… welche Bücher unsere Autoren, Kositza und ich für Das Buch im Haus nebenan ausgewählt haben, notiere ich unten die vollständige Inhaltsangabe. Den Überblick über die noch lieferbaren Bücher, die wir in unsrem Buch empfehlen, bietet unser Bücherschrank zum Buch. Man findet ihn hier.
Noch mehr Leser fragen nach der Bedeutung des Titels. Ellen Kositza und ich sagen alles Notwendige dazu in unserem Vorwort und empfehlen natürlich Ray Bradburys Fahrenheit 451 zur Vertiefung.
Das Schöne an der Arbeit war, daß wir uns nicht mit üblen Zuständen, Verfallserscheinungen, politisch-medialer Verlogenheit oder dergleichen beschäftigen mußten, sondern an unseren Bücherschränken vorbeigehen und vier oder fünf Werke herausgreifen durften, mit denen wir Kipp- und Erkenntnismomente unserer wissenschaftlichen, weltanschaulichen oder auch sprachlichen Entwicklung markieren konnten.
Bei Dr. Erik Lehnert, dem wissenschaftlichen Leiter des Instituts für Staatspolitik sind das
Dieter Noll: Die Abenteuer des Werner Holt. Roman einer Jugend (absolvierte er noch als Schüler in der DDR),
Hans Fallada: Wolf unter Wölfen, ebenfalls ein Roman (schenkte er mir vor Jahren in einer grandiosen zweibändigen Ausgabe, las ich versunken),
Gustave Le Bon: Psychologie der Massen,
Edwin Erich Dwinger: Und Gott schweigt …? Bericht und Aufruf sowie
Carl Christian Bry: Verkappte Religionen.
Ellen Kositza griff nach
Dieter Wieland: Bauen und Bewahren auf dem Lande (bereits drei Leser schrieben mir, daß sie diese Wahl überrascht und sehr erfreut habe),
Camille Paglia: Die Masken der Sexualität,
Irene Uhlmann u.a.: Kleine Enzyklopädie – Die Frau (ein DDR-Klassiker) und
Uwe Krüger: Meinungsmacht sowie Mainstream (beide noch lieferbar, die anderen drei Empfehlungen von Kositza leider nur noch antiquarisch).
Mit Thorsten Hinz hat sich ein schulisch und im Studium an Ost-Einrichtungen ausgebildeter beteiligt. Er wählte
Hannah Arendt: Ursprünge und Elemente totaler Herrschaft,
Georg Lukács: Über die Vernunft in der Kultur,
Ernst Nolte: Streitpunkte,
Ernst von Salomon: Der Fragebogen (hätte er ihn nicht gewählt, hätte ich ihn genommen) sowie
Milan Kundera: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, einen Roman zum Abschluß also.
Martin Sellner, der jüngste der Beiträger, stellt vier Bücher vor:
Yukio Mishima: Unter dem Sturmgott,
Alain de Benoist: Totalitarismus,
Gene Sharp: Von der Diktatur zur Demokratie (worauf ich viel verwettet hätte) und
Martin Heidegger: Was ist Metaphysik (klar!).
Mit Benedikt Kaiser schreibt auch einen der “linken Leute von rechts” mit. Von ihm stammte auch die Idee zum Buch. Er griff nach
Otto Strasser: Aufbau des Deutschen Sozialismus,
Ernst von Salomon: Die Stadt (unauffindbar, aber: Ich besitze ein Exemplar!),
Pierre Drieu La Rochelle: Die Unzulänglichen,
Alain de Benoist: Kulturrevolution von rechts sowie
Marcel Mauss: Die Nation oder Der Sinn fürs Soziale.
Martin Lichtmesz, klar, der zweite Wiener im Buch. Er hätte gern zwanzig Bücher vorgestellt, mußte sich aber beschränken wie jeder und wählte zuletzt
Ernest Becker: Dynamik des Todes,
Hans Blüher: Die Achse der Natur,
Andrej Tarkowskij: Die versiegelte Zeit (spätestens hier weiß jeder, warum Lichtmesz Räume aufschließt, für die sonst kaum einer einen Schlüssel besitzt),
Joseph Roth: Radetzkymarsch und
Nicolàs Gómez Davila: Einsamkeiten.
Zum Glück konnten wir Heino Bosselmann zur Mitarbeit überzeugen – auch er in DDR-Schulen und ‑Universitäten groß geworden. Er steuerte bei:
Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum,
Thomas Mann: Der Zauberberg (hätte auch von Hinz kommen können) sowie
Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung (wohl der schwierigste Text in unserem Buch).
Dann Dr. Caroline Sommerfeld: Sie stieß erst 2015 zu uns, darüber berichtet sie in einer kurzen Vorbemerkung. Ihre fünf Texte:
Niklas Luhmann: Die Realität der Massenmedien,
Martin Lichtmesz: Die Verteidigung des Eigenen und Manfred Kleine-Hartlage: Die liberale Gesellschaft und ihr Ende (zwei Bücher, die sie 2015 ansogen),
Heimito von Doderer: Die Dämonen (lasen Kositza und ich uns vor, während Sommerfeld an einem Doderer-Porträt für die Sezession arbeitete),
Rudolf Steiner: Soziale und antisoziale Triebe im Menschen sowie noch
Simone Weil: Schwerkraft und Gnade.
Bleiben meine fünf:
Christoph Ransmayr: Die letzte Welt. Roman,
Armin Mohler: Der faschistische Stil (haben wir gerade mit einem Nachwort von Kaiser neu herausgebracht),
Jochen Klepper: Der Vater. Roman des Soldatenkönigs,
Arnold Gehlen: Urmensch und Spätkultur (mit Anmerkungen zum Gehlen-Kenner Karlheinz Weißmann) und
Ernst Jünger: Das abenteuerliche Herz, (erste Fassung, klar. Diesen letzten Text habe ich hier eingelesen).
Ellen Kositza hat Das Buch im Haus nebenan (das man hier bestellen kann und um das herum wir diesen Bücherschrank aufgebaut haben) in einem Video vorgestellt:
Nemo Obligatur
Das Buch ist eine Wundertüte. Zu meinem Erstaunen habe ich einiges davon bereits gelesen (klar, den Zauberberg, aber auch Werner Holt - wer hätte das gedacht?). Sehr gefreut hat mich, Dieter Wieland dort zu finden, obgleich ich ihn nur von seinen Filmen kenne. Die waren und sind augenöffnend. Auch Nieten sind in der Liste. So bekommt Kunderas "Leichtigkeit des Seins" von mir leider keinen Stern.
Einen Autor, den ich vermisst habe: Joachim Fernau! Ich sehe mich noch da stehen, vor dem Bücherregal und als Pennäler mit ein paar Mark vom Opa fürs Rasenmähen in den großen Ferien in der Tasche. Mein Blick fiel, ich weiß nicht mehr warum, auf Fernaus "Deutschland über alles..." Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber es war eine Art Offenbarung, wie der Mann über deutsche Geschichte schrieb! So etwas gab es damals schon kaum noch und gibt es heute nicht mehr. Ich habe es mindestens zehnmal gelesen (die letzten neunmal gingen schnell, weil man nur noch die Stellen sucht).