Sie läuft in Österreich ebenso wie in Deutschland auf Hochtouren. Hier wie dort scheint es der unbedingte Wille der politischen Eliten zu sein, einen weiteren “harten Lockdown” durchzusetzen, wie immer mit Verschärfungen, die kein denkender Mensch mehr nachvollziehen kann. Während die Propaganda-Maschine brummt, bleibt “Corona” für den weitaus größten Teil der Bevölkerung weiterhin eine eher abstrakte Bedrohung, die vor allem medial wahrgenommen wird.
Jedesmal, wenn ich ansetze, dazu einen Kommentar zu schreiben, trudelt die nächste Tartarenmeldung und die nächste grandiose Maßnahme ein, die unsere Regierung zu unser aller Schutz beschlossen hat. Neben einer dubiosen “Osterruhe” nach dem Vorbild Deutschlands sind nun auch für Teile Österreichs 24stündige Ausgangssperren und für das ganze Land verpflichtende Testungen vorgesehen, um Zutritt zu Geschäften zu bekommen.
Bedenkt man, daß “die Zahlen” nun ohnehin aus saisonalen Gründen stetig abfallen werden, wirkt das wie ein Wettlauf gegen die Zeit, den die Regierungen gewinnen müssen, um ihr Gesicht zu wahren. Sie wollen offenbar durch drastische Eingriffe eine Kausalität des “Rückgangs der Fälle” suggerieren, die auch letztes Jahr vermutlich nicht mehr als eine optische Täuschung war.
Inwiefern die Regierenden an ihren eigenen Film glauben, läßt sich nicht mehr mit Sicherheit sagen. Aber sie handeln inzwischen wie Roboter, die gleich Schwarzeneggers Terminator unbeirrt und unerbittlich auf ein vorprogrammiertes Ziel zustampfen. Dazu gehört offenbar auch, die Herde Richtung Massenimpfung zu treiben, die als einzige, unumgängliche und risikofreie Lösung präsentiert wird.
Eine wesentliche Rolle spielen dabei die sogenannten “Tests”, die wohl vor allem drei Funktionen haben: a) die “Inzidenzwerte” oben zu halten, um den Lockdown zu rechtfertigen, b) das Verhalten der Bevölkerung dauerhaft zu konditionieren und steuern, c) sie für den nächsten Durchgang, die Massenimpfung, zu trainieren.
Ich muß diese Problematik für die Leser dieses Blogs wohl nicht weiter ausführen. Wer die letzten Monate bei Achse des Guten, Boris Reitschuster, Gunnar Kaiser, Multipolar, Rubikon, Ken FM, Corona-Ausschuß und anderen Seiten und Kanälen mitgelesen und mitgeschaut hat, wird wissen, wie fragwürdig und wissenschaftlich schlecht begründet die zwei wichtigsten Pfeiler der laufenden Hysterie sind: daß 1.) asymptomatische (früher: gesunde) Menschen wesentlich an der Ausbreitung des Virus beteiligt seien, und daß 2). Antigen- und PCR-Tests als massenhaft einsetzbare Diagnosemittel geeignet seien und Infizierung und Infektiosität der getesteten Personen nachweisen können.
Diese Vorstellungen haben sich jedoch, neben einigen anderen, flächendeckend durchgesetzt. Das Virus wurde zum ultimativen “unsichtbaren Gegner”, den jeder jederzeit unbemerkt in sich tragen kann, weshalb er sich im Grunde pausenlos genötigt sieht, sich selbst “screenen” zu lassen, ob mit ihm auch alles in Ordnung sei.
Die Nötigung zum permanenten “Screening” wird mit moralischem und sozialem Druck aufgeladen: Dieser nährt sich nicht nur aus der Angst um die eigene Gesundheit, sondern auch um die der eigenen Angehörigen und anderer Mitmenschen. Wer sich verweigert, gilt als verantwortungslos, egoistisch, asozial und antisozial.
Ein “positiver” Test ruft außer Angst auch ein schlechtes Gewissen hervor: Man hat offenbar die Anweisungen der Regierung und ihrer “Experten” nicht streng genug befolgt, oder muß fürchten, daß man von anderen als Sünder und leichtfertiger Schlamper gesehen wird, wie in früheren Zeiten Menschen, die sich Geschlechtskrankheiten eingefangen haben (man erinnere sich auch an all die Kampagnen, die darauf abzielten, “HIV-Positive” und AIDS-Patienten sozial akzeptabel zu machen und vor “Diskriminierung” zu schützen). Die “Absolution” erfolgt dann schließlich nach bangem Zittern durch den “negativen” Test oder im Falle eines “positiven” Tests durch soziale Isolation und Buße in der Quarantäne.
Gewiß gibt es etliche Menschen, die zur Zeit an Covid-19 oder ähnlichen Atemwegserkrankungen erkranken. Die Formel von den “milden Symptomen”, die sich bei der Mehrheit der Menschen zeigen, die als “Fälle” klassifiziert werden, läßt erheblichen Interpretationsspielraum offen: Ein Schnupfen mit negativem Test ist ein Schnupfen, ein Schnupfen mit positivem Test gilt als “Corona”. Dasselbe gilt natürlich auch für schwerere Symptome, bis hin zur Lungenentzündung. Hier ist vielleicht der Schlüssel zu dem Rätsel zu finden, warum etwa die alte Nemesis Influenza weltweit fast vollständig aus den Statistiken verschwunden ist.
Ein Bekannter mittleren Alters von guter sportlicher Kondition, den es letztes Jahr gleich zu Beginn der “Pandemie” erwischt hatte (und der übrigens ein entschiedener Lockdown-Gegner ist), beschrieb mir seinen Verlauf etwa so:
Schlimmer als die Grippe, aber kürzer. Vier Tage Husten, hohes Fieber, Schmerzen. Am 5. Tag hat das alles aufgehört, ich habe mich noch 2–3 Wochen schwach gefühlt. Monatelang kein Geruchssinn mehr. Viele in meinem Bekanntenkreis waren gleichzeitig krank: meine Frau, Arbeitskollegen, Freunde.
Das ist eine typische und häufig anzutreffende Beschreibung. Wer nicht zur Risikogruppe gehört und keine gröberen Vorerkrankungen hat, wird in der überwiegenden Zahl der Fälle etwa einen solchen Verlauf erwarten können, falls es ihn ernsthaft “erwischen” sollte.
Ich sage hier also nicht, daß es “Corona” nicht “gibt”, aber ebenso klar scheint mir zu sein, daß die aktuellen Maßnahmen dysfunktional und dystopisch sind, daß die Flut der Desinformation ungeheuer ist, daß hier politische Süppchen von enormer Tragweite gekocht werden und daß ein großer Teil unserer Gefühle und Wahrnehmungen durch eine beispiellose mediale Inszenierung geformt und gesteuert wird.
Wie das abläuft, konnte ich nun durch eigene Erfahrung teilweise miterleben.
Ich habe mich bislang den Testungen entziehen können, mußte aber nun doch in den sauren Apfel beißen, weil ich einen längst fälligen Krankenhausbesuch (eine Nachuntersuchung nach einem länger zurückliegenden Unfall) nicht länger aufschieben wollte. Also buchte ich einen Termin bei einer “Checkbox” , das sind über die Stadt verstreute mobile Container mit medizinischem Personal, in denen man einen Antigen-Schnelltest machen kann.
Nachdem ein Assistent mit einem Stäbchen tief in meiner Nase herumgebohrt hatte (eine äußerst unangenehme Prozedur), mußte ich draußen etwa fünfzehn Minuten warten. Ich trage im Freien prinzipiell keine Masken, da ich das für eine medizinisch vollkommen sinnlose und gesundheitsschädigende Schikane halte, insbesondere seit in Österreich die FFP2-Tragepflicht eingeführt wurde. Um niemandem Anlaß zur Beschwerde zu geben, hielt ich jedoch meterweiten Abstand zu den anderen Wartenden, drei Damen mittleren Alters, und ein junger Mann, der den kaffeefilterartigen Kunststoffkübel made in China ebenfalls abgelegt hatte.
Ich sah auch einen jungen Vater, der mit seinem etwa sechs- oder siebenjährigen Sohn auf das Testergebnis wartete. Als die frohe Botschaft verkündet wurde, riß sich das Kind jubelnd die Maske vom Gesicht. Offenbar dachte es: Solange unklar ist, ob ich “negativ” bin oder nicht, darf ich hier nicht ohne Maske aus- und einatmen, denn ich weiß noch nicht, ob ich infiziert bin und andere gefährde oder nicht. Man stelle sich nun tausende, hundertausende, Millionen Kinder vor, die sich an ein solches Denken gewöhnt haben.
Nach ein paar Minuten öffnete sich die Tür, und ein weißes Maskengesicht mit verärgert funkelnden Augen forderte mich auf, sofort meine Maske aufzusetzen. “Entschuldigung, ich stehe hier im Freien!”, sagte ich. Durch ein Fenster im Container blickte nun ein zweites Maskengesicht, und eine weibliche Stimme rief: “Sie sind positiv! Sie sind hochinfektiös! Kommen Sie sofort herein!”
Ich war nun doch etwas perplex. Ich hatte keinerlei Symptome, keinen Schnupfen, keinen Husten, kein Fieber. Allenfalls war ich leicht “anerkältelt”, und mußte mich ab und zu räuspern, aber dies schon seit Wochen in einem stabilen Dauerzustand, der mir im Alltag nicht weiter auffiel. Ich hatte mich nicht die Bohne vor einem Testergebnis gefürchtet, und die ganze Prozedur als lästige Pflicht betrachtet, die ich schnell hinter mich bringen wollte.
Nun saß ich also wieder auf einem Stuhl im Container, nun doch etwas erschreckt, mich innerlich zur Fassung ermahnend, die FFP2-Maske im Gesicht, mit leicht beschleunigter Atmung, die meine Brille beschlug (offenbar war das Ding nicht dicht).
Ich gehöre zu den Menschen, die diese Maske schwer vertragen. Ich bekomme nur schwer Luft, und nach einer Weile meldet sich ein Juckreiz. Vor allem aber empfinde ich sie als psychologisch bedrückend, als entmenschlichenden, erniedrigenden Maulkorb. Ich finde es immer wieder unfaßbar, wie viele Menschen selbst an der frischen Luft damit herumrennen. Während der ganzen Prozedur habe ich wohl keine zwei Sätze gebrummt, weil ich nicht sonderlich motiviert bin, mich mit gesichtslosen Augenpaaren durch eine Plastikwand hindurch zu unterhalten.
Während der Assistent erneut in meiner Nase bohrte, um einen zweiten Abstrich für einen PCR-Test zu machen (laut WHO der “Goldstandard” der Bestimmung), teilte mir die junge Dame, die Buch führte, erneut mit, daß ich “hochinfektiös” sei, denn man habe eine “hohe Virenlast” entdeckt, und wenn ich die Maske nicht trage, würde ich “Menschenleben gefährden”. Ich müsse mich nun für 48 Stunden in Quarantäne begeben, dann werde mir mitgeteilt, ob der PCR-Test das Ergebnis bestätigt habe, in welchem Falle mir vierzehn Tage Zwangsabsonderung blühen würden.
Ich wurde noch einmal hinausgeschickt, nach ein paar Minuten in einen anderen Teil des Containers gebeten, wo mich ein Arzt mit den nötigen Papieren, Informationen und Anweisungen versorgte. Auch er bekräftigte, daß ich die Maske auf dem Heimweg, den ich unverzüglich anzutreten habe, aufsetzen müsse, da ich sonst “Menschenleben gefährde”. Ich konnte weder vernünftig atmen, noch sprechen, noch ihn durch meine beschlagene Brille sehen, und hörte wortlos zu. Er wünschte mir noch zweimal “Alles Gute” in einem dramatischen, teilnahmsvollen Tonfall, als hätte ich gerade eine Krebsdiagnose erhalten. Er war aufgeregter als ich.
Das Narrativ, dem das Personal folgte, war offenbar dieses:
Antigen-Schnelltests, wie sie im Rahmen der geplanten Massentestungen in Österreich breit angewendeten werden sollen, sind laut Experten vor allem zur Identifikation von Personen geeignet, die zum Testzeitpunkt eine relativ hohe SARS-CoV-2-Viruslast haben. Damit könne man vor allem Menschen aus dem Infektionsgeschehen nehmen, die zwar kaum bis keine Symptome verspüren, aber andere anstecken können.
Hauptzielrichtung des empfohlenen Einsatzes dieser Antigentests sind laut der neuen Teststrategie asymptomatische Personen. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass auch symptomlose SARS-CoV-2-Infizierte ansteckend sein können. Das gilt sowohl für präsymptomatische Menschen kurz vor den ersten Krankheitszeichen als auch für die eigentlich asymptomatischen, die überhaupt keine Krankheitszeichen entwickeln.
In meiner Wohnung angekommen, sortierte ich erstmal meine Gedanken. Da ich innerlich gut vorbereitet und informiert war, geriet ich nicht in Panik. Zwei meiner engsten Freunde, beide stramme Demo-Teilnehmer und Testverweigerer, mußten auflachen, als ich ihnen die Neuigkeiten mitteilte: Nun hat es also ausgerechnet mich erwischt?
Ich wußte natürlich, daß Antigen-Tests relativ häufig “falsch positiv” sind. Und selbst wenn ich gehustet oder geschnieft hätte, hätte man mir schwerlich glaubhaft machen können, daß ich auf offener Straße Menschen im Vorbeigehen durch meinen Pesthauch infizieren kann, wenn ich sie nicht gerade gezielt anspucke oder anhuste oder Mund und Nase mit irgendetwas anderem als einer Baustellenmaske bedecke.
Nun gab es drei Möglichkeiten:
1. Auch der PCR-Test ist positiv, ich muß mindestens vierzehn Tage in Quarantäne, und ich werde krank, in der Art, wie oben beschrieben. Das wäre fast das worst-case-Szenario, denn daß ich auf der Intensivstation lande, wie zum allgemeinen Spott FPÖ-Landesparteichef Haimbuchner , der etwa so alt ist wie ich, schloß ich erstmal aus. Ich bin im Großen und Ganzen gesund, gehe selten zum Arzt, habe allenfalls einmal im Jahr für ein paar Tage Husten, Schnupfen, Fieber und Halsschmerzen (also “Corona-Symptome”).
2. Der PCR-Test ist positiv, ich muß in der Quarantäne bleiben, was lästig ist, aber ich werde zumindest nicht krank, was mir auch die Chance gibt, mich vorzeitig “heraustesten” zu lassen.
3. Best case, der PCR-Test ist negativ, und ich bin wieder frei.
Die nächsten zwei Tage gaben mir reichlich Gelegenheiten, mich selbst und meine Reaktionen zu beobachten. Wie jeder Mensch habe auch ich eine Menge Gefühle, die sich meinem Verstand nicht immer beugen und manchmal die Oberhand bekommen. Konstitutionell bin ich eher feinnervig veranlagt: Ich gehöre zu den Menschen, die es zu zwicken, zwacken und drücken beginnt, wenn sie die Symptome einer x‑beliebigen Krankheit nachlesen. Zum Ausgleich besitze ich eine gut entwickelte Fähigkeit zur Verdrängung, angeblich eine sehr österreichische Eigenschaft.
Ich schloß also nicht aus, daß das oben zitierte offizielle Narrativ zutreffen könnte, zumindest in manchen Punkten: Vielleicht war ich ja wirklich ein präsymptomatischer Asymptomatischer, der gerade dabei war, etwas Unerquickliches auszubrüten.
Hypochondrische Gedanken überkamen mich: Ist der Schleim, den ich seit Wochen ab und zu hochräuspern muß, schon ein “Symptom”? Ist mein Hals erkältungsbedingt leicht geschwollen, oder spüre ich einen seelischen Kloß im Hals, weil mich die Lage bedrückt? Was genau bedrückt mich eigentlich? Die Angst, krank zu werden, oder die Angst vor einem Staat, der mir aufgrund eines Virentests Hausarrest erteilen kann, und mich für krank erklärt, obwohl mir augenscheinlich gar nichts fehlt?
Ich holte mir noch ein wenig professionellen Rat ein, unter anderem bei einem Mediziner, der sich sehr gut mit der ganzen Corona-Problematik auskennt und dem allgemeinen Hype sehr kritisch gegenübersteht. Er winkte ab, und meinte, ich sollte diesen notorisch unzuverlässigen Test als “Non-Event” betrachten: Wenn ich jetzt keine Symptome habe, ist unwahrscheinlich, daß noch etwas Signifikantes kommt. Er hatte auch “Corona” gehabt, letztes Jahr, wie ein Antikörpertest im Nachhinein nachgewiesen hatte, was sich aber lediglich in einem Schnupfen niedergeschlagen hatte. Niemand in seiner Familie hatte sich angesteckt.
Am nächsten Tag war mein körperlicher Zustand weiterhin stabil, und ich hatte nun weitaus mehr Sorge, zu einer Quarantäne verdonnert zu werden, als vor einem Ausbruch von Covid-19. Und sollte ich es doch bekommen, so machte ich mir Mut: Dann habe ich es wenigstens hinter mir, und womöglich eine gute Ausrede, die Impfung zu vermeiden. Und auch wenn der PCR-Test irgendetwas nachweisen würde, dann bedeutet das – nach meinen Informationen – noch lange nicht, daß ich wirklich infiziert oder krank bin. Nichtsdestotrotz schlief ich schlecht, und der Suspense hielt sich hartnäckig aufrecht.
Der Zettel, den ich mitbekommen hatte, las sich nicht sehr hoffnungsvoll: “Ergebnis: NACHWEISBAR/POSITIV, Relative Sensitivität: 96, 69%, Relative Spezifizität: 99,32%, Genauigkeit: 98,54%.” Ich hatte keine Ahnung, was diese Zahlen bedeuten, sie klangen aber danach, als ob hier etwas sehr präzise und mit hoher Wahrscheinlichkeit gemesssen worden war. Ich begann also, mich mit dem Gedanken an vierzehn Tage Gehege abzufinden, auch wenn ich nicht mehr davon ausging, daß ich ernsthaft erkranken würde.
Am übernächsten Tag nach dem Test rief ich bei einer Auskunftsstelle an, und erkündigte mich nach dem Ergebnis des PCR-Tests. Die Dame am anderen Ende der Leitung teilte mir mit, der Test sei “negativ”. “Aha, bin ich nun also wieder frei?” fragte ich. “Ja”, sagte sie.
Ich verkniff mir die Bemerkung: “Geht’s das nächste Mal auch ohne Streß und Pferdescheumachen?”
Einen Tag später widerfuhr einem Freund, der mich damit aufgezogen hatte, daß eine Quarantäne einem “Seuchenvogel und Tunichtgut” wie mir “ohnehin NIE schaden” würde, dasselbe Schicksal: Völlig gesund, wurde er mittels Antigen-Test “positiv” bestimmt, und mußte ein Treffen mit mir absagen.
Was habe ich aus dem Drama gelernt? Auch wenn ich rational recht gut abgesichert bin, bin ich keineswegs unempfänglich für die Ängste, die seit über einem Jahr massenhaft geweckt und am Köcheln gehalten werden. Manchmal mußte ich die Emanationen, die in mir aufblubberten, bremsen, und mir sagen: “Stop! Was fühlst du jetzt, in diesem Moment?” Die Antwort: Nichts, was mich noch vor einem Jahr oder noch vor ein paar Monaten, als ich ein paar Tage lang husten mußte, in irgendeiner Weise beunruhigt hätte. Ich hatte begonnen, auf “Symptome” und Regungen in meinem Körper zu achten und mit Bedeutung zu versehen, die ich normalerweise völlig ignoriert hätte.
Ich gehöre nicht zu einer Risikogruppe und bin gegenüber dem pandemischen Heckmeck schon lange auf kritische Distanz gegangen. Wie mag es dann erst Menschen gehen, die mittendrin im Propagandanebel stecken, auf den unsichtbaren und großteils imaginierten Virus starren, wie das hypnotisierte Kaninchen auf die Schlange, und nichts darüber hinaus sehen, denken, wahrnehmen können, ja gar nicht mehr wollen?
“Schnupfen, Fieber, Husten oder Halsschmerzen” sind enorm weit verbreitete Symptome; praktisch jeder Mensch hat sie in der einen oder anderen Form praktisch jedes Jahr, vor allem in den kälteren Jahreszeiten. Darum handelt es sich hier um perfekte Anhaltspunkte, auf denen man eine flächendeckende Paranoia aufbauen kann.
Die mediale Konditionierung hat die Menschen dazu gebracht, um ihr Leben und das ihrer Mitmenschen zu fürchten, wenn sie einmal husten oder niesen müssen – ja sogar, wenn sie das nicht müssen oder wenn jemand anderes hustet oder niest, da man sich laut der offiziellen Geschichte immer und überall infizieren kann, und es oft nicht einmal bemerkt. Theoretisch müsste man jeden Tag einen Test machen, um sich und anderen zu versichern, daß mit einem alles in Ordnung ist. Bald wird niemand mehr “in Ordnung” sein, der nicht sein aktuelles Impf-Update in seinem “grünen Paß” vorweisen kann.
Daraus ergibt sich ein vortreffliches Rezept für eine gründliche kollektive Neurotisierung. Propaganda, so schrieb Jacques Ellul, zielt darauf ab, im Rezipienten ein psychisches Trauma zu erzeugen, um ihn gefügig zu machen.
Auch das dramatische Verhalten des Checkbox-Teams stand völlig im Banne und im Dienste dieser permanenten Stimmungsmache. Nüchtern betrachtet, macht das Testergebnis aus mir erstmal einen Verdachtsfall, der noch bestätigt werden muß, etwa durch einen weiteren Test (der ebenfalls fehlerhaft sein kann) und durch meine weitere gesundheitliche Entwicklung. Ich wurde aber augenblicklich behandelt, als wäre ich ein zweifellos diagnostizierter, schwer erkrankter Typhus-Patient, dem man nun Beine machen muß.
Selbst wenn ich tatsächlich ein “präsymptomatisch Symptomloser” gewesen wäre, so bezweifle ich, daß es vor 2020 üblich war, Patienten derart in Angst und Schrecken zu versetzen, ehe noch überhaupt irgendetwas mit ihnen passiert ist. Ich bilde mir ein, Ärzte sollten eher Mut machen, die Zuversicht stärken, vernünftig und besonnen bleiben, auch wenn ihr Patient wirklich ernsthaft erkrankt ist.
Ich will dem Team der Checkbox nicht unbedingt einen Vorwurf machen. Sie stecken mittendrin im “Narrativ” wie der Fisch im Wasser und glauben vielleicht aufrichtig daran. Politik und Medien machen ihnen seit einem Jahr vor, daß es einem guten Zweck und “unser aller Sicherheit” diene, das Verhalten der Menschen durch Panikmache zu beeinflussen und zu steuern, analog zum früheren volkspädagogischen Mittel der Höllenandrohung. Man scheint sich an diesen Modus inzwischen wie selbstverständlich gewöhnt zu haben. Die zu Fischen Gemachten merken nicht, daß sie von Wasser umgeben sind.
Feststeckend in seinem eigenen, verinnerlichten Interpretationsrahmen, fühlte sich das Checkbox-Team vielleicht in seinem Drehbuch bestätigt: Da ich zu diplomatischer Verstellung reichlich unbegabt bin, werden sie in mir wohl – natürlich völlig zu Unrecht! – einen dickschädeligen Querulanten vermutet haben, der es mit den “Corona-Regeln” nicht immer so genau hält. Das hat er nun davon, dieser ignorante Covidiot, dieser Herr “Querdenker”! Da sehen wir wieder, was passiert, wenn man nicht den Experten und Autoritäten gehorcht!
Ob ich nun als “Fall” in die Statistik eingegangen bin, weiß ich nicht. Aber mir hat dieses Erlebnis gezeigt, daß nicht nur die mangelnde Zuverlässigkeit der Tests die übertriebene Seuchenstimmung am Leben erhält, sondern auch die systematische Traumatisierung und Verunsicherung der Menschen, nicht zuletzt durch viele Mediziner, eine Praxis, die mir – dummer, ahnungsloser Laie, der ich bin – nicht besonders gesundheitsförderlich erscheint.
Es scheint mir hier viel Suggestion und Autosuggestion im Spiel zu sein, was die Lage zweifellos schlimmer macht, als sie eigentlich sein müßte. Wie viele nominelle Corona-Patienten gab es im Lauf des letzten Jahres, ob symptomatische oder asymptomatische, deren Leiden durch einen medial implantierten Kopf-Film noch massiv verstärkt wurden wie durch einen Lautsprecher? Wie viele sind auf den Gedanken gekommen, daß das, was sie erleben, fühlen oder fürchten, womöglich auch ganz anders interpretiert werden kann?
Wie der nonkonforme Wiener Arzt und Lockdown-Kritiker Dr. Marcus Franz auf Twitter schrieb:
Medien und Politiker, hört jetzt endlich auf mit eurer unsinnigen #PolitikDerPanik!! Das ist nur noch skandalös. Viele Patienten sind irritiert und wir Ärzte müssen tagtäglich in den Praxen u Kliniken ‑zig Leuten alles erklären und sie beruhigen.
Und obwohl ich dachte, daß ich immun dagegen bin, hat diese Politik sogar mich ein wenig infiziert, zumindest einen bestimmten emotionalen Teil von mir. Allerdings mit einem recht milden Verlauf.
Franz Bettinger
Kausalität ist das Schlüsselwort. Es ist unmöglich, objektiv einen Ursachen-Wirkungs-Zusammenhang zwischen Maßnahmen und Infekt-Geschehen nachzuweisen. Beides hat in der inszenierten C-Krise nichts miteinander zu tun. Aber irgendetwas tun (und sei es noch so weit hergeholt und widersprüchlich) erscheint den Leuten (erstaunlicherweise auch einigen hier auf dem SiN-Forum) fast immer richtig, während das Gegenteil (Nicht-Handeln und Abwarten) meist falsch erscheint. So ist der Mensch.