­en Rech­ten jen­seits von Macht­ver­hält­nis­sen kon­zi­piert wer­den. Andern­falls wür­de sie die Spiel­re­geln der neu­en Lin­ken – also die moder­nen Dicho­to­mien der Gesell­schaft zwi­schen Mehr­heit und Min­der­heit – unter ande­ren Vor­zei­chen weiterführen.

Die Iden­ti­tät ist kein neben­säch­li­ches Phä­no­men, das durch die Pro­pa­gie­rung einer Leit­kul­tur bewahrt wer­den könn­te, wie Bassam Tibi sich das vor­stell­te. Es han­delt sich viel­mehr um eine Exis­tenz­fra­ge, und daher soll­te die Iden­ti­tät mit Carl Schmitt auf dem Niveau einer Ver­fas­sungs­leh­re debat­tiert wer­den: Die Iden­ti­tät wür­de dabei nicht als Objekt der Ver­fas­sung, son­dern als ver­fas­sungs­ge­ben­der Wil­le des Vol­kes betrach­tet werden!

Denn dies ist die Vor­aus­set­zung dafür, daß ein frei­es Volk kei­ne Rechts­ord­nung begrün­de, wel­che die Kon­ti­nui­tät der eige­nen Iden­ti­tät auf­grund ungüns­ti­ger Macht­ver­hält­nis­se zu leug­nen oder gar aus­zu­he­beln imstan­de ist.

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