Weihnachtsempfehlungen (4): Engel, Lebensbilder und Granate

Nun auch von mir Empfehlungen zum Denken, Schauen und Lesen - für jedes Gemüt etwas, nur leichtfüßig ist's nicht.

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.


Denken

Chris­ti­an Leh­nert: Ins Inne­re hin­aus. Von den Engeln und Mäch­ten, Frank­furt am Main, Suhr­kamp Ver­lag 2020, 235 Sei­ten, 22 Euro.

Chris­ti­an Leh­nert (nicht mit Erik Leh­nert ver­wandt) ver­eint zwei unver­ein­ba­re Beru­fe in einer Per­son: er ist Theo­lo­gie­pro­fes­sor für Lit­ur­gie­wis­sen­schaft und er ist Dich­ter. Die zwei unver­ein­ba­ren Beru­fe lie­ßen sich nur auf eine Wei­se zusam­men­brin­gen, die heut­zu­ta­ge nicht mehr üblich ist. Vor­bil­der (expli­zit) sind Ange­lus Sile­si­us und Theo­dor Fech­ner (des­sen Ver­glei­chen­de Ana­to­mie der Engel er in der Ori­gi­nal­aus­ga­be von 1825 zitiert – es gibt auch eine von 1980 im Karo­lin­ger Ver­lag) und impli­zit vom Schreib­gestus her Gerd-Klaus Kal­ten­brun­ners spä­te Bücher über Dio­ny­si­us und Johannes.

Der Wis­sen­schaft­ler in ihm lehrt Chris­ti­an Leh­nert die Vor­sicht vor wil­den Spe­ku­la­tio­nen, der Dich­ter in ihm lehrt ihn die kla­re Bild­spra­che. So umkreist, umzin­gelt, umzün­gelt er “das Numi­no­se”. Bei ihm kann man lesen: “Das Wesen der viel­ge­schol­te­nen Eso­te­rik ist die Spe­ku­la­ti­on am Ran­de der Wis­sens­be­stän­de und des Gedach­ten. (…) Als Ver­rückt­heit gehört sie zum not­wen­di­gen Grund­be­stand mensch­li­chen Den­kens. Und wenn die­ses wach ist und ver­ant­wort­lich, soll­te es mit Unvor­her­seh­ba­rem rech­nen – und so ist es ange­wie­sen auf Aben­teu­er jen­seits des Rea­len.” Man kann bei ihm auch lesen: “Wie haben einst die Engels­lau­te geklun­gen? Ein hohes Zir­pen? (…) Könn­te man die­se Ein­drü­cke trans­po­nie­ren, um Okta­ven nach unten in den heu­te nor­ma­len Hörbereich?”

Daß ein Gegen­wart­s­aka­de­mi­ker es schafft, zu eini­gen mei­ner Lieb­lings­den­ker auf­zu­schlie­ßen, ist bemer­kens­wert. Viel­leicht ist sein Geheim­nis: er will nicht zu viel. Engel und Mäch­te muß man waltenlassen.

Leh­nert: Ins Inne­re hin­aus – hier bestel­len.

– – –

Schau­en

David Marc Hoff­mann et. al.: Rudolf Stei­ner. Eine Bild­bio­gra­phie 1861–1925. Basel, Rudolf Stei­ner Ver­lag 2021, 495 Sei­ten, 88 Euro.

Nun bin ich seit eini­ger Zeit den Sezes­si­ons­le­sern durch uner­müd­li­ches Anthro­po­so­phie­ren auf­ge­fal­len, den einen freut das, den ande­ren ärgert’s. Um im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes einen Ein­blick in die­se Gedan­ken­welt zu bekom­men, sind weder Rudolf Stei­ners Auto­bio­gra­phie Mein Lebens­gang noch sei­ne immer wie­der für Inter­es­sen­ten emp­foh­le­ne Phi­lo­so­phie der Frei­heit geeignet.

Ich erin­ne­re mich an eine alte Num­mer der Zeit­schrift ZEIT Geschich­te zur Jugend­be­we­gung und Lebens­re­form in Deutsch­land um 1900. So links­las­tig die damals schon war, so ein­drucks­voll waren die Phy­sio­gno­mien, Illus­tra­tio­nen, Arte­fak­te, Hand­schrif­ten, Orte. Ich beschloß, im fal­schen Jahr­hun­dert gebo­ren zu sein.

Die fein säu­ber­lich zusam­men­ge­stell­te gebun­de­ne Bild­bio­gra­phie Stei­ners wirkt genau­so­we­nig sug­ges­tiv wie (was beson­ders beliebt ist bei aktu­el­len Dar­stel­lun­gen die­ser Zeit­epo­che) des­avou­ie­rend-vor­aus­ah­nungs­rau­nend. Das liegt nach mei­nem Ein­druck dar­an, daß sie die Betrach­ter weder hin­ein­ge­heim­nis­sen will in eine Welt­an­schau­ung, noch von his­to­risch-kri­ti­schen Stei­ner­fein­den pro­du­ziert wor­den ist.  Da waren Leu­te an der Arbeit, die einen rät­sel­haf­ten Mann in sei­ner Rät­sel­haf­tig­keit ste­hen­las­sen. Und um ihn her­um die Bewun­de­rer und Has­ser, Nach­ah­mer und Weg­drift­er, Spi­ri­tua­lis­ten und Öko­no­men, Sozia­lis­ten und Völ­ki­schen, Deut­schen und Fremden.

“Wo Leben ist, da wirkt der unaus­ge­gli­che­ne Gegen­satz; und das Leben selbst ist die fort­dau­ern­de Über­win­dung, aber zugleich Neu­schöp­fung von Gegensätzen”.

Die­se Sät­ze aus Rudolf Stei­ners Mein Lebens­gang zie­ren den hin­te­ren Buch­de­ckel – ein treff­li­ches Mot­to. Den Band kann man hier bestel­len.

– – –

Lesen

Vla­di­mir Vol­koff: Die Hand­gra­na­te. Wien, Karo­lin­ger Ver­lag 2021, 126 Sei­ten, 19 Euro.

Jean Ras­pails Freund und Weg­ge­fähr­te Vla­di­mir Vol­koff: Offi­zier im Gue­ril­la­krieg, gläu­bi­ger ortho­do­xer Christ, kämp­fe­ri­scher Anti­kom­mu­nist, Alt­sprach­ler, Phi­lo­soph, Best­sel­ler­au­tor und über­zeug­ter Aris­to­krat. Ganz neu ist in der Über­set­zung von Kon­rad Mark­ward Weiß sei­ne Erzäh­lung Die Hand­gra­na­te im Karo­lin­ger Ver­lag in der Werk­rei­he KONTERGARDE erschie­nen. KONTERGARDE steht unter ande­rem für eine vor­ge­scho­be­ne Stel­lung, die die eigent­li­che Fes­tung schützt. Nicht nur die alt­ehr­wür­di­ge Leser­schaft des Ver­lags darf sich auf wei­te­re Neu­über­set­zun­gen und Neu­her­aus­ga­ben in die­ser Rei­he freu­en – es wird wei­ter­ge­hen mit sol­cher­lei prä­gnan­ten und unzeit­geis­ti­gen Trouvaillen.

Wor­um geht es? Durch den Alge­ri­en­krieg geht eine Gra­na­te von Hand zu Hand. Müde Euro­pä­er, isla­mis­tisch-ter­ro­ris­ti­sche Rebel­len, „Orts­kräf­te“, „west­li­che Wer­te“: Die viel­schich­ti­gen Figu­ren und auf­ge­wor­fe­nen Fra­gen füh­ren gera­de­wegs in unse­re Tage. “Der Wehr­pflich­ti­ge, dem du die Gedär­me zer­fet­zen wirst, wer­de viel­leicht ich sein, mei­ne Hüb­sche. Nun, ich wer­de mich nicht bekla­gen. Man muß die Hen­ker töten, aber auch ihre Kom­pli­zen, selbst die wider­wil­li­gen; und mögen die Split­ter dei­ner Scha­le mich auch umbrin­gen, mein klei­nes Todes­ei: Du wirst einer guten Sache dienen.”

Vol­koffs Stil ist bril­lant, nie kann sich der Leser sicher sein, ob Iro­nie im Spiel ist oder scho­nungs­los Wirk­lich­keit geschil­dert wird. Zart­be­sai­te­te wie ich schla­gen viel­leicht beim ers­ten Durch­gang das knall­rot und grif­fig gebun­de­ne Büch­lein wie nach einem Tief­schlag zu – Lesen kann bru­tal sein. Doch der zwei­te Griff zur Hand­gra­na­te bleibt nicht aus, viel­leicht nen­nen des­halb Rezen­sen­ten man­che Bücher “fes­selnd”? Dann kommt näm­lich erst das eigent­li­che Lese­er­leb­nis, wenn man die Spra­che und die Ein­zel­sze­nen auf sich wir­ken las­sen kann.

Lese­be­fehl! Hier bestel­len.

(Und die rund­um erneu­er­te Netz­prä­senz des Karo­lin­ger Ver­lags fin­den Sie hier.)

Caroline Sommerfeld

Caroline Sommerfeld ist promovierte Philosophin und dreifache Mutter.

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Kommentare (79)

Maiordomus

26. November 2021 10:23

@ "Und mögen die Splitter deiner Schale mich auch umbringen, mein kleines Todesei: Du wirst einer guten Sache dienen."  Und noch das Vorangehende. Der Text entspricht ziemlich genau dem, was Hermann Lübbe am Beispiel von Brechts Stück "Die Massnahme" als den "terroristischen Imperativ" definierte. "Helft mir, Genossen!", fleht der mit seiner eigenen Stimme einstimmig zum Tode Verurteilte Verräter-Dissident bei der Aufforderung, das Todesturteil gegen ihn zu vollziehen. Im Gedanken der allgemeinen terroristischen Weltbefreiungssolidarität ist das Opfer, welches gar nicht persönlich gemeint ist, inbegriffen. Vgl. H. Lübbe: "Freiheit und Terror" - u.a. publiziert im Reclambändchen des Autors, er wird in Monatsfrist 95, "Praxis der Philosophie". Dort ist die hier schon mal in ihrer Authentizität umstrittene Posener Rede v. Himmler zitiert, betr. das Anständigbleiben auch angesichts von tausenden von Toten, die man bei einem angeblich notwendigen Werk "gesehen" hat. Himmler selber, der Hochsensible, soll sich als Zeuge einer solchen Massenhinrichtung mal übergeben haben. Das würde zu einem Tugendterroristen, siehe Robespierre, durchaus passen. 

Niekisch

26. November 2021 12:58

"Einblick in diese Gedankenwelt" ....und zugleich auch in zumindest einen Winkel seiner Weltanschaung:

 

Der weißen Rasse neues Morgenrot

 

Der weißen Rasse Morgenrot

wird im Erdgebiet sich offenbaren

erst, wenn dieser Rasse Wissende

erfüllen der Seele Band mit dem Geist,

und in ihnen wirken wird

Empfindung von der Schande,

die Seelen schwärzt, wenn sie

das Menschenwesen durch Materiensinn 

begreifen wollen.

( Zu der Bilder-Serie "Drei Kulturrassen" von Richard Techner, Wien ) abgedruckt in Herausg. Marie Steiner, Rudolf Steiner, Wahrspruchworte, Richtspruchworte - Eine Auswahl - Nachdruck 1981, S. 96)

Kommentar Sommerfeld: Wissen Sie, was da steht? Die "weiße Rasse" hat ihre historische Aufgabe. Heute können wir schon sagen: gehabt. Sie trug Europa. Sie gebar in ihrer Hochblüte den Materialismus - und erst dessen Überwindung wird dann eines Tages zeigen, wieso wir Weißen nötig gewesen sind.

Laurenz

26. November 2021 13:38

@CS

"zwei unvereinbare Berufe in einer Person: er ist Theologieprofessor für Liturgiewissenschaft und er ist Dichter."

Können Sie das einem diesbezüglich Bildungsfernen erklären? Theologie ist doch das Studium einer reinen, doch recht einfältigen Prosa-Dichtung.

Kommentar Sommerfeld:
Sie machen's einem echt nicht leicht, nicht jedesmal auf "Löschen" zu gehen. Wen soll das noch provozieren? Theologie zu studieren und zu lehren ist auch Ungläubigen selbstverständlich möglich, in einem Theologiestudium lernt man (anders als in der Koranschule oder in einem Bibelkreis) das Handwerkszeug einer historischen und philologischen Wissenschaft. Reicht das einstweilen zu Ihrer Elementarbildung?

Maiordomus

26. November 2021 15:19

Einer der grandiosesten Theologen, einschliesslich seines Verhältnisses zur Sprache, wie auch dazu noch ein viel grandioserer Dichter war der dieses Jahr zum 700. Todestag von mir aus gesehen im deutschen Sprachraum nicht angemessen genug gefeierte Dante Alighieri. Nicht gerade ein Beispiel, wie mir scheint, für die Unvereinbarkeit von Theologie u. Dichtung. Die bis heute stärkste dramaturgische nicht bloss Erklärung, sondern anschauliche Darstellung mit theologischer Durchdringung ist das Werk des grössten spanischen Dramatikers, Dom Pedro Calderon de la Barca, der sich in nicht gerade jungen Jahren noch zum Priester weihen liess: "Die Geheimnisse der heiligen Messe". Sah seine dramatische Darstellung der Messe 1962, von einer fahrenden Theatertruppe in einer Kirche aufgeführt, kaufte unterdessen die übersetzte und kommentierte Prachtsausgabe von Richard Kralik (1928). Seit der faktischen Verschrottung der Messe durch die zwar unsaubere Handhabung des Novus Ordo Missae brachte Calderon für mich die stärkstverbliebene Synthese von Liturgie und Dichtung im westlichen Europa.

Monika

26. November 2021 16:01

Och Laurenz,Theologie ist das Studium einer einfältigen Prosadichtung? Hallo?

Die Bibel ist voll von poetischer Dichtung. Vielleicht lesen Sie mal im Buch der Weisheit. Dort über die Gottesgabe der Weisheit (Weish 7,7-14.) Die ist nicht vielen gegeben. Schon im AT wird die Weisheit als Lehrerin der Tugend beschrieben. Weish.8, 7-8. „Denn sie ( die Weisheit) lehrt Maß und Klugheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit, die Tugenden, die im Leben der Menschen nützlicher sind als alles andere.“ Die Tugendlehre, die später Thomas und andere entfalten werden, ist also schon im Alten Testament niedergelegt. Das ist doch sehr erstaunlich, wie alt diese Ideen sind. Narrative Ethiken als Kontrast zu Gesetzes-  ( 10 Gebote) und normativen Ethiken ( Kant). Das müsste Ihnen doch eigentlich gefallen ? 

Lotta Vorbeck

26. November 2021 16:15

@Caroline Sommerfeld

"Nun bin ich seit einiger Zeit den Sezessionslesern durch unermüdliches Anthroposophieren aufgefallen, den einen freut das, den anderen ärgert’s."

---

"Und das ist auch gut so!"

.

"Anthroposophieren Sie bitte unbedingt weiter!" - sei Ihnen, sehr geschätzte Caroline Sommerfeld, hiermit ins Poesiealbum kalligraphiert.

Niekisch

26. November 2021 17:12

"Das Wort wallt durch die Welt

und die Weltenbildung

hält das Wort fest"

 

Rudolf Steiner

 

Recht hat er, aber hätte er gedacht, dass seine eigenen Worte hier zensiert werden?

Monika

26. November 2021 17:24

Ich werde für die Anthroposophie für immer und ewig verloren sein und auch keinen Zugang mehr finden. Hier auf dem Wochenmarkt verkauft eine Zauselbart Äpfel und Kartoffel, biologisch-dynamisch angebaut, nach Rudolf Steiner. So verschrumpelte und überteuerte Äpfel habe ich meinen Lebtag nicht gesehen. Das ist das ästhetische Argument. Mein Sohn machte ein Praktikum auf einem Demeterhof auf der schwäbischen Alb. Untergebracht in einem schäbigen Zimmer, um 5 Uhr früh aufs Feld zum Salatpflücken  für die Biokiste ( Stück 2,50 Euro). Eine Ziege brüllte vor Schmerz. Der Tierarzt wurde sehr spät gerufen. Kein Danke, keine materielle Anerkennung. Mein Sohn ist zäh, er jammert nicht. Beim Kuhhorneinbuddeln im Mondlicht verlor er allerdings den Glauben in die Biodynamik. Da bleibe ich doch lieber bei den Dinkelkeksen nach Hildegard 😂. 

Caroline Sommerfeld

26. November 2021 17:58

Antwort auf @Monika: Da haben wir sie wieder, die Einzelfälle. Unser einer Sohn macht seine Lehre auf einem Demeterhof - und es ist großartig dort. Er reift und gedeiht und lernt, nicht nur die Landwirtschaft im technischen Sinne natürlich. Das Überteuerte: überlegen Sie mal, was Landwirte reell verdienen würden, wenn sie nicht durch Agrarchemie und Subventionen am Leben gehalten würden. Demeterbetriebe unterliegen allerdings Qualitätskontrollen, sehr hohen sogar. Hier verkauft genausoeiner irre teures Gemüse, bio, aber meines Wissens nicht Demeter. Wir sagen immer "der Teure", und ansehnlich sind die meisten Waren auch nicht wirklich. Ich vermute, der macht einfach sein Ding und ist in keinem Handelsverband etc. Mitglied. Hat seine Vor- und Nachteile. Alles in allem: wie jede alternative Denk-, Lebens- und Produktionsform gelingen manche toll und andere versagen kläglich.

Laurenz

26. November 2021 18:17

@Monika

"Anthroposophie"

Eine frühere liebe Kollegin aus Aschaffenburg war aus Ihrem Job bei einem Makler an der Frankfurter Börse ausgestiegen & übernahm auf einem Demeterhof in der Steiermark das Käsehaus, eine sehr aufwendige Arbeit, weil man bei einer Rohmilchkäse-Produktion extreme Sauberkeit walten lassen muß, etwas, was industrielle Käseproduktion nicht leisten kann. Daher versuchte auch damals schon, die Industrie die Rohmilchkäse-Produktion über die EU verbieten zu lassen. Ich hatte diese Exkollegin in der Steiermark besucht (18 Jahre her). Der Hof war wie eine große Familie, alle zogen an einem Strang & waren sehr herzlich. Das Essen schmeckte wunderbar. Bis auf die Dunstglocke von Graz ist dort auch eine wunderbare deutsche Landschaft & sind wunderbare deutsche Menschen vorhanden. Es war so, wie man sich einen Hof auf dem Land & in den Bergen vorstellt. In meinen Augen ist gegen Steiner nichts einzuwenden. Anthroposophie ist nur eine Frage der Fokussierung der eigenen Aufmerksamkeit.

Monika

26. November 2021 18:29

@ Frau Sommerfeld 

Fairerweise muss ich sagen, dass ein Freund meines Sohnes seine Ausbildung auf einem Demeterhof in Norddeutschland gemacht hat und dort sehr zufrieden war. Es war sicher eine recht extreme Ausnahme. Ansonsten bin ich aber nicht so der Reformhaustyp. Ich gehe aber gerne auf regionale Märkte. 

Gracchus

26. November 2021 19:34

Von C. Lehnert kenne ich Gedichte und die korinthischen Brocken: beides zu empfehlen. So unvereinbar sehe ich seine beiden Berufe aber nicht. 

Rudolf Steiner wird jetzt auch z. B. von SZ und Spiegel für die niedrige Impfquote zur Verantwortung gezogen; dabei hat er vor allem vor Fanatismus auf beiden Seiten gewarnt. (Ein Beispiel, dass es nicht nur um die Impfung geht bzw. dass die Impfung für mehr steht.)

Die Handgranate muss ich lesen! Gerne fürs WE - aber bei meinem (linken - falls das kein Pleonasmus ist) Buchhändler um die Ecke kann man die nicht mal bestellen. Ist der Karolinger auch gecancelled? 

Tatarenwüste ist auch noch nicht da - also fange ich mit Die Brücke über die Drina an.

Niekisch

26. November 2021 19:49

"siehe Robespierre"

@ Maiordomus 10:23: Wenn Sie ihn erwähnen, dann möchte ich auf ein Schweizer Schicksal in diesem Zusammenhang, speziell dem Fall "Sturm auf die Bastille" erinnern: "Jeder Offizier, Unteroffizier oder Schweizer ( Regiment von Salis unter Ludwig von Flüe zum Schutz der Bastille) wurde von 2 Mann am Kragen gepackt und unterwegs mißhandelt. ...Es ging wie bei einer Plünderung zu; man riß sich um sie. Jeder wollte einen fortschleppen, denn man gedachte sie abzuliefern, um dann das Vergnügen zu haben, zu sehen, wie sie gehängt wurden...Auf dem Wege zum Stadthaus standen sie Höllenqualen aus..Von allen Seiten wurde gerufen: "Man muß sie hängen! Man muß sie in Stücke reißen! Man muß sie verbrennen!" Und oft genug folgte den Rufen die Tat... Sie wurden grün und blau geschlagen. ihre Gesichter hatten die gleiche Farbe angenommen wie ihre Kopfbedeckung" usw. ( Kircheisen, Friedrich M., Die Bastille, 1927, S. 215 )

Wer weiß bei welchem geschichtlichen Ereignis auch immer, auf welcher Seite er letztlich steht? 

wolfdieter

26. November 2021 22:08

Halb-OT – sehe gerade Dissens im Kommentarbereich zum Thema Theologie und Bibel. Erlaube mir Hinweis auf visuelle Überarbeitung der Bibel als Ebook (Lutherbibel Stand 1912).

https://wolf-busch.lima-city.de/html/Tagebuch/2021/Bibel_als_EBook.htm

Volksdeutscher

26. November 2021 23:09

"....er ist Theologieprofessor für Liturgiewissenschaft und er ist Dichter. Die zwei unvereinbaren Berufe ließen sich nur auf eine Weise zusammenbringen, die heutzutage nicht mehr üblich ist."

Widerspruch! Die katholische Liturgie ist die sinnhafte Verschmelzung von Geist, Bewegung und Wort.

Waldgaenger aus Schwaben

26. November 2021 23:19

Diesen Kaltenbrunner wollte ich mir mal angucken, weil er hier so gelobt wurde. Speziell seine späten Bücher "Johannes ist sein Name" und "Dionysis. Sie sind, auch antiquarisch, nicht mehr zu erhalten. Man müsste in die Deutschen Nationalbiblotheken gehen, um die im Präsenz-Lesesaal zu lesen, falls der nicht "wegen Corona" geschlossen ist. Wer macht das schon. Verschlungen vom Mahlstrom der Zeit, Gott Chronos frißt seine Kinder. So schauts aus!

Die größten der Denker wirken nicht durch ihre Werke, sondern durch ihre Jünger.

 

Volksdeutscher

26. November 2021 23:24

"Und um ihn herum die Bewunderer und Hasser, Nachahmer und Wegdrifter, Spiritualisten und Ökonomen, Sozialisten und Völkischen, Deutschen und Fremden."

Also, ich habe Steiner gern gelesen. Vielleicht deshalb, weil ich ihn als einen Ableger und Geistesverwandten Nietzsches verstand und ihn auch so las. Ich fand nichts Weltfremdes oder gar Hinterwäldlerisches in seinen Schriften. Seine modernen Anhänger jedoch, die sich heute Antroposophen nennen, finde ich zumeist gruselig: Es ist so schick, Steiner zu lesen und mit seinem Vokabular um sich schmeissend sich über andere erhaben zu fühlen...

Solange Rudolf Hess seine Hand über die Antroposophen hielt, konnte Himmler ihnen nichts anhaben. Es ist mir jedoch ein Rätsel, wie die Linke ihn an sich reissen konnte.

Gracchus

26. November 2021 23:55

"Ich beschloss im falschen Jahrhundert zu sein." Wette, das Gefühl kennen die meisten hier im Forum?

Carsten Lucke

27. November 2021 00:33

@ Gracchus

Schön, jedoch bitte die Kommasetzung pflegen - ist über "Jahrhunderte" gültig,

Und das "ß" ehren !

Grüße !

Krohn

27. November 2021 04:07

@ Laurenz

Es ist doch verwunderlich, dass ausgerechnet Sie, ein Neuheide und Nietzsche-Verehrer, "gegen Steiner nichts einzuwenden" haben... Ist Ihnen etwa entgangen, dass Steiner bei all dem Synkretismus seiner Lehre immer darauf pochte, "der Sonnengeist Christus" und "das Mysterium von Golgatha" seien zentral für die Menschheitsgeschichte, ja für den ganzen Kosmos?

Klar, es kam zwischen Steiner und den etablierten Kirchen mal zu Streitigkeiten, vor allem weil sich Steiners gnostische Christologie für sie als schlecht verdaulich erwies. Das ist aber belanglos, auschlaggebend ist Steinerscher Anspruch, das Christentum als metaphysische Lehre anthroposophisch zu steigern, vor allem aber mit den vorchristlichen Traditionen der indogermanischen Völker zu verschmelzen, um es damit quasi zu rehabilitieren. Auch sonst sehe ich bei Steiner neben einigen guten Ansätzen mehr als genug linkslastiges Gutmenschentum und christliche Moral, was Nietzsche sicherlich zuwider wäre...

H. M. Richter

27. November 2021 04:33

"Christian Lehnert vereint zwei unvereinbare Berufe in einer Person: er ist Theologieprofessor für Liturgiewissenschaft und er ist Dichter."

Und wer einmal an einem Wochenende in Leipzig weilt, beispielsweise um den Thomanerchor am Grabe Bachs in der Thomaskirche zu hören oder seine Fußballmannschaft im ehemaligen Zentralstadion zum Sieg gegen das Kommerzkonstrukt des deutschen Fußballs zu treiben, der kann an einem Sonntag, mit etwas Glück, Christian Lehnert in der neuen Universitätskirche St. Pauli am Augustusplatz auch predigen hören.

Maiordomus

27. November 2021 07:46

@Niekisch. Sie sollten sich über meine Einschätzung von Himmler und Robespierre, von dem ich mir in Ihrem geschilderten Verhalten gegen die Schweizer schon 1957 bei der Lektüre des Romans "Die Kammerzofe des Robespierre" von Bestsellerautor Franz Heinrich Achermann eine erste Vorstellung gemacht habe, im Zusammenhang mit Hochsensibilität (wie Himmler) keine falsche, nämlich verharmlosende Vorstellung machen. Hochsensibilität war, wie einst in einem Seminar bei Lübbe nach Quellen erarbeitet, nicht selten ein Kennzeichen von Personen, die sich von terroristischen Imperativen leiten liessen. So auch bei Mitgliedern der Baader-Meinhof-"Gruppe" (wie die Sprachregelung bei Verstehern lautete, in Abgrenzung zu Bande) mit Blick auf hypermoralische Motivationen. Bei Robespierre war der von ihm zum Köpfen bestellte Danton der mentalitätsmässige Gegensatz, wohingegen etwa Charlotte Corday, die Erstecherin von Marat, meinem Neuenburger Landsmann, als eine im deutschen Idealismus respektierte Tugendterroristin anerkannt war. Die Tat benötigte nicht weniger gewissensbetäubende tugendbestätigende Selbstüberwindung als z.B. bei antifaschistischen Flugzeugentführern die auschwitzkompatible Sortierung von jüdischen und nichtjüdischen Passagieren. 

Gustav Grambauer

27. November 2021 08:38

Volksdeutscher

I

Freut mich zu lesen. Meine Tante hatte mich in den 80ern in die etwas sehr provinziell-verpennte Jenenser Anthroposophenszene um die Jenaer Bücherstube herum eingeführt. Meine ersten eigenen Steiner-Bücher, Vorkriegsexemplare, fielen mir durch Zufall in Szeczin / Stettin auf dem Flohmarkt, damals der Geheimtipp zum Aufbau einer Privatbibliothek von Ostberlin aus, in die Hand. Auch ich bin von Nietzsche her zu Steiner gekommen, zuvor ebenso von dorther bezogen war mir der Röckener überlebenswichtig gewesen. Im Juli `89 gab mir mein Vater ein Dienstexemplar von Henrichs "Vormundschaftlichem Staat" aus dem "Giftschrank" seiner Behörde zur Ausleihe. (H. hatte damit wie auch im Neuen Forum die Dreigliederungsidee eingeführt, damit aber überall auf Granit gebissen.) Als die Mauer aufging war ich also mit Erwartungen gespannt wie ein Flitzebogen. Habe mir dann sogleich die Anthro-Szene in Westberlin angeschaut und bin nahezu überall vor Entsetzen sozusagen gleich rückwärts wieder raus. Wenn ich mir diese Eumel, mehr oder weniger Anthromarxisten wie ich immer sage, zum Maßstab genommen hätte, wäre ich niemals Anthroposoph geworden! Obwohl ich mich sehr zurückgehalten habe, mich erstmal nur umgeschaut habe, haben wiederum die mich teilweise mit äußerster Arroganz wie einen Außerirdischen behandelt, der - schon als "Ossi" - nur ihre mit tausenden linken Korrektheitstabus abgesicherte Spießerwelt durcheinanderzubringen droht.

II

Volksdeutscher

27. November 2021 08:49

Vielleicht oder gar womöglich bräuchten wir einen von rechts gelesenen Rudolf Steiner....

Kommentar Sommerfeld: Das tu ich doch die ganze Zeit!

wolfdieter

27. November 2021 08:56

@Volksdeutscher 26. November 2021 23:24

Solange Rudolf Hess seine Hand über die Antroposophen hielt, konnte Himmler ihnen nichts anhaben. Es ist mir jedoch ein Rätsel, wie die Linke ihn an sich reissen konnte.

Das ist weniger verwunderlich angesichts der Analysen Einiger, die den Nationalsozialismus als Spielart oder Häresie (Klonvsky) des Sozialismus ansehen.

Kuehnelt-Leddin, „Die falsch gestellten Weichen“, ISBN 978-3-99081-012-5 S. 39:

Es war sicherlich ein verhängnisvoller Fehler in den Tagen der Weimarer Republik, die Nationalsozialisten auf die äußerste Rechte des Reichstags zu setzen. Als Nationalisten und Sozialisten gehörten sie auf die extreme Linke!

URN

27. November 2021 10:45

Es kann auch sein, daß es vom Bauer abhängt, ob sein Hof funktioniert, und nicht von Demeter oder Steiners Rudolf.

Volksdeutscher

27. November 2021 11:32

@wolfdieter - Ich danke Ihnen für die Empfehlung, ich muß mal das Buch lesen, um dazu eine kompetente Meinung abzugeben. Vorläufig und nach dem zitierten These fällt mir nur ein, daß es ungarische Konservative aus dem intellektuellen Umkreis der Fidesz - unabhängig von den Nationalkonservativen und Nationalisten - die Meinung vertreten, daß die "organisierte Privatmacht" (ihre Bezeichnung der selbsternannten globalen Elite) nichts so sehr fürchtet, wie eine Politik, die die politischen Prinzipien Nationalismus und Sozialismus miteinander gekonnt zu verknüpfen versteht. Nur diese Macht könnte ihr, wie schon einmal in der Geschichte, gefährlich werden. Dies dürfte hauptsächlich hinter der erbitterten Bekämpfung einer jeden Politik stehen, die dies zum Ziele setzt. Denn solange dies erfolgreich verhindert werden kann, herrscht das Prinzip des "divide et impera" und sie werden weiterhin erfolgreich Nationalisten und Sozialisten aufeinanderhetzen (können) und damit die Nation spalten.

Volksdeutscher

27. November 2021 11:42

@URN

Es kann aber auch sein, daß wir keine Bauern mehr haben, sondern nur noch Landwirte, die dringend des alten Wissens und Naturinstinkts bedürften, die Bauern ehemals besaßen. Bei der Aneignung dieses Wissens können sowohl Demeter als auch Steiner nützliche Hilfen sein. Ohne Naturinstinkt jedoch bleibt selbst dieses Wissen nur aufgesetzt.

RMH

27. November 2021 12:08

Der Bildband ist sicher gut. Aber wer hat heute noch die Zeit, insbesondere, wenn er einmal ein gewisses Alter überschritten hat, sich in die riesige Fülle der Steinerschen Schriften einzulesen?

Da kapituliere ich. Wesentlicher bei aller echten Esoterik ist die Initiation durch einen lieben Menschen. Daher steht in vielen, höchst unterschiedlichen Richtungen (!), auch der Lehrer im Zentrum der Überlieferungen (bei den Indern der Guru - ein Wort, welches seit Jahrzehnten der Lächerlichkeit anheim gegeben wurde). Wie auch immer: Es gab schon immer Menschen, welche gewissen Sensibilitäten, Erfahrungen, Visionen, Eindrücke, Vermutungen hatten und diese dann versuchten in Sprache zu bannen, obwohl es dafür eigentlich keine passenden Begriffe gab (und man nach Wittgenstein dann konsequent zu schweigen hätte). Also bedienten sie sich ihrer damaligen Begriffswelten oder gar "Moden" oder auch eigenen Ticks und Neigungen. Bspw. "Wurzelrassen" kann man daher nie biologisch verstehen. Wenn man auf ein ganz anderes Lager blickt und einmal Freud in seinen Originaltexten liest, fällt einem auch schnell auf, dass Freud echte Probleme hat, das, was er als Unterbewusstes begreift, sprachlich zu fassen und seine Sexualisierung ist eher das Ringen um den Ausdruck, das schriftliche Festhalten des Erkannten, als konkrete sexuelle Akte - mit bei Freud z.T. fatalen Folgen.

Maiordomus

27. November 2021 12:14

Der Buchtitel  "Die Handgranate", auf den in der Debatte vor lauter Rudolf Steiner wenig eingegangen wurde, passt indes auch noch zum oben im Zusammenhang mit @Niekisch debattierten terroristischen Imperativ, gilt doch in der Theorie des Terrors auch gemäss John Most die Handgranate als "Speerspitze des Weltgeistes, gefüllt mit Sprengstoff". Son handhabte es auch eine hoch idealistische und hoch schwangere (jüdische) Studentin um 1881 bei der Mitwirkung an einem Attentat auf den Zaren  Die historisch bedeutendste Heldin, auch frauengeschichtlich gefeiert, ist die, es wurde oben schon genannt, von Klopstock gelobte "Männin Corday" , über welche eines der ersten feministischen Dramen der deutschen Literatur geschrieben wurde, 1804, von "Engel" von Westphalen, im gleichen Jahr, da Schillers Tell uraufgeführt wurde. Schon der Prolog betonte die freiheitsorientierte "engelhafte Tugend" der Messerstecherin; nicht zu vergessen, dass schon Agamemnon bei seiner Heimkehr von Troia im Bad erstochen wurde, wobei aber immerhin noch der Liebhaber der Ehefrau das blutige Werk zu vollenden hatte. Die Autorin verwendete für ihre Heldin ausdrücklich den Klopstockschen Begriff "Männin", wäre heute aber wohl nicht mehr ganz genderkompatibel für eine Heldenfrau. 

Gracchus

27. November 2021 12:23

@C. Lucke 

Danke. Aber wo sitzt ein Komma falsch? Scharfes s würde ich ehren, ist aber auf meiner Tastatur nicht vorhanden.

 

Gracchus

27. November 2021 12:37

@ Waldgänger aufgreifend: Ich würde gern wieder im "Dionysius" lesen, vor allem die Ausführungen zur Gnade. Antiquarisch gibt es den für 100 -120 EUR. Wer macht ein besseres Angebot?

Ich weiß es nicht, aber aus en passant-Bemerkungen Kaltenbrunners meine ich herausgelesen zu haben, dass er Steiner & Anthroposophie nicht sehr hochschätzte. 

Kommentar Sommerfeld: Er zitiert ihn mehrfach zustimmend, hat aber m.W. keinen eigenen Essay über ihn verfaßt (z.B. in den "Europa"-Bänden findet sich kein Steiner). Die alte "Graue Edition" zu bekommen ist schier unmöglich - ich hatte vor zwei Jahren Glück mit etwas über 30 Euro beim "Dionysius", den "Johannes" bekam ich geschenkt. Eine Neuauflage wäre nötig, aber mit den Rechten steht's schwierig.

Gracchus

27. November 2021 12:52

"Schade, dass es die Askese schon gab. Denn hätte es sie nicht gegeben, Nietzsche hätte sie erfunden, anstatt gegen sie zu polemisieren, und wäre damit glücklicher geworden als mit dem Willen zum Leben. Wie überhaupt die Religion Nietzsche in allem zuvorgekommen war: Sie ließ ihm nur übrig, sie zu restaurieren."

"Je heftiger Nietzsche gegen Jesus und das Neue Testament polemisiert, desto mehr geht der Ton der  Evangelien in seine eigene Verkündigung ein." 

aus: Henning Ritter: Notizhefte

Laurenz

27. November 2021 15:05

@Krohn @L. (1)

"Auch der Führer war Katholik"

War das jetzt seine verabscheuungswürdigste Tätigkeit, so für mich als Heide?

Ich kann Ihrer linken Logik, jemanden gänzlich in den Orkus zu jagen, weil mir dieses oder jenes an ihm nicht paßt, nichts abgewinnen. Wer ohne Sünde ist, werfe den 1. Stein. Ihrer Logik entsprechend dürfte ich mich nicht auf diesem katholisch verseuchten Forum aufhalten. Ich mag aber GK, vor allem, wenn Er vorliest & fühle mich BK politisch verbunden, obwohl Er sich auf einer intellektuellen Ebene artikuliert, die mir eigentlich fremd ist.

Aktuelles Beispiel die Aufhebung der Immunität Höckes. Bei "Alles für Deutschland" (heute wohl Germany first), muß da einen die Nutzung durch die SA interessieren? Oder sagte die (eher links-schwule) SA durchweg Falsches? 

Was ich den Katholiken im großen Maßstab vorwerfe, ist einerseits die Bibel nicht gelesen zu haben, andererseits auch hier im kleinen Maßstab die spirituelle Wahrnehmung anderer vor 2k Jahren zu verehren, was ein Quatsch.

Ich verließ die Kirche vor allem deswegen, weil ich die Bibel gelesen hatte. Der Quran war in keiner Weise besser, dieselbe Systematik. 

Laurenz

27. November 2021 15:06

@Krohn @L. (2)

Steiner lebte in einer Zeit, als die Kirche glücklich kastriert war. Noch 150 Jahre vorher wäre es Ihm ganz anders ergangen. Denn er hatte spirituelle Wahrnehmung. Dafür hätte Er gebrannt. Und ob Steiner seine visionären Lichtgestalten nun Christus, Baldur oder Apollon nennt, ist mir egal. Es sind Seine spirituellen Wahrnehmungen. Steiners Verehrung Goethes ist an sich selbst widersprüchlich. Goethe war unser größter Heide & damit auch ein größerer Heide als Nietzsche.

Tanzen ist eine magische Handlung. Deswegen ist es auch kein Fehler seinen eigenen Namen oder etwas anderes zu tanzen. Vor allem man macht die Magie selbst, erlöst sich also selbst. Auch das gemeinsame Singen in Kirchen oder am Lagerfeuer, eine Aufstellung ist kollektive Magie. Dafür stehe ich als Heide ein.

Laurenz

27. November 2021 15:12

@URN/Der_Juergen

Es kann auch sein, daß es vom Bauer abhängt, ob sein Hof funktioniert, und nicht von Demeter oder Steiners Rudolf.

Es kann auch sein, daß es vom SiN-Foristen abhängt, ob sein Beitrag was taugt, und nicht von Götz Kubitschek oder Caroline Sommerfeld.

Oh mein Gott, warum hast Du mich verlassen?

Niekisch

27. November 2021 15:28

"@Niekisch. Sie sollten sich über meine Einschätzung von Himmler und Robespierre, von dem ich mir in Ihrem geschilderten Verhalten gegen die Schweizer schon 1957 bei der Lektüre des Romans "Die Kammerzofe des Robespierre" von Bestsellerautor Franz Heinrich Achermann eine erste Vorstellung gemacht habe, im Zusammenhang mit Hochsensibilität (wie Himmler) keine falsche, nämlich verharmlosende Vorstellung machen."

@ Maiordomus 12:14: Meine Bemerkung sollen keinesfalls verharmlosend wirken, sondern speziell auf die Zeit der sog. franz. Revolution bezogen lediglich aufzeigen, dass Terroristen, Beschützer von Institutionen, ja sogar das an sich unbeteiligte gemeine Volk sich in Momenten der Zuspitzung nicht mehr sicher waren, wohin sie gehörten oder wohin siesich flüchten sollten. 

Ein Beispiel aus späterer Zeit: "Bademax" Max von Baden.

 

Niekisch

27. November 2021 15:36

"Analysen Einiger, die den Nationalsozialismus als Spielart oder Häresie (Klonvsky) des Sozialismus ansehen."

@ wolfdieter 8:56: Die sind schief gewickelt. Der Nationalsozialismus hat das Sozialistische nur als eine Bandscheibe seines nationalistischen Skeletts angesehen. 

Laurenz

27. November 2021 15:38

@Gracchus

"Schade, dass es die Askese schon gab"

Meine Urgroßeltern (groß-)mütterlicherseits waren einfache Leute, & wenn Sie so wollen Anthroposophen vor Steiner. Davon gab es einige. Mein Urgroßvater war Chemiearbeiter & nach einem schweren Werksunfall kaufte Er sich mit meiner Urgoßmutter um 1900 ein kleines Landgut in Unterfranken. Meine Urgroßeltern betrieben alternative Landwirtschaft, abseits von von Liebigs Vorgaben. Sie lebten mit 9 Kindern arm & asketisch. Das Gemüse konnte sich sehen lassen. Und jede Familie backte abwechselnd das Brot für das ganze Dorf in einer Woche. Das funktionierte. Heute schwierig vorstellbar. 

Als meine Urgroßmutter ab 1914 alleine mit den Kindern den Hof bewirtschaften mußte, weil mein Urgroßvater im 1. Krieg diente, war Ihr bester Freund ein Baum, der Ihr die Kraft gab, durchzuhalten, & kein Marienbildnis in der Kirche.

Allnichts

27. November 2021 15:52

https://graue-edition.de/search?search=kaltenbrunner

An die Moderation: Falls anderes gemeint war, Kommentar einfach löschen.

Kommentar Sommerfeld:
Genial - nein, genau das ist gemeint!

Laurenz

27. November 2021 16:10

@Niekisch @WolfDieter

"Die sind schief gewickelt. Der Nationalsozialismus hat das Sozialistische nur als eine Bandscheibe seines nationalistischen Skeletts angesehen."

Da scheiden sich wohl die Geister. Denn diese Debatte liefe endlos.

Im Gegensatz zum real existierenden Sozialismus oder Bolschewismus gab es in der Wehrmacht & in der Bundeswehr bis zum heutigen Tage nur eine Verpflegungsklasse. In der Roten Armee 5.

Die Nationalsozialisten definierten als einen der wenigen ideologischen Aspekte die Gleichwertigkeit jeglicher Arbeit, auch wenn es in der kurzen Existenz nicht möglich war, gleich zu entlohnen.

Die Nationalsozialisten diskreditierten also unternehmerische Arbeit nicht, sondern definierten diese als Teil der Volksgemeinschaft. Immerhin zahlten die Reichen im III. Reich eine höhere Körperschaftssteuer als heute. Etwas, was wir von der ausgefallenen Ampel in Berlin, links abgebogen, jetzt nicht unbedingt erwarten können.

Carsten Lucke

27. November 2021 16:40

@ Gracchus

Sind 64 Euronen für den Kaltenbrunner akzeptabel ? 2. Auflage bei "Die Graue Edition" !

https://graue-edition.de/buecher/164/dionysius-vom-areopag-band-i-ii

( Zu oben : Lese Ihr Zitat nun ohne Komma, was einen ganz anderen Sinn ergibt - interessant. Nichts für ungut !)

 

URN

27. November 2021 16:57

Irgend etwas ist bei Ihnen, Laurenz, offensichtlich "verrutscht". Am 25. November, 23:37, schreiben Sie zu Herrn Kubitscheks Artikel einen Kommentar, gerichtet an mich und Der Juergen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nichts geschrieben​​​​​. Nun schreiben Sie hier um 15:12 wieder für mich und Der Juergen, obwohl der Letztere noch nichts verbockt hat.

Niekisch

27. November 2021 18:45

"wohingegen etwa Charlotte Corday, die Erstecherin von Marat, meinem Neuenburger Landsmann, als eine im deutschen Idealismus respektierte Tugendterroristin anerkannt war.".....Die historisch bedeutendste Heldin, auch frauengeschichtlich gefeiert, ist die, es wurde oben schon genannt, von Klopstock gelobte "Männin Corday" , über welche eines der ersten feministischen Dramen der deutschen Literatur geschrieben wurde, 1804, von "Engel" von Westphalen."

@ Maiordomus 7:46 + 12:14: Etwas verwirrend ist in diesem Zusammenhang ein Zitat aus Sieburg, Friedrich, Robespierre, Kurt Desch, 1955, S. 101: "...Marat wird von der Jungfrau ( Fettung und kursiv durch mich, niekisch ) Charlotte Corday erdolcht,..." Wie und was war sie denn nun?

Gracchus

27. November 2021 20:49

Mist, zwei Zitate versemmelt. In dem Ritter-Zitat muss es  - das war die ideologisch trainierte Autokorrektur - natürlich destruieren statt restaurieren heißen.

@Carsten Lucke, Allnichts

Danke für die Hinweise. Ich kaufe meine Bücher fast nur noch antiquarisch. Ausser ausgewählte Stücke. Die Tartarenwüste ist frisch eingetroffen, aber Sommerfeld/Barkhoff erweisen sich als echter page-turner. Die Veröffentlichung rechne ich Antaios hoch an; für viele mag das sehr randständig sein, aber für mich treffen die Fragen und Antwortversuche ins Herz der Dinge.  

Gracchus

27. November 2021 21:01

Von Rudolf Steiner kenne ich nur wenige Schriften. In vielem vermag ich ihm nicht zu folgen, ich kann es nicht überprüfen, mein Zugang zur Akasha-Chronik ist limitiert. Wo ich ihm folgen kann, finde ich verblüffende und erhellende Anregungen. Die Bedeutung von Steiner hat @Laurenz sehr gut getroffen. Es geht nicht darum, sich einen anthroposophischen Jargon anzueignen oder irgendetwas nachzuplappern. Es geht darum, selber Schritte in die geistige Welt zu machen und diese Welt wahrzunehmen zu lernen, als lebendig und konkret, kurzum als wirklich. Das hat ihm wohl den Weg in die Akademie verbaut. Die Bedeutung liegt auch darin, dass in Steiner viele deutsche geistesgeschichtliche Linien zusammenlaufen, er aber Wege aufzeigt, wie dieser Geist einen Sitz im Leben bekommt. 

links ist wo der daumen rechts ist

28. November 2021 00:02

Erlösung

 

Interessant die Dreiteilung der Buchvorstellungen:

Die lichte Welt der Engel (ohne Verdammnis?).

Für mich blieb vor Jahren der Hinweis in Dubravka Ugresics „Kultur der Lüge“ auf Swedenborgs „Weisheit der Engel“ (und deren Sprache) nicht ohne Schrecken…

Das Zitat aus dem Buch erinnert jedenfalls stark an C.G. Jungs etwas abwegig scheinende Schrift über Ufos, die auch die Frage der Angelologie berührt.

In der Mitte Rudolf Steiner und die Frage nach innerweltlicher Erlösung.

Danke übrigens für das Steiner-Zitat als kleinem Wink zu meiner Begräbnis-Rede.

Und zum Schluß die innerweltliche Verdammnis (die Totschlägerreihe der Geschichte) und die Frage, welches Maß an Gewalt erreicht sein muß, um in Erlösung umzuschlagen.

Darüber weiter nachzudenken, reichen 1500 Zeichen nicht aus.

Niekisch

28. November 2021 10:14

@ wolfdieter 27.11. 8:56, @ Volksdeutscher  27.11. 11:32, @ Laurenz 27.11. 16:10:

Genau genommen gehörten die Nationalsozialisten überhaupt nicht in eine Sitzordnung des Reichstages, wie sie immer wieder deklariert hatten. Sie wollten den Parlamentarismus endgültig beseitigen. Und genau besehen waren sie die ersten wirklichen Antiglobalisten, ein geradezu genialer Schachzug, das schärfste Werkzeug der Internationalisten, nämlich den Glück verheißenden Sozialismus in die eigene Werkzeugkiste des Nationalismus zu packen. Einer der wenigen wirklichen Weltanschauer des NS neben Christoph Steding, Friedrich Alfred Beck, formulierte den nichtsystemischen, "Persönlichkeitssozialismus" des NS so: "..ist Sozialismus im wesentlichen keine wirtschaftliche Angelegenheit...ist eine auf die volkliche Gemeinschaft gerichtete charakterliche Haltung der Volksgenossen. Solche Haltung kann der reichste wie der ärmste Volksgenosse in gleicher Weise bezeugen. Aller Sozialismus setzt den echten, den völkischen Nationalismus voraus...

Zumindest die Nationalsozialisten an der Macht waren keine Sozialisten im Sinne der damals international vorherrschenden Terminologie, sondern reine Wollens- und Tatsozialisten.

 

Ulrich aus Wuerttemberg

28. November 2021 11:41

Wenn ich Rudolf Steiner richtig verstanden habe, dann handelt der Mensch erst dann frei, wenn er aufgrund seiner eigenen voraussetzungslosen Denkbemühungen zu Erkenntnissen kommt, an denen er sein Handeln misst und begründet. Nicht weil der „Liebe Gott“ oder Dr. Steiner oder sonst eine Autorität etwas gesagt hat oder fordert gilt als Richtschnur für seine Handlungen! Maßstab allein ist, worin das Erkennen des ICHs des freien Menschen mit Gott und allen anderen äußeren Autoritäten übereinstimmt! Dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg für uns alle, den wir aber zu gehen beginnen müssen, wenn wir im Geiste freie Menschen werden wollen! Und der Weg geht einzig und alleine über die Schulung des eigenen Denkens! (Viele, die hier schreiben und sich redlich um das denkerische Durchdringen der aktuellen Ereignisse bemühen, stehen gewissermaßen vor dem Tor zur Anthroposophie wie sie Rudolf Steiner verstand!!)

Das folgende Zitat stammt aus „Die Philosophie der Freiheit“ Seite 191 (es passt leider nicht in das 1500er Schema, deshalb "Fortsetzung folgt!"

Ulrich aus Wuerttemberg

28. November 2021 11:42

Das folgende Zitat stammt aus „Die Philosophie der Freiheit“ Seite 191 „Der freie Geist handelt nach seinen Impulsen, das sind Intuitionen, die aus dem Ganzen seiner Ideenwelt durch das Denken ausgewählt sind. Für den unfreien Geist liegt der Grund, warum er aus seiner Ideenwelt eine bestimmte Intuition aussondert, um sie einer Handlung zugrunde zu legen, in der ihm gegebenen Wahrnehmungswelt, das heißt in seinen bisherigen Erlebnissen.“

Der unfreie Geist orientiert sich an menschlichen oder übermenschlichen Autoritäten, gesellschaftlichen Konventionen, Gesetzen und Geboten. Neue Situation versucht er anhand früher Erfahrungen in gleichen oder ähnlichen Situationen zu bestehen. Für jede Situation in die er kommt hat er bereits eine Vorstellung aus Erfahrungen in der Vergangenheit parat.

Der freie Geist hingegen erschafft für jede neue Situation eine neue und eigene Vorstellung. Er orientiert sich weder an eigenen Erfahrungen aus der Vergangenheit, noch an dem was man im Allgemeinen tun würde, noch an weltlichen oder höheren Autoritäten. Er entscheidet am Einzelfall und zwingt den Einzelfall nicht in ein allgemeines Schema hinein!“

wolfdieter

28. November 2021 11:55

@Niekisch  28. November 2021 10:14 – Danke, mit Interesse gelesen. Was ist das Dialektische Gegenstück zum Wollens- oder Tatsozialisten?

Niekisch

28. November 2021 13:14

"Was ist das Dialektische Gegenstück zum Wollens- oder Tatsozialisten?"

@ wolfdieter 28.11. 11:55: Daß ich "und", nicht "oder" geschrieben habe, ist nicht ohne Bedeutung, weil dadurch die Personenbezogenheit zum Ausdruck kommt. Der marxistisch- internationalistische Sozialist hingegen kann mit dem lat. Begriff volvo= abrollen lassen in dialektischem Gegensatz belegt werden. 

II folgt

 

Niekisch

28. November 2021 13:15

II.

Deshalb hat kein fremdes Volk..ein Recht, die soziale Frage für ein anderes Volk aufzugreifen und einer Lösung zuzuführen....Aber eine jede Form der geistigen und politischen Gewaltherrschaft, eine jede Art irgendeines lebensvernichtenden und schematisierenden Imperialismus ist hier ausgeschlossen...Je größer die eigengeartete aufbauende Mächtigkeit eines Volkes ist, desto wertvoller ist dieses Volk als Glied des neuen übervölkischen Gefüges." ( Beck aaO, S. 106, 107, 232, 233 ) 

Wozu der Krieg dieses Ursprungswollen geführt hat, das zeigt sich am Eingeständnis Hitlers in seinen Tischgesprächen 1943, er sei zum Imperialisten geworden.

Niekisch

28. November 2021 14:06

III. Der nachfolgende Text ist wegen Fehlkopierens zwischen I. und II. einzufügen: 

Dieser Sozialist läßt nach Anstoß die Klassenkampfgeschichte quasi automatisch zum Kommunismus hin abrollen. Demgegenüber war der Nationalsozialist mit "revolvo"- zurückwälzen zu belegen, weil er  innenpolitisch zur sozialen Volksgemeinschaft zurück wollte, außenpolitisch jedenfalls nach Beck zu einem Bund sozialistischer Völker: "Denn nur die Glieder eines wesenhaften, eines völkischen Ganzen besitzen aufgrund ihrer Gliedschaft in diesem Ganzen die Kräfte, die für die von ihnen geforderte Haltung nötig sind.

Laurenz

28. November 2021 14:48

@Niekisch (1)

"Ich hatte Sie gewarnt"

Aber Sie sind eben ignorant.

Ihr 3-fach Beitrag ist von vorne bis hinten Schwachsinn. Auch die KPD hätte Ihrer Logik zufolge nicht in den Reichstag gehört, da auch die KPD keine parlamentarische Republik präferierte, wie man am Freistaat Bayern gut festmachen kann. 

Auch die SPD ruinierte ein Staatssystem, das Kaiserreich, weil sie die Macht des Kaisers beerben wollte & dies auch tat, was natürlich in einer Erbmonarchie nicht ging. SPD-Mandatsträger ließen auf die Roten-Matrosen-Verbände schießen.

Außenpolitisch könnte man nach Ihrer Logik auch Stresemann & das Zentrum aus dem Parlament hinausbefördern. Waren doch die Gebiets-Forderungen des Friedensnobelpreisträgers Stresemann viel weitreichender als die Hitlers.

Laurenz

28. November 2021 14:54

@Niekisch

"Tischgespräche"

Bei den Debatten über Adolf Hitler sollte sich das Forum doch mal einig werden, ob es nun die Tischgespräche als Quelle akzeptiert oder nicht. Aber diese zu benutzen, wie es einem gerade paßt, ist unlauter.

Was Ihre sozialistischen Völker angeht, so proklamierte Stalin (Disput mit Hajo Blaschke) zumindest formal nach außen den Sozialismus in einem Lande, wobei das historisch eine reine Formalität blieb. Aber immerhin heißt das wichtigste Identitäts-Merkmal der Sowjetunion: Großer Vaterländischer Krieg.

Als letzter Punkt ist zu erwähnen, daß III. Reich besaß keine Kolonien.

(...)

Niekisch

28. November 2021 16:17

@ Laurenz: wie bereits früher ausgeführt, ist ein Diskurs zwischen uns beiden nahezu unmöglich, so dass ich Ihre Ausführungen unrepliziert stehen lassen möchte. Ich bitte um Verständnis.

Maiordomus

28. November 2021 16:30

- Es scheint mir unanständig, wenn Frau Sommerfeld hier seriöse Buchbesprechungen vorlegt, sie um ihre Meinung über irgend umstrittene weitere anthroposophische Literatur anzugehen. Wenn schon, beim Buch ansetzen. 

- Man sieht oben wieder mal lehrbuchmässig, dass Debatten über den NS ins Öde verlaufen, siehe Echos auf Niekisch, der es ja eigentlich besser weiss, hier vorteilhaft besser kein Risiko für Missverständnisse eingegangen wäre.

- Habe @Laurenz neulich in Sachen Kenia gelobt, nicht getadelt; es war kein Hüftschuss, wiewohl Hotelaufenthalte und überhaupt Urlaub in einem Land natürlich nicht mit einer wissenschaftlichen Erhebung zu verwechseln sind. Natürlich müssen Eindrücke überprüft werden; zu Tage liegt für afrikanische Verhältnisse die proportionale Altersverteilung, was aber nichts über die "Qualität" der Massnahmen oder Nichtmassnahmen der dortigen Regierung beweist. 

Laurenz

28. November 2021 17:30

@Niekisch @L.

"wie bereits früher ausgeführt, ist ein Diskurs zwischen uns beiden nahezu unmöglich, so dass ich Ihre Ausführungen unrepliziert stehen lassen möchte. Ich bitte um Verständnis."

Ach hören Sie doch auf, Niekisch, hier einen Opfer zu machen. Ihre theoretischen Verlautbarungen haben einfach mit der Realität nichts gemein.

Würden wir in die nationalsozialistische Sozialpolitik gehen, deren Einfluß heute noch massiv spürbar ist, ist es bei Ihren Behauptungen ganz aus.

anatol broder

28. November 2021 17:37

betrachten wir zwei eigenschaften: (e1) vorstellbar, (e2) veränderlich. aus ihrer verknüpfung lassen sich vier kategorien bilden:

(k1) unvorstellbar und unveränderlich,

(k2) unvorstellbar und veränderlich,

(k3) vorstellbar und unveränderlich,

(k4) vorstellbar und veränderlich.

je nach denkschule bezeichnet man dinge aus (k3) als engel, ideen, monaden, axiome usw. wenn lehnert fragt, «wie einst die engelslaute geklungen haben», dann bringt er seine engel aber in (k4) unter, wo sich alle materie tummelt. was das engelhafte dieser wesen ausmacht, ist mir nicht klar. der comic die sichtung (en) verdeutlicht meine kritik.

Niekisch

28. November 2021 18:33

"hier vorteilhaft besser kein Risiko für Missverständnisse"

@ Maiordomus 16:30: Besten Dank, werter maiordomus, für diesen Wink. Nur habe ich das Thema nicht eröffnet, meine auch, keinen Anlaß für Mißverständnisse gegeben zu haben. Problematisch wird es allerdings, wenn sinnentstellend repliziert wird.

Maiordomus

28. November 2021 19:35

Bei diesem Thema gibt es leider laufend Provokationen, auf die der Verfassungsschutz mit Sicherheit erpicht ist. Irgendwie müssen sie ja was über Sezession und Sezession im Netz "beweisen". Ungeschickt geführte Debatten bieten regelmässig Schwachstellen. 

Krohn

29. November 2021 02:14

@ Maiordomus

Wenn Sie den Swassjan gelesen hätten, wäre Ihnen bekannt, dass es sich hierbei nicht um "umstrittene weitere anthroposophische Literatur" handelt, sondern um einen hervorragenden Kenner Steiners und philosophisch außergewöhnlich gut gebildeten Kopf, der in anthroposophischen Kreisen übrigens auch ziemlich bekannt ist. Ansonsten ist Swassjan ebenso "umstritten" wie die Herren Lochmann, Ravagli oder Meyer. Da er sich gleich Frau Sommerfeld um "einen von rechts gelesenen Steiner" bemüht, und ich davon ausging, dass sie ihn kennt, schien mir meine Frage angemessen zu sein.

---

Zum Problem der Authentizität von "Tischgesprächen" ist vor kurzem eine seriöse und gut belegte Studie vorgelegt worden: https://www.lehmanns.de/shop/sozialwissenschaften/52868382-9780367353056-hitler-redux Fazit des Autors: Die sind weitgehend echt.

Laurenz

29. November 2021 04:27

@Maiordomus @L.

"Habe Laurenz neulich in Sachen Kenia gelobt, nicht getadelt"

Verstanden.

Mir sind bei einem Fußmarsch (1993) in der Mittagshitze vom Hotelbezirk der Mombasa-Südküste ins nahegelegene Einkaufszentrum (elementar für die ganzen Villenbesitzer), so 10-15 KM Fußmarsch, meine Tennisschuhe quasi weggeschmolzen & auseinandergefallen. Desöfteren benutzte ich den Matatu (anstatt Hotelfahrzeuge), vor allem durch Einheimische frequentiert, um zum Einkaufszentrum oder nach Mombasa zu gelangen. Da die Matatus alle hundert Meter anhalten, damit jemand ein & aussteigen kann, dauern 15 KM 2-3 Stunden. Manchmal wird es auf solch einer Fahrt am hellichten Tag extrem dunkel, was zur Atemnot führen kann, wenn der eigene Kopf, neben mitgeführten Hühnern & Ziegen, desöfteren zwischen riesigen Brüsten einer Kenianerin, die nicht nach Eau de Cologne duften, eingeklemmt ist. Auch einen Sparziergang durch die Altstadt von Mombasa zum Fort Jesus würde ich keinem Reisenden empfehlen, alleine zu tätigen. Einblicke geben einem auch Besuche von internationalen Lokalitäten zB  https://www.hippostcard.com/listing/postcard-hard-rock-cafe-mombasa-kenya-multiview/30589601

wolfdieter

29. November 2021 09:19

@Niekisch 28.11. 14:06 – danke, nach Anordnung der Teile I, III, II habe ich den Gedankenweg verstanden. Ohne  Widerspruch oder Zustimmung, erst mal für irgendwann in der Ablage für Ideen gebunkert. Gelegenheit wird kommen.

Volksdeutscher

29. November 2021 10:25

@Frau Sommerfeld - "Sie gebar in ihrer Hochblüte den Materialismus - und erst dessen Überwindung wird dann eines Tages zeigen, wieso wir Weißen nötig gewesen sind."

Wir können niemals überwunden werden. Wir können nicht ersetzt werden, weil es für uns keinen Ersatz gibt. Wir werden jene, die uns vernichten wollen, überwinden.

Volksdeutscher

29. November 2021 10:30

@Frau Sommerfeld - "Das tu ich doch die ganze Zeit!"

Und ich möchte erleben, daß Sie das als Buch erscheinen lassen: Punkt für Punkt die wichtigsten Eckthesen Steiners mindestens auf 200 Seiten, wenn ich bitten darf.

Kommentar Sommerfeld:
Mannomann, was für eine Forderung! Steiner ist kein Denker mit "Eckthesen". Ich fand vor Jahren im Gebrauchtwarenhandel (kein Zufall) das hier, lesen Sie es und melden sich dann noch einmal bei mir, was so stehenbleiben kann und was neu angegangen werden muß.

Caroline Sommerfeld

29. November 2021 11:06

Ich habe den Essayband, ihn aber noch nicht gelesen. Grundsätzlich kenne ich ihn als Autor der Zeitschrift "Agora". Meine Einschätzung: irrsinnig klug, aber kalt. Oft beißende Polemik, großes Sendungsbewußtsein, steht in der Wahrheit. Ich frage einstweilen lieber danach ...

Niekisch

29. November 2021 11:07

"Bei diesem Thema gibt es leider laufend Provokationen, auf die der Verfassungsschutz mit Sicherheit erpicht ist. Irgendwie müssen sie ja was über Sezession und Sezession im Netz "beweisen". Ungeschickt geführte Debatten bieten regelmässig Schwachstellen."

@ Maiordomus 28.11. 19:25: Das stimmt schon, andererseits ist im Gehirnwaschsalon BRD unsererseits doch hin und wieder der Trockner einzuschalten. Einerseits bestimmt der NS nach wie vor unser Leben, andererseits ist er nicht aufgearbeitet und verarbeitet, soweit das überhaupt noch geht.

Wir achten hier darauf, den Bereich rein wissenschaftlichen Diskurses in historiographischen Fragen nicht zu verlassen. 

Volksdeutscher

29. November 2021 11:45

@Frau Sommerfeld

Vielen Dank für die Buchempfehlung. Eine ehemalige Freundin von mir arbeitete in Bliesdalheim als Lehrerin für Eurythmie, eine andere studierte Antroposophie in Köngen und später Eurythmie in Stuttgart, durch diese Frauen lernte ich Steiner, seine Lehre und die Antroposophen kennen. Als einen Kenner der Antroposophie möchte ich mich dennoch nicht bezeichnen - am einfachsten versteht man ja eine Lehre, wenn man sie lebt. Meine Vorkenntnisse und bewahrte Offenheit für Antroposophie könnten mir jedoch, so hoffe ich, das Vordringen zu tieferen Schichten der Lehre Steiners erleichtern. Ich habe das von Ihnen empfohlene Buch soeben bestellt und melde mich bei Ihnen, wenn ich es gelesen und über das Geschriebene meine Gedanken gemacht habe.

Maiordomus

29. November 2021 13:11

"Der Trockner im Gehirnwaschsalon." Fürwahr treffend gesagt; daran muss gearbeitet werden, im Geiste der Klugheit, der Gerechtigkeit, des Masses und, was immer schwierig wird, wahrer Tapferkeit jenseits von Feigheit und bloss provokativer Tollkühnheit, auch Geduld, man kann auch nicht alles aufs Mal auf- und abarbeiten. Beim Gegner wenn möglich auf seine stärksten, nicht die dümmsten Argumente eingehen, wiewohl auch letztere signalisiert werden müssen. 

@Krohn. Immerhin bestätigen Sie die "Umstrittenheit". Sie wissen, dass von Ernst Jünger bis heute sogar bei Monika Maron mit der Vokabel "umstritten" hantiert wird. Im politischen Zusammenhang ist es in der Regel mit "rechts" gleichzusetzen oder wie bei Maron, sie verweigere sich einer gebotenen Boykottpraxis. 

Ulrich aus Wuerttemberg

29. November 2021 15:17

Hier sind drei Kurztexte aus dem Buch „Verschüttete Welt“ auf das hier der Forist Krohn hingewiesen hat. Swassjan nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund wenn er Stellung zum allgemeinen Kulturverfall bezieht, das hält nicht ein jeder aus!!!

„Dass ihnen keine andere Wahl mehr blieb, als sich an das absolute Gute anzuschmiegen, stand außer jedem Zweifel. Dabei ließen sie sich von der Logik für geistig Unterernährte leiten: Man ist gut, wenn man nicht gerade böse ist. Die Messlatte des Fassungsvermögens sank auf ein Minimum herab …“

„Die europäische Geschichte, an deren Ursprung Könige und Wundertäter, Ritter und Troubadoure, Polyhistoren und Heilige standen, endet mit der Figur des Trottels – in all seinen Spielarten und in aller zeitgemäßen Diversität: vom Durchschnittstrottel bis zum Elitetrottel.“

„… doch steckt der Schlüssel zu ihrer Popularität ausgerechnet in dieser Unreife. Sie können beliebige unheilbringende Entscheidungen treffen, Schutzwände gesunden Menschenverstandes mit der Stirn durchbrechen, Unfug treiben, und dabei nicht nur sich über Wasser halten, sondern auch davon profitieren.“

https://www.agora-magazin.ch/nadeloehr

Maiordomus

29. November 2021 17:02

@Wuerttemberg. Fürwahr eindrückliche Zitate, wohl aus der Situation eines Grenzgängers, hätte fast Borderliner gesagt, geschrieben. Die Breite dessen, was man aus diesem Lager vernimmt, ist in der Tat eindrucksvoll, weswegen man sich von Pauschalurteilen, auch in Richtung Esoterik, freihalten sollte. 

zeitschnur

29. November 2021 17:28

 @ Gracchus

Dionysius/Kaltenbrunner: https://graue-edition.de/Buecher/164/Dionysius-vom-Areopag-Band-I-II

Beide Bände für 64€.

Den Johannes gibts auch überall, auch auf Booklooker: https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Gerd-K-Kaltenbrunner+Johannes-ist-sein-Name/id/A02yAWgs01ZZf

24€ - passt doch.

zeitschnur

29. November 2021 19:19

Ich finde das Lehnert-Buch am interessantesten. Auf der Bestellseite finde ich den kurzen, prägnanten Text ehrlich gesagt fast noch aussagekräftiger als die Beschreibung oben. Das oben wirkt fast ein bisschen "mit dem Rücken zur Wand", als ob betont werden müsste, dass das aber auch wirklich seriös ist ... und nicht ein Konglomerat wilder Spekulationen von schon wieder einem Theologen ... ein ganz heißes Eisen, ein eises Heißen ... (Übrigens gibt es kaum etwas Poetischeres als die Liturgie ... passt doch ...)

Im Text bei der Bestellseite wird klarer zugegeben, dass es eben doch um eine Reintegration des Numinosen oder sagen wir Transzendenten in unser Alltagsbewusstsein, aber auch künftige erneuerte Forschung geht, wenn auch wahrscheinlich tastend, eben auf der Suche nach Progressivität. Denn die Eliminierung des Geistes aus der Entwicklung könnte eher für einen wahren Engelssturz gesorgt haben in plump-evolutionären und inzwischen fast ganz materialistischen und kriegerischen Wissenschaftsdogmatismus, der vermutlich gerade zur Zeit sein Delirium durchlebt.

Denke, das werd ich mir bestellen.

Volksdeutscher

29. November 2021 19:49

Frau Sommerfeld - "Steiner ist kein Denker mit "Eckthesen".

Ja, das ist richtig, ich meinte jedoch etwas Anderes. Für eine scharfe und tiefe Analyse kann man ein Werk zum Zwecke der Durchdringung in selbstgemachte Eckthesen zerlegen. So gesehen dient die Zerlegung der rationalen Gliederung des Werkes und die Eckthesen wären dann Teile einer mit leichter Hand angewandten Arbeitsmethode. Man will ja nicht über das Werk schreiben, sondern durch das Werk hindurch. Man sollte es zumindest versuchen. Wer Wesentliches mitteilen will, muß das Wesen des zu interpretirenden Werkes aneignen. Das entspräche etwa der Methode des personare: hindurchtönen wie durch eine Maske hindurch. Der Interpret eines literarischen Textes agiert dann im Sinne des antiken Schauspielers, der sich das Gesicht/die Persona/die Maske des Interpretierten anlegt und sich mit dessen Wesen/Geist identifizierend ihn von innen heraus seinem Publikum vermittelt. Die Eckthesen wären dann wie einzelne von ihm zu interpretierende "Rollen".

Laurenz

29. November 2021 20:09

@Volksdeutscher @CS

"Eckthesen"

Sie überschätzen die Vernunft, den Verstand. Das funktioniert so nicht. Tanzen Sie & stellen Sie Ihren inneren Dialog ab, der sich immer wieder einschleichen wird. Umso mehr Sie es schaffen, den inneren Dialog abzuschalten umso mehr werden Sie Steiners Anliegen wahrnehmen, je nachdem, worauf Sie Ihre nicht gedachte Aufmerksamkeit richten werden.

Falls Ihnen das nach vielem ausprobieren zu schwer fällt, besuchen Sie eine Aufstellung nach Bert Hellinger, was nicht ganz billig ist, da die Aufsteller in der Regel davon leben. Nirgendwo fiel es mir leichter über viele Stunden, meine Aufmerksamkeit völlig von meiner Selbstreflektion, meinem Ego weg, auf etwas anderes oder andere zu richten.

Volksdeutscher

29. November 2021 22:09

@Laurenz

Ich weiß gar nicht so richtig, was ich auf Ihre Anmerkung erwidern soll.... Sie mißverstanden das Geschriebene und interpretieren zu viel darein. Es ging mir lediglich um eine Methode der Interpretation. Eine der Voraussetzung der Interpretation ist gewiß die Einfühlung durch Aufnahme von Eindrücken. Sie ist jedoch weder Selbstzweck noch Ergebnis interpretatorischer Arbeit, gleich ob wir Musik, Bild oder Text vor uns haben. Man braucht also auch eine rationale Methode der Interpretation, ein Werkzeug, will man das Ufer erreichen und nicht von seinen Gefühlen davongetrieben werden. In Kunst und Ästhetik entspräche das der Frage, wie man unverbindlichen Eindruck in verbindlichen Ausdruck transformiert. Die Interpretation des Werkes wäre in dem Sinne die Antwort des Interpeten auf diese Frage. Darauf kann nicht theoretisch vorgegriffen werden. Ich habe deshalb nur eine mögliche Methode skizziert. Alles in Allem: Frau Sommerfeld wird schon wissen, unabhängig davon, was ich hier geschrieben habe, wie sie vorgehen will.

Laurenz

30. November 2021 09:00

@Volksdeutscher @L.

"Kein Mißverständnis"

Das, was Steiner publiziert oder mitgeteilt hat, hat Er im Sinne eines Sehers gesehen, nicht erdacht oder erfunden. Otto Hantl, vor kurzem im Alter von 96 Jahren gestorben, war ähnlich sehend, allerdings meist auf die Urkultur Europas & die Externsteine fokussiert.

Castaneda hat seine 11 Bücher, außer das 12te (Tanzbuch, Titel: Tensegrity,), immer als Krücke empfunden. Schreiben war natürlich Seine kriegerische Leidenschaft. Viele der Lehren des Don Juan sind mit Logik unterfüttert, einfach deswegen, weil Castaneda keine andere Möglichkeit sah, anders an den verkopften westlichen Menschen heranzukommen. Als junger Student fragte Castaneda immer nach Erklärungen, wobei eben Erklärungen gar nicht notwendig sind.

Hildegard von Bingen nannte Ihre Visionen oder Erscheinungen Gott (persönlich). Es gab seinerzeit keine andere Möglichkeit, um diese Wahrnehmung öffentlich zu überleben. Aber Sie, Volksdeutscher, können davon ausgehen, daß Hildegard währenddessen nicht gedacht hat, sondern ganz & gar reine Wahrnehmung war. Und welche Sinne Sie benutzte, spielt schlicht keine Geige.