Die AfD, der Strukturplan Ost und der Parteitag

In wenigen Wochen findet – (Corona-)Stand: jetzt – in Wiesbaden der AfD-Bundesparteitag statt. 

Daniel Fiß

Daniel Fiß ist freier Publizist.

Die kom­men­de Füh­rung steht vor zahl­rei­chen stra­te­gi­schen Herausforderungen.

Vor eini­gen Tagen habe ich bereits auf dem Feld­zug Blog ers­te Ana­ly­sen zum anste­hen­den Bun­des­par­tei­tag der AfD am 11. Dezem­ber in Wies­ba­den vorgenommen.

In die­sem Arti­kel skiz­zier­te ich die wich­tigs­ten stra­te­gi­schen Her­aus­for­de­run­gen der nächs­ten Jah­re und spe­ku­lier­te, wie eine mög­li­che per­so­nel­le Zusam­men­set­zung des kom­men­den Bun­des­vor­stan­des aus­se­hen soll­te, damit er sich den neu­en Auf­ga­ben kom­pe­tent wid­men könnte.

Die Stim­mung in der Par­tei ist aktu­ell bedrü­ckend. Jeden­falls ist von Eupho­rie und Auf­bruch wenig zu spü­ren. Alle Land­tags­wah­len und auch die Bun­des­tags­wahl ende­ten in die­sem Jahr mit teils deut­li­chen Stim­men­ver­lus­ten. Die Lager­kämp­fe zer­mür­ben Mit­glie­der und Funk­tio­nä­re. Auch die Feind­se­lig­keit des polit­me­dia­len Blocks hat in den letz­ten Jah­ren noch­mals an Qua­li­tät und Inten­si­tät zugenommen.

Ein­zel­ne Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te berich­te­ten von einem noch­mals käl­te­ren Kli­ma der Ableh­nung und Aus­gren­zung mit dem Beginn der neu­en Legis­la­tur­pe­ri­ode. Die­se erhär­te­ten Fron­ten lösen zwei unter­schied­li­che Reak­tio­nen bei den Mit­glie­dern aus: Die einen erhof­fen sich durch Anpas­sungs­kur­se und dem Abschwä­chen all­zu „radi­ka­ler“ (gemeint ist: grund­sätz­li­cher) Posi­tio­nen brei­te­re Akzep­tanz, wäh­rend die ande­ren Geg­ner­zu­schrei­bun­gen anneh­men und bis­wei­len genau das Abbild dar­stel­len wol­len, was ihnen unter­stellt wird.

Vor kur­zem lös­te der Bun­des­vor­stand der AfD die „Arbeits­grup­pe Ver­fas­sungs­schutz“ mit der Begrün­dung auf, daß sich die Par­tei in der kom­men­den juris­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Ver­fas­sungs­schutz im Früh­jahr 2022 gut gerüs­tet sieht. Die juris­ti­schen Schrift­sät­ze sind zwar nicht bekannt, doch die Chan­cen, eine Beob­ach­tung für die Gesamt­par­tei abzu­wen­den, wer­den von vie­len inner­par­tei­lich eher als schlecht eingeschätzt.

Die Beob­ach­tun­gen ein­zel­ner Lan­des­ver­bän­de, des poli­ti­schen Vor­felds und der Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on blei­ben ohne­hin bestehen und so mag man zwar zweck­op­ti­mis­tisch auf das kom­men­de Haupt­sa­che­ver­fah­ren bli­cken, aber soll­te sich auch nicht all­zu vie­le Illu­sio­nen machen, daß ein Gericht den poli­ti­schen Wil­len des Ver­fas­sungs­schut­zes doch noch exe­ku­tie­ren wird.

Der Riß zum Estab­lish­ment wird sich also in den kom­men­den noch wei­ter ver­grö­ßern – unab­hän­gig von der Selbst­po­si­tio­nie­rung der AfD. Mit die­ser Lage­be­din­gung wird man arbei­ten müs­sen und hat die Mög­lich­keit, Soli­da­ri­täts­net­ze auf­zu­span­nen und gleich­zei­tig das oppo­si­tio­nel­le Pro­fil gegen­über den zeit­geis­ti­gen Ent­rü­ckun­gen zu schärfen.

Visio­nä­rer Mut

Was es in den vie­len Gefech­ten, die die Par­tei führt, vor allem braucht, ist eine Repo­li­ti­sie­rung des Kamp­fes. Es mag dem klas­si­schen Kon­ser­va­ti­ven in sei­nem habi­tu­el­len Den­ken schwer fal­len zu erken­nen, daß die insti­tu­tio­nel­len Struk­tu­ren die­ses Staa­tes kei­nes­wegs mehr neu­tra­le Räu­me sind. Sie sind hoch­po­li­tisch und durch­ideo­lo­gi­siert. Es gibt kei­nen Schieds­rich­ter mehr im Mei­nungs­kampf um die gesell­schaft­li­che Hegemonie.

Die­se Erkennt­nis soll­te sich schließ­lich auch in der inhalt­lich-pro­gram­ma­ti­schen Jus­tie­rung der AfD nie­der­schla­gen, die der­weil ihr Wir­ken und Wol­len ledig­lich in der Ableh­nung des Sta­tus Quo legi­ti­miert. Zusätz­lich bräuch­te es jedoch Legi­ti­ma­ti­ons­maß­stä­be, die den eige­nen ethi­schen Kom­pass und das poli­ti­sche Selbst­ver­ständ­nis aus sich selbst her­aus rechtfertigen.

Hier benö­tigt der Bun­des­vor­stand visio­nä­re Köp­fe, die mehr inhalt­li­che Inspi­ra­ti­on brin­gen als nur gegen den Gen­der-Irr­sinn, gegen die EU und gegen Mas­sen­mi­gra­ti­on zu sein. Es geht dabei nicht um ein intel­lek­tu­el­les Mani­fest, son­dern um die Skiz­ze einer rech­ten Lebens­welt, die auch ein Signal des Zusam­men­halts an die eige­ne Basis sen­det und Ori­en­tie­rung schafft.

Der künf­ti­ge Bun­des­vor­stand wird nach der ernüch­tern­den Bun­des­tags­wahl vor der Her­aus­for­de­rung ste­hen, Visio­nen und Per­spek­ti­ven zu schaf­fen, die sich nicht nur in kurz­fris­ti­gen Mobi­li­sie­rungs­ef­fek­ten erschöp­fen. 2015–2018 war dies der Kata­ly­sa­tor der AfD. Jetzt muss die Erkennt­nis fol­gen, daß der Weg ech­ter alter­na­ti­ver Poli­tik für Deutsch­land neue Bin­de­mit­tel und Sta­bi­li­sie­rungs­kräf­te benö­tigt, die die AfD im Inne­ren zusammenhalten.

Für manch einen mag der aktu­el­le Weg der AfD den zwangs­läu­fi­gen Geset­zen der Par­tei­en­so­zio­lo­gie hin zur Olig­ar­chi­sie­rung und Selbst­be­schäf­ti­gung fol­gen. Zugleich gibt es jedoch auch eine jun­ge theo­rie­hung­ri­ge und moti­vier­te Gene­ra­ti­on an Jung­po­li­ti­kern aus der Schmie­de der Jun­gen Alternative.

Es gibt Akteu­re und Funk­tio­nä­re, die sich fern­ab ideo­lo­gi­scher Ver­stei­fun­gen und Lager­kämp­fe bewe­gen und ver­stan­den haben, daß die AfD mehr ist als nur der Lücken­fül­ler einer eins­ti­gen »kon­ser­va­ti­ve­ren Uni­on«. Es sind Per­sön­lich­kei­ten in der Par­tei, die jetzt noch nicht in der ers­ten Rei­he ste­hen, aber die poli­tisch-instink­tiv die his­to­ri­sche Bedeu­tung die­ses Par­tei­pro­jekts in der BRD erkannt haben.

Wege zu poli­ti­scher Gestaltungsmacht 

Der Zieh­va­ter der AfD, Alex­an­der Gau­land, sprach kürz­lich in einem Inter­view mit dem RND von mög­li­chen Koali­tio­nen mit der CDU. Die Stra­te­gie der AfD müs­se es sein, die aktu­el­le Schwä­che der Uni­on zu nut­zen und Spalt­pil­ze in die CDU zu trei­ben, wodurch sich auch in der CDU mög­li­cher­wei­se mehr Stim­men erhe­ben, die dafür plä­die­ren die Ver­wei­ge­rungs­hal­tung gegen­über der AfD aufgeben.

Was klar ist und wor­über sich auch man­che Träu­mer einer 51%-AfD im Kla­ren sein soll­ten: Natür­lich hat die AfD nur eine Chan­ce auf poli­ti­sche Gestal­tungs­macht im Ver­bund mit der Uni­on. Es fehlt jedoch an Phan­ta­sie, wie eine der­ar­ti­ge Kon­stel­la­ti­on aus­se­hen wür­de und vor allem wel­che Bedin­gun­gen hier­für gel­ten müßten.

Wel­che Posi­tio­nen wären gegen­über mög­li­chen Koali­ti­ons­part­nern unver­han­del­bar? Wo bie­ten sich Kom­pro­miß­spiel­räu­me? Und wel­chen per­so­nel­len als auch inhalt­li­chen Schwenk müss­te die CDU eigent­lich voll­zie­hen? Reicht schon ein Fried­rich Merz als mit hoher Wahr­schein­lich­keit künf­ti­ger Parteivorsitzender?

Wir alle wis­sen, daß der­ar­ti­ge Über­le­gun­gen in der aktu­el­len Lage als abs­trak­te Gedan­ken­spie­le gel­ten müs­sen, zumin­dest auf Bun­des­ebe­ne. Im Osten wird die Sache jedoch schon kon­kre­ter. Soll­te sich 2024 in Sach­sen bei der Land­tags­wahl ein ähn­li­ches Ergeb­nis wie bei der Bun­des­tags­wahl 2021 zei­gen, so dürf­te es der CDU eini­ges an Kopf­zer­bre­chen berei­ten, wie sie dann noch sta­bi­le Regie­rungs­mehr­hei­ten ohne AfD-Ein­bin­dung bil­den soll. Es mag dann even­tu­ell eine Vier­par­tei­en­ko­ali­ti­on geben, aber ob dies dann auch noch die CDU-Basis lang­fris­tig mit­tra­gen wird, bleibt fraglich.

Struk­tur­plan Ost

Die Stär­ke der AfD im Osten wird in der Par­tei ambi­va­lent bewer­tet. Für die einen ver­hin­dern die Ost­ver­bän­de durch ihre Radi­ka­li­tät die grö­ße­ren Stim­men­zu­wäch­se im Wes­ten, die demo­sko­pisch bei Bun­des­tags­wah­len die bedeu­ten­de­re Rol­le spie­len. Für die ande­ren stel­len die Ost­ver­bän­de die Blau­pau­se für eine ech­te alter­na­ti­ve Poli­tik im Wes­ten dar.

Man muß den Osten gar nicht auf­grund sei­nes unter­schied­li­chen Zugangs zu völ­lig ande­ren Wäh­ler­ziel­grup­pen bewer­ten. Es geht nicht ein­mal vor­der­grün­dig um den Habi­tus eines ande­ren Poli­ti­ker­ty­pus, den ein Björn Höcke oder ein Chris­toph Berndt ver­kör­pern. Viel­mehr dürf­te der Osten für die AfD bereits ein struk­tu­rel­ler Bau­stein gewor­den sein, auf dem vie­le wei­te­re stra­te­gi­sche Leit- und Zukunfts­fra­gen für die AfD aufbauen.

Mög­li­cher­wei­se dürf­te der Osten auch mit­tel­fris­tig der Schlüs­sel zur Eröff­nung wei­te­rer poli­ti­scher Ein­fluß- und Gestal­tungs­op­tio­nen der AfD sein. Die Ost­ver­bän­de sind bereits jetzt poli­ti­sche Labo­re und Test­re­gio­nen gewor­den, in denen die AfD als eta­blier­ter Akteur völ­lig ande­re Hand­lungs­spiel­räu­me als im Wes­ten hat. Das Bei­spiel Thü­rin­gen hat gezeigt, wie man real­po­li­ti­sche Optio­nen aus­rei­zen und damit die poli­ti­sche Kon­kur­renz ent­stel­len kann.

Die AfD muß also als kom­men­de Her­aus­for­de­rung einen Struk­tur­plan Ost ent­wi­ckeln. Die­ser baut auf der kla­ren Ziel­set­zung auf, den Osten als stra­te­gi­schen Tür­öff­ner und Ramm­bock für die Erwei­te­rung neu­er poli­ti­scher Ein­fluß­sphä­ren auf Bun­des­ebe­ne zu sehen. Das bedeu­tet, daß die Gesamt­par­tei in den kom­men­den Jah­ren ein beson­de­res Augen­merk auf den infra­struk­tu­rel­len Aus­bau und die Gras­wur­zel­ar­beit in Ost­deutsch­land legen soll­te und sich finan­zi­el­le und per­so­nel­le Res­sour­cen auch in ent­spre­chen­den Schwer­punkt­re­gio­nen kon­zen­trie­ren müssen.

In man­chen Gebie­ten Ost­deutsch­lands kann die AfD schon jetzt um die 30 bis 35% der Stim­men holen, aber die­ses enor­me Wäh­ler­po­ten­ti­al ist bis­lang kaum in bestän­di­ge und robus­te Struk­tu­ren ein­ge­bun­den. In vie­len Peri­phe­rie-Regio­nen exis­tie­ren zwar flä­chen­de­cken­de Kreis­ver­bands­struk­tu­ren, aber nur sel­ten Regio­nal­grup­pen, die auch orts­na­he poli­ti­sche Ange­bo­te schaf­fen könn­ten. Es fehlt an Kam­pa­gnen­platt­for­men, Bür­ger­netz­wer­ken, Bera­tungs­an­ge­bo­ten, Lokal­zei­tun­gen und Anlaufstellen.

Die AfD in Sach­sen und ande­ren Ost­ver­bän­den wird inner­halb der nächs­ten 2–3 Jah­re die ers­ten Land­rä­te und Bür­ger­meis­ter stel­len. Sie wird in Kom­mu­nal- als auch Lan­des­par­la­men­ten die stärks­te Kraft stel­len und kann aus die­ser Posi­ti­on her­aus die ande­ren Par­tei­en vor sich her­trei­ben und ech­te Akzen­te setzen.

Hier geht es nicht um zwei, drei Pro­zen­te mehr im Wes­ten, son­dern dar­um, die eige­nen Stär­ken aus­zu­spie­len und struk­tu­rell fest­zu­bei­ßen, um auf Basis die­ser lang­fris­ti­gen Gelän­de­ge­win­ne schließ­lich auch im Wes­ten der Repu­blik eine patrio­tisch-rechts­kon­ser­va­ti­ve Nor­ma­li­sie­rung vor­an­zu­trei­ben. 30 bis 35% in Sach­sen mögen auf­ge­rech­net auf ein Bun­des­tags­wahl­er­geb­nis mar­gi­nal sein. Die gesamt­po­li­ti­sche Signal­wir­kung nach einer Land­tags­wahl wäre jedoch um eini­ges kraftvoller.

Ob der kom­men­de Bun­des­vor­stand den Mut auf­bringt, eine der­ar­ti­ge Stra­te­gie-Ost zu ent­wi­ckeln und gleich­zei­tig in eine mobi­li­sie­ren­de Erzäh­lung an die Mit­glie­der zu ver­pa­cken, bleibt abzu­war­ten. Vor dem Hin­ter­grund von vier anste­hen­den Land­tags­wah­len im Wes­ten 2022 mögen kurz­fris­tig ande­re Prio­ri­tä­ten in den Fokus der Par­tei rücken. Doch die Stra­te­gie-Ost soll kei­nes­wegs die West­ver­bän­de mar­gi­na­li­sie­ren, son­dern in eine sys­te­mi­sche Lang­zeit­stra­te­gie ein­ge­bet­tet sein, die am Ende der Gesamt­par­tei die­nen soll.

Die Stra­te­gie Ost muß in fünf Ein­hei­ten geglie­dert sein:

1. Kom­mu­nal­po­li­ti­sche Kompetenzprofilierung

Aus­bau und Ver­stär­kung kom­mu­nal­po­li­ti­scher Schu­lungs­in­sti­tu­tio­nen und Denk­fa­bri­ken, die Funk­tio­nä­re zu kon­kre­ter poli­tisch-admi­nis­tra­ti­ver Ver­wal­tung befähigen.

2. Gras­wur­zel­ar­beit vor Ort

Struk­tur­aus­bau in der Flä­che – spe­zi­fi­sche und ziel­ge­rich­te­te Mit­glie­der­kam­pa­gnen in Peri­phe­rie­räu­men und Instal­la­ti­on eines poli­ti­schen »Talent­scou­tings« für die ört­li­che patrio­ti­sche Jugendarbeit.

3. Spe­zi­fisch geo­gra­phi­sche Zielgruppenanalyse

Daten­ba­sier­te Ana­ly­sen und qua­li­ta­ti­ve Umfra­ge­for­schung in den Schwer­punkt­re­gio­nen der AfD. Wäh­ler­po­ten­tia­le eva­lu­ie­ren und einordnen.

4. Loka­le Kampagnenplattformen

Nie­der­schwel­li­ge Par­ti­zi­pa­ti­ons­struk­tu­ren auf­bau­en und einen Orga­ni­sa­ti­ons­schirm für Pro­tes­te und Bür­ger­initia­ti­ven aufspannen.

5. Regio­na­le eige­ne Gegenöffentlichkeit

Was auf Bun­des­ebe­ne auf­grund der beschränk­ten Res­sour­cen für einen rech­ten TV-Sen­der oder eine patrio­ti­sche Tages­zei­tung kaum umsetz­bar ist, könn­te als expe­ri­men­tel­le Ver­suchs­an­ord­nung jedoch in bestimm­ten star­ken Regio­nen der AfD auf­ge­baut werden.

Land­tags­wah­len 2022 

In einer Umfra­ge zur Land­tags­wahl 2022 in Nord­rhein-West­fa­len kommt die AfD gera­de ein­mal auf knap­pe 5%. In Schles­wig-Hol­stein wür­de die Par­tei sogar den Wie­der­ein­zug ver­pas­sen. In Nie­der­sach­sen ist sie auf 7% fest­ge­na­gelt. Kei­ne Aus­sich­ten, die beson­ders viel Zuver­sicht und Opti­mis­mus bei den Wahl­kämp­fern ver­brei­ten könnten.

Zugleich zei­gen die Zah­len wie auch schon bei der Bun­des­tags­wahl, daß die Par­tei auf eine fes­te Wäh­ler­ba­sis zurück­grei­fen kann und dem­nach kein rei­nes Image- son­dern ein Mobi­li­sie­rungs­pro­blem hat. Ihr feh­len The­men, ein Agen­da-Set­ting und eine Par­tei­füh­rung, die auf den Rück­halt aller Lager ver­trau­en kann. Der aktu­ell man­geln­de Instinkt, ein poli­ti­sches Momen­tum zu nut­zen, zeig­te sich jetzt in der Migra­ti­ons­kri­se an der weiß­rus­sisch-pol­ni­schen Gren­ze oder auch in der Orts­kräf­te­de­bat­te im August die­ses Jahres.

Der Lan­des­ver­band Bran­den­burg bspw. bemüh­te sich red­lich, im Grenz­ge­biet Prä­senz zu zei­gen. Meck­len­burg-Vor­pom­mern hin­ge­gen als zwei­ter Lan­des­ver­band mit direk­tem Zugang zur pol­ni­schen Gren­ze blieb jedoch recht stumm und inak­tiv. Weshalb?

Ansons­ten waren Abge­ord­ne­te und Funk­tio­nä­re auf sich allein gestellt und jeder betrat das poli­ti­sche Kampf­feld mit sei­nen eige­nen Social-Media-Gra­fi­ken und Pres­se­mit­tei­lun­gen, obwohl der Bun­des­vor­stand hier die Mög­lich­keit gehabt hät­te, einen hei­ßen Spät­herbst aus­zu­ru­fen und Demons­tra­tio­nen und Kund­ge­bun­gen zu orga­ni­sie­ren, Info­ma­te­ri­al zur Ver­fü­gung zu stel­len, Bür­ger­pro­tes­te zu unter­stüt­zen und die Gescheh­nis­se medi­al pro­fes­sio­nell zu dokumentieren.

Für die Wahl­kämp­fe 2022 gilt es hier, poli­ti­sche Gele­gen­hei­ten zu erken­nen und fle­xi­bel an die Kam­pa­gnen anzupassen.

Fazit:

Der Zusam­men­halt der AfD wird für den kom­men­den Bun­des­vor­stand ein Balan­ce­akt wer­den. Nicht nur in Bezug auf den Aus­gleich der unter­schied­li­chen Lager, son­dern auch im Hin­blick auf die Kom­mu­ni­ka­ti­on einer muti­gen und offen­si­ven Visi­on davon, wel­che Rol­le die AfD im kom­men­den Jahr­zehnt spie­len soll.

Die Par­tei ist sich einig, wo sie hin will. Ihre Kern­the­men mani­fes­tie­ren sich immer wie­der in kon­kre­ten poli­ti­schen Ereig­nis­sen und Zeit­pe­ri­oden. Ali­ce Wei­del sag­te am Wahl­abend des 26. Sep­tem­bers sinn­ge­mäß: „Die AfD ist gekom­men, um zu bleiben“.

Die nächs­te trans­for­ma­ti­ve Her­aus­for­de­rung liegt nun dar­in, aus dem „blei­ben“ ein „wer­den“ zu machen. Und zwar: „Die AfD ist gekom­men, um Volks­par­tei zu wer­den“. Jetzt gilt es, dafür das Fun­da­ment zu legen und die Pro­tes­ter­zäh­lung um einen ech­ten Gestal­tungs­wil­len zu ergänzen.

Daniel Fiß

Daniel Fiß ist freier Publizist.

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Kommentare (35)

Kriemhild

23. November 2021 21:35

Dies ist seit Jahren der erste Artikel auf SiN, den ich ganz bewusst nicht lesen werde. Für mich aus meiner ganz persönlichen Empfindung heraus kann ich nur feststellen, dass ich jegliche Hoffnung und Erwartung verloren habe, dass innerhalb des Parteienstaates und des Parlamentarismus in seiner aktuellen Form eine Wende zum Besseren erreicht werden kann. Was wir m.E. brauchen, ist ein gänzlich neues Wahlsystem, in dem nicht mehr Parteien, Funktionäre und Listen, sondern Personen und Persönlichkeiten zur Wahl stehen. Gleichwohl ich bin sicher, dass der Artikel von Herrn Fuß wie immer sehr klug und wohlbedacht sein wird.

Kriemhild

23. November 2021 23:47

Entschuldigung, Herr Fiß natürlich ... das leidige Rechtschreibprogramm. Aber am Ende ist es doch so: wenn wie gestern in Sebnitz 150 mutige Menschen vor dem Rathaus "Sing Sachse Sing" intonieren, hat das potenziell eine politische Relevanz und weckt wenigstens ein Fünkchen Hoffnung auf Bewegung in dieser schreckenserstarrten Zeit. Wenn im Bundestag Herr Curio geschliffene oder Herr Boehringer sachkundige Reden hält, ist die politische Relevanz bzw. das davon ausgehende Moment der Hoffnung gleich null. Bewegung und Befreiung können, wenn überhaupt, dann nur noch von außerhalb des verpanzerten Politikbetriebs kommen.   

Laurenz

24. November 2021 00:04

@Kriemhild

"Parteienstaat"

Was erwarten Sie & auch von wem? Von Sich? 

Aktuell ist die politische Einflußnahme der AfD gering, aber immerhin kommen die Reden in den ÖRR & ins Netz. Und die AfD hat gute, motivierte Redner, wie auch mehr finanzielle Mittel durch die Fraktionen in Landtagen & Bundestag. Daher schreibt DF hier einfach über das für die AfD Machbare. Damit hat Er auch Recht.

Es ist ein schmerzhafter Prozeß, sich Professionalität anzueignen, nach außen Geschlossenheit zu demonstrieren & die Konflikte intern zu belassen. Deswegen ist es auch richtig, daß intellektuelle Amateure, wie zB mein Mitstadtbürger Dr. Adam oder mein Ex-Landessprecher RA Münch sich von der operativen Ebene entfernt haben oer entfernt wurden.

Zur äußeren Geschlossenheit gehört auch bei Frustration äußerste Disziplin. So, wie Sie argumentieren, würden Sie auch innerhalb dieser Partei zu den Amateuren gehören, die auf einer operativen Ebene nicht zu gebrauchen sind.

Volksdeutscher

24. November 2021 06:52

1. - "Für die einen verhindern die Ostverbände durch ihre Radikalität die größeren Stimmenzuwächse im Westen, die demoskopisch bei Bundestagswahlen die bedeutendere Rolle spielen."

Wir haben verlernt zu siegen. Jahrzehnte lang wurden wir mit Schuldbewußtsein bombardiert, bis wir unsre Vitalität - unsere geistigen und seelischen regenerativen Kräfte - verloren haben. Unser berechtigter Anspruch auf Stolz und aufrechten Gang wurden niedergewalzt. Es solle dem Deutschen reichen, sich seiner Muskelkraft und seinem Fleiß zu erfreuen und sich als Nation ausschließlich darüber zu definieren. Kultur und Geschichte als Bezugspunkte der geistigen und seelischen Erholung und Selbstidentifikation wurden in Berufung auf das 3. Reich ständig ausgeblendet. Jetzt, wo es mit der Wirtschaft abwärts geht und aus den Muckis die Kraft weicht, wundern wir uns naiv, wie das möglich sein konnte: "Wir waren doch so fleißig!" Keine Minute würde dem Deutschen einfallen, daß er sich deshalb so und so benimmt, weil andere ihn so und so haben wollen: Den Zugochsen lobt man für seine Muskelkraft - der Zugochse strahlt. Wir sind aber ermüdet, nun gibt es nichts mehr, was unsren Geist und unsre Seele im Angesicht des drohenden Untergangs aufrichten könnte. Nicht einmal anerkennende Worte.

Volksdeutscher

24. November 2021 07:14

2. - "Für die einen verhindern die Ostverbände durch ihre Radikalität die größeren Stimmenzuwächse im Westen, die demoskopisch bei Bundestagswahlen die bedeutendere Rolle spielen."

Jahrzehntelang wurde dem Deutschen Atavismus geprädigt, d.h. zum Vorteil anderer dazusein - aller Welt zu helfen - und spannte man mißbräuchlich seinen Narzismus vor die Karre des Atavismus. Deshalb ist des Deutschen Narzismus so verkümmert, denn bewundern kann er sich selbst nur, wenn er in seinen Handlungen den Vorteil anderer erkennt. Wie lange kann es mit einem Volk auf diese Weise gut gehen?  Es scheint offensichtlich, daß Fleiß und Effizienz nicht als Heilmittel für alle Probleme in allen Situationen ausreichend, angebracht und richtig sind. Andere Nationen identifizieren sich mit sich durch ihre großen Frauen und Männer, ihre Siege in Wissenschaft, Kultur, Technik, Krieg - die deutsche über seine Arbeitskraft...

Volksdeutscher

24. November 2021 07:24

3. - "Für die einen verhindern die Ostverbände durch ihre Radikalität die größeren Stimmenzuwächse im Westen, die demoskopisch bei Bundestagswahlen die bedeutendere Rolle spielen."

Jahrzehntelang wurde dies Volk von der Ideologie des "trauen wir uns klein zu sein" dauerberieselt. Das kommt zur Sprache im obigen Kleinreden der erreichten Erfolge. "Bitte weniger Erfolge, sonst sind wir in den Augen der C-Parteinen nicht anschlußfähig!" Ein angezüchteter Reflex. Wie krank ist das! Wenn dieser primitive Atavismus, ja Masochismus nicht ein für allemal von sich aus weicht, muß sie beseitigt werden. Die atavistische Selbstbetrachtung muß endlich einer narzistischen Selbstbetrachtung weichen - sowohl im Interesse Deutschlands als auch in dem der AfD!

RMH

24. November 2021 08:41

Es ist wichtig, dass man über den Schlag, den die C-Maßnahmen auslösen, aus der Benommenheit kommt und die harten Ziele wieder in den Blick bekommt. Der Artikel von D. Fiß kommt daher zur richtigen Zeit.

Der Riss, der dieses Mal wirklich hart und dauerhaft in der Bevölkerung geschieht, wird leider nicht zu einem festen Stimmenfundament von 20% + x für die AfD führen, da eben deutlich mehr am Ende ihr Haupt beugen werden und bis zur nächsten Wahl es erfolgreich verdrängt haben werden. Aber zukünftig die 5% Hürde noch zu vergeigen, da muss die AfD dann schon arge Fehler selber machen.

Insofern ist das parlamentarische Fundament da und es ist wichtig, dass es da ist. Die AfD sollte besonnen und klar arbeiten und vor allem immer wieder Ausschau nach klugen, medial noch nicht so bekannten Köpfen halten. 

Skeptiker

24. November 2021 09:11

Es mutet schon kurios an, wenn hier Artikel erscheinen, in denen ernsthaft über die Rolle der AfD bzw. deren Zusammenarbeit mit der CDU nachgedacht wird. Auf der anderen Seite aber Kommentare zur Corona-Politik erscheinen, bei denen man als aktiv im Gesundheitswesen Tätiger im besten Fall verwundert die Augen reiben kann. Hinweis auf die Faktenlage im persönlichen Alltag werden belächelt bzw. arten in Beleidungen aus. Wer will die neue Rechte und die AfD nach dem völligen Desaster ihrer Corona-Politik noch ernst nehmen? Ich jedenfalls lebe gut und übe meinen Beruf als Arzt gewissenhaft Tag für Tag aus. Obwohl mir wirrköpfige Kollegen wie B. Schiffmann (Wo steckt der eigentlich?) schon mehrfach den drohenden Impftod vorausgesagt haben? Mit wem will sich die AfD verbünden? Mit ein paar wirren Esoterikern? 

 

Laurenz

24. November 2021 09:48

@Skeptiker

Sie werden sicher mal der Nachfolger von Montgomery. Gott schütze Ihre Patienten.

Überall gibt es solche & solche, auch bei Patienten, Ärzten, Partei-Mitgliedern & Nicht-Parteimitgliedern. Aber trotzdem gibt es immer noch Ärzte & politische Parteien, auch die AfD. Ihre Erwartungshaltung an sich & andere läßt zu wünschen übrig. Vielleicht sollten Sie über eine Umschulung zum Friseur nachdenken. Gepaart mit Anspruch ist auch dies ein schwieriger Beruf. Und es gibt mindestens so viele Haarwaschmittel & sonstige Haarmanipulatoren, wie es auch Medikamente gibt. Nur, bringt man als Friseur im Schnitt weniger Leute um, als Ärzte dies tun.

deutscheridentitaerer

24. November 2021 11:01

@Skeptiker

Ich freue mich über die Beiträge von Ihnen, @Allnichts oder @niekisch, da ich ansonsten mit gar keinem Maßnahmenbefürworter auf einer Ebene sprechen kann. Es interessiert mich aber sehr, warum Leute, mit denen ich im übrigen als Rechter große Schnittmengen haben, die Coronamaßnahmen für zweckmäßig halten.

Sicher hat man als Arzt oder Krankenschwester auf der Intensivstation einen anderen Eindruck denn als Normalbürger. Als solcher denke ich mir warum ich von einem Hospitalisierungsrisiko von 1:5000 Angst haben sollte. Als Arzt auf der Intensivstation, die voll von diesen einen aus 5000 ist, fragt man sich nachvollziehbarerweise, warum die Deppen sich nicht haben impfen lassen. 

Ich würde mich auch impfen lassen, da ich trotz eines geringen Risikos an sich nichts dagegen hätte, es noch weiter zu reduzieren. Es fällt mir aber schon wegen der Drohkulisse sehr schwer. Ich hätte das Gefühl mich der Gewalt zu beugen, und zwar gegenüber Leuten, die ich sowieso schon seit langem als feindselig wahrnehme. 

Hinzu kommt, dass einfach sehr, sehr viel Restvertrauen in die staatlich-medizinischen Institutionen zerstört wurde. Pfizer hat ständig schlimmste Skandale. Es gab Contergan. Die Meldungen von Impfnebenwirkungen auf VAERS werden einfach wegignoriert. Versprechen werden seit zwei Jahren mit verblüffender Zuverlässigkeit gebrochen.

Daher bleibe ich der ganzen Sache höchst skeptisch gegenüber.

Kriemhild

24. November 2021 11:16

@Laurenz 

"So, wie Sie argumentieren, würden Sie auch innerhalb dieser Partei zu den Amateuren gehören, die auf einer operativen Ebene nicht zu gebrauchen sind."

Damit haben Sie absolut Recht. In der Oberstufe sagte einmal ein Lehrer zu mir: "Typen wie Sie sind nur in Kriegs- oder Unruhezeiten zu gebrauchen, im normalen Leben haben Sie nichts verloren." ... Damals war ich darüber höchst empört, da ich mich im nonkonformistischen-konformistischen Geist der 80er doch irgendwo auch als Pazifist empfand. Seit Neuestem überlege ich, ob er nicht doch recht hatte ...  

Maiordomus

24. November 2021 11:38

@Skeptiker. Allnichts. Niekisch. @Deutscher Identitärer. Bin dankbar für die Mahnung, diese Wortmeldungen von Leuten, die ihrerseits durchaus Evidenz-Erfahrungen gemacht haben, z.B. als Arzt, ernst zu nehmen. Es stimmt wohl auch, dass es bei der AfD nicht genügend konsistente Vorstellungen gibt, welche sie in diesen Fragen über unkonsistente Proteststimmen hinaus wählbar machen. Verfüge übrigens, @Skeptiker, über einen auch wissenschaftstheoretisch hochgebildeten, schon als Jugendlicher absolut hochbegabten Hausarzt, der selber noch Vorlesungen bei Popper gehört hat (also schon nicht mehr der Jüngste); mir indes bestätigte, dass innerhalb der gesundheitspolitischen Gilde heute von einer wirklich offenen Debatte nicht die Rede sein kann. Bitte Sie indes, @Skeptiker, das youtube-Referat des kürzlich verstorbenen überragenden, mehrfach auch in Deutschland forschungspreisgekrönten Arztes Prof. Peter Meier-Abt (Tagung Zürich, Mai 2020) anzuhören über Wissen und Nichtwissen in der Medizin. Das ist wenn schon, wahre Skepsis. Habe mir von ihm jedoch noch anfangs Jahr jenseits betrügerischer Versprechungen einen für mich spezifisch ausgerichteten Rat zur Impfung geben lassen, natürlich mit Hinweis auf die Eigenverantwortung. 

Monika

24. November 2021 11:49

Wenn der Impfstatus zum politischen Gesinnungstest wird, „impffreie“ Patrioten wie ( rot) Erleuchtete gegen „gentechnisch-manipulierte Unwissende auftreten oder auch umgekehrt, dann wird dadurch ein Riss geschaffen, wo keiner ist und vor allem nicht sein sollte. Etwa in Familien. „Denn Täter ( neudeutsch: Aktivisten) werden nie den Himmel zwingen. Was sie vereinen, wird sich wieder spalten.“ Reinhold Schneider 

Was als „Versuch über den Riss“ daherkommt, kann schnell zum Verriss des Versuches werden . Wie @ Skeptiker zu recht  moniert, Beleidigungen im eigenen Revier können es ja nicht sein , oder ? Das Niveau ist manchmal unterirdisch. 

Niekisch

24. November 2021 12:29

@ deutscheridentitärer 11:01: schon von Berufs, der Lebenserfahrung und meiner jahrzehntelang medizinisch täigen Ehefrau wegen bin auch ich skeptisch in beiden Richtungen. Wie im Vorartikel angekündigt schreibe ich aber hier konkret zu Corona nichts mehr, um gegenseitiges Vergiften zu vermeiden. Nur möchte ich Ihnen vorschlagen, sich ein wenig in Ruhehaltung zu überlegen:

Hatten die Auflöser aller Dinge es seit dem 17. Jahrhundert nötig, Nationen, Rassen, Religionen, Völkerethiken primär mit Hilfe von Krankheiten oder "Krankheiten" Richtung Einwelt zu zersetzen? Hatten sie nicht effektivere, nicht selbstschädigende Mittel? 

Gilt das nicht um so mehr für Jetztzeit und überschaubare Zukunft, wo doch der ihr Wollen gefährdende deutsche Heilsweg längst besiegt ist und nunmehr der asiatische Block mit eigenen, neuen und anderen Heilswegen die Erdkugel Atlas gleich auf die Schultern zu stemmen beginnt, eine nationalkommunistischer Riesendrache seine eigene NWO bastelt?

Die westlich- messianistische NWO wird nicht durch Impfungen erspritzt, sondern führt ihren letzten, verzweifelten Kampf  im Pazifik mit Flugzeugträgern und Kampfdrohnen, wenn das 2. Pearl Harbour kommt.

Und, liebe AfD-Leute, hütet Euch vor den CDU-Giftspritzen. Sie haben seit 1945 bereits jede konservative Krücke zu Tode gespritzt!

 

Nemo Obligatur

24. November 2021 12:33

@ Skeptiker

24. November 2021 09:11

"...Wer will die neue Rechte und die AfD nach dem völligen Desaster ihrer Corona-Politik noch ernst nehmen?"

Da sprechen Sie einen wichtigen Punkt an. Mäßigung wäre eigentlich das Gebot der Stunde. Da wird man dann als Opposition auch glaubwürdiger, wenn es darum geht, wirkliche Fehler (der Regierung in diesem Fall) zu verhindern. Gilt übrigens auch für den Klimawandel. Man kann trefflich über den richtigen Weg streiten, aber Leugnung von Fakten bringt niemanden weiter.

Niekisch

24. November 2021 12:47

"Es fällt mir aber schon wegen der Drohkulisse sehr schwer. Ich hätte das Gefühl mich der Gewalt zu beugen, und zwar gegenüber Leuten, die ich sowieso schon seit langem als feindselig wahrnehme."

@ deutscheridentitärer 11:01: Vor dem Hausarzt Ihres Vertrauens müssen Sie doch sicher keine Angst haben oder Feindseligkeit empfinden. Meiner jedenfalls hat sich ausreichend Zeit genommen und das Für und Wider engagiert erörtert.

Zu Ihrem 1:5000 Argument möchte ich Metaphern verwenden: Stellen Sie sich ein kleines Stadion mit 5000 Besuchern vor oder einen Marktplatz, auf dem Sie neben 4999 Menschen stehen. Ist die Wahrscheinlichkeit vernachlässigbar, dass Sie ein Schuss aus einem darüber hinweg fliegenden Hubschrauber trifft? 

Die allseitige Hysterie geht vorbei wie alle Aufgeregtheiten dieser seltsamen Zeit.

 

RMH

24. November 2021 13:43

@Monika, Niekisch, Skeptiker, deutscheridentitaerer etc.,

Tja, Ungeimpfte können die alltägliche, strukturelle Diskriminierung nicht wirklich spüren und Sie, geimpfte Personen, können das tägliche Leid der UvP (= unvaccinated People) nicht nachvollziehen. Sie verstetigen nur das strukturelle Machtungleichgewicht aus ihrer v.P. (= vaccinated People) Position oder starten den Versuch, sich die Kultur des Widerstands der UvP anzueignen, in dem behauptet wird, man sei auch rechts - vermutlich zerreißen einige jetzt auch noch ihren Impfausweis, aber das wäre unvaccination-facing. Ein paar Lektionen in critical Vaccinationess Studies würde evtl. zu mehr Empathie führen. Und bis dahin sollte man sich als v.P. mit Kommentaren zu den Empfindungen und Erlebnissen von UvP doch zurückhalten. Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

Gracchus

24. November 2021 13:49

@Skeptiker

1. Sie haben recht: Die CDU sollte man bekämpfen oder links liegen lassen. Wenn Friedrich M ("Spielverbot für Kimmich") oder Tilman K die Zukunft der CDU bilden: Gute Nacht! Der konformistische "BRD-Konservatismus" muss erst zu Grabe getragen werden.

2. Niemand hat hier Bodo Schiffmann referenziert, der auch überhaupt kein Esoteriker ist, sondern Glied ihrer Zunft. Für Sie sind wahrscheinlich schon die psychoimmunologischen Studien eines Prof Schubert Esoterik.  Nachweislich sind auch Menschen an oder im Zusammenhang mit der Impfung verstorben. Was sagen Sie denen bzw. deren Angehörigen?

3. Es geht gegen einen Impfzwang. Über den wird allein deswegen diskutiert, weil die Impfung nicht hält, was sie verspricht. Überlastung der IS/Klinken? Warum baut man die Kapazitäten nicht aus? Ist es nicht so, dass die Kliniken schon in normalen Zeiten am Limit arbeiten? Sind die Pfleger nicht ohnehin überlastet? Ich finde es charakterlos, wenn Ärzte diese Zustände die ganze Zeit mitgetragen haben und jetzt auf dem Rücken von Ungeimpften agitieren. 

Gracchus

24. November 2021 13:53

4. Es ist absolut nicht vertrauenerweckend, wenn sich Wissenschaftlicher, Ärzte, Juristen vor den Karren der Politik spannen lassen. 

5. @Niekisch: Es geht wohl darum, dass über die Impfung ein Überwachungsystem installiert wird und Grundrechte an den Impf-/Gesundheitstatus gekoppelt und die Beweislat auf den Bürger abgewälzt wird. Das ist ein kompletter Paradigmenwechsel. 

Laurenz

24. November 2021 14:12

@Niekisch

"Der Regenschirm bei Regen & Windeln gegen den kaputten Schließmuskel/Durchfall"

Sie haben es selbst genau beschrieben. Wenn ich bei Regen meinen Regenschirm nicht öffne, bin ich unsolidarisch schuld, wenn andere bei geöffnetem Regenschirm naß werden. Genauso soll ich solidarisch Windeln anziehen, damit sich andere nicht in die Hosen machen. Aber beim Angsthasentum nützt auch keine Solidarität irgendwas. 

@Nemo Obligatur

Es leugnet niemand Fakten, denn bei teuflischer Sündhaftigkeit wartet der Scheiterhaufen & die ewige Verdammnis. Die Frage ist, von welchem Standpunkt aus man die Fakten beobachtet. Ich bin eindeutig für den Klimawandel, den es schon immer gab. Mir geht er nicht schnell genug. Ich würde gerne deutsche Oliven, Zitronen & Orangen konsumieren. Und auch der Nordseezugang bei Kassel wäre wünschenswert. Aber da können sich die Klimakrisenheuchler auf den Kopf stellen, ich werde das nicht mehr erleben. Von daher, es gibt nur menschengemachte Krisen, keine natürlichen.

Allnichts

24. November 2021 14:33

1/2

Es erscheint mir widersprüchlich, dass die Partei einerseits wissen soll, wohin sie will, andererseits aber von zermürbenden Lagerkämpfen gesprochen wird. Auf mich wirkt es, als würde sich herauskristallieren, dass die AfD realistisch betrachtet bereits eine Ost-Partei ist, die "Flügel-"Leute in den entsprechenden Bundesländern bessere Chancen und Möglichkeiten haben und allgemein auch besser eingebunden sind und der liberal-konservative Anteil langsam marginalisiert wird. Was an sich sehr zu begrüssen ist, kann bei einer kommenden Beobachtung ungünstig sein, da nicht mehr auf einen "gemässigten" Parteiflügel verwiesen werden kann. Nicht, dass dies Wesentliches verhindern würde.

Dies aber nur als oberflächliche Einschätzung ohne Detail-Wissen.

Die Thematik "Rechte Lebenswelt" halte ich für äusserst wichtig. Hierbei muss zwischen der echten Welt und der weniger echten, also der virtuellen Welt unterschieden werden.

Für die sehr echte Welt stelle ich mir beispielhaft ein Dorf vor, in welchem neben neutral gesinnten Menschen, Unternehmen und Einrichtungen auch viele rechte Einzelpersonen, Familien, Firmen und dergleichen beheimatet sind: Der rechte Arbeitgeber, der völkische Landwirt, das identitäre Jugendzentrum, die nationale Kneipe, der patriotische Fussballverein.

Allnichts

24. November 2021 14:36

2/2

In manchen Ortschaften mag das ansatzweise vorhanden sein, insgesamt allerdings wohl kaum, sonst bestünde kein Diskussionbedarf dahingehend. Ich kann mir das insgesamt nur schwer vorstellen.

Im Netz ist mehr möglich und es wurde auch bereits viel getan. Hier zeigt sich allerdings einerseits, dass man noch immer zu sehr auf fremde Strukturen angewiesen ist, und andererseits es nicht schafft, massentauglich zu sein. Beispielhaft hierfür will ich das PC-Spiel nennen, das in vielen Punkten zwar einem derzeitigen Trend folgt, in dem man sich dann hinsichtlich Spielfiguren, Geschichte, Kontext aber so sehr am eigenen neurechts-intellektuellen Sein orientiert, dass das Ganze für Aussenstehende kaum noch interessant oder überhaupt nachvollziehbar ist.

Apps wären sinnvoll. Ein "Streaming"-Dienst für Musik ebenso, wofür allerdings die - neurechten - Musiker fehlen. Ein Netzfernsehsender oder zumindest eine übersichtliche Mediathek, in welcher dann auch tatsächlich fast alles zu finden ist. Ein eigenes soziales Netzwerk, was allerdings problematisch und zur Falle werden kann. Besonders wichtig auch: Formate, insbesondere Unterhaltungsformate, die nicht so streng politisch, sondern auch mal lockerer oder anderweitig orientiert sind, aber trotzdem ein bestimmtes Lebensgefühl transportieren.

Visionsfähig ist die AfD generell nicht.

Allnichts

24. November 2021 14:38

1/2

Maiordomus:

Ich möchte noch etwas zum Thema Skepsis sagen, da dies in meiner letzten Antwort an Sie zu kurz gekommen ist: Wie erwähnt halte ich es für wichtig, die Wissenschaft, die wissenschaftliche Datenlage, wissenschaftliche Fakten wie auch den Wissenschaftsbetrieb an sich zu hinterfragen. "Wahre Skepsis" hört dort aber natürlich nicht auf, es kann weitergefragt werden: Wie gesichert sind Erkenntnisse eigentlich? Was können Menschen grundsätzlich erkennen und wieviel muss ihnen entgehen? Ist eine Erkenntnis überhaupt mehr als ein eingeübtes Wahrnehmungsmuster, das sich permanent selber bestätigt?

Treibt man dieses Spiel konsequent weiter, liegt der Gedanke nicht fern, dass der Mensch zwar beliebig viele Deutungen schaffen und Erklärungen versuchen kann, eigentlich aber nur wenig Ahnung davon hat, was und wo er ist und was mit ihm und allem geschieht. Eine letzte Instanz, die alles aufklären könnte, ist nicht in Sicht, hinter jeder Wirklichkeit könnte eine weitere Wirklichkeit stecken, welche die andere relativiert. Reflektion trägt die Tendenz zur Auflösung in sich. Nichts ist sicher - nicht einmal das.

Niekisch

24. November 2021 14:39

"sollte man sich als v.P. mit Kommentaren zu den Empfindungen und Erlebnissen von UvP doch zurückhalten. Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."

@ RMH 13:43: Auch ich bin ungeimpft, nämlich gegen Röteln. Also kann ich doch über Ungeimpftsein mitreden. Wollen Sie jetzt eine Art neurechter Identitätspolitik einführen? 

Im übrigen habe ich mich in die von C.S. verlinkten Artikel eingelesen. Es sind zumeist Gebräue von Halbwahrheiten.

 

Allnichts

24. November 2021 14:45

2/2

Und trotz dieser allumfassenden Unsicherheit gibt es einen Punkt, der eben doch sehr für die Wissenschaft spricht: Sie funktioniert. Wenn man betrachtet, was mit Wissenschaft und wissenschaftlichen Erkenntnissen in dem, worin wir sind bzw. wovon wir Teil sind, gemacht werden kann, vorhersagbar gemacht werden kann, dann können wir damit nicht so unheimlich falsch liegen, ganz egal, wie die Wahrheit aller Dinge, so es eine solche gibt, am Ende ist. Möglicherweise wird sich das, was für uns heute als sicher gilt, irgendwann als falsch erweisen, dann wird die Theorie angepasst.

Aber solange sie sich als funktionstüchtig erweist, mehr als alles andere, ist sie die erste Anlaufstelle, alle möglichen Interessenkonflikte miteinberechnet. Die Rechte läuft in der Corona-Frage aber zielstrebig davon weg, weil es politisch sein muss und viele ohnehin alles Etablierte ablehnen. Dem wissenschaftlichen Konsens werden Nischenmeinungen vorgezogen

Gracchus:

Sie schreiben, es ginge gegen den Impfzwang. Gegen welche offiziellen Maßnahmen ging es bisher denn nicht?

Niekisch

24. November 2021 14:47

"@Niekisch: Es geht wohl darum, dass über die Impfung ein Überwachungsystem installiert wird und Grundrechte an den Impf-/Gesundheitstatus gekoppelt und die Beweislat auf den Bürger abgewälzt wird. Das ist ein kompletter Paradigmenwechsel."

@ Gracchus 13:53: Ich werde bei der Auffrischungsimpfung prüfen, ob in die Impfkanüle Mikrophon und Minikamera eingebaut sind. Ich melde mich dann bei Ihnen.

Grundrechte sind an rein gar nichts gekoppelt. Sie werden bei gesetzlichen Vorhaben oder Rechtsverordnungen gegeneinander abgewogen. Die Abwägung ist nicht beweislastabhängig. Beweislast ist ein zivilrechtlicher Begriff, der Infektionsschutz ist aber nicht zivilrechtlich geregelt, sondern öffentlichrechtlich.

Niekisch

24. November 2021 14:53

"@Niekisch

"Der Regenschirm bei Regen & Windeln gegen den kaputten Schließmuskel/Durchfall""

@ Laurenz 14:12: Kümmern Sie sich doch bitte besser um Ihren geistigen Schließmuskel. Ihnen entfleuchen immer wieder Zitate, die ich nie verwendet habe.

RMH

24. November 2021 17:37

@niekisch,

Mein letzter Beitrag war Satire. Und zwar eigentlich eher zu Gunsten geimpfter Patrioten. 

Laurenz

24. November 2021 17:44

@Allesnichts

"Dem wissenschaftlichen Konsens werden Nischenmeinungen vorgezogen"

Sie faseln schon wieder. Bis 2013 gab es mehr Studien, die besagten, das Rauchen würde keine Schäden herbeiführen, als welche, die besagten, das Rauchen sei ungesund. 

Die Wissenschaft beweist nur dem, der bezahlt. Das beweist, die Wissenschaft weiß nichts, weil das Wissen keine Rolle spielt, sondern nur die wissenschaftliche Existenz ist für Menschen entscheidend.

Seit Wernher von Braun hat sich nicht wirklich etwas getan. Nur die recht neue Rechnertechnik läßt bei der Steuerung Instabiles stabil werden. Aber auch das brachte bisher den Menschen nicht aus dem niedrigen Erdorbit heraus. Auch in der Medizin ist seit der Entwicklung des Antibiotikums & einer funktionierenden Anästhesie nichts mehr passiert.

Hier Sabine Hossenfelder/Physikerin bei einem Vortrag in 05/2019 an der Uni Stuttgart, die genau das Problem der wissenschaftlichen Stagnation anhand der Physik beschreibt.

https://youtu.be/99hVAu1k6G8

Laurenz

24. November 2021 17:48

@Niekisch @L.

Ich habe Sie nicht zitiert, sondern nur, was Sie schrieben kommentiert & Ihnen Recht gegeben. Vielleicht lesen Sie mal Ihre Eigenen Beiträge etwas besser.

Gracchus

24. November 2021 19:07

@Niekisch

Stellen Sie sich doch nicht bitte Dümmer als Sie sind.

Niekisch

24. November 2021 19:26

@ RMH: Na, Gott sei Dank!

AmazonBesteller

24. November 2021 19:49

@Niekisch

Ihre Impfung ist mir Wurscht. Alle meine Impfungen habe ich nur aus Egoismus bekommen. Aber diese Spritze (viel mehr die Maßnahmen dahinter) hier ist doch offensichtlich ein Türöffner für viel mehr. Sie können das gerne anders sehen.

"Grundrechte sind an rein gar nichts gekoppelt. Sie werden bei gesetzlichen Vorhaben oder Rechtsverordnungen gegeneinander abgewogen. Die Abwägung ist nicht beweislastabhängig. Beweislast ist ein zivilrechtlicher Begriff, der Infektionsschutz ist aber nicht zivilrechtlich geregelt, sondern öffentlichrechtlich."

Wegen dieser Äußerung mag ich keine Juristen. Letztlich eine andere Form von: "jetzt sind sie halt hier...". Der deutsche Untertan hat wieder zugeschlagen.

Gerade die Beweislast ist das Problem: es gibt aktuell keine parallel laufende Doppelblindstudie. Damit ist für mich das Thema als einst medizinhörigen erledigt. 

Gustav

24. November 2021 20:02

@ Skeptiker

Lassen Sie sich weiterhin Ihre dreißig Silberlinge auszahlen, aber erwarten Sie nicht, daß man hier Ihre Sirenengesänge wahrnimmt. Den falschen Ton erkennt hier jeder, selbst die Trolle, denn die erkennen  ihresgleichen ohne Probleme!

AmazonBesteller

24. November 2021 20:10

@Allnichts

"Die Rechte läuft in der Corona-Frage aber zielstrebig davon weg, weil es politisch sein muss und viele ohnehin alles Etablierte ablehnen. Dem wissenschaftlichen Konsens werden Nischenmeinungen vorgezogen"

So ein Unfug. Der Konsens entsteht durch Medienmacht und gekaufte Meinungen. Ihre völlig naive Einstellung zu diesem Thema sollte niemals Einzug bei den Rechten finden. Leider hat die Rechte in Ihrer pessimistischen Erwartung zu oft Recht behalten, insofern ist auch beim Thema Corona (und allem drum herum) ein weiterer Angriff zu erwarten. 

Sind Sie in einer Partei oder fremdfinanzierten Vereinigung? Da lernen Sie schnell wie Konsens funktioniert. Ein paar Vortänzer und Titelverwalter sagen an, der Rest stimmt zu. Wer dagegen ist wird rausgemobbt. So einfach ist das im Stadtrat, im Parlament und bei allen anderen Gremien auch. Auch wenn 99% der Leute "geimpft" wären, würde genau die gleiche Medienhetze abgezogen werden. Das muss einem mittlerweile klar sein.

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