Volk – zwanzig Thesen


von Thor v. Waldstein 
PDF der Druckfassung aus Sezession 100/ Februar 2021

 1.  Volk ist eine natur­haf­te und eigen­stän­di­ge Wesen­heit sui gene­ris, es ist kein Arte­fakt. Volk ist
eine meta­phy­si­sche Kraft, ein leben­di­ges Wir-Ich, ein Wer­de­we­sen, das – unab­hän­gig von Staat
und Indi­vi­du­um – ein ursprüng­li­ches Lebens­recht besitzt und einen selb­stän­di­gen Anspruch auf Wür­de
erhebt.

2.  Volk ist eine gewach­se­ne Gesamt­per­sön­lich­keit, die von einem Volks­geist (Her­der) bestimmt ist
und als »leben­dig leib­li­cher aus­druck einer gesamt-see­le« (Karl Wolfs­kehl) Gestalt annimmt. Die­se
geis­ti­ge Ver­faßt­heit und die­se see­li­sche Wider­stands­kraft sind es, die ein Volk im Innern
zusam­men­hal­ten.

3.  In den Wech­sel­fäl­len der Geschich­te kann ein Volk nach außen nur Bestand haben, wenn es eine
poli­ti­sche Ein­heit ver­kör­pert. Die­se poli­ti­sche Ein­heit hält Belas­tun­gen nur stand, wenn das Volk in
Form gehal­ten wird von syn­er­ge­ti­schen Ele­men­ten, mit denen die grie­chi­sche Anti­ke den Ter­mi­nus
eth­nos und die Staats­leh­ren von Her­mann Hel­ler und Carl Schmitt den Begriff Homo­ge­ni­tät ver­ban­den.
Des­sen ent­schei­den­de poli­ti­sche Potenz ver­dich­tet sich – unbe­scha­det der im ein­zel­nen noch zu
beschrei­ben­den (s. Ziff. 4) Wesens­merk­ma­le – klas­sisch in der nicht zufäl­lig angel­säch­si­schen und ganz
unwis­sen­schaft­li­chen For­mel: »It goes wit­hout saying.«

4.  Zu den einen unver­kenn­ba­ren Volks­cha­rak­ter for­men­den Fak­to­ren zäh­len als bedeu­tends­te die
gemein­sa­me Abstam­mung, die gemein­sa­me Spra­che und ein gemein­sam beherrsch­tes und durch
Gren­zen gesi­cher­tes Ter­ri­to­ri­um. Dane­ben wird die Iden­ti­tät eines Vol­kes aber auch bestimmt von
eine um gemein­schaft­lich durch­leb­ten his­to­ri­schen Schick­sal, von Über­ein­stim­mun­gen in Reli­gi­on, Kul­tur, Sit­te sowie von Mythen, die ein gesun­des Volk in Natio­nal­denk­mä­lern, Fest­ta­gen, Hym­nen,
Hel­den­sa­gen und Volks­lie­dern wachhält. 

5. Volk ist kein kris­tal­le­ner Block, son­dern ein semi-per­me­ables Gebil­de, bei dem es lau­fend – etwa
durch Geburt, Tod, Ein- und Aus­wan­de­rung – zu Ein- und Aus­vol­kun­gen kommt. Hier­durch
ver­än­dert sich die Zusam­men­set­zung des Vol­kes ste­tig; so wie man nach Hera­klit nicht zwei­mal in
den­sel­ben Fluß stei­gen kann, so sieht ein Frem­der, der ein Land zu ver­schie­de­nen Zeit­punk­ten bereist,
immer auch ein anders modi­fi­zier­tes Volk. Solan­ge des­sen Sub­stanz kei­nem dis­rup­ti­ven
Umvol­kungs­pro­zeß aus­ge­setzt wird, solan­ge das Volk also sei­ne wesent­li­chen Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten
bewahrt, bleibt es trotz der vor­be­schrie­be­nen Wand­lun­gen das­sel­be Volk.

6. Ein Volk stellt nicht nur die Ver­bun­den­heit der im Hier und Jetzt Leben­den dar. Zu den
Kern­merk­ma­len eines Vol­kes gehört die Emp­fin­dung einer Zusam­men­ge­hö­rig­keit, die die
Gene­ra­tio­nen umgreift. Ein frei­es Volk räumt den Toten wie den Unge­bo­re­nen ein mit­tel­ba­res Stimm­recht ein: Ein Volk ist »die erha­be­ne Gemein­schaft einer lan­gen Rei­he ver­gan­ge­ner, jetzt leben­der und künf­ti­ger Gene­ra­tio­nen, die alle in einem gro­ßen, inni­gen Bünd­nis auf Leben und Tod zusam­men­hän­gen« (Adam Mül­ler). Nach die­ser unge­schrie­be­nen Über­ein­kunft muß die gegen­wär­ti­ge Lebens­form der Zeit­ge­nos­sen sowohl mit dem Erbe der Ahnen (Fort­le­ben ihrer Wer­ke) als auch mit dem zukünf­ti­gen Sein der Nach­fah­ren (Erhal­tung der – nicht nur öko­lo­gi­schen – Lebens­grund­la­gen) harmonieren.

7. Ent­ge­gen der Behaup­tung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts zähl­te der eth­ni­sche Volks­be­griff nicht
zu den zen­tra­len Prin­zi­pi­en des Natio­nal­so­zia­lis­mus. Der Zen­tral­be­griff des National­so­zia­lis­mus
war Ras­se und nicht Volk. Soweit die NS-Ideo­lo­gen nach 1933 Wor­te wie Volk, Volks­ge­mein­schaft,
Volks­ge­nos­se, völ­kisch usf. wei­ter­ver­wen­de­ten, waren die­se ras­se­bio­logisch aus­ge­höhlt und zudem
sozi­al­dar­wi­nis­tisch auf­ge­la­den. Bis zum bit­te­ren Ende, bis zu dem Schluß­satz sei­nes poli­ti­schen
Tes­ta­ments vom 29. April 1945, in wel­chem er sei­nen Nach­fol­ger »zur peni­blen Ein­hal­tung der
Ras­se­ge­set­ze« ver­pflich­te­te, ver­stand sich Adolf Hit­ler als ein Poli­ti­ker, »der doch nur an die Ras­se
glaub­te und dem 1945 das Schick­sal der Deut­schen voll­stän­dig gleich­gül­tig war« (Gün­ter Maschke).

8. Die auf die Auf­klä­rung zurück­ge­hen­de, in Deutsch­land seit 1945 for­ciert gepre­dig­te Anti­no­mie
zwi­schen Volk und Indi­vi­du­um ist ein lebens­feind­li­ches Kon­strukt. Tat­säch­lich benö­tigt ein
selbst­be­stimm­tes Volk nichts dring­li­cher als frei, unab­hän­gig und ver­ant­wor­tungs­voll han­deln­de
Indi­vi­du­en; und der ein­zel­ne wie­der­um ent­fal­tet sei­ne Per­sön­lich­keit, sei­ne Indi­vi­dua­li­tät gera­de
dadurch, daß er sie frei­wil­lig in den Dienst einer höhe­ren Sache als sei­ner selbst, in den Dienst der
Sache des Vol­kes stellt. In einer sol­cher­art syn­the­ti­sier­ten Volks­lie­be über­win­det der ein­zel­ne sei­nen
zen­tri­fu­ga­len sacro ego­is­mo und fin­det als ein sich zen­tri­pe­tal auf­fas­sen­des zoon poli­ti­kon inne­re
Erfül­lung in der Bezo­gen­heit sei­nes Lebens zu dem eige­nen Volk.

9. Die­sem Welt­bild ent­spricht ein (ein)gebundener Frei­heits­be­griff, bei dem der Blick des ein­zel­nen
auf das Gan­ze gerich­tet ist und bei dem nicht die Fra­ge Frei­heit wovon?, son­dern die Fra­ge9Frei­heit wozu? im Vor­der­grund steht. Im Gegen­satz zu libe­ra­lis­ti­schen Anschau­un­gen, bei denen die»ent­fes­sel­te Frei­heit […] den all­ge­mei­nen Kehr­aus aller höhe­ren Gül­tig­kei­ten« fei­ert (Nico­laiHart­mann), über­win­det die idea­lis­ti­sche Vor­stel­lung von Frei­heit sol­che Ich­ver­pan­ze­run­gen und bahntdamit erst den Weg für ech­te Frei­heit: Die Beschrän­kung der Frei­heit des ein­zel­nen, sei­ner Trie­be undsei­ner Willkür ist »schlecht­hin die Bedin­gung, aus wel­cher die Befrei­ung her­vor­geht, und Gesell­schaft und Staat sind die Zustän­de, in wel­chen die Frei­heit viel­mehr ver­wirk­licht wird« (Hegel).

10. Zur Nati­on reift ein Volk her­an, sobald es einen Macht­an­spruch anmel­det, sobald es den Wil­len
ent­wi­ckelt, als Nati­on eine his­to­ri­sche Auf­ga­be zu erfül­len. Als »Makro­an­thro­pos und
poten­zier­tes Indi­vi­du­um« (Nova­lis) zieht die Nati­on ihre Iden­ti­tät, ihre Kraft aus gehei­men mythi­schen
Quel­len und aus einem raum­be­herr­schen­den Wir-Bewußt­sein, das nach außen für »Selbst­be­haup­tung
und Aner­ken­nung« (Ber­nard Will­ms) bürgt. Die Nati­on steht nicht nur für die Eigen­stän­dig­keit, son­dern
auch für die Aus­ge­zeich­ne­t­heit die­ses Wir. Zu einem intak­ten Natio­nal­be­wußt­sein gehört immer auch
eine Pri­se an über­schie­ßen­der Selbst­si­cher­heit, die, ist sie durch poli­ti­sche Intel­li­genz geer­det, mehr
nützt als schadet.

11. Ver­bin­det man mit Volk vor allem die müt­ter­lich gepräg­te Her­kunft, so steht die Nati­on eher
für die väter­lich ange­streb­te Zukunft. Im Gegen­satz zu der his­to­risch häu­fig pas­si­ven Rol­le des
Vol­kes besteht das Wesen der Nati­on gera­de dar­in, daß sie ihr Schick­sal aktiv formt: »Völ­ker erle­ben
Geschich­te. Sie erfah­ren und erlei­den sie und wer­den durch sie erst geschaf­fen – Natio­nen aber sind
Geschich­te.« (Hein­rich Jor­dis v. Lohausen)

12. Der Staat ist Aus­drucks­form des poli­ti­schen Wil­lens eines Vol­kes; er ist die »orga­ni­sche
Erschei­nung des Vol­kes« (Savi­gny) und das »Organ der Nati­on« (W. v. Hum­boldt). Im
Gegen­satz zu dem Nacht­wäch­ter­staat (Lass­alle) des Libe­ra­lis­mus, bei dem allein die Rechts­gü­ter des
bour­geois und deren Schutz durch den Staat im Vor­der­grund ste­hen, ver­steht sich der wah­re Staat als
ein Volk im Zustand poli­ti­scher Ein­heit, also als »eine in sich befrie­de­te, ter­ri­to­ri­al in sich geschlos­se­ne
und für Frem­de undurch­dring­li­che, orga­ni­sier­te poli­ti­sche Ein­heit« (Carl Schmitt).

13. Die von Hegel gepräg­te For­mel von dem Staat als der »Wirk­lich­keit der sitt­li­chen Idee« und die
hier­auf seit der Mit­te des 19. Jahr­hun­derts zurück­ge­hen­de Über­schät­zung des
Staats­ge­dan­kens gegen­über Volk und Nati­on war not­wen­dig, um Deutsch­land aus sei­ner von
Klein­staa­te­rei gekenn­zeich­ne­ten his­to­ri­schen Objekt­rol­le zu befrei­en und im Zuge der 1871
voll­zo­ge­nen Reichs­grün­dung zu den Stan­dards sou­ve­rä­ner Staa­ten wie Frank­reich, Groß­bri­tan­ni­en und
ande­rer auf­zu­schlie­ßen. Die­se für einen his­to­ri­schen Moment gerecht­fer­tig­te Absorp­ti­on von Volk und
Nati­on durch den Staat hat sich indes bereits im Kai­ser­reich, erst recht nach den ver­lo­re­nen Krie­gen
des 20. Jahr­hun­derts, in eine gefähr­li­che, weil volks­ab­ge­ho­be­ne Staats­ver­göt­te­rung ver­wan­delt: »Wie
ein neu­er Levia­than droht der Hegel­sche Staat die ursprüng­lich volk­haf­ten Kräf­te, aus denen er sich
ent­fal­tet hat, zu über­de­cken und zu erdrü­cken.« (Ernst Rudolf Huber)

14. In der bun­des­deut­schen Ele­men­tar­teil­chen­re­pu­blik, die nicht nur vom Volk nichts wis­sen will,
son­dern zwi­schen­zeit­lich sogar des­sen Exis­tenz leug­net, hat sich der Staat zu einer
mons­trö­sen, omni­prä­sen­ten Appa­ra­tur ent­wi­ckelt. Die­se beherrscht den ein­zel­nen, der von
ver­mit­teln­den Gewal­ten wie Fami­lie, Gemein­de und Genos­sen­schaft kaum oder nicht mehr geschützt
wird, in einer noch nie dage­wesenen Tota­li­tät. Neu­er­dings wird die­se Unter­wer­fung des Bür­gers unter
den im smar­ten Info­tain­ment­dreß daher­kom­men­den Obrig­keitsstaat auch optisch durch
Ver­mum­mungs­be­feh­le doku­men­tiert, die das Ange­sicht und die Wür­de des Deut­schen beschä­di­gen.
Die­se Mas­ken­ty­ran­nei kann nicht zuletzt des­we­gen so hemmungs­los durch­re­gie­ren, weil sie auf eine
mehr und mehr ver­grei­sen­de Gesell­schaft trifft, die in einem zer­rüt­te­ten Ver­hält­nis zu der
Ver­gäng­lich­keit des mensch­li­chen Lebens steht und allen Erns­tes der Auf­fas­sung zu sein scheint,
aus­ge­rech­net ihre mit­un­ter bizar­ren Lebens­for­men ver­dien­ten eine Art Ewigkeitsgarantie. 

15. Nietz­sches Dys­to­pie von dem Staat als dem »käl­tes­ten aller kal­ten Unge­heu­er«, dem Staat als
der »fres­sen­den Fackel des Men­schen­ge­schlechts« nimmt in unse­ren Tagen psycho­po­li­ti­sche
Gestalt an: Nach jahr­zehn­te­langer staat­lich kana­li­sier­ter Mei­nungs­len­kung geht die neu­deut­sche
»Repu­blik ohne Volk« nun­mehr zur unmit­tel­ba­ren Angst­steue­rung des Indi­vi­du­ums über. Als medi­al
außen­ge­steu­er­ter Mas­senere­mit, als ohn­mäch­ti­ger Digi­tal­fe­ti­schist geht dem iso­lier­ten und auf sich
zurück­ge­wor­fe­nen Indi­vi­du­um von vor­ne­her­ein jeg­li­che Mög­lich­keit ab, zusam­men mit ande­ren den
All­machts­phan­ta­sien eines Staa­tes ent­ge­gen­zu­tre­ten, »der es uns allen gründ­lich besorgt und uns allen
glei­cher­ma­ßen das Fell über die Ohren zieht und unse­re Haut brennt und stem­pelt« (Gott­fried Benn).

16. Die­se ste­tig wach­sen­de, den Bür­ger ent­mün­di­gen­de und die Nati­on demü­ti­gen­de Über­macht
des Staa­tes konn­te nur ent­ste­hen, weil sich die Deut­schen der BRD nicht mehr als Volk
begrei­fen. Der ers­te Schritt zur Bre­chung die­ser zwi­schen Nie­der­schle­si­en und Ost­friesland obs­zön
auf­ge­bläh­ten Staats­macht ist daher die Rück­be­sin­nung auf die Eigen­stän­dig­keit des Vol­kes. Erst wenn die­ses wie­der das Bewußt­sein und den Wil­len ent­wi­ckelt, sich selbst zu behaup­ten und dem fata­len Volks­be­sei­ti­gungs­rä­der­werk in die Spei­chen zu grei­fen, besteht Hoff­nung, die Kra­ke Staat in ihre Schran­ken zu weisen.

17. Die Rück­ge­win­nung poli­ti­scher Hand­lungs­fä­hig­keit steht und fällt mit der schmerz­li­chen Ein­sicht, daß es ohne die Ver­ab­schie­dung des sozio­lo­gi­schen Typus des bour­geois kaum gehen wird. »Das Volk der Bun­des­re­pu­blik ist kei­ne Nati­on, son­dern eine bür­ger­li­che Gesell­schaft«
(Golo Mann), und wenn es nicht gelingt, den in sei­nem Mate­ria­lis­mus, in sei­nen Eitel­kei­ten und in
sei­nen Lebens­lü­gen ein­ge­mau­er­ten BRD-Bür­ger, der weder die­nen noch herr­schen will, durch den
dem Volk ver­pflich­te­ten und für die Nati­on ver­ant­wort­lich han­deln­den citoy­en zu erset­zen, ist an
einen Neu­an­fang der Deut­schen nicht zu denken.

18. Dane­ben gilt es jenem unse­li­gen Kos­mo­po­li­tis­mus adieu zu sagen, durch den in Deutsch­land,
einem von zwei ver­hee­ren­den Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­gen (1618 – 1648 und 1914 – 1945)
nie­der­ge­wor­fe­nen Land, die unbe­fan­ge­ne, in ande­ren Völ­kern ganz selbst­ver­ständ­li­che
Vor­ein­ge­nom­men­heit für das Eige­ne ver­sperrt wird: »Wer Frem­den nach­äfft, wie weit er es auch
brin­ge, offen­bart immer eine nich­ti­ge Eitel­keit oder einen hün­di­schen Skla­ven­sinn. Wie wir uns ach­ten,
wer­den wir geach­tet wer­den: in deut­scher Kraft, in deut­schem Ernst, in deut­schem Sinn und deut­scher
Treue ist uns gege­ben, groß und ver­ehr­lich zu schei­nen […]. Wer sich selbst ver­läßt, der wird
ver­las­sen; das Volk, das an sich ver­zwei­felt, an dem ver­zwei­felt die Welt, und die Geschich­te schweigt
auf ewig von ihm.« (Ernst Moritz Arndt)
 
19. Eben­so zu been­den ist die Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung und damit die von ihr unab­läs­sig
befeu­er­te, sich mora­lisch wäh­nen­de Pseu­do­über­le­gen­heit des gelern­ten BRD-Bür­gers über sei­ne
brau­nen Vor­fah­ren. Wenn die Deut­schen als Volk noch eine Zukunft haben wol­len, dann muß die­ser
pau­sen­los bespiel­te, geschichtspoli­tisch-zivil­re­li­giö­se Klang­raum sofort abge­schal­tet wer­den. Ein
sol­cher Nega­tiv­pa­trio­tis­mus, ein solch absur­der Minus­na­tio­nal­so­zia­lismus steht dem emo­tio­na­len
Zugang zum Eige­nen im Wege, ohne den kein Volk aus­kommt.
 
20. Grund­vor­aus­set­zung für eine Erhe­bung des Vol­kes ist des­sen rück­halt­lo­se Iden­ti­fi­zie­rung mit
sich selbst, mit dem eige­nen Her­kom­men und mit der zu sichern­den Zukunft der Kin­der und
Enkel. Erst ein sol­cher unge­bro­che­ner eth­ni­scher Fun­da­men­ta­lis­mus, erst ein sol­ches see­li­sches
Wider­la­ger »Right or wrong, my coun­try« eröff­net die Chan­ce für eine deut­sche Renais­sance, die in den
Stür­men der kom­men­den Jahr­zehn­te zugleich die ein­zi­ge Über­le­bens­hoff­nung für unse­re euro­päi­sche
Hei­mat dar­stellt.
 
Zitat­nach­wei­se bei:
Thor v. Wald­stein: Der Zau­ber des Eige­nen. Volk und Nati­on in der deut­schen Geis­tes­ge­schich­te,
Lüding­hau­sen und Neu­rup­pin 2021

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (0)