Wachsende Ringe – Tagebuch (1)

Kartoffeln geerntet, mit dem "Karst", einer dreizackigen, langstieligen Hacke, die ich erst in Sachsen-Anhalt kennenlernte.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Mein Karst (ich fand ihn hin­term Haus, als wir ein­zo­gen) liegt wie ange­gos­sen in der Hand, die Arbeit mit ihm ist ohne Ver­gleich auf unse­rem schwe­ren Boden. Bloß: Arbeit war es dies­mal nicht. Die ange­häu­fel­te Erde war unter dem ver­welk­ten Kar­tof­fel­kraut wun­der­bar krü­me­lig und schon fin­ger­breit auf­ge­ris­sen, so üppig dräng­ten die röt­li­chen Knollen.

Man haut den Karst in die Fur­che und rüt­telt die Kar­tof­feln nach oben. In die­sem Jahr, das nas­ser und küh­ler ist: ein Kin­der­spiel. Von acht Pflan­zen füll­te ich einen gro­ßen Eimer, und das Zwan­zig­fa­che liegt noch im Boden. Zu Mit­tag gab es eine gekoch­te Schüs­sel voll, dazu von den eige­nen Zwie­beln und vom fri­schen, mit Kräu­tern und schar­fer Papri­ka über­streu­ten Ziegenkäse.

Manch­mal ist das Leben ganz ein­fach, ganz kon­kret, sehr befrie­di­gend, sehr stim­mig. Man begreift etwas, und dann ist es so, wie Ril­ke es mein­te, als er von “wach­sen­den Rin­gen” schrieb, “die sich über die Din­ge ziehn”.

– – –

Als ich am 3. August zum ers­ten Mal nach lan­gem wie­der ins Inter­net ging, lagen auch Berich­te über die Coro­na-Demo in Ber­lin im Postfach.

Ich hat­te in völ­li­ger Nach­rich­ten­abs­ti­nenz fast eine gan­ze Woche mit Freun­den und Büchern ver­bracht und weder von der Demons­tra­ti­on noch vom bereits wäh­rend der Ver­an­stal­tung toben­den Streit um die Höhe der Teil­neh­mer­zahl etwas mit­be­kom­men. Aus die­sem Grund hat­te ich mich natür­lich auch nicht dazu “geäu­ßert”, hat­te die­se “mit Macht anbran­den­de, zwei­te poli­ti­sche Wel­le” nicht “ein­ge­ord­net” und auch nicht den Ver­such unter­nom­men, da “etwas mit­zu­ge­stal­ten, wenigs­tens im Nachhinein”.

Die Zitat­fet­zen: aus ein paar Mail zusam­men­ge­stellt, aus eupho­ri­schen, for­dern­den, auf­for­dern­den Mails von Lesern, die in der Ber­li­ner Demo eine Frisch­zel­len­kur für uns “Neue Rech­te” ver­mu­te­ten und nun vol­ler Unge­duld “einen Fin­ger­zeig, eine Rich­tungs­wei­sung” erwarteten.

Ver­mut­lich ent­täuscht mei­ne Ant­wort die­se Unge­dul­di­gen: Selbst dann, wenn ich nicht unter­wegs, nicht in eine beson­de­re Ruhe abge­taucht gewe­sen wäre, hät­te ich mich kei­nes­falls nach Ber­lin auf­ge­macht. Ich will die Grün­de dafür nen­nen, und viel­leicht mil­dert das die Enttäuschung.

Ich bin zum einen der Über­zeu­gung, daß die “Neue Rech­te”, als einer deren Kno­ten­punk­te unse­re Arbeit hier gel­ten darf, für die­se “zwei­te poli­ti­sche Wel­le” kei­ne Rol­le spielt. Wir ken­nen weder die Orga­ni­sa­to­ren noch die Spiel­ma­cher die­ser Pro­test­bünd­nis­se, wir haben nichts ange­lei­ert, ange­scho­ben, auf­ge­baut oder begriff­lich ver­sorgt. Wir könn­ten auf­sprin­gen, aber das ist nicht not­wen­dig: Das, was ich unter “Neue Rech­te” ver­ste­he, ist ein kom­men­tie­ren­des, publi­zie­ren­des, nach­den­ken­des und nach­denk­li­ches Pro­jekt, des­sen Betei­li­gung an Mas­sen­ver­an­stal­tun­gen nicht ins Gewicht fällt.

Und mehr, also zwei­tens: Wir ste­hen seit fünf Jah­ren im Mit­tel­punkt eines Spek­ta­kels, in des­sen Ver­lauf es dem poli­ti­schen und meta­po­li­ti­schen Geg­ner gelun­gen ist, uns einen Stem­pel auf­zu­drü­cken, der zu uns zwar nicht paßt, des­sen Prä­gung aber den­noch mäch­tig wirk­sam gewor­den ist. Wir gehö­ren mitt­ler­wei­le zu den­je­ni­gen, mit denen man ande­re, noch unver­brauch­te, noch nicht klar mar­kier­te Akteu­re kon­ta­mi­nie­ren, beschä­di­gen, sogar zur Distan­zie­rung von uns zwin­gen kann.

Man muß, ist es ein­mal soweit mit einem gekom­men, gründ­lich erwä­gen, ob man hier oder dort über­haupt auf­tau­chen soll­te. Ich will nie­man­den in die Lage brin­gen, sich von den “Super­sprea­dern” (Hal­den­wang) zu distan­zie­ren. Ver­mut­lich wür­den das die Ver­an­stal­ter noch nicht ein­mal tun, das neh­me ich an, weil der gera­de­zu sanf­te, har­mo­ni­sie­ren­de, von war­men Her­zen, nicht vom kal­ten Ver­stand kom­men­de Cha­rak­ter des Auf­tritts unüber­seh­bar ist. Das mag übri­gens auch der Grund dafür sein, daß (im Gegen­satz zu den Über­frem­dungs- und AfD-Demos) ein so hoher Frau­en­an­teil auf der Stra­ße zu sehen war.

Ein Drit­tes: Natür­lich erlei­den die Medi­en täg­lich Glaub­wür­dig­keits­ver­lus­te, aber was ändert das an den Macht­ver­hält­nis­sen? Den DDR-Medi­en hat über­haupt nie­mand geglaubt, und mit Tei­len der West­me­di­en stand sogar eine kom­plet­te, pro­fes­sio­nel­le Gegen­öf­fent­lich­keit zur Ver­fü­gung. Trotz­dem war im All­tag ent­schei­dend, was das “Neue Deutsch­land” ver­kün­de­te, denn dort erfuhr der DDR-Bür­ger, wie er sich zu ver­hal­ten hat­te, wie er reden muß­te, wann er das Maul hal­ten muß­te, wenn er kei­ne Schwie­rig­kei­ten bekom­men wollte.

Heu­te wie damals ver­bin­det sich mit der Lügen‑, der Lücken­pres­se rea­le Macht, und dar­auf kommt es an. Ein Rest­le, eine Resch­ke, eine Diek­mann, ein Gen­sing: Die kön­nen alles, was auf der Stra­ße los ist, gut ein­ge­ölt an sich abtrop­fen las­sen und sich dar­auf kon­zen­trie­ren, wie sie den nächs­ten Nazi, den nächs­ten Fall für den Ver­fas­sungs­schutz kon­stru­iert kriegen.

Kurz­um: kei­ne Roman­tik, son­dern Nüch­tern­heit! Das nicht Ein­deu­ti­ge, das nicht Fest­leg­ba­re, das Wage, Unkal­ku­lier­ba­re – das könn­te die gro­ße Stär­ke der neu­en Demons­tra­tio­nen sein. Denn wenn es über­haupt etwas gibt, das dem poli­tisch-media­len Kom­plex unheim­lich ist, dann das Gefühl, etwas nicht in den Griff zu krie­gen, etwas nicht kate­go­ri­sie­ren zu können.

Soll sich das neue Bünd­nis doch erst ein­mal fes­ti­gen, oder viel­mehr: gar nicht recht fes­ti­gen, son­dern auf eine über­ra­schend amor­phe Wei­se mit mög­lichst vie­len Leu­ten auf­tau­chen und da sein. Genau das machen sie doch sehr gut. Und wenn dann deut­lich wer­den soll­te, daß man eine poli­ti­sche Kor­sett­stan­ge braucht, wenn also von dort (nicht aus unse­rer Rich­tung) Fra­gen kom­men – dann wäre doch eher die AfD die rich­ti­ge Kam­mer­zo­fe, also eben auch eine Struk­tur, die auf Mas­se (auf Wäh­ler) zu zie­len hat, nicht wie wir auf ein paar tau­send Leser oder höchs­tens auf eine Buchmesse.

Pro­jekt­hy­gie­ne also, auch hier. Über uns geht gera­de die zwei­te Wel­le hin­weg, das ist für unser Land und für uns selbst nicht schlecht. Wir haben unser Blatt ziem­lich aus­ge­reizt, oder? Wir haben fünf Jah­re lang gewir­belt und ordent­lich etwas abge­kriegt. Auf Anra­ten des Staats­schut­zes ist unser “Elfen­bein­turm” mitt­ler­wei­le teilvergittert.

Daß dies not­wen­dig wur­de, mag an der Betei­li­gung sei­ner Grün­der, Bewoh­ner und Autoren an einem mehr­jäh­ri­gen Pro­vo­ka­ti­ons- und Struk­tur­ge­met­zel lie­gen, das sie unter ande­rem auch in Dres­den, Leip­zig, Ber­lin, Frank­furt und Hal­le auf die Stra­ße und ins Getüm­mel geführt hat – ohne Mas­ke und Mas­se, ohne Pseud­onym und Rückversicherung.Wir haben es bis zum Kar­rie­rebau­stein Hal­den­wangs gebracht, und die Namen unse­rer Pro­jek­te und Prot­ago­nis­ten muß man nie­man­dem im poli­ti­schen Betrieb mehr erklären.

Ein biß­chen Wind­schat­ten wäre mir für uns nicht unrecht. (Bloß: dar­aus wird nichts, das weiß ich.)

– – –

In den weni­gen frei­en Tagen lern­te ich fast den gan­zen ers­ten Teil des Stun­den­buchs von Ril­ke aus­wen­dig. Rezi­tie­rend Fah­ren­heit-451-Gän­ge durch einen Wald und über eine Höhe, die vom Ver­trock­ne­ten und Abge­stor­be­nen aus­ge­lich­tet sind. Schon schiebt wert­vol­le Sub­stanz nach: jun­ge Buchen, Eichen, Bir­ken, die sich fest­zu­kral­len begin­nen und nicht mehr brau­chen als Regen, Son­ne, Platz und ein wenig Boden.

Wie schon so oft der Ein­druck: Das Buch such­te sich sei­ne Land­schaft. Mit dem Rücken an einem von der Son­ne auf­ge­heiz­ten Stein sit­zend Medi­ta­ti­on über einen rät­sel­haf­ten (oder schon son­nen­kla­ren?) Vers, der auf den Boden in uns zielt:

Auch wenn wir nicht wollen:
Gott reift.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (20)

RMH

5. August 2020 15:06

Bester G.K. Artikel seit langem.

Und zur rechten Zeit!

Gracchus

5. August 2020 15:55

Sehe ich wie RMH. Nüchterne Bestandsaufnahme. 

Ein gebuertiger Hesse

5. August 2020 16:31

Großer letzter Absatz, was darin steckt, hat heilsame Wirkung und mag, wenn man es nicht stört, in der Folge aufkeimen.

Daneben:

"Soll sich das neue Bündnis doch erst einmal festigen, oder vielmehr: gar nicht recht festigen, sondern auf eine überraschend amorphe Weise mit möglichst vielen Leuten auftauchen und da sein."

Das ist der Rat schlechthin an das Bündnis. Möge er gehört und bebrütet werden. Allerdings ist dieses Nicht-Festlegen, dieses Amorph-Bleiben an sich schon ein künstlerischer Akt, für den es nicht zuletzt ein wenig Askese braucht. 

Der_Juergen

5. August 2020 17:00

Es gibt Tore, die konnte nur Gerd Müller schiessen. Und es gibt Artikel, die kann nur Götz Kubitschek schreiben. Das ist einer davon. 

Laurenz

5. August 2020 17:19

In meinen Augen ist das politisch nicht ganz so eng zu sehen, persönlich für die Opfer des Staatsterrors natürlich schon. Auch Oppositionelle aus nicht-konservativen Kreisen werden rund gemacht, der Relotius widmete Ken Jebsen einen ganzen Artikel. Über Wordarg und Sarrazin, im Grunde lupenreine SPDler. schwingt ebenso die Nahzieh-Keule.

Volksdeutscher

5. August 2020 17:23

Es ist erfreulich zu sehen (soweit ich es überblicke), daß Götz Kubitschek mit Martin Sellner in den wesentlichen Punkten übereinstimmt.

Fritz

5. August 2020 17:47

Ja ein hervorragendes Jahr für den Garten. Alles wächst und gedeiht geradezu ideal.

Ich musste noch nicht ein ma gießen, weil es immer ausreichend geregnet hat.

Mal sehen wie es diese Woche weiter geht.

 

Carsten Lucke

5. August 2020 17:55

" Das Buch suchte sich seine Landschaft. "

Sagenhafter Satz. Große Lyrik.

HomoFaber

5. August 2020 20:10

“… denn dort erfuhr der DDR-Bürger, wie er sich zu verhalten hatte, wie er reden mußte, …”

Und genau das machten die Demonstranten aber nicht. Vielmehr verweigerten sie es, sich spalten zu lassen und Maske zu tragen.

Eine Einmischung halte ich auch nicht für sinnvoll. Wohlwollen schon.

Sandstein

5. August 2020 20:11

Hesse, Jürgen, Carsten Lucke - empfinde es genauso und mehr möchte ich nicht schreiben. Das wird nur Stümperei, und manches Geschriebene muss man einfach kommentarlos stehen lassen.

Der Joseph

6. August 2020 08:59

Schöner Text. Das macht etwas mit der Seele. Schafft Verbindung.

MARCEL

6. August 2020 12:21

Kartoffeln muss man aufhäufeln (eine mühsame Arbeit), dann bringen sie Ertrag. Da sind wir noch dabei.

Gleichwohl hilft ein wenig Romantik bzw. Leidenschaft gegen vorzeitiges Altern.

Es könnte ja tatsächlich sein, dass viele Menschen bei zunehmender medialer Stigmatisierung sowie Verschlechterung der Lage ganz von selbst zu unserem Spektrum stoßen, ohne dass man eilfertig missionieren muss.

 

paernu

6. August 2020 12:28

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/die-botschaft-der-berlin-demonstration-ihr-seid-nicht-erzieher-der-buerger/

Wahrscheinlich ist das auch der gemeinsame Nenner aller Teilnehmer.

Franz Bettinger

6. August 2020 12:56

Ein schöner, abgeklärter, einleuchtender, wohl tuender Text. GK’s Stärke besteht auch aus seiner bewundernswerten Frau EK und der ganzen großartigen Familie. Wo diese intakt ist und zusammensteht, kann der Teufel wenig ausrichten. (Ein bisschen dieses Glück habe ich auch.) Apropos Garten und Natur: Es ist umständehalber mein erster Winter in NZ, und ich sehe Bäume und Büsche in voller Blüte. Im Winter! Das gibt es wohl nur hier im tiefen Süden.

@Zeitschnur! Ich bin (Gott sei Dank) Corona-bedingt von Europa ausgesperrt. Falls wir nach dem Weltuntergang noch in irgendeiner Form vorhanden sind, sollten Sie, ich und noch ein paar Unentwegte uns treffen - oben oder unten, oder auf derselben flachen Scholle des Irdischen, um uns zu sortieren. Am Lagerfeuer klärt sich so manches. Ich melde mich. Nun heißt es abwarten. (Als Antwort noch zum vorigen Strang.) 

RMH

6. August 2020 14:35

Wenn jetzt einige zum Bücherregal gehen und sich einen Band Rilke holen und lesen, dann ist viel gewonnen. Ohne einem intellektuellen Eskapismus das Wort reden zu wollen, wird in Sachen Erhalt des Deutschen viel auf eine Kultur - und Literaturvermittlung hinaus laufen.  Schnellroda ist in diesem Punkt bereits unterwegs. Ein Theater könnte auch interessant sein.

 

Waldgaenger aus Schwaben

6. August 2020 15:25

Daß dieses Gerät Karst heißt,  wusste ich bislang nicht. Es stand im Garten, der außerhalb am Waldrand gelegen, schon seit mindestens vier Generationen von der Familie umgetrieben wird. Nun ist es an mir dort zu ackern. Wieviele Generationen von Kartoffeln werde ich noch legen und ernten? Für alles unter dem Himmel gibt es eine Zeit. Bei der Gartenarbeit kann man wunderbar solchen Gedanken nachhängen.

Ich benütze den Karst, um im Frühling den schweren Boden gerade zu ziehen und nicht verrottete Reste des Vorjahres zu entfernen, bevor ich mit dem Rechen drüber gehe.

Von der Verwendung des Karsts zur Kartoffelernte bin ich wieder abgekommen. Ein Hieb an falscher Stelle und eine, meistens schön gewachsene, Kartoffel steckt auf einer der Zacken und ist  zum größten Teil verloren. Ich bin wieder zum Spaten zurück gekehrt. Erwischt der eine Kartoffel, trennt er sie durch und die beiden Stücke kommen am selben Tag mit anderen in die Pfanne oder den Topf.

1/2

 

Waldgaenger aus Schwaben

6. August 2020 15:35

2/2

Zur Demo in Berlin:  Sellner und Kubitschek sehen das genau richtig. Auf den fahrenden Zug aufspringen und dann gleich Lokführer werden zu wollen, geht meistens schief.

Früher oder später werden die Gegner der aktuellen Seuchenpolitik ihren Protest in die Parlamente tragen wollen. Demonstrationen allein bewirken nichts.

Sie können bei keiner der Altparteien andocken. Es bleibt nur die AfD oder eine Neugründung. Ich vermute, wenn die Proteste anhalten, wird es erstmal zu einer Neugründung kommen und die neue Partei wird scheitern. Aber sie wird Wähler von den Altparteien abziehen und das jetzige Gefüge erschüttern.

Noch ein Hesse

6. August 2020 17:38

Was für ein Lesegenuss. Genau deshalb habe ich seinerzeit begonnen, die SiN zu lesen. Die Kartoffeln meines Deutschseins wurzeln in Sprache und Musik, nicht in Parteipolitik.

limes

6. August 2020 23:59

@ Noch ein Hesse

»Die Kartoffeln meines Deutschseins …« ist eine hemdsärmelige – und dabei ebenso sympathische – Ableitung von GKs feinsinnigem Text. Letzterer wurde in diesem Strang schon bravourös gewürdigt.

Deshalb möchte ich Ihren Gedanken aufgreifen und der Frage nachgehen, worin das Deutschsein wurzelt, dessen Kostbarkeit ich erst entdeckte, als mir seine Bedrohtheit bewusst wurde. Sprache und Musik sind sicher wichtig, aber es ist ein ganzer Kosmos, der auch Landschaften, vertraute Menschen, Geschichte und Mythen umfasst. Ganz so, wie es jeder Nation zugestanden werden sollte.

Auf dem Februarblatt des Antaios-Kalenders ist eine Wehranlage abgebildet, hinter deren Mauern nach dem Rückzug nur das »Eigentliche« verteidigt wurde, »was zum Wiederaufbau unabdingbar war und was nie verloren gehen durfte«.

Götz Kubitschek

7. August 2020 09:08

Sela Psalmende. Dank an alle!

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