Von dem hieß es damals, er sei uns „gewogen“, zöge aber aus „taktischen Gründen“ Indifferenz einer klaren Haltung vor. (Der Typ ist mittlerweile vollends ins Lager der Unaussprechlichen gekippt.)
In meinem Bändchen damals hatte ich die (bereits damals mit Händen zu greifenden) Auswüchse der Genderei plakatiert. Frei nach Friedrich Nietzsches Bonmot: „Des Mannes ist hier wenig -, darum vermännlichen sich ihre Weiber.“
Für mich war beizeiten klar, daß die sogenannten Gender Bender (= Leute, die bewußt die als überkommen empfundenen Geschlechterrollen sprengen) Protagonisten der Zukunft sein werden. Nicht unbedingt, „weil sie es können“, sondern weil man sie hievt.
Der Hauptstadtjournalist quittierte dankend den Empfang und schrieb zurück – hier aus dem Gedächtnis zitiert:
Ihre Sorgen und Mühen in allen Ehren. Eine reizende Art, die Dinge zuzuspitzen! Aber solange es Frauen und Männer gibt, werden sich Frauen normalerweise wie Frauen und Männer wie Männer verhalten. Es ist der Natur eingeschrieben. Daher sind Ihre Gedanken hübsch, aber unbegründet.
Mein kleines Buch ist seither in mehreren, auch erweiterten Auflagen erschienen, aber derzeit vergriffen – daher kann man den Wahrheitsgehalt meiner bescheidenen Prophetie (ich nenne es „Wahrnehmungsavantgarde“) schwer belegen.
Vierzehn Jahre später sind „schwankende Geschlechtsidentitäten“ von der Ausnahme längst zur Regel geworden. Nur Eremiten könnten es leugnen.
Ich beginne mit dem Nähkästchen, dem Privaten also. Mit Ausnahme unseres jüngsten Kindes (10 Jahre) haben unsere sechs älteren Kinder je mindestens einen gleichaltrigen Klassenkameraden (gehabt), der sich in der geschlechtlichen „Umwandlungsphase“ befand.
Von den neun mir bekannten Betroffenen haben acht von weiblich zu männlich gewechselt. Eine Ausnahme war August (einst Fußballkamerad meines Sohnes), der mit 14 Jahren zum Mädchen wurde. Der Rest – soll man sie „Ex-Frauen“ nennen? – hat diffuse anglophone oder Manganamen wie „Ash“, „Arden“, „Yuki“, „Kami“ oder „Skyler“ gewählt.
Nun kann ich meine Nahbeobachtungen schwerlich extrapolieren. Aber ich weiß, daß „geschlechtliche Identität“ unter Kindern (und wir leben dörflich!) heute ein Riesenthema ist. Sogar unsere Zehnjährige berichtet häufig, daß „schwul/lesbisch/bi“ unter ihren kindlichen Gefährten ein beliebter Gesprächsstoff ist. Eine ihrer besten Freundinnen hat sich ihr gegenüber jüngst als „wahrscheinlich eher bi“ geoutet. Und zwei Dörfer weiter gibt es ein (15jähriges) Mädchen, das nun „als Junge lebt“.
Woher kommt so etwas? Natürlich von einer omnipräsenten Propaganda. Der Fernsehsender RTL 2 hatte 2012/13 eine vierzehnteilige Folge unter der Überschrift “Transgender – Mein Weg in den richtigen Körper” ausgestrahlt. Offenkundig mit beträchtlichen Auswirkungen auch in bodennahen Schichten.
Den offiziellen Statistiken gemäß gab es 2012 in Deutschland 882 operative Geschlechtsumwandlungen. 2019 waren es 2324. Die Tendenz ist klar. Ein paar Tausend sind zwar unter der Promillegrenze – aber eine operativer Geschlechtswechsel ist eben auch das Ende der Fahnenstange.
Mein persönlicher Eindruck: Ein Großteil der Gender Bender wird nicht durch den akademischen Genderdiskurs angefixt, sondern durch populäre/populistische Inhalte, die einen Geschlechterwechsel mit dem Marker des einerseits „Besonderen“, andererseits „Zeitgemäßen“ versehen. Man sollte keinesfalls den Einfluß der „Vierten Gewalt“, der Medien, übersehen.
Deren Berieselung ist übermächtig. Es ist dies so ein Rieseln, das so sanft wie hartnäckig in die Schädel unserer Kinder rinnt. Es beginnt ganz früh.
Übrigens: Nein, in Ungarn sind Kinderbücher mit Homopropaganda keineswegs verboten. Sie werden nur mit einem kleinen Aufkleber versehen – wonach sie dem traditionellen Familienbild nicht folgen. Was wäre daran beklagenswert?
Nehmen wir fünf aktuelle und jeweils hochgelobte Kinderbuchbeispiele von hier und heute und fangen mit Julian ist eine Meerjungfrau an:
Gelobt werden weithin die „Diversitätskriterien“. Eine Bloggerin schreibt:
Alle im Buch gezeigten Hauptfiguren sind Schwarze Menschen, wenige Menschen in Nebenrollen können weiß / of Color gelesen werden. Das Thema transgender Menschen ist nicht benannt, aber das Buch lässt die Möglichkeit Julian als trans Menschen zu verstehen. Julian wird als Junge in die Geschichte eingeführt, aber es wird ihm nicht zugeschrieben, wie er sich deshalb zu verhalten hat. In jedem Fall ist dieses Buch ein Fest unterschiedlichster Körperformen und gendersensibel.
Es gibt mittlerweile einen Folgeband: Julian feiert die Liebe. Dort ist das kleine Mensch „Blumenkind“ bei einer lesbischen Hochzeit und freundet sich mit Marisol an. Marisols Kleid wird schmutzig. Zwischen den Zeilen wird ein erwartbar konservatives Lamento heraufbeschworen: Das macht man doch nicht! Als Mädchen!! Weil aber alle Teilnehmer cool drauf sind, setzt es keine Ohrfeigen. Wahnsinnig hübsch bebildert ist das Ganze zusätzlich.
Ein besonderes Schmankerl ist das Kinderbuch Wie Lotta geboren wurde. Es geht hier um einen „Mann“, der dennoch wundersamerweise über so eine „Babyhöhle“ in seinem Leib verfügte.
Alle hier gezeichneten Personen m/w/d sind hier extrem gut drauf. Wie sollte es auch anders sein, wenn ein Freund seinem Freund so ein paar Samen „schenkt“? Total nett!!
Wir kommen zu einem sogenannten Longseller. Der Junge im Rock von Kerstin Brichzin ist seit 2018 in zahlreichen Auflagen erschienen. Felix tanzt gern mit Schmetterlingen über die Wiese. Eine Geschichte über “Toleranz, Respekt und Liebe“ inklusive zigfacher tränenreicher Topbewertungen bei amazon.de sind inbegriffen.
Die Kunden überschlagen sich schier in ihren Urteilen. Natürlich kann ein Bub im Rock viiieeel besser Fußball spielen – ist doch logisch!
Außerdem wunderwunderschön und energisch „gegen den Strich gebürstet“ ist die genderqueere Märchensammlung Rapunzel, lass Deinen Bart herunter. Sehr orignell, die Märchen der Brüder Grimm mal drastisch „gegen den Strich“ zu lesen.-
Lachen? Weinen? Schwamm drüber! Das Hirn unserer Kinder ist noch so weich, so formbar. Es dürfte jedem gegen den Strich gehen, das eigene Kind zu indoktrinieren. Heute lautet die Frage: Wer füttert den kleinen Geist zuerst?
Gotlandfahrer
Mein Onkel sagte früher immer: Jeden Tag kommt ein neuer Bekloppter mit dem Zug in die Stadt. Die Gefährdung der Kinder durch den Genderschwachsinn ist die postmoderne Entsprechung des Spielens mit Weltkriegsmunition oder des Blumenpflückens fernab des Weges zur Großmutter. Machste einfach nicht, wenn Du sie noch alle beisammenhast. Sicher kann man auch mal einfach Pech gehabt haben, aber zumeist wird es doch an etwas gelegen haben, was das Kind ohnehin zu einem wackeligen Erwachsenen hätte werden lassen, und sei es eine unsichere Beziehung zu den eigenen Eltern. Die Natur testet ihre Geschöpfe auf Belastbarkeit, Darwins Spiele.
Interessant, dass sich diese Unsicherheit so sehr auf sächsisch-anhaltinischen Dörfern zeigt. Bei meinen Kindern (Millionenstadt) war das weder in der Kita noch ist es in der Schule ein Thema. Schwulsein hier und da ja, aber sowas bisher noch nicht. Aber es hatten schon zu meiner Jugend die Kids auf'm Dorf mehr Umgang mit Drogen und abseitigen Dingen, wohl weil sie glaubten, ihre Provinzialität kompensieren zu müssen. Unsereins hat die Junkies am U-Bahnhof gesehen, da wusste man, was man nicht will. Heute einmal CSD gucken, da weiß jedes stabile Kind auch gleich Bescheid.