Äpfel und Birnen

von Dirk Alt -- PDF der Druckfassung aus Sezession 95/ April 2020

Im Deut­schen Bun­des­tag war der geschei­ter­te SPD-Kanz­ler­kan­di­dat Mar­tin Schulz wohl der ers­te, der es tat: Im Sep­tem­ber 2018, Chem­nitz hat­te sei­ner Kas­te gera­de schlaf­lo­se Näch­te berei­tet, plus­ter­te sich die­ser geschrumpf­te Nach­fah­re eines Otto Wels im Rah­men der Gene­ral­de­bat­te auf und bezich­tig­te Alex­an­der Gau­land und des­sen Frak­ti­on der Nähe zum Faschismus.

Damals weck­te die offen­kun­di­ge Absur­di­tät die­ses Auf­tritts in mir eine irri­ge Erwar­tung. Ich betrach­te­te Schul­zens Wahl der Waf­fen als Indiz dafür, daß die argu­men­ta­ti­ven Mit­tel nun­mehr end­gül­tig erschöpft sei­en, mit­hin als inhalt­li­che Bank­rott­erklä­rung, und ging davon aus, daß sich die hier vor­ge­brach­te Ver­leum­dung nicht mehr stei­gern lie­ße, ohne ihr Miß­ver­hält­nis zur his­to­ri­schen Wirk­lich­keit auch den Min­der­be­mit­tel­ten zu offen­ba­ren. Er und sei­nes­glei­chen soll­ten also ruhig auf die­se Wei­se fort­fah­ren. Auch ist kei­ne Waf­fe so scharf, daß sie der bestän­di­ge Gebrauch nicht abstump­fen lie­ße. Jedoch: Die Tat­sa­che, daß Schulz sei­ne Anschul­di­gung, kaum aus­ge­spro­chen, gleich noch ein­mal in gering­fü­gi­ger Varia­ti­on wie­der­hol­te, weil sie so gut ange­kom­men war und ihm ste­hen­de Ova­tio­nen ein­ge­tra­gen hat­te, hät­te damals schon Anlaß zur Skep­sis geben müssen.

Heu­te hat sich der Faschis­mus- oder Nazi-Ver­gleich, der bei Grün­dung der dama­li­gen »Pro­fes­so­ren­par­tei« 2013 bereits als ahnungs­vol­les Rau­nen durch die Pres­se ging, in der Mehr­heits­öf­fent­lich­keit zur beden­ken­los betrie­be­nen Gleich­set­zung von NSDAP und AfD gestei­gert und erregt kei­ner­lei Anstoß.

Sei­nen vor­läu­fi­gen Höhe­punkt erreich­te die­se Dif­fa­mie­rungs­stra­te­gie infol­ge der Kem­me­rich-Affä­re in Thü­rin­gen, als eine zunächst im Netz ver­brei­te­te Gegen­über­stel­lung zwei­er Fotos Björn Höcke mit Adolf Hit­ler gleich­set­zen soll­te, wobei das Motiv des Hand­schla­ges als ein­zi­ges optisch ver­bin­den­des Ele­ment genüg­te, im wil­li­gen Auge einen his­to­ri­schen Kon­nex herzustellen.

Das eine Foto hält den Moment fest, in dem Höcke im Thü­rin­gi­schen Land­tag dem soeben gewähl­ten Minis­ter­prä­si­den­ten gra­tu­liert. Auf dem ande­ren Foto, einer Bil­di­ko­ne, erhält der bereits zum Kanz­ler ernann­te Adolf Hit­ler am Tag von Pots­dam, 21. März 1933, sei­ne Herr­scher­wei­hen von der Inte­gra­ti­ons­fi­gur der bür­ger­li­chen Rech­ten, Paul von Hin­den­burg. Die Sug­ges­ti­on die­ser Gegen­über­stel­lung, daß näm­lich ein bös­ar­ti­ger Paria durch den Hand­schlag mit einem Ver­tre­ter des »Estab­lish­ments« in den Stand ver­setzt wer­de, die Welt aus den Angeln zu heben, ist der­ar­tig abstrus, will­kür­lich und unzu­tref­fend, daß die inhalt­li­che Aus­ein­an­der­set­zung damit nicht lohnt.

Der­lei Unsinn wäre über­haupt nicht der Rede wert, wenn es nicht ein gläu­bi­ges, ihn zur wei­te­ren Fana­ti­sie­rung auf­sau­gen­des Publi­kum dafür gäbe, wenn sich nicht auch die Polit­kas­te, etwa der Gene­ral­se­kre­tär der CDU, den Nazi-Vor­wurf zu eigen mach­te und wenn nicht selbst die von einem Hof­his­to­ri­ker wie Hein­rich August Wink­ler vor­ge­brach­te Mah­nung vor »fal­schen Ana­lo­gien« unge­hört verhallte.

Wenn aber der Ver­gleich nach ver­brei­te­ter Mei­nung statt­haft ist (und nicht etwa, wie man fürch­ten könn­te, eine Ver­höh­nung der Opfer der NS-Dik­ta­tur dar­stellt), dann dür­fen auch wir an die­ser Stel­le zu des­sen wenigs­tens sum­ma­ri­scher Über­prü­fung schrei­ten. Ich darf die Erwar­tun­gen gleich dämp­fen: Zwar ist es nicht ver­bo­ten, Äpfel mit Bir­nen zu ver­glei­chen, der Ertrag sol­cher Ver­glei­che ist aber abseh­bar gering.

Begin­nen wir mit den Gemein­sam­kei­ten. Gibt es sie? – Ja, denn sowohl NSDAP als auch AfD ver­dan­ken ihre Ent­ste­hung kol­lek­ti­ven Abwehr­re­ak­tio­nen. Ihre Trieb­kräf­te sind bzw. waren Ängs­te, die in bei­den Fäl­len ihre Berech­ti­gung erwie­sen haben – im ers­te­ren vor rotem Ter­ror, Ver­elen­dung und Fremd­herr­schaft, im letz­te­ren vor unkon­trol­lier­ter Mas­sen­ein­wan­de­rung und poli­ti­schem Aus­ge­lie­fert­sein. Im psy­cho­lo­gi­schen Sub­strat bei­der Par­tei­en ver­dich­ten sich die beherr­schen­den Ängs­te ihrer Epo­che zu einer zivi­li­sa­to­ri­schen Kri­sen­stim­mung, für deren Aus­lö­sung und Ver­brei­tung kei­ne der bei­den Par­tei­en ver­ant­wort­lich gemacht wer­den kann.

Dar­über hin­aus dürf­te es jedem auf­rich­ti­gen Ana­lys­ten schwer­fal­len, ideo­lo­gi­sche oder struk­tu­rel­le Gemein­sam­kei­ten zu fin­den, zumal die ­NSDAP ja nie­mals das war, als was sie den Nach­ge­bo­re­nen heu­te ver­kauft wird, näm­lich eine rech­te Par­tei (Gott bewah­re), son­dern eine pseu­do- und para­mi­li­tä­ri­sche, ihrem Selbst­ver­ständ­nis nach anti­bür­ger­li­che Welt­an­schau­ungs- und Erlö­sungs­be­we­gung, eine Par­tei, die ange­tre­ten war, zunächst alle ande­ren Par­tei­en und anschlie­ßend die bestehen­de Welt hin­weg­zu­fe­gen: eine revo­lu­tio­nä­re Par­tei, wenn die deut­sche Geschich­te je eine gese­hen hat.

Obgleich dem Natio­nal­so­zia­lis­mus die Täu­schung, vor allem aber die Kor­rum­pie­rung des natio­nal­kon­ser­va­ti­ven Bür­ger­tums gelang, bil­de­te nicht die Wie­der­her­stel­lung einer ver­klär­ten Ver­gan­gen­heit oder die Wie­der­be­le­bung alter Eli­ten den Hori­zont sei­nes Pro­gramms, son­dern eine durch Raum­ge­win­ne, ras­sisch-bio­lo­gi­sche Hoch­züch­tung und eine zugleich kämp­fe­ri­sche und mör­de­ri­sche Aus­le­se bestimm­te Uto­pie, die sich aus der rigo­ro­sen Über­zeu­gung speis­te, daß Deutsch­land »ent­we­der Welt­macht oder über­haupt nicht sein« wer­de (Adolf Hit­ler). Daß der sozia­lis­ti­sche Anteil der NS-Welt­an­schau­ung (Über­win­dung des Klas­sen­kamp­fes durch Zusam­men­schmel­zen aller Schich­ten und Stän­de in einer Volks­ge­mein­schaft) in der heu­ti­gen Geschichts­ver­mitt­lung zu wenig gewich­tet wird, bedarf kei­ner Erklä­rung. Man muß sich jedoch schon mar­xis­ti­scher Faschis­mus­theo­rien bedie­nen, die den Natio­nal­so­zia­lis­mus als bür­ger­lich-restau­ra­ti­ve und kapi­ta­lis­ti­sche Herr­schafts­form apo­stro­phie­ren, um über­haupt – und auch dann nicht ohne Mühe – Par­al­le­len zur AfD kon­stru­ie­ren zu können.

Grei­fen wir statt­des­sen vier Aspek­te her­aus, anhand derer sich die Gegen­sät­ze auch einem Kurz­sich­ti­gen und Schwer­hö­ri­gen erschlie­ßen müßten.

1. Öffent­li­ches Auf­tre­ten: Für die frü­he NSDAP war der anti­bür­ger­li­che Affekt ehe­ma­li­ger Front­sol­da­ten und Frei­korps­kämp­fer kon­sti­tu­tiv. Ihre Kund­ge­bun­gen, Auf­mär­sche, Fah­nen­wei­hen, Toten­ge­denk­fei­ern und­so­wei­ter waren mili­tä­ri­schem Zere­mo­ni­ell nach­emp­fun­den, präg­ten dabei aber eine eige­ne, an thea­tra­li­schen Effek­ten rei­che Lit­ur­gie aus und beton­ten die meta­phy­sisch-sakra­le Dimen­si­on eines Gemein­schafts­le­bens eben­so wie ein in der Geo­me­trie der Marsch­blö­cke vor­weg­ge­nom­me­nes Ord­nungs­ver­spre­chen. Dem­ge­gen­über wei­sen kon­ven­tio­nel­le, oft phan­ta­sie­lo­se und nicht immer durch­kom­po­nier­te Ver­an­stal­tungs­ab­läu­fe wie auch der Habi­tus ihrer Mit­glie­der die AfD als eine zutiefst bür­ger­li­che Par­tei aus, wovon sich jeder bei Stamm­ti­schen und Vor­trags­aben­den unschwer über­zeu­gen kann. Das ist nicht immer son­der­lich auf­re­gend, und wenn gesun­gen wird, ver­läßt man bes­ser den Saal.

2. Kampf­be­reit­schaft: Unter allen Par­tei­en der Wei­ma­rer Repu­blik war die NSDAP nicht nur die­je­ni­ge mit dem nied­rigs­ten Alters­durch­schnitt (1930: 27,5 Jah­re), son­dern auch die wehr­haf­tes­te und aggres­sivs­te: Von Anfang an beglei­te­ten von ihr pro­vo­zier­te Saal- und Stra­ßen­schlach­ten ihren Auf­stieg. Dem­ge­gen­über deu­ten die Zah­len poli­ti­scher Straf­ta­ten gegen die AfD, deren Man­dats­trä­ger häu­fi­ger als die aller ande­ren Par­tei­en Opfer von tät­li­chen Angrif­fen wer­den, auf ein ungüns­ti­ge­res Kräf­te­ver­hält­nis hin. Wo NSDAP-Kohor­ten den Kampf such­ten, sind AfD-Mit­glie­der froh, wenn sie unbe­hel­ligt einen Wahl­stand oder eine Ver­samm­lung abhal­ten kön­nen. Man kann daher sagen: Die NSDAP zeig­te ihre Stär­ke im Aus­tei­len, die AfD zeigt sie in der Hinnahme.

3. Per­so­nen­kult: Wäh­rend die NSDAP spä­tes­tens seit Mit­te 1921 auf die mes­sia­ni­sche Figur ihres Füh­rers und ein cha­ris­ma­ti­sches Herr­schafts­mo­dell fest­ge­legt war, gibt es in der AfD kei­ne Ansät­ze für einen Per­so­nen­kult, der über die in ande­ren Par­tei­en gepfleg­te und zur Schau gestell­te Zustim­mung hin­aus­geht. Es hat nichts mit Per­so­nen­kult zu tun, wenn Amts­trä­ger und Anwär­ter zugleich auch Hoff­nungs­trä­ger sind, zur Iden­ti­fi­ka­ti­on ein­la­den und schon des­halb beklatscht wer­den, um Geschlos­sen­heit zu demons­trie­ren. Des­wei­te­ren fällt die AfD durch einen ver­gleichs­wei­se hohen Ver­schleiß an Füh­rungs­per­so­nal auf. Das in ihren Rei­hen immer wie­der zu Tage tre­ten­de Que­ru­lan­ten- und Abweich­ler­tum, zer­mür­ben­de inner­par­tei­li­che Aus­ein­an­der­set­zun­gen und schwe­len­de, nahe­zu unlös­ba­re Grund­satz­kon­flik­te las­sen die AfD als kom­plet­tes Gegen­teil der straff geführ­ten, hier­ar­chisch durch­or­ga­ni­sier­ten Hit­ler-Par­tei erscheinen.

4. Ver­hält­nis zur Macht: Gemäß dem Beru­fungs­wahn ihres Füh­rers gab es für die NSDAP nie etwas ande­res als die unge­teil­te Macht. Es ist zwar rich­tig, daß sie sich bei ihren Regie­rungs­be­tei­li­gun­gen auf Lan­des­ebe­ne vor 1933 auf natio­nal­kon­ser­va­ti­ve Part­ner stüt­zen muß­te – wie auch die Kanz­ler­schaft Hit­lers erst durch die Koali­ti­on mit der Deutsch­na­tio­na­len Volks­par­tei (DNVP) mög­lich wur­de. Doch eben­so rich­tig ist es, daß der seit Mit­te der 1920er not­ge­drun­gen ver­folg­te »Lega­li­täts­kurs« der Par­tei mit dem offe­nen Bekennt­nis ein­her­ging, Repu­blik und par­la­men­ta­ri­sche Demo­kra­tie besei­ti­gen zu wol­len; im Stil­len rüs­te­te man für den Bür­ger­krieg. Auch wenn Hit­ler seit 1931 die indus­tri­el­len und bür­ger­li­chen Eli­ten umgarn­te, ver­säum­te er es nicht, jedem ihrer Ein­bin­dungs­ver­su­che sei­nen unbe­ding­ten Füh­rungs­an­spruch ent­ge­gen­zu­stel­len (berühm­tes­tes Bei­spiel: die Harz­bur­ger Front).

Im Gegen­satz dazu sucht die AfD uner­müd­lich Anschluß an das bestehen­de Par­tei­en­we­sen, ins­be­son­de­re an die CDU, und wirbt mit einer bis zur Selbst­am­pu­ta­ti­on rei­chen­den Anpas­sungs­be­reit­schaft (Georg Paz­der­ski im Novem­ber 2019). Die ihr zuge­wie­se­ne Rol­le einer fun­da­men­ta­len Oppo­si­ti­on hat sie nicht gesucht, son­dern trot­zig grol­lend bezo­gen. Daß sie die Zurück­wei­sun­gen, Ver­leum­dun­gen und per­ma­nen­ten Krän­kun­gen durch das Sys­tem in Aggres­sio­nen ummün­zen könn­te (umstürz­le­ri­sche Ent­glei­sun­gen inbe­grif­fen), wäre psy­cho­lo­gisch begreif­bar und zudem kal­ku­lier­te Fol­ge der Ausgrenzungs‑, Kri­mi­na­li­sie­rungs- und Eska­la­ti­ons­stra­te­gien ihrer Fein­de. Aber: Wir kön­nen bis­her nur Ver­bal­at­ta­cken protokollieren.

So ein­deu­tig der obi­ge Befund aus­fällt, so wenig Wir­kung kann er in einer media­len Öffent­lich­keit ent­fal­ten, die die ursprüng­lich links­extre­me Ver­schwö­rungs­theo­rie längst ins Bewußt­sein der Mit­te imple­men­tiert hat und sie dort als Denk­norm zu ver­an­kern sucht. Davon, daß der Umgang mit den Libe­ra­len infol­ge der Kem­me­rich-Affä­re (Schmä­hun­gen, Sach­be­schä­di­gun­gen, tät­li­che Angrif­fe) bewie­sen hat, es wer­de sich auf die glei­che Wei­se auch jede ande­re bür­ger­li­che Par­tei faschi­sie­ren las­sen, ist kei­ne heil­sa­me Wir­kung zu erwar­ten. Im Gegen­teil wer­den die Feig­heit der Mit­te, die nicht ein­se­hen will, daß wann immer vom »Nazi« die Rede ist, wir alle gemeint sind, und die Will­fäh­rig­keit der Medi­en den anti­deut­schen Kräf­ten noch grö­ße­ren Ein­fluß und noch ver­hee­ren­de­re Wirk­mög­lich­kei­ten eröffnen.

Um sich dage­gen zu schüt­zen, müß­te die AfD – wider ihre Natur – wer­den, was ihre Fein­de ihr vor­wer­fen zu sein. Denn der Grund, wes­halb sie in der ver­hetz­ten Mas­se Ver­ach­tung und Abscheu bis hin zu Lynch­stim­mun­gen weckt, ist weder in ihrer ver­meint­li­chen Faschis­mus­ar­tig­keit noch in Frem­den­feind­lich­keit, Into­le­ranz oder ähn­li­chem zu sehen, son­dern aus­schließ­lich in ihrer Schwä­che, ihrer Wehr­lo­sig­keit. Ver­ges­sen wir nicht, daß sich die glei­che Mas­se von der mus­ter­gül­tig orga­ni­sier­ten, stän­dig zum Zuschla­gen berei­ten NSDAP ver­zau­bern ließ wie von der Ele­ganz eines Raub­tie­res. Hit­ler selbst wur­de im klei­nen Kreis nicht müde zu beto­nen, daß aus­ge­rech­net jene Geg­ner, die er von der SA ver­prü­geln ließ, spä­ter sei­ne treu­es­ten Anhän­ger wurden.

Wür­de eine heu­ti­ge SA (mit der dama­li­gen Schlag­kraft) die bis­lang so mutig auf­trump­fen­de »Zivil­ge­sell­schaft« zu Paa­ren trei­ben, wäre das Resul­tat mit Sicher­heit das glei­che. Wer das nicht glaubt, soll­te sich nur ein­mal vor Augen hal­ten, daß sich die tat­säch­lich mili­tan­ten, tat­säch­lich extre­mis­ti­schen, tat­säch­lich bru­ta­len Milieus unse­rer Gesell­schaft einer umfas­sen­den Dul­dung erfreu­en und von Par­tei­en, Staat und Medi­en wenn über­haupt, dann nur wider­stre­bend, ver­ständ­nis- und ach­tungs­voll, im Grun­de furcht­sam berührt wer­den: Das Raub­tier könn­te ja beißen.

Dar­um läßt sich auch fra­gen, ob sich nicht in Wahr­heit hin­ter dem Ruf, der per­ma­nen­ten Beschwö­rung eines auf­er­stan­de­nen Faschis­mus ein unein­ge­stan­de­ner Wunsch eben danach ver­birgt. Falls ja, rühr­te der Haß auf die AfD nicht zuletzt auch aus der Ver­bit­te­rung dar­über, daß sie etwas so Impo­san­tes, Unduld­sa­mes und Zer­stö­re­ri­sches ein­fach nicht zustan­de bringt.

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