Metanoia in Berlin

In Platons Höhlengleichnis sitzen in einer unterirdischen Höhle Menschen gefesselt, die Blicke einer Vorführung von Schattenbildern zugewandt.

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.

Sie kön­nen sich von die­sem Anblick nicht lösen, es kommt den Gefes­sel­ten nicht ein­mal in den Sinn, daß es eine Welt außer­halb der Höh­le geben könnte.

Nun wird ein ein­zel­ner von ihnen los­ge­ris­sen und in die wirk­li­che Welt hin­auf­ge­schleppt. Es ist für die­sen ein­zel­nen über­aus schmerz­haft, sich an das Licht der Son­ne zu gewöh­nen, und es dau­ert gerau­me Zeit, bis er den Drang über­wun­den hat, wie­der hin­ab in die Höh­le zu steigen:

Wenn er nun aber an sei­ne ers­te Behau­sung zurück­denkt, und an die Weis­heit, die dort galt, und an sei­ne dama­li­gen Mit­ge­fan­ge­nen, dann wird er sich wohl zu der Ver­än­de­rung glück­lich prei­sen, und jene bedau­ern, meinst du nicht?“,

fragt Pla­tons Sokra­tes, und weiter:

Die Ehren aber, und das Lob, das sie ein­an­der dort spen­de­ten, und die Beloh­nun­gen für den, der die vor­über­zie­hen­den Schat­ten am schärfs­ten erkann­te (…), glaubst du, er sei auf die­ses Lob erpicht und benei­de die, die bei jenen dort in Ehre und Macht stehen?

Die Umwen­dung, die der ein­zel­ne voll­zieht, der sich aus der Höh­le erhebt, wird in der For­schung als Pla­tons Leh­re von der metá­noia, der Sin­nes­än­de­rung hin zu höhe­rer Erkennt­nis, bezeich­net. Peter Slo­ter­di­jk faßt die­ses Urpro­gramm einer „Revo­lu­ti­ons­wis­sen­schaft“, in fol­gen­de Worte:

Die Lehr­be­fug­nis auf die­sem Feld wird erwor­ben, indem zuerst ein ein­zel­ner Pio­nier der neu­en Seh­wei­se sich aus der Kol­lek­tiv­höh­le den Weg ins Freie bahnt und sich danach – fürs ers­te unver­meid­lich wider­wil­lig, sich selbst über­win­dend – bereit­fin­det, wie­der zu den falsch Ein­ge­stell­ten im Schat­ten­ki­no hin­un­ter­zu­stei­gen, um auch ihnen den Zugang zu den Befrei­un­gen zu erläu­tern. (Du mußt dein Leben ändern, 2009).

Auf der ers­ten „Querdenken“-Demonstration am 1. August in Ber­lin trat ein Lie­der­ma­cher auf, der eine Hym­ne mit fol­gen­dem Kehr­reim vor der rie­si­gen Zahl der Ange­reis­ten into­nier­te: „Wir sind wie­der erwacht, gin­gen durch dunk­le Nacht, wenn der Mor­gen uns scheint, wir sind wie­der ver­eint, wir sind Kin­der des Lichts …“ – das klingt fast amü­sant genau nach Pla­tons Höh­len­gleich­nis, es dürf­te sich um das Sta­di­um han­deln, in wel­chem der Pio­nier den Höh­len­be­woh­nern end­gül­tig klar­ge­macht hat, wo der Aus­gang liegt und die „All-Kon­ver­si­on“ (Slo­ter­di­jk) anschei­nend geklappt hat.

Ist nicht aber die Met­a­noia grund­sätz­lich wich­tig und rich­tig? Wahr­heits­er­kennt­nis bedeu­tet zunächst, die Din­ge so zu erken­nen, wie sie wirk­lich sind. Augus­ti­nus sprach von der adaequa­tio intellec­tus et rei, der Ent­spre­chung des Ver­stan­des und der Din­ge – wenn die­se Ent­spre­chung nicht vor­liegt, sieht der Mensch die Din­ge falsch oder gar nicht, eben wie die Höh­len­be­woh­ner, die nur Schat­ten sehen statt der Din­ge selbst.

Aller­dings ver­hält es sich so, daß „die Wahr­heit“ als gan­ze nie erkannt wer­den kann, son­dern immer nur Wahr­heits­par­ti­kel­chen. Pla­tons Pio­nier wird in die kom­plet­te Erkennt­nis des Lichts als Ursa­che aller Schat­ten ein­ge­weiht. Davon muß er als Mensch über­for­dert sein, inso­fern ist er ein Arche­typ und eben kein Mensch mehr wie alle anderen.

Der Mensch kann die Wahr­heit grund­sätz­lich nur unvoll­stän­dig wahr­neh­men, die Wahr­heit „von etwas“ oder „in Hin­blick auf etwas“. Es ist also in rela­tiv klei­nen Kon­tex­ten mög­lich, eine Lüge, eine all­ge­mein ver­brei­te­te Mei­nung, Pro­pa­gan­da, Aber­glau­ben und Irr­tü­mer zu kor­ri­gie­ren und das als falsch Erkann­te mit der Wahr­heit zu kon­tras­tie­ren. Dies ist die Auf­ga­be der Wis­sen­schaft in Hin­blick auf Hypo­the­sen, der Auf­klä­rung in Hin­blick auf Irr­tü­mer, und die Auf­ga­be der Phi­lo­so­phie in Hin­blick auf Begrif­fe, auch den der Wahrheit.

Die Phi­lo­so­phie weiß seit Pla­tons Sokra­tes, daß sie nichts weiß, daß also nach dem Ver­las­sen der Höh­le, nach dem Durch­stoß durch die Blend­wand aus Erzäh­lun­gen, Behaup­tun­gen, Lücken und Lügen nicht die Wahr­heit offen­bar wird. Der Wahr­heits­su­cher wird unab­läs­sig wei­ter­su­chen müs­sen und kann sie auf sei­ner Suche auch gründ­lich verfehlen.

Wenn eine Inter­net­sei­te namens wahrheiten.org ihre Leser auf­for­dert, zu Coro­na, Imp­fen, 9/11, die BRD, Krebs, Kli­ma, Erd­öl und Ener­gie nichts zu „glau­ben“, son­dern alles „selbst zu prü­fen“, ist dies ein unmo­ra­li­sches Ange­bot. Der Wahr­heits­su­cher wird hier bei sei­nem authen­ti­schen Erkennt­nis­trieb gepackt (er hat den Pio­nier gehört, er will raus aus der Main­stream­höh­le!), wird dann aber abge­füt­tert mit bereits fer­tig ver­pack­ter Wahr­heit, die über­dies eini­gen Anspruch auf Voll­stän­dig­keit erhebt.

Außer­dem ver­mit­telt sie ein Zuge­hö­rig­keits­ge­fühl: wir truther sind eine Bewe­gung. Wenn immer mehr Men­schen den Aus­weg aus der Höh­le fin­den und aus dem Schat­ten­reich auf­wa­chen, wird die Lüge in sich zusam­men­fal­len. Stell dir vor, es gibt die Lüge, und kei­ner glaubt sie mehr!

Auf­wa­chen, das „gro­ße Auf­wa­chen“ (The Gre­at Awa­ke­ning), ist das Met­a­noia-Ver­spre­chen der soge­nann­ten „Q‑Bewegung“: es gibt einen Erken­nen­den, der die Machen­schaf­ten des glo­ba­len deep sta­tes und der Eli­ten kennt, der nach und nach tröpf­chen­wei­se die Men­schen ein­weiht, bis alle erwa­chen. Die­ses Phä­no­men hat Züge des New-Age-Spi­ri­tua­lis­mus und US-ame­ri­ka­ni­scher pro­tes­tan­ti­scher Erwe­ckungs­be­we­gun­gen. Unent­scheid­bar ist, ob die gro­ße Hoff­nung der Q‑Anhänger auf Prä­si­dent Trump (als sei­ner­seits Ein­ge­weih­ten in den Plan von „Q“ zum Sturm auf die glo­ba­le Eli­te) ein geschick­tes Eli­ten­ma­nö­ver zur Son­de­rung und Mar­kie­rung poli­ti­scher Geg­ner ist.

In einem sol­chen Video, um nur ein kur­zes und deutsch­spra­chi­ges Bei­spiel her­aus­zu­kra­men, und Kom­men­ta­ren dar­un­ter wie „Es wird Zeit, dass wir end­lich die gan­ze Wahr­heit erfah­ren“ und „Auf in die neue sou­ve­rä­ne Zeit. Wir sind das Volk!“, bün­delt sich ein Betrug am Wahr­heits­su­cher. Es ist sogar beson­ders leicht mög­lich, Wahr­heits­su­cher zu betrügen.

Der ers­te (recht simp­le, aber immer wie­der erfolg­rei­che) Trick ist der Fehl­schluß aus dem Gegen­teil. Den zwei­ten (wesent­lich tie­fer­ge­hen­den) Trick hat der Kul­tur­wis­sen­schaft­ler Boris Groys die „Ver­wal­tung der Met­a­noia“ genannt. Den drit­ten Trick nen­ne ich den Fehl­schluß aus dem Kol­lek­tiv, den ver­füh­re­rischs­ten der drei. Wie ich sie erken­ne? Ich schaue auf ihre Funk­ti­on und die ent­spre­chen­den Ergeb­nis­se. Frei von ihnen bin ich bei­lei­be nicht.

(1) Der Fehl­schluß aus dem Gegen­teil liegt dann vor, wenn aus dem Grun­de, daß etwas falsch ist, das Gegen­teil wahr sein soll (dis­junk­ti­ver Fehl­schluß). Das Gegen­teil der Lüge wäre also die Wahr­heit, oder: wenn wir die Lüge durch­schaut haben, erken­nen wir die Wahr­heit. Wir haben es gegen­wär­tig mit zwei ein­an­der aus­schlie­ßen­den Nar­ra­ti­ven bezüg­lich „Coro­na“ zu tun: die gefähr­li­che Virus-Pan­de­mie vs. die gefähr­li­che Eliten-Plandemie.

Eine klu­ge You­Tube­rin stell­te die Fra­ge, wel­chem Nar­ra­tiv man glau­ben soll: Who do you trust?. Die eine Sei­te schlägt finan­zi­el­len Pro­fit aus ihrem Nar­ra­tiv, hat die poli­ti­sche Macht zur glo­ba­len Durch­set­zung und bedient sich dazu einer euphe­mis­ti­schen Spra­che – ein kla­rer Fall von Lüge. Die ande­re Sei­te wird medi­al mund­tot gemacht, ris­kiert ihre sozia­le Exis­tenz, recher­chiert die von der ande­ren Sei­te ver­schwie­ge­nen Hin­ter­grün­de und Alter­na­tiv­theo­rien – ein kla­rer Fall von Wahrheit.

Doch so ein­fach ist es nicht. Bill Gates als den, der er ist, zu ent­lar­ven, reicht nicht aus. Die Exo­so­men­theo­rie ist nicht des­halb wahr, weil die Viren­theo­rie falsch ist. Für den Wahr­heits­su­cher im Inter­net liegt die Abkür­zung, wegen Lügen­haf­tig­keit des Main­stream­nar­ra­tivs das gera­de Gegen­teil zu glau­ben, nahe. Er kommt wohl auch kaum dar­um her­um, meis­tens die­se Abkür­zung zu neh­men, weil ihm schlicht die Zeit fehlt. Er muß sich aller­dings zumin­dest des­sen bewußt sein, daß er einem dis­junk­ti­ven Fehl­schluß erle­gen sein könn­te, wenn er dies oder jenes Kri­ti­sche für wahr hält. Indes könn­te es – sogar recht wahr­schein­lich – sein, daß es tat­säch­lich wahr ist, nur nicht aus dem ange­nom­me­nen Grund.

(2) Met­a­noia ist ihrer Anla­ge nach die Umkehr der Erkennt­nis weg vom all­täg­li­chen Mei­nen und Für­wahr­hal­ten hin zu höhe­rer Erkennt­nis. Sie ist also, wie wir bereits sahen, die Grund­be­we­gung des Phi­lo­so­phie­rens und der Wis­sen­schaft. Es geht um das Hin­ter­sich­las­sen und Über­win­den der All­tags­er­kennt­nis, des nor­ma­len Wahr­neh­mens, hin zu einer höher­wer­ti­gen Wahr­neh­mung. Dies funk­tio­niert auf dem gegen­wär­ti­gen poli­ti­schen Tableau “von links” und “von rechts”. Der Ger­ma­nist Micha­el Esders schreibt in sei­nem kürz­lich erschie­ne­nen Buch Sprach­re­gime über die Macht der lin­ken Ideo­lo­gie, die uns die Wahr­neh­mung aus­re­den will zuguns­ten einer bes­se­ren, abs­trak­ten, ver­ord­ne­ten Wahr­neh­mung. Man darf mit dem Augen­schein­li­chen nicht mehr rech­nen (Geschlech­tern, Gesund­heit, Ras­sen oder Kli­ma), son­dern hat sich vom Kon­kre­ten abzu­wen­den zuguns­ten „wis­sen­schaft­li­cher Erkennt­nis­se“. Esders bezieht sich auf Boris Groys’ The­se von der “Ver­wal­tung der Met­a­noia” im Sowjet­kom­mu­nis­mus: ein poli­ti­sches Regime schreibt sei­nen Unter­ta­nen eine „wis­sen­schaft­li­che Ideo­lo­gie“ vor, durch die allein sie zu wah­rer Erkennt­nis gelangen.

Nun ste­hen – sie­he Trick (1) – nicht alle in der Wahr­heit, die lin­ke Ver­wal­tung der Met­a­noia erken­nen. Die Vor­stel­lung vom „Durch­schau­en der Zusam­men­hän­ge“, „mün­di­gen Bür­ger“ und „Über­win­den der Ideo­lo­gie“, die heu­te sowohl eben auch uns Rech­te und die Wahr­heits­be­we­gung antreibt, hat ihre mar­xis­ti­schen Ursprün­ge. Met­a­noia ist eigent­lich die müh­sa­me Leis­tung des Wahr­heits­su­chers selbst. Man kann sie nie­man­dem abneh­men. Wird sie ihm phi­lo­so­phisch ver­ord­net und – als Ver­län­ge­rung des­sen – poli­tisch ver­wal­tet, und zwar egal aus wel­cher Rich­tung, ver­fehlt sie die Wahr­heit mit ziem­li­cher Sicherheit.

(3) Nun mit­ten hin­ein in die Ber­li­ner Demons­tra­ti­on. Der gemein­sa­me Nen­ner der vie­len dort Ver­sam­mel­ten ist: „Wir glau­ben euch die Lügen nicht!“. In Mit Lin­ken leben hat­ten Licht­mesz und ich als ein Kri­te­ri­um zur Unter­schei­dung von Lin­ken und Rech­ten „Ver­trau­en oder Miß­trau­en in die Mas­sen­me­di­en“ genannt, und Popu­lis­mus unter ande­rem über die For­mel „“Wir hier unten – ihr da oben“ defi­niert. Offen­sicht­lich haben wir Rech­ten die­se Kri­te­ri­en nicht mehr für uns allein.

Es han­delt sich bei der „Querdenken“-Demonstration am 29. August (Mot­to: Cele­bra­ting Free­dom and Peace) um eine Fei­er gemein­schaft­li­cher Met­a­noia. Die Q‑Bewegung, deren erkenn­ba­re Anhän­ger in Ber­lin (jeden­falls am 1.8.) nur einen klei­nen Teil der Teil­neh­mer bil­den, sam­melt sie unter dem Slo­gan„Whe­re we go one, we go all“.

Mir stellt sich ange­sichts der Demons­tra­tio­nen gegen die Lüge die Fra­ge: ist kol­lek­ti­ve Met­a­noia mög­lich? Wenn ich zurück­ge­he zu Pla­tons Gleich­nis, fin­de ich den ein­zel­nen, der nach der Erfah­rung sei­ner eige­nen Wahr­heits­schau bestrebt ist, auch sei­ne ehe­ma­li­gen Mit­ge­fan­ge­nen hin­auf­zu­füh­ren. Die­se wür­den ihn jedoch „wohl umbrin­gen, wenn sie nur sei­ner hab­haft wer­den und ihn töten könn­ten“, bemerkt Pla­ton. Die­se Reak­ti­on ist von den Main­stream­gläu­bi­gen, den in der Lüge Gefan­ge­nen, erwart­bar, der unver­ant­wort­li­che „Covidi­ot“, der super­sprea­der und Nest­be­schmut­zer, gehört sozi­al getilgt.

Doch wie ver­hal­ten sich eigent­lich die Erwach­ten? Die Ant­wort lau­tet: Im Höh­len­gleich­nis kommt über­haupt kei­ne erwach­te Grup­pe vor. Die Grup­pe hockt vor den Schat­ten, der ein­zel­ne ent­zieht sich ihr unter Qua­len. Ein Kol­lek­tiv hat kei­ne Wahr­neh­mungs­or­ga­ne für die Wahr­heit. Ist also jeder Demo­teil­neh­mer allein den Weg des Ver­rats an der Grup­pe gegan­gen, um nun in einer neu­en Grup­pe auf­zu­ge­hen? Der Fehl­schluß aus dem Kol­lek­tiv lau­tet: je mehr Erwach­te wir sind, des­to mehr nimmt die Lüge ab, des­to schnel­ler implo­diert das Nar­ra­tiv der Eli­ten. Met­a­noi­ker las­sen sich aber nicht addieren.

Die größ­te Gefahr besteht aber nicht in der Ten­denz des Kol­lek­tivs, die Per­son zu unter­drü­cken, son­dern in der Ten­denz der Per­son, sich in das Kol­lek­tiv zu stür­zen und in ihm unter­zu­tau­chen. Oder viel­leicht ist die ers­te Gefahr nur der schein­ba­re und trü­ge­ri­sche Aspekt der zwei­ten. (Simo­ne Weil, Die Per­son und das Hei­li­ge, 1943)

Durch die in Zei­ten der Lüge wach­sen­de Sehn­sucht nach der Wahr­heit ist jeder Mensch ver­führ­bar, die­se erzwin­gen zu wol­len: es ein­fach nicht län­ger aus­zu­hal­ten in der Coro­na­dik­ta­tur, die mit einem Hand­streich weg­ge­wischt wäre, wür­den nur alle plötz­lich ihre Mas­ken her­un­ter­rei­ßen. Sol­che Sug­ges­ti­on, von der Büh­ne in einer Rede an die Mas­sen gerich­tet, wirkt gewal­tig. Nur wirkt sie gegen und nicht zuguns­ten der Per­son, auf die allein es bei der Wahr­heits­er­kennt­nis ankommt.

Was wäre rat­sam? Der Begriff metá­noia fin­det sich bei Pla­ton selbst nicht, im Höh­len­gleich­nis heißt die “Umkehr” der See­le peri­ago­gé. Seit Heid­eg­gers Schrift “Pla­tons Leh­re von der Wahr­heit” (1930), brin­gen vie­le Autoren Pla­tons Leh­re mit die­sem Schlag­wort auf den Punkt. Sei­ne gro­ße Bedeu­tung ent­fal­tet der Begriff metá­noia erst in der christ­li­chen Theo­lo­gie und bedeu­tet dort expli­zit “Buße, Reue”. Das Bin­de­glied ist die Selbst­über­win­dung. Der ein­zel­ne muß sich selbst über­win­den, und zwar zwei­mal: ein­mal um über­haupt das glei­ßen­de Licht ertra­gen zu kön­nen, und danach, um wie­der hin­ab­zu­stei­gen ins Dunkel.

Die Erkennt­nis ist schmerz­haft, und das Ertra­gen der Unwis­sen­den nicht min­der, „for ye suf­fer fools glad­ly, see­ing ye your­sel­ves are wise“ heißt es in der King-James-Bibel (2 Kor 11,19), die aus tra­di­tio­nel­ler Sicht als Maß­stab gel­ten kann. Das Schmerz­haf­te an der Wahr­heits­su­che ist ihre Unend­lich­keit (immer nur vor­läu­fi­ge Par­ti­kel, nie die gan­ze Wahr­heit zu fin­den), das Sich-Ver­sa­gen von Trös­tun­gen im Abs­trak­ten (alles theo­re­tisch durch­schaut zu haben) und im Kol­lek­ti­ven (in der sich erhe­ben­den Mas­se der „Bewe­gung“).

Die Ber­li­ner Demons­tra­tio­nen sind aus­schließ­lich wich­tig für die­je­ni­gen, die dar­an teil­neh­men oder sie aus der Fer­ne anschau­en und dadurch zu eige­ner Wei­ter­ent­wick­lung ange­regt wer­den, nicht für die Revo­lu­ti­on oder auch bloß die Ände­rung der poli­ti­schen Gewichts­ver­hält­nis­se. Es wäre also rat­sam, wenn man nach Ber­lin fährt, sich alle emo­tio­na­le Mit­ge­ris­sen­heit zu ver­sa­gen und alle Hoff­nung auf die Umkeh­rung des Systems.

Es wäre rat­sam, die Mas­se auf­merk­sam zu beob­ach­ten und die­se Ein­drü­cke als Anläs­se zur eige­nen Umkeh­rung zu neh­men. Sel­te­ne und ein­sa­me Gestal­ten sind Wahr­heits­su­cher, die nicht leicht zu betrü­gen sind.

 

 

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.

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Kommentare (47)

Der_Juergen

25. August 2020 12:51

Hervorragender Artikel, der gerade durch seine Nüchternheit besticht. Jürgen Elsässer - den ich sehr schätze und an dessen Aufrichtigkeit für mich kein Zweifel besteht - schreibt, der 29. August werde das wichtigste Datum der deutschen Geschichte seit 1945 sein. Da wäre mehr Zurückhaltung am Platz gewesen, denn wenn die Demo schiefgeht, wird die Enttäuschung um so grösser sein. Natürlich führe ich, besässe ich die Möglichkeit dazu, auch nach Berlin, denn das Regime steht bereits unter starkem Druck, und jede Demonstration wird diesen erhöhen.

Der_Juergen

25. August 2020 13:23

Ich habe den erwähnten Blog wahrheiten.org eben kurz überflogen und war von den erwähnten Themen sehr angetan, da da tatsächlich einige der grossen Lügen "mit dem Hammer abgeklopft" ("Götzendämmerung") werden, darunter 9-11, der menschengemachte Klimawandel und die Evolutionslehre.

Wie Caroline Sommerfeld klarstellt, hat man, wenn man einer dieser gigantischen Lügen  auf die Schlicht gekommen ist, deswegen nicht zwangsläufig eine umfassende Erklärung der Fakten zur Hand. Dass die offizielle Lesart der Anschläge vom 11. 9. 2001 ein primitiver Schwindel ist, lässt sich leicht nachweisen, aber schon darüber, ob überhaupt Flugzeuge in die Türme einschlugen, sind sich die Truther uneinig.Bei Corona gehen die meisten Kritiker davon aus, dass es das Corona-Virus tatsächlich gibt und lediglich seine Gefährlichkeit krass übertrieben wird, während eine Minderheit, darunter der hier sehr aktive Dr. Franz Bettinger, die Existenz des Virus bestreitet. Instinktiv gehe ich davon aus, dass die erste Variante stimmt, denn wenn ausgewiesene Virologen mit jahrzehntelanger Erfahrung wie Bhakti und Reiss das Vorhandensein des Virus als selbstverständlich anerkennen, müssen sie ihre Gründe haben. Aber ein endgültiges Urteil masse ich als Nichtmediziner mir hierzu natürlich nicht an.

Pit

25. August 2020 14:16

Popper: daß etwas FALSCH ist, kann sehr wohl bewiesen werden und das reicht!
Was interessiert mich denn Virologie und Exosome: es gibt keine Pandemie, Maßnahmen aufheben. Lügner für den Schaden zur Verantwortung ziehen. Wo ist denn das Problem?

Wen interessiert es denn, ob da jemand auch Q-Anhänger ist?
Es wäre allerdings wahrlich zu hoffen, daß, wenn aufgezeigt wird, daß es möglich ist, eine Lüge dieser Größenordnung aufzuziehen, Leute fragen, WER denn solches tut.
Aber, und hier stimme ich nun der Autorin zu, und es ist ein riesengroßes Problem: nur weil wir den bisherigen Handlungen nicht zustimmen, haben wir nicht notwendigerweise bereits eigene gute Antworten. Denn: auch früher schon versuchten die Menschen, die Übernahme ihrer Gemeinschaften durch Böswillige zu verhindern und DOCH ist es schreiend dazu gekommen. Wer sagt, daß wir nicht bald wieder da sind?

Andreas Walter

25. August 2020 14:18

Lüge und Wahrheit sind in der Tat etwas heikle Begriffe, weil es schlicht auch Unwissen und damit Unwissende gibt. Was sogar jeden auch von uns partiell betrifft, aufgrund der schier unfassbaren Menge an Wissen aber auch an Fachwissen. Oder auch Menschen, die nie oder zu selten die Gelegenheit dazu hatten oder haben, sich zu bilden, und viele leider auch nicht die physikalisch-organischen Voraussetzungen dazu besitzen. Wissen und Erfahrung sind daher auch zwei Formen von Luxus wie aber auch Privileg, die sich a, nicht jeder leisten kann und b, womit viele selbst bei Zugang trotzdem nichts oder nicht viel anfangen können.

Begriffe wie unterschiedliche Realitätstunnel (Wilson) oder auch wahrgenommener oder (bisher) bekannter Erkenntnisraum, Erkenntnishorizont sind mir persönlich daher lieber.

Ja, es gibt dieses "ganzheitliche Denken", doch auch das bedeutet nicht allwissend zu sein.

So wie es tatsächlich auch Fragen gibt die man nur deswegen nicht stellen sollte, neti neti, weil sie als Mensch, von einem Menschen, selbst von einem "Meister", nicht verbal, durch Sprache (oder auch durch Schrift), beantwortet werden können, sondern die Antwort darauf, wenn überhaupt, nur erlebt werden kann. Ja, es gibt sprachliche Tricks, sogenannte Kōane, die dabei helfen können, doch auch die Funktionieren nicht immer und auch nicht unbedingt sofort. Ich kenne Fragen für die ich selbst Jahrzehnte gebraucht habe, sie zu beantworten.

Volksdeutscher

25. August 2020 14:34

"....es gibt einen Erkennenden, der die Machenschaften des globalen deep states und der Eliten kennt, der nach und nach tröpfchenweise die Menschen einweiht, bis alle erwachen."

Das ist nicht einmal unrealistisch gefaßt, denn es gibt solche. Nur, jene Kräfte wissen, wie man andere mundtot macht, sie gegeneinander ausspielt, sie auf falsche Fährten lockt, sie einschüchtert und sie - wenn es darauf ankommt - einfach umbringt. Sie halten sich in der Deckung und haben ihre destruktiven Netzwerke in allen gesellschaftlichen Sphären, was ihnen situativ Vorteile bringt.

Es gibt bei Sezession so viele begabte Intellektuelle. Was ich aber nach wie vor vermisse, sind soziologische Analysen der politischen Probleme der Gegenwart, untersucht in dem Spannungsverhältnis Vatersöhne (rechts) - Müttersöhne (links). Diese Charakterisierung ist vereinfacht, aber tendenziell richtig. Da ich jedoch kein Soziologe bin, kann ich es nicht so professionel formulieren, möchte jedoch die These in den Raum stellen, daß der gegenwärtige politische Kampf in Deutschland und Europa zwischen Links und Rechts sich lohnen würde, auch unter diesem Aspekt untersucht zu werden. Die emotionale Prägung verpflichtet und zieht zum Gegenpol grenzen. Hinter diesen beiden Typen, die sowohl von Frauen als auch von Männern verkörpert werden können, steht eine geistige und seelische Haltung, die auf alles abfärbt, was denkende und handelnde Menschen links wie rechts für bedeutend oder nicht bedeutend halten.

Monika

25. August 2020 15:00

Mitte der Verkündigung Jesu ist die Botschaft vom Reich Gottes. Die Schlüsselstelle findet sich in Mk 1,14:“ Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe . Kehrt um ( metanoeite), und glaubt an das Evangelium.“

Das Wort Metanoia ( noein=denken/meta=um/nach) bedeutet so viel wie Umdenken/ Sinnesänderung, was auch zu einer praktischen Umkehr führt. Konkret in die Nachfolge Christi ( Befolgung des Liebesgebotes/ Loslassen von materiellen Anhaftungen, usw.) Das gelingt dem Sünder, weil er Jesus als „den Weg, die Wahrheit und das Leben“( Joh 14,6)glaubt und erfährt. In diesem Sinne erfolgt in Berlin natürlich keine Metanoia. Gleichwohl hat der Event was von einem religiösen Aufbruchs- und Erweckungserlebnis. Und alle möglichen Gruppen und Grüppchen, Esoteriker, Söhne des Lichts ( Essener), rechte und linke Aktivisten pilgern nach Jerusalem ( Berlin). Ein eschatologischer Aufbruch. Ob er zum Sturz der röm. Besatzung führt oder zur Wiederkunft des Herrn ?Warten wir es ab 😇😃😀 Seid bereit :)

RMH

25. August 2020 15:49

In dem Aufsatz "Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht" von 1784 postuliert I. Kant, dass das, was sich als Freiheit des Willens darstellt, sich nach allgemeinen Naturgesetzen bestimmt. Ferner, dass die vernunftmäßigen Anlagen des Menschen sich nicht im Einzelnen abschließend entwickeln (können), sondern im Laufe der Geschichte in der Gattung des Menschen. Im "Antagonism", dem Zwiespalt, der Auseinandersetzung der einzelnen (ja letztlich auch der Staaten) entfaltet die Natur dieses Ziel der vollen Entfaltung der Naturanlagen des Menschen, die nach Kant auf den Gebrauch der Vernunft abzielen. Wenn es diesen - in dieser Schrift von Kant auch als Chiliasmus der Philosophie bezeichneten - Gang der Natur gibt, dann ist die Auseinandersetzung, das Erkennen der einen und das Verharren der anderen, notwendige Voraussetzung zu Entfaltung der Vernunft in der Gattung Mensch. Aus diesen Gründen, sollten sich diejenigen, die bei sich einen Erkenntnisgewinn vermuten, nicht auf der 100% sicheren Seite wähnen, denn die Geschichte schreibt sich fort und wenn Kant recht haben sollte, entwickelt sich gerade in der Auseinandersetzung mit den anderen, die Veranlagung des Menschen zur Vernunft fort. Insofern sind Feindzuschreibungen unvernünftig.

Stefanie

25. August 2020 16:02

@der_Juergen

"Instinktiv gehe ich davon aus, dass die erste Variante stimmt, denn wenn ausgewiesene Virologen mit jahrzehntelanger Erfahrung wie Bhakti und Reiss das Vorhandensein des Virus als selbstverständlich anerkennen, müssen sie ihre Gründe haben."

Ich empfehle Ihnen das Buch "Supermacht des Lebens" der Virologin Karin Mölling. Darin  insbesondere den Teil über endogene Viren, springende Gene und Gigaviren, sowie ihre Überlegungen zur Evolutionstheorie. - Nicht daß diese der Virentheorie widersprechen würde - sie ist da durchaus Teil der etablierten Wissenschaften ( wenn wohl auch nicht von der 97%- Sorte). Sie bestätigt Lanka etc. Vielmehr durch die Gegenthese -"Alles ist Virus" - indem sie die Frage aufwirft um welche Art Entität es sich bei diesen DNA/RNA-Sequenzen mit oder ohne Proteinhülle überhaupt handelt und welche sie im Konglomerat der großen biochemischen Zusammenballungen spielen, die wir als "Lebewesen" ansehen. Darunter eben auch die Frage nach dem horizontalen Gentransfer über Artgrenzen hinweg, der die Rolle der Mutationen als Träger des evolutionären Fortschritts relativiert. 

Fortsetzung folgt

Stefanie

25. August 2020 16:02

Allerdings ist das alles im Corona-Zusamenhang relativ irrelevant (außer bei der Aussagefähigkeit der Tests), weshalb Bhakti vermutlich auch nicht auf solche Detailfragen eingeht. Es reicht ein Blick auf die Epidemiologie eigentlich schon der Blick ins Lebensumfeld, um festzustellen  das hier keine Seuche umgeht. Ich verstehe  das Franz Bettinger der Umbruch des Virendogmas ein Anliegen ist, aber diesen Aspekt zum Mittelpunkt der Kritik machen zu wollen, ist wie wenn man mit Platons Höhlenbewohnern den Wellen-und Teilchencharakter des Lichts erörtern wollte.

Sandstein

25. August 2020 16:17

Zitat: "Hervorragender Artikel, der gerade durch seine Nüchternheit besticht."

Sehe ich genauso!

Frage mich schon sehr lange, welche Mechanismen in sozialen Gruppen und Kollektiven greifen. Den Wunsch in Kollektiven aufzugehen verspürte ich noch nie, stattdessen hat die Beobachtung von jenen immer einen starken Ich-Drang in mir ausgelöst. 

Vielleicht liegt es ja daran, dass Menschen in Gruppen dazu neigen, schlicht dümmer zu werden (nicht grundsätzlich, jedoch für den Augenblick). Oder, dass Kollektive bis heute noch jeden guten Kern gefressen haben. 

Jesus wollte sicherlich keinen fetten und reichen Papst in Rom. Und weitere Beispiele finden sich zu Hauf in der Geschichte: im Nationalsozialismus (der die Blüte der dt. Jungen und Männer geopfert hat) und bei den Kommunisten (die mit dem Anspruch gestartet waren, dass es allen besser geht..Ausgang bekannt). 

Mich freut es prinzipiell, wenn Leute aus den unterschiedlichsten Lagern zusammen kommen. Ich erwarte jedoch richtige Veränderungen erst mit einem Wirtschaftseinbruch, so traurig das klingen mag. 

Grüße! 

ps: @Monika Danke für Ihren Kommentar, ich musste jedenfalls durchgehend Schmunzeln :) 

 

Augustinus

25. August 2020 16:25

Was für ein schöner weiter Bogen von Plato über Augustinus bis hin zur Wahrheitsbewegung gespannt wird um sich als Durchblickerin, die hinter die Kulissen schaut, zu inszenieren.

Witzig zu sehen, wie nach dem Tausch der Positionen zwischen regierungstreuen und oppositionellen Medien, nun alle Schreiberlinge und Mitläufer wieder auf Linie sind.

Meiner Meinung nach, schießt sich die Neue Rechte mit dem Anschluss an die Truther-Bewegung ein Eigentor. 

Diese "Widerständler" weisen vergleichbar infantile Reaktionsmuster auf wie ihre Anführerin: Wo die sagt "Jetzt sind sie (Migranten) nun mal da" meinen die selbsterklärten Bürgerrechtler "dann müssen sie (Alte, Vorerkrankte) eben verrecken."
(Tatjana Festerling)

RMH

25. August 2020 17:36

"Meiner Meinung nach, schießt sich die Neue Rechte mit dem Anschluss an die Truther-Bewegung ein Eigentor."

@Augustinus,

die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen. Ich habe meine Bedenken hier in den zuvor stattgefundenen Diskussionen auch geäußert. Die simple Logik, der "Feind meines Feindes ist mein Freund", greift - wie so oft - zu kurz, zumal hier noch nicht einmal klar ist, ob dieser andere "Feind" überhaupt ein wahrer Gegner des Systems Merkel ist - gegen bspw. die Islamisierung/ Migration scheint er ja schon mal nichts zu haben (gut, der Islam isoliert betrachtet ist auch bei Teilen der neuen Rechten bekanntermaßen kein Problem). Ich sehe zu viele Fragezeichen und schließe mich der Masseneuphorie oder der Hoffnung auf eine solche nicht an.

Nicht so recht nachvollziehen kann ich bspw. auch nicht die Haltung von G.K., der Anfangs sagte, da bleiben wir mal lieber außen vor, damit die amorphe Bewegung keine Stempel aufgedrückt bekommt und nun sich bei pi mit einem quasi Aufruf zur Fahrt nach Berlin veröffentlichen lässt. Die Rolle des Beobachters von außen und nicht vor Ort, stünde dem IfS, dem Kreis aus Schnellroda, meiner Meinung nach zum derzeitigen Zeitpunkt nach wie vor besser. Aber das ist nur meine unerhebliche Meinung.

Volksdeutscher

25. August 2020 17:44

@Sandstein - "Und weitere Beispiele finden sich zu Hauf in der Geschichte: im Nationalsozialismus (der die Blüte der dt. Jungen und Männer geopfert hat)..."

Diese Betrachtungweise ist ziemlich geschichtslos, da sie nicht die damalige politische Situation und schon gar nicht die bereits vor dem 1. WK vorhandenen Ressentiments westlicher Staaten gegen Deutschland in Betracht zieht. Das deutsche Reich hätte den Krieg niemals vermeiden können, seine Friedensbemühungen waren, so ausgedehnt und intensiv sie auch gewesen sein mögen, letztenendes erfolglos. Churchill hatte das eindeutig und unmißverständlich zugegeben:

"Germany's unforgivable crime before the second world war was its attempt to loosen its economy out of the world trade system and to build up an own exchange system from which the world-finance couldn't profit anymore."

"You must understand that this war is not against Hitler or National Socialism, but against the strength of the German people, which is to be smashed once and for all, regardless of whether it is in the hands of Hitler or a Jesuit priest."

 

limes

25. August 2020 18:43

Die Philosophie in allen Ehren – aber für mich persönlich ergibt sich die Suche nach Wahrheit(en) aus meinem Freiheitsdrang.

Es ist alles andere als schmeichelhaft, sich im fortgeschrittenen Alter eingestehen zu müssen, dass man einen viel zu großen Teil seines Lebens Vorurteilen anhing, sich ideologisch einschränken ließ und als Folge dessen hinter den eigenen Möglichkeiten zurückgeblieben ist.

Mich hat niemand ans Licht geschleppt. Eine Unstimmigkeit im dargebotenen Schauspiel war es, die mich dazu veranlasst hat, mich auf den Weg zu machen. Das war ein gutes Dreivierteljahr vor Merkels illegaler Grenzöffnung.

Andreas Walter

25. August 2020 19:16

Völlig unabhängig von der Realität und Gefährlichkeit auch von Corona ist es aber auch ein sehr geeignetes Werkzeug im Krieg der Eliten gegen den Mittelstand. Ähnlich wie auch der angeblich menschengemachte Klimawandel sich auch sehr gut zur Umschichtung grosser Vermögen eignet. Oder auch die Bankenrettung oder die nuklearen Arsenale mit zeitweise bis zu 30.000 bis 40.000 Atomsprengköpfe. Der weltweite Krieg gegen den Terror und 9/11 natürlich auch. Und die "Nazis". Wobei die heutzutage nur noch Peanuts bringen, doch auch Kleinvieh macht eben Mist. Hier noch ein paar Stellen, dort noch ein paar Stiftungen, so bringt man doch gerne Freunde in Arbeit und Lohn, gegen die Konkurrenz.

https://youtu.be/ECO4FzFP6Nk

Sandstein

25. August 2020 20:21

@Volksdeutscher

Der Krieg war also alternativlos, ja? Eine oft bemühte Fabel. Und sicher gab es stets Mächte, die in Zentraleuropa bzw. im asiatisch-europäischen Raum keinen Staat wie Deutschland dulden konnten. Aber man ist diesen Mächten mit der Wahl der NS-Schergen und der Aufrüstung jedenfalls kräftig auf den Leim gegangen, oder nicht? 

Ich bezog mich in meinem Kommentar aber vielmehr auf den ursprüngl. Anspruch eines Kollektivs X und die tatsächliche Wirklichkeit Y. Und diese Wirklichkeit heißt zum Beispiel Stalingrad. Mein Urgroßvater (71. Inf. Div.) hat mit viel Zähigkeit (Eisernes Kreuz I+II) und wohl auch Glück überlebt (er kam als einer der letzten "10.000" heim), und ich weiß, dass die 6. Armee zu Beginn der Umfassung noch hätte erfolgreich ausbrechen können. Noch heute werden Gebeine dt. Soldaten geborgen, die auch hätten heim kommen können - und besonders: wollen. 

Kollektivwahn hat das verhindert. Und aus der Geschichte lernen halte ich für schwierig, aber Mechanismen kann man studieren und erkennen. Um nichts anderes ging es mir. 

Im Übrigen hat Churchill nicht Recht behalten, Deutschland hat durch das Wirtschaftswachstum nach dem großen Krieg bewiesen, dass es auferstehen kann. Übrigens ganz ohne militärische Gewalt anzuwenden. Richtung Insel dürfen wir getrost stolz winken. Und sollten das auch im Kopf behalten, egal wie düster die Lage gerade scheint. 

Hartwig aus LG8

25. August 2020 20:33

Hervorragender Beitrag von Sommerfeld.

Werde am Samstag nicht dabei sein. Hat zwar ganz pragmatische Gründe, hätte aber wegen des @G.Grambauerischen Wackelpuddings auch generelle "Berührungsängste" gehabt.

Dennoch: Hinz hat in der jf einen bedenkenswerten Beitrag pro-Demo geschrieben.

Und wenn der Feind sich gezwungen sieht, die ultimativ letzte Trumpfkarte zu spielen, dann sollte man dann vielleicht doch .... ??

https://www.welt.de/politik/deutschland/article214285432/Geplante-Corona-Demo-Hier-geht-es-um-die-Bedrohung-der-freiheitlich-demokratischen-Grundordnung.html

 

 

Apostat

25. August 2020 20:47

Kann es im politischen Raum Wahrheit geben? 

Hier gilt doch eher - frei nach O. Spengler, dass es nicht darauf ankommt, ob etwas wahr oder richtig ist, sondern ob es wirksam ist.

Der Aufstieg aus der Höhle kann max. das Durchschauen einer Lüge zum Resultat haben. 

Wobei ein Aufstieg- im Sinne aktiver Wahrheitssuche, nicht immer erforderlich ist. Manch einer wird in seiner Höhle vom Blitz- dem Geistesblitz, getroffenen. Goethe nannte es Apercu.

Habe ich 2015 erlebt. 

 

Maiordomus

25. August 2020 21:07

Bis man wirklich weiss, dass man nichts weiss, muss man zunächst mal mehr wissen als auch ein anspruchsvoller Stand der Wissenschaft. Z.B.. realisieren nur Spitzenmathematiker mit logischer Ausbildung , dass z.B. und wo die Mathematik keine exakte Wissenschaft ist usw.

Volksdeutscher

25. August 2020 21:48

@Sandstein - Ich habe russische Bekannte auf Vkontakte aus dem rechts-nationalen Lager, die die deutsche Haltung des Kampfes bis zum Untergang nicht nur nicht verdammen, sondern sogar als romantisch-heroische Haltung bewundern. Wer verpflichtet uns, Deutschen, die Verlierermentalität anzueigen? Zu wessen Zufriedenheit soll das gereichen? Selbstverständlich wissen jene Russen und weiß ich, daß Krieg mit Romantik nichts zu tun hat und mit welchem Leiden verknüpft war. Und trotzdem ruft das ihre Bewunderung hervor. Es ist  tröstend zu wissen, daß die Seele eines Volkes weiter in der Vergangenheit zurückreicht, als die unsere. Ist jedoch die Aufgabe der alliierten Geschichtsschreibung, zuzugeben, daß Deutsche damals gute Gründe hatten, das Eigene oder was sie dafür hielten, mit allen erdenklichen Mitteln zu verteidigen? Sie, die Alliierten, taten etwa nicht das Gleiche? Ich befürchte, Sie kultivieren die Betrachtungsweise der Sieger über den 2. Weltkrieg. Daran krankt heute jedoch die Geschichtsschreibung in Deutschland, daß geschichtswissenschaftliche Texte die Erzählnarrative des Siegers wiedergeben. Daß ist erfolgreiche seelische Unterwerfung. Während der Deutsche sich ständig in Frage stellt und schweißtreibende, unterwürfige Kritik an der "Vergangenheit" seines Volkes übt, hält der Russe trotz allem die Errungenschaften des Kommunismus hoch und verherrlicht die Taten der Roten Armee. Warum darf der Sieger das tun und der Besiegte nicht? Lesen Sie Gerard Menuhin?

Gracchus

25. August 2020 22:12

L. V. hatte im vorherigen Strang darauf angespielt, und jetzt ist absolut klar, wer Clint Eastwood in dem Mexican Standoff ist: Caroline Sommerfeld, neoexistenzialistisch, im Poncho, allein mit ihrem Pferd, klug und treffsicher. The bad = der Mainstream, the ugly = der Truther. Wir wissen, wie's ausgeht. Mit dem Artikel hat Sommerfeld dem Truther die Munition geklaut. 

Es klìngt für mich doch stark danach, dass Sommerfeld die Demo und die Truther-Bewegung ziemlich beknackt findet und verzweifelt nach etwas Positiven sucht. Kann man aber in der Masse baden, ohne sich nass zu machen? Kann man kiffen ohne high zu werden?

Ich denke ähnlich wie @Augustin, @RMH und @Sandstein. Ich frage mich, ob es dem berechtigten Anliegen nicht schadet, wenn man Truthern eine Bühnen bietet. 

 

 

Gerald

25. August 2020 22:29

Der Menge ist aus mehreren Gründen zu misstrauen, allein schon aus ästhetischen. Gleichwohl wünsche ich den Leuten, welche die Mühen auf sich nehmen und zur Demo reisen, alles Gute, und sei es „nur“ eine übelgelaunte Presse. Bewunderung und Unterstützung verdienen einige von ihnen; für mich zuletzt herausragend Michael Fritsch in Dortmund: ein Aristokrat, ein mutiger Edelmann bis in die noch vorhandenen Haarspitzen. Seine Rede war großartig von Anfang bis Ende.

 

Platon war schon sehr weit in seiner Erkenntnis, dass die Suche nach der Wahrheit stückweise bleiben muss. Nur (ein) Gott kann uns in unserem in jeder Hinsicht beschränkten Sein helfen. Wir könnten es uns nicht ausdenken und doch steht es geschrieben: „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis *der* Wahrheit kommen“ welche da wäre „Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Menschen und Gott, der Mensch Jesus Christus“ (2.Timotheus 2) Für wen dieses Wort lebendig wird, und sei es nur ein Quäntchen, für den geht buchstäblich und im übertragenen Sinne der Himmel auf.

zeitschnur

25. August 2020 23:01

Obwohl ich Sommerfelds tiefschürfende Texte sehr mag, sehe ich das hier erst mal pragmatischer: die Menschen leiden unsäglich unter diesen wirklich mit Verlaub idiotischen Corona-Maßnahmen, die alleine in sich selbst ein Konglomerat an logischen Widersprüchen sind, Virus hin oder, Gefährlichkeit hin oder her. Warum muss man mit Maske und 1,5m Abstand am Kassenhäuschen in Schwimmbad, darf aber drin im Schwimmbad ohne Maske mit jedermann halbnackt im Wasser balgen?! Wieso müssen kerngesunde Menschen ohne Ausscheidungen Masken tragen, die bis März 2020 als durchweg ungeeignet zum Virenschutz und v.a. schädlich bei längerem Gebrauch angesehen wurden und werden, wie es im Beipackzettel jedes solchen Lappens auch vermerkt ist? Warum sind 9000 krampfhaft herbeigetestete Phantasie-Covidtote in einem Dreivierteljahr eine "Seuche"? Und warum ist die Seuche erst dann "vorbei", wenn ein Impfstoff da ist? Und what the hell ist nun an der Situation so anders, dass es unter der Deklaration eines "New Normal" nicht geht? Die Wahrheit ist hier ganz schnöd, dass all dieser gequirlte Blödsinn nun mal gelogen sein muss, sofern man rechnen, logisch schließen und um sich sehen kann in eine geradezu splendid healthy world. Das alles ist dermaßen absurd, dass es eigentlich so kostbare Gedanken wie die CSs nicht verdient hat.

Sandstein

25. August 2020 23:12

@Volksdeutscher

Natürlich ist das Eigene zu verteidigen, fragt sich eben nur mit welchen Mitteln. Wir hatten nach Bismarck einfach keine wirklich großen Staatsmänner mehr. Die USA sind nicht durch Zufall Weltmacht geworden, sondern, weil sie gekonnt Europa ausgespielt haben: im I wie im II "Weltkrieg". Adi und seine Schergen waren da nur das geeignete Schmiermittel, traurig wenn Deutsche das bis heute nicht verstehen. 

Was bleibt sind die Entscheidungen, die wir heute treffen, so wie sie unsere Ahnen für sich vor uns trafen. Das hat mit Verlierermentalität nichts zu tun - eher im Gegenteil. Ich plädiere nur für umsichtiges Verhalten und der gemeine Türke ist genauso wenig unser Feind wie es der gemeine Russe damals war. 

Im Übrigen bin ich sehr stolz auf meinen Urgroßvater und auf das, was er im Leben geleistet und durchgestanden hat. Betrifft auch meine lange Familiengeschichte, die sich seit jeher für Preußen eingesetzt hat. Also da tun Sie mir Unrecht, bzw. ich habe mich eventuell auch unklar ausgedrückt. Ich unterwerfe mich ganz sicher nicht irgendwelchen Wallstreetbonzen oder ihren Lakaien, keine Sorge! :) 

Gerard Menuhin habe ich noch nicht gelesen. Aber sicher schon Ähnliches. Ich halte das aber für den falschen Ansatz - wir sollten nach vorne schauen und Kapazitäten sinnvoll nutzen (also keine Revisionismusdebatten führen z.B.)

Gruß @Volksdeutscher

..und ich bitte um Entschuldigung für das Abschweifen vom eigentlichen Kommentarstrang.

Cugel

26. August 2020 00:06

@Maiordomus

Eine Ahnung der Begrenztheit und ein Dahinschwinden von Gewißheiten stellen sich schon mit der Erweiterung des Horizonts durch Lebenserfahrung ein. Ist sich nicht die Jugend generell viel sicherer als die Alten? Fatal zeigt sich das am politischen Personal, kein Wunder auch, daß die Forderung aus diesen Kreisen nach der Herabsetzung des Wahleintrittsalters nicht verstummt.

Sie haben vor einiger Zeit, ich glaube, es war im vergangenen Jahr (im Zusammenhang der Marxismus/Kapitalismuskritik/Warenfetischismus) auf einen unlängst verstorbenen deutschen Geisteswissenschaftler (mir bis dahin unbekannt, da ich nicht vom Fach bin) aufmerksam gemacht. Ich hatte mir daraufhin einen seiner Vorträge (auch zu diesem Thema und gehalten in Marburg, wenn ich recht erinnere) angesehen, den ich sehr interessant fand, aber nicht mehr finden kann, weil mir der Name des Mannes entfallen ist. Vielleicht können Sie mir aus der Klemme helfen?

Gustav Grambauer

26. August 2020 00:15

Die Mobilisierung im Namen der angeblichen Wahrheit wurde vor 110 Jahren in Rußland ausgeheckt. "Prawda" heißt Wahrheit. Die Pressen liefen heiß, die Ausgaben wurden Trotzki, Lenin und Molotow mit Begeisterung aus den Händen gerissen, die kamen mit Drucken kaum nach. Was für ein Coup allein der Titel! Eine Zeitung nennt sich trocken "Wahrheit", in einer Sturmvogel-Zeit, in der der Begriff noch nicht verschlissen war und inmitten einer biederen, miefigen Zeitungslandschaft - was für eine archaische, radikale, revolutionäre Verheißung! Was für ein grandioser NLP-Anker! Da waren schon Profis am Werk ... 

- G. G.

Cugel

26. August 2020 01:07

@Sandstein, Volksdeutscher

Daß die Reichsführung, Hasardeure, die sie waren, Deutschland 39 ins offene Messer gestoßen hat, kann nicht ernsthaft bestritten werden. Die Frage nach der Vermeidbarkeit des Krieges ist dennoch spekulativ und nicht eindeutig zu beantworten. Mit geeigneten Randbedingungen lassen sich beide Positionen begründen. Daß ein Weimarer Weiterwursteln keine Option war, sollte jedenfalls Konsens sein. Vielleicht hätten die Männer um Schleicher einen Ausweg gefunden (sind Sutton und Giacomo eigentlich Truther?). Im übrigen haben vor allem die letzten drei Dekaden der Nachkriegsgeschichte gezeigt, wie widersetzliche Völker bzw. Staaten weit effizienter zur Strecke zu bringen sind als durch Krieg. Soeben werden wir Zeugen einer weiteren Anwendung der Methode.

Lotta Vorbeck

26. August 2020 02:27

@Gracchus - 25. August 2020 - 10:12 PM

Ob Caroline Sommerfeld Cigarrillos schmaucht wissen wir nicht.

Offensichtlich ist, daß Caroline Sommerfeld "einen geladenen Revolver hat" und "die Anderen - buddeln".

 

Lotta Vorbeck

26. August 2020 03:20

@Der_Juergen - 25. August 2020 - 01:23 PM - II

Nur weil etwas seit 100 Jahren geglaubt und als Arbeitshypothese genutzt wird, muß es nicht zutreffend sein.

Unser Franz Bettinger verwies mehrfach auf den einst praktizierten und über eine lange Zeit hinweg als Universalheilmittel praktizierten Aderlaß.

Auf der Grundlage einer später verworfenen Arbeitshypothese segelte Cristóbal Colón von Spanien nach Indien und traf dort auf (später nach Amerigo Vespucci benannte) Amerikaner.

Der_Juergen

26. August 2020 09:46

@Sandstein

"Gerard Menuhin habe ich noch nicht gelesen. Aber sicher schon Ähnliches. Ich halte das aber für den falschen Ansatz - wir sollten nach vorne schauen und Kapazitäten sinnvoll nutzen..."

O Sancta Simplicitas! Schauen etwa jene, die das deutsche Volk tagtäglich mit Beschuldigungen überhäufen und zugleich jede Debatte darüber, welche dieser Beschuldigungen historisch richtig sind und welche nicht, mit nacktem Terror unterdrücken, nicht in die Vergangenheit? Gewiss, sie schauen zugleich nach vorne, der wer die Vergangenheit beherrscht, beherrscht die Gegenwart, und wer die Gegenwart beherrscht, beherrscht die Zukunft. Von einem, der sich auf Sezession zu Worte meldet, würde man eigentlich erwarten, dass er diese elementaren Zusammenhänge kapiert.

RMH

26. August 2020 09:58

@Lotta Vorbeck,

der von F.B. ebenso genannte Dr. Lanka kommt aber - ich habe mir jetzt über 2 Stunden Video- und Vortragsmaterial angesehen (findet man ja auch noch via google) - auch nicht besonders glaubwürdig rüber. Da will ich jetzt nicht mit meinen Eindrücken/Beurteilungen detailliert vorpreschen, mache sich jeder bitte selber ein Bild darüber.

Gerade im Hinblick auf solche Leute ist insbesondere der Artikel von Frau Sommerfeld sehr lehrreich - siehe die Ausführungen zum disjunktiven Fehlschluß.

Da war mir das im anderen Beitrag verlinkte Video zu dem sehr rational argumentierenden und komplett gesund erscheinenden Russen doch deutlich glaubwürdiger und lieber.

Pit

26. August 2020 10:47

zu Gracchus  25. August 2020 22:12:

"the ugly = der Truther"
"die Truther-Bewegung ziemlich beknackt findet"

Ich bin der truther-Bewegung über alle Maßen dankbar. Habe dadurch unendliche Mengen an Information bekommen, die den entscheidenden Unterschied machen.
Ist es falsch, auf WTC7 hinzuweisen? Was ist falsch daran?

Wie ich bereits schrieb: spätestens seit Popper wissen wir, daß man immerhin aufzeigen kann, wenn etwas falsch ist.
"truther" = Aufdecken von Lügen.

Ist es denn vorstellbar, daß jemand Anstoß an der Arbeit des Aufdeckens von Lügen nimmt nur, weil es unter dem Etikett "truther" passiert? Also das heißt, daß die dummerweise das Wort "Wahrheit" auf dem Etikett haben statt, wie es dann ganz korrekt wäre, "Aufdeckung von Lügen"? Nur aus diesem Grund Anstoß an der Arbeit von "truthern" zu nehmen: das ist einfach unvorstellbar [... negative Ausdrücke...]. Angesichts von Lügen in galaktischem Ausmaß eine philosophische Diskussion über "Wahrheit zu beginnen... wer solche Verbündete hat...

Volksdeutscher

26. August 2020 10:49

@Sandstein - Vieles könnte man zum Thema schreiben, aber das würde zu weit führen. Für die unserem Volk antrainierte Schuldkult zahlen wir heute die Zeche: das Volk ist in Geist und Seele entnationalisiert, infantilisiert und dadurch vollkommen wehrlos, sich Gefahren bewußt zu werden, diese zu erkennen und ihnen Abhilfe zu schaffen. Ich habe eine andere Einstellung zur Geschichte, wie Sie wohl erkennen. Die Geschichte ist die Geschichte. Alles, was in der Welt geschieht, geschieht mit einer für den menschlichen Verstand nicht vollständig erkennbarer Notwendigkeit. Die moralisierende Selektion und Klassifizierung geschichtlicher Personen unter dieses oder jenes Etikett mag das moralisch erpreßte und erpreßbare Individuum zwar beruhigen, ist jedoch keine ehrliche Methode. Daß es nicht notwendig ist und auch ohne es geht, sollte Ihnen mein Beispiel mit den Russen zeigen. Will man jedoch dem wehrlosen Feind langfristig Schaden zufügen, wird man an ihm diese Methode anwenden. Die Geschichte muß als Ganzes bejaht werden, will man vermeiden, von der moralisierenden Betrachtung geschichtlicher Ereignisse aufs Glatteis geführt zu werden. Fortsetzung folgt....

Volksdeutscher

26. August 2020 10:57

@Sandstein - Die Geschichte muß daher als Ganzes bejaht werden, will man vermeiden, von der moralisierenden Betrachtungsweise aufs Glatteis geführt zu werden. Und wie Der Jürgen schreibt: solange die Sieger die dem Deutschen Reich entwendeten Dokumente unter Schloß und Riegel halten, können sie alles über die deutsche Führung des Dritten Reiches und Taten deutscher Soldaten von damals behaupten und unser gemeinschaftliches Leben bis in alle Ewigkeit beeinflussen. Wir wissen nicht, was in jenen Dokumenten steht, dürfen jedoch annehmen, daß, könnten sie uns damit schaden, hätten sie das alles schon längst veröffentlicht, wie sie das bis dato auch getan haben. Daraus folgt, daß sie die Dokumente deshalb nicht zugänglich machen, weil diese uns entlasten und sie belasten würde.

nom de guerre

26. August 2020 11:00

@ zeitschnur

„Die Wahrheit ist hier ganz schnöd, dass all dieser gequirlte Blödsinn nun mal gelogen sein muss, sofern man rechnen, logisch schließen und um sich sehen kann in eine geradezu splendid healthy world. Das alles ist dermaßen absurd, dass es eigentlich so kostbare Gedanken wie die CSs nicht verdient hat.“

Danke. Sie bringen es auf den Punkt.

Sandstein

26. August 2020 11:06

@Der Jürgen

sehen Sie..und genau hier besteht der Unterschied zwischen uns. Ich erkläre kurz: ich selber habe Geschichte studiert und akzeptiere selbstverständlich nicht die gängigen Narrative. Habe an der HU oft genug "kontroverse" Standpunkte eingenommen: Erfolg gleich zero. Wir sollten unser "Schicksal" als "Tätervolk" endlich stoisch hinnehmen, dieses ständige "Mimimi das ist unfair" ist jedenfalls nicht meine Art und bringt auch schlichtweg nichts. Volksdeutscher nannte es Verlierermentalität, ich nenne genau dieses Verhalten Verlierermentalität.

Es kommen Zeiten, da bin ich mir sicher, in denen einiges Schiefe gerade gerückt werden wird. Fata viam invenient! 

Ansonsten wünsche ich Ihnen noch viel Erfolg bei der Beherrschung der Vergangenheit, sind ja mächtige Konzepte, die Sie da an die Hand reichen.. 

@Valjean72 

Es geht doch nicht um versiegelte Archive, sondern den konkreten Umgang im hier und jetzt. Und was erreichen Sie in einer Diskussion mit Anhängern des Narratives "Tätervolk" mit Verweis auf Akten, die niemand einsehen kann? Zero. 

Das meinte ich mit "Kapazitäten sinnvoll nutzen", aber hey, jeder wie er meint. 

Caroline Sommerfeld

26. August 2020 11:06

Die Veranstaltung wurde soeben offiziell abgesagt. Folgende Begründung:

https://t.me/oliverjanich/33850

https://t.me/oliverjanich/33848

Gustav Grambauer

26. August 2020 11:45

Sind die Telefonnetze schon überlastet?

Das Verbot hätte in einem polizeitaktisch-effektiven Sytemm exakt am Freitag nachmittag, etwa 14 Uhr, ausgesprochen werden müssen, um genau die Balance

a) im Erreichen von denen, die noch nicht auf dem Weg sind,

b) des möglichst kurzen Zeitrahmens zur Ermöglichung von Alternativverabredungen und

c) immer noch der Vermeidung des Anscheins politischer Motivation (wie es bei einem Verbot erst etwa am Sonnabendvormittag gegeben wäre) 

zu erzielen. Aber so haben die potentiellen Teilnehmer ganze drei Tage Zeit, so daß mit großer Wahrscheinlichkeit bei nicht wenigen Gruppen in ihrer Willensbildung der Entschluß reift, trotzdem nach Berlin zu fahren. Aber wer 'A' (Verbot) sagt, muß auch 'B' (Erziehungsmaßnahmen) sagen. Und das gibt den Stunk auf der Straße, von dem Merkel die Fernsehbilder so gar nicht brauchen kann.

Aber vielleicht ist genau dies ist von der Fraktion, die hinter dem Verbot steht, ja so gewollt ...

- G. G.

zeitschnur

26. August 2020 11:48

@ RMH

Ob Dr. Lanka nicht überzeugend "rüberkommt" als Argument zu bringen ist etwas sehr dürftig.

Haben Sie Argumente in der Sache? Haben Sie denn verstanden, was er sagt?

Oder sind Sie der meinung, man müsse vorher geframed, gestyled und rhetorisch aufgepoppt werden, bevor man "glaubwürdig rüberkommt"?

Gerade dass Dr. Lanka irgendwie so unglaublich "unplugged" wirkt, macht ihn an sich schon glaubwürdig insofern als er auf jeden Fall redlich ist. Fangen Sie also bitte an, sich nicht ad personam, sondern ad rem mit seinen Thesen zu beschäftigen, und dann kann man weiterreden.

Volksdeutscher

26. August 2020 11:49

@Caroline Sommerfeld - Das ist eine höchst unerfreuliche Nachricht. Ist das gerichtlich anfechtbar? Kann man, sollte man die Demo eventuell auf später verschieben, bis eine endgültige Entscheidung fällt? Die wollen die Maßnahmen offensichtlich bis in alle Ewigkeit aufrechterhalten und zum Zustand machen.

Franz Bettinger

26. August 2020 12:06

Simpler gehts nicht. Die Demo wurde einfach verboten. Wie werden die Veranstalter der Demo reagieren? Haben sie damit gerechnet? Als erstes muss ein Gericht angerufen werden, um das Verbot zu kippen. Das müsste auch gelingen. Aber egal:  
Es muss in jedem Fall nach Berlin gefahren werden, und sei es, um diffus in den Straßen statt auf dem Boulevard des 17. Juni Präsenz zu zeigen. Ja, der Rasen darf betreten werden. Die Polizei darf die Anreisenden zwar stoppen und nach dem Reisegrund fragen, aber nicht aufhalten, wenn die wahrheits-gemäß antworten: „Wir fahren nicht zur Demo, sondern zum Sightseeing.“ Bin gespannt, wie’s weitergeht. 

Volksdeutscher

26. August 2020 12:23

Demo Berlin - Live Stream - Veranstalter

https://www.youtube.com/watch?v=Fk79vtLGEZE

Franz Bettinger

26. August 2020 12:45

@Stefanie (16:02): Sie haben recht. Zwar wäre es schön wie bei anderen Themen, die staatlichen Tabus unterliegen, das Übel mit der Wurzel herauszureißen und der Erkenntnis „Es gibt keine Viren“ zum Durchbruch zu verhelfen, aber i.d.R. scheitern solche Versuche an den seit 100 Jahren erfolgreich gewaschenen Hirnen. Es ist auch nicht unbedingt nötig, bis auf den Grund zu schürfen, denn man kann die Corona-Lüge auf jeder Erkenntnisebene (in jeder Matrix) bloßlegen, sogar auf der oberflächlichsten: der Annahme, es gäbe diesen Virus. So: Die Harmlosigkeit des CV ergibt sich allein schon durch Betrachtung der offiziellen Gesamtmortalitäts-Statistiken. Es ist egal, ob die Gauner fleißig von allen möglichen Todes-Ursachen (Krebs, Unfälle…) möglichst viele in die Corona-Schublade umgepackt haben: eine Seuche muss sich an einer deutlichen Erhöhung (mindestens einer Verdopplung) der üblichen Gesamt-Sterblichkeit bemerkbar machen. Das hat sie nicht. Und deshalb gibt es diese Seuche nicht. Basta. 

Ein gebuertiger Hesse

26. August 2020 12:53

@ Volksdeutscher

"Demo Berlin - Live Stream - Veranstalter

https://www.youtube.com/watch?v=Fk79vtLGEZE "

Der Veranstalter klingt wie ein alerter Werbefachmann in eigener Sache. Würde kein Bier trinken wollen mit dem.

Gracchus

26. August 2020 13:34

@Pit

Mein Beitrag war nicht philosophisch, sondern humoristisch. 

Meine Meinung kurzgefasst: Die Mainstreammedien sind, was objektive und kritische Berichterstattung angeht, nahezu ein Totalausfall. Die Alternativ-Medien können diese Lücke aber aus diversen Gründen nicht kompensieren. 

Gracchus

26. August 2020 13:44

@RMH, zeitschnur

Ich verweise auf den Strang zum Beitrag von G. K. Tagebuch 3.

Wenn ich Dr. Lankas Einlassungen (Go Virus Go) zum Gerichtsurteil des OLG Stuttgart lese, darf die Redlichkeit von Dr. Lanka bezweifelt werden, nicht in medizinischer, sondern in juristischer Hinsicht. Mag sein, dass das Urteil des und das Verfahren vor dem OLG für ihn als Laien schwer zu verstehen ist, dann sollte er aber nicht so vollmundige Töne spucken. Richtig: Das schließt nicht aus, dass er in medizinischer Hinsicht nicht doch richtig liegen könnte.

Götz Kubitschek

26. August 2020 13:46

badeschluß.

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