Nur Mut

Die Rechte befindet sich systemisch trotz aller Schwierigkeiten in einer komfortablen Situation.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Sie ist ein­zi­ge Oppo­si­ti­on und gewann in dem Maße an expo­niert objek­ti­ver Bedeu­tung, in dem alle ande­ren Par­tei­en enger zu einem poli­ti­schen Ver­bund gemein­sa­mer „Grund­ver­ein­ba­run­gen“ zusam­men­tra­ten, der die Unter­schei­dung zwi­schen ihnen immer schwie­ri­ger erschei­nen läßt.

Unter­schei­dun­gen sind im poli­ti­schen Dis­kurs bzw. Kampf aber das Wesent­lichs­te. Die Rech­te, ob nun in Gestalt der AfD oder als um ein­schlä­gi­ge Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten sowie beson­de­re Orte wie das IfS ver­sam­mel­te Grup­pen, ist die ein­zi­ge Kraft, die gegen­über allen ande­ren kla­re Unter­schei­dungs­merk­ma­le auf­weist. Ohne sie gäbe es einen sub­stan­ti­el­len poli­ti­schen Dis­kurs über­haupt nicht.

Schon aus die­sen Grün­den – kla­re Unter­schei­dung sowie Abgren­zung von der Ein­heits­front der ver­meint­lich „Anstän­di­gen“ und ein­zi­ge oppo­si­tio­nel­le Bei­trags­leis­tung von Gewicht – wird sie über kurz oder lang erfolg­reich sein. Ande­rer­seits wird sie sich per­spek­ti­visch sogar der Gefahr aus­ge­setzt sehen, wenigs­tens an ihren Rän­dern inte­griert und damit ein­ni­vel­liert zu wer­den, spä­tes­tens wenn sie – wie­der­um zuerst in der Gestalt der sehr hete­ro­ge­nen AfD – in prag­ma­tisch ori­en­tier­te Ver­bin­dun­gen oder gar Koali­tio­nen ein­tre­ten sollte.

Bis­lang bestimmt sich die Rech­te in ihrer inter­nen Viel­falt nicht nur selbst, son­dern wird viel­mehr qua­si pas­siv gera­de durch alle ande­ren Kräf­te kon­sti­tu­iert, eben kraft der ihr ent­ge­gen­schla­gen­den hys­te­ri­schen Zurück­wei­sung, die als kol­lek­tiv­n­eu­ro­ti­scher Akt gel­ten kann.

Der Paria, das Schmud­del­kind, der Out­law haben es zugleich schwer und leicht: Sie sol­len einer­seits aus­ge­schlos­sen wer­den, aber ande­rer­seits kennt sie jeder. Sie sind unver­wech­sel­bar. Was nach offi­zi­el­ler Maß­ga­be und gera­de­zu von Staats wegen als unan­ge­nehm, ja als unan­nehm­bar bis abscheu­lich zu gel­ten hat, die ver­bo­te­ne Frucht also, erscheint nicht nur als mar­kant, son­dern wirkt – ambi­va­lent – anzie­hend bis erotisch.

Dazu nur als über­zeich­ne­te Illus­tra­ti­on im Phä­no­men, nicht etwa in der Kon­struk­ti­on eines sach­li­chen Bezuges:

Das frü­he Chris­ten­tum kann als ein Bei­spiel dafür gel­ten, inwie­fern gesamt­ge­sell­schaft­li­che Res­sen­ti­ments eine neu, zunächst bekämpf­te Bewe­gung nolens volens eher beför­dern als eindämmen.

Auf die als Affront inten­dier­te Fra­ge „Sind Sie denn etwa rechts, Herr B.?“ wer­den vom Fra­gen­den sogleich die hef­tigs­ten Ver­nei­nun­gen und Ver­ren­kun­gen sei­tens des Befrag­ten erwar­tet – im Sin­ne von: „Nein, natür­lich nicht! Kei­nes­falls! Ich bin doch kein Faschist.“ Strafft man aber die Hal­tung im Sin­ne eines „Ja, selbst­ver­ständ­lich.“ gewinnt man die not­wen­di­ge Kon­tur und kann auf Augen­hö­he wei­ter­spre­chen, falls der Gesprächs­part­ner dann noch wei­ter­spre­chen möch­te. Ver­wei­gert er sich, ist auch dies bered­ter Aus­druck im Sin­ne kla­rer Kommunikation.

Das Bedürf­nis der poli­ti­schen Prot­ago­nis­ten, die Rech­te zu stig­ma­ti­sie­ren, sie zu dis­kre­di­tie­ren und zu denun­zie­ren, macht die­se – im Gegen­satz zur inten­dier­ten Absicht – eher apart. Abge­se­hen davon, daß sie Iden­ti­fi­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten bie­tet, die kei­ne ande­re poli­ti­sche Rich­tung bereit­hält und die vorm Hin­ter­grund des gra­vie­ren­den poli­ti­schen, kul­tu­rel­len und letzt­lich tech­no­lo­gie­ver­ur­sach­ten Wan­dels vie­len Nach­den­kern als inter­es­sant erscheinen.

Der Vor­wurf an die „Popu­lis­ten“, sie wür­den auf kom­ple­xe Fra­gen all­zu ein­fa­che Ant­wor­ten geben, ver­fängt nicht, da gera­de ein­fa­che Ant­wor­ten im Sin­ne einer Pro­blem­re­du­zie­rung durch­aus erfor­dert sind. Es bedarf eben nicht der Ven­ti­la­ti­on ver­schlis­se­ner Lösungs­an­sät­ze, son­dern des beherz­ten Han­delns und des Mutes, neue Wege zu gehen.

Im Gegen­satz zum Auf­schwung der Neu­en Rech­ten wirkt etwa die Lin­ke in ihrem her­ge­brach­ten Selbst­ver­ständ­nis immer per­ple­xer und frem­delt mit ihrem his­to­ri­schen Grün­dungs­im­puls, weil sie sich vom Sys­tem, dem sie, wenn schon nicht mehr revo­lu­tio­när, wenigs­tens noch abstän­dig-kri­tisch gegen­über­ste­hen woll­te, mitt­ler­wei­le völ­lig ver­daut und ver­stoff­wech­selt fühlt, gänz­lich ein­ge­wach­sen in eine neu­bür­ger­li­che Ein­heits­front, die von der schwind­süch­ti­gen SPD bis zur noch feis­ten CSU reicht, Fleisch von Flei­sche satu­rier­ter Bür­ger, ihrem frü­he­ren Feindbild.

Wäh­rend die Lin­ke weit­ge­hend kor­rum­piert und alters­mü­de die Gene­ral­li­nie des Blocks also mit­geht, kann die ihr ange­schlos­se­ne Anti­fa allen­falls als unan­ge­nehm kri­mi­nel­le Pos­se gel­ten. Kei­ne Spur mehr von mar­xis­ti­scher Theo­rie oder über­haupt poli­tisch-phi­lo­so­phi­schem lin­ken Erbe, son­dern nur­mehr her­un­ter­ge­kom­me­ne Folk­lo­re. Dem angeb­li­chen Anti­fa­schis­mus feh­len nun mal real­exis­tie­ren­de Faschisten.

Weil es – glück­li­cher­wei­se – kei­nen phy­si­schen Kampf gibt, wer­den von den Ein­heits­front­lern Stra­ßen und Moh­ren-Apo­the­ken umbe­nannt, Bücher “anti­ras­sis­tisch” nach­ge­bes­sert und ver­meint­li­che mili­ta­ris­ti­sche und kolo­nia­lis­ti­sche Denk­mä­ler, Sym­bo­le und Arte­fak­te ange­grif­fen. In Erman­ge­lung ech­ter Geg­ner stürzt man sich iko­no­klas­tisch auf Objek­te und schreibt ihnen so erst den Rang von Feti­schen zu. Poli­ti­sche Voo­doo-Ritua­le. Ihre weni­gen Attri­bu­te ver­meint­li­cher Unter­schei­dung ruft die Lin­ke nach wie vor so thea­tra­lisch auf, weil die – als einst far­bi­ges Allein­stel­lungs­merk­mal – längst ver­blaß­ten oder weil zu vie­le ande­re sich lin­ke Posi­tio­nen zu eigen mach­ten. Selbst die Bun­de­kanz­le­rin steht nach frü­he­ren Maß­stä­ben „links“.

Daß hin­ge­gen die Grü­nen es bis­lang ver­stan­den, star­ke Merk­ma­le an Eigen­stän­dig­keit – nicht nur sol­che des Life­styl­es, der hip­pen Atti­tü­de und der „alter­na­ti­ven“ All­tags­kul­tur – zu bewah­ren und kul­tu­rell sogar aus­zu­bau­en, ja daß sie sogar wir­kungs­voll tech­ni­sche Inno­va­tio­nen und neue Pro­duk­tiv­kräf­te zu inspi­rie­ren schei­nen, erklärt deren aktu­el­len Erfolg, der zudem stark von der dys­to­pi­schen Gre­ta-Welt­endestim­mung in furcht­sa­mer Erwar­tung einer Öko-Kata­stro­phe getra­gen wird.

„Öko“, „Bio“ und “fair” waren nun mal zuerst und ori­gi­när die Grü­nen; alle ande­ren Sys­tem­par­tei­en ahm­ten dies ent­we­der aus schlech­tem Gewis­sen oder aus Kon­junk­tur­grün­den ledig­lich nach. Von beson­de­rem Gewicht jedoch ist der auf­dring­li­che grü­ne Mora­lis­mus. Er sorgt für das Selbst­ver­ständ­nis, end­lich beim ganz neu­en Men­schen ange­kom­men zu sein. Dem wol­len die Bünd­nis­part­ner nicht nach­ste­hen und beflei­ßi­gen sich selbst der so lau­ten wie wohl­fei­len Kampfethik.

Von allen Par­tei­en wer­den die Grü­nen als die moder­ne und jun­ge Kraft emp­fun­den. Ihr extrem posi­ti­ves Men­schen­bild steht der von Skep­sis bestimm­ten Anthro­po­lo­gie der Rech­ten als dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setzt gegen­über. Viel schär­fer als die anti­quiert-nost­al­gisch wir­ken­de Lin­ke sind die Grü­nen die Geg­ner der Rechten.

Vom nicht­grü­nen Spek­trum dürf­ten eher frü­her als spä­ter rech­te Posi­tio­nen teil­wei­se über­nom­men wer­den, wenn das poli­ti­schen Erfolg ver­heißt. Im poli­ti­schen Kurio­sum der soge­nann­ten „Wer­te-Uni­on“ ist es bereits gesche­hen. Und selbst von der Lin­ken erfolg­te eine deut­li­che Wäh­ler­wan­de­rung zur AfD.

Zu Ver­zagt­heit besteht also kein Anlaß. Das ange­stamm­te Ter­rain der Rech­ten im poli­ti­schen Spek­trum war lan­ge, sehr lan­ge unbe­setzt geblie­ben und mit der Links­wen­dung der CDU/CSU zeit­wei­se ver­ödet. Mitt­ler­wei­le sind dort nicht nur Zel­te auf­ge­schla­gen und Lager­feu­er ent­zün­det, son­dern trag­fä­hi­ge Insti­tu­tio­nen geschaf­fen wor­den – Medi­en mit einer immens wach­sen­den Zahl an Rezi­pi­en­ten, außer­dem ver­schie­de­ne Ver­bän­de, Ver­ei­ne und Ver­la­ge, die bis­lang ihren Bestand sichern konn­ten. Ein inter­es­san­tes, wie­der leben­di­ges Gebiet, gera­de­zu ein arten­rei­cher Bio­top von bun­ter Diversität.

So viel Spek­trum weist – in sich – kein ande­rer poli­ti­scher Bereich auf. Dort, nur dort herrscht freie Rede ohne Denk­ver­bo­te. Und mit nächs­ter Ver­mes­sen­heit möch­te man in Abwand­lung des auf den eins­ti­gen drit­ten Stand gemünz­te Wort des Abbé Siey­ès sagen: „Was ist die Rech­te bis­her in der poli­ti­schen Ord­nung gewe­sen? – Nichts. – Was for­dert sie? – Etwas zu sein.“

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (62)

quarz

12. Oktober 2020 17:51

"Das frühe Christentum kann als ein Beispiel dafür gelten, inwiefern gesamtgesellschaftliche Ressentiments eine neu, zunächst bekämpfte Bewegung nolens volens eher befördern als eindämmen."

Soviel ich weiß, ist diese Beförderung unter anderem dem Umstand zu verdanken, dass sich vor allem Frauen in großer Zahl zur christliche Bewegung hingezogen fühlten und Anhänger in ihrem familiären Umfeld anwarben. - Eine Situation, die sich hinsichtlich des Wachstums rechter Politmacht in Deutschland völlig anders darstellt.

Marc_Aurel

12. Oktober 2020 20:31

Ich teile den Optimismus des Autors aus den genannten Gründen und würde noch ergänzen, dass „die andere Seite“, inklusive der Grünen, auch immer weniger die Fassade des moralischen Handelns aufrechterhalten kann. Doppelstandards, Heuchelei, Korruption, Irrationalität und totalitäres Gehabe werden diese Fraktion früher oder später vollständig aushöhlen und erledigen – ich werde ihr keine Träne nachweinen.

Auch wenn ich in der Vergangenheit immer wieder mit dem Begriff „rechts“ haderte aus den verschiedensten Gründen, so habe ich kein Problem damit mich zu ihm zu bekennen und meinen langen Weg zur dunklen Seite der Macht zu vollenden, um es mit Humor zu sagen, denn irgendeine Fahne muss man schließlich hochhalten und wenn nur 2 zur Auswahl stehen, dann ist die Entscheidung klar. Gleichwohl bleibt die Tatsache, dass ich wahrscheinlich noch nicht belesen genug bin, um den Begriff in seiner ganzen Bedeutung vollständig zu fassen.

Elvis Pressluft

12. Oktober 2020 20:39

Eine Stilfrage vorweg: Herr Bosselmann, bitte trennen Sie sich von dem Ausdruck „Augenhöhe“ in jeder anderen als der wörtlichen Verwendung. Die „Augenhöhe“ ist für mich auf gleicher Augenhöhe mit der Luft nach oben, Leuchtturmprojekten pp. – In der Sache ist es (erneut) so, daß ich den Optimismus gern teilen würde, mich dazu aber außerstande sehe. Ich halte mich nicht für überdurchschnittlich angstbereit, aber die Aussage „Ja, selbstverständlich [ich bin rechts]“ würde ich kontextabhängig nicht öffentlich treffen wollen, ohne mich vergewissert zu haben, daß sich kein Unbekannter rückwärtig meiner selbst aufhält und die Örtlichkeit mehrere Fluchtwege aufweist. Dies gilt sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinne. Nicht jeder taugt zum Märtyrer. Der Tag mag gleichwohl noch kommen, da jedem von uns die Entscheidung abgefordert werden wird, sich versklaven zu lassen oder zu kämpfen. Das System steuert darauf zu: Innere Emigration, „Querdenken“, ziviler Ungehorsam, Sezession (sic) usf. werden vielleicht nicht mehr sehr lange noch wählbare Optionen sein.

Meldung von heute, aus einer norddeutschen Landeshauptstadt: Mehrere Bushaltestellen wurden mit Graffiti hinsichtlich „Maskendeppen“ und „Corona-Stasi“ versehen … und: „Der Staatsschutz steht bereit.“ Leider kein Witz und keine Erfindung. Unsere Phantasie hält mit einer repressiven Wirklichkeit nicht mehr Schritt.

Skeptiker

12. Oktober 2020 20:46

Ich teile den Optimismus nicht. Die Rechte ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Zudem wirken einige Positionierungen so, als würde hier der Grund des Widerspruchs vor allem darin begründet liegen, sich von den anderen Parteien abzugrenzen. Nachhaken, kritische Begleitung im Detail halte ich beim Themenkomplex der Corona-Pandemie und auch der Klimadebatte für notwendig und zielführend. Ein grundsätzliches Leugnen wissenschaftlicher Daten stößt aber vor allem junge, akademisch gebildete potentielle Wähler ab. Gerade bei Debatte um die Coronamaßnahmen war hier der 180-Grad-Schwenk der AfD zu offensichtlich und stellt eher eine Anbiederung an eine völlig diffuse Bewegung dar, die kaum von Nutzen sein wird. So ist z.B. auch der AfD-Antrag gegen die Maskenpflicht im Bundestag wie auch viele andere Aktionen ein politisches "Kasperle-Theater", das mich eher abstößt. Genau hierzu hätte ich mir aber eine ernsthafte Alternative gewünscht!

Beowulf

12. Oktober 2020 21:07

Ich teile den Optimismus des Autors nicht, wobei es auch nichts bringt in Fatalismus zu verfallen.

Die Probleme im rechten Lager sehe ich in der fehlenden metapolitischen Wirkung und der sich dadurch weiter ausbreitenden kulturellen Hegemonie von Links. Hier wäre vor allem die desaströse Arbeit der sogenannten Parlamentspatrioten zu nennen. 

Daneben kann ich mich bezüglich der AFD der Kritik von Konrad Adam teilweise anschließen. Man interessiert sich nicht für Umwelt- und Klimaschutz und schafft es nicht ein sozialpolitisches Konzept vorzulegen.

Insgesamt halten sich aber meine Hoffnungen in Grenzen, dass es über den demokratischen Prozess zu Änderungen kommt. Selbst in Frankreich mit den starken Wahlergebnissen für den Rassemblement National sehe ich keine Verschiebung der Politik nach rechts, sondern eher ein Schließen der Reihen auf der anderen Seite.

Eine Chance sehe ich für rechts aber in den kommenden Krisen, die als externe Faktoren die Karten neu mischen werden. Entstehende Spielräume werden dann hoffentlich von dem bestehenden rechten Biotop genutzt.

 

Annotation

12. Oktober 2020 21:16

Sehr geehrter @quark!

Würden Sie mir bitte beide Quellen ihrer Thesen verraten. Dann sage ich auch: „Ach so, daß hätte ich nicht gedacht!“

Einstweilen interpretiere ich ihren Einwurf so: - Da ja nun Jesus Christus siegt, kann er nicht links sein und ist deshalb männlich- verstehe ich Sie richtig? Wenn ja, bin ich bei Ihnen und danke!

 

RMH

12. Oktober 2020 21:20

"Ein grundsätzliches Leugnen wissenschaftlicher Daten stößt aber vor allem junge, akademisch gebildete potentielle Wähler ab."

Da liegt einer der Hasen "im Pfeffer". Junge Bildungsbulimiker, die jetzt ihren "Master" gemacht habe, merken gar nicht, wie sehr sie im Grunde "Servants" sind.

Akademisches Proletariat,

"Keep you doped with religion and sex and TV
And you think you're so clever and classless and free
But you're still fucking peasants as far as I can see."

(Aus dem Lied "Working Class Hero" - und das musste der Millionär John Lennon vorsingen. Und machte dann noch mehr Millionen).

So sehr mich das ewige in Frage stellen von Autoritäten (dazu gehörte einmal die sog. "Wissenschaft") selber annervt, da es genuin links ist, so sehr stellt sich die grundsätzliche Frage, ob es mittlerweile überhaupt noch Autoritäten gibt - oder nur noch Kapitalströme, Geld, welches den Einen oder Anderen auch erlaubt, einmal anders zu denken (um am Ende doch den Affen zu füttern. Opposition, die systemstabilisierend ist).

Dietrichs Bern

12. Oktober 2020 21:23

Ich teile den Optimismus des Autors auch nicht, finde ihn angesichts der obwaltenden Umstände gar kurios.

Linkerseits können eine gewaltige Propagandamaschine, der immer noch weite Teile der Bevölkerung glauben, sowie die schiere Überlegenheit in der Zahl von Sympathisanten und Anhängern - unter allen politischen Parteien- aufgeboten werden. Auch der Finanzier der Open Society Foundation ist ein linkes Spezifikum, der auf der Gegenseite null und nada gegenübersteht.

Ganz zu schweigen von einer gewalttätigen Guerillia, die sich ebenfalls in allen politischen Lagern (klar ohne AFD) Unterstützern und Sympathisanten erfreut. Solcherlei ausgestattet wird der bedeutendste Umbau der Gesellschaft  - vielleicht in der Geschichte der Menschheit - vorangetrieben, beginnend in Kita und Schule über implemetierten Neusprech auf allen Ebenen und fortschreitender Unmöglichmachung noch der geringsten Kritik an dieser Dampfwalze.

Eine realistische Chance, selbst nur zur Verlangsamung dieser Entwicklung, konnte mir bisher noch niemand aufzeigen. 

 

sokrates399

12. Oktober 2020 21:46

Ich weiß nicht, ob ich den Optimismus des Auters teile, wenn ich Heidegger zitiere:

Wer nur am Fuß des Berges kleben bleibt, wie will er auch nur
den Berg sehen?
Nur Wände und Wände.
Aber wie auf den Berg kommen?
Nur durch einen Sprung von einem anderen, aber wie auf diesen?
Schon dort gewesen sein ; ein auf den Berg gestellter und dorthin
be-stellter sein.

Eigentlich sehe ich augenblicklich nur Wände, wenn ich meine eigenen anstarre. Und wenn ich die "Alternative" betrachte, sehe ich teilweise gar nichts, bei aller Grundsympathie. Und an den Bergen der "cancel culture" hämmern nur wir hier und Versprengte an anderen Orten (Tichy, achgut), die die wenigsten hören.

 

quarz

12. Oktober 2020 22:33

@Annotation

"Würden Sie mir bitte beide Quellen ihrer Thesen verraten."

z.B. hier:

https://www.jstor.org/stable/3711820?seq=1

Und bezüglich der zweiten These verweise ich auf die geschlechterspezifischen Wählerstatistiken.

nom de guerre

12. Oktober 2020 23:00

„„Öko“, „Bio“ und "fair" waren nun mal zuerst und originär die Grünen; alle anderen Systemparteien ahmten dies entweder aus schlechtem Gewissen oder aus Konjunkturgründen lediglich nach.“

Ja, „waren“. Niemand, der dieses hier (https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/lichtblicke-kolumnen/unantastbarer-sonderstatus-fuer-windraeder/) weiß, kann die Grünen, die ja als treibende Kraft dahinterstehen, für die Gegenwart auch nur mit einem dieser Attribute belegen. Die Frage ist aber, wer weiß es? Kommen diese Informationen und die Folgen, die sich daraus ergeben, bei Grünen-Wählern an?

In diesem Bereich sollte die AfD, nachdem auf metapolitischer Ebene mit der „Kehre“ (dafür übrigens bei dieser Gelegenheit ein großes Lob an Herrn Schick!) ein erster Schritt gemacht wurde, dringend, wie man so schön sagt, „ihr Profil schärfen“.

Ob der Optimismus des Autors berechtigt ist, weiß ich nicht. Ich hoffe es.

Hartwig aus LG8

12. Oktober 2020 23:10

Sehr gut, Herr Bosselmann!

Eine gute Einordnung der Rechten ins derzeitige Geschehen. Zwei Schritte nach vorn und einundeinhalb zurück. Wem das zu langsam ist, nun, der soll es besser und schneller machen.

Die Grünen sind parteipolitisch der Hauptfeind. Soweit d'accord. Aber ich bleibe dabei: Sobald die Grünen an der Macht sind, sei es in Form einer Kanzlerschaft oder (wahrscheinlicher) einer Vize-Kanzlerschaft, werden sie uns Dinge verkaufen, die WIR uns noch nicht vorstellen können. So wie ein Sozialdemokrat den Sozialstaat schleifte (Schröder), und so wie eine Unionskanzlerin die Masseneinwanderung 'salonfähig' machte (Merkel), so wird ein Habeck den Deutschen den Wiedereinstieg in die Kernenergie verkaufen; ggf. wird er sogar die Asylpolitik auf ein 'verträgliches' Maß, also Bürgerkrieg vermeidendes Maß reduzieren.

Den positiven Impetus des Artikels von Bosselmann teile ich dennoch uneingeschränkt !!

 

 

Rodericus93

12. Oktober 2020 23:24

Defaitismus pur hier in den Kommentaren!

Lieber Drances, so fatalistisch muss man gar nicht sein, denn auch die frühen Christen wussten: Das Blut der Märtyrer ist der Same für neue Christen!

Selbst wenn wir eines Tages in eine Situation wie unter Nero geraten, können wir uns glücklich schätzen, denn auf unseren Schädeln werden Dome errichtet werden!

Bis dahin sollten wir es dem Gegner doch nicht allzu leicht machen und den europäischen Typus in möglichst vielen seiner Manifestationen erhalten, darum geht es doch schließlich.

Wenn es uns dann in 2000 Jahren immer noch gibt, ist doch alles bestens. Und davon bin ich überzeugt!

Pit

12. Oktober 2020 23:46

Ein Artikel, den ich als ein so grundlegendem Nichtverstehen der Dinge sehe... es ist erschütternd:

-ich glaube nicht mehr daran, daß Leute Meinungen haben. Zu 95% werden Ansichten durch Stimmungsmache sowie Desinformation (Lügen, Ablenkung) erzeugt; die 5% eigenständig Denkenden werden eingeschüchtert, mundtot gemacht, ruiniert, ermordet

-es gibt keine Linken und Rechten, es gibt ausschließlich Oligarchen; ihr Betreiben ist es, die Herde zu beherrschen

Ich halte es für die einzige nutzvolle Tätigkeit, die Methode der Oligarchen zu entschlüsseln und bekannt zu machen. Zu diesen Methoden gehört Geldsystem, psychologische Studien zur Manipulation von Menschen(-gruppen), Betreiben von hierachischen Geheimorganisationen.

Es muß uns klar werden, daß, was wir meinen das "Gesellschaft" wäre, seit allen Zeiten das Konstrukt der Hintergrundmacht ist, von vorn bis hinten kontrolliert mit Bestechung und Bedrohung, von ganz oben bis unten.
Wir haben keinen Rechtsstaat, keine Selbstbestimmung.

Besonders erschreckend an dem Artikel ist für mich die Meinung, wir könnten etwas ändern: diese Macht des Oligarchennetzwerkes zu brechen ist nahezu unmöglich. Man hat möglicherweise überhaupt keine Vorstellung davon, welchen Aufwand es erfordert, dies zu vollführen.
Herr Bosselmanns kleine Triumphe werden dies nicht tun, und 1 Milliarde solcher Triumphe auch nicht. Wenn das klar wird, kann angefangen werden, erfolgversprechend zu denken.

Gotlandfahrer

13. Oktober 2020 00:48

Spontan dachte ich an eine Palliativstation, auf der Gummibärchen verteilt werden, weil es noch immer jut gejangen ist. Nicht, dass ich einen Grund zum Verzagen sähe, aber ich bitte Sie: Sie perpetuieren unser Gesellschaftssystem zu einem ewigen Wechselspiel der Überzeugungen, in dem es jetzt nur eine Frage der Zeit sei, bist die rechten Positionen wiederentdeckt werden. Was muss denn noch geschehen, um das Restvolk für eine "Wende" zu gewinnen? Das Christentum mag in seiner Hochphase mit der Frühblüte der europäischen Nationen einhergegangen sein, in dieser Zeit geprägt von der geistigen Haltung der Lebenden. Das Frühchristentum, @ quarz umriss es, war hingegen eine Revolutionsideologie die gegen die herrschende Kultur mittels Erlösungsversprechen in Stellung gebracht werden konnte, weil diese ihre Macht nicht länger durchsetzen konnte. Auch wenn WIR gern erlöst würden, ist doch das heute Herrschende nicht von der Angreifbarkeit spätrömischer Hierarchien geprägt. Die Bundes-Zirkusratten sind ja nicht die, die es durch Umschwung hin zu einem vorherigen Proporz zu stürzen gälte. Dass diese Figuren da sind, wie sie sind, ist ja Ausdruck einer ganz anderen Macht, der man nichts mit dem bewährten Muster der Befreiung anhaben kann: Die Macht der geistigen Überreifung, dh die unumkehrbare Macht des jeder Kultur innewohnenden Strebens nach Vollendung.  "Wir" haben fertig, im wahrsten Sinne. Wer sich den Kaiser nehmen lässt, der weiss auch nicht, was Familie ist. Was wollen Sie mit solchen Leuten anfangen?

Jan

13. Oktober 2020 10:51

@Beowulf

"Man interessiert sich nicht für Umwelt- und Klimaschutz und schafft es nicht ein sozialpolitisches Konzept vorzulegen".

Die AfD sollte sich in diesen Punkten ein Alleinstellungsmerkmal verschaffen und als erste Partei deutlich auf Wiedereinführung und Weiterentwicklung der Atomenergie pochen. Das ist nicht nur blinder Aktionismus, sondern global gesehen realistisch und sinnvoll. Die Kernenergie geht weltweit in ein nächstes Stadium. Mir schwant nämlich, dass Schwarz-Grün nach der BTW 2021 diesen Weg in Zukunft mitgehen muss, um Deutschland ökonomisch konkurrenzfähig zu halten. Denn alle wissen: ausschließlich mit Erneuerbaren wird das nicht zu machen sein - das war eine grüne Lebenslüge. Wir werden dann bei den Grünen einen Schwenk erleben wie 1999 beim Kosovo-Konflikt, als man sich vom radikalen Pazifismus abwandte. Wie damals wird die Partei ein paar Orthodoxe verlieren, aber in der bürgerlichen Mitte umso mehr dazu gewinnen ("Die Grünen werden ja immer vernünftiger!"). 

Ich würde der AfD auch nicht raten, sich an diesem temporären Corona-Thema zu verschleißen. Lieber sollte man die Zeit nutzen, um sich in den wichtigen Fragen zur Bevölkerungsentwicklung, Bildung und technischen Konkurrenzfähigkeit Deutschlands einen Vorsprung zu erarbeiten. Wir sind ein ausgelaugtes Land, das demographisch, technisch und wissenschaftlich eine Substanz aufzehrt, die ca. zwischen 1850 und 1970 geschaffen wurde. 

Franz Bettinger

13. Oktober 2020 11:02

Toller Artikel und Hoffnung machend, Chapeau! 

@Marc Aurel: Zu ihrer Frage, was rechts ist. Rechts ist die Verteidigung des Eigenen. Das reicht zur Definition. Rechts ist außerdem das Erkennen und Anerkennen (Bejahen) von Unterschieden. - Links ist Gleichmacherei. Links hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, auch nicht mit sozialer, sonst wären die Bewohner der DDR, der UDSSR und Kubas ja glücklich gewesen. 

Franz Bettinger

13. Oktober 2020 11:20

Der @Skeptiker beklagt das "Leugnen wissenschaftlicher Daten“ auf seitend er Rechten. Wo hätte der skeptische (??) Mann wohl im 16. Jahrhundert gestanden? Hätte er der These des lobenswerten Eiter (Galen) gehuldigt und dem Segen des Aderlasses? Oder wenigstens der Anwendung der Hexenbulle (inklusive Folter) zur wissenschaftlichen Überführung von Hexen? Ich nehme es stark an. Oder hätte er sich gegen den Zeitgeist gestellt und mutig gesagt „Es gibt keine Hexen“?

Und den AfD-Antrag gegen die Maskenpflicht im Bundestag hält der @Skeptiker für abstoßend. Er findet also die Masken sinnvoll. Kann er das auch begründen, dieser Chefarzt einer großen Lungenklinik? Ich bin fast sicher, er wird mir auch diese Frage schuldig bleiben wie auch die letzte, die ich ihm gestellt hatte. Irgendwie erinnert er mich an @imagine. 

Der_Juergen

13. Oktober 2020 11:22

@Skeptiker

"Ein grundsätzliches Leugnen wissenschaftlicher Daten..."

Erstens hat das Wort "leugnen" in dieser Diskussion nichts zu suchen, da es dem Betreffenden unterstellt, bewusst die Unwahrheit zu sagen. Es dient dem System als Totschlagvokabel zur Diffamierung Andersdenkender ("Holocaust-Leugner", "Klima-Leugner", "Virus-Leugner" etc. Zweitens, sind Dr. Wodarg und Prof. Bhakti, die damals als fast einzige den Schwindel mit der Schweinegrippe angeprangert haben, etwas keine Wissenschaftler? Und sind die Unterzeichner folgender Erklärung auch keine Wissenschaftler?  

https://gbdeclaration.org/

Ist Dr. Drosten Ihrer Meinung nach der einzige in Deutschland, der etwas von Viren versteht? Warum gibt es am Fernsehen und in der Presse keine Debatte zwischen Drosten und Wodarg oder Bhakti?

Loki

13. Oktober 2020 11:35

Die Rechte in einer komfartablen Lage zu wähnen, ist eine Fehleinschätzung. Sie ist wohl sicher die einzige politische Opposition, aber sehr damit beschäftigt über jedes Stöckchen zu springen. Parteiausschlussverfahren und Flügelbeschneidung zeigen dies deutlich. Ob sie dadurch in einer für den Wähler "exponierten Lage" ist, scheint mir eher fraglich. Ich will nur hoffen, dass die einzige Oppositionspartei nicht selbst auch noch glaubt, ihre Lage sei komfortabel. In der sogenannten Corona Pandemie ist das agieren der AfD auch eher durch Anpassung und Abwarten gekennzeichnet. Eine klare Positionierung zu dem Thema war spätestens im Juni möglich. Diese Zeiten erfordern Mut in der Aussage, geschlossenes Auftreten, klare Ziele. 

MARCEL

13. Oktober 2020 11:45

Richtig, Moral muss gehoben trotzdem sei behauptet: Die NR hat alles, außer Biss.

Sie dient als willkommener Popanz und lehrt doch niemanden das Fürchten. Sie schützt nicht, muss im Gegenteil selbst beschützt werden.

Hinzu kommt: Der vertraute Boden wird uns unter den Füßen weggezogen. Es wird nicht mehr so sein, wie es war und die Entscheidungen werden ganz andere sein. Der ganze Politikstil wird ein anderer sein.

Skeptiker

13. Oktober 2020 11:46

Wenn die AfD eine Lösung für eine Endlagerung atomarer Brennstoffe weiß, dann sollte sie diese konkret benennen und kann dann gerne in die Diskussion um die zivile Nutzung der Kernenergie erneut einsteigen. Sie kennt diese aber nicht!

Insofern ist dieses wieder nur der Versuch, sich von den anderen Parteien abzugrenzen. Ich treffe immer wieder auf erstaunte Gesichter, wenn ich überzeugten AfD-Wählern z.B. aus bündischen Kreisen das Parteiprogramm der AfD zur Kernenergie vorlese. Sie erinnern sich noch daran, dass ihre Eltern Seite an Seite mit Linken in Gorleben demonstriert haben und teilweise heute im Wendland Bio-Bauernhöfe bewirtschaften.

Franz Bettinger

13. Oktober 2020 11:49

@Beowulf beklagt, dass die AfD sich (angeblich) nicht für Umwelt- und Klima-Schutz interessiert und es nicht schafft, ein sozialpolitisches Konzept vorzulegen. Nun, die Antwort ist doch sehr einfach: Wenn das Hausdach brennt, sollte sich alles, aber auch wirklich alles, um das Löschen des Brandes drehen. Sorgen um den Teppichboden (der beim Löschen leiden könnte) sind nicht angebracht. That's why.

Skeptiker

13. Oktober 2020 12:00

@Franz Bettinger

Ja, weil ich mir abgewöhnt habe, mit Menschen wie Ihnen in Diskurs zu treten. Ihnen geht es grundsätzlich um Besserwisserei und nicht um eine sachliche Auseinandersetzung. Sie sind in ihrer Filterblase gefangen. Tut mir leid! Es lohnt sich nicht. Schon gar nicht lasse ich mich von Ihnen schulmeisterlich examinieren. Keine Ahnung woher Sie Ihre Gewissheit nehmen. Ein populärwissenschaftliches und zu einem sehr frühen Zeitpunkt erschienenes Buch zum Maßstab der Beurteilung einer völlig neuen Krankheit zu machen, ist schon sehr kühn!

Millenius

13. Oktober 2020 12:06

Mir fällt es schwer, den Optimismus von Herrn Bosselmann zu teilen, obwohl ich nur entschieden davon warnen kann, in Fatalismus oder Defätismus zu verfallen. 

Ich teile die Einschätzungen Beowulf, was die "fehlende metapolitische Wirkung" und die desaströse Arbeit der sogenannten Parlamentspatrioten anbelangt.

Die AfD erreicht die Massen einfach nicht (mehr). Sie erlangt keine öffentliche Aufmerksamkeit mehr.

Das liegt  vor allem an dieser biederen, emotionslosen, anpasslerischen Rhetorik, die einst charakteritisch für den eher linken Flügel war, aber mittlerweile die ganze Partei übernommen hat.  Eine Rhetorik, die der AfD jedwede Chance auf Aufmerksamkeit von vorneherein verbaut.

Die Probleme der AfD  - und damit auch der Rechten an sich-  sind in Wahrheit noch viel schlimmer als es in den Medien dargestellt. Der Partei fehlt es bereits an Strategie,  gerade auch an einer metapolitischen Strategie.

Momentan wird die Partei von einem Mann geführt, dessen "Strategie" nur noch die Partei hinsichtlich Rhetorik und Inhalten ans System anzupassen für das -illusionäre Ziel - die AfD schnellstmöglich in eine Koalition mit der CDU zu führen. 

Franz Bettinger

13. Oktober 2020 12:26

@Pit: Sind wir wirklich ganz machtlos? / Obama wollte im Frühjahr 2012 einen Krieg gegen den Iran vom Zaun brechen. Da tauchte im Netz die Verschwörungs-Theorie auf, dass der älteste Flugzeugträger der USA auf'm Weg in den pers. Golf sei, um dort von Israelis / USA selbst versenkt zu werden. So sollte der Waffengang gegen Iran begründet werden. Tatsache war, dass sich die Enterprise auf dem Weg in den persischen Golf befand und auch, dass sie auf halbem Weg umkehrte, um dann Ende 2012 in den USA verschrottet zu werden. Das war wesentlich teurer, als sie in den Gewässern vor dem Iran zu versenken und damit einen lukrativen Krieg zu beginnen. Das Internet hat die geplante Katastrophe verhindert.  /  Welche Macht hat das Internet? Sobald sich eine V-Theorie im Netz verbreitet, kann die geplante Verschwörung nicht mehr nach Plan stattfinden. Würde sie durchgeführt, wären die im Netz verbreiteten V-Theorien im Nachhinein zur hellseherischen Wahrheit geadelt. Wenn die Wahrheit in die Lügen einsickert und von der Realität bestätigt wird, können Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden. Das riskieren sie nicht. Also disponieren sie um.

Franz Bettinger

13. Oktober 2020 12:27

ff Zur Corona-Diktatur: Im Sommer ging über das Internet, dass für den September ein 2. Lockdown beschlossen war. Passiert ist nichts im September. Wieso? Weil der geplante Lockdown nicht mehr einfach durchgeführt werden konnte. Unsere Warnungen dazu wurden in der Lügenpresse ja als Lügen gegeißelt. Wäre der Lockdown gekommen, hätten sich die angeblichen Lügen als Wahrheit entpuppt. Die Warnungen im Netz haben die Corona-Diktatoren also zu einer anderen Agenda gezwungen. So funktioniert das Internet. Verzweifelt nicht, Freunde, macht weiter! (verfranzelt nach P. Haisenko) 

RMH

13. Oktober 2020 12:33

Ich kann die hier geäußerten Kritik an der AfD nicht so ganz nachvollziehen. Bekanntermaßen forderte die AfD bereits am 12.02. im Bundestag die Schließung der Flughäfen und wurde dafür ausgelacht. 

Im Moment werden immer mehr kritisch in diesem Land. Dass die AfD davon nicht groß profitieren wird, ist nach dem medialen Dauerbeschuss klar. Wäre die AfD eine Aktie, würde ich dennoch die Empfehlung "halten" aussprechen.

 

Millenius

13. Oktober 2020 12:33

@Loki "Die Rechte in einer komfartablen Lage zu wähnen, ist eine Fehleinschätzung. Sie ist wohl sicher die einzige politische Opposition, aber sehr damit beschäftigt über jedes Stöckchen zu springen. Parteiausschlussverfahren und Flügelbeschneidung zeigen dies deutlich. "

– Sie setzen die Rechte bereits ganz selbstverständlich mit der AfD gleich. Zwar ist dies  nicht wirklich korrekt, es zeigt aber die enorme Bedeutung, die die AfD innerhalb der Rechten hat, welcher ich grundsätzlich auch zustimmen würde.

Ich denke auch, dass das Schicksal der Rechten ganz maßgeblich von der weiteren Entwicklung der AfD abhängt. 

Die AfD hat vor allem eine Aufgabe: nämlich die "rechte Botschaft" in die Massen zu tragen,  eine metapolitische Verschiebung  und einen Umdenkprozess in der Bevölkerung zu bewirken. Darüber hinaus hat sie vielleicht auch noch zu Aufgabe, die rechte Bewegung organisatorisch als auch politisch-weltanschaulich zu festigen.

Leider wird die AfD in ihrer jetzigen Situation  keiner dieser Aufgaben auch noch ansatzweise gerecht. 

Für den Erfolg der gesamten Rechten ist es daher entscheidend, dass Meuthen und alle, die seinem Kurs gefolgt sind, die AfD schnellstmöglich verlassen. 

 

 

 

Der_Juergen

13. Oktober 2020 15:02

@Milenius

"Die AfD hat vor allem eine Aufgabe: nämlich die "rechte Botschaft" in die Massen zu tragen,  eine metapolitische Verschiebung  und einen Umdenkprozess in der Bevölkerung zu bewirken. Darüber hinaus hat sie vielleicht auch noch zu Aufgabe, die rechte Bewegung organisatorisch als auch politisch-weltanschaulich zu festigen."

Der Haken an diesem Argument ist, dass es eine "rechte Bewegung" nicht gibt. Um metapolitische Verschiebungen bemühen sich, nicht ohne Erfolg, rechte Denker und Institute, die wir hier alle kennen. Aber wie wollen Sie eine "rechte Bewegung", falls sie existierte, "weltanschaulich festigen", wenn es keine gemeinsame Weltanschauung gibt? Wir sind ja keine "Lichtmeszisten-Kubitschekisten". Wie wollen Sie Kreationisten und Darwinisten, Christen, Heiden und Agnostiker/Atheisten, Anhänger der freien Marktwirtschaft und Befürworter eines nationalen Sozialismus (nicht dem Hitlerismus gleichzustellen) unter einen ideologischen Hut bringen? Was uns zusammenkittet, ist vor allem die Ablehnung von Umvolkung und Islamisierung, der Kampf um die Bewahrung unserer Art und unserer Traditionen.  Ein zentraler Punkt müsste die Wiederherstellung der Meinungsfreiheit sein, aber die falschen Rechten, von denen es in der AFD leider nur so wimmelt, verneigen sich gehorsamst vor sämtlichen Gesslerhüten. 

limes

13. Oktober 2020 15:11

@ Jan (»Ich würde der AfD auch nicht raten, sich an diesem temporären Corona-Thema zu verschleißen.«)

Das »Corona«-Thema ist kein temporäres. Die Glaubwürdigkeit des politisch-medialen Komplexes hängt daran, und die wackelt.

So wird nun – voraussichtlich ohne Diskussion – die Bundeswehr im Innern eingesetzt! Berlins Polizeipräsidentin will Versammlungen auf 100 Personen beschränken. »Man könne sich dann ja immer noch versammeln und seine Meinung kundtun, „aber eben nur begrenzt“.«

Beim »Corona«-Thema wird politisch alles auf eine Karte gesetzt. Ob mit gezinkten Karten gespielt wird, ist also ein entscheidendes Thema.

Lumi

13. Oktober 2020 15:13

Dem angeblichen Skeptiker, der mir wie ein eifriger Corona-Kollaborateur erscheint, haben Franz Bettinger und Jürgen trefflich geantwortet.

Wenn man sich nicht entweder an Vogelgrippe 2003 und Schweinegrippe 2009 erinnert, oder andere Großlügen wie 9/11, den menschengemachten Klimawandel oder die Atombombe verstanden hat, so ist es vielleicht nicht einfach, angesichts eines Lügenpropaganda Tsunamis wie Corona kühlen Kopf zu bewahren und geistig nicht fortgerissen zu werden.

Hier ein informatives Video zum Corona Schwindel, wo auch Ausschnitte mit Kary Mullis zu sehen sind, dem Erfinder des PCR Verfahrens, mit dem die sogenannte Pandemie herbeigezaubert wird. (Mullis hat sich öffentlich gegen den behaupteten AIDS/HIV Zusammenhang gestellt und damit gegen einen weiteren Großschwindel.)

We Are Being Lied To! Here Is How… (Spiro Skouras, 26 Minuten)

Zur AIDS/HIV Lüge:

Fehldiagnose AIDS ? - Peter Duesberg - Heinrich Kremer - Konrad Hoya 1991 (61 Minuten, kurz nach der Wende vom alten DDR Sender DFF, sehr gut) 

RMH

13. Oktober 2020 15:25

@heinrichbrueck,

bevor man etwas verlinkt, sollte man es heutzutage immer erst einmal selber hinterfragen. Das Prioritätsdatum hat keinen Aussagewert in Bezug auf einen spezifischen Zweck der angemeldeten Erfindung. Der Zweck kann erst später entstehen, gefunden werden etc.  und wird dann später erst ergänzt. Insofern riecht das Ganze bzw. das mit ihren Links Beabsichtigte schon sehr schwer nach Fake News.

Sowas braucht man aber in vernünftigen Argumentation gar nicht.

Jan

13. Oktober 2020 15:34

Das Hauptproblem der Rechten ist grundsätzlich, dass ihre Positionen diffamiert und kriminalisiert werden. Entweder sind die Positionen verfassungsfeindlich (Verstoß gegen Paragraph 1/Menschenwürde geht immer) oder, wenn das nicht geht, sind sie zumindest moralisch als "menschenfeindlich" zu stigmatisieren. Ein riesiger Apparat aus Medien und der sogenannten "Zivilgesellschaft" (NGOs) hilft dabei mit, die Öffentlichkeit auf die richtige Sichtweise zu einzustellen. Wirksame Gegenwehr ist mangels nicht vorhandener medialer Zugänge nicht möglich.

Wie ich hier schon geschrieben habe, wird sich daran auch nichts ändern, solange die Rechte weiterhin finanziell klamm bleibt und sich damit keinen medialen Einfluss erkaufen kann. Erst wenn mächtige Player rechte Positionen vertreten, kann wirksamer Einfluss auf die Massen ausgeübt werden, weil Massen zu Autoritäten aufschauen und sich an ihnen orientieren. Deswegen werden der AfD ja auch sämtliche medialen Zugänge versperrt. In Fernsehshows werden sie nur eingeladen, wenn man sie öffentlich abwatschen will wie zuletzt bei Plasberg. Sie werden aber nie zu "normalen" Themen (z.B. Mobilität, Rentenreform, Energiewende) eingeladen, wo es nicht darum geht, dem Fernsehzuschauer vorzuführen, was die AfD doch angeblich für eine schlimme Partei sei.   

Skeptiker

13. Oktober 2020 15:40

@ limes

Ich weiß nicht, ob Sie in direktem Kontakt zu Menschen stehen, die momentan u.a. die Nachverfolgung in den Gesundheitsämtern organisieren. Sie sind dankbar für die Amtshilfe durch Soldaten der Bundeswehr. Diese ist im Grundgesetzt klar definiert. Es ist interessant, dass sie diese ablehnen. Sie befinden sich hier in ideologischer Nähe zu grünen Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Neukölln. Ich bin froh, wenn die Bundeswehr zu sinnvollen zivilen Maßnahmen herangezogen wird. Beim nächsten Hochwasser oder Waldbrand sollten Sie sich an ihre Bedenken erinnern.

limes

13. Oktober 2020 15:42

@ Skeptiker (»Wenn die AfD eine Lösung für eine Endlagerung atomarer Brennstoffe weiß, dann sollte sie diese konkret benennen ...«)

Bundesregierung und Grüne haben zwar keine Lösung für die ausreichende und zuverlässige Bereitstellung der nötigen Energie – schaffen aber munter Tatsachen, die für Deutschlands Natur, Wirtschaft und Versorgungssicherheit zerstörerisch sind. Denn: »Die Bundesregierung setzt darauf, dass irgendwo auf dem europäischen Strommarkt schon noch die eine oder andere Gigawattstunde abfallen kann

Wir Deutsche hatten die besten Kern- und Kohlekraftwerke der Welt, die besten Verbrennungsmotoren ... Statt in zukunftsfähige Forschung und Technik zu investieren, wird jedoch zwanghaft in Technik und Produkte investiert, die – wie die famosen E-Autos – alles andere als umweltfreundlich, sicher und ethisch wertvoll sind.

Innovative Lösungsansätze für Energieprobleme gibt es, doch die sind bei Deutschlands mächtigen Energie-Ideologen unerwünscht, wie unter anderem dieses Beispiel zeigt: »Emissionsfreier Wasserstoff durch Kernkraft – Frankreich führt Deutschlands Energie-Ideologen vor«.

Millenius

13. Oktober 2020 15:50

@DerJuergen

 

Ich habe nicht die Zeit, um ihnen ausführlich zu antworten. Ich will aber versuchen, auf ihre Fragen/Anmerkungen so gut es geht kurz zu antworten.

"Aber wie wollen Sie eine "rechte Bewegung", falls sie existierte, "weltanschaulich festigen", wenn es keine gemeinsame Weltanschauung gibt? Wir sind ja keine "Lichtmeszisten-Kubitschekisten". Was uns zusammenkittet, ist vor allem die Ablehnung von Umvolkung und Islamisierung, der Kampf um die Bewahrung unserer Art und unserer Traditionen".

Indem die AfD z. B. eine Parteiakademie oder Schulungen anbietet, um insbesondere auch jungen Mitgliedern ein Arsenal an Worten und Argumenten mit auf dem Weg zu geben, damit sie diese Ablehnung der Umvolkung begründen können. 

" Um metapolitische Verschiebungen bemühen sich, nicht ohne Erfolg, rechte Denker und Institute, die wir hier alle kennen. "

Dieser Erfolg hält sich in engen Grenzen. Diese "rechten Denker und Institute" erreichen nur eine kleine Elite. Es fehlt ihnen bzw. ihren Kommunikationsplattformen an  Verbreitung und Zugang zur öffentlichen Aufmerksamkeit.

 

Skeptiker

13. Oktober 2020 15:51

@ limes

Sie widersprechen sich leider immer selber. Wenn Kernenergie eine so effiziente Technologie wäre wie Sie behaupten, dann würden in Ihrem Verständnis die Machtkartelle in Politik und Wirtschaft schon an ihr festhalten. Sie ist es aber nicht. Insofern wollen sich die Stromkonzerne nur noch ihre Restlaufzeiten finanzieren lassen und sich aus ihrer Verantwortung für die völlig ungeklärte Endlagerung befreien. 

nom de guerre

13. Oktober 2020 16:28

@ Jan

„Ich würde der AfD auch nicht raten, sich an diesem temporären Corona-Thema zu verschleißen.“ Ohne das Thema hier totreiten zu wollen, halte ich es nicht für temporär. Selbst wenn der Spuk innerhalb der nächsten Monate verschwinden sollte, was ich eher nicht erwarte, sind unserer Gesellschaft Dinge zugemutet worden – nicht nur die Einschränkungen, sondern auch durchsichtige Zahlenspielereien sowie semantische Verdrehungen (die Maske als Symbol der Freiheit, zu lesen kürzlich im Stern; ähnlich heute wohl Söder; muss man erstmal drauf kommen) und nicht zu vergessen Polizeigewalt gegen Demonstranten in Berlin, während Linksextreme weitgehend in Ruhe gelassen werden –, die aus dem Bewusstsein nicht einfach so wieder verschwinden werden. Ebenso wenig werden die zum Teil sehr aggressiv betriebene Spaltung in Coronamaßnahmenbefürworter und -gegner, die Angst, die man ersteren erfolgreich eingejagt hat, und der enorme Vertrauensverlust in unseren Staat bei bisher unpolitischen Personen verschwinden. Ich glaube, die gesellschaftlichen Folgen dieser Vorgänge kann man ihrer Bedeutung gar nicht hoch genug einschätzen.

Skeptiker

13. Oktober 2020 17:00

Man kann soll über die Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie ausführlich diskutieren. Längst nicht alle sind schlüssig und vor allem bei den Entschädigungen sind die Soli-Selbstständigen und Geringverdiener massiv gegenüber den multi-nationalen Konzernen benachteiligt. Aber erklären müssen Sie mir einmal, wie es organisiert sein soll, dass sich weltweit völlig unterschiedliche Regime verbünden, um eine Pandemie zu inszenieren? Tut mir leid, aber da komme ich nicht mehr mit. Es ist so, dass die Fallzahlen im Osten Deutschlands zum Glück - nicht zuletzt aufgrund der dünnen Besiedlung - sehr gering sind. Ich kann Sie nur einladen, fahren Sie doch einfach einmal jetzt nach Frankreich, England oder Tschechien und besuchen Sie eine Intensivstation. Einigen würde das sehr gut tun. Die Wahrheit findet sich nicht im Internet. Manchmal ist die Wirklichkeit viel aufschlussreicher!

limes

13. Oktober 2020 17:16

@ Skeptiker (»Ich weiß nicht, ob Sie in direktem Kontakt zu Menschen stehen, die momentan u.a. die Nachverfolgung in den Gesundheitsämtern organisieren. Sie sind dankbar für die Amtshilfe durch Soldaten der Bundeswehr.«)

Die ausufernde Nachverfolgung von Kontakten ist bereits übergriffiges staatliches Handeln, sofern es – wie ernstzunehmende Mediziner darlegen – nicht um eine Pandemie gehen sollte, sondern um eine milde bis mittelschwere Grippe. Wenn die Bundeswehr damit befasst wird, ist das völlig anders zu beurteilen als die Hilfeleistung bei Überschwemmungen und Waldbränden.

Eine sachliche Auseinandersetzung über die Gefährlichkeit von Covid 19 verweigern Sie ja selbst in Ihrem an @ Franz Bettinger gerichteten Kommentar von heute um »12 Uhr mittags« mit den gewohnten Vokabeln »Filterblase«, »lohnt sich nicht« etc.

PS: Nicht um reine Sachlichkeit, sondern um die Ermunterung zur wichtigen Eigenschaft »Mut« geht es beim vorliegenden Text von Heino Bosselmann, und so sei – an die @ »Filterblase« gerichtet – eine abschweifende, ausdrücklich emotionale Verknüpfung gestattet zum Stichwort »12 Uhr mittags«:

»I do not know what fate awaits me
I only know I must be brave …«

limes

13. Oktober 2020 17:22

@ Skeptiker (»Wenn Kernenergie eine so effiziente Technologie wäre wie Sie behaupten, dann würden in Ihrem Verständnis die Machtkartelle in Politik und Wirtschaft schon an ihr festhalten.«)

Worauf gründen Sie Ihre Zuversicht, »mein Verständnis« zu kennen? Was stellen Sie sich darunter vor?

Sie setzen voraus, dass »die Machtkartelle in Politik und Wirtschaft« (Ihr Ausdruck!) ein vorrangiges Interesse an effizienter Technologie haben. Was macht Sie diesbezüglich so sicher?

Mein Eindruck ist nach jahrelanger Beobachtung der Ereignisse, dass das vorrangige Interesse an wesentlichen Errungenschaften, deren Bewahrung für die Mehrheit der staats- und gesetzestreuen Deutschen stillschweigend Selbstverständlichkeit ist, bei Altparteien und Altmedien nicht mehr vorausgesetzt werden kann, und in einem Klima der Repression auch nicht mehr bei allen Vertretern der Wissenschaft.

Elvis Pressluft

13. Oktober 2020 17:31

Die Diskussion drängt auf ein Nebengleis, wozu ein gewisser Kommentator beiträgt – in dem ich eine eingeschmuggelte Sprechpuppe vermute, was aber sekundär ist. Die These, es handele sich um eine weltweit koordinierte Inszenierung einer Pandemie, halte ich für indiskutabel albern. Am ehesten dürfte es sich um ein aus der Kontrolle gelaufenes chinesisches Experiment handeln, aber die Wahrscheinlichkeit, daß wir es jemals positiv wissen werden, liegt bei null. Sehr viel mehr als albern, nämlich brandgefährlich, ist die rammdösige Weigerung, die politische Tragweite zu sehen. Es gibt die Herrscherin und ihren inneren Zirkel; es gibt ein in der Verfassung nicht vorgesehenes „Corona-Kabinett“, und es gibt autokratische Provinzfürsten bis hin zu Landräten und anderen Subalternen, die aufgrund fadenscheinigsten Zahlenmaterials Grundrechte einschränken oder auch „Lockerungen“ gewähren.

Kollege Drosten hat kürzlich bekräftigt, was die Herrscherin sinngemäß schon vor geraumer Zeit verkündigte: Die Zwangsmaßnahmen enden frühestens (!!), wenn die „Pandemie“ endet, d.h. sobald ein allgemein wirksamer Impfstoff verfügbar ist. Und wenn es niemals eine Impfung oder einen Heilungsprozeß gibt? – Drosten: Dann muß es eben auf unabsehbare Zeit ungefähr so weitergehen wie jetzt. Wer vor dieser Perspektive nicht mehr Angst hat als vor der Pseudo-Pandemie, sollte sich in der Tat in Behandlung begeben.

Marc_Aurel

13. Oktober 2020 19:37

@Pit, Teil 1/2
Ihre Stoßrichtung ist im Groben in Ordnung, allerdings überzeichnen Sie die Globalisten zu einer allmächtigen, mystisch-verkitschten Karikatur ihrer selbst, vor der Sie dann folgerichtig defätistisch kapitulieren. Wären diese Leute so übermächtig und der Widerstand so unwirksam, müssten sie einen Sellner oder einen Höcke nicht ständig gängeln. Die Manipulationsmaschinerie ist beeindruckend und einzigartig, ja, aber es ist eine hochkomplexe, wartungs- und kostenintensive Struktur die auf günstige Rahmenbedingungen angewiesen ist um zu funktionieren - so etwas kann man durchaus zu Fall bringen, wenn man genug Willen, Ausdauer und Kreativität besitzt und andere für die Sache begeistern kann.

Ja, es gibt Rechte die sich, meist aus alter Gewohnheit, ausschließlich an den Auxiliartruppen der Globalisten (Linke, Grüne u.a.) abarbeiten und die ernsthaft glauben, ein neuer Sozialismus stände vor der Tür, dabei verwechseln sie nur die Symptome der Endphase des Kapitalismus (z.B. Herrschaft der Monopole/Kartelle = kein Wettbewerb) mit denen des Gegenentwurfs, die sich erstaunlicherweise ähnlich sind. Zur Verwirrung trägt sicherlich auch zusätzlich bei, das man Linke und Grüne im Rampenlicht mit ihren Utopien laut herumklappern lässt.

Marc_Aurel

13. Oktober 2020 19:37

@Pit, Teil 2/2
Dennoch: auch dieser verirrten Seelen haben jedenfalls nicht den falschen Gegner und die Rechte im Allgemeinen steht für die meisten Werte, die es sich lohnt zu verteidigen.

Die Eigenbezeichnung „rechts“ ist verwirrend, weil der Hauptgegner nicht (mehr) „links“ ist, aber das ist so wie bei einer Handelsorganisation, die den Ort ihrer ursprünglichen Hauptaktivitäten im Namen trägt, ich erfinde jetzt eine, zum Beispiel „Nordsee Handelsgruppe“, aber durch Veränderung der Märkte gezwungen ist auch im Pazifik und im indischen Ozean aktiv zu werden – der Name bleibt gleich, die Aufgaben wandeln bzw. erweitern sich, im Prinzip ist das kein Problem, der Name ist nicht wichtig.

Cugel

13. Oktober 2020 19:44

@nom de guerre

„Kommen diese Informationen und die Folgen, die sich daraus ergeben, bei Grünen-Wählern an?“

Den meisten Grünenwählern sind diese Folgen völlig egal, das interessiert die nicht die Bohne. Selbst jene, die Notiz davon nehmen, zucken nur die Achseln. Fürs eigene gute Gewissen und den dazugehörigen Heiligenschein sollen die Anderen halt mal ordentlich blechen. Grünenwähler lernen ausschließlich durch Schmerz, den sie erfolgreich zu vermeiden verstehen. Aber da erzähle ich Ihnen nichts Neues.
 

@Forentroll, Stichwort Endlagerung:

Aus dem Parteiprogramm der AfD:

„12.6 Kernenergie: Alternativen erforschen. Bis dahin Laufzeitverlängerung

[...]

Radioaktive Reststoffe sollten dezentral, zugänglich und katalogisiert in gesicherten Orten eingelagert werden, wo jederzeit der Zugriff möglich ist, um sie mit technischem Fortschritt wieder aufbereiten zu können. Eine zentrale Endlagerung an einem später kaum mehr zugänglichen Ort halten wir für den falschen Weg.

[…]“

Mit dieser vernünftigen Position zur Kernenergie steht die AfD allein auf weiter Flur (von BüSo mal abgesehen). Lediglich in FDP-nahen Kreisen hört man ähnliches (Nuklearia), in Aberder FDP aber chancenloses.

Was den Corona-Budenzauber betrifft, so hat man den Werkzeugkasten nun um ein weiteres Allzweckwerkzeug ergänzt. Alles bestens.

Beeindruckend, wie glatt Aberdas alles durchgeht.

anatol broder

13. Oktober 2020 19:45

aussagen

(a1) herr b ist ein rechter.

(a2) nur rechte sind skeptisch. [nur rechte zweifeln.]

(a3) rechte, nur mut! [rechte, zweifelt nicht!]

deutungen

(a2) und (a3) →(d1) rechte, seid nicht so!

(d1) und (a1) →(d2) herr b, sei nicht so!

Cugel

13. Oktober 2020 19:55

@limes

Vielen Dank für die beiden Artikelverknüpfungen. Die Franzosen haben mindestens in ihrer Energiewirtschaft eine Eigenständigkeit, die uns verwehrt bleibt.

„Wir Deutsche hatten die besten Kern- und Kohlekraftwerke der Welt, die besten Verbrennungsmotoren...“

Eben das war ein Problem, das nun bald endgelöst ist. Hatte gestern ein Gespräch mit einem Kfz-Mechaniker, der mir fasziniert von den minimalen Toleranzen der Dieselmotorenmechanik erzählte.

Millenius

13. Oktober 2020 19:59

@Der Jürgen

Was uns zusammenkittet, ist vor allem die Ablehnung von Umvolkung und Islamisierung, der Kampf um die Bewahrung unserer Art und unserer Traditionen".

Und da ist noch ein wichtiger Punkt: Der Umstand, dass die AfD diese Umvolkung noch nicht mal mehr klar ausspricht. Dies wurde hier auf SiN schon von vielen Kommentatoren kritisiert.  Ich meine damit nicht nur, dass die AfD den Begriff "Umvolkung" nicht verwendet, sondern dass sie den demografischen Prozess nicht klar ausspricht. Die AfD spricht nicht klar aus, dass die Deutschen zur Minderheit im eigenen Land werden. Zwar kritisiert sie durchaus die "illegale Massenmigration"  - nicht jedoch deren demografische Folgen und erreicht so nichts.

Meuthen kritisierte in einem Facebook-Kommentar den EU-Migrationspakt und dessen Folgen als "Kampfansage auf die westliche Lebensweise". https://www.facebook.com/Prof.Dr.Joerg.Meuthen/posts/1756731811142183.  Aber es ist nicht nur Meuthen, der sich solch einer Rhetorik bedient. Auch Gauland sprach bei einer Wahlkampfveranstaltung in Chemnitz in einer Rede, die ansonsten eigentlich sehr gut war, von einer Zerstörung der "Identität".  https://www.youtube.com/watch?v=5TeOiga5UYY

 

Fortsetzung folgt...

 

Millenius

13. Oktober 2020 19:59

Ein Verlust der "westlichen Lebensweise" oder "Identität" - welcher Normalbürger versteht das denn? 

Es ist leider genau diese weichgespülte, abstrakte Rhetorik mit Bezug auf eine sehr konkrete demografische Entwicklung, die einem Umdenkprozess im Weg steht und die AfD nur Wählerstimmen kostet.

RMH

13. Oktober 2020 20:09

Auf die Frage, ob ich rechts bin, antworte ich mittlerweile, ich bin reaktionär.

Cugel

13. Oktober 2020 20:56

Artikeleinleitung:

"Die Rechte befindet sich systemisch trotz aller Schwierigkeiten in einer komfortablen Situation."

 

Mit Erdbeeren im Champagner?

Cugel

13. Oktober 2020 21:00

RMH

"Auf die Frage, ob ich rechts bin, antworte ich mittlerweile, ich bin reaktionär."

Ich wurde kürzlich indirekt als solches bezeichnet. War darob nicht bestürzt.

Pferdefuss

13. Oktober 2020 21:44

@ Milenius

S i e  sagen es! 

 

tearjerker

13. Oktober 2020 23:31

„... Beurteilung einer völlig neuen Krankheit zu machen“. Das ist für die lulz, nicht wahr? Der Brüller der Woche.

Franz Bettinger

13. Oktober 2020 23:35

@Skeptiker fragt (rhetorisch, wie mir scheint): "Wenn die AfD eine Lösung für eine Endlagerung atomarer Brennstoffe weiß, dann sollte sie diese konkret benennen.“ Antwort: Die Lösung ist weltweit bekannt. Sie wird weltweit von ca. 100 Staaten (mit AKWs) praktiziert. Man lagert die momentan nicht verwertbaren noch strahlenden Endprodukte der AKWs tief unter der Erde in tektonisch stabilem Gestein. Und man sollte darüber hinaus den Weg zu diesen wertvollen Lagern (die man tunlichst nicht als Endlager betrachten muss) offen halten. Atom-Müll ist kein Müll, sondern hochwertiges, in naher Zukunft wieder verwertbares energiehaltiges Material.

Zweitens: Wenn Sie gute wissenschaftliche Gründe für das Masken-Tragen kennen, dann verraten Sie sie, bitte. 

Franz Bettinger

14. Oktober 2020 01:52

@Effizienz und Wirtschaftlichkeit von AKWs: Teuer sind AKWs nur in der Herstellungs-Phase (A) und der Abbau-Phase (C). Extrem kostengünstig sind sie in Phase B, d. h., wenn sie existieren und funktionieren. Genau deshalb sollte man ihre Laufzeit (Phase B) so weit wie technisch möglich ausdehnen.

Anders als der @Skeptiker behauptet, halten Macht-Kartelle in Politik und Wirtschaft überall in der Welt nicht nur an den AKWs fest, sie bauen sogar massenweise neue. Nur nicht in Deutschland. In der Endlagerung sieht auch nur das Land, in dem diese Art von @Skeptiker geboren werden, ein Problem.

Gustav Grambauer

14. Oktober 2020 08:50

Elvis Pressluft

"'auf Augenhöhe' ... 'Luft nach oben' ... 'Leuchtturmprojekte' ... pp." 

Gut, daß Sie das postiv anmerken! Da bin ich ganz bei Ihnen.

Leider hat Floskelwolke nicht genug Geld in die Hand genommen. Bei denen ist irgendwie Ende Gelände. Da wäre noch Potential gewesen. Aber solche Mile Stones gibt`s eben nicht zum Nulltarif, das Leben ist eben kein Ponyhof. Im neuen Normal kann Politik das nicht alleine leisten - wann legen Sie endlich den Schalter um? Da geht immer noch was, der Drops ist noch nicht gelutscht! Da die Schweiz immer ein sicherer Hafen ist, darf ich Ihnen die hiesige Mutter aller Floskeln zurufen: "Da mönd Sie no Gas (!!!) gäh!".

Wie Sie sehen habe auch ich noch Spiel an der Stellschraube, und Sie wissen ja: die sitzt bei mir sehr locker! Gruß vom anderen Ufer, - ääh, ... - von  der sicheren Seite!

- G. G.

Der_Juergen

14. Oktober 2020 09:05

@Elvis Pressluft

"Die These, es handele sich um eine weltweit koordinierte Inszenierung einer Pandemie, halte ich für indiskutabel albern. Am ehesten dürfte es sich um ein aus der Kontrolle gelaufenes chinesisches Experiment handeln, aber die Wahrscheinlichkeit, daß wir es jemals positiv wissen werden, liegt bei null."

O sancta simplicitas! Lesen Sie die ExpressZeitung, Ausgaben 32 und 33. Soweit ich weiss, findet man diese im Netz. Dort finden Sie eine ungeheure Fülle von Belegen dafür, dass der Schwindel seit Jahren sorgfältig geplant wurde. Glauben Sie denn, es sei Zufall, dass Mitte März die Oberhäupter zahlreicher Staaten - Demokratien, Diktaturen, Monarchien - mit ähnlich lautenden Formulierungen den Corona-Notstand ausgerufen haben? Halten Sie es für einen Zufall, dass man die Menschen heute, wo die Todeszahlen knapp über Null liegen, in vielen Ländern, Russland eingeschlossen, zum Tragen der abscheulichen, gesundheitsschädigenden Masken zwingt und den Terror des "Social Distancing" weiterführt? Ihr gesunder Menschenverstand muss Ihnen doch sagen, dass offensichtlich ein Zentrum existiert, von dem diese Regime ihre Befehle erhalten.

Fortsetzung folgt

 

Der_Juergen

14. Oktober 2020 09:12

@Elvis Pressluft (2. Teil)

Die von aussen gelenkten Proteste in Weissrussland gründen sicherlich auch darin, dass Lukaschenko den Schwindel nicht mitgemacht hat, ohne dass sich deshalb in Minsk die Leichenberge auf den Strassen türmen. Weshalb den Schweden, die ansonsten fanatische Globalisten und Spitzenreiter auf dem Gebiet von Multikulti sind, ihr Sonderweg erlaubt wurde, weiss ich nicht; vielleicht deshalb, weil die Überwachung der Bürger dort schon ohnehin extrem weit fortgeschritten ist (es ist in Schweden offenbar schwierig, noch etwas bar zu bezahlen).

Vermutlich (eindeutige Beweise fehlen) wurde das Virus von China nach Absprache mit der WHO künstlich produziert. Die Chinesen haben Wuhan werbewirksam abgeriegelt und schon bald eine (völlig unmögliche) Quote von Null Infizierten verkündet. Heute gibt es im Reich der Mitte längst keine Einschränkungen mehr; in Wuhan wurden im August riesige Partys gefeiert, und jetzt, im Oktober, floriert der Inlandstourismus. Dass China dieses Spiel mit inszeniert hat, hat leicht erkennbare Gründe. Es wollte die Wiederwahl Trumps, die ohne Corona sicher gewesen wäre, verhindern; der Zusammenbruch der Wirtschaft mit Tausenden von Firmenpleiten bietet den Chinesen die Chance, enorm viel für ein Spottgeld einzukaufen; ausserdem macht Peking mit seinen "erfolgreichen Corona-Massnahmen" erfolgreiche Werbung für sein System der Totalüberwachung.

Götz Kubitschek

14. Oktober 2020 10:38

badeschluß!

dank an alle.

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