Herausforderung Geopolitik – eine Debatte

Geopolitik galt in Deutschland lange als Thema, um das man sich nicht zu kümmern brauchte - die Amerikaner waren dafür zuständig.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

Man wähn­te sich in deren Kiel­was­ser gut auf­ge­ho­ben. Erst Trump hat die­se fal­sche Sicher­heit erschüt­tert. Er hat den hie­si­gen Eli­ten deut­lich gemacht, daß die Inter­es­sen der Ver­ei­nig­ten Staa­ten und die Inter­es­sen Euro­pas nicht deckungs­gleich sind. Das war vor­her nicht anders, nur sprach man nicht dar­über: die Ame­ri­ka­ner nicht, weil sie die Euro­pä­er als Vasal­len behal­ten, die Euro­pä­er nicht, weil sie den gro­ßen Bru­der nicht ver­är­gern wollten.

Die­se Zei­ten sind vor­bei. Geo­po­li­tik ist auch hier­zu­lan­de wie­der aktu­ell, wie nicht zuletzt der Ein­satz der Migra­ti­ons­waf­fe an der pol­nisch-weiß­rus­si­schen Gren­ze gezeigt hat.

Auf Ein­la­dung von Maxi­mi­li­an Krah, der als Abge­ord­ne­ter für die AfD im Euro­pa­par­la­ment sitzt, fand sich im Dezem­ber zu die­sem The­ma eine inter­es­san­te Gesprächs­run­de zusam­men: Neben Maxi­mi­li­an Krah dis­ku­tier­ten Harald Weyel (MdB), Artur Abra­mo­vych (Juden in der AfD) und ich mit­ein­an­der über die „Her­aus­for­de­run­gen euro­päi­scher Geopolitik“.

Alex­an­der Sell mode­rier­te die Sen­dung, die sich zu einer inten­si­ven Debat­te über deut­sche und euro­päi­sche Zukunfts­fra­gen entwickelte.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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Kommentare (73)

Hannes91

14. Januar 2022 10:29

Bezeichnend in der Debatte war der Punkt an dem es um eine konkrete Möglichkeit eines von den USA unabhängigen europäischen Großraumes ging, um die Ausdehnung und den Ausbau des französischen Nuklearpotentials. Da kommt Krah mit den Nachteilen, es würde Geld kosten und die Franzosen wollen das Kommando weitestgehend behalten. Da lacht der Krah, „das ist ein schlechter Deal“. Ein Deal? Kommt für Deutschland nicht in Frage weil es ein schlechtes Geschäft wäre. Dann doch lieber unter den Amerikanern bleiben. Und das amerikanisch- liberale Ende der Geschichte vorziehen? Es geht ja nicht irgendwie um das Überleben des deutschen, und der europäischen Völker. Geopolitik, Großraum, Unabhängigkeit scheinen nur irgendwelche hohle Phrasen zu sein, nichts Lebensentscheidendes. Worauf es ankommt ist ein guter Deal. Und unter den Amerikanern lässt es sich eben am besten Verdienen. Geld Geld Geld.

Heinrich Loewe

14. Januar 2022 11:08

Schon das letzte Schnellrodaer Gespräch mit M. Krah war absolut herausragend. Das ist der beste Mann, den die AfD hat; der beste! Kanzler-Format. Format für die populistische Führungsfigur, die so dringend gebraucht wird. Man wünscht sich, daß er mehr öffentliche und öffentlich wahrgenommene Wirksamkeit entfaltet.

Gotlandfahrer

14. Januar 2022 11:31

@ Heinrich Loewe:

Jaaaah, aber... in puncto Geschichte hat er noch ein kleines bisschen Luft nach oben:

https://www.youtube.com/watch?v=RwkzHsmLsw0

 

Heinrich Loewe

14. Januar 2022 12:58

Das „Zentrum der Weltrevolution“ ist - in Amerika! Mit MAGA. Und, schreibt es auf: Von den Grassroots (die M. Krah für machtlos hält) her wir sich der alte amerikanische Traum durchsetzen. Mit konservativer Gesellschaftspolitik (die Latinos sind katholisch) und ökonomischem Nationalismus. Schaut euch die unzähligen Umfragen an. Könnt ihr jeden Tag in Bannon’s Warroom sehen.

Unter diesen Vorzeichen bin ich dezidierter Transatlantiker. Wir teilen die Werte des Judäo-christlichen Abendlandes, die die Gesellschaften immer noch unterfüttern, wenngleich attackiert von den Universalisten.

Für Europa ist es seit 45 vorbei mit eigenständiger Weltpolitik. Darüber braucht man nicht mehr reden. Voraussetzung wäre schon mal, da bin ich bei Lehnert, eine ernstzunehmende Militärmacht - not gonna happen.

Die AfD müßte mal mit entsprechenden Volkswirtschafts-Experten eine Wirtschaftspolitik „Europe first“ entwickeln, die uns eine Entkopplung von China erlaube würde. Wertschöpfungsketten in Europa. Wir sind mittlerweile völlig erpressbar und kompromittiert. Siehe Huawei. Eklatantes Sicherheitsrisiko.

Wer hat da kurz vor Schluß eingeworfen, China sei keine Bedrohung? Das ist abenteuerlich. Es ist die Bedrohung schlechthin.

Ansonsten - wie gesagt tolles Format, weiter so! Ich hab mit meinem Opa noch Werner Höfers Frühschoppen erlebt. Heute könnte ich di Glotze aus dem Fenster schmeißen vor Wut angesichts der Flach- und Einseitigkeit.

Ein Fremder aus Elea

14. Januar 2022 13:04

Es gibt drei Machtfaktoren:

  1. Produktion,
  2. Seehoheit und
  3. Lufthoheit.

Wenn alle in einer Hand liegen, ist die Weltherrschaft ohne weiteres möglich. Wer es indes vorzieht, nicht zu kämpfen, kann jene, welche jenen, welche es vorziehen zu kämpfen, im Wege stehen, im nötigen Ausmaß bei ihrer Verteidigung unterstützen.

C'est tout.

brueckenbauer

14. Januar 2022 13:18

Witd in dieser Debatte nicht ein falsches "Wir" konstruiert? Wir sind weder "Deutschland" noch "Europa" und können daher auch weder von den USA noch von China bedroht sein. Wir, eine kleine ethnische Minderheit innerhalb der Bundesrepublik, besitzen überhaupt keinen Territorialstaat -  und die ganze "Geopolitik", die ja auf Territorien als politische Akteure setzt, kann uns gleichgültig sein.

Allnichts

14. Januar 2022 13:21

1/2

Ein hochkomplexes Thema, welches in 70 Minuten natürlich nur ansatzweise behandelt werden kann. Es wurde sich sehr stark auf Einflußsphären, Räume, Bündnisse konzentriert, gefehlt haben oder nur wenig behandelt wurden Thematiken wie Rohstoffe und geostrategisch wichtige Orte und Regionen, die durch Digitalisierung und allgemein technologischen Fortschritt zunehmend veränderte Machtausübung im Allgemeinen und Kriegsführung im Besonderen oder auch Demographie. Insgesamt tut die Rechte gut daran, sich wieder mehr der Geopolitik zuzuwenden, denn auch wenn diese für sie derzeit nur bedingt praktische Bedeutung hat, ist es wichtig, in grösseren weltpolitischen und geostrategischen Zusammenhängen zu denken und sich auch entsprechend professionell aufzustellen.

Sehr schön fand ich den Ausspruch von Erik Lehnert: "Ich bin Nationalist." Vielleicht sollte dadurch auch nur der Gegensatz zum später im Satz erwähnten "Internationalismus" gebildet werden, doch ist es begrüssenswert, mal wieder von Nationalismus zu hören und nicht von Patriotismus oder "identitär", welche ich als Ausweich- und Aufweichbegriffe ansehe. Überhaupt kam in Erik Lehnerts Worten einige Male sehr treffend zum Ausdruck, was oft beiseite geschoben wird: Souveränität verbunden mit vor allem eigennütziger, aktiver Aussenpolitik heisst am Ende auch, sich vermehrt harten Konflikten ausgesetzt zu sehen und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch wieder eigene Kriege zu führen.

Allnichts

14. Januar 2022 13:23

2/2

Wer geht davon aus, dass Deutschland zu so einer Art Schweiz oder Schweden würde? Bei vielen Rechten schimmert der Glaube durch, nach Befreiung der europäischen Völker und Schaffung souveräner Staaten würden alle friedlich und bis zum Ende aller Tage nebeneinander leben und nur noch Handel und Diplomatie zum Wohle aller Seiten betreiben. Bei Abhandenkommen eines übergeordnete Rahmens wie z.B. der EU und gleichzeitigem Erstarken des Selbstbewusstseins der Nationen oder wenigstens der Gesellschaften käme es selbstverständlich wieder zu mehr offenen Reibungspunkten mit teils erheblichen Eskalationspotentialen, auch innerhalb Europas. Das muss nicht immer zum Äussersten führen, doch gehört zur Wahrheit, dass der Preis für Eigenständigkeit und Selbstbehauptung hoch sein kann. Ethnopluralismus ist ein sehr idealistisches Konzept.

Artur Abramovych wirkt in dem ganzen Gespräch fahrig und dadurch fehl am Platze. Und die AfD schickt Halbafrikaner in den Bundestag.

Sehr lobenswert ist die gesamte Konzeption und Aufmachung der "Dresdener Gespräche". Das hat alles Hand und Fuss, nur mit den Kameraleuten sollte man sich noch etwas einfallen lassen. Angesichts der hohen Qualität finde ich es dem Ganzen auch nicht abträglich, dass sich hier nur Menschen aus dem Dunstkreis der AfD versammeln, also die Auseinandersetzung mit Vertretern gegensätzlicher Ansichten fehlt. Trotzdem wäre es interessant, auch solche Gespräche zu sehen zu bekommen.

Eine wirkliche Bereicherung.

Sandstein

14. Januar 2022 14:18

"Wenn alle in einer Hand liegen, ist die Weltherrschaft ohne weiteres möglich."*

@Fremder aus Elea

..nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber ich musste schmunzeln und unwillkürlich an "Pinky und der Brain" denken. Sie wissen schon: "und was machen wir morgen? - dasselbe wie jede Nacht Pinky, versuchen die Weltherrschaft an uns zu reißen".

Wir diskutierten hier unlängst den Umstand, dass wir in einer Republik leben deren Verfassung wir nicht mitbestimmten. Wir haben also nicht mal die Macht über unser eigenes Land. Insofern erübrigen sich solche Gedanken.

Gleichwohl sollte die Ausrichtung Deutschlands zur Welt ein viel wichtigeres Thema werden, auch weil ein entsprechendes Ergebnis durchschlagende Wirkung in der Innenpolitik hätte.

Gruß 

* Sie haben da einige Dinge vergessen. Konsumenten und Absatzmärkte zum Beispiel. Und wenn Sie jetzt sagen mit den entsprechenden Mitteln kann man sich den Weg dahin freischießen - ja sicher aber das geht auch nur über genügend Bodenpersonal. 

RMH

14. Januar 2022 15:16

"Und die AfD schickt Halbafrikaner in den Bundestag."

Nein, nicht die AfD schickt Deutsche mit einem farbigen Elternteil in den Bundestag, sondern immer noch der deutsche Wähler. Und das ist auch gut so!

Zum Glück wurde der Beitrag von @Allnichts in Gänze freigeschaltet, da erkennt man doch gleich, mit wem es zu tun hat und was bestellt wurde, dass wird offenbar auch geliefert.

Ein Fremder aus Elea

14. Januar 2022 15:45

Sandstein,

ich hab's aus Chinas Sicht betrachtet. Alles, was China tun muß, um die Weltherrschaft zu erreichen, ist zu fordern, daß ein Land der örtlichen kommunistischen Partei, welche der chinesischen untergeordnet ist, die Macht überträgt, wenn es weiterhin Waren aus China importieren möchte. Vielleicht hat es ja auch schon begonnen: Lauterbach sagt, impfen ist der einzige Weg, die Belagerung zu beenden. Belagert China uns? Handelt es sich darum bei den so genannten supply chain disruptions? Und ist Chinas erste Forderung die Impfung?

Das sage ich freilich im Spaß. Aber hätte China die Lufthoheit und könnte nach Belieben weltweit Industrieanlagen in die Luft sprengen, während es seine eigenen verteidigen könnte, dann könnte China genau das machen, was ich eingangs sagte, vorausgesetzt, daß China zugleich Lebensmitteltransporten zur See Geleitschutz geben könnte.

Heinrich Loewe

14. Januar 2022 16:03

@Allnichts

Ihre abfällige Bemerkung zu Prof. Weyel können Sie stecken lassen. Und an alle: Wenn der doch häufigere latente Rassismus hier endlich mal aufhört, werden plötzlich Unmengen Türen auf gehen! Das ist ein großes Hemmnis, warum es im konservativen Lager nicht vorwärts geht.

Kositza: Sehe ich wie Sie. Wollte es auch erst rauskürzen. Andererseits kam es mir dann gouvernantenhaft vor. Und es half, mein Bild dieses Kommentators zu ergänzen.

Kurativ

14. Januar 2022 16:08

Teaser-Tacheles. Zur Geopolitik gehört im Zeitalter des Internets auch die "Signalaufklärung" und die darauf folgende "Humanaktivschaltung" von leicht zu gewinnenden vereinsamten, entwurzelten Einzelwesen ohne Volk und Nation.

Laurenz

14. Januar 2022 16:33

@Allnichts

Dr. Weyel hat einen afro-amerikanischen Vater, was Ihn nicht davon abhält, gute Argumente in die Runde zu werfen. Herr Abramovych ist noch jung & Ihm mag etwas Lebenserfahrung fehlen. Auch ist Er Lobbyist für die Positionen Trumps zu Israel, warum nicht? Dagegen halten kann man, daß Trump im Grunde zu weich war/ist, um sich durchzusetzen. & seit wann debattieren Neocons & Neolibs mit politischen Gegnern?
@Heinrich Loewe

Die AfD hat viele gute Leute, wie Krah. Es existieren bei Krah auch Schwächen. Es gibt keinen französischen Atom-Schirm, den Macron Deutschland anbieten kann, wenn man selbst, bis auf 2, bzw. 4 Atom-Uboote, das Zielgebiet der französischen Atommacht ist.

@EL

Das Format ist gut, auch wenn es etwas an Ken Jebsen erinnert. Man sollte vielleicht noch etwas künstlichen Bühnennebel im Raum entweichen lassen, um Zigarettenrauch zu simulieren. Einen netten Gruß an den Tontechniker. Bitte mit einem Equalizer alles unter 100 oder 200 Hertz abschneiden. Sonst war der Ton sehr gut. 

Es gab auch schon sowjetische Geheimdienstler, die behauptet hatten, die westliche Dekadenz sei auf das Wirken des KGB zurückzuführen.

Laurenz

14. Januar 2022 16:41

@Heinrich Loewe @Allnichts

"Dr. Weyel"

Sehe das zwar ähnlich, wie Sie, aber ich kann Ihnen nur empfehlen, keine Keule auszupacken. Dr. Weyel ist selbst kein Freund der Migration. Unser Land ist unser Reservat. Was hat das mit Rassismus zu tun? Rassismus ist die Mißachtung einer jeden einzelnen Volksgruppe oder Kultur. Eine sogenannte Fremdenfeindlichkeit entsteht doch nur, wenn die eigene Kultur mißachtet wird. Gegen zahlende Urlauber hat niemand auf dem Planeten irgendetwas.

Allnichts

14. Januar 2022 17:51

RMH, Heinrich Loewe, Laurenz:

Gegen Herrn Weyel als Menschen und gegen die von ihm vorgebrachten Argumente habe ich mich nicht ausgesprochen, es gehen auch weder die Welt noch das deutsche Volk dadurch unter, dass es einige mit einem deutschem und einem schwarzafrikanischem Elternteil gibt. Es ist allerdings die Frage, warum ausgerechnet die Partei, welche betontermassen für den Erhalt der Völker und gegen den Multikulturalismus samt Folgen kämpft, jemanden in einer nicht ganz unbedeutenden Rolle ins Rennen schickt, der wegen seiner Abstammung diesem Kampf im Grunde entgegensteht, zumal zur selben Zeit allerlei Deutsche ausgeschlossen bleiben. "Deutsch-Schwarzafrikanisch" ist noch einmal etwas ganz anderes als alles, was innereuropäisch oder je nachdem sogar "unter Weissen" geschieht und geschehen kann.

Es ist mir unverständlich, weshalb es so aufscheuchen soll, wenn das an dieser Stelle angesprochen wird. Inklusive Rassismus-Vorwurf.

Valjean72

14. Januar 2022 18:58

Heinrich Löwe:

Und an alle: Wenn der doch häufigere latente Rassismus hier endlich mal aufhört, werden plötzlich Unmengen Türen auf gehen! Das ist ein großes Hemmnis, warum es im konservativen Lager nicht vorwärts geht.

Genau. Und wenn wir alle hier uns endlich von überholten Familienbildern und Geschlechterrollen (überhaupt dem unzeitgemäßen 2-Geschlechter-Modell) lösen und uns dem annähern, was uns die "Gender Studies" lehren, dann könnten noch viel mehr Türen für "uns" aufgehen. Ganz bestimmt.

Wenn dann mal der erste queere Mensch für die AFD im Bundestag sitzt, dann wird alles gut ...

Laurenz

14. Januar 2022 19:07

@Allnichts @RMH, Heinrich Loewe, L.

"Multikulturalismus oder nicht"

Das ist, wie die ganze Sendung übrigens, ein Resultat der Besatzungsmacht & keine Frage Ihres Multikulturalismus. Herr Dr. Weyel, wie auch der Fußball-Stern Erwin Kostedde, müssen nicht die Handlungen ihrer Väter verantworten. Das müssen, wenn, diese selbst tun.

Die AfD ist auch die einzige Partei, die eine durch Parteimitglieder gewählte bekennende Homosexuelle zur Spitzenkandidatin gemacht hat. Genau deswegen braucht die AfD auch keine Belehrungen in Toleranz durch politische Gegner.

Mit Verlaub, Sie schreiben denselben Unfug, wie immer.

Valjean72

14. Januar 2022 19:22

Geopolitik ist ein wichtiges politisches Feld. Aber dies für die real existierende Bundesrepublik zu diskutieren ist - bei allem Respekt - ein wenig "amüsant".

Dieser Staat ist anti-deutsch verfasst, er handelt krass gegen die vitalen Interessen des deutschen Volkes. Und dies zunehmend mehr und unverhohlen.

Seit 2015 und dem Phänomen der Masseneinwanderung sollte das jedem klar sein.

Über die Hälfte der Hartz-IV-Empfänger sind Ausländer, bei der anderen Hälfte haben viele Staatsbürger einen Migrationshintergrund. Und die Einwanderung geht mit der Ampel munter weiter.

Die Energie-Versorgungssicherheit wird vor unseren Augen dramatisch zurückgefahren, die eigene Industrie geschwächt etc. pp.

Dies ist nach meinem Dafürhalten zu einem großen Teil (auch) auf die "transatlantische Vernetzung" unserer "Eliten" in Politik und Medien zurückzuführen.

Die Deutschen leben in einem Staat, der ihnen feindlich gesinnt ist.

Eine souveräne deutsche Außenpolitik würde mE weder in Washington, noch in London und auch nicht in Tel Aviv auf Wohlwollen stoßen. Und das ist noch vorsichtig formuliert.

 

 

 

 

Flaneur

14. Januar 2022 20:30

Geopolitik ist ein Feld, in dem die Rechte erstaunlich schwach ist. Und dass, obwohl es bei Carl Schmitt Anknüpfungspunkte geben würde. Wie dem auch sei, Geopolitik scheint auf der Rechten ein weißer Fleck zu sein. Wenn Krah & Co, versuchen, diesen blinden Fleck zu beleuchten: Prima. Ob deren freundliche Versuche ausreichen? Naja... zumindest besser, als nichts.

Wie dem auch sei, die wesentliche Theoriearbeit kommt - wieder einmal - von links. Streeck & Co. lassen grüßen. Ohne Einbeziehung des Neoliberalismus, also ohne echte polit-ökonimische Analysen bleibt die Rechte total belanglos, und ohne diese Analysen lassen sich die gegenwärtigen geopolitischen Konflikte nicht erklären. Und leider kommt von Rechts da nichts, gar nichts. Auch Kaiser macht ja nicht anderes, als linke Thesen und Erklärungsmuster von Rechts zu vereinnahmen und in rechte Terminologie zu packen. Insofern: Zumindest haben mehr oder minder marginale Teile der Rechten erkannt, dass Geopolitik existiert und ein Thema sein könnte. Immerhin...

tearjerker

14. Januar 2022 21:23

Geopolitik? Maas, Memel, Etsch, Belt.

Laurenz

14. Januar 2022 21:55

@Valjean72

"amüsant"

war der Abgang Oskars als Finanzminister gewiß nicht. Ich kann Ihnen nur empfehlen Seinen Worten nach diesem genau zuzuhören.

@Flaneur

"Geopolitik ist ein Feld, in dem die Rechte erstaunlich schwach ist."

Selten so einen dämlichen Satz auf der SiN gelesen. Brzeziński, dessen Name Krah nicht einfiel, definiert ganz abseits jeglicher werteorientierten Außenpolitik die Interessenslage der USA als Demokrat, aber immer im Zusammenhang mit der Faktenlage. Ideologie dient doch einzig dazu, die eigene Interessenslage zu hintertreiben & hintenan zu stellen, wie die anderer zu forcieren. Soll doch jeder, der will, die Welt retten, aber doch nicht im Namen des Volkes. Denn die Weltrettung bedeutet doch nur, die Welt als Minderheit beherrschen zu wollen. Früher kam die Rote Armee, weil sie zu Hilfe gerufen wurde, heute kommen die NGOs.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zbigniew_Brzezi%C5%84ski

Eo

14. Januar 2022 22:12

 

Laurenz - 14. Januar 2022 19:07

Oder wie es Peter Rühmkorf
mal in eim Gedicht provokativ-resignativ freimütig kundtat bzw. auf den Punkt brachte ...

"Was dir
dein Vater schuldet, du vererbst es ..."

PS.
Hab da noch ne Antwort zum annern Strang. Valleicht riskier ich es und setzese hier noch rein.

heinrichbrueck

14. Januar 2022 22:36

@ Hannes91
Zwischen Geld verdienen und Geld machen, sollte der Unterschied erkannt werden. Und was ist mit Amerikanern gemeint? In den USA gibt es die Geldverdiener und die Geldabschöpfer. Eine deutsche Wirtschaftstheorie sehe ich auch nicht. 
@ Allnichts
Einen Herrn Weyel könnte man als Diplomat nach China entsenden, einen Abramovych hingegen nicht. Die Frage wäre, wer diese Angelegenheit entscheiden müßte. 
Mit dem Rassismusvorwurf konfrontiert, ein Wort ohne Sinn, werden die Grenzen geschlossen. Und jedes Jahr wird eine Megastadt importiert. Keine Geopolitik möglich. 
Für Deutschland wird wohl China der natürliche Verbündete. 

eike

15. Januar 2022 01:42

@Valjean72

"Geopolitik ist ein wichtiges politisches Feld. Aber dies für die real existierende Bundesrepublik zu diskutieren ist - bei allem Respekt - ein wenig "amüsant".

Dem kann ich nur zustimmen.

ede

15. Januar 2022 01:47

Nun ja, Geopolitik ist zweifellos ein existenzielles Thema im Wortsinn, und es ist wichtig und richtig sich dem nach und nach anzunehmen.

Für die AfD muss da aber gelten: mit großer Vorsicht und Zurückhaltung - so, wie aus guten Gründen die Parteiprogrammatik vorsichtig und zurückhaltend ist. Ohne ausreichende Souveränität können weder eigene Interessen nach innen noch nach außen vertreten werden.

Dem Krah kann ich da schon weitgehend zustimmen. Wir müssen ein vernünftiges Verhältnis zu Russland finden. Wehrlos geht das nicht.

In Bezug auf die angeblich deutsche Interessen vertretende Merkel in der deutsch-chinesischen Handelspolitik kann ich ihm nicht folgen. Was meint er damit? Investitionssicherheit für Daimler in China?

Die eigentliche Überraschung war für mich Prof. Weyel. Ganz hervorragender Mann und voll überzeugend.

Lausitzer

15. Januar 2022 05:06

Sehr geehrter Herr Lehnert,

ich wünsche mir zu diesem Thema einen orientierenden Artikel von Ihnen in einer der nächsten Sezessionen. Ich kann dieser Diskussion nicht gut folgen, da mir zu diesem Thema einfach Wissen fehlt. Vielleicht lohnte sich auch eine ganze Serie dazu von den Grundbegriffen bis zu bestimmten Konflikten?

Ihr

Lausitzer

Der_Juergen

15. Januar 2022 09:32

Ausländer ist nicht gleich Ausländer. Ginge es nach mir, so könnte ein Däne oder Pole oder Italiener sehr wohl nach seiner Einbürgerin in den Bundestag kommen, ein Afrikaner nicht. Diskriminierung? Vielleicht, aber ohne solche kann keine Gesellschaft funktionieren. Wenn ich keinen Führerschein habe, darf ich mich ja auch nicht ans Steuer setzen und losfahren.

AmazonBesteller

15. Januar 2022 10:54

@ Der_Juergen

Diskriminierung? Vielleicht, aber ohne solche kann keine Gesellschaft funktionieren. Wenn ich keinen Führerschein habe, darf ich mich ja auch nicht ans Steuer setzen und losfahren.

Die Logik der Impfpflichtbefürworter. Was kommt als Nächstes? Wehrpflicht weil Gurtpflicht?

Unterscheiden ja, aber warum muss man immer integrieren? Wenn es danach ginge, würde ich aus meiner beruflichen Erfahrung heraus Afrikaner bevorzugen, Italiener und Polen eher nicht. Und schon gar keine Deutschen. 

Es muss einfach verhindert werden, dass Ausländer als Unterstützer einer bestimmten Innenpolitik gewonnen werden können. Die Sozialisten brauchen sie für die Umverteilung und Machsicherung. Wie soll es da jemals einen gerechten Wettstreit um die bessere Idee kommen? Diese Einbürgerungen sind dermaßen demokratiefeindlich, dass damit die freiheitliche demokratische Grundordnung mittelfristig abgeschafft wird.

 

KlausD.

15. Januar 2022 11:28

Vielen Dank für die Organisation dieser exquisiten Gesprächsrunde über Geopolitik. Ergänzend dazu folgende Auszüge aus dem Artikel „Die Europäische Union beginnt ihre Auflösung“ von Thierry Meyssan Voltaire Netzwerk vom 30.11.2021 in Bezug auf den „Großraum“ EU:

Frankreich und Italien mit dem gerade abgeschlossenen Quirinal-Vertrag, sowie Deutschland mit der Ausrichtung der Außenpolitik der neuen Bundesregierung auf USA/GB haben gerade konkrete Maßnahmen ergriffen, die die unvermeidliche Auflösung der Europäischen Union einleiten.

Frankreich verfolgt die Vision einer unabhängigen Europäischen Union, die mit den Vereinigten Staaten wettstreitet, während Deutschland sich unter den nuklearen Schirm der USA begibt, obwohl diese Großmacht in einen Verfallsprozeß eingetreten ist.

Alle Mitglieder der Europäischen Union besitzen gemeinsame kulturelle Elemente, die jenen Russlands gleichen. Jetzt noch ist es möglich, Europa als ein Netzwerk von Staaten wieder aufzubauen und sich Russland hin zu öffnen.

Valjean72

15. Januar 2022 14:38

Vor diesem Hintergrund lang angelegter geopolitischer Leitlinien der Angelsachsen (Rhodes, Balfour, Mackinder, Brzeziński, Friedman etc.), die außenpolitisch eiskalt um- und durchgesetzt wurden/werden, ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass deutsche Politiker (zumal patriotische), die das Feld der Geopolitik bearbeiten, Deutschland so einfach dem Westen zu- und unterordnen.

Das „deutsche Mitteleuropa“ wurde vom Westen kaltblütig zerschlagen, einzig und allein weil es dem Machtmonopoly des „Westens“ im Wege stand. Des Weiteren spricht einiges dafür die beiden Weltkriege als einen einzigen Krieg, einen zweiten „30-jährigen Krieg“ aufzufassen, bei welchen es darum ging, die Kraft Deutschlands ein für alle Mal zu zerschlagen. Und selbst dieser Krieg ist seit 1945 nicht wirklich zu Ende.

eike

15. Januar 2022 16:07

Schade, daß bei diesem Thema die Kommentarzensur auf einmal sehr dünnhäutig wird und zweidrittel eines Kommentars wegzensiert.

Hannes91

15. Januar 2022 16:33

heinrichbrueck

Mit den Amerikanern meine ich im geopolitischen Kontext eben die „Einzige Weltmacht“ (Brzezinski) USA, die im atlantischen Raum für die Durchsetzung der liberalen offenen Gesellschaft und dem Primat des freien Marktes zuständig sind. Der „Westlichen Werte“.

Falls Europa unter irgendwelchen Umständen sich der Dominanz der USA entziehen sollte, um etwa die europäischen Völker vor den Auswirkungen des Marktes und der westlichen Werte zu schützen. Die Umvolkung zu stoppen, die dafür Sorgen soll dass es so etwas wie Völker nicht mehr gibt, die irgendwelche Ansprüche stellen könnten, da alle nach dem US Modell nur noch Individuen in einer globalen Zivilgesellschaft sind.

Dann wird Folge davon sein das Deutschland kein Zugang zu den westlichen Märkten, zum Finanzkapital, zu Technologien usw. haben wird. Die Wirtschaft müsste radikal umstrukturiert werden, und das westdeutsche Wohlstandsleben wäre zu ende. Mann würde etwa wie in der DDR leben. Das wäre der Preis von Souveränität und Volk. Es wäre nicht ganz so schlimm wie Nordkorea oder Kuba, da Europa doch etwa 500 Millionen Leute hat, der Übergang wäre aber sehr schmerzhaft, und besonders die Deutschen müssten den Gürtel sehr eng schnallen.

Wenn man es allerdings so weiterlaufen lässt und das Volk verkauft, darf der deutsche Bürger auch etwas verdienen. Es gibt die transnationalen DAX Unternehmen (Goldman Sachs und BlackRock), die füttern die Zulieferer usw..

Laurenz

15. Januar 2022 19:57

@Eike

Zensur: Entweder haben Sie etwas geschrieben, was die hier vorherrschende Religion beleidigt oder die Existenz des Forums beschädigen könnte oder in den Augen der Redaktion ad-hominem ist. Wir alle, die hier schreiben, haben damit Erfahrung.

Kositza: Einspruch. Es gibt viele Kommentatoren, die ich blindlings freischalte! Im Fall von @Eike ist das an mir vorbeigegangen, drum kann ich dazu nichts sagen.

Glauben Sie mir, das ist harmlos. Bei Heise/Telepolis ist das ganz anders. Das sitzen in der Redaktion Linke, also Leute, die keine Ahnung von irgendwas haben. Da wird permanent ganz anders zensiert. Das funktioniert dort so, wie auf Feißbuk.

 

Laurenz

15. Januar 2022 20:11

@Hannes91 @HeinrichBrück

"das westdeutsche Wohlstandsleben wäre zu Ende. Mann würde etwa wie in der DDR leben."

Wie kommen Sie auf diese apokalyptischen Vorstellungen? Von welchen Finanzmärkten reden Sie? Als ob die Russen keine Devisen bekommen würden, wenn sie denn welche wollten. Das einzige, was Sich aufgrund des mangelnden Zustroms an billigen Lohnsklaven verändern würde, wäre die materielle Gewichtung der jeweiligen Berufsgruppen in unserer Gesellschaft. Wenn wir (nach Trump) zB Schuhe wieder hier nähen lassen würden, wie auch die Lederproduktion selbst in die Hand nehmen würden, würden Schuhe natürlich teurer. Aber dafür wären wir den kostenintensiven unproduktiven internationalen Aderlaß los, wie zB die EU-Bürokratie. Wenn wir selbst, wie die EU (mit deutschem Geld) Straßen in Rumänien finanzieren, so, wie die Chinesen das in Angola & sonstwo handhaben, dann natürlich gegen Wohlverhalten & einem Rausschmiß der Amis aus Constanta. Das ist Geo-Politik. Das funktioniert aber nur, wenn deutsche Uboote mit nuklearen Sprengköpfen vor NY herum schippern.

heinrichbrueck

15. Januar 2022 21:34

In welchen Zeiträumen anderes Denken gelehrt werden muß, entscheidet der Zusammenhalt. Europa und Rußland (plus China), diese ressourcenreichen Hochintelligenzkulturräume, sind geopolitisch nicht überwindbar, hielte ein gemeinsamer Nenner sie zusammen. Den Geopolitikern fehlt das langfristige Ziel. Ukraine läßt sich benutzen, gegen eine großen Nachbarn; Polen freut sich, Geld und Erpressbarkeit; die Franzosen wollen sich auch wichtig fühlen. Die Liste ist lang, und die Länder verfügbar. Deshalb eine Pleiterepublik USA Weltmacht spielen darf. Umsetzbarkeiten und parasitäre Spieler. Produktion und Abschöpfung. 

Laurenz

15. Januar 2022 21:54

@EK @L.

"Es gibt viele Kommentatoren, die ich blindlings freischalte! Im Fall von @Eike ist das an mir vorbeigegangen, drum kann ich dazu nichts sagen."

Dann betrifft das eben nur die schlimmen Finger, wie @Franz Bettinger, Konsorten & meine Wenigkeit. Übrigens Zensur unterstützt den Schreiber. Wenn man vermuten darf, aus inhaltlichen Gründen Streichungen vergegenwärtigen zu müssen, dann hat man wohl wunde Punkte getroffen. Und ist es nicht schön, daß die Redakteure, jeweils im Dienst, von unterschiedlichen Wahrnehmungen betroffen sind?

Kositza: Ja und (mehr) nein. Das Anbellen von Mitkommentartoren ist teils einfach psycho. Ich gehe jede Wette ein, daß Sie diese Leute im sog. Reallife, Gesicht zu Gesicht, nicht derart angehen würden.

Carsten Lucke

15. Januar 2022 23:10

Lieber @ Laurenz,

glauben Sie mir : Ich bin so dankbar dafür, daß die verehrte Frau Kositza ein paar Sachen von mir hier hat vorsorglich verschwinden lassen; allein: Sie war zuweilen gar nicht streng genug !

Mich beschleicht das vage Gefühl, daß diese Vorgehensweise auch Ihnen des Öfteren zugute kam.

Aber : Machen Sie so weiter - ich bin geradezu süchtig nach Ihren Kommentaren !

Laurenz

16. Januar 2022 00:08

@EK

"Ich gehe jede Wette ein, daß Sie diese Leute im sog. Reallife, Gesicht zu Gesicht, nicht derart angehen würden."

Diese Wette haben Sie verloren. Was legen Sie denn jetzt hin? Einen Kuchen in Schnellroda?

Wie ich das schon gestern oder vorgestern schrieb, sind Worte, Formulierungen, etc., Trigger im Hirn des Lesenden

(finden also dort statt & nicht im Hirn des Schreibenden)

und die dazu gehörende Hirntätigkeit wirkt sich auch grundsätzlich körperlich aus, etwas, das man in der Deutschen Sprache Gefühle, Empfindungen & Emotionen nennt. In meinen Augen am besten erklärend hat das Eckhart Tolle in Seinen Werken formuliert, zB im Buch "Jetzt". Gibt es auch als Hörbuch.

Wenn wir (Franz Bettinger, Lotta Vorbeck & L.) schriftlich debattieren, knallen wir uns alle Wahrheiten & Einschätzungen ohne jegliche Diplomatie an den Kopf. An Kraftausdrücken wird da auch nicht, wie bei Krämerseelen üblich, gespart. 

Das hat aber nichts damit zu tun, daß ich Lotta mag & Franz in mein Herz geschlossen habe.

Ich bin vor allem deshalb aggressiv, weil wir diese Aggressivität jeden Tag vom politischen Gegner erfahren. Gerade die SiN ist doch so vollkommen harmlos. Und wie sollten wir verbal gegen den politischen Gegner ankommen, wenn wir das nicht hier schon mal üben. Franz ist da defensiver & Lotta weniger öffentlich.

Ein Fremder aus Elea

16. Januar 2022 08:25

Valjean72,

Ihre Sicht auf den Ersten und Zweiten Weltkrieg ist zu eingeschränkt. Der Erste Weltkrieg hatte zwei Gewinner, nämlich Frankreich und die USA, und drei Verlierer, nämlich England, Deutschland und Rußland, letztere wurden zerschlagen und England verlor das Pfund als internationale Leitwährung.

Der Zweite Weltkrieg verlagerte die Macht dann vollständig zu den USA im Westen und der Sowjetunion im Osten, hauptsächlich aber zu den USA im Westen.

Heute ist die Produktion zwischen den USA, der EU und China aufgeteilt, und die USA haben weiterhin militärisch die Vormacht. Und wie ich schon sagte: Wer nicht selber die Last der militärischen Vormachtstellung auf seinen Schultern tragen möchte, sucht sich selbstverständlich einen Verbündeten, welcher seine größere Macht möglichst zivil einsetzt.

Carsten Lucke

16. Januar 2022 09:15

Danke !!!

Laurenz

16. Januar 2022 10:35

@Ein Fremder aus Elea @Valjean72

Tendenziell stimme ich Ihnen in der Bewertung der Weltkriege zu, aber letztendlich hatte ganz Europa bereits den I. Krieg verloren, inklusive Frankreich. Selbst das Abschöpfen des Reichsbankgoldes & die Besetzung des Ruhrgebiets, also Reparationen, reichten nicht aus, um sich vom I. Krieg zu erholen. Auch war die Aufrechterhaltung der Macht in den Kolonien, vor allem Indochina viel zu teuer. Das funktioniert nur, wenn man über die Leitwährung verfügt & ungestraft Geld drucken kann. Und die Sowjetvölker verloren doch alle durch den Bolschewismus. Das dauert noch Jahrzehnte bis sich Russen & Co. davon erholen können. Daß die sowjetischen Rüstungsschmieden & Raumfahrttechnik den Russen als Erbe geblieben sind, hat damit zu tun, daß diese Branchen auch schon zu Sowjetzeiten einem "kapitalistischen" Wettbewerb extern ausgesetzt waren.

Hannes91

16. Januar 2022 11:51

Laurenz

Die Russen haben sich nur die Krim zurückgeholt, auf der sie schon immer ihre Schwarzmehrflotte hatten. Die Amerikaner haben also nichts verloren, nur eben nicht die ganze Ukraine gewonnen. Wer heute in der Krim investiert oder mit denen handelt, landet im Knast.

Was passiert wenn man den Amerikanern ihren wichtigsten geopolitischen Brückenkopf in Eurasien wegnimmt? Und das müsste man tun wenn man die Migrationsströme tatsächlich abstellen wollte. Dann lassen die es laufen wie gewohnt? Falls sie dem Spuk nicht einfach mit einem Maidan oder einiger Tomahawk ein Ende setzen können, werden die Deutschen/Europäer keinen Cent bekommen. Nichts mehr im Westen verkaufen können. Nichts kaufen. Unser Gold ist drüben. Unsere Reichen werden sich auch sofort absetzen. Ihr Geld ist sowieso schon drüben. Unsere Technologie ist auch drüben auf der Cloud.

Also Schuhe werden wir nähen können, mit der ernsthaften Produktion wird es schwieriger. Und die Russen lassen sich ihr Gas nicht mit Schuhen bezahlen. Worauf ich hinaus wollte, ist dass der westdeutsche Wohlstand unmittelbar von der Wallstreet und Londoner City abhängt, von der Massenmigration den billigen Arbeitssklaven, vom Abbau der Nationalstaatlichkeit bzw. deren Reste usw. Von Umvolkung. Und man wählen muss zwischen Volk oder westlichem Wohlstand.

Grobschlosser

16. Januar 2022 12:13

Geopolitik : leider kann ich meinen geplanten Redebeitrag hier nicht abbilden - er verstößt mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen geltendes brd -"Recht" ( faktisch exekutiertes Besatzungsrecht ist echtes , hartes Recht weil es im Zweifelsfall polizeitaktisch durchgesetzt wird ) - dennoch : ein Versuch : 

Politikerkinder besuchen sichere Privatschulen , Arbeiterkinder werden systematisch von Migranten gemobbt und verprügelt . Folge : der Arbeiter kann den angeblich möglichen "Aufstieg durch Bildung" ganz schnell vergessen . 

die einmal von den Westmächten eingesetzten "Eliten" ( spon & co ) beherrschen den Diskurs - die Kinder der Elite lernen :"ich bin Elite - ich denke und fühle anders als der Prolet - ich bin nicht nur besser - ich bin quasigöttlich " .

 

Grobschlosser

16. Januar 2022 12:14

 

Quatsch ? Übertreibung ? das brit. Empire wurde in den Akademien ausgebrütet - die Kanonenboote und die Selbstverständlichkeit der engl. Raubzüge sind "philosophisch" gut begründet .

hübsch demokratisch und kunterbunt sind schlechte Voraussetzungen für den angehenden Geopolitiker - wer gegen die Zylinderträger in den Herrenclubs und gegen geldgierige Maoisten antreten will sollte sich zunächst Gedanken über eine geeignete Kadettenanstalt machen .Ein klar definiertes "WIR" ist die Grundvoraussetzung für jede Geopolitik - zur Praxis : und ja : auch wir können als Mittelmacht Geopolitik abbilden : Wirtschaftsspionage hart sanktionieren ( Turnschuhe bleiben im Hafen und werden nicht verkauft ) aktuell können oder wollen die brd "Eliten" keine geopolitischen Vorteile für das deutsche Volk verhandeln ( obwohl das möglich wäre ) ergo arbeitet diese "Elite" nicht für uns sondern für die schwarzfels-Heuschrecken in neu york ( siehe Flachmann von der cdu ) 

Der_Juergen

16. Januar 2022 12:26

@Hannes

"Man muss wählen zwischen Volk und westlichem Wohlstand."

Hat man heute nicht mehr. Mit dem Covid-Betrug und dem Great Reset geht auch der Wohlstand flöten.

Deutschland, und die weisse Menschheit, haben folgende Wahl: Entweder lassen sie sich von ihren Eliten vernichten, oder sie vernichten diese Eliten und beginnen mit dem Aufbau eines Systems, das mit der natürlichen Schöpfungsordnung übereinstimmt. Dass man der herben Wirklichkeit dann Konzessionen machen werden muss, versteht sich von selbst.

Zur Lage im Osten: Als reger Beobachter der Entwicklung schätze ich die Möglichkeit, dass Russland noch dieses Jahr zuschlagen wird, auf 50 zu 50. Vom russischen Standpunkt aus würde ein solcher Schlag sehr viel Sinn ergeben; es muss handeln, solange es waffentechnisch hoch überlegen ist und die USA keine Raketen entwickelt haben, die eine solche Geschwindigkeit erreichen, dass jedes Luftabwehrsystem dagegen machtlos ist. Diese Waffen hat vorderhand nur Russland.

Grobschlosser

16. Januar 2022 12:36

der ard Presseclub zeigt wie Geopolitik funktioniert : Anton Troianovski von der neu york times monologisiert und der Herr Markus Preiß (ard Brüssel ) senkt den Blick , nickt die klugen Worte vom Anton artig ab . Man ist sich einig : "der Russe !!" oh vey der Russe.

wer die Soziologie des Herrn Anton T. versteht begreift möglicherweise auch geopolitische Zusammenhänge - vom Fotografen zum Fachmann für geopolitische Frage im brd Fernsehen - mit ganz viel Zustimmung von den gez Experten . das russische FSB wird sich sicherlich mit dem heutigen "Presseclub" befassen - da bin ich mir ziemlich sicher . Nun aber Herr Preiß , er hat aufmerksam zugehört und nun plappert er fröhlich nach - der Anton lächelt 

Valjean72

16. Januar 2022 14:21

Ein Fremder aus Elea:

Ihre Sicht auf den Ersten und Zweiten Weltkrieg ist zu eingeschränkt. Der Erste Weltkrieg hatte zwei Gewinner, nämlich Frankreich und die USA, und drei Verlierer, nämlich England, Deutschland und Rußland,

Aus dem zweiten 30-jährigen Krieg (1914 - 1945) gingen drei Staaten als Sieger hervor: USA, UdSSR und Israel. (symbolhafte Darstellung dieser drei Staaten: hier)

(Ohne Ersten Weltkrieg keine UdSSR und auch keine Balfour-Deklaration)

Ihrem Schlußsatz will ich nur mit folgendem Ausspruch von Lord Ismay über den Zwecke der NATO entgegnen.

“to keep the Soviet Union out, the Americans in, and the Germans down.”

Ihr Kompliment der unterstellten "eingeschränkten Sichtweise" kann ich uneingeschränkt zurückgeben.

Laurenz

16. Januar 2022 14:22

@Hannes91 @L. (1)

Um hier historische Klarheit zu schaffen, die Krim wurde erst 1783 russisch. Das ist ähnlich den Inselchinesen. Um 1705 kam Taiwan/Formosa das erste Mal in festlandchinesischen Besitz. In beiden Fällen ist die Zeit, um einen historischen Anspruch zu stellen, doch arg überschaubar.

Das Bundesbankgold ist doch nur noch buchhalterisch da. Mit aller Wahrscheinlichkeit haben die Amis das längst verhökert. Warum auch nicht. Wie Sie Selbst schreiben, können wir dagegen eh nichts tun. Die bisherige Rückführung an Bundesbankgold ist reine Verhandlungssache gewesen, das ist mit Amis doch immer so. Bei solchen Verhandlungen muß man eben kreativ sein & nicht, wie Bärbock gleich den Gehorsam pflegen. Bis der politische Zweck nach Clausewitz die Amis zwingt, härtere Bandagen anzulegen, ist noch ein weiter Weg. Man kann zB immer drohen, den Türkei-Vertrag zu kündigen. Jedenfalls kann man sich auf Amis nicht verlassen (im Gegensatz zu den Russen), wie Sie aktuell an der Gas-Nummer feststellen können. Alles us amerikanische Flüssiggas geht nach Ostasien.

Laurenz

16. Januar 2022 14:44

@Hannes91 @L. (2)

Die Abhängigkeiten, die Sie gegenüber den USA beschreiben, existieren so nicht. Wie die Amis auch, drucken die Europäer (nach Keynes) einfach das Geld, welches in den Staatshaushalten fehlt. Wo soll hier der Kapitalbedarf sein? Und Corporate-Anleihen, die ein paar % rentieren, gehen überall wie geschnitten Brot, da das viele Luftgeld irgendwo hin muß. Konzerne brauchen schon längst keine Banken mehr, um sich zu refinanzieren. Die Lieferketten-Engpässe haben für die Amis, wie für uns, alle mit Ostasien zu tun. Da sitzen die Amis mit uns in demselben Boot, ob sie das nun wollen oder nicht. Und Ihre Reichen überlegen sich 3x, ob sie in den USA Steuern bezahlen. Bei einer Nachlaßsteuer von 40% oder mehr, ist das nicht spaßig, das kann sich kein Unternehmer leisten, wenn er seinen Betrieb in der Familie lassen will. Sie stellen hier einfach Behauptungen auf, die Sie nicht verifizieren können. Und nur weil hier jeder 2te Fondanleger einen in US$ denominierten ETF in Tech-Werten hat, ist nicht das Geld der Reichen in den USA angelegt, sondern von allen Anlegern. Aber das läuft weltweit so, daß jeder, der der Inflation etwas die Wucht nehmen will, sein Geld weltweit in Fonds streut. Das machen auch die Kuhhirten nicht anders.

Gracchus

16. Januar 2022 16:55

@Heinrich Loewe, RMH: Danke bzgl. Ihrer Klarstellung zum Rassismus. 

Krah scheint mir ein kluger Kopf. Dem Ziel, dass die deutsche Politik sich von dem Diktat der USA befreit und mehr Souveränität erlangt, sollte doch jeder hier zustimmen können. Das muss ja nicht heißen, dass man die Westbindung völlig kappt und die sogennanten westlichen Werte über Bord wirft. Mir schwebt ein West-östlicher Diwan vor. Keines der Alternativmodelle, ob Putins Russland, Orbans Ungarn oder China, bietet doch eine wirkliche Alternative. Die Deutschen könnten ja - sich ein striktes Nachahmungsverbot auferlegend - ein Alternativmodell entwickeln. Huch, ich merke, wie ich ins Utopische abgeglitten bin. Derzeit scheint Deutschland nämlich  besonders anfällig für die NWO, mehr als die USA. Zunächst mal muss also - wie auch in der Schlussrunde richtig gesagt wird - sich  im und aus dem Innern ein solcher Wille bilden.

Gracchus

16. Januar 2022 17:02

Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass sich hinter dem Nick @Laurenz eine "Rothaut" verbirgt: Die ständigen Bezugnahmen auf den Indianer Don Juan, das Bekenntnis zur Langhaarigkeit - und jetzt will er auch noch in einem Reservat leben!

Ein Fremder aus Elea

16. Januar 2022 17:44

Der Juergen,

glauben Sie wirklich, daß Rußland gegenwärtig unantastbar ist? Ich glaube nicht, daß Rußland selbst das glaubt. Oder meinen Sie nur, daß die USA gegenwärtig nicht unantastbar sind? Wiewohl das ja eigentlich nichts besonderes ist.

Mag aber sein, daß jemand meint, er könne gerade mit Entschlossenheit was für sich gewinnen. So war es ja bisher immer. Andererseits bewegt sich zurzeit was, und es ist wahrscheinlich die bessere Strategie, diese Bewegung für sich arbeiten zu lassen.

 

Ein Fremder aus Elea

16. Januar 2022 18:00

Gracchus,

Deutschland ist fernsehgläubiger als es die USA sind, keine Frage. Letztlich ja alles Clausewitz: eine aggressive Strategie taktisch defensiv verpacken, die Presse zugleich als Verteidiger der Rechtlosen und Werkzeug der Entrechtung.

Nunja, die Wahrheit ist, daß Kriege heute so geführt werden, daß alle Nationen dasjenige Gift weltweit verbreiten, gegen welches sie am besten gefeit sind. Und wogegen Deutschland am besten gefeit ist, ist rücksichtsloser gesellschaftlicher Umgang. Und genau diesen müßte Deutschland also weltweit anfachen, mit geeigneten Anreizen.

Laurenz

16. Januar 2022 18:08

@Gracchus

Meine Haut ist weiß, weißer geht nicht. Selbst, dann nicht, wenn man sie mit Persil wäscht. Bis zu den Franzmann-Revolutionären (gut an den Frisuren des älter werdenden Bonapartes zu vergegenwärtigen) waren lange Haare normal, insofern man welche hatte. Da die Preußen Uniformität liebten, bekam eben jeder Offizier (beim alten Fritz alles Adlige) die langhaarige Standard-Perücke aufgesetzt. Hier eine entsprechende Filmkritik des recht authentischen Film "Master & Commander" mit Russel Crowe in der Hauptrolle des (lucky) Jack Aubrey im Vergleich zum "Herr der Ringe", Teil 3, mit dem er vor 20 Jahren konkurrieren mußte.

https://youtu.be/dMv_LOGMZN0

Kurz geschorene Haare sind nur bei der Arbeit auf dem Feld oder Handwerk vonnöten oder im Schützengraben einer Kriegs-Massenveranstaltung.

Den Terminus "Reservat" habe ich mir deswegen herausgesucht, weil dieser bei der Linken im Falle Ihrer Rothäute akzeptiert wird.

Gracchus

16. Januar 2022 19:37

@Fremder 

Können Sie das mit dem Gift konkretisieren? So genau weiss ich nicht, worauf Sie hinauswollen.

@Laurenz 

Ich rufe Lotta Vorbeck in den Zeugenstand! Nein, ich glaube Ihnen, das war ein Scherz. Ein Reservat kriegen aber nur die Guten. 

Master & Commander: Ein Super-Film. Schon mehrfach gesehen.

Ein Fremder aus Elea

16. Januar 2022 20:31

Gracchus,

das historisch wichtigste Beispiel ist Permissivität. Aber ich möchte an dieser Stelle nicht darlegen, wer sie wie und warum propagiert. Stattdessen ein kleines Gedankenexperiment zu Covid:

Wären Covid und die Impfung völlig harmlos, würden alle Gesellschaften weltweit durch die Covidpanik mehr Schaden nehmen als die deutsche, da die deutsche die treugläubigste ist. Ist die Impfung hingegen nicht harmlos, wird die Gesellschaft am wenigsten Schaden nehmen, welche die kritischste ist.

Ich hoffe das genügt, um das Prinzip zu illustrieren.

Der_Juergen

16. Januar 2022 21:06

@Ein Fremder aus Elea

Natürlich ist Russland nicht unantastbar; selbst wenn die USA und die EU auf einen russischen Einmarsch in die Ukraine nicht militärisch, sondern nur mit umfassenden Sanktionen reagieren, wird dies für das russische Volk schwere Folgen haben, da seine globalistische und zutiefst korrupte Elite es in den vergangenen 20 Jahren versäumt hat, das Land autark zu machen. Dass Putin der Elite das erlaubt hat, beweist, dass er entweder selbst Globalist ist oder aber ein Gefangener der liberalen und prowestlichen Mafia.

Dennoch: Wenn Russland als Antwort auf neue westliche Sanktionen alle wirtschaftlichen Kontakte einfriert und kein Erdgas mehr liefert, können die USA, die nur in geringem Umfang auf russische Importe angewiesen sind, dies ohne weiteres überleben. Wie die BRD es überleben will, nachdem die Geisteskranken in Berlin eben die vorletzten deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet und zuvor schon die Kohleförderung drastisch reduziert haben, bleibt ein Rätsel der Schöpfung. Moskau sitzt militärisch und auch wirtschaftlich am längeren Hebel. Wenn es, was zu erwarten ist, vor einem militärischen Schlag den USA und Grossbritannien garantiert, ihr Territorium nicht anzutasten, solange Amerikaner und Briten keine Ziele in Russland selbst angreifen, spricht etliches dafür, dass die Russen nicht nur die Ukraine überrennen könnten, sondern auch das Baltikum und eventuell sogar Polen. Ob sie, wenn diese Phase des Feldzugs plangemäss verläuft, an der deutschen Grenze haltmachen werden, bleibt abzuwarten. 

 

 

Der_Juergen

16. Januar 2022 21:06

@Ein Fremder aus Elea (2. Teil)

Es gibt in Russland auch etliche Beobachter, die glauben, das Säbelrasseln diene lediglich dazu, das russische Volk von Coronaterror, Elend und Korruption im eigenen Lande abzulenken. Auch das ist eine mögliche Sichtweise. Wer recht hat, werden wir in naher Zukunft sehen. Angesichts der anglo-amerikanischen Einkreisungspolitik ist Putins Ultimatum an die Nato jedenfalls völlig berechtigt. Wie würden die Amis wohl auf russische Stützpunkte in Südkanada oder Nordmexiko reagieren?

Laurenz

16. Januar 2022 23:07

@Der_Juergen @Ein Fremder aus Elea

"da seine globalistische und zutiefst korrupte Elite es in den vergangenen 20 Jahren versäumt hat, das Land autark zu machen."

Wodurch sollte Sich Putin in Ihren Augen vom Sowjet-Regime unterscheiden? Er hat ein paar Exempel statuiert & die restlichen Oligarchen zahlen jetzt Steuern. Rußland kann zwar Hyperschallwaffen bauen, aber keine Toaster. Von dem Aderlaß am russischen Bürgertum in der Sowjetunion hat man sich bis heute noch nicht erholt. Es ist schon eine grandiose Leistung, daß man sich vom größten Weizenimporteur zum größten Weizenexporteur gemausert hat.

Ich hatte neulich diesen Artikel hier gepostet: https://www.heise.de/tp/features/Am-Vorabend-einer-neuen-Jalta-Konferenz-6321266.html

Amerikaner & Russen klopfen sehr wohl ihre Interessenlagen ab, so ganz ohne die Versager aus Brüssel....

Kurativ

17. Januar 2022 02:45

Die Russen sind der Meinung, dass die EU ohne GB zu schwach sind und abhängiger von den USA geworden sind. Ich glaube eher, dass man den Briten das Schicksal der Brüsseler EU ersparen wollte. Allein dass die NATO und die EU zusammen in Brüssel residieren ist doch wohl ein Witz, oder? Wie kann man so viele so unterschiedliche Nationen und Völker kontrollieren? Natürlich durch Zentralisieren. Eine "Telephonnummer" für alle.

Kurativ

17. Januar 2022 02:56

Interessant ist auch die Discussion über die Stationierung von Russen mit Raketen (etc) auf Kuba. Die USA wollen das nicht zulassen. Aber der umgekehrte Weg in der Ukraine soll ok sein. Die Europäer hätten bei den Russen auf Kuba einen Vorteil, weil ein auf Europa begrenzter Krieg, einen Angriff der Russen von Kuba auf die USA zur Folge haben könnte. Die hiesigen NATO/EU-Marionetten melden sich nicht zu diesem Thema. Das Schweigen ist so laut, dass man es kaum überhören kann.

Laurenz

17. Januar 2022 07:44

@Kuratevka

"Russen auf Kuba"

War eine Gegenreaktion der Sowjets zur Stationierung von US-Raketen in der Türkei. Chruschtschow war übrigens Ukrainer.

Valjean72

17. Januar 2022 15:26

Noch ergänzend zu meinem Beitrag vom 16.01.22

Aus dem zweiten 30-jährigen Krieg (1914 - 1945) gingen drei Staaten als Sieger hervor: USA, UdSSR und Israel. 

Ich bin wohl der einzige hier, der es wenig befremdlich findet, dass bei der Diskussion über Geopolitik - und bundesdeutsche Möglichkeiten in diesem Zusammenhang - ein geladener Gast der Sohn eines US-Amerikanischen (Besatzungs)-Soldaten ist, der  - wiederum wenig überraschend - einem Verbleib der BRD in der NATO das Wort redet (nolens volens) und ein anderer ein in der Ukraine geborener Jude.

Herr Krah wiederum bezeichnete sich selbst - natürlich scherzhaft - als einzig verbliebener "Merkelianer", da die Ex-Bundeskanzlerin ja so wunderbare deutsche Handelspolitik betrieben hätte.

Mir ist schleierhaft, wie man mit derlei Positionen und Geisteshaltungen (Stockholm-Syndrom) eine souveräne deutsche Außenpolitik verfolgen, bzw. überhaupt erst wieder einen Zustand erreichen will, der dieses ermöglicht.

Kositza: Bin gespannt, wann Sie herausfinden, was mit Dr. Lehnert "nicht stimmt". Tip: Fragen Sie ihn mal nach seiner Tätowierung.

Valjean72

17. Januar 2022 16:04

@Frau Kositza:

Zunächst einmal vielen Dank für das Freischalten meines Kommentars. Ihren Einwand finde ich aber - bei allem Respekt - ein wenig kindisch.

Es ist nicht die Frage ob bei genannten Diskursteilnehmern etwas nicht stimmt und schon gar nicht ob sie körperliche Verzierungen aufweisen, sondern wie man sich der Frage der Geopolitik und einer Interessen geleiteten (und im Idealfall) wirklich souveränen deutschen Außenpolitik grundsätzlich nähert.

Nach meinem Dafürhalten bedingt solch ein Unterfangen zumindest ein Sich-Zutrauen einer gedanklichen Emanzipation von USA, Israel und natürlich auch von Russland.

Die Auswahl der Diskursteilnehmer spiegelt meiner Auffassung nach die eingehegte BRD-Komfortzone.

Herr Lehnert thematisierte  "The grand chessboard" von Brzezinski, dies ist ihm anzurechnen. Diese lang angelegten geopolitischen Leitlinien der Angelsachsen (erst GB, dann USA), wurden mE in dieser Diskussion viel zu wenig gewürdigt. Diese Leitlinien richteten (richten) sich nicht allein aber doch zu einem großen Teil gegen Deutschland.

 

 

Valjean72

17. Januar 2022 16:23

Willy Wimmer, Staatssekretär a.D. im Verteidigungsminsterium der Regierung Kohl, gab im August 2016 dem Medium "World Economy" ein Interview.

Titel des Interviews: "Hat Deutschland eigene nationale Interessen?" (hier)

Darin äußerte er folgenden bemerkenswerten Satz:

Wenn wir unter diesen Umständen eine den nationalen Interessen entsprechende Wahl treffen könnten, wäre das wegen der global-politischen Auswirkungen vermutlich das Letzte, was die Deutschen machen könnten. Das würde zu einer so erheblichen Verwerfung auf global-politischer Ebene führen, dass unsere Verbündeten das nicht zulassen würden und es wäre vermutlich der letzte deutsche Tag.

Herr Wimmer ist schon lange in Pension und hat ausgesorgt. Er nutzt diese wirtschaftliche Freiheit, um brisante Themen und Abhängigkeiten anzusprechen

Ein Fremder aus Elea

17. Januar 2022 17:34

Valjean,

Deutschland kann "Know-how" kultivieren, Handelsbeziehungen pflegen, ja sogar internationale Forderungen mit dem Hinweis auf die "Straße" ins Leere laufen lassen (Schröder im Irakkrieg, Merkel mit Nord Stream 2), den Bildungsstandard so ansetzen, daß es nicht zur Integrierung und zur stetigen Ausscheidung Minderbemittelter kommt, ein vorübergehendes Dienstleistungsdasein nicht ausgeschlossen, hmm... und noch viele andere Dinge. Halb Polen ist schon angeglichen. Man kann nicht füglich sagen, Deutschland habe keinen Einfluß auf die Gestalt Europas. Und man kann auch nicht füglich sagen, daß Deutschland verfällt. Jedes deutsche Ferienhaus hat bessere Fenster als die Hotels in New York. Ich sehe durchaus die wunden Punkte, aber wir befinden uns auf einer Reise nach Jerusalem, und Deutschland ist noch im Spiel und zuversichtlich, noch viele andere aus dem Spiel zu werfen. Natürlich geht das Spiel nicht gut aus. Jeder der es schon einmal gespielt hat, weiß es. Aber ein anderes Spiel wird erst gespielt werden, wenn die Musik abgestellt wird, und das liegt nicht in Deutschlands Macht.

Laurenz

17. Januar 2022 17:45

@Valjean72

"Wimmer"

veröffentlicht Seine Artikel häufig auf RT. Ist das nicht komisch?

Laurenz

17. Januar 2022 21:18

@Ein Fremder aus Elea, Valjean72 & Willy Wimmer

Man kann sich heutzutage, nach über hundert Jahren us amerikanischen Schindluders, einfach andere Verbündete suchen.

Ein Fremder aus Elea

18. Januar 2022 06:47

Laurenz,

bereits der Ausdruck Verbündete scheint mir deplatziert. Welchen Bund sind wir oder potentielle Partner denn bereit einzugehen? Abmachungen können getroffen werden, bei welchen aber jede Seite ihren Vorteil sucht. Und ich glaube nicht, daß wir jemanden finden, welcher uns Konditionen bietet, welche vom deutschen Volk als den bestehenden vorzuziehen bewertet werden werden. Also ganz einfach ist es wahrscheinlich nicht.

Ich würde für etwas mehr Selbstbewußtsein und Selbständigkeit in der internationalen Politik plädieren, aber nicht als Selbstzweck, zur Schau, sondern wo's drauf ankommt. Und ich würde mich auch nicht an rituellen Unterwerfungsgesten beteiligen, wie die gerade in den USA grassierenden politischen Schlagwörter ins Deutsche zu übersetzen und hier zum Thema zu machen. Aber mehr...

Valjean72

18. Januar 2022 07:38

Ich bin in diesem Strang hier wohl ein wenig polternd aufgetreten. Das ist nicht gut und ich werde mich künftig diesbezüglich mehr bremsen. Nix für ungut.

 

Laurenz

18. Januar 2022 11:06

@Ein Fremder aus Elea L.

"etwas mehr Selbstbewußtsein und Selbständigkeit in der internationalen Politik"

Das sind hehre Ideen, aber wenn Sie dem Debattenstrang gefolgt sind, ist das illusorisch. Um es etwas überzogen auszudrücken, wenn Liechtenstein morgen einmarschiert, sind wir verloren.

Da wir selbst über keine Atomwaffen verfügen, sind wir immer erpreßbar. Das machen die Franzmänner jeden 2ten Tag mit uns. Wer über keine militärische Option verfügt wird nicht ernst genommen, egal, wie viel Geld man ausgibt, um sich ein Stimmrecht im UN-Sicherheitsrat zu kaufen.

Wenn man die ganzen Aderlasse, wie EU, Türkeivertrag, NATO-Interventionen im Interesse anderer, Reparationen, Euro, etc.pp. loswerden will, braucht Deutschland Verbündete, die in der Lage sind, uns nuklear abzuschirmen. Außerhalb der USA, Britannien & Frankreichs kommen da nur die BRICS-Staaten in Frage.

Götz Kubitschek

18. Januar 2022 14:16

badeschluß, danke!

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.