Die Gefahr des Absoluten

Es ist gerade allzu viel von Wissenschaft die Rede und von dem, was angeblich Fakt wäre. Vorsicht!

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

„Welt­an­schau­lich“ wuchs mei­ne Gene­ra­ti­on mit Infor­ma­tio­nen auf, die aus­ge­ge­ben wur­den, als sei­en sie unab­ding­bar wahr und rich­tig. Die ideo­lo­gisch regier­ten Behaup­tun­gen hat­ten nicht nur als fak­tisch, son­dern als wis­sen­schaft­lich zu gelten.

Sie sei­en also gera­de mehr als nur Behaup­tun­gen, näm­lich letzt­gül­tig gesi­cher­te Erkennt­nis­se. Über­haupt wur­de die den gesam­ten Staat und sei­ne Kul­tur prä­gen­de Welt­an­schau­ung, der Mar­xis­mus-Leni­nis­mus, bestän­dig mit dem Attri­but „wis­sen­schaft­lich“ ver­se­hen. Die­se „Leh­re“, hieß es, wäre all­mäch­tig, weil sie wahr ist. Indi­ka­ti­visch aus­ge­drückt, meist sogar imperativisch.

Fol­ge­rich­tig also, daß die Par­tei, die die­se Anschau­ung ver­trat und „wei­ter­ent­wi­ckel­te“, als die „füh­ren­de“ anzu­se­hen war, befän­de sie sich doch im Besit­ze der Wahr­heit, die sie – „kämp­fe­risch“ – gegen alle ande­ren Kräf­te ver­tre­te, die sich eben nicht im geseg­ne­ten Zustan­de der Ein­wei­hung befän­den, mit­hin min­des­tens noch zu ler­nen und ein­zu­se­hen hät­ten, was die Wahr­heit sei. Es gäbe näm­lich nur die­se eine. Gelän­ge der Läu­te­rungs­pro­zeß zu die­ser Ein­sicht nicht, müß­te man sie bekämp­fen. Logisch.

Es wur­de also unter­stellt, es exis­tie­re ein an sich Gege­be­nes, das man erken­nen kön­ne, und zwar abso­lut, ohne Abzug.

Daß zwi­schen der Rea­li­tät und dem Wahr­ge­nom­me­nen bzw. Dar­ge­stell­ten eine Dif­fe­renz bestün­de oder über­haupt nur ein erkennt­nis­theo­re­ti­sches Pro­blem, davon hör­te ich als Schü­ler nie.

Oder anders: Staat­li­che Behaup­tun­gen gal­ten nicht redu­ziert als Behaup­tun­gen, son­dern als fak­ti­sche und gesi­cher­te Erkennt­nis­se, an denen zu rüh­ren bedeu­te­te, eben nicht der Wahr­heit, son­dern der Lüge das Wort zu reden. Wider bes­se­res Wis­sen, denn in den Stand des Wis­sens wäre man ja schon durch die sozia­lis­ti­sche Schu­le gesetzt worden.

Nein, es gäbe hin­sicht­lich der ein­zu­neh­men­den Posi­ti­on eben gera­de kei­ne Opti­on, son­dern nur eine ein­zi­ge statt­haf­te Posi­tio­nie­rung, kraft jener durch­be­foh­le­nen Aus­sa­ge, die allein und aus­schließ­lich wahr wäre. Die­se Posi­ti­on wäre nicht durch eine Infor­ma­ti­on beschreib­bar, die dis­ku­tiert wer­den könn­te, ja müß­te, son­dern die eben gar nicht disk­tu­ta­bel wäre, son­dern in ihrer unein­ge­schränk­ten und nicht zu hin­ter­fra­gen­den Gel­tung abso­lut. Ein Dogma.

Nir­gend­wo war die Rede davon, daß Phi­lo­so­phie und theo­re­ti­sche Her­vor­brin­gun­gen, wie Jor­ge Luis Bor­ges es dar­stellt, zunächst nur als Fik­tio­nen zu gel­ten hät­ten, die ver­schie­de­nen nar­ra­ti­ven Mus­tern folg­ten und deren Sys­te­ma­tik Men­schen gemäß ihrer sub­jek­ti­ven Vor­stel­lun­gen erstellten.

Eine sol­che Behaup­tung hät­te unmit­tel­bar zu ideo­lo­gi­scher Häre­sie geführt und die poli­ti­sche Inqui­si­ti­on auf­ge­ru­fen, inso­fern die Par­tei-Mar­xis­ten mein­ten, sie wären längst zum Kern alles Wah­ren und Guten vor­ge­drun­gen, hät­ten den ein für alle­mal erkannt; alle ande­ren Beschrei­bun­gen irr­ten also unweigerlich.

Hät­te hin­ter die­ser Auf­fas­sung nicht ein Staat mit sei­ner gan­zen exe­ku­ti­ven Wucht, ja ein gan­zes Welt­sys­tem gestan­den, hät­te man rein phi­lo­so­phisch all die mar­xis­tisch-leni­nis­ti­schen Beschwö­run­gen des ein­zig Wah­ren als nai­ven Fak­ten­glau­ben abtun kön­nen, der die wich­tigs­te Maß­ga­be der Auf­klä­rung igno­rier­te, der gemäß es nun mal nicht allein um Wis­sen, son­dern um den Umgang mit dem Wis­sen, mit dem für glaub­haft Gehal­te­nen, mit­hin um fort­lau­fen­de Kri­tik der angeb­li­chen Fak­ten gehen müß­te: Lesen ler­nen, den­ken ler­nen, hin­se­hen und ana­ly­sie­ren, Urteils­kraft entwickeln.

Weil die Welt und die mensch­li­che Gesell­schaft nun mal viel kom­ple­xer sind, als die Phi­lo­so­phen sie dar­stel­len könn­ten. Kom­ple­xer, als es bei Marx, Engels und Lenin stün­de. Und vor allem kom­ple­xer, als die­se drei im Sin­ne der herr­schen­den eng­stir­ni­gen Ideo­lo­gie aus­ge­legt wurden.

Um bei Bor­ges zu blei­ben: Des­sen Topos Laby­rinth wäre den SED-Mar­xis­ten sehr befremd­lich gewe­sen – als eine Denk­fi­gur, die einen Ort ent­wirft, an dem Wege sich ver­zwei­gen, ohne daß das Ziel aus­zu­ma­chen wäre.

Des­halb säu­ber­ten die Kom­mu­nis­ten jene Insti­tu­tio­nen, die in der Viel­falt über­lie­fer­ten Wis­sens Laby­rin­then ähneln und übri­gens Bor­ges Lieb­lings­or­te waren, die Biblio­the­ken näm­lich. Unter­stel­lend, es gäbe nur den einen, den gera­den Weg zur ein­zig rich­ti­gen Erkennt­nis. Die Umwe­ge und Ver­ir­run­gen eines Laby­rin­thes wären unnö­tig, lau­fe man doch fort­lau­fend in die Irre, wenn man auf dem lan­gen Marsch nicht der einen, der ein­zig rich­ti­gen Rou­te folge.

Gera­de das Inter­net, das Netz!, kann als ein Laby­rinth, als eine rie­si­ge Biblio­thek gel­ten. Jeder schaut zudem das Vor­ge­fun­de­ne aus sei­ner eige­nen Per­spek­ti­ve an und kon­stru­iert über sei­ne Wahr­neh­mun­gen so aller­lei dar­aus, was wohl via­bel sein kann, aber nicht wahr sein muß.

Kei­ne Fra­ge, die SED-Appa­rat­schiks hät­ten mit dem Inter­net, das sie noch nicht kann­ten, ein erns­tes Pro­blem gehabt und dar­in ganz rich­tig eine Unüber­sicht­lich­keit, einen Wild­wuchs ver­mu­tet, in dem sich die Kon­ter­re­vo­lu­ti­on ver­ste­cken konn­te wie Gue­ril­las in einem Dschungel.

Das Betriebs­sys­tem „Win­dows“ paßt in sei­ner Bezeich­nung zum Inter­net, deu­tet es doch sowohl auf Ein- als auch Aus­bli­cke hin. Fens­ter wol­len auf­ge­sto­ßen wer­den, ins Freie und Kla­re; sie las­sen Fri­sche und Welt ein und ermög­li­chen das Aufatmen.

Alles Wis­sen ist Über­lie­fe­rung, lan­ge Zeit also die Welt der Bücher oder der dar­in ver­sam­mel­ten Zei­chen, jene rie­si­ge, nicht zu über­schau­en­de Biblio­thek, die man nicht ver­las­sen kann, wenn man liest und denkt. Es gibt kein Außer­halb des Tex­tes, so wie­der­um Bor­ges, der in sei­ner Erzäh­lung “Das Aleph” einem Mann im Kel­ler sei­nes Hau­ses einen Ort ent­de­cken läßt, der alle Orte der Welt in sich enthält.

Die­ses Außer­halb aber mei­nen nament­lich die Lin­ken immer erkannt zu haben. Offen­bar sehen sie sich als jene Erleuch­te­ten, die Pla­tons Höh­le zu ver­las­sen wuß­ten und sich außer­halb im Lich­te der abso­lu­ten Moral und sozu­sa­gen im Wis­sen Got­tes wie­der­fan­den. Sie ver­tre­ten bis in ihren Ges­tus hin­ein jene tota­le Erkennt­nis, in deren Stand nie­mand gelangt, in den hin­ein sie sich aber ver­setzt füh­len. Die intel­lek­tu­el­le Rech­te zwei­felt immer, die intel­lek­tu­el­le Lin­ke nie, so wie die Rech­te mit Blick auf den Men­schen Gren­zen für erfor­dert hält, die Lin­ke aber ent­gren­zen läßt – bis­lang mit der Fol­ge, daß so der Hor­ror eintritt.

Wes­halb die­se Notizen?

Weil sich, all­zu deut­lich gewor­den und for­ciert mit der Coro­na-Kri­se, poli­tisch wie­der mal der Anspruch des Abso­lu­ten eta­bliert, und zwar dort, wo er gefähr­lich ist – im Staat und in den ihm zuge­ord­ne­ten Leit­me­di­en und Deu­tungs­be­hör­den von Deutsch­land­funk bis Schu­le. Beson­ders per­fi­de, weil in der Art freu­dia­ni­scher Ambi­va­lenz und Ver­schie­bung gera­de sei­tens der Öko­lin­ken und der von ihnen weit­ge­hend bestimm­ten Staats­dok­trin per­ma­nent die For­de­rung nach Viel­falt, Tole­ranz und Offen­heit erho­ben wird, was aber gera­de nicht für jene gel­ten soll, die des­sen bedürf­ten, die Anders­den­ken­den nämlich.

Wis­sen­schaft­li­ches wird als abso­lut gesetzt, wenn es von den Wis­sen­schaft­lern kommt, die die Füh­rung eigens bestall­te, um sich eben damit die eige­nen Ent­schei­dun­gen zu legi­ti­mie­ren. Sou­ve­rän ist, wer ein wis­sen­schaft­li­ches Urteil nicht mehr fal­si­fi­zie­ren läßt, son­dern es zur Dok­trin erhebt.

Wie­der wer­den Abweich­ler, Beden­ken­trä­ger und Kri­ti­ker als Rene­ga­ten und Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker stig­ma­ti­siert, wie­der ruft die Regie­rung die allei­ni­ge Gel­tung der Posi­tio­nen der von ihr geheu­er­ten Wis­sen­schaft­ler auf, wie­der soll es nur den einen Weg geben, der mit Rigo­ro­si­tät gewie­sen wird.

Die­ser eine Kurs bezieht sich aber nicht nur auf den Weg, der aus der soge­nann­ten Pan­de­mie her­aus­führ­ten soll, son­dern immer vehe­men­ter auf die Gel­tung einer ein­zi­gen Moral, eines ein­zig gel­ten­den Geschichts­bil­des und einer – wie­der mal – ein­zi­gen „Welt­an­schau­ung“, die ihrem Selbst­ver­ständ­nis nach eine All­macht bean­spru­chen dür­fe, ja müs­se, weil sie angeb­lich wahr wäre.

Man muß nicht unbe­dingt Kurt Gödel oder Karl Pop­per auf­ru­fen, um klar­zu­ma­chen, daß exak­te Vor­aus­sa­gen oder Fest­le­gun­gen über den Ver­lauf mensch­li­cher Geschich­te, über Poli­ti­sches, ja selbst über Mathe­ma­ti­sches und Natur­wis­sen­schaft­li­ches, nicht nur prak­tisch, son­dern theo­re­tisch unmög­lich sind. Es belehrt einen dar­über – wie über das meis­te – das Leben selbst, von dem wie­der­um die Poli­tik oft abzu­se­hen versucht.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (48)

Laurenz

16. Juni 2021 11:43

Jede, auch wissenschaftliche Wahrheit, ist keine, wenn sie nicht zur Debatte gestellt wird.

Gerade die real-marxistische Wahrheit, die Sie, HB, beschrieben haben, bräuchte in der Überzeugung auf dem richtigen Weg zu sein, doch im Grunde keine Debatte scheuen.

1984 oder 85 hatte ich eine Debatte mit der FDJ - & FDGB - Bezirksleitung Suhl. Auch wenn man damals (in der Debatte) in der Wahrheit des real-existierenden Sozialismus blieb, hatten die Protagonisten des 2. sozialistischen Staates auf Deutschem Boden verloren. Oder wie will man 5 unterschiedliche Verpflegungsklassen der Roten Armee rechtfertigen, während der kapitalistisch-faschistische Feind auf Deutschem Boden nur eine bei seiner Armee unterhält?

Sonst haben Sie hier alles so perfekt beschrieben, daß es gar nichts groß zu kommentieren gibt.

Aber hier würde es mich brennend interessieren, wie Sie mit Ihren religiösen Kollegen klar kommen? Denn Marxismus ist nichts anderes als Religion. Das haben Sie hier ja eindeutig nachgewiesen, ohne dies zu formulieren.

Franz Bettinger

16. Juni 2021 12:39

Die absurdesten Ideen werden heute als Wissenschaft verkauft, und völlig überflüssige Neologismen wie 'Meme', für das es das schöne deutsche Wort Vorurteil gibt. Ein teuflischer Wahnsinn wabert durch die Welt und der Leithammel dieser verdorbenen Zeit heißt - wie so oft in den letzten 100 Jahren - Amerika. Von Journalisten waren wir das Lügen gewohnt, aber auch die Rechtsgelehrten und Mediziner haben uns beim Corona-Komplott im Stich gelassen; wer eigentlich nicht?!

Womit hat uns deep state besiegt? Mit Hirnwäsche, Anfüttern (TV, Hollywood, Handy, Smarty, Porno...), mit Abhängig-Machen und  (seit 2001 / NSA) der totalen Überwachung. Ganz neue Waffen! Die meisten Menschen erkennen darin aber nicht mal Waffen. Erinnern wir uns an die Erkenntnis der Generäle zu Beginn des 1. WK, als sie überrascht feststellen mussten, dass Kavallerie nicht mehr gebraucht wird; mit der Erfindung des MGs war die Kavallerie erledigt; wie wir heute erledigt sind in einer durch und durch digitalisierten Welt. Mit einem Knopfdruck kann man uns abstellen, arm machen, verhungern lassen, vernichten. Nein? Ihr glaubt es nicht? Dann wartet noch ein bisschen. - Mehr davon bei Hans-Jürgen Geese: https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20211/die-verdummung-des-westens-als-waffe-gegen-uns-alle/

Gustav

16. Juni 2021 12:54

"Es gibt heute", sagte Pareto, "eine humanitäre Religion, die den Gedankenausdruck der Menschen reguliert, und wenn sich zufällig einer dem entzieht, dann erscheint er als Ungeheuer, wie jemand im Mittelalter als Ungeheuer erschienen wäre, der die Göttlichkeit Jesu geleugnet hätte."

Sie verteidigt ihr philiströses Moralin mit derselben Inbrunst wie die Gläubigen aller Zeiten ihre jeweiligen Götter.

Wer einen Gott braucht, braucht auch einen Teufel. Wie die Hohepriester aller Religionen Sündenböcke suchen, benötigt der liberale Staat den seinen. Wer mit profaner Hand an die vergötterte Demokratie rührt oder sie gar anzweifelt, stößt sich selbst aus der Gemeinschaft der Guten so sicher aus wie jeder Ketzer in irgendeinem Zeitalter.

Wie in allen Zeiten der Sündenbock rituell geschlachtet wurde, um symbolisch die Sünden der Gemeinschaft der Rechtgläubigen auf sich zu ziehen und jene zu erlösen, fühlt sich der moderne Betroffene gleich besser, wenn in einer Talkschau, der Mitternachtsmette der liberalen Diskursgesellschaft, mit gehörig betroffener Miene der Neonazi beschworen, verdammt und ausgetrieben wurde.

Gustav

16. Juni 2021 13:04

Der Liberalismus mußte zwangsläufig totalitär werden, sobald eine wachsende und nicht mehr ohne weiteres beherrschbare Zahl seiner Untertanen mit ihren Interessen in Konflikt zu den Interessen derjenigen kam, welche durch den liberalen Status quo bevorzugt werden. Die liberale Auffassung vom Staat als großem Betrieb führt zur Öffnung der Grenzen und zur Privatisierung wichtiger Lebensbereiche wie demjenigen der öffentlichen Sicherheit. Sie widerspricht aber den Bedürfnissen vieler Bürger. Die Beispiele ließen sich beliebig vermehren. Dem Pochen von immer mehr Bürgern auf gegen den Liberalismus gerichteten persönlichen und nationalen Interessen kann dieser nur noch damit begegnen, daß er es als ketzerisch brandmarkt, seine Abweichler stigmatisiert oder als Neonazis dämonisiert. Der Kultus der Staatsreligion Liberalismus mit seinen von Pastoren angeführten Lichterketten und Betroffenheitsriten, seinen Tabuzonen und Exorzismen wird sich allerdings nur halten können, wenn es dem Liberalismus gelingt, die Anzahl seiner Gegner rechtzeitig durch Masseneinwanderung in die Minderheit zu drängen und weiterhin sozial und politisch auszuschalten.

Gegenwärtig ist kein Ende in Sicht. Die Tabuwaffe und mit ihr die tabuisierten Ideologeme werden gnadenlos mißbraucht.

Gustav

16. Juni 2021 13:34

Tocqueville, der die religiöse Untergrundtendenz zur Demokratie identifiziert hat, erahnte gleichzeitig, daß der die Entwicklung zur Demokratie der europäischen Moderne tragende ursprünglich nur transzendente Gleichheitsgedanke schließlich zu etwas führen könnte, was bald mit „Sozialismus“ oder „Kommunismus“ auf den Begriff gebracht werden sollte.

Diese  Ideenströmung hat die Vorstellung der demokratischen Gleichheit zur letzten Konsequenz getrieben, nämlich zur Gleichheit des Denkens und Fühlens, das soweit geht, daß nach Lassalle sich die Grundrechte als überflüssig erweisen würden, spiegelten sie doch eine durch Demokratie zu überwindende Entzweiung der Menschen. Diese Art der Gleichheit, die bei einer bestimmten Weichenstellung des Demokratieverständnisses zur (totalitären) Demokratienotwendigkeit wird, läßt sich allerdings nur im Wege eines gemeinsamen religiösen Bekenntnisses annähernd herbeiführen.

Die Säkularisierung wäre dann nur ein Dekonstruktionprozeß des Christentums und der von ihm wesentlich geprägten europäischen Kultur durch eine diese Religion politisierende Demokratisierung, die dann wiederum bei einer bestimmten ideologie-geschichtlichen Konstellation mit der Islamisierung die Rückkehr zum weltgeschichtlichen Normalfall einer religiösen Herrschaftsbegründung führte.

RMH

16. Juni 2021 13:47

@Gustav,

Der erste Teil Ihres Kommentars geht in Ordnung, auch wenn ich davor warnen möchte, sich selber als Sündenbock und Opfer zu sehen. Das war noch nie politisch zielführend.

Der zweite Teil ihres Kommentars ist hingegen einen Suada gegen ihre höchstpersönliche Täterbeschreibung, den Sie pauschal "Liberalismus" nennen. Wo leben wir denn bitte noch in einem liberalen System? Was wir alle feststellen, ist ein immer totaler werdender Staat, der alles andere als liberal ist, ein seltsamer, einstmals u.a. durch neocons angestossener Globalismus mit Interventionismus und teilweisem wirtschaftlichem Neoliberalismus, der zu Oligopolen und Monopolen führt(e). Und weil ich schon so viele Neos geschrieben habe, dann darf der Neomarxismus nicht fehlen.

Worauf ich hinaus will: Sortieren Sie bitte einmal ihre Vorstellungen vom sog. "Liberalismus". Es ist eine Unsitte der neuen Rechten, hier ständig die Phrase vom bösen Liberalismus zu dreschen (es begann wohl einstens mit Mohler), wenn man selber gerade den Staat und seine gelenkte Gesellschaft von der äußerst unangenehmen Seite erleben darf. Da sehnt man sich doch fast nach einem Stück guten alten liberalen Rechtsstaat zurück - da hatten bspw. Klagen gegen einen instrumentalisierten Verfassungsschutz noch, wenn sie auch langwierig waren, Erfolg (siehe J.F.,).

anatol broder

16. Juni 2021 14:59

die «intellektuelle linke» ist ein widerspruch in sich. es ist eine reine selbstbezeichnung ohne strenge begründungen. ich vernehme aus der ecke immer dieselbe arie: sono io, il mago.

für die, die den örtlichen magier imagine vermissen, zitiere ich aus dem philosophischen wörterbuch (klaus und buhr, 1971) der zone:

«die kenntnis und beachtung des dialektischen wechselverhältnisses von notwendigkeit und zufall ist besonders für das praktische und politische handeln der menschen von grosser bedeutung. gesellschaftliche prozesse sind nicht im mechanischen sinne determiniert, sondern realisieren sich im wechselspiel von objektiven gesellschaftlichen gesetzmässigkeiten und subjektivem, zufälligem handeln der einzelnen individuen, d h, sie sind dialektisch determiniert. historische notwendigkeit und subjektives handeln der menschen schliessen deshalb einander nicht aus, sondern bedingen sich gegenseitig. eine historische notwendigkeit, z b die des übergangs vom kapitalismus zum sozialismus, tritt den menschen nicht als etwas äusseres, ihnen fremdes gegenüber, die sich auch ohne ihr zutun verwirklicht. sie folgt vielmehr aus der gesellschaftlichen praxis der menschen, aus der produktionsweise der kapitalistischen gesellschaft, und verwirklicht sich in dem masse, wie sie im kampf der arbeiterklasse unter führung ihrer partei bewusst durchgesetzt wird.»

Gustav

16. Juni 2021 15:17

@ RMH

1.) Das umfassende metaphysische Rechtfertigungssystem der in den westlichen Ländern herrschenden Personen und Gruppen ist der Liberalismus. Sein Regierungssystem ist der Parlamentarismus, der uns in Deutschland heute als Parteienstaat vor Augen steht. Beide, das Phänomen Parlamentarismus und seine liberale  Herrschaftsideologie, dienen letztlich der Aufrechterhaltung eines bestimmten Status quo, in dem sich faktische Machtpositionen normativ ausprägen und stabilisieren. Es ist die Macht derer, die ihren ökonomischen Vorteil aus einer Wirtschaftsverfassung ziehen, in der ein freies Spiel der Kräfte weitestmöglich ist. Für sie hat sich die Bezeichnung Kapitalismus eingebürgert. Ihre Gesetzmäßigkeiten führen innerstaatlich und international zu analogen Wirkungen: Freie Geldwirtschaft begünstigt den ökonomisch Starken dadurch entscheidend, daß er alle anderen als ökonomische Kräfte wirksam aus dem Kreis der allgemein akzeptierten Spielregeln ausschließt. Der ökonomisch Schwache soll sich nicht mehr mit anderen als ökonomischen Mitteln wehren dürfen: vor allem nicht mit Gewalt.

Gustav

16. Juni 2021 15:22

@ RMH

2.) Eine ideologische Fiktion dient dazu, ihm diesen Verzicht schmackhaft zu machen: Die Utopie der angeblichen government by discussion, der Regierung der aus der Diskussion geborenen Vernunft selbst. Diese war schon in der Frühzeit des Liberalismus bloße Idee, die "so zwar der Ideologie des liberalen Honoratiorenregimes, nicht jedoch dessen Praxis historisch entsprach. Denn auch zu einer Zeit, als der Parlamentarismus noch [...] auf weitreichend homogener, sozial privilegierter Basis beruhte, ging es um handfeste Eigeninteressen, war »government by discussion« die Ideologie, »government by corruption« jedoch sehr häufig die Wirklichkeit." Um ihre finanzielle Überlegenheit voll ausspielen zu können, mußten theoretisch alle entgegenstehenden Wertvorstellungen ausgeschaltet und nur die harmlose Diskussion übrig gelassen werden.

Zur Disposition mußten konsequenterweise also alle diejenigen eigentlichen Wertinhalte gestellt werden, die sich nicht im formellen freien Kräftespiel von selbst einstellen. Doch welche Ideen schützen den Liberalismus noch vor seiner eigenen Abschaffung, wenn sich zum Beispiel der Respekt vor dem Privateigentum des anderen eines Tages einmal nicht aus der freien Diskussion ergibt?

Gustav

16. Juni 2021 15:34

@ RMH

3.) Offiziell erklärt sich der Liberalismus für unzuständig, eine geistige und moralische Ordnung herzustellen. Das Problem ist auf alleiniger Grundlage der liberalen Vorstellung einer Ordnung nicht zu lösen, die sich angeblich von selbst einstellt, wenn sie die "aus der traditionellen Sittlichkeit entlassenen" internationalen Finanzstarken machen läßt, was sie wollen. Sie kann man allenfalls durch eine staatliche Ordnung auf Grundlage von Ordnungsideen einbinden, deren zentraler Wert ein anderer ist als das freie Kräftespiel. Wem also nützt Liberalismus konkret?

Die liberale Ethik des Parteienstaats dürfen wir als die Ethik derjenigen begreifen, die unter den konkreten Bedingungen des Parteienstaates wirtschaftliche und sonstige Vorteile genießen, weil sie Parteiungen angehören, die unter einem löcherig gewordenen staatlichen Dach ihre Schäfchen ins Trockene bringen. Sie setzen ihr spezifisches Recht eigennützig so, daß es sie und ihren weiteren Machterhalt begünstigt. Die Geldmacht ist angewiesen auf ein System, das funktional alle nicht ökonomischen Machtmittel ausschaltet, indem es sie in ihrem materiellen Wertgehalt negiert und tabuisiert.

Für überindividuelle und nicht materiell verstandene Sinnfragen ist er vollständig blind, und zwar ganz bewußt. Gegen eine multikulturelle Gesellschaft aus Muselmanen, Christen, Pornographen und Satansanbetern hätte der Liberale keine prinzipiellen Einwände, solange ihm niemand aus religiösen Gründen das Geldverdienen verbieten würde.

Gustav

16. Juni 2021 15:44

@ RMH

4.) Man denkt sich dann ein Weltbild aus, das vom sozialen Wesen des Menschen nicht viel übrig läßt. So werden sich potentielle Räuber, Plünderer, Mafiosi oder Finanzhaie nicht nach einer effektiven Staatsgewalt sehnen, die sie in ihrem Eifer nur behindern könnte. Ihre Ethik wird eine kriminelle, anarchische, autonome oder liberale sein, jedenfalls eine gemeinschafts- und tendenziell staatsfeindliche. Wer sich dagegen durch Räuber etc.pp. oder durch einen äußeren Feind bedroht fühlt, wird seinen Schutz unter einem starken Staat suchen und eine dementsprechende Gemeinschaftsideologie bzw. -ethik entwickeln. Der Liberalismus reduziert den Menschen auf Ökonomie und fungiert damit als Herrschaftsideologie der ökonomisch Starken gegenüber den ökonomisch Schwachen. Sie redet ihnen ein, das freie Walten rein ökonomischer Gesetze führe auch zu ihrem Vorteil, und diesen Vorteil sieht er ausschließlich im Geldverdienen: So bezeichnet Fukuyama ihn ganz richtig als dasjenige "Regelsystem, in dem das materielle Eigeninteresse und die Anhäufung von Reichtum als legitim gelten."

Laurenz

16. Juni 2021 15:57

@RMH @Gustav

Hier muß man @Gustav einfach beipflichten. Wie ich schon schrieb, die "Libertären" haben fertig, metapolitisch, wie auch im politischen Arm die Hayekisten. Liberale können einfach nicht verhindern, daß Konzerne politische Macht übernehmen, was mit zuwenig Staat einfach passiert. Und das, was vom Staat danach noch übrig ist, dient nur noch dem Kapital & Konzernen. An dieser einfachen, wie bestechenden Logik kommt niemand vorbei, auch Sie nicht. Hören Sie bitte wenigstens hier auf, zu glauben.

@Anatol Broder

Es existieren Imagines, die man vermißt, ebenso welche, die sich besser woanders artikulieren. Sie klammern leider die unangenehmen Themen aus. Und ein philosophisches Wörterbuch hat uns auch nicht unbedingt gefehlt. Wie wäre mit mehr eigenen Sätzen?

Dietrichs Bern

16. Juni 2021 17:08

@Laurenz: Ich mag Ihren Humor sehr. Das der überbordende Staat (der zwangsläufig immer diesen Zustand erreicht), versinnbildlicht durch das real existierende Deutschland - Im Gegensatz zu den Libertären - die Herrschaft der Konzerne einzuhegen vermöchte, dass würde ich doch gerne mal überzeugend dargelegt bekommen.

Die Libertären können gar nicht "fertig haben", weil sie noch nie über den Stand einer elitären Schlaumeierbande hinausgekommen sind - auch weil sich hier Minimalstaatler mit Anarchokapitalisten versammeln.

Die einzig vernünftige Kritik habe ich bisher in Mohlers "gegen die Liberalen" (ja, ja ich weiß, ist nicht 100%ig dasselbe) gefunden: Ohne eine vernünftige konservative Grundeinstellung ist kein "Libertarismus, Liberalismus, Liberallalalismus" möglich, sonst endet man unweigerlich wieder bei der Herrschaft des Stärkeren. 

Das konnte mir bisher noch niemand schlüssig widerlegen. 

Laurenz

16. Juni 2021 20:38

@Dietrichs Bern @L.

Sie widerlegen Sich doch quasi Selbst. Wie sollte ich besser, als Sie, die jeweiligen Zustände beschreiben oder formulieren?

Natürlich haben wir aktuell zu viel Staat, aber das ist passiert, als NGOs uns bereits übernommen hatten. Sich mit der wesentlichen Besatzungsmacht, der USA, auseinandersetzen zu müssen, ist eine Sache, sich Konzernen willfährig zu zeigen, eine andere.

Angenommen die Mehrheits-Repräsentanten der AfD würden sich intern gegen die liberalen Minderheits-Repräsentanten durchsetzen & kämen hier & da an die Macht. Im Normalfall würden Konservative, im Gegensatz zur Linken, die, wie die Kirchen, in Nazi-Manier von den Neo-Liberalen gekauft wurden, den Staat verschlanken. Das ist der Grund, warum die Konservativen den Staat verloren haben & immer verlieren. Natürlich müssen die Konservativen lernen, selbst die Umwelt zu manipulieren, um unser Verständnis von "Freiheit" zu prägen. Erst wenn in 50 Jahren unsere Gesellschaft umgeprägt wurde, kann man den Staat verschlanken.

Und neulich hatte ich doch gepostet, wie Chinesen & Russen mit dem Kapital umgehen. Jedenfalls klüger & mächtiger als deutsche Politiker. Unsere Junta besteht doch nur aus Lackaffen.

Nordlicht

16. Juni 2021 21:05

In Westdeutschland wuchs ich in den 60ern und 70ern mit Poppers Gedanken über Nicht-Beweisbarkeit von Wiss. Theorien, dem Streben nach Falsifizierbarkeit und der Skepsis des Helmut Schmidt auf. 

Das in dem östlichen (- damals noch mitteldeutschen) Teil des Vaterlandes den Studenten  politische Dogmen als Wissenschaft verkauft wurden, ist 68 ff. zwar auch nach Westberlin und Frankfurt gedrungen, diese APO mit den KPD-ML-etc-Varianten war jedoch auch in den Unis (- anderswo sowieso) eine Minderheit. An der Uni schüttelten wir Naturwissenschaftler über den Wissenschafts-Anspruch der Sozio- und Politologen den Kopf.

Francesco

16. Juni 2021 21:50

Bosselmanns Texte sind nicht schlecht.

Auch wenn ich nicht völlig seiner Meinung bin, so muss ich doch konstatieren, dass viele Maßnahmen nicht richtig durchdacht sind:

ZB: 
- Masken im Freien tragen
- Ausgangssperren
- die völlige Verunsicherung der Bürger - keiner weiß mehr was erlaubt ist und was nicht. In meiner Stadt gibt es beispielsweise eine Karte im Internet, wo eingezeichnet ist, auf welchen Straßen Maskenpflicht herrscht. Viele wissen nichts davon und werden vom Ordnungsamt mit Bußgeldern abgezockt - das ist Irrsinn.

Andreas Walter

16. Juni 2021 21:51

Teil 1

Ich vermute, das Problem liegt eher darin, dass in manchen Bereichen des Lebens und der Gesellschaft eher Leute gefragt sind, die Entscheidungen zu treffen in der Lage sind. Denen es also leicht fällt, Entscheidungen zu treffen. Entscheiden ist aber ein klassischer Vorgang der polaren oder sogar multipolaren Welt. Man könnte auch sagen, der grobmateriellen Welt, mit ihren Lokalitäten und Raketen, mit ihrer Verortbarkeit in Zeit und Raum.

Viele Denker und Künstler aber, auch Philosophen, sind sich dagegen (zu) sehr wohl darüber bewusst, dass es ein Besser oder Schlechter im absoluten Sinn nicht gibt, sondern alles immer nur Varianten von einem großen Ganzen sind, in dem darum zusätzlich auch noch alles mit allem zusammenhängt. Diese Fähigkeit macht sie zwar zu weniger guten Entscheidern für das und im alltäglichen Leben, erlaubt ihnen aber zum Teil kolossale Himmelssprünge bis hin sogar zur Quadratur des Kreises (die Biegung der Raumzeit?).

Auch hier erkennt man bereits eine Polarität zwischen Nationalisten und Internationalisten, zwischen Globalisten und Lokalisten, und ja, zumindest teilweise, auch zwischen Juden und "der Rest der Welt" (wie sie den Rest zum Teil sogar selbst bezeichnen). Wobei mit Israel jetzt noch eine weitere Besonderheit dazugekommen ist, doch das erstmal nur nebenbei.

Andreas Walter

16. Juni 2021 22:37

Teil 2

Es ist nämlich ganz wichtig, alles erstmal ganz ohne Wertung und Urteil zu betrachten und um Gottes Willen auch nicht absolut. Damit nämlich würde man sich selbst der Fähigkeit berauben, auch all die ganzen Zwischentöne und Schattierungen, die vielen Übergänge und Brücken, die Dämmerung, aber auch das Zwielicht zu sehen. Das Dazwischen.

Was für Menschen sind daher Politiker, was für Menschen Musiker, wer neigt stärker zu Inklusion, wer zu mehr Exklusion, womöglich auch Frauen und Männer, oder auch Kinder und Erwachsene, was ist mit Marxisten und Nationalisten, oder auch Arme und Reiche?

Und kann man das jeweils Andere dann überhaupt tatsächlich besiegen, doch was ist dann mit Kriegen?

Wie kann es sein, dass beides richtig und wichtig ist, Krieg und Frieden. Was für einen Zweck erfüllt die Nacht, wenn man doch eh in ihr nichts sehen kann. Ausser bei Vollmond oder mit künstlichem Licht.

Die Nacht dient der Abkühlung ebenso wie der Krieg. Beides ist Ausgleich. Absolut betrachtet. Auch wenn das den Opfern des Kriegs nichts nützt, ihr Leid nicht mindert. 

Ohne Spannung aber auch kein Leben, kein Fluss, keine Bewegung. Existenz ist nämlich Spannung, ist ohne sie nicht möglich. Der Marxismus aber (wie auch der Feminismus oder der Anti-Ethniezismus) träumt von globaler Nivellierung, von Unterschiedslosigkeit.

Laurenz

16. Juni 2021 23:13

@Andreas Walter

"Der Marxismus aber (wie auch der Feminismus oder der Anti-Ethnizismus) träumt von globaler Nivellierung, von Unterschiedslosigkeit."

Das ist doch nur die frohe Kunde, neu-deutsch Fakenews, wie in jeder anständigen Religion. Der globale Anspruch macht es deutlich. Der Marxist träumt in Wirklichkeit von einer Feudalherrschaft mit globalem Ständestaat unter Abschaffung eines Bildungsbürgertums. Wenn einst die Weltrevolution durchgezogen sein wird, spielt es keine Rolle mehr, ob man dann über den Neger in Afrika oder Europa herrscht.

AmazonBesteller

16. Juni 2021 23:31

@Anatol Broder

Schön, dass Sie noch da sind. Fast hätte ich geglaubt, man hätte Sie im Israel-Strang weggemobbt. Dass einer Ihrer Beiträge dort nicht freigeschaltet wurde, ist blanker Hohn gegenüber allen Lesern der Sezession. 

Zu diesem Strang: Gerade in der Medizin kann man erkennen, wie knapp Wissenschaft und Meinung (auch wider besseren Wissens) nebeneinanderher gehen. Denken wir an Semmelweis oder Kopernikus. Wer gegen die Meinungsmacher und -verkünder vorgeht, und sei es auch nur implizit durch klares Denken, ist der Feind. Im besten Fall ein Narr, welcher als schlechtes Beispiel taugt.

Andreas Walter

16. Juni 2021 23:44

Teil 3

Das andere Absolut ist im Grunde ein Übermensch, ein womöglich kapitalistischer X-Man (oder was auch immer, KI, ein Alien, Wonder Woman, Gott, der Messias, ein echter Magier), der/die/das im Grunde alle anderen Menschen auf der Welt beherrscht, dem (dadurch theoretisch) alles gehört und der deswegen auch über alles (und jeden/jede!) verfügen kann.

Maximale Konzentration (Potenzial) auf/an/von einem Punkt. Mehr Spannung, gegenüber dem Rest, würde nicht gehen.

Also womöglich der Traum des Führers, aber auch der eines jeden Löwen oder eben auch Gorillas. Auch dafür gibt es hunderte Beispiele in der Natur. Für diesen Absolutismus.

Was ist also richtig, oder besser? Herde, oder Tiger? Marx, oder dein Lieblings-Superheld. Oder Superschurke. Eine Frage der eigenen Verortung, Neigung, Veranlagung. Manches wählt man davon selbst, anderes bekommt man aufgedrückt. Oder abgeschnitten.

Eine Warnung vor allem Absoluten (und auch vor Absolutisten) ist daher auch immer eine Warnung vor den Extremen (wie es übrigens auch die Buddhisten empfehlen).

Fasziniert und begeistert aber sind wir von Superhelden und Superschurken. Nur sie schaffen es in die Geschichte einzugehen, werden in Büchern und Enzyklopädien verewigt. Macher.

Andreas Walter

17. Juni 2021 00:32

Teil 4

Womit ich zum Abschluss komme. Denken, träumen allein reicht aber nicht, um ein Macher zu sein. Man muss zumindest mit seinen Mitmenschen kommunizieren (dürfen!). Ob das über Bücher oder Noten ist, spielt dabei keine Rolle, entscheidend ist der Eintritt in die Realität. Man muss dich zumindest sehen oder hören können, beziehungsweise, die Transkription davon.

Kaum etwas ist daher menschenfeindlicher als Zensur!

Der Mensch ist nämlich nicht nur fleischliche Existenz, die man vernichten, verbrennen kann (wie auch Bücher), er ist auch jeweils immer eine einmalige geistige Emanation, die man töten, verstümmeln kann.

Zensur ist daher Mord, brutale Gewalt. Mord und Vergewaltigung des Geistes eines Menschen.

Ein Mensch ohne Geist aber ist ... wie ein Buch ohne Buchstaben, oder auch ähnlich wie jemand, der im Koma liegt.

Darum sprechen ja auch viele von Erwachen, sobald sie ...

... ihre Zweifel äussern dürfen. Über Corona, über die Klimaerwärmung, über den ... .

Danke, dass ich das alles hier äussern durfte.

 

 

Laurenz

17. Juni 2021 07:49

@Andreas Walter

"Superhelden und Superschurken. Nur sie schaffen es in die Geschichte einzugehen"

Kennen Sie einen, der nicht scheiterte?

@AmazonBesteller @Anatol Broder

"Dass einer Ihrer Beiträge dort nicht freigeschaltet wurde, ist blanker Hohn gegenüber allen Lesern der Sezession."

Es wurden wohl die meisten Beiträge zu diesem diffizilen Thema nicht freigeschaltet, was in Anbetracht dessen, daß wir hier noch schreiben können, eher Klugheit bedeutet. Es nutzt überhaupt nichts, einen Juden, einen Arzt oder gar mehrere Juristen im Portfolio zu haben, wenn es einem & damit allen an den Kragen geht. Natürlich habe ich Verständnis für Ihre Gefühle, aber jeder sieht Grenzwertigkeit anders.

@Francesco

"Bosselmanns Texte sind nicht schlecht"

Was müßte denn nach Ihrer Meinung passieren, damit HBs Artikel gut oder sehr gut werden? Kennen Sie jemanden, der besser Ist-Zustände beschreibt?

Dietrichs Bern

17. Juni 2021 08:29

@Laurenz: Das Einzige, dass ich widerlegt habe, ist der Glaube, Libertarismus alleine würde es schon richten. 

Die Beschreibung der Umstände lassen sich dagegen einfach durch die Natur des Staates erklären, der grundsätzlich in seinem Wachstum nicht gebremst werden kann.

Kirchen und Co. sind nicht von irgendwelchen Neoliberalen gekauft worden, sondern von Sozialisten übernommen worden, so wie der Sozialismus sich modern der NGOs bedient, um tatsächliche Herrschaft auszuüben.

Das beste Beispiel, für die schleichende Übernahme der Sozialisten ist das Netzdg. Youtube kann als Unternehmen überhaupt kein Interesse daran haben, Videos die tausendfach angesehen werden von der Plattform zu nehmen, weil der Inhalt den Regierungen nicht gefällt, Twitter kann gar kein Interesse haben Trump zu sperren, wenn es dadurch Millionen Klicks erhält.

 

Sekundant

17. Juni 2021 09:27

Ihre Aussage, Dietrich Bern, ist worauf gegründet? Haben Sie sich schon mal mit Herrn Youtube und Frau Twitter über deren jeweilige Interessen unterhalten?

Laurenz

17. Juni 2021 09:59

@Dietrichs Bern @L.

Wenn Sie die Nationalsozialisten tatsächlich als Sozialisten sehen, haben Sie natürlich Recht. Das Ausmaß der Käuflichkeit der Kirchen sucht auf dem Planeten ihresgleichen, ohne zu finden. Vielleicht noch die Mitarbeiter des ÖRR mögen der Kirchen-Mafia gleichen. In Gugel, FB werden Sie Sich täuschen. Trump hat eine enorme Reichweite & wurde ohne gesetzliche Notwendigkeit gebannt.

Franz Bettinger

17. Juni 2021 11:21

@Systemwechsel: Der bevorstehende Great Reset wird ja mit zwei Hauptlügen begründet: der Bedrohung durch Viren (aka Pandemien) und jener durch das Klima. Diese beiden Bedrohungen seien global, also müsse auch global reagiert werden. Der demokratische Prozess (Wahlen, Regierungen, Nationen) sei nicht effektiv genug, um die Welt zu retten, also müsse etwas ganz Neues, etwas Supranationales, (leider) nicht Demokratisches installiert werden: eine Weltregierung - die natürlich nicht gewählt wäre, dafür aber schnell und kraftvoll durchgreifen könne. Wer hätte noch vor 6 Jahren gedacht, dass solch offenkundiger Unsinn, solch unverhohlener Griff in die Mottenkiste vergangener Diktaturen salonfähig würde, und doch ist es geschehen.

Stakeholders nennt sie Klaus Schwab, aka Interessenvertreter. Sie vertreten ihre eigenen Interessen, was sonst; und es handelt sich um die üblichen Verdächtigen, wen sonst: die superreichen Oligarchen, die schon lang an den Regierungen vorbei die Preise für Öl, Metalle, Medikamente abgesprochen haben und die schon lang im Alleingang bestimmen, wem das Konto gesperrt, Kredite verwehrt oder gar der Krieg erklärt wird. Der Great Reset will juristisch festschreiben, also legalisieren, was längst Realität ist: Es gibt keine Demokratie. Deep state macht die Gesetze. Jetzt wollen die heimlichen Beherrscher aus der Tiefe ins Licht treten. Jeder soll sehen, wer das Sagen hat. 

anatol broder

17. Juni 2021 12:04

@ amazonbesteller 23:31

keine sorge, ich habe noch viel spass hier. es ist allzu verständlich, dass mein potentes auftreten in diesem weinerlichen umfeld nicht immer auf gegenliebe stösst.

Laurenz

17. Juni 2021 13:24

@Anatol Broder @Amazonbeglücker

Ohne Herausforderungen ist man nichts. Legen Sie ruhig ein paar Schippen drauf. Wir alle machen den TLW und testen die Grenzen von Seehofer a.D. aus. Wobei der ganz sicher nicht wirklich weiß, was das ist.

Gustav

17. Juni 2021 14:04

@ Dietrichs Bern

Youtube und Twitter kein Interesse an Sperrungen.....

Nehmen sie mal die Aussage von Laurenz ( Das ist doch nur die frohe Kunde, neu-deutsch Fakenews, wie in jeder anständigen Religion. Der globale Anspruch macht es deutlich. Der Marxist träumt in Wirklichkeit von einer Feudalherrschaft mit globalem Ständestaat ) ernst.

Die Eigentümer von Twitter, Youtube etc., gehören zu den Architekten von Chaos und Ordnung in der neuen und alten Weltordnung. Youtube ist nur ein kleines Rädchen von Google. Google ein kleines Rädchen von Alphabet Inc. 

Mit einem Börsenwert von 1,6 Billionen US-Dollar (Stand: März 2021) gehört Alphabet Inc. zu den sogenannten Big Five. Die müßen sich nicht vor Sozialisten fürchten, sie schaffen und bezahlen nützliche Sozialisten (Idioten).

Die Leute, die das leiten, glauben nicht an den Kapitalismus. Sie praktizieren Monopole und haben eine Immunität gegen das Gesetz als Rechtsdoktrin. Das ist organisiertes Verbrechen, aber kein freier Wettbewerb.

Darunter Chevron, BP, Bayer, Walmart, Google und Microsoft. Über 200 Mitglieder mit einem Jahresumsatz von weit über acht BILLIONEN Dollar.

https://axelkra.us/steht-ein-climate-lockdown-bevor-kit-knightly/

Dietrichs Bern

17. Juni 2021 15:30

@Gustav: Ich nehme eigentlich das meiste, dass Laurenz schreibt, durchaus ernst. Ich muss ja nicht zu den gleichen Schlussfolgerungen kommen.

Inwieweit organisiertes Verbrechen die Vorgänge richtig bezeichnet, bezweifele ich.

Mir scheint es auch nicht um ein organisiertes Chaos zu gehen, sondern um Gleichschritt und Entindividualisierung. Der Mensch als willenlose Ameise ist ein sozialistisches Prinzip. 

Das wird im Moment umgesetzt, soviel ist sicher.

Sekundant

17. Juni 2021 15:53

"Der Mensch als willenlose Ameise ist ein sozialistisches Prinzip". Wer hat dieses Prinzip nun wieder erfunden, Dietrichs Bern oder eine willenlose Ameise?!

Gracchus

17. Juni 2021 17:15

Bosselmanns Artikel handelt von Wissenschaft und dem großartigen Jorge Luis Borges. Bei den wenigsten Kommentaren kann ich einen thematischen Bezug dazu herstellen. 

@Monika, @anatol broder

Nach dem Faz-Artikel bekam ich sogar Lust, mir das Gödel-Buch zuzulegen, aber zu dem Preis? "Gödel, Escher, Bach" ist in der Tat lohnend, wenn auch nicht einfach zu lesen. 

Francesco

17. Juni 2021 18:38

Ein Punkt in Ihren Ausführungen ist falsch.

Und zwar was die Mathematik anbetrifft. Die Mathematik ist, wie fälschlicher Weise viele glauben, keine Naturwissenschaft, sondern eine Geisteswissenschaft.

Niemals in der Geschichte der Mathematik wurde jemals ein bewiesener Satz korrigiert oder zurückgenommen.

Die Mathematik ist die einzige Wissenschaft in der absolute Wahrheit existiert, weswegen sie ja auch so schön ist.

Laurenz

17. Juni 2021 19:25

@Francesco

"Mathematik"

Die Mathematik ist natürlich in vielen Bereichen extrem hilfreich, aber sie bleibt Theorie. Entweder nähert sie sich der Natur an oder die Natur nähert sich der Mathematik an. Denn die Natur ist in keiner Weise so vollkommen, wie die Mathematik. Die Mathematik hat eben nur theoretisch mit der Natur zu tun. Und wenn die Biologen nicht weiter wissen, erklären sie mit Enzymen etc.pp. Und wenn wir das weiter denken, existiert nur in unserem Universum Ihre Art von Mathematik & Logik. Im nächsten Universum mögen die Gesetzmäßigkeiten schon ganz andere sein.

@Dietrichs Bern & @Gustav

Ich mag es, wenn Mitforisten oder ich selber Böcke schießen, wie hier unser Bernie. Das menschelt einfach. 

Ameisen haben den unbedingten kollektiven Willen zum Stammes- oder Volksstaat, koste es, was es wolle, inklusive einer extremen ethnischen Abgrenzung.

Francesco

17. Juni 2021 20:07

@Laurenz

Ich glaube Sie unterschätzen die Bedeutung der Mathematik.

Der ganze Maschinenbau, Elektrotechnik, Computer, Handys ... usw. wären ohne Mathematik nicht denkbar. 

Ohne Mathematik gäbe es die moderne Welt, in der wir leben gar nicht.

Laurenz

17. Juni 2021 21:37

@Francesco @L.

Sie lesen nicht richtig, ich formulierte nicht umsonst "extrem hilfreich". Aber Sie wiederum überschätzen die Mathematik. Die Gotik berücksichtigte zwar die Mathematik, aber rein intuitiv. Für Burgen & Kathedralen gab es meist keine echten Pläne. & in Barcelona können Sie ermessen, wie schwer es ist, heutzutage eine echte Kathedrale zu bauen.

Laurenz

18. Juni 2021 01:40

@Dietrichs Bern

Als wäre der Artikel nur für Sie geschrieben worden....

https://jungefreiheit.de/debatte/interview/2021/volksaufstand-17-juni-1953/

Dietrichs Bern

18. Juni 2021 09:27

@Laurenz: Ameisen haben überhaupt keinen "Willen" zu irgendwas, ihre Handlungen werden größtenteils durch Duftstoffe der Königin gesteuert.

Aber ok, dass Sie sich die Idealexistenz als fortpflanzungsunfähiges Mädchen vorstellen, dass den ganzen Tag die Pupse seiner Herrschaft analysiert und dann für die den ganzen Tag schuftet, bietet mir ganz neue Einsichten in Ihre Gedankenwelt. 

Wie sagte Jünger " Das alles gibt es also?

Laurenz

18. Juni 2021 10:58

@Dietrichs Bern @L.

Woher wollen Sie wissen, daß Sich Ihr Wille von dem der Ameisen unterscheidet? Weil Ihnen das ein Neurologe gesagt hat? Auch bei Ernst Jünger geschahen, wie bei uns auch,  98% aller Handlungen unbewußt. Und ob wir uns bei den 2% bewußter Entscheidungen lange aufhalten sollten, bleibt zweifelhaft.

qvc1753

18. Juni 2021 13:54

In der Corona-Krise hält sich hartnäckig der Gedanke, das "Kritikern" oder "abweichenden Meinungen" zu wenig Raum gegeben wurde. Zwar kann man sicherlich diskutieren, ob eine bestimmte Handlung oder Maßnahme sinnvoll oder unsinnig ist (und je nach politischer Ausrichtung jeweils vollkommen anders sehen). Die Naturwissenschaft selber ist aber keine Frage des Blickwinkels - hier geht es um empirisch Belegbares. 
Und da steht derjenige, der eine bestimmte wissenschaftliche Aussage nicht teilen will, in der Pflicht, durch Experimente oder Studien eben seine Ansicht zu untermauern. Das Prinzip "Nicht ich beweise, dass ich Recht habe, sondern ich zweifele an, dass Du Recht hast" sät allenfalls Zweifel, ist aber wissenschaftlich unsinnig. 
Die feine Trennlinie zwischen wissenschaftlichem Konsens und Politik ist aber schwierig zu verstehen. Wenn eine Regierung einem Institut ausgewiesener Spezialisten folgt und nicht denjenigen, die das Expertentum der Spezialisten anzweifeln, so würde ich nachsehen, wer auf welche Weise qualifiziert ist und welche Expertise hat. 
Und vor allem, was der wissenschaftliche Konsens ist. Der kommt auf nachprüfbare Weise zustande. 
Und da sind wir bei dem Beispiel des Astronauten der gefragt wurde ob er vor dem Start zu Gott bete. Seine Antwort: "Nein. Ich kann rechnen".   

anatol broder

18. Juni 2021 14:57

es geht bosselmann nicht um logik oder physik, sondern um ethik. deshalb verwendet er die vokabel wichtig. («wichtigste massgabe der aufklärung […] umgang mit dem wissen».) das gegenteil von wichtig ist egal. wichtig gibt es zweierlei: richtig und falsch.

lassen wir nun zwei menschen x und y wissen austauschen. x stellt fest, dass y sich irrt. was folgt?

(1) x hält y für fremd.

(1-1) handelt x richtig, wenn er y auf sein irrtum verweist?

(1-2) handelt x richtig, wenn er y sein irrtum verschweigt?

(2) x hält y für vertraut.

(2-1) handelt x richtig, wenn er y auf sein irrtum verweist?

(2-2) handelt x richtig, wenn er y sein irrtum verschweigt?

(3) x ist ein optimist.

(3-1) wie handelt x bei (1)?

(3-2) wie handelt x bei (2)?

(4) x ist ein pessimist.

(4-1) wie handelt x bei (1)?

(4-2) wie handelt x bei (2)?

den entsprechenden platonischen dialog gebe ich heute an tedros teclebrhan weiter: antoine bewirbt sich bei penny (youtube, 7:00).

ist das hilfsgebot mit dem nichtverletzungsgebot vereinbar?

Laurenz

18. Juni 2021 17:20

 

@Anatol Broder

"ist das hilfsgebot mit dem nichtverletzungsgebot vereinbar?"

Eine durchaus intelligente Frage! 

Was meinen Sie denn?

Gustav

19. Juni 2021 08:27

@ anatol broder

Mit Geboten ist es immer so eine seltsame Sache...Muß man sich nicht immer erst fragen, wer diese Gebote aufgestellt hat, und was damit bezweckt werden soll, bevor man über A oder B entscheidet? Ist das Interesse daran ein allgemeines oder ein persönliches? Besitzt der Aufsteller überhaupt die notwendige Legitimität? Oder will er mich nur betrügen? Ist nicht vielleicht C die richtige Lösung, nämlich den Aufsteller kräftig in den Hintern zu treten? 

Dietrichs Bern

20. Juni 2021 11:59

@Laurenz: Schwache Entgegnung. Seit Hölldobler und Wilson wissen wir schon einiges über Ameisen und die simple Tatsache, dass unsere menschlichen Entscheidungen möglicherweise stark unterbewußt geprägt sind, hat nichts mit einem willenlosen Teil eines Superorganismus zu tun, der keinerlei Selbsterhaltungstrieb hat.

Laurenz

20. Juni 2021 19:06

@Dietrichs Bern @L.

Ich soll wohl nicht so hart mit Ihnen umspringen. Von daher schreibe ich Ihnen einfach nur, daß es egal ist, ob in Ihren Augen meine Entgegnung schwach ist oder nicht. Wenn Sie die Schöpfung & die Ameisen diskreditieren wollen, so liegt das alleine in Ihrem Verantwortungsbereich, denn Ameisen regieren diesen Planeten & ohne sie wären wir nichts.

https://www.tu-chemnitz.de/tu/pressestelle/aktuell/4779#:~:text=Es%20gibt%20sch%C3%A4tzungsweise%2010.000%20Billionen,alle%20Menschen%20der%20Welt%20zusammen.

https://rp-online.de/panorama/wissen/15-erstaunliche-fakten-ueber-ameisen_bid-8838147

alphachamber

22. Juni 2021 04:19

An der Schwelle des "Absoluten" stehen doch die Unfaehigkeit zum konzeptuellen Denken und der Glaube. Der linke Einfluss auf Bildung & Wissenschaf (Adorno: "Wissen ist ein Werkzeug der Unterdrueckung") und die Degradierung der Vernunft als Eigenheit der Rechten, sind Hauptursachen der geistigen Krise.

Solange Realitaet und Wahrheit unter Generalverdacht gestellt werden, solange es als Weise gilt an allem zu Zweifeln, hat der Glaube an die Obrigkeit freie Hand.

Jedem, dem sein Verstand wichtig ist, sollte sich mit Ayn Rand befassen... und sich auf die Gesetze der Identitaet (A=A) und Kausalitaet erinnern.
Beide flogen mit der Merkel Regierung (und ueberhaupt mit den "Progressiven" weltweit) komplett aus dem Fenster.
https://huaxinghui.wordpress.com/2021/06/20/glaube-unmaskiert/
MFG

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