Karl Pilny: Asia 2030

Karl Pilny: Asia 2030. Was der globalen Wirtschaft blüht, Frankfurt a. M.: Campus 2018. 328 S., 26.95 €

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Der Wirt­schafts­an­walt Karl Pil­ny ver­fügt über stu­pen­de Kennt­nis­se der asia­ti­schen Märk­te und ihrer Staa­ten. Asia 2030 ist für ein deutsch­spra­chi­ges Publi­kum geschrie­ben, das zuvör­derst aus Unter­neh­mern und ihren Mit­ar­bei­tern, Juris­ten und Asi­en­lai­en besteht, die Inter­es­se an dem Groß­raum und sei­nen Ein­zel­glie­de­run­gen auf­wei­sen. So erklärt sich die flot­te, ein­fa­che Spra­che und der über­blicks­ar­tig nach Län­dern und The­men­blö­cken struk­tu­rier­te Aufbau.

Die­se Fest­stel­lung ist nicht kri­tisch inten­diert, son­dern emp­fiehlt sich für ein Werk, das es sich zum Ziel gesetzt hat, eine Ein­füh­rung in ein kom­men­des asia­ti­sches Zeit­al­ter zu bie­ten, das nicht nur von Chi­na allein bestimmt wird, son­dern auch von Japan, Indi­en, Indo­ne­si­en, Süd­ko­rea, den Phil­ip­pi­nen und Viet­nam. Eine wis­sen­schaft­li­che Dar­stel­lung benö­tig­te dafür meh­re­re Bän­de und müß­te auf­grund der rasan­ten Ent­wick­lun­gen fort­wäh­rend aktua­li­siert wer­den; daher ist die popu­lär­wis­sen­schaft­li­che Zugangs­wei­se Pil­nys not­wen­dig, eben­so wie eine ein­fa­che The­se, die der Autor Stück für Stück unter­mau­ert: »Eura­sia«, so der Ber­li­ner Asi­en­ex­per­te, sei »die wich­tigs­te und größ­te sowie kom­ple­xes­te geo­gra­phi­sche Regi­on der Welt«, für die »Con­nec­ti­vi­ty« das neue »Zau­ber­wort« sei.

Ent­lang die­ser Marsch­rou­te stellt Pil­ny kom­pakt wie kennt­nis­reich die ein­zel­nen Bau­stei­ne der eura­si­schen bzw. vor allem ost­asia­ti­schen Sphä­re vor. Die ein­zel­nen Län­der – von Chi­na bis Sin­ga­pur – wer­den vor­ge­stellt, ihre Beson­der­hei­ten unter­sucht, ihre Poten­tia­le und Wider­sprü­che dis­ku­tiert. Anschlie­ßend skiz­ziert der Autor für die­se Natio­nen die ver­schie­de­nen Schwer­punk­te; er berührt öko­lo­gi­sche Fra­gen eben­so wie die Res­sour­cen­kon­kur­renz oder neue Ent­wick­lungs­we­ge der »Indus­trie 4.0« rund um 3‑D-Dru­cker, Robo­kra­tie und syn­the­ti­sche Biologie.
Das alles ist lesens­wert, infor­ma­tiv und kurz­wei­lig zugleich, obschon die Abkür­zungs­flut das Lese­ver­gnü­gen bis­wei­len unter­gräbt: Ob ASEM, OBOR, AIIB, NRIs, PIOs und Dut­zen­de mehr – Pil­ny hat sie alle.

Das Ent­schei­den­de an Asia 2030 ist jedoch, daß der Auf­schwung Asi­ens zur öko­no­misch bedeu­tends­ten Regi­on der Welt sehr anschau­lich dar­ge­legt wird, so daß es wirk­lich jeder Leser begreift und nach erfolg­ter Lek­tü­re min­des­tens über einen Grund­stock an Basis­wis­sen ver­fügt. Gewis­se Red­un­dan­zen im Werk sind in die­sem Lese­buch und Nach­schla­ge­ein­stiegs­werk daher nicht stö­rend. Sie die­nen viel­mehr der not­wen­di­gen Ein­prä­gung von Zah­len, Fak­ten, Infor­ma­tio­nen und – Abkürzungen.

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Asia 2030. Was der glo­ba­len Wirt­schaft blüht von Karl Pil­ny kann man hier bestel­len.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

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