Ellen Kositza ist, nach anderthalb Jahren, mit einer neuen Kolumne wieder mit dabei: Die “Kritik der Woche” setzte mit einem verärgerten Verriß des neuen Buchs von Frank Lisson ein. Es wird nicht immer verrissen, es wird auch das Schöne, das Lesenswerte präsentiert werden.
Nils Wegner hat damit begonnen, ein “Absturzprotokoll” zu führen, Blatt 01 ist veröffentlicht: Wer im Akzelerationismus eine der Wahrnehmungsmöglichkeiten und Bewegungshoffnungen unserer Zeit sieht, wird sich auf diese Protokollblätter freuen – und selbstverständlich davon ausgehen, daß wir die Folgen stets zur Nacht veröffentlichen – nie jedenfalls am nüchternen Vormittag.
Der ist unter anderem Erik Lehnert vorbehalten: “Wiedervorlage” heißt das, was er in loser Folge aus dem Fundus von demnächst 104 Sezession-Heften und aus dem Staatspolitischen Handbuch präsentieren wird, und zwar nicht “nice to know”, sondern weil die erneute Lektüre des bereits Gesagten zu einem Tagesereignis oder einer Zustandswelle passen wird.
Neu (und ebenfalls ganz nüchtern) wird Daniel Fiß die “Faktenlage” zusammenstellen: datengestützte Analysen von Wählerschaften, Potentialen, daherlügenden Statistiken undsoweiter. Wir erwarten aus seiner Feder für die kommenden Tage das erste Stück: eine Analyse der Genesung einer totgeglaubten alten Tante – der SPD.
Kritik der Woche, Absturzprotokoll, Wiedervorlage, Faktenlage, dazu Sammelstellen für Gedrucktes (Kaiser) und Netzfundstücke (Schick): Das sind sechs Kolumnen, die in regelmäßiger und unregelmäßiger Folge erscheinend das Gerüst unseres Netz-Tagebuchs bilden. Daß alle Kolumnisten plus die Stammautoren Caroline Sommerfeld, Heino Bosselmann, Martin Lichtmesz, Martin Sellner und ich selbst mit Analysen, Wahrnehmungen, Wutausbrüchen, Denkergebnissen undsoweiter neben den Kolumnen her veröffentlichen, versteht sich ja von selbst.
Noch ein paar Dinge: Daß unsere Redaktion nicht vom Blog, sondern von den Abonnenten der Druckausgabe lebt, dürfte jedem Leser klar sein, oder? Der Unterschied zwischen diesem Netz-Tagebuch und dem gedruckten Heft ist zunächst ein haptischer – man hat gutes Papier in der Hand, keinen Bildschirm.
Daß wir auch inhaltlich einen Unterschied machen, erschließt sich den etwas älteren Lesern (also meiner Generation) wohl sofort: Was gedruckt ist, ist gedruckt, liegt vor, muß aus der Hand gelegt, kann nicht weggeklickt werden, und steht so, wie es dasteht, da, kann also nicht umgebaut, korrigiert, gelöscht werden. Man hat es anders zu verantworten, das Gedruckte! Man kann nicht einfach mit ein paar Tasten und Zugängen “1984” spielen, oder besser: Es kann einem nicht auf diese Weise mitgespielt werden.
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Ich will, da Sie jetzt abonniert haben oder schon längst Abonnent sind, auf weitere kostenlose Angebote im Netz hinweisen, auf die Kanäle der sogenannten Sozialen Medien, von denen der ein oder andere unserer Autoren einen bespielt. Aber auch wir als Redaktion und als Autorengruppe sind dort präsent, und damit fange ich an:
+ Wer bei Twitter mitlesen will, findet die Sezession hier vertreten, außerdem hier den Verlag Antaios. Von den Autoren twittern hier Ellen Kositza und hier Benedikt Kaiser unter eigenem Namen.
+ Instagram wird hier redaktionell beschickt, und
+ auf Youtube betreiben wir den inhaltsstarken Kanal Schnellroda, der bereits 12500 Abonnenten hat und neben den Literatur-Vlogs von Ellen Kositza Vorträge von unseren Veranstaltungen sowie das politische Gespräch “Am Rande der Gesellschaft” bietet. Abonnieren Sie unseren Kanal hier. Unten: die beiden jüngsten Videos.
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Das war jetzt die Oberfläche, das Sichtbare. Was wir mit dem seit über zehn Jahren geführten Netz-Tagebuch vorhaben? Versuche ich, in den nächsten Tagen zusammenzufassen. Das ist nämlich nicht ganz einfach zu beschreiben. Bloß soviel gleich: Man kann, wenn man viele Erklärungsversuche durchdekliniert hat, auf einen zurückkommen, der uns am Anfang mobilisierte, zwischendurch zur Phrase zu verkommen schien, aber am Ende doch einen der Kerne trifft. Aus dem Kopf zitiert, Ernst Jünger, Das abenteuerliche Herz, 1. Fassung:
„Man kann sich heute nicht in Gesellschaft um Deutschland bemühen; man muß es einsam tun wie ein Mensch, der mit seinem Buschmesser im Urwald Bresche schlägt und den nur die Hoffnung erhält, daß irgendwo im Dickicht andere an der gleichen Arbeit sind.“
Man schlägt also selbst und hört zuzeiten die Hiebe der anderen…
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Gotlandfahrer
1a. Danke, viel Erfolg weiterhin und vorfreudiges Willkommen Daniel Fiß!