Man wähnte sich in deren Kielwasser gut aufgehoben. Erst Trump hat diese falsche Sicherheit erschüttert. Er hat den hiesigen Eliten deutlich gemacht, daß die Interessen der Vereinigten Staaten und die Interessen Europas nicht deckungsgleich sind. Das war vorher nicht anders, nur sprach man nicht darüber: die Amerikaner nicht, weil sie die Europäer als Vasallen behalten, die Europäer nicht, weil sie den großen Bruder nicht verärgern wollten.
Diese Zeiten sind vorbei. Geopolitik ist auch hierzulande wieder aktuell, wie nicht zuletzt der Einsatz der Migrationswaffe an der polnisch-weißrussischen Grenze gezeigt hat.
Auf Einladung von Maximilian Krah, der als Abgeordneter für die AfD im Europaparlament sitzt, fand sich im Dezember zu diesem Thema eine interessante Gesprächsrunde zusammen: Neben Maximilian Krah diskutierten Harald Weyel (MdB), Artur Abramovych (Juden in der AfD) und ich miteinander über die „Herausforderungen europäischer Geopolitik“.
Alexander Sell moderierte die Sendung, die sich zu einer intensiven Debatte über deutsche und europäische Zukunftsfragen entwickelte.
Hannes91
Bezeichnend in der Debatte war der Punkt an dem es um eine konkrete Möglichkeit eines von den USA unabhängigen europäischen Großraumes ging, um die Ausdehnung und den Ausbau des französischen Nuklearpotentials. Da kommt Krah mit den Nachteilen, es würde Geld kosten und die Franzosen wollen das Kommando weitestgehend behalten. Da lacht der Krah, „das ist ein schlechter Deal“. Ein Deal? Kommt für Deutschland nicht in Frage weil es ein schlechtes Geschäft wäre. Dann doch lieber unter den Amerikanern bleiben. Und das amerikanisch- liberale Ende der Geschichte vorziehen? Es geht ja nicht irgendwie um das Überleben des deutschen, und der europäischen Völker. Geopolitik, Großraum, Unabhängigkeit scheinen nur irgendwelche hohle Phrasen zu sein, nichts Lebensentscheidendes. Worauf es ankommt ist ein guter Deal. Und unter den Amerikanern lässt es sich eben am besten Verdienen. Geld Geld Geld.